Dragon Age: Origins von Himitsu-chan (Bestimmung) ================================================================================ Kapitel 24: Ein dunkles Versprechen ----------------------------------- Ich öffnete langsam die Augen und blickte nach oben. Durch den dünnen Zeltstoff drangen bereits die Sonnenstrahlen des frühen Tages herein. Gelassen blickte ich zur Seite, als ich ein nesteln neben mir wahrnahm. Kallian lag halb auf mir und hatte ihren Kopf auf meinen Bauch gelegt. Ich lauschte kurz ihrer ruhigen Atmung, ehe ich innerlich seufzte. Wo soll das eigentlich noch hinführen? Wenn sie eine platonische Beziehung erwartet, kann sie zu Alistair gehen. Eigentlich sowieso fraglich, warum ich mir fast schon so viel Mühe gebe. Jede Frau wäre mir schon längst erlegen. Oder zumindest die meisten. Mein Blick fiel wieder auf Kallian, als diese von mir runter rutschte und sich auf den Rücken drehte und mir so neue Ausblicke gewährte. Allerdings war es dennoch eine Herausforderung. Und die Belohnung ist schließlich auch nicht zu verachten. Amüsiert strich ich kurz über ihren nackten Bauch und hörte sie kurz seufzen. Wenn sie doch nur nicht so schüchtern wäre…aber ich bin mir sicher, dass in ihr auch ein hungriges Biest steckt. Und ich werde es in ihr noch wecken… Ich strich mit meiner Hand etwas weiter hinunter und wollte gerade neue Gegenden an ihr erkunden, da öffnete sie müde ihre Augen. „Was…?“, sie gähnte kurz herzhaft und rieb sich verschlafen über die Augen. Grinsend beugte ich mich zu ihr hinab. „Es ist morgen, meine Liebe. Zeit die neuen Aussichten zu genießen.“ , hauchte ich in ihr Ohr und beugte mich leicht über sie. Leicht verwirrt blickte mich Kallian an. „Neue…Aussichten?“ Ich nickte belustigt und senkte meinen Kopf hinab zu ihren Oberkörper. Im selben Augenblick schrie sie kurz erschrocken auf und rollte sich böse fluchend von mir weg. „Verdammt nochmal, schau weg!“ Leise lachend streckte ich mich kurz und beobachtete sie dabei, wie sie nervös wider ihre Lederrüstung anzog. Wirklich unterhaltsam, es wird gewiss lustig werden… „Ich helfe dir.“, flüsterte ich in ihr Ohr und bemerkte wie sie kurz zusammenzuckte und innehielt. Verstohlen drehte sie leicht ihren Kopf zu mir und sah mich mit großen Augen an. Ich drückte mich von hinten, leicht an sie und ergriff ihre Hände. Ruhig sah ich in ihre Augen, während ich deutlich bemerkte wie sich ihre Wangen leicht rötlich färbten. „Du bist...unmöglich.“, sprach sie leise, während sich erneut ein Grinsen auf meine Lippen stahl. „Ich weiß.“, sprach ich amüsiert und legte meine Lippen auf ihre. Sie zögerte kurz, lehnte sich dann aber leicht gegen mich und erwiderte den Kuss. Ich atmete kurz ihren Duft ein, strich über ihre Arme und legte meine Hände auf ihren Bauch, während ich sie an mich drückte. Ein Seufzen entwich ihr, als ich mit meiner Zunge ihren Mund erforschte. „Kallian, seid ihr schon wach?