Zwischen Liebe und Zweifeln von Lalonde (BelxFran) ================================================================================ Kapitel 2: Nächtliches Gewitter ------------------------------- Bels Pov 3 Tage waren jetzt vergangen seit ich die Krankenstation verlassen konnte. Ich hatte nicht vergessen, auf welche respektlose Art und Weise mich Fran behandelt hatte. Und ich würde es auch so schnell nicht vergessen. Es gab nur einen Weg den Vorgang zu beschleunigen. Und ich redete nicht von Alkohol. Nein, ich redete von Rache. Also wartete ich auf einen passenden Zeitpunkt um es ihm heimzuzahlen. Und diese Nacht schien geradezu perfekt zu sein. Einen kleinen Plan hatte ich bereits gemacht. Ich wusste wo kleinste Schnitte größte Schmerzen erzeugen konnten. Es ging mir nicht um das Blut. Seltsamerweise ging es nur darum, meine Ehre zu bewahren. Die Messer lagen beriet. Es waren 28 Stück. Für jeden der Tage eines. Ich machte mich also mit Waffen bestückt auf den Weg zu seinem Zimmer. Die Blitze die immer wieder meinen Schatten an die Wand warfen verstärkten die Stimmung. Ich liebte einfach Gewitter. Ein paar Sekunden lauschte ich auf den Regen und den Donner, der in immer kürzeren Abstanden erklang, und mir einen behaglichen Schauer über den Rücken jagte. Ja, heute war eindeutig mein Tag. Ich näherte mich seiner Zimmertür, leise und darauf bedacht meine Ankunft unbemerkt vonstatten zu bringen. Ich musste unwillkürlich Grinsen. Ich würde es heute so schnell nicht mehr loswerden und das störte mich nicht im Geringsten. Vorsichtig drückte ich die Klinke herunter und rechnete fest damit Fran entweder auf der Couch lesend, oder schlafend vorzufinden. Damit, dass ich ihn im ersten Moment überhaupt nicht sah, hatte ich nicht gerechnet. Ich betrat leicht perplex den Raum und ließ die Tür hinter mir offen stehen. Ein Blitz zuckte über den pechschwarzen Nachthimmel und gab mir Hoffnung ihn vielleicht in dessen Schein zu entdecken. Doch Fehlanzeige. Kein Fran. Der Donner folgte laut und gewaltig. Ja, das Gewitter war jetzt direkt über uns. Was war das? Ich meinte etwas gehört zu haben. Etwas anderes als das brausen des Regens, das zischen der Blitze und dem Brüllen des Donners. Etwas Menschliches. Etwas das ich das letzte Mal gesehen hatte, als ich aus reiner Freude gemordet hatte. Ein Wimmern. Nicht so schmerzhaft wie in meiner Erinnerung. Eher ängstlich. Ich blendete die Geräusche des tobenden Sturms aus und konzentrierte mich auf meine Umgebung. Ja, es war eindeutig ein Wimmern, und es kam aus dem Schrank. Langsam, auf Stille bedacht, näherte ich mich der rechten Schranktür und öffnete sie mit einem Ruck. Womit auch immer ich gerechnet hatte, nicht damit. Der Fran, der dort unten zusammengekauert in der hintersten Ecke des Schrankes saß und leicht zitterte, sah schon so gestraft aus, als wäre ich bereit fertig mit ihm. Kurz überlegte ich Gnade walten zu lassen, aber ich wollte mir später nicht nachsagen lassen, ich wäre zu einfühlsam und verweichlicht. Es war einfach nicht die Art des Prinzen, Gnade walten zu lassen. Ich festigte mein irrestes Grinsen und packe Fran am Arm. Ich sah in seine Augen. Aufgeschreckt, wie die einer gejagte Maus. Na wunderbar. Vielleicht würde ich die Messer doch nicht brauchen. Psychischer Schmerz ging über Physischem. Ich zog ihn näher zur Tür und schließlich nach draußen. Ganz nach draußen. In den strömenden Regen, inmitten der Naturgewalten. Der nächste Blitz kam. Natürlich nicht in unsere Nähe, trotzdem spürte ich Frans panische Anspannung. Ich lachte Laut und herzhaft. Es klang bestimmt etwas verrückt, aber das passte in die Situation, wie die Faust aufs Auge. Und schon rollte auch wieder der nächste Donner heran. Und dann geschah es. Fran verlor noch das letzte bisschen Selbstwertgefühl und drückte sich so fest an mich, dass ich sein rasendes Herz schlagen spüren konnte. In diesem Moment wurde ich unsicher. Hatte ich es übertrieben? War