Mein Butler, mein Geliebter von xXSasukeUchihaXx (Sebastian x Ciel) ================================================================================ Kapitel 2: Geheime Nachforschungen! ----------------------------------- "Ciel, ich habe Euer Mittagessen im Speisesaal hergerichtet" berichtete der Butler mit einer leichten Verbeugung. Ein kleines Lächeln ruhte auf den Lippen des Schwarzhaarigen, ehe er sich wieder aufrichtete und seine Augen öffnete. Was verbarg sich nur hinter den rötlichen Augen, welche eine unglaubliche Sanftheit gegenüber dem jungen Herren ausstrahlten? Noch immer war ihm kein brauchbarer Plan eingefallen, weswegen er schon beinahe der Verzweifelung verfiel. In solchen Momenten hätte er Sebastian einen Befehl erteilt, aber diesmal musste sich der junge Graf selbst helfen, weil es eben um seinen Butler ging. "Junger Herr?" fragte Sebastian und holte somit Ciel aus seine Gedanken. Kaum merklich schüttelte der junge Graf seinen Kopf und blickte wieder zum Älteren auf, welcher ihn fragend und auch besorgt musterte. Warum? Wieso war Sebastian um ihm besorgt? Seit einiger Zeit zeigte er diese Gefühlsregung, obwohl Ciel immer davon ausgegangen war, dass ein Dämon keine Gefühle entwickeln konnte. War diese Tatsache vielleicht ein Irrtum seinerseits gewesen? War er dem Älteren vielleicht sehr wichtig geworden? War das vielleicht der Grund, warum der Schwarzhaarige noch immer an seiner Seite blieb? Eine behandschuhte Hand auf seiner rechten Wange holte Ciel erneut aus seinen Überlegungen und erst jetzt bemerkte er, dass sein Butler in gebeugter Haltung neben ihm stand und ihn eindringlich musterte. "Ciel... Geht es Euch nicht gut?" wollte Sebastian von ihm wissen, ehe er die Hand des Schwarzhaarigen bestimmend von seiner Wange entfernte und sich seiner Tasse Tee zuwendete. Er müsse sich erst noch daran gewöhnen, von seinem Butler beim Vornamen genannt zu werden, denn noch wirkte es schon irgendwie befremdlich. "Es geht mir gut, Sebastian. Hunger habe ich allerdings nicht". Nun, er hatte schon ein bisschen Hunger, aber er wollte nun nicht runter in den Speisesaal gehen. Er wollte weiterhin nachdenken, denn vielleicht war die Sorge in den Augen Sebastian's ein brauchbarer Hinweis, oder? "Wie Ihr wünscht" erwiderte der Butler und verbeugte sich ein weiteres Mal vor Ciel, ehe er dessen Arbeitszimmer verließ. Auf dem Weg zum Speisesaal dachte Sebastian selbstverständlich ebenso nach, wie es sein junger Herr schon die ganze Zeit zu tun pflegte. Vermutlich heckte Ciel etwas aus, da er an die Wahrheit kommen wollte, aber Sebastian würde sich auch weiterhin hüten. Es erschien ihm beinahe so, als würde bald ein amüsantes Spielchen beginnen, bei welches er das Opfer werden sollte. "Amüsant, mein junger Herr... Um an die Wahrheit zu kommen, müsst Ihr all Eure Mittel einsetzen, die Euch zur Verfügung stehen". Bei diesem Gedanken stahl sich ein amüsiertes Lächeln auf seinen Lippen, denn er würde es dem jungen Grafen sicherlich nicht leicht machen. "Es wird keineswegs leicht werden, aber die erste Phase kann nun beginnen" murmelte Ciel und stützte sein Kinn auf seine Hände. Zuvor hatte er nach einer bestimmten Person rufen lassen, welche stets ein Auge auf Sebastian hielt. Die Gründe konnte er sich denken, weswegen er seinen Kopf leicht schüttelte. Wenn seine Bediensteten