The secret of Nemti - A new Life is here von TKTsunami (Und wirst du es vernichten?) ================================================================================ Kapitel 11: Grau ---------------- Wütend knurrte die rote Fähe auf und würde er nicht genügend Abstand halten, hätte sie ihn sicherlich vor reiner Wut gebissen. „Wie kann es dieser Woulf nur wagen?! Sich einfach einzumischen, dieser Teufel von einem Wolf!“ Osiris sagte nichts dazu. Sia kannte Woulf nicht gut genug, um ihn wirklich einzuschätzen. Sie hatte ihn nur kurz kennen gelernt, als er sie mit nach Kairo gebracht hatte und sie als seine Gefährtin vorgestellt hatte. Woulf hatte sie nur kurz Willkommen geheißen, ehe er verschwand. Trotz seiner äußerst höflichen Art hatte Sia ihn gehasst. Denn aus Erzählungen wusste sie, dass Woulf Iris noch ein paar Worte mehr geschenkt hatte. Er hatte Sia niemals den Grund genannt, weswegen Woulf so kurz angebunden gewesen war. Woulf war zu diesem Zeitpunkt nicht gerade auf der Höhe gewesen. Gerüchten zu Folge war er sogar schwer krank gewesen, wenn er das nicht sogar noch war. „Dieser Wolf darf Ra niemals begegnen. Der wird bestimmt mit seinem Wissen rum prahlen und den Verstand Ras wieder etwas aufwecken! Und...“ Nein, so war Woulf nicht drauf. Er appellierte zwar gerne, aber im Grunde genommen behielt Woulf alles für sich. Der Wolf wusste, was es bedeutete das Wissen zu horten. Einsamkeit. Und auch wenn er ihn um sein Wissen beneidete, so wollte er nicht tauschen. Denn Woulf kannte jede Wahrheit und durfte sich eigentlich nicht einmischen. Irgendwas musste Woulf antreiben, denn sein Einschreiten würde sein sicherer Tod bedeuten. Denn es gab eine Macht, die Woulf als Marionette benutzte, eine Macht die er nicht kannte, aber wusste, dass sie existierte. Diese Macht benutze auch sie irgendwo. Sie hatte ihnen ihre Macht gegeben, sie als Götter leben lassen und Woulf vorgestellt. Lachend rollte der goldene Welpe über den Boden und spielte vergnügt mit den schwarzen Rüden neben ihm. Dieser war nicht viel größer als er selbst. Ra war schon immer strahlender gewesen als er selbst, aber auch etwas dümmer. So empfand es Osiris jedenfalls. Von dem Spiel der Beiden angesteckt mischte sich auch Amun ein und gemeinsam kullerten sie über den Boden und bildeten eine goldschwarze Fellkugel. „Welpen, hört mit zu.“ Die Stimme hallte durch den Raum und ließ die drei erstarren. Sie kannten diese Stimme nicht, doch sie wussten, dass sie jemand mächtigen gehören musste, den man lieber nicht verärgerte. „Ihr drei werdet die Welt entweder zum Blühen bringe oder ins Chaos stürzen. Um eure Mächte zu kontrollieren, braucht ihr einen Lehrer. Seht nach vorn und hört auf ihn, bis ihr Alt genug seit.“ Die Stimme verklang und die drei Brüder starrten nach vorne und erblickten zu erst blaue Augen, ehe ihnen bewusst war, dass vor ihnen ein schwarzweißer Wolf stand. Dieser war anders als die Diener die sie immer um sich herum gehabt haben. Er war wie sie und dann doch wieder anders. „Mein Name ist Woulf und ich bin der Wolf der das Wissen hortet. Meine Aufgabe ist es, euch zu lehren. Aber ich werde euch nicht lehren, welcher Weg richtig und welcher falsch ist. Mein Fell mag schwarzweiß sein, aber die Welt ist grau.“ Das waren die ersten Worte gewesen die Woulf zu ihnen gesagt hatte und es waren allgemein die offensten Worte gewesen die er je zu ihnen gesagt hatte. Der Rest war entweder in Rätseln gesprochen, oder aber Lektionen gewesen, welche man in jeder Schriftrolle nachlesen konnte. Doch eben genau deswegen hatte Woulf einen so bleibenden Eindruck auf ihn hinterlassen und auch wenn er Woulfs Anwesenheit nicht gut hieß. Der Respekt war noch da. Denn Woulf war der Einzige der sie auch mal bestraft hatte, wenn sie sich dumm angestellt hatten und auch derjenige der sich zu ihnen gesellt hatte, als sie noch Angst vor etwas gehabt haben. Dazu kam auch, dass er eigentlich immer Recht behalten hatte. Ja, Woulf würde man wohl sowas wie als seinen Vater bezeichnen können. Denn er war für sie dagewesen, im Gegensatz zu ihren Eltern. Sie blieben zwar bis sie das Zepter übernahmen und gingen freiwillig aus dem Leben, aber wirklich für sie da