ich zu weit gegangen? Konnte ein Gewitter so schlimm für jemanden sein? Es schien so. Zumindest in Frans Fall. Ohne groß zu überlegen setzte ich mich in Bewegung. Ja, ich hatte es übertrieben. Ja, ich war zu weit gegangen. In meinem Zimmer angekommen setzte ich den paralysierten Fran auf das Sofa. Seine Augen starrten an einen Punkt hinter mir und ich ging um die Vorhänge zuzuziehen. Das Gewitter konnte ich natürlich nicht aussperren, aber wenigstens sahen Frans Augen nun wieder auf Dinge, die ich auch sehen konnte. Als nächstes ging ich an die Stereoanlage. Vielleicht würde er durch laute Musik den Donner überhören. Ich hätte mich Ohrfeigen können dafür, dass ich mir solche Sorgen machte. So wie er mit mir umsprang, hätte er es doch eigentlich nicht verdient, in meinem Zimmer auf meiner Couch meine Musik zu hören, aber ich ließ ihn. Warum? Ich wusste es nicht. Ich legte eine Mix-CD mit einer Menge Chartsongs auf. Lieder eben, von denen ich ausging, das er sie kennen und ihn ablenken würden. Mit jeder der von mir erdachten Schikanen schien er ein wenig entspannter zu wirken, aber die Angst saß ihm immer noch in allen Gliedern. Er hatte sich weder bewegt noch ein einziges Wort gesagt oder mich angesehen. Er stand wohl noch unter Schock. Seine Angst vor Gewittern musste Ausmaße haben, die mir völlig fremd waren. Welche von kosmischer Weite. Es schien nicht zu helfen. Jetzt konnte nur noch Plan B helfen. Die absolute Notlösung. Ich seufzte kurz auf und setzte mich neben ihn aufs Sofa, legte ihm eine Decke um und fixierte diese mit meinem Arm. Ich hatte das Gefühl, ihn in der realen Welt halten zu müssen, damit er noch halbwegs ohne seelische Schäden blieb. Ein paar Minuten verstrichen auf diese Weise. Dann schien wieder Leben in ihn zu kommen. Er drehte den Kopf und sah mich fragend und überrascht an, als ob er die letzten Minuten an einem völlig anderen Ort gewesen wäre. Von seinem irritierten Blick überrascht, nahm ich den Arm von seinen Schultern und rückte kaum merklich von ihm ab. Ich sah ihn nun nicht mehr durchgehend an. Aber ein paar sorgenvolle und interessierte Blicke in seine Richtung konnte ich mir nicht verkneifen. Was war das bloß heute für eine Nacht gewesen? Und ich hatte gedacht es sei mein Tag. Frans Pov Schon während meiner Mission sah ich, wie dunkle schwarze Wolken aufzogen und ich wusste, heute würde es wieder ein Gewitter geben. Ich versuchte, so schnell wie möglich meine Mission zu erledigen, was auch nicht wirklich schwer war, da ich lediglich ein Päckchen jemanden abgeben musste. Schnell ging ich zurück zum Hauptquartier. Ich hatte wirklich keine Lust während des Gewitters draußen zu sein. Dort angekommen, ging ich sofort in mein Zimmer, da das Gewitter schon ziemlich nah war. Ich hatte schon so viele Gewitter überstanden, da würde mir dieses wohl auch nicht so viele Probleme machen. Wie sehr ich mich doch irren konnte. Belphegor hat sich auch noch nicht für meine grobe, und vielleicht in seinen Augen nicht akzeptable, Behandlung gerächt, obwohl ich mir sicher war, dass mein von Gefühlen geleitetes Handeln noch seine Folgen haben würde. Ich konnte nur hoffen, dass er dies nicht heute tat. Ein Donnerschlag ertönte und ich ging schnell zu meinem Schrank und versteckte mich ihn diesem. Ja, ich hatte jetzt schon Panik, Panik vor dem noch entfernten Gewitter. Erneut vernahm ich ein Donnern, dieses Mal viel näher und ich begann zu zittern, warum musste ich auch so viel Angst vor Gewittern haben? Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich diese Angst schon immer, in der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, wüteten oft ziemlich verheerende Gewitter. Die Blitze schlugen oft in Bäume ein, auch manche Häuser wurden schon von einem Blitz getroffen. Darunter auch meines. Gott was für eine schreckliche Erinnerung und diese kam mir immer wieder bei einen Gewitter hoch. Kleine Kinder konnten Erinnerungen verdrängen, doch blieb die Angst immer da, sie zerrten an einen, ließ dich in Panik versetzen, wimmern und du wünscht dir einfach das alles schnell vorbegeht oder das dich jemand in den Arm nimmt und dich versucht zu beruhigen. Wieder ein Donnerschlag. Und wieder zuckte ich zusammen. Ich bemerkte, dass das Gewitter wohl gleich genau über mir war. Wieder diese Erinnerung. Ich roch den Rauch wieder, der mich husten ließ und in meinem inneren Auge versperrten mir die Flammen wieder den Weg nach draußen. Vergeblich versuchte ich die Gedanken wieder zu verdrängen. Ich fing wieder an zu wimmern, wie jedes Mal. Mit angezogen Beinen wollte ich mein Zittern unterdrücken. Abermals vergeblich. Ich bekam auch nicht mit, wie die Schranktür geöffnet wurde, bis mich eine starke Hand energisch aus dem Schrank und auf die Beine zog. Ein Blitz erhellte mein Zimmer. Ich kannte diese Person. Ich kannte sie sogar sehr gut, aber vor lauter Panik hatte mein Gedächtnis ausgesetzt. Wer auch immer es war, er zog mich direkt ins Unwetter. Die Regentropfen, die auf mich niederprasselte, merkte ich nicht. Ich versuchte, nicht völlig den Verstand zu verlieren. Wieder leuchtete ein riesiger Blitz und verwandelte die Nacht für wenige Sekunden in Tag. Als ich mich noch mehr anspannte, fing die Person neben mir an zu lachen. Es war eine wirklich komische Lache, sie klang nach einem „Ushishishi“ . Kurz darauf ertönte das nächste Donnergrollen und ich konnte nicht mehr. Ich drückte mich panisch an die Person, die mich rausgezogen hatte. Innerlich überfluteten mich wieder die Bilder und ich hoffte nur, dass das Ganze schnell vorbei ging. Warum musste ich immer sowas durchstehen? Am Rande meines klaren, nicht von Angst befallenen, Bewusstseins, merkte ich, wie wir wieder drinnen waren. Ich saß auf irgendetwas. Ein Blitz erleuchtete das Zimmer, dann wurden die Vorhänge zugezogen. Erst jetzt merkte ich, dass das nicht mein Zimmer war. Wo war ich? Mein Blick streifte durch das Zimmer. Es kam mir trotz allem ziemlich vertraut vor. Ich war nicht mehr so angespannt, wie vor ein paar Minuten. Oder waren es gar Stunden? Mir fiel auf das ich sämtliches Zeitgefühl verloren hatte. Die unbekannte Person legte einen Arm um mich, leicht und kaum merklich lehnte ich mich entgegen. In diesem Moment viel mir so Vieles auf, dass ich total nass war, die Musik die im Hintergrund lief, wo ich mich befand und wer mich da im Arm hielt. Es war Bel. Mein Prinz. Ich hätte nie Gedacht, dass er mich mal in den Arm nimmt und der Grund, warum er mich in den Arm nahm, sprach mir nicht gerade zu. Er würde bestimmt meine Angst ausnutzen, von mir unmögliche Sachen verlangen. Mehr überrascht und fragend als ängstlich, sah ich ihn an. Hätte ich das doch bloß gelassen, denn er nahm die Hand von meiner Schulter, die eine Decke festgehalten hatten und er rückte etwas weg von mir. Ich wendete meinen Blick kurz ab und sah ihn dann wieder an. Seine sonst leicht abstehenden Haare hingen Nass in sein Gesicht. Liebend gern hätte ich sie dir abgetrocknet, doch was würdest du dann von mir denken. Und was denkst du jetzt noch über mich? Ich bin für dich bestimmt nur noch eine kleine Witzfigur die höllische Angst vor Gewitter hat. Dieser Moment war mir ziemlich peinlich. Ich wendete wieder den Blick von ihm ab und starrte auf den Boden. Ich wusste nicht was ich sagen soll. Mich quälten tausend Fragen, wie „Wird er es denn anderen sagen? Und darf ich mit dieser Angst noch bei den Varia bleiben?