Dragon Age: Origins von Himitsu-chan (Bestimmung) ================================================================================ Kapitel 28: Streit um die Krone ------------------------------- Es war zum Verrücktwerden. In letzter Zeit habe ich so wenig Schlaf bekommen, wie vor 10 Jahren, als meine halbe Familie starb und Albträume mich plagten. Und nun hatte ich wieder Albträume, allerdings waren sie beunruhigender. Besonders dann, wenn ich wild umschlungen mich mit Zev im Bett umher wälze, die nackten Körper eng aneinander gedrückt…und der Elf sich plötzlich in einen Hurlock verwandelt, der mir den Schädel einschlagen will. Sehr prickelnd… Grummelnd sah ich aus dem kleinen Fenster in meinem Gästezimmer und besah mir nochmals kurz Orzammar. Eine Stadt voller Zwerge, wenn nicht sogar die letzte Stadt der Zwerge. Oder gab es noch welche? Wenn dann… Ein Klopfen an der Tür riss mich kurz von dem Anblick der Lava los, die sich heiß und drohend im Abgrund sammelte. Da müssen bestimmt schon welche reingefallen sein. Einmal zu sehr übers Geländer gelehnt und das war‘s… „Was denn?“, murmelte ich eher zu mir selbst und öffnete schwungvoll die Tür. Zu meiner Überraschung stand Alistair vor mir. Er sah etwas erschöpft aus, was ich durchaus an seinen tiefen Augenringen erkennen konnte. „Ich wollte fragen, ob ihr mit mir ein Bier trinken geht? Auch wenn dieses Gesöff nicht unbedingt als Bier zu betiteln ist.“ Er lächelte kurz schwach, während ich mir diesen unverkennbaren Geschmack wieder ins Gedächtnis rief. „In der Tat. Aber gerne, ich brauche sowieso etwas Ablenkung.“ Über Zevran nachzudenken bekam mir überhaupt nicht gut, zumindest jetzt nicht. Wenn diese ganze Sache hier mit diesen Zwergen bereinigt ist, kann ich gerne wieder über ihn nachdenken…auch wenn er sowieso in meinen Träumen rumspuken wird. Sehen werde ich ihn ja auch jeden Tag. Wir gingen die schmale Treppe hinab, während ich schon deutlich das fröhliche Gejohle der Zwerge hören konnte. Ein wirklich trinkfreudiges und singfreudiges Völkchen, das nebenbei gerne die Keule schwingt um ungebetene Gäste den Schädel zu zertrümmern. Hach ja, was bin ich froh das wir hier willkommen sind. Zumindest hat noch niemand die Waffe auf uns gerichtet…aber was nicht ist, kann ja noch werden. Und bei meinem Pech, wäre das sogar vorstellbar. Ich ließ mich mit Alistair in einer dunklen Ecke an einem alten Tisch mit zwei knirschenden Stühlen nieder. Außer Unmengen an Zwergen, war niemand anderes zu sehen. Vermutlich waren unsere Gefährten in ihren Zimmern, erkundeten Orzammar, oder weiß der Erbauer. Solange sich niemand zu sehr übers Geländer lehnt und dabei in die Lava fällt, ist es mir egal. Wir bestellten uns besagtes Bier und schwiegen. Kurz schielte ich zu Alistair, der seinen Blick jedoch auf die kleine Bühne richtete, auf denen die Zwerge jodelten und bei ihrem komischen Tanz fast auf die Nase flogen. Nachdenklich biss ich mir auf die Lippe und musste kurz daran denken, als Alistair Elissa in den Arm genommen hatte und sie wohl tröstete. Oder war es vielleicht sogar mehr? Ach, so ein Unsinn! Warum sollte mich das auch irgendwie interessieren? Das ist doch ihre Sache, auch wenn es irgendwie einen schalen Geschmack im Mund zurück lässt. „Alistair?“, fragte ich und nahm einen kräftigen Schluck. Beim Erbauer, gleich bekomme ich vor Ekel Gesichtsverrenkungen. Aber immerhin wird der Geschmack nun überdeckt…wenn auch nicht unbedingt besser. „Hm?“, kam es lediglich und er blickte mich wieder an. Um nicht vollkommen in der Stille mit ihm zu verharren, fragte ich ihm einfach nach den anderen Grauen Wächtern. Schließlich war Alistair etwas länger bei den Wächtern gewesen als ich und müsste somit schon einige Bekanntschaften mit den Wächtern gemacht haben. Zuerst fing er nur zögernd an zu erzählen, doch er wurde mit der Zeit immer reger und auch begeisterterer. Selbst ich musste schmunzeln, als er von einem der Wächter erzählte, der scheinbar alle locker unter dem Tisch saufen konnte, Alistair mit eingerechnet. Es musste eine lustige Truppe gewesen sein, bis zu jenem Tag bevor Loghain… Nachdenklich blickte ich in die Bierpisse, die ich bereits bis zur Hälfte geleert hatte. Das laute Gejohle um mich herum, nahm ich fast nicht mehr wahr, als ich kurz in meinen Gedanken versank. Damals stand