By the way von Chino (Aber das hat auch Zeit bis später.) ================================================================================ Kapitel 3: Confused, hungry and tired ------------------------------------- Das nächste Kapitel diese Woche. Gewöhnt euch lieber nicht dran, ich hab bald wieder Schule. Durch diverse nicht weiter nennenswerte Ereignisse in den letzten Tagen kam mir Eddie etwas sehr sarkastisch aus der Hand und gegen Ende merkt man wohl auch, dass ich Hunger hatte. Die Musik, die ich während der zweiten Hälfte gehört habe tat ihr übriges (Druidboyz & Lady Gaga im Shufflemode ist böse). Ich bitte euch darüber hinweg zu sehen. Ich weiß, dass das letzte Kapitel ziemlich kurz geworden ist, aber es bot sich einfach zu gut an an der Stelle einen Bruch zu machen. Dafür ist dieses hier wieder länger. Ich habe außerdem für Eddie, Coco, Fin, Per und JJ Stundenpläne, Kursaufteilungen und eine komplette Lehrerschaft erstellt, zu finden in den Steckbriefen. An dieser Stelle ein Danke an und Olli für ihre Stundenpläne als Beispiele, da ich meinen eigenen aufgrund der Gymnasialart und den daraus resultierenden Fächern nicht verwenden konnte. Was ich auch noch erwähnen möchte sind die Abos. Vielen lieben Dank dafür, ich freue mich über jedes weitere Abo und noch viel mehr über eure Kommentare. Have fun! Confused, hungry and tired Eddie Ich habe gerade noch mit Corynna einen Abstecher in die Cafeteria gemacht um mir den zweiten Kaffee heute zu genehmigen. Jetzt spazieren wir ohne Ziel über das Schulgelände, genießen die Sommersonne und ich erzähle meiner besseren Hälfte von meiner Heldentat im Englischunterricht. Und von seinem Lächeln. Oh mein GOTT, er hat mich angelächelt! „Ich meine, es war nur ganz kurz und er hat mich nicht weiter beachtet, aber es war so SÜSS!“ „Eddie…“, gibt sie gedehnt und leicht mit den Augen rollend von sich, „wir haben gerade mal 5 Minuten Pause und du hast mir schon gefühlte 100 Mal von seinem ach so niedlichen Lächeln erzählt. Ich freu mich ja für dich, wirklich, aber du solltest dich nicht so rein steigern. Am Ende wird das nur eine Betonbruchlandung und ich darf dann den Rest meines Lebens damit verbringen dein Herz wieder zusammen zu flicken.“ Wie fies. „Du kannst so demotivierend sein.“ Ich nippe kurz an meinem Lebenselixier. „Ich bin nur realistisch.“ Darauf noch ein Schluck Kaffee, jetzt bin ich beleidigt. „Hey, tut mir leid“, sie knufft mir in die Seite, „ich bin nur ein wenig angefressen wegen Henderson.“ „Hättest lernen sollen, dann wär dein Test nicht so katastrophal geworden“, brummel ich zurück. Sie sieht mich entsetzt an. „Ok, sorry, nächstes Mal helfe ich dir.“ Ich kann ja schlecht meine beste Freundin vergraulen. Wir plänkeln noch ein wenig und ich gerate wieder ins Schwärmen über Fins zurückhaltendes Lächeln, achte aber auch nicht weiter auf meine Umwelt. Unsanft werde ich wieder in die Realität geholt als der Mann meiner Träume vor mir auftaucht – wild rumfuchtelnd und laut vor sich hin schimpfend wohlbemerkt – und mich in seiner Rage anrempelt. WAS zur Hölle ist heute eigentlich los?! Und warum halten die Plastikdeckel nichts mehr aus?! „Eddie… ganz ruhig“, versucht Coco mich zu beschwichtigen. „Ich BIN ruhig.