Zwischen Liebe und Zweifeln von Lalonde (BelxFran) ================================================================================ Kapitel 5: Geborgenheit ----------------------- Bels POV Nass vom Regen erreichte ich das Gartenhäuschen. Ich fing ein paar gesprächsfetzen auf, die nicht gerade freundlich klangen. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass Squalo nicht allein war, sondern mit jemandem stritt. Mit wem er stritt sah ich erst als ich so nah dran war, dass Squalo mich bemerkte und mir böse Blicke zuwarf, die ich geschickt ignorierte. Denn in diesem Moment sah ich Fran in dem kleinen Schuppen sitzen. Er sah wütend aus. Schnell wurde mir klar, worüber sie stritten und wer wahrscheinlich angefangen hatte. Als ich gerade etwas sagen wollte, stürmte Fran an mir vorbei. Ich wandte mich an Squalo. „Du bist ein Arsch, weißt du das?“ Natürlich konnte meine innere Stimme sich nicht völlig raushalten. „Gib‘s ihm. Dieser Mistkerl hat nichts Besseres verdient.“ Ich lachte. „Du verlogenes Schwein nutzt eine Situation aus in der du von Anfang an weißt das dein Opfer sich nicht wehren kann. Du bist so hinterhältig, du verlogener…du…du…“ Meine innere Stimme unterbrach mich: „Bel, Stopp! Du klingst wie ein zickiges Mädchen. Halt ab jetzt am besten einfach deine Klappe.“ Wäre ich nicht schon etwas rot von der Wut, wäre ich es jetzt vor Scham. Wo hatte ich plötzlich diese ganzen Gefühle her. „Weißt du was, Bel“, sagte Squalo ruhig, „Du bist nicht besser als ich.“ „Was?“ Zum ersten Mal waren meine innere Stimme und ich uns einig. Wir waren beide irritiert. „Na du machst einfach weiter, als wäre nichts.“ Ich konnte nicht anders, als ihn verwundert anzustarren. Meiner inneren Stimme schien ein Licht aufzugehen. Sie sagte aber nicht. Dann meinten Squalo und sie wie aus einem Mund: „Fran war die ganze Zeit über in dich verliebt.“ Ich war geschockt. Squalo lächelte triumphierend. „Dass wir das nicht bemerkt haben“, meinte meine innere Stimme. „Red nicht immer so als seien wir zwei verschiedene Personen! Ich bin nicht Schizophren!“ antwortete ich gedanklich. „Nein“ war die ironische Antwort. Ein lautes Donnergrollen erinnerte mich wieder an die gegenwärtige Situation. Ohne Squalo eines Blickes zu würdigen lief ich wieder in Richtung Haus. „Fran!“ Es musste eine Art Beschützerinstinkt sein, der mich nach ihm rufen ließ. Da stand er. Auf der Wiese. Stocksteif. „Scheiße!“, murmelte ich, was meine innere Stimme mit einem „Kannst du laut sagen“ kommentierte. Ich packte Fran am Arm und zog ihn ins Haus. „Verdammt!“fluchte ich, als ich bemerkte das wir so nass waren als wären wir in einen See gefallen. Ich ließ Fran im Gang stehen und ging schnell ein paar Handtücher holen. Ich achtete kaum auf die Blicke, die mir andere Variamitglieder im Gehen zuwarfen. Als ich zwei passende Handtücher gefunden hatte, packte ich Fran in das erste gut ein und setzte ihn in meinem Zimmer vors Bett, so dass er sich am Holz anlehnen konnte. Wir waren einfach noch zu nass. Dann stand ich auch schon wieder auf und eilte in die Küche. Es war nicht schwer im Kühlschrank einen Beutel Milch zu finden als nächstes holte ich zwei große Tassen aus dem Regal. Ich brauchte keine 2 Minuten um die beiden heißen Kakaos zu machen, obwohl es nicht zu meiner Routine gehörte. Ich packte die beiden Tassen und kehrte zu Fran zurück. Er wurde langsam trockener und ich ging zum Schrank und holte zwei meiner Pullis. Einer der beiden wurde mir langsam zu klein und ich vermutete er könnte Fran passen. Ich hielt ihn ihm hin. Fran musterte das schwarz-grün gestreifte Objekt irritiert. „Zieh an!“, meinte ich nur knapp. „Das geht auch freundlicher“, säuselte meine innere Stimme. „Ach, verzieh dich!