ich mit Loghain auf dem Schlachtfeld, weil ich mich gerade noch rechtzeitig vor dem Scheiterhaufen retten konnte. Es muss wirklich pures Glück gewesen sein, das ich dieses Ritual überlebt hatte. Und bei meiner Flucht laufe ich ausgerechnet Loghain in die Arme. Und während ich bereits Pläne schmiedete zurück nach Denerim zu meiner Familie zu flüchten…da sah ich das Grauen, das Grauen das Ferelden heimsuchen würde. Die Verderbnis, die dunkle Brut. Noch nie hatte ich zuvor diese Ungetüme gesehen, es ja sogar für dumme Märchen gehalten, damit nervige Kinder endlich mal die Klappe halten vor dem Schlafengehen. Obwohl die Bälger dann wahrscheinlich nicht mehr schlafen können. Aber nein…es war wahr gewesen. Die Schreie der Kämpfenden, das tiefe Knurren dieser Ungetüme, als sie sich gegenseitig abschlachteten, das hat sich so tief in mein Gedächtnis eingebrannt…und Loghain bläst einfach zum Rückzug. Er mit dieser riesigen Armee im Rücken. Vor Entsetzen stellte ich mich ihm in den Weg und fragte ihn entgeistert, was das sollte. Als Antwort schlug er mich nieder und ließ mich als Nachspeise für die Dunkle Brut zurück. Reizend. Als ich wieder aufsah und den Blick von Alistair suchte, sah ich dass er kurz vor einem Nervenzusammenbruch war. Schnell schob ich meine Gedanken beiseite und fraß sie erneut in mich hinein. Ich wusste, warum Alistair so miserabel aussah. „Sie werden nicht in Vergessenheit geraten, Alistair, genauso wenig wie Duncan. Die Grauen Wächter sind Helden, und niemand bezichtigt Helden einfach so des Königsmordes ohne dafür zu bezahlen.“, sprach ich eindringlich. Loghain sollte für diesen Hochverrat bluten und das würde er auch. Durch meine Hand. Er hat mich verschont, das würde sein Todesurteil sein. Er sah mich wieder an und nickte. „Ich…weiß. Schließlich müssen wir die Verderbnis beenden, die Zukunft von Ferelden liegt in unseren Händen und dafür sollten wir auch kämpfen. Aber…ein Teil von mir wäre gerne an Duncans Seite gewesen und mit ihm gestorben.“, sprach Alistair den letzten Satz leise aus. Entsetzt schnappte ich sofort nach Luft. „Erzählt keinen Mist! Alleine schaffe ich das nicht! Wir brauchen dich und ich brauche dich besonders, wir werden diesem Erzdämon in seinem breiten Arsch treten!“ Schnell schnappte ich mir den Bierkrug und schütte den Rest eilig herunter. „Komm…auf die Grauen Wächter…auf die Ehre aller Gefallenen in Ostagar“, sprach ich und sah wie Alistair mit Einklang. Er lächelte zögerlich und trank ebenfalls alles leer, während ich ihn eindringlich ansah. Ich hätte nicht gedacht, das Alistair immer noch solche Gedanken quälten. Er wirkte immer so lustig und gelassen. Meistens zumindest. „Ihr habt recht, es ist töricht so etwas zu sagen…ich wollte mich bedanken.“ „Schon gut, Alistair. Alles wird gut werden, wir werden Ferelden retten. Wir sind soweit gekommen. Wir zwei Pechvögel, das hat doch was zu sagen…der Erbauer mag uns.“ Ich grinste kurz und bestellte mir mein nächstes Bier. „Wie hat Duncan euch eigentlich rekrutiert? Kam er in die Kirche, hat euch gesehen und dann…ha! Das ist genau der, den ich suche?“, fragte ich neugierig und grinste ihn kurz schelmisch an. Er schüttelte kurz lächelnd den Kopf, während er mich wieder ansah. „Wollt ihr das wirklich hören? Ich dachte das mit den fliegenden Hunden aus Anderfels reicht euch.“ Sofort schüttelte ich den Kopf. „Aber nein, nichts als die ungeschminkte Wahrheit will ich hören. Von mir aus dürft ihr euch dabei auch etwas Aufregendes ausdenken, oder theatralisch werden. Nur erzählt endlich.“ Alistair grinste noch breiter. „Mir gefällt eure Denkweise. Also gut, dann lehnt euch zurück und lauscht.“ Kurz räusperte er sich, während ich ihn nun aufmerksam ansah. Ich war auf seine Geschichte wirklich gespannt. „Zu Ehren der Grauen Wächter wurde ein Turnier abgehalten, bei dem die besten Kämpfer der Kirche ermittelt werden sollten. Templer aus ganz Ferelden drängten sich auf dem Hof, Templer in schimmernden Rüstungen und voll gerechter Leidenschaft und zweifellos war der Wille des Erbauers an jenem Tag allgegenwärtig. Und neben dem Kommandanten der Templer saß Duncan und beobachtete wachsam jene, die seine Rekruten sein würden.