“, rief Alistair von draußen und der Rotschopf zuckte kurz zusammen. Dieser verdammte Bastardprinz, ich werde mich demnächst intensiv mit ihm beschäftigen, dann wird es ihm gewiss vergehen sich in meine Angelegenheiten einzumischen. Kallian erhob sich leise fluchend und zog sich schnell die Lederrüstung an. "Ja, verdammt!" Skeptisch sah ich zu ihr auf, als sie sich schnell ihre Dolche ergriff und sich kurz musternd umsah. "Etwas verloren, meine Liebe?" Ihre leuchtend grünen Augen schielten musternd zu mir, während sie kurz innehielt. Kurz zögerte sie, dann legte sich ein leichtes Grinsen auf ihre Lippen. "Meine Unschuld zum Glück noch nicht...allerdings...." Sie griff strich sich kurz über ihren Hals und seufzte leise. "Ich finde mein Lederband nicht mehr und den Ring auch nicht." Grummelnd warf sie unachtsam die Decken umher und durchforstete den Boden. Amüsiert sah ich ihr dabei zu und genoss die Aussicht. Wenn sie wüsste das ich ihn habe...sie hätte sich mit dem Lederband fast letzte Nacht stranguliert. Bedauerlich... Aber ehe sie noch böse würde und ich mir für den Rest des Tages ihre miese Laune antun müsste, hatte ich eine bessere Idee. "Schaut her.", meinte ich und hielt ihr gelassen den, zum Teil verbeulten, Ring hin. Was für ein hässliches Ding wie ich zugeben musste. Würde ich mich damit in Antiva blicken lassen, wäre ich gleich unten durch. Keine Handwerkskunst, diese Fereldener. Augenblicklich hielt sie inne und sah neugierig zu mir auf. Sofort legte sich auf ihrem Gesicht ein erleichtertes Lächeln. "Dem Erbauer sei Dank!", rief sie freudig und nahm mir sofort den Ring aus den Händen. Bedauerlich... Ich kann keine solche Freude bei ihr ausrufen, während ich ihr nackt zu ihren Füßen sitze, aber ein alter Ring. Ferledener... Ich hörte von draußen mehrere Stimmen und schmunzelte kurz. Es klang wie ein Streit zwischen Morrigan und dem Bastardprinz. Amüsant. "Zevran, wir sehen uns draußen.", sprach der Rotschopf plötzlich und riss mich aus meiner kurzzeiteigen Vorstellung, wie Morrigan mit ihrem Stab verprügelte und dabei ihre Brüste sich sanft hin- und her wogen. Wirklich bedauerlich, manchmal müsste ich doch mit Alistair tauschen. Ich sah zu Kallian auf, als diese sich plötzlich zu mir herunter beugte und mich kurz ansah. Sie legte kurz nachdenklich ihre Stirn in Falten, was mich wiederrum dazu brachte kurz amüsiert zu ihr zu blicken. Sie überlegt selten... "Unmöglich.", murmelte sie nur und küsste mich kurz auf die Wange, ehe sie schnell aus dem Zelt stürmte. Beim Erbauer...ich brauche dringend Frischluft! Ich atmete die kühle Morgenluft ein und genoss die kühle Brise, die mir kurz über mein erhitztes Gesicht strich. Verdammt heiß heute, oh ja... "Dämlicher Köter!", spie Morrigan wütend und warf plötzlich ein totes und halb verwestes Kaninchen zu meinen Füßen. Hach ja, es geht doch nichts über einen guten Start in den Morgen... Hasso kam kläffend herbei geeilt und schnappte sich das tote Tier schneller, als ich sehen konnte. Knurrend verschwand er damit hinter einem Gebüsch und begann laut schmatzend seinen Hunger zu stillen. Hab ich eigentlich noch die Weinflasche von Shianni? Ein kleiner Schluck tut bestimmt gut... "Ah, meine liebe Morrigan.", sprach Zevran plötzlich der an mir vorbei schritt und zu der wütenden Hexe ging. Sie war gerade der Erzdämon persönlich. Ein weiterer Grund, das Miststück zu erschlagen. Allerdings...muss erst mal ihre Mutter dran glauben. Wie großartig.... Wir liefen nun schon ziemlich lange Richtung Wildnis, während mir gerade auffiel wie trocken und zum Teil auch schwarz der Boden sich an manchen Stellen verfärbt hatte. Auch trafen wir immer häufiger auf dunkle Brut, die wir jedoch leicht zerschlagen konnten. Soweit war das voran kommen also schon mal relativ einfach gewesen. Nachdenklich ließ ich meinen Blick durch die nun schon sumpfartige Umgebung wandern. Mir kamen plötzlich unzählige Erinnerungen