“ Nein, bin ich nicht, ich zittere ein wenig und balle meine Hände zu Fäusten, kurz davor auszurasten. Ist selten genug, aber auch ein Edward Gallagher darf mal aus der Haut fahren. Meine Wut über meine abermals versaute Kleidung und die sinnlose Verschwendung von koffeinhaltigen Heißgetränken löst sich aber auf einen Schlag in Luft auf, als ich in Fins nahezu verwirrtes Gesicht und in seine Augen – sie sind unbeschreiblich grün, wie mir gerade auffällt – sehe. Wie kann ein Kerl bitte so süß aussehen?! Wir starren uns an, während Coco ihre Hand auf meinen linken Arm legt um mich im Notfall rechtzeitig zurückhalten zu können, JJ den Becher aufsammelt und Per in haltloses Gelächter ausbricht. Coco ist die erste die es wagt das Schweigen – ich zähle Pers Gelächter einfach mal nicht – zu unterbrechen. „Äh…“ Was sind wir heute doch wieder geistreich. Dann muss ich eben übernehmen, scheint ja sonst keiner in der Lage zu sein. „Äääh…“ Mist, das war auch nichts. Aber dieses Grün ist einfach zu hypnotisch. Ich wundere mich, dass mir der Sabber noch nicht aus den Mundwinkeln trieft. Schließlich würgt Per sein Gegacker mehr oder minder erfolgreich ab und beehrt unsere unwürdigen Gehörgänge mit seinem fragwürdigen Scharfsinn. „Irgendwie hast du’s heute mit Kaffeeflecken“, und schon fängt er wieder an sein typisches Lachen zu lachen – es erinnert mich stark an ein Rudel Hyänen. „Als ob du völlig unschuldig wärst“, weist JJ ihn zurecht. Moment, woher weiß er das? So matschig ist mein Gehirn doch noch nicht, dass ich plötzlich Menschen vergesse. Ich kombiniere einfach mal, dass entweder Fin oder – was sehr viel wahrscheinlicher ist – Per es ihm erzählt hat. Fin gibt immer noch keinen Ton von sich, inzwischen mache ich mir ein klein wenig Sorgen. Was hat ihn überhaupt so aufgeregt? „Alles ok?“ Wow, habe ich gerade einen Zwei-Wort-Satz zustande gebracht? Ich bin begeistert. „Hm?“ Da habe ich wohl jemanden aus einer anderen Welt zurückgeholt. „Meinst du mich?“ Verhöre ich mich gerade oder ist seine Tonlage leicht erhöht? „Wen denn sonst?“ „Äh… tut mir leid… das mit… dem Kaffee meine ich.“ Er blinzelt etwas nervös und ist irgendwie völlig neben der Spur. Das bemerkt wohl auch JJ, wenn ich seinen besorgten Blick nicht falsch interpretiere. „Fin, ich denke du solltest dich abmelden und nach Hause gehen. Oder bist du optimistisch genug dich auf 4 weitere Stunden Unterricht einzustellen?“ Mein Herzblatt runzelt die Stirn und hebt seine Tasche auf, die ihm bei unserem Zusammenstoß von der Schulter gerutscht ist. „Ist wohl besser so.“, murmelt er. Spätestens jetzt mache ich mir richtig Sorgen um ihn. „Sorry nochmal“, nuschelt er in meine Richtung ehe er zusammen mit Per und Jeremy weiter in Richtung Lehrerzimmer geht. „Jetzt bin ich völlig verwirrt…“ lässt Coco mich an ihrem Innenleben teilhaben. „Me too…“ murmel ich während ich dem Trio hinterher sehe. „Kaffee?“, schlägt sie vor. „Ob du’s glaubst oder nicht, das Verlangen nach Kaffee ist erst mal versiegt.“ Sie sieht mich an als sei ich ein Alien, welches ihr soeben eröffnet hätte, dass sie einer intergalaktischen Großmacht angehört und die nächste in der Thronfolge ist. „Wer hätte gedacht, dass ich diesen Tag noch vor dem Jüngsten Gericht erlebe“, haucht sie fassungslos. Wir stehen noch eine Weile auf dem Hof herum bis wir uns dazu aufraffen können in die Richtung unserer nächsten Unterrichtsräume zu gehen. „Viel Spaß beim Steinert“, wünsche ich ihr, während ich mich mental ein wenig auf Frau Oncken einstelle. Bio und Chemie. Das bedeutet von halb 12 bis kurz nach Mittag auf mich allein gestellt zu sein. Coco leidet nicht weniger als wir uns schweren Herzens im Treppenhaus trennen müssen. Wehleidig schlurfe ich in Richtung der Folterkammer vor der ich noch sehe wie Per sich von Jeremy verabschiedet und mir ein Grinsen zuwirft als er an mir vorbei geht. Gerade als ich mich auf der Fensterbank niederlasse kommt er noch einmal zurück und auf mich zu. „Könntest du mir vielleicht noch einen Gefallen tun, Gallagher?“, erkundigt er sich bei seinem Rucksack in dem er herumwühlt. „Und der wäre?“, frage ich mit hochgezogener Braue. „Ich hab‘ vergessen Fin seine versprochenen Brownies zu geben und ich denke er braucht heute unbedingt noch eine Aufmunterung. Leider hab‘ ich heute überhaupt keine Zeit mehr noch bei ihm vorbei zu gurken, JJ auch nicht. Weil du ja neben ihm wohnst dachte ich könnte ich dich ja darum bitten.