Dragon Age: Origins von Himitsu-chan (Bestimmung) ================================================================================ Kapitel 22: Falsche Heimat -------------------------- „Kallian? Wach auf.“ Grummelnd öffnete ich langsam die Augen und blickte in klare blaue Augen und ein lächelndes Gesicht. Nerias Haar fiel ihr lang über die Schultern und kitzelte leicht meine Wangen. Ich seufzte kurz. Na großartig, wieder im Nichts! Ich hasse das Nichts…hier gibt’s nichts was wirklich Wirklich ist. Sie hielt mir ihre Hand hin und half mir wenig später auf. Ich sah mich kurz skeptisch um und sah wieder nichts weiter als Sonnenschein und Wiese. So wie bei unserem letzten Treffen. Ich sah zu Neria, die sich gerade durch ihr schneeweißes Haar strich und mich ruhig musterte. „Also wirklich Neria. Nur Wiese? Ich hätte mir etwas Bombastischeres ausgedacht. Ein Tempel, ein Schloss. Da wo man wirklich die Ewigkeit verbringen kann. Aber eine einfache Wiese?“ Sie lächelte leicht und sah mich amüsiert an, während sie an mir vorbei ging. „Wozu? Es wäre viel zu groß für mich und du bist mein einziger Gast.“ Auch wieder wahr…. Ich ließ mich aufs Grass fallen und sah seufzend zum Himmel hinauf. Obwohl der richtige Himmel ist es ja auch nicht. Hier ist nichts wirklich. Nicht mal der Wind, der durch mein Haar weht. „Du solltest mehr schlafen. Sonst wärst du nicht so schnell ohnmächtig geworden.“ Ich blinzelte kurz und setzte mich auf. Ohnmächtig? Ich? Ich strich mir nachdenklich durch mein Haar, ehe mir endlich wieder alles einfiel. Ach ja…wie unschön. Die dunkel Gasse und Ferons Hinterhalt… Ich stand auf und blickte zu Neria, die in die Ferne sah und mir den Rücken zuwandte. Langsam stellte ich mich hinter sie und folgte etwas verwirrt ihren Blick. Nichts als leere hier. Und Langeweile. Selbst wenn sie nicht mehr lebt, an Langweile muss sie doch sterben. Ich legte ihr meine Hand auf ihre Schulter und seufzte leise. „Und du bringst mich am besten immer hier her, wenn ich schlafe. Dann hast du etwas Gesellschaft und ich keinen langweiligen Schlaf. Was hältst du davon?“, meinte ich etwas aufmunternd und lächelte leicht. Ihre blauen Augen musterten mich interessiert und auch sie zwang sich zu einem kleinen Lächeln durch. „Das wäre sehr nett. Manchmal ist es hier sehr trist, trotz mancher Unterhaltungen.“ Elegant schritt die Magierin weiter und wies mich an ihr zu folgen. Ich ging neben ihr und musterte kurz ausgiebig ihr Seitenprofil. Manchmal fällt es mir wirklich schwer zu glauben, dass sie ja in Wirklichkeit nicht mehr lebt und ich hier lediglich ihren Geist, oder…was auch immer sehe. „Manchmal habe ich Visionen, Kallian. Ich weiß nicht ob sie wahr sind…oder ob es weitere Trugbilder sind wie alles hier.“, sprach die Elfenmagierin plötzlich und blieb stehen. Eindringlich sah sie mich an und seufzte kurz. „Ich sah Graue Wächter. Mal waren sie zu Fünft. Dann zu acht. Einmal nur zu dritt.“ , durchschnitt ihre fast schon besorgte Stimme die kurze stille. Sie blickte an mir vorbei und schloss kurz die Augen. „Dann…sah ich wie ein Wächter starb. Er lag in seinem eigenen Blut mit weit aufgerissenen Augen. Das Blut war fast schwarz.“ Klingt ja großartig. Ein toter Grauer Wächter. Nichts neues, der Tod ist überall und die Wächter sterben an ihrer eigenen Verderbtheit eh zuerst. Grimmig blickte ich zu Neria und schürzte kurz die Lippen. „Ich bin sicher dass Alistair, oder ich stirbt. Allerdings werde ich es diesen Missgeburten, von dunkler Brut, es so schwer wie möglich machen und vorher noch welche mitnehmen.“ Außerdem….Alistair ist wichtiger als ich. Der Sohn des toten Königs. Ich bin nur eine unwichtige Elfe, ich bin entbehrlich. Die junge Elfe sah mich kurz überrascht an, lächelte dann aber sacht. „Keine Sorge, ich werde auf dich aufpassen und dafür dass dir nichts passiert.“ Ich musste breit grinsen und verschränkte die Arme vor der Brust. Auf mich aufpassen…ich kann selbst auf mich aufpassen. Solange ich etwas unfair spiele. „Meine Gute, dann warst du bist jetzt nicht besonders gut darin auf mich aufzupassen. Ich wurde von einem Dämonenbalg bedroht, musste gegen wandelende Leichen und sonstige abnorme Monster antreten und wäre des Öfteren fast gestorben.“ Neria sah mich gelassen an und lächelte kurz scheinheilig. „Du lebst doch noch, ich lasse dich nicht sterben.