“ Ich nahm einen großen Schluck aus meinem Krug und sah ihn unverwandt an. Alistair sprach sogleich weiter. „Eigentlich waren noch drei Templer übrig, jeder für sich glorreicher als der andere. Doch Duncan schien unentschlossen, bis sein Blick plötzlich an mir hängen blieb. Ich durfte nicht an dem Turnier teilnehmen und stand deswegen abseits. Weil ich die Tage zuvor…nun ja etwas aus der Rolle getanzt war.“ Ein Grinsen schlich sich über Alistairs Lippen und ich musste ebenfalls grinsen. „Erzählt weiter.“ , bat ich ihn. „Duncan schien mich kämpfen sehen zu wollen. Ich war nicht minder überrascht, als der Kommandant selbst, der mich zwar missmutig ansah, aber mir schließlich das Zeichen gab mitzukämpfen. Also schnappte ich mir einfach Schwert und Schild und trat auf das Schlachtfeld. Ich hatte einige besiegt, doch wurde ich stets grimmig angesehen. Es gefiel ihnen nicht, dass sie mich so spät noch zu dem Turnier zuließen. Aber ich verlor gegen die drei besten Templer.“ Alistair seufzte kurz auf. „Als das Turnier beendet war, wollte Duncan mich rekrutieren.“ Überrascht sah ich drein. „Was? Aber ihr habt ja gar nicht gewonnen…ich dachte die Grauen Wächter nehmen nur die Besten.“, sprach ich etwas verwirrt und auf Alistairs Gesicht bildete sich erneut ein Grinsen. „Das habe ich Duncan auch gesagt, aber seine Antwort darauf werde ich nie vergessen. ‚ Ich habe weder das Turnier gefordert noch die Rekrutierung als Preis angeboten. Ich kam hierher, weil ich einen Krieger mit Charakterstärke suchte, und ich glaube, ich habe einen gefunden" Verblüfft sah ich ihn an doch Alistair trank nun ebenfalls sein Bier in einem Zug leer. „Ich holte schnell meine Sachen und verschwand noch in derselben Nacht mit Duncan.“ Ich lächelte Alistair an. „Eine großartige Geschichte. Duncan war ein großartiger She-, ich meine Mensch. Ich bin ihm dankbar, dass er euch rekrutiert hat.“ Fast wieder Shem gesagt! Alistair nickte kurz und sah mich eindringlich an, nachdem er erneut sein Bierkrug geleert hatte. „Und ich bin dankbar dafür, dass er euch rekrutiert hat. Alleine würde ich das niemals schaffen. Ihr gebt mir die Kraft das durchzustehen.“ Etwas verlegen sah ich kurz zu Boden, während ich kurz mit meinen Füßen scharrte. Irgendwie hatte sich gerade mein Fluchtinstinkt gemeldet. „Danke.“, sprach ich leise und blickte in meinen leeren Bierkrug. Das Gesöff schmeckte langsam…nämlich nach nichts und das war besser, als wenn es nach Pisse schmeckt. Wahrscheinlich sind nun doch meine Geschmacksnerven abgestorben. „Kommt ihr mit? Wir müssen noch zu der Halle der Versammlung.“, sprach der Blonde auf einmal. Stimmt! Dort wollte ich ja auch hin. „Gut dass ihr das erwähnt, ich hätte es beinahe vergessen.“ Hastig stand ich auf und lief mit Alistair Richtung Ausgang während sich auf seinen Lippen bereits ein Grinsen bildete. Verdammte Vergesslichkeit! Während wir an den Tischen vorbei gingen und meine Gedanken gerade bei den Zwergen und ihren Problemen kreisten, schlug mir auf einmal jemand auf den Hintern. Sofort drehte ich mit drohend um und erhob meine Faust. Wer war das?! Etwa Zev?? „Du perverser…!“, drohte ich bereits und starrte kurz darauf verblüfft auf einen rothaarigen Zwerg, mit verstrubbeltem Haar, langem Bart und einer Alkoholfahne, die wohl alles in den Schatten stellte was ich je bis jetzt gerochen hatte. Inklusive die nach Backfisch stinkenden Huren an den Docks. Sofort hielt ich mir vor Ekel den Mund zu. Aber zum Glück war ich ja schon einiges gewöhnt…aber nicht alles. Säufer hatten wir ja auch im Gesindeviertel genug. Der Zwerg rülpste laut und grinste mich anzüglich mit blutunterlaufenden Augen an. „Hehehehe, w-woolllt ihr..euusch mit eurn süßen Hintern nicht zu mir setzschen, Schätzschen?“, lallte der Zwerg lauthals, was mich dazu brachte meine Hand sofort an meine Klinge zu legen. Was….war das für ein missratener Spruch?! Zevran…war da viel…besser. „Vorher schneid ich euch, euren Bart ab…“, drohte ich grummelnd und der rothaarige Zwerg schwankte gefährlich auf seinem Stuhl und sah mich dabei grinsend an. Doch ehe ich mich versah, kippte er einfach lallend vom Stuhl und blieb dort glucksend liegend. Ich legte meine Stirn in Falten und verschränkte die Arme vor der Brust. Erneut stieg mir der starke Alkoholgeruch in die Nase. Was für eine Schnapsleiche. Als kleinen Rachefeldzug könnte ich doch trotzdem den Bart noch abschneiden. Gibt eine böse Überraschung wenn er wieder aufwacht… „Alles in Ordnung?