wüssten, dass sie schon über Jahre mit einem Dämon befreundet waren. Nun ja, Ciel wüsste nun nicht, ob sich überhaupt etwas ändern würde, würde diese Wahrheit das Tageslicht erblicken. Ein zaghaftes Klopfen an der Tür ließ ihn schließlich aufhorchen, ehe er die Person mit einem 'Herein' in sein Arbeitszimmer bat. Genauso zaghaft wurde die Türe geöffnet, ehe ein rothaariges Mädchen unsicher eintrat. Ihre große Brille rückte sich nochmals zurecht, während ihre freie Hand über ihre Schürze strich, um diese noch schnell zu glätten. Mit einer tiefen Verbeugung zeigte sie ihren Respekt vor dem jungen Herren, welcher sich gekünstelt räusperte und ihr zu verstehen gab, dass sie sich wieder aufrichten dürfe. "Meirin... Du beobachtest Sebastian sehr oft heimlich, nicht wahr?" sprach er gleich das Thema an und sah dabei zu, wie sich ein rötlicher Schleier auf Meirin's Wangen bildete. Scheinbar war es ihr sehr peinlich, dass er nun mal von ihrem heimlichen Treiben wusste, aber vielleicht zahlten sich die Beobachtungen der jungen Frau aus. Vielleicht konnte Meirin einige Verhaltensmuster schildern, welche Ciel noch fremd erschienen. "Verzeiht mir, junger Herr... Ich wollte keinesfalls Euer Missfallen erregen" stotterte Meirin und verbeugte sich nochmals, diesmal entschuldigend, da sie nun glaubte, höllischen Ärger zu bekommen. Oftmals vernachlässigte sie ihre Arbeit durch Sebastian, welcher bei seinem Auftauchen immer für weiche Knie bei ihr sorgte. Unbewusst, aber dieser Mann hatte etwas an sich, was ihr den Atem raubte. Die Stimme des jungen Grafen ließ sie jedoch unerwartet aufsehen, ehe sie seinen Worten lauschte. "Beruhige dich wieder, Meirin. Ich habe dich rufen lassen, weil du mir vielleicht helfen kannst". Die junge Frau legte ihren Kopf leicht schief, ehe sie zustimmend nickte. Wenn sie ihrem jungen Herren helfen konnte, dann würde sie dies selbstverständlich tun. "Verhält sich Sebastian in letzter Zeit ungewöhnlich? Sind dir vielleicht seltsame Verhaltensmuster bei ihm aufgefallen?" wollte Ciel nun in Erfahrung bringen, denn wenn sie seinen Butler wirklich täglich beobachtete, dann müsste ihr doch vielleicht etwas Ungewöhnliches an ihm aufgefallen sein, oder? "Etwas Ungewöhnliches?" murmelte Meirin und schien ernsthaft über seine gestellte Frage nachdenken zu müssen. "Ja, in letzter Zeit summt er bei seiner Arbeit, aber auch nur dann, wenn er sich unbeobachtet fühlt" erzählte sie schließlich ihre Beobachtungen. Eine kurze Pause trat ein, in welche auch Ciel ein nachdenkliches Gesicht zog. Sein Butler summte also bei seiner Arbeit? Früher hätte Sebastian nur mit einem Lächeln auf den Lippen alles für den jungen Grafen getan, aber nun summte er irgendwelche Lieder bei seinen Aufgaben? "Junger Herr..." rief Meirin und winkte mit ihrer Hand vor dem Gesicht des Jungen herum, um dessen Aufmerksamkeit zu erlangen. Einige Male blinzelte Ciel, ehe er sich räusperte und ihr wieder sein Gehör schenkte. "Sebastian ist wohl sehr glücklich, weil...". Wieder trat eine kurze Pause ein und nun war Ciel doch ein wenig verwundert. "Glücklich? Warum?" fragte er sich gedanklich, ehe seine Frage von der rothaarigen Frau beantwortet wurde. "Weil er Euch auch weiterhin ein treuer Butler sein darf". Lange sah der junge Graf sein Hausmädchen an, welche einfach diese waghalsige Vermutung in den Raum geworfen