“ Überaus großzügig und aufopfernd, welche Ehre. Ich lachte kurz freudlos und verschränkte die Arme vor der Brust. „Manchmal frage ich mich, warum du das eigentlich machst. Ich meine…wir haben uns Jahrelang nicht gesehen. Aber dein Tod, hat mich trotzdem mitgenommen.“, sprach ich schnell und sah kurz unsicher zu ihr. Noch immer hatte ich ihren Tod vor Augen, sah ihr Blut spritzen und ihr friedliches Blutbespritztes Gesicht. Aber wenigstens habe ich den Blutmagier zum Erbauer, oder sonst wo hin geschickt. Dreckskerl. Die junge Elfe lächelte sacht und hob ihre Hand. „Es war meine Entscheidung und ich hatte die Wahl. Nun wach besser auf, die anderen machen sich bestimmt sorgen. Das Leben im Gesindeviertel ist hart, ich weiß es noch zu gut.“ Ich spürte wie Neria ihre Hand auf meine Stirn legte und mich sofort eine inne wärme umgab. Alles wurde plötzlich so hell, sodass ich überrascht die Augen schloss. „Und du bist mit diesem Nelaros einfach in das Schloss eingedrungen, um deine Cousine und Schwester zu retten? Das war wirklich unglaublich mutig und selbstlos.“ „Naja…ich meine…also…Nelaros hatte die Idee und ich konnte ihn ja nicht allein gehen lassen.“ „Und diese vielen bewaffneten Soldaten. Euch war bestimmt egal welches Leid sie euch antun. Ob Folter, Hinrichtungen oder auf dem Scheiterhaufen. Hauptsache ihre rettet die die ihr liebt. Wie dramatisch!“ „Eh…ich….schon. Zumindest…Moment! Scheiterhaufen??“ Fast schon hätte ich gelacht, doch erst mal ging es darum die Gesichter der beiden sprechenden zu sehen, auch wenn ich wusste wer die beiden sind. Leliana und Sorris. Ich hätte nicht gedacht, wie gut es tun würde vertraute Personen zu hören. Es gibt mir das Gefühl von Sicherheit. Zögerlich öffnete ich die Augen und entdeckte die beiden nebeneinander stehend, wie sie gerade den Abwasch tätigen. Am Tisch saßen Sten und Morrigan, die eher desinteressiert die beiden beobachten. Hasso lag neben mir auf den Boden und schlief friedlich. Und ich lag, wie ich selbst gerade bemerkte, in einem kleinen Feldbett. Das Feuer im Kamin knisterte lautstark und vermittelte mir durch seinen schwachen Schein mal wieder das Gefühl von zuhause. Die Gosse in der ich aufwuchs, blende ich jetzt einfach mal aus. Das hat nichts mit Heimat zutun. „Habt ihr noch was zu essen? Ich hab großen Hunger.“, sprach ich und richtete mich langsam auf. Plötzlich durchzuckten mich heftige Kopfschmerzen und ich stöhnte kurz gefrustet auf und griff nach meiner Stirn. Ein Verband war über meinen Kopf gebunden und ich stutze. „Ihr seid wach, Andraste sei gepriesen!“, rief plötzlich Wynne und lief auf mich zu. „Bleibt lieber liegen, Mädchen.“ Sanft, aber bestimmend drückte sie mich aufs Feldbett nieder und musterte mich kurz aufmerksam. „Base!“, hörte ich Sorris rufen, der sich neben Wynne stellte und mich besorgt ansah. „Wie geht’s dir?“ Ich beobachtete Wynne dabei, wie sie mir den Verband vom Kopf abnahm und seufzte kurz gefrustet. „Ich hab immer noch Hunger. Ich könnte…“ Ich hielt kurz inne und überlegte. Wie bin ich hier überhaupt hergekommen? Das einzige an was ich mich erinnere, war Ferons Überfall und… „Moment! Wo ist die Medizin?“, aufgeregt wollte ich in meine Seitentasche greifen, bemerkte jedoch das ich nur noch ein einfaches Hemd trug. Wynne griff nach meinen Händen und hielt sie fest. „Keine Sorge, ich hab die Medizin eurem Vater gegeben. Er schläft jetzt und es geht ihm auch viel besser.“ Beim Erbauer, bin ich erleichtert! Es geht ihm besser, also kam ich doch noch rechtzeitig Heim. Ich bin ja auch schnell, schnell wie der…ehh… Ich kann mich gar nicht dran erinnern, nach Hause gegangen zu sein. Nur das ich in der Gasse zusammengebrochen bin. „Zum Glück brachte euch Zevran zurück. Wer weiß was sonst noch passiert wäre…“, erzählte Wynne. Ich richtete mich sofort auf und sah überrascht zu der alten Magierin auf, während sie ihre Hand auf meine schmerzhaft pochende Stirn legte. „Was? Zevran? Wo ist er?!“ Wellenartig durchströmte mich eine angenehme vom Kopf beginnend, schließlich durch meinen ganzen Körper angenehme Wärme und ließ nun auch meine Erinnerungen zurückkehren. Ja…in der Gasse, Zevran kam…nachdem ich…Vaughn sah. Vaughn! Ich riss sofort die Augen auf und sprang fast aus dem Bett. Ich packte Sorris an den Schultern und sah ihn eindringlich, fast schon aufgeregt an. „Hast du gewusst, das Vaughn noch lebt?!“ Mein Cousin schluckte kurz und sah beinahe verlegen beiseite. „Sorris!“, rief ich aufgebracht und starrte ihn ungeduldig an. Er hat es bestimmt gewusst! „Ja, ich wusste es.