hoch. Damals in Ostagar, als ich beinahe mit Daveth und diesem armseligen Ritter auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden wäre, nur weil Duncan dachte, ich hätte dieses mörderische Ritual nicht überlebt. Der Verrat von Loghain, den ich selbst mit ansah, jedoch nicht verhindern konnte, da mich dieser verdammte Shem niedergeschlagen hatte. Die Flucht in die Wildnis, als ich einer dieser Genlocks verfolgte und ich beinahe wieder gestorben wäre. Wäre Morrigan nicht gekommen, wäre es wohl so passiert. Ich blickte auf den fast Nackten Rücken der Hexe und kräuselte leicht meine Lippen. Dieses verdammte Hexenweib und ihre abscheuliche Mutter. Eigentlich passen sie doch wirklich wunderbar zusammen. Plötzlich blieb Morrigan stehen und blickte kurz zu mir. "Den restlichen Weg müsst ihr allein gehen. Ich kann euch nicht zu meiner Mutter begleiten." Wie bedauerlich und vorhersehbar. Leicht nickte ich und musterte die Hexe nochmals knapp. Ich muss mich also ohne ihre magischen Fähigkeiten in den Kampf stürzen. Was sollte schon schief gehen, schließlich ist Flemeth ja nur eine sehr alte Frau. Eine sehr alte Hexenfrau. Die sich vermutlich in jedes gefährliches Getier verwandeln kann. Großartig! Ich seufzte schwer und blickte zu der Sonne, die zunehmend hinter den dichten Nebelschleiern verschwand. "Wie ihr meint. Wer hat noch Lust mitzukommen?" Schließlich will ich ja niemanden dazu zwingen, die alte Schachtel umzulegen. Großmütter niederzuschlagen, ist gewiss nichts für sanfte Gemüter. Von den folgenden Albträumen einmal ganz abgesehen. "Ich werde euch begleiten, geschätzte Anführerin.", sprach Zevran amüsiert und begutachtete nochmals kurz eingehend seinen Dolch. "Ich komme ebenfalls mit.", sprach Alistair und sah kurz abschätzend zu dem blonden Elfen, ehe Elissa kurz noch einmal den Kopf ihres Mabari streichelte und an meine Seite trat. "Von mir aus kann's losgehen.," sprach die junge Cousland eifrig und schulterte ihr Schild und Schwert. Sie will mitkommen? Eine alte Frau erschlagen? Wunderlich. Leliana sah leicht verunsichert zu mir. "Soll ich mitkommen, Kallian? Zur Sicherheit?" Ich winkte jedoch nur gelassen ab und strich mir kurz fahrig durch mein Haar. "Keine Sorge...Sten, ihr und Wynne bleibt bei Morrigan." Abschätzend sah ich kurz zur Kräuterhexe, ehe ich mich leicht zu Leliana vorbeugte. "Und passt darauf auf, das sie nicht versehentlich verloren geht." Die junge Bardin nickte kurz und blickte mich dennoch sorgenvoll an. "Bitte seid vorsichtig. Schließlich tretet ihr Flemeth gegenüber. Die gefürchtete Hexe der Wildnis..." Ja, und das beruhigte mich gerade nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil. "Keine Sorge." , meinte ich leise und wandte mich zum Gehen um. Die anderen folgten mir, während ich grimmig nach vorn blickte. Die gefürchtete Hexe der Wildnis...ich habe nicht die geringste Lust, wegen Morrigan mein Leben aufs Spiel zu setzen. Wir kamen schließlich nach einem weiteren Stundenmarsch bei dem besagten Hexenhaus an. Alistair hatte genauso wenig Lust wie ich, die Mutter von Morrigan zu töten. Im Gegensatz zu Zevran, er schien sich sogar ein wenig auf Unterhaltung zu freuen. Elissa stieß mich kurz an und sah mich mit ihren blauen Augen skeptisch an. "Ist diese Hexe, wirklich Flemeth? Überlegt euch lieber ihr gegenüber zu treten. Um sie ranken sich grauenvolle Legenden. Sie soll unzählige Männer verführt, getötet