hatte. Hatte sie diesbezüglich eindeutige Beweise, oder teilte sie einfach nur ihre persönliche Meinung mit? "Ich soll also der Grund für sein seltsames Verhalten sein?" stellte Ciel schlussfolgernd in Frage, weswegen sich Meirin sofort versteifte. Hatte sie wohlmöglich den jungen Herren nun verärgert, oder warum sah er sie so eindringlich an? Nach weiteren Minuten seufzte der junge Graf und winkte die rothaarige Frau hinaus aus seinem Büro. Bevor Meirin jedoch die Tür hinter sich schloss, sagte sie noch etwas, weswegen Ciel nun ernstaft ins Grübeln geriet. "Nicht direkt, junger Herr. Sebastian spricht nur sehr häufig von Euch und deswegen glaube ich, dass er sehr glücklich ist" hallten die Worte der Rothaarigen in seinen Gedanken wieder, ehe ihm erneut ein leises Seufzen über die Lippen glitt. "Kann ein Dämen so etwas wie Glück empfinden?" murmelte er leise vor sich her, ehe es erneut an seiner Bürotür klopfte. "Herein" rief er und streckte seine linke Hand nach seiner Teetasse aus, um einen Schluck Tee zu sich zu nehmen. Zum Vorschein kam ein blonder Junge, dessen Haare mit einigen roten Spangen verziert worden waren. Nachdem er ins Büro getreten war, verbeugte er sich schnell, viel schneller als Meirin zuvor und blickte den jungen Herren fast schon flehend in die Augen. "Sprich" ertönte Ciel's Stimme und sofort bildete sich ein breites Grinsen auf den Lippen des Blonden, welcher auf den Namen Finnian hörte. "Meirin schickte mich zu Euch, junger Herr... Ich kann vielleicht auch etwas zu Sebastian sagen, jedenfalls hat er sich vor etwa einem halben Jahr sehr merkwürdig benommen" erzählte Finny sehr schnell, ohne dabei sein Grinsen abzulegen. Ciel schenkte dem dümmlichen Grinsen jedoch keinerlei Beachtung und wartete stattdessen auf die nächsten Worte, welche unweigerlich aus Finnian sprudelten. "Der junge Herr erinnert sich sicherlich noch an den heißen Sommertag? Wir hatten von Euch einen freien Tag bekommen und sind zusammen im Garten gewesen". Ciel nickte dem Gesagten zu, denn er erinnerte sich sehr wohl an diesen heißen Tag. Stellte sich ihm nur die Frage, auf was Finnian hinaus wollte? "Ihr habt es Euch auf eine große Decke in der Sonne bequem gemacht und seit nach wenigen Minuten eingeschlafen..." fuhr der Blonde fort, wurde jedoch von dem jungen Grafen murrend unterbrochen. "Würdest du mir erklären, was dieser Tag mit Sebastian zutun hat?" unterbrach der junge Herr den Redeschwall des blonden Jungen, denn bis jetzt waren noch keine brauchbaren Informationen von Finnian gekommen. "Nun wartet doch..." winkte der Gärtner beschwichtigend und holte erneut tief Luft, um endlich zum Punkt zu kommen. "Ihr habt geschlafen, wie ich schon sagte und deswegen habt Ihr auch nicht bemerkt, wie Sebastian Euch beobachtet hat. Sein Blick wirkte irgendwie verträumt und ich weiß auch nicht, warum er Euren ganzen Körper betrachtet hat...". Ciel zog verwundert seine linke Augenbraue in die Höhe und sah seinen Gärtner mit einer Mischung aus Verwirrtheit und Unglauben an. Sebastian sollte ihn verträumt beobachtet haben, während er geschlafen hatte? Wie sollte er denn diese Aussage verstehen? Natürlich beobachtete sein Butler ihn meistgehend, aber diese Tatsache musste ihn nicht unbedingt beunruhigen, oder? "Vielleicht habe ich seine Blicke auch missverstanden? Meirin sagte aber auch, dass