Zwischen Liebe und Zweifeln von Lalonde (BelxFran) ================================================================================ Kapitel 17: Das Verbot ---------------------- Frans Pov Was machte Squalo denn hier und wieso grinste er so. Ich hatte keine gute Vorahnung, als er meinte, dass Xanxus uns sprechen wollte. Bel und ich sahen uns kurz an, schließlich folgten wir ihn schweigend. Was konnte wohl so wichtig und gleichzeitig belustigend sein, dass Squalo mit einem Haifischgrinsen uns zu Xanxus holte. Ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache, da Squalo lief ziemlich selbstsicher und amüsiert vor uns her. Während dem Laufen sah ich hin und wieder zu Bel, dieser wirkte leicht abwesend, wahrscheinlich dachte er auch nach, was Xanxus denn nun wieder von uns wollte. Wieder hatte ich jegliche Emotionen aus meinen Gesichtszügen verband, so wie ich sie immer hatte, wenn andere Variamitglieder da waren. Nur Bel kannte meine fröhliche Seite und so sollte es auch erstmals bleiben. Squalo klopfte mit seinem dämlichen Lächeln an Xanxus Arbeitszimmertür und öffnete auch gleich die Tür. Xanxus saß auf seinem Chefsessel und sah anfangs auf aus dem Fenster, um sich dann wie in so typischen Filmen, wo der Bedienstete irgendwas ausgefressen hatte und der Boss sich langsam zu diesem wandte um diesen dann zurechtzuweisen. Ein ich warf einen Seitenblick zu Bel, dieser schien sich gerade das Lachen zu verkneifen. Ich glaubte, er hat das Selbe gedacht wie ich, aber auch ich konnte ein leichtes grinsen nicht verkneifen, dazu sah das ganze einfach zu geschauspielt aus. Leider war das ganze alles andere als gespielt. Xanxus musterte uns eindringlich. Waren wir beide so interessant, sodass man uns so röntgen musste? Schließlich begann er zu reden. „Aus einer verlässlichen anonymen Quelle habe ich erfahren, dass ihr beide in letzter Zeit ein bisschen mehr seid als nur Kollegen. Ihr wisst, dass ich Freundschaft dulde, aber das geht zu weit.“ Was wollte er damit sagen? Soll das ganze etwa ein Drama wie bei Romeo und Juliet werden? Er konnte doch nicht verbieten zu lieben, das wäre wie, wenn er kein Alkohol mehr trinken darf. Hinter ihm schlossen sich die Jalousien und es wurde langsam immer dunkler im Zimmer. Das passte perfekt zu der Atmosphäre. Dann ging so eine Art Overheadprojektor an und projizierte Bilder von Bel und mir an die Wand. Fotos von den Letzten paar Ausflügen und sogar von heute waren Bilder zu sehen. Dass hieß also irgendjemand der Varia musste seine verlässige anonyme Quelle sein. Mir fiel nur einer ein, der überhaupt was gegen Bel und mich was haben könnte und diese Person stand grinsend vor der Tür. Das würde noch ein Nachspiel haben. Xanxus erhob wieder das Wort. „Wie ihr seht, gibt es genug Beweise für eure ´Beziehung`.“ Ich fragte mich was der Schwarzhaarige gegen unsere Beziehung unternehmen wollte. „Deshalb habe ich entschlossen ein Verbot für Treffen jeglicher Art unter euch beiden auszusprechen. Abwechselnd habt ihr Zimmerarrest. Bel zuerst, denn er hätte wissen sollen, das so etwas nicht angebracht ist.“ Was erlaubte sich Xanxus da eigentlich?! Er dachte doch nicht wirklich, dass wir uns an seine bescheuerte Regel halten würden? Seinen Blicken nach zu deuten meinte er das total ernst. Im Moment war es besonders schwer meine emotionslose Maske aufrecht zu behalten. Ich sah kurz zu Bel rüber, dieser zuckte eines seiner Messer und warf es mit voller Kraft in den Bürotisch. Dann meinte er ein leicht bedrohliches „Wie der Boss es will!