Bittersweet Desire von x_Uka_Ageha_x ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Ich hörte gegen Mitternacht die Tür unten aufgehen und die Stimmen von meiner Schwester, Hime und Haru. Ich rührte mich nicht von der Stelle, ich lag auf meinem Bett und Shinji lag neben mir. Ich beobachtete ihn schon eine ganze Weile, während er die ganze Zeit an meinem Hemd herum zupfte. Wir hatten kein Wort gesprochen seit wir die Feier verlassen hatten. Wir lagen einfach nur da, zwischendurch küssten wir uns kurz, aber ansonsten schwiegen wir. Ich hörte wie jemand zu meiner Tür kam und davor stehen blieb. Shinji stoppte kurz in seinem Machen und horchte mit mir, ob nun jemand hereinkommen wird oder nicht. Anscheinend überlegte es sich derjenige jedoch anders und ging wieder. Ich seufzte leise und musste an Haru denken, an sein Gesicht bevor wir gegangen sind. Ob ich ihn verletzt habe? Oder war es einfach nur der Schock? Aber wenn ja, worauf? Ich seufzte erneut. Shinji schien dies zu bemerken und sah mich verwirrt an. Ich lächelte ihm zaghaft zu und küsste ihn sanft auf die Stirn. „Ist es wirklich in Ordnung, wenn ich heute bei dir bleibe?“, fragte Shinji leise und sah mich traurig an. Ich nickte und küsste ihn erneut, dieses Mal auf den Mund. „Und nun schau bitte nicht mehr so traurig…“ Es wird die letzte Nacht sein, die wir zusammen verbringen werden. Ich zog ihn enger an mich heran und umarmte ihn. Allein der Gedanke, dass ich ihn für eine unbestimmte Zeit nicht mehr sehen werde, macht mich wahnsinnig. Ich schmiegte mein Gesicht an seines. Ich spürte seine Wärme und würde alles tun nur um ihn hierzubehalten. Alles. Ich spürte wie Shinji anfing zu zittern und bemerkte, dass er anfing zu weinen. Ich strich über seinen Rücken und küsste ihn erneut. Aus irgendeinem Grund wollte ich auf einmal mehr als nur nebeneinander liegen, ich wollte diese letzte Nacht genießen, sie unvergesslich machen. Ich schüttelte den Gedanken ab, wie kann ich jetzt nur an sowas denken? Ich bin wirklich ein Dreckskerl. Ich sehe ihn vielleicht nie wieder und denke an Sex? Was zum Teufel? Ich sollte mich wirklich schämen. Plötzlich klammerte sich Shinji an meinem Hemd fest und sah mich mit tränenden Augen an. Ich legte meine Hand auf seinen Kopf und küsste ihn sanft auf die Wange, auf welcher gerade noch eine Träne herunter lief. Shinji blinzelte kurz und sah mich dann wieder an. Er öffnete den Mund, machte ihn aber sofort wieder zu. Er wendete seinen Blick ab und zupfte wieder an meinem Hemd herum. Ich sah ihn fragend an. „Was möchtest du wissen?“, fragte ich ihn vorsichtig und strich dabei zärtlich über seinen Kopf. Shinji zupfte nur weiter an meinem Hemd herum, er schien nervös zu sein. Weshalb? Er wird doch hoffentlich nichts von meinen Gedankengängen mitbekommen haben? So ein Schwachsinn. „Also, ich höre…?“, sagte ich leise zu ihm. Schlimmer als der letzte Monat kann es nicht werden oder als das, was kommen wird. Oder? Ich hörte wie Shinji tief Luft holte. „Das…das wird nicht funktionieren, oder?“, sprach er leise, es ging fast schon zum Flüstern über. Ich antwortete dich nicht sofort und wartete ab. Shinji sah mich nun wieder an. „Ich mein… das mit uns… Wir werden uns eh nie wieder sehen…“ Seine Stimme zitterte leicht. Ich verkrampfte innerlich sowie körperlich. Ich fühlte auf einmal die Leere, die wieder kam. „Nie wie..“ Meine Stimme versagte. Ich suchte nach Worten, die ich hätte verwenden können, aber nichts. Es war alles weg. „Also, ja…ich..ich weiß es nicht. Ich werde für ein paar Jahre im Ausland sein, wir werden uns nicht sehen, und danach, wer weiß, ob das wieder so klappen wird…“ Shinji brach ab. Ich würde die Situation jetzt so gern tauschen. Nichts könnte mir so weh tun wie diese Worte. „Ich..könnte dich doch besuchen…oder du in den Semesterferien…herkommen. Was ist mit deinen Eltern? Willst du sie nicht sehen?“ Es musste doch Möglichkeiten geben um ihn zu sehen. „Wir schaffen das schon…“ Shinji sah mich zweifelnd an. Nicht mal in meinen Ohren hörten sich diese Worte glaubhaft an. „Meine Eltern ziehen mit mir um, so dass sie bei mir sind.