er in den letzten Jahren sehr merkwürdig ist. Einmal hat er sogar Euer Mittagessen total versalzen" erzählte Finnian und legte ein nachdenkliches Gesicht auf. Natürlich hatte er sich gefragt, wie dem sonst so perfekten Butler so etwas hatte passieren können, aber bis jetzt hatte er keine glaubwürdige Antwort gefunden. Nur Meirin hatte vor einiger Zeit einmal gemeint, dass der Schwarzhaarige wohlmöglich ein Wechselbad der Gefühle durchlebte, aber so wirklich glauben konnte Finny es eben nicht, ebenso Bard, welcher den sonst so tüchtigen Butler meistgehend in der Küche beobachtete. Ciel blieb ruhig auf seinem Sessel sitzen, starrte jedoch in seine Teetasse, da er nicht begreifen konnte, was er hier all für Dinge von seinem Butler erfuhr. Er summte also bei seiner Arbeit, beobachtete ihn gezielt bei allem, was der junge Graf tat und versalzte sogar das Essen. Seltsam, davon hatte er noch nichts mitbekommen, aber er hätte gern gewusst, wieso sich Sebastian so seltsam verhielt? Lag dieses Verhalten wohlmöglich an den gebrochenen Vertrag vor drei Jahren? Ciel wusste es nicht und winkte seinen Gärter hinaus, denn nun musste er erstmal das eben Gehörte verdauen. "Und? Hast du ihm alles erzählt?" wollte Meirin wissen und starrte den Blonden abwartend an. Der junge Gärtner nickte abwesend, denn der junge Herr wirkte leicht irritiert. Hätte er vielleicht doch so manche Dinge verschweigen sollen? Andererseits hatte Meirin gemeint, dass sich Ciel vermutlich um Sebastian sorgte, weil er sich eben so merkwürdig benahm. Mit einem leisen 'Ja', beantwortete er ihre Frage und lief den Gang hinunter, um wieder in die Küche zu gehen. Bard hatte gemeint, er bräuchte in der Küche Hilfe, also würde er sein Versprechen bei ihm einlösen und ihm ein wenig zur Hand gehen. Zur gleichen Zeit stand Sebastian in den Gängen und reinigte die unzähligen Bilderrahmen. Er ließ sich heute Nachmittag besonders Zeit, da es bis zum Abendessen noch einige Stunden dauerte und er über das ungewöhnliche Verhalten seines jungen Herren nachdenken musste. Wieso hatte Ciel keinen Hunger verspürt, obwohl er die Wahrheit selbstverständlich wusste? Der junge Graf musste ihn nicht belügen und in den letzten Jahren hätte er doch auch feststellen müssen, dass Lügen beim höllischen Butler nichts brachten, oder? Überlegend ließ er den Staubwedel sinken und legte seine freie Hand ans Kinn. Dachte sein junger Herr etwa immer noch über den gebrochenen Vertrag nach? Ja, bestimmt, war sein nächster Gedanke, ehe die Klingel ertönte, welche ihn aus seine Gedanken riss. Ciel verlangte also nach ihm? Gut, vielleicht wollte der junge Graf nun endlich sein verspätetes Mittagessen, oder vielleicht stand ihm der Sinn nach ein Stückchen Kuchen? Sebastian wusste es nicht und machte sich unverzüglich auf dem Weg zum Arbeitszimmer des jungen Herren. Bei der Tür angekommen, straffte Sebastian seine Gestalt und seufzte leise aus. Einmal mehr müsse er so tun, als bliebe er nur, weil er den jungen Grafen sehr mochte. In gewisserweise stimmte diese Tatsache auch, nur dass seine Gefühle weit über das normale Mögen hinaus gingen. Bei diesem Gedanken erschien eine leichte Röte auf seinen Wangen, weswegen er leicht seinen Kopf schüttelte, um diese Gedanken nun loszuwerden. Er hatte nun wirklich keine Zeit für Träumereien und als nochmals die Klingel