“, fragte Alistair und blickte nun ebenfalls auf den Zwerg hinab. Ein leises Lachen ließ mich zum Tresen blicken. Ein Zwerg funkelte mich belustigt an, etwas genervt fuhr ich mir durch die Haare. „Wer ist diese Schnapsdrossel?“, fragte ich verstimmt. „Nehmt es ihm nicht übel, Salrokka! Das ist Oghren. Er gehörte einst der Kriegerkaste an und war ein geachtetes Mitglied in Orzammar, hätte sein eigenes Haus gründen können, doch seht ..., was der Alkohol aus ihm gemacht hat. Das Schicksal hat es bis jetzt nicht gut mit ihm gemeint. Seine Frau wurde über Nacht ein Paragon und eines Morgens war sie einfach mit ihrem kompletten Haus in die Tiefen Wege gezogen, allerdings ohne ihn. Seitdem gilt sie als verschollen.“ Verstehe…natürlich absolut richtig sich im Alkohol zu ertränken. Beim Erbauer…ich muss hier raus. Schnell verließ ich mit Alistair die kleine Taverne und atmete erst einmal tief ein. Frische Luft hier zu finden, war jedoch vergebens. Bäume gab es hier nicht…nur Stein. Unmengen an Stein. Ich lief mit Alistair in das Diamantenviertel der Stadt, kurz gesagt das Viertel, in dem diese hochnäsigen Adligen lebten. Es unterschied sich gar nicht großartig von Daheim. Diese Leute trugen feine Kleidung und waren gepflegter als der Rest der Gesellschaft. Oh, ich verfluche das Diamantenviertel! Natürliche durften dieses Viertel nur die Reichen und die Grauen Wächter betreten. Alles lief jedoch anders als erwartet. Die Zwerge brauchen ihren König und anders als an der Oberfläche können die Lords und Ladys ihren König wählen. Das Blut spielt hier überhaupt keine Rolle. Doch die Fronten waren so sehr verhärtet, dass selbst ich Probleme hatte mich sofort festzulegen. Der vorherige König Endrin starb vor wenigen Monaten. Er hatte es nicht verkraftet, dass zwei seiner Söhne getötet wurden. Wobei der Jüngere der beiden, den Älteren wohl getötet haben soll und dieser daraufhin in die Tiefen Wege verstoßen wurde. Nun war von den drei Brüdern nur noch Behlen übrig, doch es kursierten Gerüchte, dass er seinen Vater vergiftet haben soll und seine Brüder gegeneinander aufgehetzt hat. Lord Harrowmont versprach am Sterbebett des Königs zu verhindern, das Behlen der neue König werden würde. Tja. Nun hauen sie sich gegenseitig die Köpfe ein und sind immer noch nicht zu einem Ergebnis gekommen. Doch beide plagte ein großes Problem. Durch den Tod des Königs haben sich einige Schurken gedacht Geschäfte abzuwickeln. Die Wachen waren sowieso gerade unorganisiert. Wer auch immer die Carta, so nannte sich der Verein von Mördern und Dieben, auslöschte, würde bei beiden zunähst erst mal Gehör finden. Das klang erst einmal gut. Also hatte ich mich am nächsten Tag mit meinen Gefährten zu dem Armenviertel der Stadt aufgemacht. Dieser Teil der Stadt trug den wunderschönen Namen Stadt des Staubes. Es zeigte mal wieder wie überaus zuvorkommend die untere Schicht der Bevölkerung behandelt wurde. Schon allein der Name bedeutete, dass du nichts weiter bist als Dreck. Es war eine verdreckte, eingefallene Gegend. Überall lagen Bettler und Säufer im Dreck und bettelten. Einige waren stark durch Krankheit gezeichnet, sodass durchaus die Gefahr einer Epidemie bestand. Das kam mir schmerzlich vertraut vor… Dass die Zwerge ihre eigenen Leute wie Ungeziefer behandelten wunderte mich. Wir waren Elfen…wir waren keine Menschen. Verständlich das wir nie gleichberechtigt sein würden wie die Menschen. Wir würden immer der Abschaum der Gesellschaft bleiben. Wütend biss ich meine Zähne zusammen und stieg über ein totes angefressenes Tier hinüber. Es hatte Ähnlichkeiten mit einem zu groß geratenen nackten Hasen. Angewidert blieb ich stehen und blickte mich kurz aufmerksam um, als wir endlich auf einem größeren Hof ankamen. Der Geruch von Krankheit und Tod hing schwer schwebend in der Luft und schnürte mir kurz die Luft ab. Vielleicht…war das Gesindeviertel gar nicht so übel. Immerhin haben wir Bäume… „Das ist ja furchtbar. Ich hätte nie gedacht…“, fing Wynne hinter mit vorsichtig an und sah zu dem alten Zwerg, dessen linkes Bein seltsam verdreht aussah. „Die Armen, der Armen. Wie passend. Wir sollten uns Umsehen, der Zugang zur Carta muss hier irgendwo sein.