und anschließend ihre Seelen dazu verdammt haben, auf ewig im Nichts zu wandern. Außerdem stiehlt sie Kinder." Flemeth...wenn sie jemals Männer verführt hat, dann ist das schon sehr lange her. Es schien, als würde Morrigan diese Rolle jetzt übernehmen. Ich warf Elissa einen kurzen Seitenblick zu, ehe ich Flemeth vor der Hütte entdeckte. Das ergraute Haar immer noch wirr in ihrem Gesicht hängend, das Kleid alt und mit Flicken verziert und immer noch diese gelben dämonisch wirkenden Augen, die mich fast schon amüsiert musterten. Verdammte Sumpfhexe! "Überlasst das mir.", flüsterte ich der jungen Cousland zu und blieb schließlich vor Flemeth stehen. "Ihr seid also zurück. Hat die liebreizende Morrigan also endlich jemand gefunden, der nach ihrer Pfeife tanzt. Ihre Musik ist aber auch zu verführerisch, nicht wahr?" , fing die alte Frau an und lachte kurz auf. Skeptisch besah ich sie mir und verschränkte die Arme vor der Brust. "Soll ich stattdessen nach eurer Pfeife tanzen?" "Wozu überhaupt tanzen? Warum nicht singen?" , fragte Flemeth und ich hörte sie erneut mit ihrer krächzenden Stimme lachen. "Was hat Morrigan euch erzählt, hm? Welchen perfiden Plan hat sie diesmal ausgebrütet?" , fragte sie jedoch nun neugieriger. Kurz wurden meine Augen zu schlitzen, als ich Flemeth fixiert hatte. Verdammt, ich hatte gehofft sie würde denken, wir besuchen sie der alten Zeiten willen. Ein kurzer Plausch. Dann drehe sie sich um und ich ramme ihr ein Messer in den Rücken und vorbei ist der ganze Stress. Doch nun...sie schien genau zu wissen, dass Morrigan etwas vorhatte. Flemeth wird vorsichtig sein und uns nicht aus den Augen lassen. Das wird etwas schwerer werden, als gedacht... "Spielt das eine Rolle? Ich durchleuchte nur meine Möglichkeiten..." , fing ich gelassen an, ließ die Hexe jedoch nicht aus den Augen. Sie wird gewiss nicht zu senil sein, um noch einige Zauber wirken zu lassen. "Und komponiert euer eigenes Lied? Dazu kann sogar ich tanzen. Morrigan will mein Zauberbuch? Nehmt es als Trophäe. Und sagt ihr, ihr hättet mich erschlagen." Stille. Ich starrte die alte Frau vor mir ungläubig an und ließ mir ihr eben Gesagtes, nochmal durch den Kopf gehen. Habe ich gerade richtig verstanden?? Alistair, der neben mir stand, spannte sich plötzlich leicht an. Ich ging einen kleinen Schritt vor und funkelte in die heimtückischen dämonischen Augen der Sumpfhexe. Meint sie das ernst? "Meint ihr, sie würde das glauben?" , fragte ich sie fast schon spöttisch. Wir sprechen hier schließlich von Morrigan! Und wenn die jüngere der beiden Hexen so eiskalt ist, ihre eigene Mutter umbringen zu lassen, wie weit geht dann ihre Mutter, mich und meine Gefährten umzubringen, sobald wir hinter dem nächsten Baum verschwunden sind? Nebenbei sei zu erwähnen, dass Morrigan nicht blöd ist. Flemeth jedoch, grinste nur kurz amüsiert. "Wir glauben was wir glauben wollen. So war es schon immer." Ich biss mir kurz auf die Lippen und sah das alte Weib unschlüssig an. Also nochmal von vorn. Flemeth würde mir das Buch geben und Morrigan würde vermutlich darauf vertrauen, dass ich ihre Mutter umgebracht habe. So würde ich sinnloses Blutvergießen vermeiden. Kurz schielte ich zu meinen Gefährten. Elissa sah fast schon ehrfürchtig zu Flemeth, während Alistair die Hexe eher mit Skepsis betrachtete und Zevran schien überaus erheitert zu sein. Anscheinend gefiel ihm diese Intrige, die Flemeth