“ und verließ dann den Raum. Als er ging kämpfe ich gegen den Drang nach ihm nach zulaufen oder ihn auch nur nachzusehen. Xanxus konnte ziemlich ungemütlich werden. Erst als die Schritte verebbten drehte ich mich um und ging aus seinem Büro. „Und wehe ich entdecke dich auch nur in der Nähe von Bel ‘s Zimmer, Fran.“ Ich blieb kurz stehen und ging dann. Bels Pov Verwundert starrte ich auf Squalo, der die Tür mit einem so lauten Knall aufgestoßen hatte, dass draußen die Vögel panisch kreischten. „Ihr sollt zum Boss kommen“, sagte er mit einem Grinsen im Gesicht, das ich nicht deuten konnte. Ich tauschte einen Blick mit Fran. Schweigend folgten wir Squalo den Gang hinunter. Ich fühlte mich in meine sehr kurze Schulzeit zurückversetzt, so wie auf dem Weg zum Direktor. Ja ich war in meinen 4 Jahren Schule ein paar Mal dort gewesen. Nicht zuletzt weil es ein paar Spaßvögel gab, die mich wegen der Krone als Prinzessin und wegen dem langen Pony als Rapunzel bezeichneten. Was sollte ich dazu sagen. Ich konnte schon damals recht gut mit Messern umgehen. Früh übt sich was ein Meister werden will. Meine Schulzeit mit anderen war dadurch, wie durch das Überspringen der 2. und 4. Klasse und das engagieren eines Privatlehrers durch meine Eltern sehr verkürzt worden. Ich warf einen Seitenblick auf Fran. Er sah ein wenig irritiert aus, auch wenn er wieder die emotionslose Maske aufhatte. Dann standen wir auch schon vor Xanxus Arbeitszimmer. Squalo klopfte und öffnete dann die Tür. Ich musste mich anstrengen um mein Lachen zu unterdrücken, als Xanxus sich in seinem großen, schwarzen Schreibtischsessel herumdrehte, um uns über den Mahagonitisch anzusehen. Zuvor hatte er durch das riesige Fenster, das zur Veranda führte gestarrt. Es sah aus wie in einem dieser Filme. Auch Fran grinste leicht. So leicht, dass wahrscheinlich nur ich es bemerkte, obwohl Xanxus uns mit seinen Blicken zu röntgen versuchte. „Aus einer verlässlichen anonymen Quelle habe ich erfahren, dass ihr beide in letzter Zeit ein bisschen mehr seid als nur Kollegen. Ihr wisst, dass ich Freundschaft dulde, aber das geht zu weit.“ Ohne, dass er irgendeinen Knopf betätigte, senkten sich die hinteren Jalousien und es wurde dunkel in dem Raum, der jetzt nur von einem an die Wand projizierten Foto erhellt wurde. Es zeigte uns. Die Bilder wechselten. Es waren immer wir beide. Ich und Fran. Beim Minigolf, im Kino, die Szene auf der Bank nach dem Kino, sogar der heutige Tag, den wir doch zu Hause verbracht hatten, alles. „Wie ihr seht, gibt es genug beweise für eure ´Beziehung`.“ Das einzig schlimme, was er jetzt tun könnte, wäre uns hochkant rauszuwerfen, oder? „Deshalb“, sprach er weiter, „habe ich entschlossen ein Verbot für Treffen jeglicher Art unter euch beiden auszusprechen. Abwechselnd habt ihr Zimmerarrest. Bel zuerst, denn er hätte wissen sollen, das so etwas nicht angebracht ist.“ Autsch. Das hatte gesessen. Hatte ich Xanxus bisher für menschlich gehalten, so war das nun vorbei. Zimmerarrest ist hart. Könnten meine Blicke töten, würde Xanxus jetzt ohne Vorwarnung tot umfallen. So aber zückte ich schlicht ein Messer und warf es mit voller Kraft in den Bürotisch, wo es zitternd stecken blieb. „Wie der Boss es will!