“ „Äh…“ Ist heute irgendwie der Tag der geistigen Inaktivität, oder was? „Ja, klar, warum nicht?“, krächze ich noch hervor und nehme die Dose entgegen. „Kannst dir auch einen nehmen, wenn du magst“, strahlt er mich an. „Danke.“ „Und tut mir leid nochmal wegen heute Morgen. Wenn die Flecken nicht mehr rausgehen besorg ich dir ‘n neues Hemd, Ehrenwort!“, und schon ist er wieder verschwunden. Langsam an meinem Verstand zweifelnd öffne ich die große Brotdose und schon steigt mir ein atemberaubender Duft nach Schokoladenbrownies entgegen. Ohne es zu merken inhaliere ich diesen herrlichen Geruch und mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Nachdem ich einen herausgenommen und den Rest in meinem Rucksack verstaut habe wage ich den ersten Bissen und bin überwältigt. Wer auch immer dieses Zeug gebacken hat – und ich gehe davon aus, dass Per das war – weiß was zu tun war. Genüsslich schließe ich die Augen und lasse mir die Schokoladigkeit auf der Zunge zergehen. „Per kriegt nicht viel auf die Reihe, aber Brownies kann er backen“, kommt es plötzlich von JJ, der sich mir unbemerkt von der rechten Seite genähert hat. „Un‘ ‘ie“, gebe ich mit vollem Mund von mir, JJ muss schmunzeln. Ich breche ihm ein Stück der unangebissenen Seite ab und biete sie ihm an, doch er wehrt ab. „Nein danke, Per hat mich schon genug gemästet“, und er legt sich eine Hand auf den Bauch. Ich zucke mit den Schultern, „dann nich‘, bleibt mehr für mich“ und ich werfe mir das Stück in den Rachen. Köstlich. „So kann ich nachher vielleicht sogar noch Gemeinschaftskunde überleben“, denke ich laut nach. Jeremy kichert wieder und lässt sich zu meiner rechten auf dem Boden nieder. Schweigend und satt warten wir das Klingeln ab und setzen uns nebeneinander. Das ändert sich auch nach der Pause und bei Frau Eichkorn nicht, nur dass Corynna sich zu uns gesellt. Irgendwann ist dann doch noch die Schule vorbei und ich mache mich etwas nervös auf den Weg nach Hause. Ich stelle mein Rad schnell auf der Auffahrt ab und gehe rüber zu den Kramers. Nach 5 Minuten schaffe ich es sogar auf die Klingel zu drücken. Eva macht die Tür auf und sieht mich fragend an. „Äh… Per schickt mich, ich soll das für Fin vorbeibringen, er schafft’s heute leider nicht mehr.“, und ich reiche ihr die Brownies. „Oh, ok. Ich geb’s weiter, danke.“, lächelt sie mich an. Zum ersten Mal fällt mir auf wie lang ihre blonden Dreadlocks eigentlich sind, und dass sie die gleichen Augen hat wie Fin. Wieder dieses Grün, aber bei ihr weitaus weniger hypnotisch. Doch bevor ich mir noch weitere Gedanken über weitere Ähnlichkeiten machen kann verabschiede ich mich schon und die Tür ist wieder zu. Ein leichter Hunger macht sich in meinem Bauch erneut breit und ich freue mich auf Mums Kochkünste. Auch wenn ich es in der Mikrowelle erwärmen muss, weil meine Eltern und mein kleiner Bruder schon um 1 gegessen haben, schmeckt es einfach nur bestens. Völlig erschlagen von den heutigen Ereignissen sehe ich dann nur kurz bei Mum im Garten vorbei, in dem sie es sich auf einer Liege gemütlich gemacht hat. „Ich geh in mein Zimmer, steht heute noch was Wichtiges an? Oder soll ich irgendwas waschen oder so?“ „Nein, danke, mein Liebling. Das brauchst du nicht. Jerrit und Timmy haben mir heute schon geholfen, das reicht für einen Tag. Aber lieb, dass du fragst. Ruh‘ dich ruhig aus.“ „Alles klar“, ich kann gerade noch ein Gähnen unterdrücken und schlurfe dann hoch in mein Zimmer. Erst mal umziehen, ich verströme einen leicht penetranten Kaffeeduft, wie ich gerade merke. Was für ein Tag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)