ertönte, welche der junge Herr läutete, klopfte er an die Tür und trat nach einem gedämpften 'Herein' ins Büro ein. Nachdem er eingetreten war, verbeugte er sich vor dem jungen Herren, welcher beim Fenster stand und den vom Schnee bedeckten Garten betrachtete. Die Arme hielt er hinter seinem Rücken verschränkt und wirkte ein wenig unruhig, da dessen Hand ununterbrochen an dem Stoff des Hemdes zupfte. Was hatte der junge Herr denn bloß? Normalerweise war Ciel immer die Ruhe selbst, aber irgendwie wirkte er nun so angespannt. Mögliche Gründe wollten dem Butler nicht einfallen, weswegen er seine Stimme erhob. "Wie lautet Euer Wunsch, Ciel?". Dem jungen Grafen lief ein Schauer über den Rücken, als sein Name fiel, ehe er sich Sebastian zuwendete. Eine schier endlose Zeit sahen sich Butler und Graf in die Augen, ehe Ciel sich räusperte und sein Anliegen leise schilderte. "Ich möchte zum londoner Weihnachtsmarkt. Fahr die Kutsche vor, Sebastian". Es war kein wirklicher Befehl, denn Ciel achtete schon auf seine Tonlage. Es stand ihm eben nicht mehr zu, dachte der junge Graf zumindest persönlich, Sebastian irgendwelche Befehle zu erteilen. Sebastian zog seine Taschenuhr hervor und studierte die Uhrzeit, während er über die Termine des jungen Herren nachdachte. Stets überwachte er jeden einzelnen Termin, doch am heutigen Tag stand nichts an und deswegen steckte er seine Taschenuhr wieder ein und legte ein sanftes Lächeln auf. Schließlich verneigte er sich vor dem jungen Grafen, nicht ohne dabei seine offene Meinung zu äußern. "Es ist sehr kalt draußen, Ciel. Ihr solltest Euch zuerst etwas Wärmeres anziehen" sprach Sebastian seine Bedenken aus und bedachte seinen jungen Herren eingehend, welcher leicht mit einem Nicken zustimmte. Demnach verließen Graf und Butler gemeinsam das Arbeitszimmer und liefen zum Schlafgemach, um Ciel für den Ausgang entsprechend einzukleiden. Während sich der junge Herr aufs Bett setzte und abwartend seinen Butler beobachtete, suchte der Schwarzhaarige einen weißen Pullover und eine wärmende Jacke aus dem Kleiderschrank. Ciel sollte sich keineswegs erkälten und nur deswegen ließ er seiner fürsorglichen Seite freien Lauf, was auch der junge Graf deutlich zu spüren bekam. Wortlos ließ sich Ciel entkleiden und beobachtete dabei die behandschuhten Hände, welche ihre Arbeit vollrichteten. Schließlich sahen die blauen Augen zum Älteren auf und der junge Herr bemerkte nun auch den verträumten Blick, welchen Sebastian aufgelegt hatte. Finnian behielt also vollkommen Recht, denn dieser Blick erschien ihm wahrlich neu. Was ging wohl gerade in dem Kopf des Schwarzhaarigen vor? Sollte er vielleicht eine Frage stellen, welche jedoch wieder einmal nicht beantwortet werden würde? Leicht fuhr der rechte Zeigefinger des Älteren an der Seite Ciel's entlang und obwohl diese hauchzarte Berührung nicht weiter von Belangen war, spürte der junge Graf eine angenehme Gänsehaut auf seiner Haut sich bilden. "Sebastian..." murmelte er und schon fast automatisch schlossen sich seine blauen Seen. Er verstand sich selbst nicht und noch weniger Sebastian, welcher ihm nun den Pullover über den Kopf zog. Schließlich folgte eine dunkelblaue Jacke und ein violettfarbener Schal. Mit allem fertig, betrachtete der Butler seinen jungen Herren eingehend und ließ es sich nicht nehmen, mit seiner Hand durch