“, stimmte Zevran gelassen ein. Anscheinend war er nicht wirklich entsetzt. Sten sagte überhaupt nichts. War ja auch nicht anders zu erwarten. Wir sahen uns alle aufmerksam um, fragten sogar die Zwerge nach der Carta, aber diese wurden gleich hysterisch und schrien, sie wüssten von nichts. Nun…verdächtiger ging es nicht mehr. Hier war definitiv was im Busch…oder im Stein. Pflanzen gibt’s hier nicht. Mein Blick fiel wenig später auf eine Zwergin die uns aufmerksam musterte und kurz grinste. Dabei entblößte sie ein paar verfaulte Zähne. Sofort ging ich auf sie zu. Vielleicht weiß die Alte ja etwas? Selbst wenn, sie wird bestimmt etwas haben wollen…. Die Alte sah mich aufmerksam an und musterte mich von oben bis unten. Ihre zerlumpte Kleidung unterstrich nur umso mehr ihre erbärmliche Erscheinung. Von dem fettigen und zerzausten Haar abgesehen. „Ihr…kommt nicht von hier, kleine Elfin und dennoch sehe ich dass wir in den selben Welten leben, nicht wahr?“ wisperte sie mit heiserer Stimme. Sie klang etwas fiebrig. Dieselben Welten? Könnte stimmen…seltsame kleine Zwergin… „Wo ist der Eingang zur Carta?“, fragte ich sie und ging vor ihr in die Hocke. Ihre braunen Augen glitzerten kurz, als sie erneut grinste. „Meine Hübsche, diese Information kostet. Wie viel seid ihr bereit zu geben?“ War klar…Geld regiert diese gierige Welt. „Geld. Fünf Silberlinge um genau zu sein. Sollte die Information, jedoch nichts wert sein bezahle ich die Informationen mit Zinsen zurück. Wenn ihr versteht was ich meine…“ Erst etwas locken und dann einschüchtern…das müsste klappen. Zumindest hat es im Gesindeviertel immer geklappt. Die Zwergin seufzte einmal schwer und streckte sich kurz. „Also gut…“ Sie holte aus einer Seitentasche einen vergilbten, abgenagten Fingerknochen hervor und legte ihn mir in die Hand. Etwas angewidert besah ich mir den Knochen, dann sah ich wieder zu der Zwergin, die kurz auf eines der eingefallen Häuser zeigte. „Den Fingerknochen müsst ihr in den Türschlitz stecken, dann öffnet sich die Tür und ihr kommt direkt zur Carta. Nun her mit dem Geld!“, bellte sie mich beinahe schon an. Doch ziemlich hungrig… Kurz besah ich mir die Bruchbude und warf der alten Zwergin dann ihr Geld zu Boden. Sofort sammelte sie es schnell ein. Mir entgingen dabei die gierigen Blicke der anderen Zwerge nicht. Wynne sah etwas reumütig zu der Zwergin, doch ich eilte schnell zu der Tür und musterte sie skeptisch. Eigentlich sah die Tür auch danach aus, einfach eingetreten zu werden. Schon wäre ich drin… Ich entschied ich aber dazu bei dem Spiel mitzuspielen und steckte den Fingerknochen in den Türschlitz. Sofort öffnete sich die Tür. „Die Zwerge sind wirklich komisch…dafür gibt es Schlüssel.“, murmelte ich eher zu mir selbst. Zevran öffnete die Tür und schritt vor. „Ich gehe voran, um Fallen zu entdecken.“ Gute Idee…denn es stellte sich heraus das der Gang, den wir nun hinuntergingen, absolut im Dunklen lag. Ich hatte einige Probleme mich zu orientieren. Hinter mir hörte ich Wynne leise murmeln, die anscheinend Probleme hatte, sich im Dunklen zu orientieren. „Ich könnte uns etwas Licht spenden…“, fing sie an. „Allerdings würden wir dann auch schneller von anderen entdeckt werden.“, fügte die ältere Magierin warnend hinzu. Gerade wollte ich ihr davon abraten, da öffnete Zevran plötzlich eine Tür. Sofort erstarben die Gespräche die eben noch aus dem Raum drangen. Neugierig drängte ich mich neben Zevran, der etwas amüsiert zu den Zwergen blickte, die uns eher misstrauisch beäugten. Sie waren zu sechst und bewaffnet. Großartig… „Passwort?“, murmelte der Zwerg mit dem dunklen Bart knurrend. Das kann nicht sein…der denkt doch nicht wirklich wir gehören zur Carta?? Wir sehen nicht im Entferntesten wie Zwerge aus! Aber wenn er so dumm ist, mache ich gerne mal mit! Mal sehen ob er Spaß versteht. Ich grinste amüsiert. Die Anführerin dieser hohlen Bande soll eine gewisse Zwergin namens Jarvia sein. Ich räusperte mich kurz. „Ehm…Jarvia lutscht Eidechseneier?“ ,fragte ich freundlich und sah sofort wie der Zwerg puterrot im Gesicht wurde und nach seiner Axt griff. Schade, ich dachte er sieht es mit Humor. „Schlachtet sie!“ sprach der Zwerg grollend. Wir kämpften gegen diese wildgewordene Zwergen Truppe, die uns aber bald nichts mehr entgegenzusetzen hatten und wenig später geschlagen am Boden lagen. Jedoch trug ich einige garstige Schnittwunden davon. Wer hätte denn gedacht, das diese kleinen rundlich wirkenden Zwerge, so schnell sein können? „Hm, das war noch nicht alles.