“, sagte ich leise mit einem drohenden Unterton. Er sollte wissen, dass ich mich nicht einfach so geschlagen geben würde. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen drehte ich mich rum und verließ den Raum. Wütend stapfte ich den Gang entlang. „Bel!“ Ich blieb nicht stehen. Lussuria versuchte zu mir aufzuschließen. Ich verringerte kaum merklich das Tempo. „Was ist denn passiert?“, fragte er. „Xanxus ist passiert.“ Ich ging wieder schneller. „Was?“ Ich antwortete nicht mehr. Bels Pov Wütend knallte ich meine Zimmertür hinter mir zu. Dann stürmte ich zum Schrank und riss eine Schublade auf. Darin lag ein Foto mit allen Variamitgliedern. Ich klebte es vor die Dartscheibe und es gelang mir tatsächlich 10-mal hintereinander nur Xanxus zu treffen. Ich zog die Pfeile ab und betrachtete den Schweizer Käse, der früher meinen Boss dargestellt hatte. Ich überlegte, wer es noch verdient hatte ausgelöscht zu werden. Ich pinnte dasselbe Foto erneut an und warf auf Squalo. Er war schwerer zu treffen, denn er hielt sich auf dem Foto im Hintergrund auf. Trotzdem landete ich ein paar Treffer, die ihn ebenfalls in kürzester Zeit in ein Sieb verwandelte. Ich löste das Foto und sah es mir etwas genauer an. Meine Wut war ein wenig abgeebbt und ich hatte Zeit anzusehen, welches Gruppenbild ich raus gegriffen hatte. Oh mein Gott. Es war so ziemlich das erste, das ich hatte. Ich war noch ziemlich neu und stand etwas abseits. Auch heute stellte ich mich nie ganz dazu, aber damals hatte es ausgesehen, als wollte ich gar nicht auf dem Foto sein. Ich hatte den Kopfgesenkt, damit meine Haare das gesamte Gesicht verdeckten. Ich mochte das Bild nicht wirklich und doch war ich froh, dass in der Schublade nur Kopien waren. Ich holte den Rest der Bilder raus. Zeit zum Ansehen hatte ich ja genug. Dank Xanxus und seiner anonymen Quelle. Auf der Rückseite standen die Jahre. Ich sortierte die Bilder und sah zu, wie wir alterten und von einem Bild auf das andere Mitglieder verloren. Erst Mosca. Es war kein allzu großer Verlust und doch wunderte ich mich, dass wir keinen neuen Wolkenwächter hatten. Dann ein paar Jahre später Mammon. Auf dem Bild waren wir nur zu fünft. Es wirkte viel kleiner, aber zum ersten Mal, wie eine echte ´Familie`. Das Jahr darauf hatten wir dann den Ersatz unseres Nebelwächters. Ja, Frans erstes Jahr. Er hatte es nicht unbedingt leicht gehabt. Nun, leichter als ich. Allein sein Alter hatte es ihm leichter gemacht als mir. Aber ich gönnte es ihm. Als Ersatz in eine neue Famiglia zu kommen war seltsam. Die Erwartungen hoch und die Dazugehörigkeit in weiter Ferne. Aber Fran hatte es letztlich geschafft und war ein vollwertiges Mitglied. Die nächten Bilder veränderten sich mit der Kleidung. Die neuen Mäntel. Warum hatten wir es eigentlich eingeführt. Sowas nach dem Motto, ´gestreift ist das neue einfarbig`, oder was. Und dann kam auch schon das Käsebild. Ich war mir sicher, es neu auszudrucken, aber ich wusste nicht, ob ich die Lochversion wegwerfen oder als Drohung an Xanxus schicken sollte. Ich legte es auf den Schreibtisch. Darüber würde ich mir später Gedanken machen. Jetzt brauch ich erst mal frische Luft und davon würde