“, sprach er schließlich ruhig und sah mich entschuldigend an. Nach kurzem zögern ließ ich ihn langsam los und schluckte kurz. Scheiße…. „Warum hast du mir nichts gesagt?“, versuchte ich so ruhig wie nur möglich zu fragen, auch wenn ich schon wieder kurz davor war in die Luft zu gehen. Warum sagte er nichts?! Sorris sah mich verunsichert an und biss sich kurz auf die Lippe. „Base…ich hatte einfach keine Gelegenheit dazu. Außerdem hatte ich gehofft das du ihn nicht siehst…was du natürlich doch anders gekommen ist.“ Anders gekommen ist. Ach, es kommt immer alles anders. Ich grummelte kurz böse und blickte dann nachdenklich zur Seite. Verdammt nochmal, wie hat dieser Dreckskerl überlebt? Es ging damals alles so schnell, doch ich bin mir sicher dass ich ihn getötet habe. Einen Dolch durch das Auge gestoßen zu bekommen, kann keiner überleben. Das ist doch unmöglich. Ich spürte wie mir jemand einen Mantel um die Schultern legte und erblickte Lelianas sorgenvolles Gesicht. „Damit ihr nicht friert. Eure Lederrüstung konnten wir leider nicht retten.“ Die Lederrüstung war schon vorher ziemlich ramponiert, der Ausflug zum Hafen hat ihm dann einfach noch den Rest gegeben. Trotzdem brauche ich eine neue, und zwar schnell. „Danke, Leliana.“ Wynne seufzte kurz und sah mich besorgt an. „Ihr solltet mehr schlafen und euch nun etwas schonen.“ Dafür habe ich leider keine Zeit. Wir müssen immer noch diesen Scholaren finden, der uns dann zu dieser Märchenhaften Asche führt. Lächerlich. Ich stellte mich ans Fenster und sah nachdenklich hinaus. Der Himmel färbte sich zausendes in sanfte rosa töne und ließ wohl zu vermuten, dass die Sonne in wenigen Minuten aufgehen wird. Ein neuer Tag… „Es wäre gut wenn wir bei Sonnenaufgang aufbrechen und so schnell wie möglich die Stadt verlassen. Doch vorher müssen wir den Scholaren finden.“, hörte ich die vertraute kühle Stimme der Sumpfhexe und nickte nachdenklich. So schnell wie möglich… „Nein, Base! Du kannst doch jetzt nicht wieder gehen!“, rief Shianni entsetzt als diese augenblicklich die Hütte betrat. Sie stürmte auf mich zu und krallte sich so sehr an mich fest, als ob sie mich nie wieder loslassen wolle. Shianni…ich drückte sie leicht an mich und strich beruhigend über ihren Kopf. Ich legte meinen Kopf auf ihren und schloss nun leicht müde die Augen. Ich muss gehen…ich muss. „Es geht euch besser. Das freut mich.“ Ich sah auf und erblickte Elissa, die mich aufrichtig lächelnd ansah und nun ebenfalls die Hütte betrat. Dicht gefolgt von Alistair, der mich kurz musterte und dann schnell wegsah. Leicht verwirrt sah ich zu Alistair. Was sollte denn das? Lymira kam bellend auf mich zugetrabt und schmiegte sich kurz an mich. Ich strich über den großen Kopf des Mabari. Erbauer… Ich sah auf Shianni hinab und seufzte innerlich. Ich will sie nicht hier lassen, in dieser Gefahr. Aber wenn ich nicht gehe und Ferelden vor dieser dunkeln Brut beschütze, wird ihr so oder so etwas passieren. Vaughn…verdammter Bastard. Wenn er nicht wäre, würde man es hier eigentlich ganz gut aushalten. Ich schielte kurz zur Seite und bemerkte Lelianas sorgenvollen Blick und ihr schweres und trauriges seufzen. Seltsam…das ist sogar schon für Leliana übertriebene Reaktion. Ich huschte mit meinen Augen zu Sten und Morrigan. Sten starrte die Wand an und streichelte nebenbei über Hassos Kopf. Morrigan sah mich kühl wie immer an, dennoch mit einer Spur Neugier. Wynne derweil huschte wieder um die Ecke, wahrscheinlich zu meinem kranken Vater. Moment mal…. Skeptisch sah ich zu Shianni und zog kurz eine Augenbraue nach oben. „Shianni. Hast du etwa wieder getrunken und dabei aus dem Nähkästchen geplaudert?“ Wenn die jetzt alle Bescheid wissen… Shianni zuckte kurz ertapp zusammen und blickte mich mit großen unschuldigen Augen. Also doch…ich seufzte gefrustet auf und sah aus dem Fenster. Die anderen werden mich jetzt bestimmt anders behandeln. Mitfühlend, scheißfreundlich… Erbauer…ich löste mich von Shianni und verließ einfach die Hütte. Jetzt brauch ich erst mal Frischluft. Ich will kein Mitleid haben. Ich brauche das nicht! Der Himmel war inzwischen schon rötlich gefärbt. Ganz langsam wurde es auch heller und ließ mich mal wieder sehen, in welcher miserablen Situation hier alle stecken. Eingesperrt in der Gosse, ohne Essen. Bevor ich hier verschwinde, muss ich irgendwie noch das Tor aufbekommen, damit die anderen wenigstens arbeiten gehen können um ihr Geld für Nahrung zu verdienen. Andere…werden