das blau schimmernde Haar zu gleiten. Kurz streifte Sebastian eine Erinnerung, welche einige Bilder zeigte, die ihm die Röte auf die blassen Wangen trieb. Er hasste seine Körperreaktionen, denn sie zeigten seine Gefühle. Gefühle, welche er vor dem jungen Grafen zu verstecken versuchte. Vor einigen Tagen, genau auf dem Geburtstag Ciel's, war Sebastian am Abend bei ihm geblieben und hatte über dessen Schlaf gewacht. Hin und wieder erläuterte Ciel auch, dass er fürchterliche Albträume hätte und deswegen blieb der Butler meist vor dem Bett auf einem Stuhl sitzen und wartete, bis der Jüngere selig schlummerte. "Jedes Mal darf ich Euch beobachten, Ciel und mit jeder weiteren Minute steigt mein Verlangen, Euch zu berühren, Euch zu küssen und einfach Eure Nähe zu spüren". Vor Jahren hatte der Butler noch geglaubt, er befände sich wohlmöglich in einer Phase, weil er nun mal mit Menschen in einem Haus lebte, aber ihm war sehr schnell bewusst geworden, dass er für den jungen Grafen nicht nur sympathisierte. Nein, dafür waren seine Gefühle bereits zu stark. "Sebastian, die Kutsche..." holte ihn der junge Herr aus seine Gedanken, weswegen er sich aufrichtete und sich verneigte. "Sofort..." murmelte Sebastian und behielt seinen Kopf gesenkt, da nun eine unangenehme Röte auf seinen Wangen erschien. Verdammt, er musste sich beherrschen und gerade in der Anwesenheit Ciel's, sonst könne er sein Geheimnis sofort offenbaren. Mit schnellen Schritten verließ er schließlich das Zimmer und ließ den jungen Grafen allein zurück, dessen Gedankengänge rasten. "Er wollte mich doch nicht etwa...". So schnell ihm dieser Gedanke auch durch seine Gedanken gegangen war, so schnell schüttelte er auch seinen Kopf. Quatsch, war sein nächster Gedanke und appellierte stumm an seinen gesunden Menschenverstand. Wirklich, dieser Gedanke war einfach nur absurd, oder? Sebastian wusste doch sehr wohl, dass er schon seit Kindertagen eine Verlobte hatte und deswegen konnte das eben Erlebte auch nur seiner waghalsigen Vorstellungskraft entsprungen sein. Mit einem leisen Seufzen erhob er sich und betrachtete wieder einmal sein Spiegelbild. Allerdings musste er nun zugeben, dass ihm Finny's Worte nicht mehr aus dem Kopf wollten. Warum starrte Sebastian ihn verträumt an? Wieso nutzte er fast jede Gelegenheit aus, um ihm nahe sein zu können? Das eben Erlebte war zwar selbst in seinen Augen sehr eindeutig gewesen, aber sein Verstand weigerte sich vehement, dieser Spinnerei den nötigen Glauben zu schenken. "Mach dich nicht verrückt, Ciel" rief er sich gedanklich zur Ruhe und verließ nun ebenfalls sein Zimmer, um endlich zum londoner Weihnachtsmarkt zu fahren. Wenig später fuhr die Kutsche auch schon über einen weiten Feldweg, welcher nach London führte. Scheinbar hatte Sebastian den älteren Herren Tanaka darum gebeten, die Kutsche sicher nach London zu führen, da sein Butler vor ihm saß und die vorbei ziehende Schneelandschaft betrachtete. Noch immer kreisten seine Gedanken um all die Informationen herum, welche er am heutigen Tag erfahren hatte und Ciel fasste schließlich einen Entschluss. Der junge Herr würde nicht eher ruhen, bis er hinter Sebastian's Geheimnis käme. Der heutige Ausflug könnte sogar eine gute Gelegenheit sein, um die Wahrheit aus seinem Butler zu kitzeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)