“ , sprach Zev während er seine Klinge an der Rüstung eines toten Zwerges säuberte. Kurz musterte ich ihn. Egal! Die werden alle niedergemacht, schließlich sind es nur Zwerge. Bis jetzt hatten sie mich noch nicht wirklich überzeugt…doch das sollte sich wohl bald ändern. Zumindest konnte ich es mir schon irgendwie denken. Nichts lief hier einfach wie geschmiert…denn es passiert schnell dass du dadurch auf die Nase fällst. Wir gingen den Gang weiter entlang, trafen manchmal auf Mitglieder der Carta, die wir sofort niederschlugen und mehr, oder weniger unbeschadet überstanden. Zum Glück war Wynne bei uns und heilte Verletzungen sofort. Zevran sorgte dafür, dass wir nicht in irgendwelche Fallen gerieten. Dennoch…von Jarvia war nirgends eine Spur. Grummelnd öffnete ich die nächste Tür die uns in diesem verzweigten Tunnelsystem bot und erblickte eine Art Gefängnis. „Die Carta hat viele kleine Spielräume, nicht wahr?“ ,sprach Zev dicht an meinem Ohr, sodass ich schnell in den Raum huschte. Muss er mich immer so erschrecken?? Ich warf ihm kurz einen ärgerlichen Blick zu, was ihn widerum dazu brachte amüsiert zu grinsen. „Hey! Könnt ihr mich raus lassen?“ Überrascht sah ich auf, als ich hinter den Gitterstäben eine junge Zwergin entdeckte. Sie hatte langes braunes Haar, welches sie sich zu einem Zopf gebunden hatte. Auf ihrer rechten Wangen ragte das Zeichen der Kastenlose. Ihre stahlblauen Augen richteten sich funkelnd auf mich, wechselten dann jedoch schnell zu Zevran. Kurz kräuselten sich ihre Lippen. „Wer seid ihr?“, fragte ich und kam langsam näher. Das Kleid der Zwergin war an manchen Stellen aufgerissen, ebenso waren viele Blutergüsse auf ihren Oberarmen und Beinen zu erkennen. Auf ihrem verschmutzen kantigen Gesicht bildete sich ein abfälliges Lächeln. „Natia Brosca.“, meinte die Zwergin schlicht und musterte nun Sten und Wynne. „Ich habe noch nie erlebt, dass jemand bei der Carta eingebrochen ist. Die meisten die es versucht haben, liegen verrottend später in der Gosse.“ Kurz darauf sah sie mich wieder an. „Ihr wollt zu Jarvia, huh? Ich kann euch den Weg zeigen…“ Wynne sah kurz unsicher zu mir. „Das könnte eine Falle sein. Wir sollten lieber…“ Doch weiter kam die Magierin nicht, denn Natia fiel ihr lauthals dazwischen. „Nein! Ich werde dieser verdammten Schlampe die Eingeweide rausreißen! Lasst mich raus und ich helfe euch…“ Die Mordlust in ihren Augen behagte mir nicht, doch sie log nicht. „Warum seid ihr hier?“, hakte ich misstrauisch nach. Es muss ja schließlich was bedeuten, wenn Mörder und Gesetzlose ihre eigenen Leute sogar wegschließen. Kehle aufschlitzen ist doch viel leichter. Ihre stahlblauen Augen richteten sich vielsagend auf mich. „Weil ich einen Fehler begangen habe, aber ich werde ihn richten. Lasst mich einfach raus und ich helfe euch.“ Klang ja vielversprechend. Aber immerhin würde sie uns den Weg zeigen…und eventuell für Ablenkung sorgen. Ich habe sowieso keine Nerven mehr, hier in diesem Labyrinth rum zu irren. Sollte sie trotzdem ein falsches Spiel mit uns spielen…nun dann wird sie ganz schnell lernen, das ich eine schlechte Verlieren bin. „Sten, behaltet sie im Auge.“, sprach ich zu dem Hünen, als ich die Verliesstür öffnete. Der Schlüssel lag zum Glück nicht weit entfernt. Sofort trat Natia mit einem bösen grimmigen Blick hinaus. Sie wirkte angespannt. Kurz sah sie sich abschätzend um und fand schließlich das, was sie sie gesucht hat. Als sie zwei Dolche nahm, die an der Wand hingen, entspannte sie sich langsam. Das Gefühl von zwei tödlichen Klingen in ihren Händen brachte ihr zusehends Sicherheit. Abwartend sah ich zu ihr, doch sie drehte mir immer noch den Rücken zu. Erst als ich sie kurz kichern hörte, drehte sie sich langsam um. „Warum soll der Riese eigentlich auf mich aufpassen? Es kann genauso gut auch dieser gutaussehende Elf tun.“ Ich hätte dieses kranke Miststück in der Zelle verrotten lassen sollen. Natia sah grinsend zu Zev, der ebenfalls das Grinsen erwiderte. „Das könnte ich schon tun, meine Liebe…ich lasse euch nicht aus den Augen.