“. Aber die Fragen, die mich an meisten quälten, waren die mit Bel. Seit wann war ich so stark in ihn verliebt, dass mir alles andere egal war? Ich fühlte mich den Tränen nah, aber ein bisschen „Stolz“ ist mir noch geblieben. Noch nie habe ich vor jemanden geweint, nicht einmal als kleines Kind. Bel sah mich gerade an, glaubte ich, woher ich das wissen wollte wusste ich nicht. Eine ganze Weile sah ich noch auf den Boden, bis ich dann vor Erschöpfung einschlief. Was für ein Tag! Bels POV Ich konnte in dieser Nacht nicht schlafen. Zu sehr war ich überrascht. Von mir, von Fran und seinen Ängsten und meinen Reaktionen darauf. Ich verstand mich selbst nicht mehr. Dass andere mich nicht verstanden, daran hatte ich mich bereits sehr früh gewöhnt. Aber man hatte sich auch keine merkliche Mühe gegeben. Der ist verrückt, ein Psychopath, den muss man nicht verstehen. Psychopath. Ein lateinisches Wort mit drei Silben sollte etwas so komplexes beschreiben können. So viele komplexe Dinge zwängte man in enge Worte. Stutze sie und pferchte sie ein wie Tiere. Viele dieser „Tiere“ waren Gefühle. Eben die Art von Dingen, die man so schlecht in Worte stecken konnte. Gerade bei denen, gab man sich so viel Mühe. Warum? Schließlich weiß doch jeder, der einmal in seinem Leben Titanic geguckt hat, was wahre Liebe ist. Aber sich in einen angeblich verrückten hineinzuversetzen, dazu fehlt die Phantasie? War ich verrückt oder psychopathisch? Man hatte mir die Wörter nie erklärt. Ich war schon immer mit ihnen konfrontiert und beschrieben worden, aber verstanden hatte ich sie nie. Ich versuchte sie mir selbst zu erklären. Verrückte sind harmlos und Psychopathen gefährlich. Es war das Erste was mir einfiel und an das ich mich hielt. Also, war ich nun harmlos oder gefährlich. Ich werde sowohl als Verrückter als auch als Psychopath beschrieben. Aber wenn ich gefährlich und harmlos bin, kann ich dann noch eine einzige Person sein. War ich vielleicht immer ein Psychopath gewesen und heute zum ersten Mal „nur“ verrückt? Erklärt das mein Unverständnis für mich selbst? Kann es sein, dass ich mich so schlecht kenne, dass ich vielleicht noch mehr übersehe, das in mir ruht? Von diesen Gedanken überrollt und ausgelaugt schleppte ich mich gequält durch die halbe Nacht. Dann hielt ich es nicht mehr aus. Ohne zu zögern stand ich auf, bedacht den tiefschlafenden Fran nicht zu wecken, packte meinen Mantel und stapfte nach draußen. Das Gewitter war zwar vorbei, aber die nassen Äste der Bäume im Hof tropften wie ein leichter Nieselregen. Die frische Luft tat gut. Die Dunkelheit tat gut. Die Kälte tat gut. Ich hätte hier Stunden stehen können, aber etwas zog mich vom Grundstück weg. Ich musste einen Ort finden, der nichts mit allem hier zu tun hatte. Nichts mit der Varia, mir oder Fran. Und so ging ich einfach drauf los. Ein paar leere Straßen entlang einen Hügel hinauf. Nirgends brannte Licht. Ich hatte nicht auf die Uhr gesehen und doch war ich mir sicher, dass es noch sehr, sehr früh sein musste. Am Ende des Hügels stand ein kleines Häuschen. Es war abgeschlossen. Egal. Die Mauer davor hatte genau die richtige Sitzhöhe. Ich vermied es in die Richtung der Variaresidenz zu sehen. Ich wollte einfach meine Ruhe. Ich wusste nicht, ob ich vielleicht kurz eingenickt war, aber als ich plötzlich sah, wie die Sonne mir gegenüber stand. Bis zum Frühstück dürfte es nicht mehr lange dauern. Auf dem Weg nach unten verbannte ich sämtliche Gedanken aus meinem Kopf. Ich half letztendlich beim Tisch decken, was vollkommen ungewöhnlich für mich war. Ich tat das sonst nie. Naja, sonst war ich auch nie so früh wach. Ich saß am Tisch und starrte in meinen Kakao. Lussuria saß neben mir und wartete bis die Brötchen fertig waren. Für gewöhnlich suchte er immer Gesprächsthemen, aber ich musste ziemlich apathisch wirken und so saß er einfach stumm neben mir und starrte auf die Zeitanzeige des Ofens. Als nun auch die Anderen zum Frühstück kamen, musste ich unwillkürlich einen Blick auf Fran werfen. Er sah verstört aus. Ich wandte den Blick wieder meinem Kakao zu. Das Essen verlief stumm. Bildete ich es mir nur ein, oder hatte sogar Squalo seine Lautstärke ein wenig gedrosselt. Er hatte ebenfalls kaum ein Wort gesagt. An Levis Blick erkannte ich, wie er sich fragte wer gestorben war. Er verstand davon einfach nichts. Ich stand frühzeitig auf. Kaum jemand sah mir nach. Ich stellte mich