mir da gerade anbot. Dennoch...Morrigan war mir egal, solange sie bis zum Ende der Schlacht bei mir in der Gruppe bleiben würde. Ihre Magie ist ziemlich nützlich. Danach kann sie auch sterben...oder weitere Mitglieder ihrer Familie töten gehen. Das Problem war nur ihre Mutter. "Und was wird aus euch?" , fragte ich deswegen nach. Die alte Hexe antwortete mir prompt. "Ich gehe. Vielleicht überrasche ich Morrigan, oder ich beobachtete sie einfach nur. Es wäre interessant, was sie aus ihrer Freiheit macht. Erhellend geradezu. Wollt ihr einer alten Frau diesen Gefallen tun?" Beim Erbauer...dann wird Flemeth gewiss den Körper von Morrigan irgendwann übernehmen. Gut das ich mir das nicht mit ansehen muss. Dieser Gefallen, den die Hexe mir da unterbreitete, hörte sich bis jetzt vielversprechend an. Die beste Lösung, ohne dabei vielleicht sterben zu müssen und große Schmerzen erleiden zu müssen. "Das könnte ich tun..." , fing ich langsam an und sah kurz nachdenklich in einen der unzähligen Sümpfe, die das alte Hexenhaus umgaben. Zevran lachte kurz auf, sodass ich ihm einen Seitenblick zuwarf. "Ziellose Gewalt ist amüsant, aber das ist auch interessant." , fing der blonde Elf begeistert an und seine Augen blitzen kurz verräterisch auf. "Morrigan hintergehen?" , fragte Alistair plötzlich und sah mich fast schon verunsichert an. Doch nur kurz dann seufzte er und strich sich fahrig durch sein Haar und zuckte mit den Schultern. "Warum nicht? Ich bin ein böser, böser Mann..." Fast schon amüsiert blickte ich zu dem blonden Mann auf. Sieh an, Alistair scheint langsam aber sicher nicht mehr so naiv zu sein. Manchmal muss man eben böse Sachen machen, wenn man mit heiler Haut davon kommen will. Flemeth trat plötzlich einen Schritt vor und sah mir fest in die Augen. "Wir werden uns nicht wieder sehen, Wächter. Das versichere ich euch." Na also, besser geht's doch nicht mehr. So wäre sie nicht mehr mein Problem! "Dann sei es so." ,sprach ich ruhig. Ich will mit dieser alten Schachtel von Hexe, nichts mehr zu tun haben. Flemeth lächelte kurz geheimnisvoll und legte mir einen alten Schlüssel in die Hand. "Das Buch befindet sich im Haus in einer alten Truhe, nehmt es einfach." Ich nickte und nahm den Schlüssel an mich. Gemeinsam mit meinen Gefährten betraten wir das Hexenhaus und ich musste zugeben, dass sich in mir fast etwas wie Nostalgie aufbaute.. Als ich mich kurz umsah, sah ich die zwei Betten, in denen ich mit Alistair gelegen habe, hörte das Feuer im Kamin knistern wie damals, als ich erschöpft aufgewacht war. Wäre Flemeth nicht gewesen, wären Alistair und ich vermutlich damals auch in Ostagar gestorben. Flemeth hatte den jungen Grauen Wächter persönlich mit ihren Klauen zur Hütte geflogen und ich war ihr nachgerannt, als ich als übergroßen Vogel über meinen Kopf fliegen sah. War es doch zu diesem Zeitpunkt das Einzige, was ich tun konnte. So gesehen....nun sind wir Quitt. "Schon seltsam, oder?", fing Alistair an. Ich nickte leicht und lief schließlich auf die Truhe zu, als ich sie entdeckte. "Hier hat unsere Reise begonnen. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nie gedacht so weit zu kommen." Während ich das Schloss öffnete, hörte ich Elissa kurz seufzen. "Ihr...habt eure Reise hier begonnen? Ganz allein?" Ich fand das besagte Buch und musterte es kurz aufmerksam. Auf dem Einband war der weiße Baum zu sehen, genau wie Morrigan erzählt hatte. Gut, dann wäre das ja geregelt. "Ja. Nach dem Verrat an die Grauen Wächter, waren nur noch wir beide übrig. Wir erwachten damals in dieser Hütte. Flemeth bewegte uns schließlich dazu, gegen die Verderbnis vorzugehen...ob die alte Hexe hier noch Käse hat?", fragte Alistair plötzlich und sah neugierig den dampfenden Topf hinein. Käse...gutes Stichwort. Ich packte das Buch in meinem Rucksack und seufzte kurz. "Alistair, du erzählst Käse. Das Einzige was die Alte kann, ist unser Leben auszulöschen. Deshalb schlage ich vor wir verschwinden hier ganz schnell." Es dauerte auch nicht lange und wir hatten das Hexenhaus wieder verlassen, doch seltsamerweise war draußen niemand mehr zu sehen. Flemeth war wie vom Erdboden verschwunden. Aufmerksam ließ mich meinen Blick kurz durch die Sümpfe schweifen. Äußerst mysteriös, wie ich zugeben muss. Aber vermutlich hat sich die Hexe in einen Drachen verwandelt und das Weite gesucht. Übrigens ein gutes Stichwort jetzt endlich von hier zu verschwinden! Ich wanderte mit Zevran, Alistair und Elissa nun schon gut eine knappe Stunde. Leicht rieb ich meine Hände aneinander und seufzte innerlich. Wie ich diesen Sumpf hasste, hier bemerkt man sofort die erste Kälte des neuen Winters. Dieser Winter wird bestimmt sehr frostig werden. Großartig! Ich hasse Kälte... Zevran legte plötzlich einen Arm um meine Schultern und grinste kurz anzüglich. "Euch ist kalt, meine Liebe. Ich muss zugeben, dieses kalte Land, ist mehr als einladend, aber heute Abend in eurem Zelt..." "Chasind!" ,rief Alistair plötzlich überrascht. Ich sah verwirrt auf und betrachtete Zevran nicht weiter. Vor uns stand ein großer, dunkelhäutiger, breitschultriger Mann. Sein langes schwarzes Haar hatte er zu einem Zopf gebunden, auch seinen kurzen Bart hat er zu einem kleinen Zopf gebunden. Auf seinem Gesicht hatte er eine seltsame Tätowierung, die sich wellenartig auf seiner Wange abzeichnete und schließlich unter seinem linken Auge endete. Seine tiefbraunen Augen hatten uns sofort fixiert. Er wirkte wie Mitte 30. Durch seine große breite Axt, die er auf dem Rücken trug und der gehärteten Lederrüstung welche teilweise mit Tierfellen bestickt , an seinem Leibe trug, sah er etwas...bedrohlich aus. "Chasind?" , wiederholte Zevran skeptisch und legte seine Hand sofort an einen seiner Dolche. Leicht drehte ich meinen Kopf an sein Ohr. "Die Chasind sind primitive, abergläubische Leute, die noch immer an den Bräuchen ihrer Schamanen hängen und in der Wildnis leben. Eigentlich sind sie friedlich..." , fügte ich schnell flüsternd hinzu und besah nun wieder den groß gebauten Mann. Beim Erbauer. Ich habe Geschichten über die Chasind gehört, wie sie ihre Toten Essen und angeblich andere seltsame Rituale durchführen. Hoffentlich sind das alles nur Geschichten, von alten Weibern. "Ihr kommt mit mir. Der Schamane will euch sehen." , fing der statuenhafte Mann plötzlich an zu sprechen. Verdutzt sah ich zu ihm und hob kurz eine Augenbraue. Es...kann reden? Schamane?? "Was zum...das lassen wir lieber sein." , fing ich ungläubig an und sah zu dem Mann auf. Auf dessen Gesicht zeigte sich nun deutlich ein erkennbarer Zorn ab. "Der Schamane verlangt es..." , sprach der Mann bedrohlich und griff nach seiner monströsen Axt. Alistair zog indes bereits sein Schwert und Schild. "Kallian, ich glaube wir sollten..." Ich schluckte innerlich. "Ruhig bleiben. Wir gehen mit." Alistair sah mich