“ Skeptisch sah ich zwischen den beiden hin und her. Was sollte das denn heißen? Nicht aus den Augen lassen…. Spinner. Gereizt sah ich zu dem Assassine, der amüsiert zu mir sah. Findet der das etwa lustig?! Ich Schritt voran und murmelte nur leise vor mich hin. „Jetzt zeigt uns endlich den Weg zu dieser Jarvia!“ Bevor ich die Geduld verliere. Und ich war kurz davor….dämliche Zwergin. Warum rege ich mich eigentlich so auf? Ach…ach! Gleich rollen ein paar Köpfe… Grummelnd kickte ich einen Helm beiseite, der scheppernd gegen die Wand flog. Wie ich doch diese Unterwelt hier hasse! Einfach zu viel Stein. Ich brauche dringend wieder etwas Sonnenlicht, etwas Wärme. Auch wenn draußen gerade Winter ist, Hauptsache ich spüre Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Erbauer…innerlich seufzend folgte ich Natia, als sie grinsend an mir vorbei ging und uns so den Weg zeigte. Stumm folgte ich ihr und beobachtete nebenbei, wie sie immer wieder zu Zevran hinübersah und ihm zuzwinkerte. Die soll bei ihrem Zwergen bleiben…von mir aus, kann sie den Säufer in der Taverne nehmen…ich zeige ihr auch gerne den Weg dorthin. Der wird sie mit seinem versoffenen Charme um den Finger wickeln…. „Kallian? Alles in Ordnung? Ihr wirkt so angespannt.“, fragte Wynne leicht verwirrt und sah mich an, während ich kurz meine Klingen schärfte. Es wird Zeit, dass Blut fließt. Leicht schüttelte ich den Kopf und starrte stur auf den Rücken von Natia. „Ich will nur endlich gegen diese Jarvia kämpfen und dafür sorgen, dass diese Zwerge uns endlich zuhören.“ Zugehört hat Alistair und mir jedenfalls keiner. Verderbnis? Ach, die Überleben wir schon. Idioten. Natia währenddessen strich kurz bewundernd über Zevrans Oberarm und warf ihn dabei einen frivolen Blick zu. Elende…! Sofort wurde der Griff um meinen Dolch fester und wollte ihn in die Hand dieser verdammten Zwergin rammen. Was fällt ihr ein, einfach Zev zu betatschen?! Doch auf einmal blieb die besagte verruchte Zwergin vor einer weiteren Tür stehen. „Hier müsste Jarvia sein…ich hoffe ihr könnt es mit ihr aufnehmen. Ohne dabei natürlich gleich eure schöne Visage zu beschädigen.“, sprach die Brünette und sah sofort zu Zev auf, der eines seiner Dolche grinsend zog. „Ein paar Narben an den richtigen Stellen, sind nicht schädlich...im Gegenteil. Ich zeige einige von meinen euch dann später gerne.“, schnurrte der Assassine schon leicht. Brodelnd schlug ich einfach die Tür auf, als ich an den beiden vorbei trampelte. „Jarvia!“, rief ich knurrend. Wir befanden und in einem großen alten Raum, welcher von vier Säulen gestützt wurde. Von der Decke hingen Spinnweben. Putzen ist bei denen anscheinend ein Fremdwort. „Na sowas. Wen haben wir denn hier?“, rief eine weibliche Stimme, deren Zynismus fast schon triefend in der Luft hing. Angespannt sah ich mich um, und entdeckte in den dunklen Ecken Zwerge hinaus treten. Darunter wohl auch deren Anführerin. Eine Zwergin im mittleren Alter mit kinnlangen Haaren trat aus der Dunkelheit und musterte uns kurz skeptisch. Das sah übel aus…es waren mindestens 20 verdammte Zwerge. Wir waren nur zu viert…nun gut, dieses Zwergenmiststück war ja auch noch dabei. Trotzdem war es miserabel… „Jarvia, du Hure. Nachdem du Behrat nun endlich im Schlaf umgelegt hast, denkst du doch nicht etwa wirklich, das du es schaffst die Carta anzuführen, oder?! Ich werde dir zeigen, was wirkliche Schmerzen sind…“, sprach Natia drohend und zog ihren Dolch. Genüsslich leckte sie langsam mit ihrer Zunge die Klinge entlang und sah Jarvia dabei amüsiert an. Etwas entgeistert wich ich von ihr zurück, während selbst Wynne ein Schaudern über den Rücken lief. „Erbauer“, hauchte sie entsetzt. Na ganz toll…ich hätte ja jetzt gesagt Natia war zulange in der Sonne, aber das war wohl eher unwahrscheinlich. Dämliche Zwerge. Doch ehe ich es mich versah, sprang die verrückt gewordenen Zwergin vor und lieferte sich einen harten Kampf mit Jarvia, die ebenfalls ihre Dolche zog. Ihre Klingen knallten hart aufeinander und hinterließen ein Klingeln in meinen empfindlichen Ohren. Doch wenn die beiden schon mal anfangen…mache ich mit Freuden mit! Meine angestaute Wut muss abgekühlt werden. Schnell zog ich mein Schwert und Dolch, während Wynne bereits eine steinerne Faust auf einen der angreifenden Zwerge aufschlagen ließ. Ich sprintete an Sten vorbei, der sein gewaltiges Langschwert zog und mit seinem unheimlichen Blick die Zwerge fixierte, welche