“ „Dann komme ich dich besuchen, ich kann dich jetzt nicht nochmals loslassen. Nicht nochmals diesen Schmerz fühlen. Tu mir das nicht an bitte…“ Ich flehte ihn mit Tränen in den Augen an. Ich will, möchte, kann das nicht nochmals durch stehen. Ich halte das nicht aus. Diesen Schmerz. Diese Leere. Diesen Kummer. Das Alleinsein. Wieso tut er mir das wieder an? Shinji schüttelte den Kopf. Ich stand auf und setzte mich auf die Bettkante. „Warum machst du das?“, fragte ich ihn mit heißer Stimme. Ich merkte wie er auch aufstand. „Ich… ich…“ Er brach ab. „Ich fragte dich, warum du mir das antust?“ Ich fing an am ganzen Körper zu zittern. Aus Wut oder aus Trauer, vielleicht aber auch beides zusammen. Ich weiß es nicht genau. Keine Antwort von Shinji. Nichts. Überhaupt nichts. „Liebst du mich überhaupt?“ Ich brachte diese Worte kaum über die Lippen und hatte Angst vor seiner Antwort. Ich wartete. Jede Sekunde der Stille war ein Stich in mein Herz. „Ich weiß es nicht…. Es tut mir leid.“ Es war kaum mehr als ein Flüstern, als er das sagte. Er weiß es nicht. Er weiß es nicht! Ich wurde wütend. „Wieso bist du dann heute zu mir gekommen? Wäre es nicht besser gewesen einfach so zu gehen? Ohne einen Abschied?“ Ich schrie nun schon fast. Ich stand auf und ging zum Lichtschalter. Im ersten Moment blendete mich das Licht, ich blinzelte. Ich sah zu Shinji, der zusammen gekauert und schluchzend auf meinem Bett saß. Was habe ich nur getan? Ich ging vorsichtig zu ihm hinüber und legte eine Hand auf seine Schulter. „Verzeih mir…“, sagte ich leise. Er legte seine Hand auf meine und sah mich an. Ich beugte mich zu ihm runter und küsste ihn auf die Stirn. Die Wut war weg, die Trauer… Naja, die eben nicht. „Dann lassen wir es.“ Ich wischte eine seiner Tränen weg und versuchte zu lächeln. Er sah mich weiterhin einfach nur an. Ich setzte mich neben ihn hin und zog ihn zu mir. „Soll ich dich nach Hause fahren oder willst du noch hier bleiben?“ Shinji schien zu überlegen. „Fahre mich bitte nach Hause… Ich will dir nicht weiter zur Last fallen.“ Ich nickte kurz und stand dann auf. Am liebsten hätte ich ihm gesagt, er fällt mir nicht zur Last, er könne noch eine Weile hier bleiben. Aber ich ließ es lieber. Ich nahm seine Hand und wir gingen runter. Als wir am Wohnzimmer vorbei gingen sah ich Tama und Hime auf dem Sofa schlafen, beide im Schlafanzug und auf dem Sessel sah ich Haru, der zum Fernseher schaute. Er blickte kurz auf und unsere Blicke trafen sich. Wieder ein Blick, den ich nicht deuten konnte. Ich wand mich ab und ging mit Shinji raus. Wir schwiegen während der gesamten Fahrt. Beim ihm zu Hause, brachte ich ihn noch zur Tür. Ein kurzer Abschiedskuss. Ein paar Tränen. So hatte ich mir das Alles nicht vorgestellt. Die letzten Worte. „Ich hoffe wir sehen uns irgendwann wieder?“ Bei der Rückfahrt machte ich einen kleinen Umweg. Ich wollte noch nicht wieder zurück. Ich brauchte noch etwas Ablenkung. Eigentlich wollte ich nicht alleine sein zu Hause, bis mir einfiel, dass zu Hause wenigstens noch die Anderen waren und ich hier im Auto einsamer war. Also doch nach Hause. Nach circa einer Stunde war ich dann zu Hause. Mittlerweile war es schon fast um 4 Uhr am Morgen. Ich spürte langsam die Müdigkeit. Ich wollte nur noch ins Bett. Mich unter die Bettdecke legen und dort für mehrere Tage einfach nur bleiben. Ich schloss die Tür leise auf und ging am Wohnzimmer vorbei. Die Mädchen lagen immer noch so da, wie vorhin nur Haru fehlte. Ich entdeckte ihn schlafend vor meinem Zimmer. Ob er auf mich gewartet hatte? Ich machte die Tür vorsichtig auf und hob ihn dann hoch um ihn auf mein Bett zu legen. Er wurde wach und rieb sich die Augen. „Danke.“, flüsterte ich und legte mich neben ihn. „Also ist er jetzt weg?“ „Hm.“ „Tut mir leid.“ „Hm.“ Ich legte einen Arm um ihn. Wollte mich einfach nur geborgen fühlen. Für immer. Ende _________________________________________________________________________________ Also, ja danke, dass 7 von euch immer noch meine Favo-liste beehren. Das ehrt mich sehr. Und dann, tut es mir leid, dass so lange nichts mehr kam. Werde versuchen wieder öfters zu schreiben. So jetzt zur Geschichte. Hier endet BsD. Aber es wird eine Fortsetztung geben. 100%. Ist gedanklich schon in der Beabeitung. Ja, also, der Rest wird im Webblog geschrieben, wenn es soweit ist. Dann nochmals danke an alle Leser. Liebe euch Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)