sich anderswertig bedienen. Ich seufzte leise und sah zum Himmel. Der Sonnenaufgang wird bestimmt wunderschön aussehen, aber wegen diesen verdammten morschen Dächer der Einsturzgefährdeten Hütten, kann ich nichts sehen. Allerdings… Ich kletterte schnell das Dach unserer Hütte hinauf. Wenn ich auf dem Vordach sitze, wo wir normalerweise unsere Wäsche aufhängen, hab ich bestimmt einen guten Blick auf den Sonnenaufgang. Überraschenderweise befand sich jedoch noch jemand auf dem Vordach. Zevran stand dort mir den Rücken zugewandt und betrachtete den Baum des Volkes. Der einzige große Baum im Gesindeviertel und durch sein kräftiges Grün, bildete er ein scharfen Kontrast zur Stadt herum. Seltsam…ob er mich schon bemerkt hat? Anscheinend noch nicht. Hmm…es könnte lustig werden, wenn ich mich von hinten an ihn heranschleiche. Schließlich hat er’s auch schon oft genug gemacht! Ich grinste kurz amüsiert und kletterte dann leise auf das Vordach. Mit Zehnspitzen schlich ich mich von hinten an ihn heran und hielt kurz die Luft an. Das wird mein kurzer, persönlicher Triumpf. Ein purer Genuss, sein erschrockenes Gesicht, vielleicht sogar ein kurzer Aufschrei, ein… „Tsts, ihr trampelt wie ein betrunkener Zwerg, der gerade seine Unterhose verliert.“ Erschrocken hielt ich inne und sah verdutzt zu ihm, als er sich umdrehte und mich charmant angrinste. Tz…wie ein betrunkener Zwerg? Ich grummelte nur kurz und ging auf ihn zu. „Ein betrunkener Zwerg? Wie kommt ihr zu diesem überaus schmeichelhaften vergleich?“ Ich blieb neben ihm stehen und besah mir kurz den Baum. Er ist immer grün, egal zu welcher Jahreszeit. Das einzige Zeichen unserer damaligen Verbundenheit mit der Natur? Er schwieg kurz, was mich wiederrum dazu brachte ihn neugierig zu mustern. Warum sagt er denn nichts? Zevran sah immer noch zu dem Baum und fing dann an zu sprechen. „Zwergen sind stümperhaft, deswegen werde ich euch ein paar Lektionen im erfolgreichen anschleichen geben. Ich bin mir sicher das ihr durchaus Talentiert genug dafür seid.“ Talentiert…oh ja. Ich folgte seinem Blick, der immer noch höchst skeptisch auf den Baum gerichtet ist. Dann lachte er plötzlich kurz belustigt. „Erst pflanzen sie Bäume, dann pissen sie sie an. Wie glorreich.“ Ich schmunzelte kurz und bemerkte wie die Sonne langsam am Horizont aufging, und die Umgebung in ein sattes Rot tauchte. Zevran wuchs doch gar nicht in einem Gesindeviertel auf… Da fällt mir eine passende Geschichte zu dem Baum ein. Ich räusperte mich kurz und fing einfach an zu erzählen. „Der Älteste erzählt uns, dass dieser Baum Vhenadahl heißt, und in der alten Elfensprache heißt das 'Baum des Volkes'. Seine Wurzeln sind tief und der Älteste sagt, solange Vhenadahl lebt, werden auch wir leben. Aber er sagt auch, dass es einst auch eine Zeit gab, in der unser Volk in unserem eigenen Land lebte. Er sagt, dass wir einst alterslos waren und stark, dass dies uns von den Menschen genommen wurde.“ Zevran grinste nur amüsiert. „Vhenadahl. Ein ziemlich langer Name für einen Baum. Und stimmt die Geschichte?“ Ich zuckte nur mit den Schultern und betrachtete die Sonnenstrahlen, die durch die dicken Äste brachen. „Keine Ahnung. Der Baum grünt noch, wir leben auch noch. Wird schon stimmen, auch wenn die Elfen im Highever ihren schon zu Brennholz verarbeitet haben.“ Der blonde Elf drehte sich zu mir und musterte mich kurz, was ich jedoch gerade nicht mitbekam, da ich mit meinen Gedanken woanders war. Highever wurde doch von Howe besetzt und das dortige Gesindeviertel bestimmt auch ausgebrannt. Ob das eine Anspielung ist? Gruselig… Aber….das ist jetzt auch nicht wichtig. „Zevran, danke das du mich rechtzeitig zurückgebracht hast und mein Vater so noch die Medizin bekommen hat.“ Ich blickte ihn dankbar an und rang mich zu einem kleinen lächeln durch. Sonst wäre Vater bestimmt gestorben. Das hätte ich mir niemals verziehen… „Ich kann mir vorstellen, dass es euch das Herz gebrochen hätte. Und eine wunderschöne Frau trauern zu sehen, ziert sich nicht. Es wäre eine Schande…“, raunte er mir den letzten Satz ins Ohr und zog mich dichter an sich heran. Verunsichert kaute ich kurz auf meine Lippe und sah dann zögerlich in seine Augen. Verdammt, muss er immer so etwas sagen?! Das macht mich total…verlegen. Er grinste leicht, während mir sein warmer Atem übers Gesicht strich und sich unsere Nasenspitzen leicht berührten. „Aber ein kleiner Dank wäre nicht schlecht.