Dead Letters von Crown-Trickster (A letter to the ones I love) ================================================================================ A letter to the ones I love Seit ich denken kann suchen mich die selben wirren Träume Nacht für Nacht heim. Und seit ich denken kann wache ich morgens auf und stelle fest das ich noch immer am Leben bin. Doch dieser Morgen ist irgendwie anders. Trotz der unruhigen Zeiten ist dieser Morgen so unglaublich friedlich. Ich öffne die Augen und die ersten Strahlen eines Tages der warm und sonnig zu werden verspricht scheinen schwach durch die langen weißen Gardinen meines Fensters, welche sich leicht im noch kühlen Morgenwind bewegen. Von draußen dringen nur vereinzelt die Geräusche von Vögeln die den Tag schon vor Stunden zum ersten mal begrüßt haben und das leise Rauschen des Windes in den Bäumen. Selbst in meinem Zimmer ist es ruhig, so wie im Rest des Anwesens, wenn man von den leisen Geräuschen absieht, die vom Fußende meines Bettes her dringen. Morgan liegt flach auf den Bauch gedrückt auf der Bettdecke und scheint sich keineswegs daran zu stören, dass Kittes sich quer auf ihrem Rücken ausgebreitet hat und leise schmatzend vor sich hin träumt. Etwas abseits daovn liegt Little ausgestreckt auf dem Rücken. Die rotgoldenen Flügel bequem ausgebreitet, die Beine von sich gestreckt, das kleine Drachenmaul leicht geöffnet und vorallem leise schnarchend. Besonders der kleine Drache hat es sich mittlerweile angewohnt bei mir zu schlafen, wenn Jason und Dorian nicht im Haus sind, oder er nicht oben bei ihnen in der Schule schlafen kann. Ich habe allerdings keine Ahnung ob er das tut, weil er das Gefühl hat, dass ich sonst einsam bin, oder weil er es ist, der nicht alleine schlafen will. Um die drei kleinen nicht aufzuwecken schiebe ich langsam die Beine über den Rand meines Bettes und stehe auf. Noch fühlen sich die Holzdielen kühl unter meinen bloßen Füßen an, etwas das sich im Laufe des Tages wohl auch ändern wird. Ans Fenster tretend ziehe ich die dünnen Vorhänge zur Seite und öffne die beiden großen Flügelseiten des Fensters. Kühle, klare Morgenluft strömt mir entgegen und weht leicht in den Raum hinein. Für einige Minuten genieße ich das friedliche Gefühl, welches mich durchströmt und wende mich dann dem Rest meines Zimmers zu. Ein großer einigermaßen heller Raum mit dunklen etwas dicht gedrängten Möbeln. Ich gehe zum Ohrensessel und nehme meinen Umhang, welchen ich gestern abend einfach nur achtlos dort hingeworfen habe, um ihn zumindest für eine halbe Stunde noch ordentlich aufzuhängen. Mein wieder abschweifender Blick sagt mir, dass der Rest des Zimmers ordentlich ist, wenn man einmal vom geordneten Chaos auf meinem Schreibtisch absieht. Langsam gehe ich hinüber und betrachte die mit Büchern und Notizen überladene Schreibfläche und beginne sie zumindest ein bisschen zu ordnen und sie in das Bücherregal über dem Schreibtisch zu räumen. Neben meinem Berg an Arbeit stehen ein paar halte Fotos in absolut nicht zusammenpassenden Rahmen. Abwesend streichen meine Finger leicht über die Rahmen dieser wenigen dokumentierten Erinnerungen. Ein altes Familienfoto auf dem mich meine Großeltern, mein Onkel und meine Mutter fröhlich anlächeln und mir zuwinken. Das Hochzeitsfoto meiner Eltern, ein altes Schulfoto aus meiner eigenen Schulzeit an dessen Rahmen ein Pergamentumschlag lehnt – nur für denn Fall das nur noch einer von uns bleiben sollte. Und insgeheim hoffe ich, dass es nicht ich bin. Daneben ein weitaus aktuelleres Foto vom letzten Schulball auf dem mich die Schüler ausgelassen lachend anstrahlen. Das letzte Foto der Reihe liegt mit der Glasseite nach unten auf dem Tisch und nur kurz hebe ich es auf um einen Blick darauf