sogar vor Schauder kurz erstarrt blieben. Ich nutzte die Gelegenheit und rammte einem der abgelenkten Zwerge, meinen Dolch in die Kehle. Sofort spritzte mir Blut entgegen und die anderen Zwerge erwachten lauthals aus ihrer Starre. Doch ehe einer mir seine Axt zwischen die Rippen schlagen konnte, hatte Sten den besagten Zwerg bereits zweigeteilt. Kurz nickte ich ihm zu und stürmte auf drei Bogenschützen zu. Dabei konnte ich knapp einem Pfeil ausweichen, welcher mich beinahe zwischen die Augen getroffen hätte. Wie verdammt unfreundlich von diesen Zwergen! Sofort rammte ich mein Schwert durch die Lederrüstung eines Zwerges, welcher mir kurz röchelnd noch seinen Bogen ins Gesicht schleudern wollte. Ehe er es sich jedoch versah, flog sein Kopf im hohen Bogen durch den kargen Raum. Plötzlich ertönte ein kurzer Schrei, was mich dazu brachte sofort herumzuwirbeln. Natia lag verletzt am Boden und Jarvia grinste abfällig, während sie ihren Dolch bereits ins Genick der anderen Zwergin drückte. „Hättest du es mit Leske nochmal getrieben, wärst du vielleicht entspannter geblieben, Brosca.“ , spottete die ältere Zwergin höhnisch. Hektisch sah ich mich kurz um. Wynne heilte gerade eine Verletzung von Zev, während Sten erbarmungslos einige Zwerge niedermähte. Jetzt war es ein guter Zeitpunkt! Ich steh als einzige frei! Sofort stürmte ich auf Jarvia zu und stieß sie grob von Natia fort. Kurz überschlug ich mich mit ihr und versuchte dabei meinen Dolch in sie zu rammen. Dummerweise verlor ich ihn jedoch bei dem Überschlag. Bedauerlicherweise wurde ich jetzt auch noch von Jarvia niedergedrückt, die hektisch atmend auf meinem Bauch saß und meine Handgelenke zu Boden drückte. Böse sah ich zu dem Weib und versuchte mich irgendwie von ihr, durch wildes Strampeln zu befreien. Warum gehen meine Pläne eigentlich immer nach hinten los?! Kurz musterte mich die Zwergin, dann sah sie mich kühl an, was mir bei ihrem Gesichtsausdruck fast einen Schauer über den Rücken jagte. „Meine Hübsche…ich werde dir die Zähne ausschlagen und sie dann als Halskette tragen.“ Fast stockte mir der Atem und ich biss sofort meine Zähne zusammen während ich sie entsetzt ansah. Ist die noch bei Sinnen?! Soll die doch ihre eigenen nehmen! „Und dann…mal sehen. Eine Elfenhure können wir immer gebrauchen.“, hauchte sie grinsend in mein Ohr. Anscheinend genoss sie den Moment der absoluten Macht. Plötzlich jedoch stockte ihr der Atem und sie röchelte leicht. Meine Augen weiteten sich, als ich die Klinge entdeckte die aus ihrer Brust ragte. Ihr Lebenssaft floss bereits langsam die Klinge hinab. „Vielleicht hättest du Leske nicht töten sollen, dann wäre ich entspannter geblieben du verdammtes Miststück.“ , hörte ich eine tiefe grollende Stimme und entdeckte hinter Jarvia stehend Natia. In ihrem Blick lag so viel Hass und Vergeltung, dass ich kurz schlucken musste. Schwungvoll zog Natia ihre Klinge aus dem Oberkörper von Jarvia. Die ältere Zwering rang um Luft, während bereits Blut aus ihrem Mund floss und sie schwer röcheln ließ. Dann kippte sie einfach um und blieb japsend liegen. Schnell erhob ich mich angewidert und beobachte die Zwergin dabei, wie sie verzweifelt nach Luft rang. Natia jedoch grinste boshaft. „Na, wie ist das Jarvia? Dieses Gefühl, wenn sich die Klinge langsam zuzieht um deine Kehle? Wie du spürst das dir alles entrinnt…“ Ich dachte immer ich wäre eventuell schadenfroh oder gar gemein. Aber was diese verrückte Zwergin da tut, grenzt ja schon an Folter! Ich habe meine…Gegner immer einen schnellen Tod bereitet. Kurz musterte ich Natia, wie sie gebannt, ja fast schon gierig jeden Atemzug von Jarvia mit verfolgte…bis es dann schließlich keinen mehr von ihr gab. Die Blutlache unter der Zwergin sprach für sich. Als die anderen Zwerge bemerkten, dass Jarvia tot war, stürmten sie sofort davon. Sten, Wynne und Zevran gesellten sich zu mir, während ich kurz Zevrans Blick auf mir ruhen spürte. Etwas verstohlen blickte ich auch zu ihm. Was schaut er denn jetzt auf einmal? Was ist mit der Zwergin? Natia jedoch sah zu mir und musterte mich knapp. Jarvia hatte ihren Oberschenkel getroffen, doch die Blutung war nicht weiter schlimm. Die junge Zwergin grinste kurz amüsiert. „Wollt ich ein Bier? Ich geb eine Runde aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)