mich niemand abhalten. Ich öffnete das Fenster. Hinter den Fenstern lag eine Säulenallee eine Art Terrasse und Schutzwall zugleich. Wen ich Glück hatte, war heute genauso wenig los, wie sonst auch. Leise sprang ich auf die Fensterbank. Sie war aufgebaut, wie eine gepolsterte Sitzecke, was das leise sein erleichterte. Vorsichtig spähte ich um die Ecken. Niemand da. Ich legte ein Buck in die Ecke des Fensters, damit ich auch später so zurück konnte. Lautlos schlich ich an der Wand entlang und huschte an Fenstern vorbei. Mein Ziel. Frans Zimmer. Ich hasste Verbote und liebte es sie zu brechen. Vor seinem Fenster blieb ich sitzen und lauschte. Er schien allein zu sein. Drinnen lief leise Musik. Leise und ohne aufzustehen. Nichts. Ich wollte gerade erneut klopfen, als ich Fran über mir hörte. „Was machst du denn hier?“ Er war zu laut. „Pssst!“ Ich kam mir schrecklich dumm vor. „Komm rein“, sagte Fran noch immer verwundert. Als er gerade seine Frage wiederholen wollte schnitt ich ihm das Wort ab. „Das ist doch eine Frechheit. Die können uns doch nicht einsperren!“ „Beruhig dich!“, meinte Fran, „ Die könnten dich hören.“ Das war mir gerade egal. Denn das konnte sie wirklich nicht. Sie brauchten schon ein Hochsicherheitsschloss, um mich in meinem Zimmer abzuriegeln. „Noch einmal, Bel, was tust du hier.“ „So ein dämliches Verbot ist nur dazu da, gebrochen zu werden. Wir denken uns jetzt verdammt noch mal einen Weg aus, um das dumme Ding aufzulösen.“ „Das wird schwer. Der Grund ist dämlich, aber dennoch ist es ein Grund.“ Ich schwieg. Es musste doch einen Weg geben. „Okay, aber bis uns was einfällt, treffen wir uns weiterhin.“ Und damit war das letzte Wort gesprochen. Ich schwang mich durch Frans Fenster murmelte „Tschüss“ und machte mich auf den Weg zurück. Wieder kam mir niemand in die Quere. Frans Pov Wütend ging ich durch die Korridore und rempelte gegen Luss. Meine Wut verebbte für kurze Zeit, hastig entschuldigte ich mich bei Lussuria, er hatte nicht gemerkt wie wütend ich war. „Ups, sag‘ mal Fran, was war denn eben eigentlich in Xanxus Arbeitszimmer los…?“ Kurz blinzelte ich. „Unser Boss…“, presste wütend hervor „verbietet es Bel mit mir zusammen zu sein.“ Den verwirrten Luss ließ ich da stehen und ging in mein Zimmer. Ich machte mir Musik an, holte mir mein Buch Viper und versuchte mich abzulenken. Leider klappte das nicht ganz so, ich war kurz in der Überlegung zu Bel zu gehen, lies es dann lieber erstmals. Dann kam ich auch eine ziemlich dumme Idee, ich ging in den Abstellraum und holte mir einen Gymnastikball. Was man nicht alles macht wenn es einem langweilig war. Irgendwo in meinem Zimmer hatte ich noch ein Übungsbuch dazu. Als ich es gefunden hatte machte ich mich gleich ans lesen. Die eine Übung wirkte Recht einfach, aber ich musste schon bald feststellen, dass diese Übung es in sich hatte. Ich legte meinen Rücken auf den Ball und wippte hin und her, sowie es im Buch stand. Die ersten paar Male klappte dies auch ganz gut, aber dann passierte das was vorherbestimmt war, ich nahm zu viel Schwung und machte eine Rolle, natürlich ohne den Ball. Ich blätterte ein wieder ein paar Seiten weiter. Mit Skepsis betrachtete ich das Bild. Naja es würde meine Langweile vertreiben, ich stand auf und legte meinen Rücken auf den harten Laminatboden. Im Moment