“, sprach er wieder leise und legte seine Hand auf meine erhitzte Wange und strich leicht drüber. Ein kleiner Dank… Ich grummelte kurz und grinste dann leicht. „Was könnte das nur sein?“, flüsterte ich ebenso und drängte mich etwas dichter an ihn. Er ist so ein verdammter Idiot. Genau wie ich, schließlich lasse ich mich darauf ein. Wahrscheinlich sterbe ich noch dieses Jahr. Durch Banditen, durch dunkle Brut, oder eben am Ende durch diesen Erzdämon der diese ganze Verderbnis anführt. Sterben machte mir dabei keine großen Sorgen, schließlich stirbt jeder irgendwann früher, oder später. Aber wenn du vorher nicht gelebt hast, dann war dein Leben sinnlos. Sinnlos….ach, verdammt. Ich schlang meine Arme um Zevrans Hals und legte meine Lippen auf seinen. Der erst unschuldig wirkende Kuss, wurde zusehends verlangender, als ich deutlich seine Hände spürte die sich in meinen Nacken legten und schließlich meinem Rücken hinunter strichen. Er drängte mich gegen die Wand, während ich Bereitwillig den Mund öffnete und ihn einließ. Ich keuchte kurz erschrocken auf, als er mit seiner Hand über mein Bein strich und nun den Mantel auf die alten Holzdielen fallen ließ. Nun stand ich nur noch in diesem dünnen Hemd da, doch zum Glück war mir nicht kalt. Mein eh schon erhitzter Körper, wurde auch noch von meinen erhitzten Gedanken weitergewärmt. Das ist hier doch nicht idiotisch, nein das war gefährlich idiotisch. Allerdings…ich krallte mich an Zevrans Schulter fest und schloss genüsslich seufzend die Augen. Das idiotische machte jedoch das Leben aus, und ich musste zugeben dass es mir wirklich gefiel. Seine Hand glitt meinen Schenkel hinauf und mein Herz war kurz davor zu zerspringen, während ich mir sicher war das in meinem Bauch eine ganze Schmetterlingsinvasion im Gange war. Ich spürte wie Zevran leicht mit seiner anderen Hand über mein Hemd strich und es leicht von meiner Schulter zog. Seine Lippen lösten sich ein wenig von meinem Mund und fuhren langsam meine Wange entlang, weiter zu meinem Hals und meiner Schulter. Dort, wo seine Lippen meine Haut berührten hinterließ er eine kribbelnde Spur. Ich schloss die Augen und genoss das Gefühl, wie er an meiner Halsbeuge knabberte. Möge der Moment ewig währen, wenn da nicht die lauten Schreie der Wachen plötzlich über das Gesindeviertel schallten. Erschrocken riss ich wieder die Augen auf und sah hinab zum Hof, wo sich ungefähr zehn Wachen befanden, Feron dabei an den Händen gefesselt halb hinter sich her schleifend. Selbst aus der Entfernung konnte ich erkennen, dass sie ihn übelzugerichtet haben. Er war blutverschmiert und humpelte. Schnell löste ich mich von Zevran und sah entsetzt hinab auf das Szenario. Ich hörte den blonden Elf, wie er neben zum stehen kam und kurz schmunzelte. „Davon lässt du dich ablenken?“ Ablenken? Kurz schnaufte ich. „Beim Erbauer, ich bin die letzte die aufgehört hätte.“ Schließlich konnte immer noch die Hitze auf meinen Wangen spüren. Aber das hier…. „Kommt sofort aus euren verdammten Bruchbuden!“, schrie einer der Wachen laut auf dem Hof und schlug sein Schwert laut klirrend gegen seinen Schild. Verwirrt sah ich dabei zu wie sie sich zögerlich, ja beinahe ängstlich die Elfen aus ihren Hüten begaben, oder von irgendeiner dunklen Gasse heraustraten. Selbst Shianni, Sorris und Alarith traten aus unserer Hütte heraus. Was haben die denn bloß vor? Feron derweil wurde mit dem Bauch an Vhenadahl festgebunden und seine restliche Kleidung von seinem Leibe gerissen. Einer der Wachen zog eine Peitsche von seinem Gürtel, während sich ein weiterer auf einen Podest stellte und einen Zettel zog. Seine harte und unbarmherzige Miene richtete sich kurz auf die versammelten und verängstigen Elfen, schließlich auf den Handzettel. „Hiermit verkündige ich eine folgende Bekanntmachung von Arl Vaughn Urien, Arl von Denerim. Jeder Elf, der mit Waffen gesehen wird oder gar welche besitzt, wird auch durch diese von den Wachen hingerichtet. Um euch zu zeigen das wir dies auch ernst meinen, wird dieser Elf öffentlich hingerichtet und soll laut den Befehl von Arl Vaughn nach dessen Tod noch 5 Tage hier verweilen.