zu werfen, ehe ich es mit einem Seufzen wieder an seinen Platz lege. Um mich abzulenken, damit meine Träume mich nicht noch ins Wachsein verfolgen, beschließe ich nach unten in die Küche zu gehen und Frühstück zu machen. Als ich vor die Tür meines Zimmers trete ist das Haus noch immer ungewöhnlich ruhig. Jason und Dorian scheinen wirklich wieder einmal an der Schule geblieben zu sein und nicht einmal von Joels Gästezimmer her kann ich irgendein Geräusch vernehmen. Bei dem Gedanken drehe ich mich noch einmal zu meinem eigenen Zimmer um, welches früher mein Gästezimmer gewesen war wenn ich Jason und Jade in den Sommerferien besucht hatte und für einen flüchtigen Augenblick gaukelt mir mein überreiztes Hirn das Lachen von Kindern vor. Meinen Weg in die Küche fortsetzend beginne ich damit Tee und Kaffee zu machen, während der Hauself nur widerwillig aber schweigend meine Anwesenheit duldet und mich meines Bestrebens walten lässt. Irgendwann hatte sie es wohl aufgegeben mich daran zu erinnern, dass das Frühstück eigentlich ihre Aufgabe war. Wie immer mache ich nicht nur für mich Essen sondern auch für die anderen für den Fall dass sie wenigstens für ein paar Stunden, bevor der Unterricht beginnt nachhause kommen. Auch wenn ich bereits weiß, dass das wohl nicht der Fall sein wird setzte ich mich für einige Zeit an den großen gedeckten Esstisch im Esszimmer und trinke in aller Ruhe meinen Tee. Doch schließlich kehre ich nach oben zurück und ziehe mich an, versorge Kittes, welche mittlerweile aufgewacht ist, mit etwas Kuchen und Schokolade und stelle Morgan ihr Futter hin. Little schläft noch immer und hat sich ob des zusätzlichen Platzes nur noch weiter ausgebreitet. Bevor ich mein Zimmer für den heutigen Tag ein letztes Mal verlasse streichle ich die beiden magischen Katzenwesen noch einmal und gebe Little einen kleinen Abschiedskuss auf die Nase. Zurück im Esszimmer stelle ich neben Jasons Gedeck noch die übliche kleine Phiole mit dem eisblauen Inhalt gegen seine Allergie und verlasse dann das Haus. Nach dem ich einige Meter den Weg der zum Haus führt hinuntergegangen bin, drehe ich mich noch einmal zum Manor um, welches nun seit zwei Jahren mein Zuhause und seit ein paar Monaten um so vieles einsamer ist. Als ich Hogsmeade erreicht habe sehe ich kurz nach Hogwarts hoch, dessen Zinnen selbst von hier aus zu erkennen sind, und welches nun ebenfalls aus seinem nächtlichen Schlaf zu erwachen scheint. Kurz bin ich versucht meinen Weg zu ändern und der Straße die zur Schule hinaufführt einzuschlagen, erinnere mich dann jedoch daran, aus welchem Grund ich mich letztendlich selbst von dort verbannt habe und setzte meinen ursprünglichen Weg fort. Mein neuester Wegbegleiter hat wie jeden morgen bereits auf mich gewartet und so springt die Katze von ihrem Platz, auf dem sie bis vor einigen Augenblicken noch gedöst hat und trottet langsam neben mir her. Als ich Hogsmeade ebenfalls hinter mir gelassen habe, wende ich mich abermals um ehe ich mir die Kapuze meines Mantels über den Kopf ziehe und wie jeden Tag den ersten Schritt in eine ungewisse Zukunft mache und die Worte meines Briefes drängen sich langsam in meine Gedanken. „Jason, Dorian, sollte ich heute Abend nicht zurückkehren, dann vergesst bitte all die Fehler die ich gemacht habe. Wenn es euch möglich ist, behaltet mich in guter Erinnerung. Es gibt so vieles was ich euch noch sagen wollte, aber nicht konnte. Ihr wart so viele Jahre lang meine Freunde und Familie und ich weiß nicht einmal ob ich das zu würdigen gewusst habe. Bitte vergebt mir... Mc“ Noch während meine eigenen Worte in meinen Ohren widerhallen, bete ich, dass es nicht der letzte Tag sein möge... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)