bereute ich es mir keinen Teppich geholt zu haben, das würde ich wohl demnächst nachholen müssen. Dann legte ich meine Beine auf den Ball und rollte diesen, wie in der Beschreibung, vor und zurück. Ich fühlte mich wie eine Alte Oma während einer Krankengymnastik, weswegen ich diese Übung schnell lies. Warum hatte ich eigentlich so ein Buch? Nachdem ich das Buch eine Weile beobachtet hatte legte ich diesen wieder in die Hinterste Ecke meines Schrankes. Ein leises Gähnen kam über mich und wieder holte ich ein Buch, eher gesagt ein Heftchen, ein Sudokuheftchen. Ich machte die Musik etwas leiser, die immer noch lief, dann setzte ich mich auf den Gymnastikball, der wahrscheinlich Lussuria gehörte, da dieser quietschbunt war und begann an weitere Sudokus zu lösen. Nach dem dritten Sudoku hatte ich dann wieder keine Lust, ich brachte den Gymnastikball wieder in die Abstellkammer. Als ich wieder im Korridor stand warf ich einen kurzen Blick zu Bel ‘s Zimmer, dieser musste sich bestimmt auch langweilen. Ich wollte schon in die Richtung zu Bel ‘s Zimmer gehen, als ich Schritte auf den Gang hörte. Shit, dann musste ich eben doch wieder in meine Vierwände wieder. Immer noch war mir langweilig, ich sah mich in meinem Zimmer um und entdeckte das Radio. Okay, diese Idee war echt dämlich, aber selbst das Radioorakel war nicht so langweilig wie nur doof rumsitzen. „Liebes Radioorakel, sag mir was kann ich tun?“, dann schaltete ich das Radio an. Es lief gerade der Refrain von dem Lied „Wait“ von „Maggie Reilly“. Also warten. Na toll, das ist ja so spannend. Wenige Minuten später hörte ich draußen ein Geräusch, dann ein klopfen. Nein ich musste mich irren, obwohl, ein Blick konnte ja nicht schaden. Unter meinem Fenster saß Bel. Was tat er da? „Was machst du denn hier?“ Bel bedeutete mir mit einen „Pssst“, dass ich leiser sein sollte, also meinte ich dann etwas leiser „Komm rein“. Bel sah ziemlich aufgebracht auf, auch ich war wütend, sehr wütend sogar, aber diese Wut habe ich mir für meine Rache aufgehoben. Ich wollte gerade wieder Fragen was er hier macht da begann er zu reden. „Das ist doch eine Frechheit. Die können uns doch nicht einsperren!“ Ich meinte nur, dass Bel sich etwas beruhigen soll, weil sie uns sonst hören würden. Mit einem seufzen wiederholte ich nochmal meine Frage, ich mochte es ganz und gar nicht Fragen zu wiederholen. „So ein dämliches Verbot ist nur dazu da, gebrochen zu werden. Wir denken uns jetzt verdammt noch mal einen Weg aus, um das dumme Ding aufzulösen.“ Es würde sehr schwer werden diese unsinnige Regel loszuwerden. Ich wollte ihm gerade eben sagen, wer für den ganzen Schlamassel verantwortlich ist, da schwang sich Bel mit einem „Okay, aber bis uns was einfällt, treffen wir uns weiterhin. Tschüss“, aus meinen Fenster. Bels Pov Ich hatte zwar ein eigenes Bad, aber keine eigene Küche. Langsam fragte ich mich, ob man mich verhungern lassen wollte. Ich saß auf dem Bett und las. Das lenkte ab. Trotzdem hatte ich Hunger. Schließlich hörte ich Schritte auf dem Gang. Dann ging die Tür auf. Die Tatsache, dass niemand geklopft hatte, ließ nur eine Vermutung zu. Es musste Squalo sein. Und als ich den Kopf Richtung Eingang wandt sah ich meine Schlussfolgerung bestätigt. Da stand er, mit einem Lächeln im Gesicht, als würde er einem kleinen Kind den Lolli klauen. Das Gesicht eines zufriedenen Verbrechers. Ich kannte das Grinsen. Oft genug hatte ich es im Spiegel gesehen. Dann sah ich auf den Teller in deiner Hand. Das war doch ein Scherz. Ich war kein Knasti. Auf dem Teller lag ein trockenes Brot. Das war‘s. „Weißt du, Bel“, begann er zu reden, „Neid ist eine ganz schlechte Eigenschaft.