“ Der Wachmann nickte dem anderen mit der Peitsche zu, und dieser ließ augenblicklich seine Waffe auf den wehrlosen Elfen niederschlagen. Ein lauter und greller schrei ertönte von Feron. Sein Rücken zierte sofort eine große Wunde. Scheiße…ein nächster Peitschenhieb erfolgte, Ferons gequälter Schrei gleich hinterher und die entsetzten Rufe der anderen Elfen. Es dauerte nicht lange und das Schauspiel wiederholte sich erneut. Ferons Blut quoll aus den Wunden hervor und lief in Rinnsalen seinen blanken Rücken hinab. Die entsetzten Rufe der Elfen wurden lauter, doch Feron wurde weiterhin mit Peitschenhieben gepeinigt. Vor Schreck umfasste ich Zevrans Hand und sah gebannt dem Schauspiel zu. Die werden ihn umbringen! Wenn ich nicht noch in letzter Sekunde geflohen wäre, würde ich wahrscheinlich sogar neben Feron sein und mich auspeitschen lassen. Wütend biss ich mir auf die Lippen und war drauf und dran vom Dach zu Klettern und diesen verdammten Shem mit seiner Peitsche zu erwürgen. Vielleicht war Feron ein hinterhältiges und feiges Schwein, aber so einen Tod hat keiner verdient! Ich trat bereits einen Schritt vor, als ich spürte wie Zevran plötzlich meine Hand drückte. „Davon würde ich abraten, meine Liebe. Du kannst sowieso nichts machen, wenn du dich und all die anderen nicht selbst in Gefahr bringen willst.“ Verbissen sah ich zu Boden und dachte kurz über seine Worte nach. Er hat ja recht. Wenn ich jetzt darunter gehe und für Aufruhr sorge, wird das Gesindeviertel bestimmt noch in Brand gesteckt. Elende… Ferons Schreie waren längst verstummt und nur noch sein wimmern war zu vernehmen. Die Peitschenhiebe schlugen jedoch weiter unerbittlich auf ihn nieder. Auch die anderen Elfen haben resigniert abgewandt. Plötzlich hielt der Wachmann inne und zog ein Messer. Gelassen ging er nun auf Feron zu und schnitt ihm einfach die Kehle durch. Er röchelte noch kurz, während sein Blut in Strömen über seinen Oberkörper und die Rinde des Baumes floss. Diese Bastarde! Zornig sah ich zu den Wachmännern die die Elfen nochmals warnten jemals Waffen in ihren Besitz zu bringen. Dann schlugen sie fast an jede Hauswand Zettel an die Tür, wo dies nochmals geschrieben stand. Eigentlich so gut wie sinnlos. Hier kann niemand lesen, oder wenn nur eher schlecht. Genau wie ich. Dann verschwanden sie und ließen Ferons leblosen Körper zurück. Dreckskerle! „Ich sollte sie alle töten…“, murmelte ich mit unterdrücktem Zorn und starrte zu dem toten Feron. Und anfangen werde ich bei Vaughn, und diesmal reiß ich ihm zur Sicherheit sein schwarzes Herz heraus! „Ich werde mitmachen, versprochen.“, sprach Zevran plötzlich und grinste kurz. Seine Augen glitzerten vielsagend. Er will mitmachen? Nun gut, ich weiße Hilfe nicht zurück. Das könnte doch unterhaltsam werden… „Base?“, rief Shianni plötzlich und ich sah hinab zu ihr. Dort hatten sich bereits alle meine Gefährten vor unserer Hütte versammelt. Schnell stieg ich dem Dach hinab, gefolgt von Zevran. Als ich unten angekommen war, sah mich Shianni aufgeregt an. „Alles in Ordnung? Ich dachte schon diese widerlichen Shems haben dich mitgenommen…“ Kurz seufzte ich schwer und sah in Ferons Richtung. „Nein, die haben einen ganz anderen mit sich genommen.“ Vielleicht hätte ich doch eingreifen sollen, dann wäre es ganz anders gekommen und er würde noch leben. Dreckmist verdammter…. „Das diese Menschen…“, fing Wynne an, brach dann aber ab. Sie sah traurig zu dem toten Elf und betete kurz zum Erbauer. Das sind eben typische Menschen…nicht wie die paar anderen seltenen Ausnahmen die ich kennenlernen durfte. „Kallian!“ Verwirrt drehte ich mich um und erblickte plötzlich Valendrian, unseren Hahren, wie er aus der Elfenmenge trat. Die anderen Elfen hatten mich und meine Gefährten seltsam gemustert. Was zum… Valendrian trat vor mich und musterte mich kurz von oben bis unten. „Du…warst mit Feron unterwegs, oder?“, fing der Älteste an. Woher wollen die das wissen? Und wozu? Kurz kniff ich die Augen zusammen und öffnete leicht den Mund. Vermutlich wird das hier in einer Anklage enden, ich kenne diesen Blick von Valendrian. Voller Schuldzuweisung, gewiss. „Ich konnte fliehen und die Stadtwachen erwischten ihn. Ich konnte nichts mehr für ihn tun.“, sprach ich ruhig. Ich hätte so oder so, nichts mehr tun können. Dann wäre ich auch Tod gewesen. Bastarde… „Von wegen! Die ließ ihn doch sterben!“, hörte ich plötzlich jemand aus der Menge rufen und kniff die Augen zusammen. Wusste ich es doch…irgendjemand muss die Schuld doch tragen. Valendrian räusperte sich kurz und sah dann nochmals zu meinen Gefährten. „Es freut mich, dass du lebend zurückgekehrt bist, aber diese Geschehnisse….“ Ich trat einen Schritt vor und sah herausfordernd in die Augen des alten Mannes. „…fingen an, seit ich wieder da bin, richtig?