einfach in den nächsten Gang. Hauptsache weg von den anderen. Wenig später kam ein eingeschüchterter Fran auf mich zu. Er wollte wissen, warum ich niemandem von seiner Angst vor Gewittern und letzter Nacht erzählt hatte. Als könnte er wissen, dass ich es nicht irgendwem erzählt haben könnte, während er geschlafen hatte. Aber jetzt da er es erwähnte, stand ich erneut vor einer Frage, auf die ich keine Antwort wusste. Ich tarnte meine Unwissenheit geschickt mit einem leisen Lachen und ließ ihn einfach stehen. Eigentlich hatte er eine Antwort verdient. Ich hätte auch gerne eine gehabt. Frans POV Mit einen lauten Gähnen streckte ich mich. Es war hier angenehm warm und erst nach einigen Sekunden des Entspannens öffnete ich meine Augen. Wie ein Schlag traf es mich, ich befand mich gar nicht in meinem Zimmer, sondern in dem von Bel. Langsam erinnerte ich mich wieder an gestern Nacht. Nein, wie peinlich, da bin ich einfach in seinem Zimmer eingeschlafen. Rasch stand ich auf. Wie sich zeigte zu schnell, da mir kurz schwarz vor Augen wurde und ich mein Gleichgewicht wiederfinden musste, um nicht umzukippen. Erst musste ich mir neue Klamotten anziehen, meine jetzigen klebten unangenehm an meiner Haut fest. Auf dem Weg in meinem Zimmer machte ich mir Gedanken über die letzte Nacht. In meinem Zimmer angekommen seufzte ich leicht. Warum hatte er mich in den Arm genommen? Warum hat er mich nicht einfach links liegen lassen? Er, der Prinz, hatte sich um mich, einen Frosch, gekümmert? Ich hatte keine Lust mir Fragen zu stellen, auf die ich keine Antwort wusste. Schnell zog ich mir neue Sachen an und ging langsam Richtung Esszimmer, die anderen aßen bestimmt alle schon. Im Esszimmer angekommen waren wirklich schon alle da, außer Xanxus . Dieser bekam von Lussuria immer sein Essen ins Zimmer gebracht, weil er sich die meiste Zeit um den Papierkram kümmern musste. Heute war alles drückend still. Naja, fast still, Squalo diskutierte mit Levi, aber leiser, als er es sonst gemacht hätte. Ich sah zu dem Prinzen. Wieso nur musste er in diesem Moment auch zu mir sehen? Schnell blickte ich weg und setzte mich auf meinen Platz. Nein wohl eher Mammons Platz. Ich war nur ein Ersatz und würde dies auch immer bleiben. Diese Erkenntnis schmerzte, aber es war so. Nur weil Mammon gestorben ist und ihnen somit ein Nebelwächter fehlte, hatten sie nach neuen Talenten gesucht. Ich rührte nichts von meinen Essen an und Lussuria sah mich besorgt an und fragte, was mit mir los sei, da ich ja sonst immer was essen würde. „Es ist nichts, Luss… Ich hab nur nicht sonderlich Hunger“, versuchte ich ihn zu beruhigen. Erst jetzt fiel mir auf, dass Bel nicht mehr am Tisch saß. Wann ist er gegangen? Bekomm ich denn garnichts mehr mit? Warum hat er nichts von meiner Phobie erzählt? Warum hat er sich nicht über mich lustig gemacht? Ich wollte die Antwort wissen, also stand ich auf um Bel zu folgen, sagte den anderen aber noch schnell „Tschüss“. Bel stand im Gang, wieso stand er da? Er hätte ja einfach in sein Zimmer gehen können. Langsam war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich ihn fragen sollte. Er wirkte als wäre er gerade in einer anderen Welt. Aber ich wollte die Antwort wissen. Eine Antwort auf eine simple Frage. „W-Warum hast du nichts von meiner Phobie erzählt?“ Jetzt war es raus, die Frage die mich schon den ganzen Morgen quälte. Die Antwort, die ich bekam war nicht gerade zufriedenstellend. Wieder dieses komische Lachen, nur wirkte es heute etwas gekünstelt, dann ging er einfach weg. Danke, Prinz, für diese aufschlussreiche Antwort. Wie lange ich ihm noch nach sah wusste ich nicht, langsam ging ich in mein Zimmer. Ich musste nachdenken, wiedermal. Als hätte ich das die letzten paar Tage nicht getan. ************************************************************************ Hiermit ist auch das 2. Kapitel fertig~ Eure Xalis und Neko Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)