“ Was wollte er? Wenn ich auch auf irgendwen neidisch war, dann nicht jetzt und erst recht nicht auf ihn. „Aber manchmal bringt er einen auf gute Ideen und macht dann so richtig Spaß.“ Er redete gar nicht von mir. „Ich mag es nicht, dass ihr beiden zusammen seid, weißt du?“ Er redete von sich selbst. „Es war einfach gewesen euch auszuspionieren. Im Park…“ Natürlich. Der Typ mit der Zeitung mit dem großen Portrait. Wie in einem schlechten Film. „Überall“ Er hatte aufgezählt. „Nicht einmal in deinem eigenen Zimmer hast du die Kameras bemerkt.“ Pass bloß auf Squalo! Das wirst du bereuen. Und wie. Mir schwebte bereits etwas vor. „Nein, nein“, antwortete ich, „Ich habs als Kompliment betrachtet. Man muss mich schon sehr gern haben um mich den ganzen Tag beobachten zu wollen.“ Ich war nun dran mit grinsen. Squalo indessen sah mich böse an, stellte den Teller auf das Regal neben der Tür und ging. Ich hatte wieder meine Ruhe. Nun galt es, meine Idee geschickt durchzuplanen. Auf jeden Fall musste Fran den Köder spielen. Sonst würde Squalo nicht darauf hereinfallen. Und wir mussten warten bis nächste Woche, wenn Fran den Arrest hatte. Bis dahin konnte ich ja schon mal nach ein paar Vorlagen suchen. Und ich würde, so schwer es mir auch fiel, nähen. Ich hatte schließlich genug Zeit. Aber um das Rohmaterial zu kriegen musste ich Fran in die Stadt schicken. Das dürfte ein ziemlich ungewohnter Einkauf für ihn werden. Apotheke, Drogerie- und Modegeschäfte, wahrscheinlich auch eine Schneiderei. Aber es musste sein. Mein Grinsen schien meine Backen zu sprengen, als ich anfing eine Einkaufsliste zu erstellen. Frans Pov Ich machte mich auf den Weg in die Küche, Lussuria müsste gerade dort sein um Essen zu machen. Und tatsächlich, wie erwartet stand Luss dort. Mit einem leisen „Hallo“ stellte ich mich neben ihn. „Fran, jetzt hör mal auf so Trübsal zu blasen. Sag mir doch was dich zu dieser frühen Stunde in die Küche treib. Essen gibt es doch erst um 7 Uhr.“, hörte ich Lussuria in seiner typischen Art von Ermahnung flöhten. Ich warf ihm einen Blick mit meiner Emotionslosen Maske zu. Woher erkannte er nur immer wie es gerade um mich stand. Nun also vorhin war ich ja ziemlich aufgebracht gewesen, vielleicht hatte er es sich auch einfach hergeleitet. „Ich wollte dir beim Essen machen helfen.“ Lussuria fing an zu Grinsen. „Essen, so so. Für jemand bestimmten?“ „Ja, natürlich für jemand bestimmten. Schließlich können wir ihn ja nicht verhungern lassen.“ „Ist ja schon gut, Kleiner. Wir backen deinen Prinzen eine leckere Pizza, ist das aufwendig genug?