“, meinte ich spöttisch. Die sollten nicht solange um den heißen Brei reden! Sofort waren wieder zurufe aus der Menge zu hören. Schuldzurufe. Böse sah ich zu den anderen…ich glaub‘s ja nicht! „Ihr seid alle blind! Ich bin hier nicht schuldig für Ferons Tod, sondern diese Shems! Ich habe ihn nicht an Vhenadahl festgebunden und ihn dann die Kehle durchgeschnitten!“ Elende Dummköpfe! Wieder böse zurufe folgten, diesmal sogar noch lauter. Ich spannte mich kurz an und würgte meinen aufkeimenden Zorn hinunter. Diese dummen… Plötzlich folg mir einen Stein entgegen, denn ich jedoch geradeso mit einem Arm abwehren konnte. Angesäuert sah ich in die Enge und rieb mir kurz über meinen schmerzenden Arm. Also gut….eindeutiger konnte die Botschaft nicht mehr sein. Kalte Wut flammte in mir auf, wegen al dieser Dummheit. Alistair wollte er protestieren, doch ich hielt ihn zurück. Das kläre ich allein… „Ich gehe…ihr elenden Dummköpfe. Wenn es euch glücklich stimmt, dann sage ich eben das ich für Ferons Tod Schuldig bin.“ Ohne diese Schwachköpfe eines weiteren Blickes zu würdigen, ging ich schnell in unsere Hütte. Ich muss mein Rucksack packen, ich muss…. „Kallian…“ Überrascht blieb ich augenblicklich stehen und erblickte meinen Vater im Türrahmen stehend. Er lächelte schwach und sah noch reichlich geschwächt und schwach aus. Ich konnte nichts sagen und starrte ihn einfach nur an. Es…geht ihm besser. „Komm her.“ Diesmal löste sich meine starre und ich stürmte auf ihn zu. Sofort umarmte ich meinen Vater stürmisch und drückte mich eng an ihn. Tief atmete ich seinen vertrauten Duft ein und genoss die Hand die beruhigend über meinen Kopf strich. Wie ich all dies…vermisst habe. Wie ich Vater vermisst habe. Ich schluckte meine aufkeimenden Tränen hinunter und sah ihn lächelnd an. Ich sollte mich freuen und nicht heulen wie ein kleines Mädchen! „Vater…ich…“ Er lächelte jedoch nur wissend und schüttelte leicht den Kopf. „Mein kleines Mädchen. Wie geht es dir?“ Nun…Ich sah nachdenklich kurz zur Seite. „Es geht mir gut…soweit. Aber…ich muss gehen…ich…“, fing ich unschlüssig an. Dabei bin ich gerade erst gekommen… „Ich weiß welche Last auf deine Schultern lastet.“ Hilfesuchend sah ich zu ihm und biss mir kurz auf die Lippen. „Aber du bist nicht allein. Dir folgen Menschen. Menschen.“, sprach er beinahe ehrfürchtig und strich mir eine wirre Haarsträhne aus dem Gesicht. „Kallian! Du…Onkel Cyrion!“ Sorris und die anderen kamen in die Hütte, während ich mich langsam von meinem Vater löste und innerlich seufzte. Wieder äußerst unpassend. Alarith musterte kurz skeptisch meinen Vater, während er mir auf einmal einen gepackten Rucksack in die Hand drückte. „Du siehst immer noch blass aus, Cyrion. Leg dich besser hin.“ Neugierig sah ich in den Rucksack. Wundumschläge, Kleidung….sogar eine neue Lederrüstung und eine neue Landkarte. Begeistert sah ich zu Alarith, der mich jedoch nur skeptisch ansah. „Was? Das zahlst du alles zurück, wenn du Ferelden gerettet hast.“ Ich grummelte kurz. So ein geiziger Knauser! Leliana räusperte sich kurz und sah mich neugierig an. „Kallian, wo habt ihr eigentlich meinen Mantel?“ Mantel? Verwirrt dachte ich kurz nach, bis mir plötzlich Zevran und mein….Bedanken einfiel. Sofort sah ich zu dem blonden Elf, der mich amüsiert musterte und grinste. Ich jedoch wurde nur hochrot, schnappte mir die neue Lederrüstung und verschwand um die nächste Ecke. „Ich geb euch eine neue Leliana, versprochen!“ So ein….besser ich sage nichts weiter. Der Mantel liegt immer noch irgendwo auf dem Dach. Zevran hat ihn mir ja freundlicherweise abgenommen. Als ich die neue Lederrüstung angezogen hatte, sah ich kurz an mir herunter. Sehr schön…und diesmal sind auch meine Beine bedeckt! Zufrieden summte ich und ging wieder zu den anderen, die mich kurz musterten. Zevran seufzte kurz. „Meine Liebe, die andere stand euch wesentlich besser.“ Leicht grinste ich und schulterte meinen Rucksack. „Das hier wird mir gewiss auch gut stehen.“ Ich bemerkte wie Shianni kurz aufmerksam zu Zevran sah, dann wieder zu mir. Plötzlich waren draußen wieder erneute Rufe zu hören und Steine die gegen die Hauswand flogen. Genervt blickte ich auf. Anscheinend wollen die tatsächlich das ich endlich verschwinde…hier war ich sowieso schon immer ein schwarzes Schaf. „Base…“ Shianni stand plötzlich vor mir und sah leicht zu mir auf. Leicht spielte sie mit ihren Händen und seufzte dann leise. „Ich weiß dass du gehen musst. Ich…“ Sie sah kurz zur Seite und biss sich dann auf die Lippen. „Wenn du zurück kommst, werden wir feiern! Ich werde Weinflaschen mitbringen und meinen Spezialeintopf kochen!