“ war meine unfreundliche Antwort. Jetzt zog auch ich meinen trockenen Pulli an. Ich ging zu meinem Kamin hinüber und machte ein leichtes Feuer an. Es war der einzige Kamin im Haus, von dem ich wusste und so mancher Neider hatte sich schon darüber aufgeregt, aber im Gegensatz zu den Anderen hatte ich meine Einrichtung komplett aus eigener Tasche bezahlt. Also war es ihre eigene Schuld. Jetzt machte ich es mir neben Fran gemütlich und sah ins Feuer. Nach einem Moment der Stille stellte Fran eine Frage, für die ich ihm an die Kehle hätte fahren können. „Seit wann kümmert’s dich eigentlich, ob’s mir gut geht?“ Ich schluckte brav alle schnippischen Antworten herunter, damit sich meine innere Stimme nicht wieder aufregen musste und antwortete: „Freu dich doch einfach darüber.“ Erst jetzt fiel mir auf, dass man von diesem Zimmer aus das Gewitter in vollen Zügen spürte. Ich wollte gerade aufstehen um unsere inzwischen typischen Gewitterverhältnisse zu schaffen, aber Fran hielt mich fest. Und beim nächsten Donnerschlag hatte er sich so fest an mich geklammert, dass ich sein Herz schlagen spürte. Und es schlug wesentlich ruhiger als das letzte Mal. Ich lächelte leicht. So blieben wir eine Zeit lang sitzen, bis ich plötzlich verdutzt feststellte, dass Fran neben mir eingeschlafen war. Draußen schien noch immer die Welt unterzugehen und Fran bekam nichts mehr davon mit. Ich sah ihn an. Wörter wie, unschuldig, brav und… süß schossen mir durch den Kopf. Solche, wie sie Eltern für ihre schlafenden Kinder verwendeten. Vorsichtig nahm ich den Hut von seinem Kopf, der mir einen Teil der Sicht auf sein Gesicht versperrte. Irgendetwas fehlte jetzt zur Abrundung. Aber der Hut, den ich jetzt neben mir auf den Boden legte, passte einfach nicht. Mir kam eine Idee. Ich war nicht sicher. „Bel, bist du sicher? Ich hab ja nix dagegen, aber bist du dir sicher?“ Ich grinse nickend. Dann hob ich meinen freien Arm an meinen Kopf und löste die Krone, die ich nun seit so langer Zeit nicht abgesetzt hatte. Ich betrachtete sie einen Moment, bis ich mir sicher war, das ich das richtige tat. „Ja“, sagte ich zu meiner inneren Stimme, „Ich bin mir hundert prozentig sicher.“ Ich musste grinsen. Dann setzte ich sie behutsam auf Fans Kopf. Ja, das sah passend aus. Ich sah ihn noch eine lange Zeit an. Ich würde diese Nacht schon wieder nicht schlafen können. Frans POV Ein falscher Kommentar und Squalo würde sich umsehen müssen und ich wusste, dass ich nicht mehr lange warten musste. „Was machst du denn hier, Schatz?“, hörte ich den Größeren sagen. Wütend sprang ich auf. „Erstens, ich bin NICHT dein Schatz! Zweitens, ich werde es auch nie sein, denn wer dich liebt hat eine Geschmacksverwirrung. Komm mir ja nicht mehr zu Nahe. Ich kann für nichts garantieren, falls du dich nicht daran hältst. Mich einfach so schamlos auszunutzen, als ich dir mein Vertrauen geschenkt hatte! Du bist echt das aller letzte!“ Ich machte eine Pause um Luft zu holen, all diese Worte hatte ich in einen Luftzug gesagt. „Ach ja ich soll das aller Letzte sein? Seh‘ dich doch an. Wie du Bel nachhechelst. Du gehst einem tierisch auf die Nerven damit. Du hoffst so sehr, dass er deine Gefühle erwidert, weißt aber selbst, dass das wohl nie der Fall sein wird.“ Mir wurde vor Zorn schwindelig. Was gab ihn das Recht sowas zu behaupten?! „Hör auf über Dinge zu reden die du nicht verstehst!“, zischte ich ihn an. Squalo streckte rasch den Arm aus und packte mich unangenehm fest am Arm. Was hatte er vor? Ich versuchte mich zu befreien vergeblich. „Lass mich los!“ Er ließ mich nicht los. Wütend funkelte ich ihn an. Warum war ich nur so schwach? Ein Donnerschlag. Ich zuckte kurz. Dann wiederholte ich wütend nochmal meine Worte. Erst machte er keine Anstalten mich los zulassen, dann aus irgendeinem unerklärlichen Grund ließ er auch los. Er sah jemanden wütend an. Kurz darauf sah ich Bel. Er sah mich mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an. Ich weiß das mag komisch klingen, da man ja seine Augen nicht sehen konnte, aber ich merkte es einfach. Aber auf große Diskusionen hatte ich keine Lust und rannte zwischen den beiden einfach raus. Weg von den