ungläubig an. "Was? Aber der ist doch allein!" Zevran lachte kurz freudlos. "Narr. Wir sind bereits umzingelt. Sie sind überall, ihr seht es jedoch nicht." Ich wusste es doch, ich hatte hinter den großen Bäumen irgendetwas gesehen! Etwas Gefährliches lag in der Luft, etwas das kurz davor war aus der Dunkelheit zu kommen und mit brutaler Gewalt zu töten. "Gehen wir...besser." Ich warf Alistair einen vielsagenden Blick zu, den er jedoch nur kopfschüttelnd argumentierte. Wir waren gerad mal zu viert und diese Chasind wohl mindestens 20, wenn ich mich nicht verzählt habe. Verdammte Scheiße! Alles nur, weil Morrigan es nicht gebacken bekommt ihre jugendversessene Mutter selbst zu töten! Dummes Weib... Mittlerweile war es dunkel geworden, als wir endlich bei dem Stamm dieser Chasind angekommen waren. Ein großes Lagerfeuer konnte ich selbst schon von weiter Ferne erkennen, ebenso die seltsamen Gestalten die darum tanzten. Unzählige Fackeln erleuchteten die triste Umgebung und nun konnte ich auch schließlich die Hütten erkennen, in denen wohl diese Barbaren lebten. Doch solche Hütten hatte ich nie zuvor gesehen. Einige dieser Hütten standen auf Stelzen oder wurden sogar in Baumkronen errichtet. Verblüfft blieb ich stehen und sah zu einem dieser Baumhäuser hinauf. Es sah fast so aus, als hätte sich dieses Haus mit dem Baum verwachsen, als wäre es ein Teil davon. So etwas habe ich noch nie im Leben gesehen. "Weiter!" , herrschte mich der Mann erneut an, der uns schon seit geraumer Zeit nervte, auch wenn er selten das Wort ergriff. Er war einfach nur...anstrengend. Dagegen war Sten eine wohltat. Auch wenn die Männer sich bis jetzt nicht unterschieden haben. Alistair und Elissa waren nicht weniger verblüfft als ich, und es dauerte nicht lange bis wir endlich entdeckt wurden. Die Stammesangehörigen kamen herbei und begutachteten uns entweder aus sicherer Entfernung, aus dunklen Ecken oder rückten uns so sehr auf die Pelle, dass ich beinahe meinen Dolch gezogen hätte und ihre Hände abgetrennt hätte. Keiner vergreift sich an meiner Habe, die ich bei mir trage! Wir kamen schließlich am Lagerfeuer an. Augenblicklich hielten die Chasind in ihrem Tanz inne und sahen zu uns. Besagte Tänzer trugen seltsame hölzerne Masken, die fast so aussehen wie die Gesichter von Dämonen. Beim Erbauer...wo ist die Weinflasche?! "Dort...sind sie ja." Ein alter Mann mit Glatze und langem grauen Bart, welcher fast den Boden berührte, trat plötzlich hinter dem Feuer hervor. Er trug einen langen alten hölzernen Stab bei sich, trug eine halb zerfressene Robe und allerlei hölzernen Schmuck, der sowohl Kleidung, als auch das Gesicht des Mannes zierte. Sofort verneigten sich die Wilden vor ihm und legten ebenfalls ihre hölzernen Masken ab. Alistair hustete kurz und beugte sich leicht zu mir herab. "Ich glaube das muss ihr Schamane sein. Er sieht zumindest...so aus." Alistairs Verdacht bestätigtet sich, als der Mann sich eben als diesen auch vorstellte. Sind Schamanen nicht auch die Anführer? Durch das stetige Flackern des Feuers, schien es so als würden sich neue Falten in die Haut, des eh schon faltenreichen Schamanen, bilden. Sein rechtes Auge war seltsam weiß, sodass ich keine Irisfarbe darin erkennen konnte. Der alte bucklige Mann wies uns an ihn zu folgen. Kurz sah ich skeptisch zu meinen Gefährten, die jedoch genauso unentschlossen wie ich wirkten. Was sollte das hier eigentlich? Warum