“ Ich lächelte leicht und sah Shianni an. Trotz dessen, das sie manchmal noch so kindlich wirkt, ist sie eine starke Frau geworden. „Spezialeintopf…den mit Ratten?“, fragte ich amüsiert und sie sah mich sofort wieder an. Ein leichtes Grinsen legte sich auf ihre Lippen. „Natürlich, ich weiß doch dass du den so gerne isst!“ Oh ja…es gibt nichts Schmackhafteres. Ohne Vorwarnung umarmte mich Shianni plötzlich und schniefte kurz. „Pass ja auf dich auf“, flüsterte sie besorgt. Ich nickte leicht und drückte sie kurz an mich. „Natürlich. Ich verspreche es.“ Und ein Versprechen, wird nicht gebrochen. Shianni löste sich von mir und sah mich lächelnd an. „Wenn du es mir versprichst, dann glaube ich dir.“ Sorris nickte mir lächelnd zu, genau wie Alarith. Vater kam nochmals auf mich zu, strich kurz über meinen Haar und sah mich kurz besorgt an. „Versprich mir aber dass du nicht irgendwelchen Blödsinn anstellst.“ Dann beugte er sich leicht vor und flüsterte mir etwas leise ins Ohr. „Wenn die Männer irgendwelche…“ „Vater!“, rief ich fast schon entsetzt und hob abwehrend die Hände. An was er immer denkt… Ich schnaubte kurz, lächelte ihn dann aber trotzdem an. Vermutlich sind alle Väter so. „Ich möchte mich ebenfalls für eure Gastfreundschaft bedanken. Ich habe so vieles neues gesehen. Und erlebt…es war mir eine Freude euch alle kennenzulernen“, sprach Leliana lächelnd und gab jedem meiner Familie die Hand. Außer Sorris, den umarmte sie überraschenderweise. Er lief kurz rot an und sah leicht verlegen weg. Shianni flüsterte mir derweil leise ins Ohr, das sich die beiden eigentlich die ganze Zeit gut verstanden hätten, während ich wohl friedlich geschlafen habe. Interessant. Erneut waren laute Rufe zu hören. Genervt stöhnte ich nun auf und sah zu den anderen. „Besser wir gehen, sonst bekomme ich noch Kopfschmerzen.“ Die anderen stimmten mir und verließen derweil die Hütte. Sofort war es still, wahrscheinlich waren diese Idioten nun etwas eingeschüchtert. Ich sah ein letztes Mal zu meiner Familie. Shianni schnaubte gerade in ein Taschentuch, während Sorris ihr ein weiteres reichte. Vater lächelte mich warm an, während Alarith die Arme verschränkte. „Wir werden dich alle vermissen. Nun geh schon.“, sprach er brummig und brachte mich so zum grinsen. Unverbesserlich. Ich zwinkerte ihnen zu, winkte kurz und stürmte dann aus der Hütte. Bloß nicht umdrehen. Sonst fang ich wirklich noch an zu heulen. Draußen standen die anderen Elfen, versammelt um unsere Hütte. Morrigan warf ihnen Regelrechte Giftblicke zu. „Diese Narren.“ Sten zog sein gewaltiges Schwert und schwang es kurz drohend, um die lästigen Elfen zu verscheuchen. Skeptisch sah ich zu meinen Artgenossen, die mich mehr als verhasst betrachteten. Beim Erbauer, trage ich denn hier die Schuld für alles?! Die sind einfach… „Du bist doch kein Elf mehr! Du bist schon ein halber Mensch!“, sprach eine Frau wütend und sah mich skeptisch an. Ein halber Mensch? Soll das…ein Witz sein? Ich sollte explodieren, wegen dieser überaus bösartigen Bemerkung. Sicherheitshalber strich ich kurz über meine Ohren. Genauso spitz wie immer. Resigniert schüttelte ich den Kopf, denen kann ich einfach nicht mehr helfen. Außer… „Lieber bin ich ein halber Mensch, als ein Elf der sein Leben feige und ängstlich in der Gosse verbringt.“ Das hier...ist längst nicht mehr meine Heimat. Eigentlich müsste ich meine Familie mitnehmen, weg von diesem Ort. Aber draußen wären sie auch nicht sicherer. Aber holen werde ich sie, eines Tages. Die anderen Elfen würdigte ich keines Blickes mehr und ging mit meinen Gefährten nun zum Tor, welches das Gesindeviertel vom Rest der Stadt abtrennt. Immer noch war es verschlossen. Morrigan schnaufte kurz, dann erhob sie ihren Zauberstab. „Tretet alle zurück.“ Ein gewaltiger Feuerball zerstörte das einfache Tor und ließ uns nun passieren. Amüsiert sah ich zu der Hexe auf. „Ihr bevorzugt einen großen Abgang nicht wahr?“ Sie lächelte nur kühl und blickte die Straße entlang. „Einen Abgang der sich in die Köpfe der anderen einbrennt.“ _______________________________________________________________________________ Sorry, nun kommt das Kapitel doch etwas später *sfz* Ich hoffe es hat euch doch gefallen^^ Lg Ayu x3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)