beiden, dass man hier nicht einmal ungestört sein konnte. Ein Donnerschlag riss mich aus meinen Gedanken und ich blieb schlagartig stehen. Vor lauter Angst war ich wie gelähmt. Ich wollte hier weg, nur meine Glieder waren so schwer. Mir blieb nichts anderes übrig als voller Panik in den schwarzbewölkten Himmel zu starren. Wieder zuckte ein Blitz hervor und erhellte den Himmel. Ich zitterte wieder. Nicht nur aus Angst, nein auch wegen den kalten Regen, der mich niederprasselte. Aus der Ferne vernahm ich Stimmen. Stritt sich Bel etwa mit Squalo? Nein, ich irrte mich bestimmt. Wieder war ein lautes Donnergrollen zu vernehmen. Scheiße, lasst es doch jetzt gut sein. Ich will hier weg! Dann hörte ich meinen Namen. Ich brauchte mich nicht mal umzudrehen, was eh für mich in diesen Moment unmöglich war, da ich wie in einer Schockstarre war, um zu erkennen wer da meinen Namen rief. Es war Bel, da war ich mir sicher. Ich spürte wie er mich nach drinnen zog, verwundert sah ich ihn an. Er ging kurz weg, stumm sah ich ihn nach. Nach wenigen Momenten kam er mit zwei Handtüchern wieder. Eins legte er fürsorglich um mich. Stopp! Seit wann war er fürsorglich, seit wann zeigte er überhaupt Gefühle? Ich war verwirrt. Wirklich verwirrt. Hatte Bel schon immer seine Gefühle so gezeigt oder tat er das heute nur Ausnahmsweise nur? Wir gingen in sein Zimmer und er setzte mich an sein Bett. Ich lehnte mich gegen das Holz und schloss kurz die Augen, um nochmal tief durchzuatmen. Mir war zum Heulen zumute. Erneut donnerte es und ich hoffte, dass Bel schnell zurück kommen würde. Es dauerte wirklich nicht lang und da kam er wieder mit zwei Kakaos. Einen nahm ich ihm gleich ab, ich musste mich aufwärmen, mir war trotz Decke noch ziemlich kalt. Der Kakao schmeckte wirklich gut. Bel gab mir einen grün-schwarz gestreiften Pulli und meinte das ich ihn anziehen sollte. Ich zog mein nasses schwarzes T-Shirt aus und zog rasch den Pulli an. Kuschlig. Ich hätte nie gedacht, dass seine Oberteile so weich sein würden. Komische Gedanken, ich weiß, aber immer wenn es um Bel ging, machte ich mir über die kleinsten Sachen Gedanken. Bel hatte nun auch ein anderes Oberteil an und hatte seinen Kamin angemacht. Danach setzte er sich neben mich. Ich betrachtete gebannt das Feuer, es lenkte mich etwas von dem Unwetter da draußen ab. In den letzten 3 Tagen hat Bel mein Leben auf den Kopf gestellt. Aber warum tat er das Ganze für mich? Sonst hatte es ihn doch auch nicht interessiert, wie es mir ging. Schließlich stellte ich ihn auch die Frage, seit wann es ihn den interessierte, ob es mir gut gehe. Was war das für eine Reaktion von ihm? Hab ich mir das Ganze nur eingebildet? Wurde er leicht rot? „Freu dich doch einfach darüber.“ Ich sollte mich freuen? Ja, eigentlich hatte er ja Recht. Es war nur… ungewohnt. Er schien erst jetzt zu bemerken, dass man das Unwetter von hier besonders gut verfolgen konnte. Ich nahm es ihn auch nicht übel. Schließlich war er ja der Sturmwächter. Was ich ihm aber übel nehmen würde, wäre wenn er jetzt einfach aufstehen würde. Um das zu verhindern hielt ich ihn fest. Es donnerte wieder. Ich klammerte und drückte mich noch mehr an Bel und vergrub mein Gesicht in seinem Oberteil. Er war so schön warm, bei ihm fühlte ich mich geborgen. Seine Anwesenheit beruhigte mich und schließlich schlief ich ein. Es war noch nie vorgekommen, dass ich während eines Gewitters eingeschlafen bin, allein schon wegen der Angst, dass sich der schlimme Vorfall von meiner Kindheit wiederholte. Vielleicht lang es ja wirklich an Bel, den ich gerade als Kopfkissen missbrauchte. *********************************************************************** Kapitel 5 *_* Ich fass es nicht. In nächster Zeit wird es etwas langsamer voran gehen, da 1. meine Schwester heute Geburtstag feiert 2. Wir auch mal einer von uns zu Hause übernachten muss xDDD Kapitel 6 wird bald hochgeladen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)