“ Ich nickte und holte die verschiedenen Zutaten, spricht: Mehl, Zucker, Salz, Frischhefe, Milch und Olivenöl. Dann fing ich an die verschiedenen Zutaten zusammen zu mischen, kneten und auszurollen. Dann holte ich die Tomatensoße und strich sie auf die Pizza. Danach streute ich den Käse drauf und legte Salamischeiben drauf, die ich wieder mit etwas Käse überstreute. Da Bel keine Pilze mochte ließ ich sie auch von der Pizza. Luss hatte schon den Ofen angemacht, sodass dieser vorgeheizt war. Ich schob die Pizza rein und half dann Lussuria beim Essen für die anderen, für uns gab es Salat á la Lussuria. Die Zeit verflog wie im Fluge und ich würde so schnell keinen Salat mehr machen, zu mindestens nicht diesen Salat. Luss bat mich Levi aus dem Garten zu holen, die anderen beiden wussten ja Bescheid, da aber draußen noch keine Uhr hang musste immer einer Levi von seinen geliebten Blumen wegzerren. Ich ging raus um unseren Gärtner zu holen. Wir aßen und ich stellte fest, dass meine Pizza nicht mehr da war, wahrscheinlich hatte sie Luss schon in Bel ‘s Zimmer gebracht. Ich ging in mein Zimmer und zog mir meine Boxershorts an und setzte mich auf mein Bett. Dann überlegte ich wie wir uns an Squalo rächen konnten, leider war ich müde und konnte keinen gescheiten Gedanken fassen. Da das Ganze zu nichts brachte legte ich mich ins Bett und schlief schon nach kurzer Zeit ein. Ich konnte ja am nächsten Morgen mir darüber Gedanken machen und dann auch mal Bel fragen was er davon hielt. Bels Pov Ich hatte mich wieder in Frans Zimmer geschlichen, um ihm die Einkaufsliste zu bringen. „Das hier brauch ich so schnell wie möglich.“ Fran warf einen Blick auf die Liste, die ich ihm gerade in die Hand gedrückt hatte. Er schien über die Worte zu stolpern. „Wofür?“, fragte er und sah mich schief an. „Vertrau mir. Es wird dir gefallen.“ Fran sah mich immer noch schief an, nickte aber. Dann verließ er den Raum. Ich setzte mich auf sein Bett und wartete. Schnell wurde mir langweilig. Ich wollte nicht eingesperrt sein. Und mir fehlte noch ein wichtiges Utensil. Ich lächelte und stand auf. Als ich leise dir Tür öffnete sah ich in alle Richtungen. Es war ein Segen und ein Fluch, dass die Wege so verwinkelt waren. Einerseits sah man Leute erst sehr spät kommen, andererseits hörte man die Schritte durch den Hall viel besser. Im Moment hörte ich gar nichts. So war es gut. Ich schloss die Tür und schlich in Richtung Squalos Zimmer. Ich lauschte an allen Türen an denen ich vorbeikam. In Xanxus Zimmer vernahm ich auch Squalos Stimme. Es interessierte mich nicht worüber sie redeten. Mir ging es um eine bestimmte Sache aus diesem Zimmer. Während ich die Tür aufzog kramte ich in meiner Hosentasche nach dem Kabel mit dem Stick. Das wäre doch gelacht, wenn ich ihn nicht mit seinen eigenen Waffen schlagen könnte. In seinem Zimmer angekommen sah ich mich um. Konnte ich denn mehr Glück haben. Seine Kamera stand auf dem Regal im Zentrum der kürzesten Wand. Jede Ecke musste zu sehen sein und diese Anforderung war erfüllt. Und dass ohne das ich etwas dafür tun musste. Schnell schloss ich das Kabel zum drahtlosen übertragen der Daten an. Die Kamera ließ ich ausgeschaltet. Das würde ich an dem Tag machen. Lautlos verließ ich den Raum wieder und schlich mich unbemerkt in Frans Zimmer zurück. Ich musste nicht mehr allzu lange warten, bis er mit den Einkäufen ankam. „Danke“, sagte ich und wollte gerade gehen. „Bel, warte mal. Ich trau dir ja, aber ich wüsste trotzdem gerne was du vorhast.“ „Bald. Wenn ich hiermit fertig bin.