sollten wir hierher kommen? Gefrustet folgte ich dem Alten zu seiner Hütte, die sich natürlich hoch oben in den Baumwipfeln sich befand. Auf einer Strickleiter mussten wir nach oben klettern. Neugierig sah ich dabei zu dem alten Mann, der mühelos die Leiter erklomm. Ich folgte ihm dabei im kurzen Abstand, danach kam Zevran, dann Alistair und ganz zum Schluss Elissa. "Ach, meine Liebe.", hörte ich Zevran plötzlich seufzen. Leicht verwirrt sah ich kurz zu ihm herunter. Was hat er denn jetzt für ein Problem? "Die Aussicht, die ihr mir bietet ist wahrlich vielversprechend, aber unbekleidet..." Ich knurrte beinahe bedrohlich und unterbrach ihn angesäuert. "Gleich ramm ich versentlich meinen Stiefel, in eure Spanneraugen!" , zischte ich ihm entgegen. Wo, bei Andrastes Fußpilz, schaut der ständig hin?! Zum Glück entging den anderen die Röte in meinem Gesicht. Zevran jedoch lachte nur kurz dunkel auf. Alistair jedoch stöhnte nur gefrustet auf. "Dafür habe ich mehr Einblicke, als mir lieb ist." Als wir endlich oben angekommen waren, ging der Alte in die Hütte und entzündete einige Fackeln. Neugierig folgte ich ihm und erkannte in seinem Haus allerlei Seltsamkeiten. Erneute hölzerne Masken hingen an der Wand. Genauso wie halb verwende Körperteile von Tieren, den bestialischen Geruch erwähne ich lieber nicht. Elissa würgte kurz und rannte dann schnell wieder aus der Hütte um Luft zu holen. "Nett eingerichtet..." , meinte Alistair ungläubig. Der alte Schamane grinste kurz und entblößte so schon sein fast zahnloses Gebiss. Leicht angewidert sah ich mich um und schnaufte leicht. Wie kann man hier leben? Ich hätte Angst, dass mein Haus eines Tages zu Boden krachen würde, dass irgendein wildes Tier hier eindringt, oder ich schließlich an dem Gestank hier ersticke. Wie aufs Stichwort hörte ich plötzlich jemanden husten. Nicht weit von uns entfernt konnte ich einen Mann entdecken. Er war blass und unzählige Schweißtropfen liefen sein Gesicht hinab. Er lag auf einer Strohmatte und schien zu schlafen. Ehe ich jedoch überhaupt etwas fragen konnte, kam mir der Alte Schamane zuvor. "Ihr...habt sie befreit." Er drehte sich zu mir herum und schlug mit der Spitze seines alten Stabes kurz auf den knarrenden Holzboden. Befreit? Was befreit? Die Alte bemerkte meinen verwirrten Blick und blickte mich mit seinen scheinbar einzig gesunden Auge, funkelnd an. "Flemeth." Elissa kam just in diesem Moment hinein. "Bitte entschuldigt, aber-" Sie hielt abrupt inne und sah zu dem hustenden Mann, der nach wie vor auf der Strohmatte lag. Erst jetzt fiel mir auf, das neben ihm ein Schild lag, auf dessen Vorderseite ein Kranz abgebildet war. Jedoch konnte ich die Pflanze nicht genau zuordnen, es sah aus wie Efeu. Ein erneutes Husten, dann war die junge Cousland bereits neben dem Mann und starrte entsetzt mit weit aufgerissenen Augen auf diesen herab. "Fergus?" _________________________________________________________________________________ großen dank diesmal LadyCirilla! Sie hat meine (schreckliche) Grammatik korrigiert xDDD *riiiiiesen Teller mit Keksen berei stell* Vielen lieben Dank *o* *knufflz* Und nochmals sorry an alle Leser, aber ich hatte in letzter Zeit etwas Stress...dann kam noch DA2 und ich war leider etwas abgelenkt *hust* Ich hoffe in nächster Zeit, kann ich regelmäßiger Kapitel hochladen^^ Geb mir mühe! Lg Ayu x3 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)