“ Ich grinste und verschwand durchs Fenster. Jetzt begann die Arbeit. Frans Pov Ich war erst seit wenigen Minuten wach, da hörte ich es am Fenster klopfen. Langsam ging ich hin und öffnete es. Wie ich es mir schon gedacht hatte stand Bel davor. Er drückte mir einen Zettel in die Hand und meinte ich soll das möglichst schnell besorgen. „Wofür?“, fragte ich ihm, als ich mir kurz die Einkaufliste durchlas und legte meinen Kopf etwas schief. „Vertrau mir. Es wird dir gefallen.“ Was hatte Bel nur vor? Naja, ich würde es schon früh genug erfahren, also nickte ich kurz. Ich machte mich sofort auf den Weg um ihn die Sachen zu holen. Zuerst machte ich mich auf die Suche nach dem blauen Kleid. Dieses zu finden würde einfach werden, da es Hochsommer war. Es war eine gute Idee in die Stadt zu gehen, schon das erste Geschäft hatte ein blaues Kleid. Ich hatte es in der Größe L geholt. Falls es Bel nicht gefallen würde, würde ich es für die Rache an Squalo verwenden. Als nächstes stand auf der Liste eine weiße Schürze. Bel sich im blauen Kleid mit weißer Schürze vorzustellen war ziemlich amüsant, er würde aussehen wie ein richtiges Prinzesschen oder Alice im Wunderland, diese hatte aber keine Tiara. Ich erkundigte mich wo ich denn eine weiße Schürze herbekam und machte mich dann auf den Weg in dieses Geschäft. Dort angekommen las ich den Namen des Geschäfts „ Alles für die Deutsche Hausfrau und Mutter“ Bel als Hausfrau? Mit einen breiten grinsen ging ich hinein und suchte die Schürze. Die Frau an der Kasse warf mir einen seltsamen Blick zu schließlich kam sie zu mir. „Kann ich ihnen Behilflich sein?“ „Ja, das können sie. Ich suche eine weiße Schürze.“ Die Frau zeigte mir ihre letzten Schürzen, ich hatte Glück noch eine weiße war da. Diese holte ich auch gleich. Dann meinte die Frau noch „Ihre Freundin wird sich sicher freuen.“ Die Aussage der Frau brachte mich zum schmunzeln. Freundin? Wer hatte gesagt, dass dies für meine „Freundin“ sein sollte. Als nächstes ging ich in ein Nähgeschäft und holte mehrere Meter weißer Stoß und Bordüren, genauso wie es da drauf stand. Dann machte ich mich auf den Weg in einen Drogerie Markt um Wasserfeste Wimperntusche, einen Knallig Blauer Lidschatten, einen Knallig roter Lippenstift, Große Ohrringe, ein Pinkes Haarfärbemittel, Haargummis, Haarspray, einen Pinken Nagellack, Irgendeine dumme Halskette, Fixierspray, Magic woman von Bruno Banani und Farbe zu holen. Für was brauchte er das Ganze eigentlich? Mal sehen was jetzt noch auf der Liste stand: Seile oder Handschellen und K.O Tropfen. „ SEMPAI ICH BIN NOCH MINDERJÄHRIG“, kam es entsetz von mir. Das würde ich ihm auch ins Gesicht sagen. Die entsetzen Blicke bemerkte ich nicht. Erst mal suchte ich den nächsten Fasnachtsladen um Seile und Handschellen zu besorgen, wenn ich von beiden etwas hatte konnte Bel nicht rumnörgeln. Nur wo bekam ich die K.O-Tropfen. Durch geheime Quellen fand ich zu einem Hobbygärtner, und nein es war nicht Levi, der K.o.-Tropfen verkaufte. Dann ging es wieder zurück zur Variaresidenz. Bel saß immer noch in meinen Zimmer und ich streckte ihn die Tüte mit seinen seltsamen wünschen hin, dieser wollte nachdem er sich bedankt hatte gehen. „Bel, warte mal. Ich trau dir ja, aber ich wüsste trotzdem gerne was du vorhast.“ „Bald. Wenn ich hiermit fertig bin.“ „Aber denk daran Sempai; Ich bin noch minderjährig!“ Dann verschwand er wieder durch mein Fenster. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)