waren sie nie gewesen. Nur Woulf. Und deswegen stimmte er Sias Flüchen nicht zu. Was auch immer Woulf antrieb. Er war nicht wirklich gegen sie. Nur gegen ihr Handeln. Woulf musste das am besten Wissen. Denn die Welt war grau. Ein Jaulen erklang in der dunklen Nacht. Eine trauernde schöne Melodie erfüllte die Luft. Lucina ließ sie. Die beiden Welpen jaulten bereits seit der Mond den Himmel schmückte und ließen ihrer Trauer freien Lauf. Keiner der vier Wölfe hielt sie auf. Denn sie hatten jedes Recht dazu. Ihre Mutter war Tod, sie war schon vor ihrer Geburt gestorben, nun auch noch Akemi und jetzt ihre Schwester. Für die beiden wohl doch zu viel. Es war sogar Horus egal, dass er Tränen zeigte. Denn Seth konnte man nichts vor machen. Seth war schon erwachsen. Auf eine kindliche Art, aber erwachsen. Plötzlich verstumme die Melodie. Seth starrte in den Himmel, ehe er sich die Tränen mit der Pfote wegwischte und seinem Bruder die nasse Flüssigkeit weg leckte. Dann starrte er die übermüdeten Rüden und Fähen an. „Genug jetzt. Allein um Nephtys Willen sollten wir unser Ziel erreichen.“ Damit drehte er sich um und stapfte weiter. Insgeheim fragte die Brauen sich, woher er die Kraft nahm. Horus schniefte noch leise. „Er hat Recht, Nephy war leichtsinnig gewesen und wir sollten aus ihre Fehler lernen...“ Beinahe schon geschockt schaute sie ihn an. Die Augen des goldenen Welpen waren kälter und der Glanz fehlte. Der Tod hatte Horus den Optimismus genommen, oder nur seine Fröhlichkeit. Seufzend machten sie sich auf den Weg durch die endlose Wüste. Seth ging voran. Er wusste instinktiv wo er lang gehen musste. Der Tod seiner Schwester war immer noch in seinen Knochen und wenn er die Macht hätte, würde er Osiris nicht verschonen. „Ich muss am Leben bleiben. Ich werde dich rächen Schwester...“, dachte er nur trocken und stapfte weiter. Ein verräterischer Wind ließ ihn aufblicken. Im nächsten Moment wurde er gepackt und nach unten gedrückt. Im nächsten Moment spürte er den gewaltigen Sandsturm um sich herum. Er spürte Lucina Nähe bei sich und auch wenn er die Augen geschlossen hatte, wusste er, dass Anubis seinen Bruder schützte. Und plötzlich kam einfach all seine Wut hoch. Dieser verdammte Sturm hielt ihn von seinem Vorhaben ab. Wie sollte er zum Ziel kommen um seinen Bruder und sich zu schützen, wenn dieser bescheuerte Sturm sie hier für mehrere Stunden im Griff hatte?! Er grollte wütend, seine Augen funkelten und eine Macht durchströmte ihn. Das Unwetter verschlimmerte sich für einen Moment. Blitze zuckten am Himmel, der Sturm wurde für mehrere Minuten schlimmer, ehe alles auf einmal verschwand. Genauso wie Seth Bewusstsein. Gleichzeitig zuckte Woulf zusammen, als er die Macht spürte. Panik machte sich in ihm breit. Diese Macht musste jeder Gott gespürt haben, welcher ansatzweise Gespür dazu hatte. Also alle bis auf Akin. Nicht dass er schlecht war. Aber er war... einfach nicht klüger als die Anderen. Die Kraft verebbte und brachte ihn in die Realität zurück. „Was ist los?“ „Einer der Welpen hat etwas mit seiner Macht gespielt.“ „Sie können jetzt schon Kräfte entwickeln?“ „Normalerweise nur sehr starke. Es gibt wichtige und unwichtige Götter. Osiris und Ra zum Beispiel haben Recht früh ihre Kräfte entwickelt, haben sie aber nicht kontrollieren können. Das ist die Gefahr gewesen, die man bannen musste. Somit war von Anfang an klar, dass sie Großes leisten werden. Aber auch Götter die ihre Fähigkeiten später entwickeln sind ab und zu dazu fähig. Nur der Erstere Fall ist da zutreffender. Akin zum Beispiel entwickelte seine Fähigkeiten spät, lernte sie aber ohne große Schwierigkeiten zu kontrollieren.“ „Das heißt, diese Welpen werden großes vollbringen.“ „Wenn sie lernen sich zu kontrollieren und... wenn sie alt genug werden. Dann ja.“ Er schaute Sepha direkt an und irgendwie war er froh, sie bei sich zu haben. Zwar war das Alleinsein für ihn normal, aber jemanden bei sich zu haben, war immer noch besser als die Gewohnheit. Auch wenn er wusste, dass dies falsch war. Aber das er hier war, war auch falsch. Zu Mindestens was seine Aufgabe betraf. Er handelte falsch, aber es fühlte sich richtig an. Denn auch er war nur ein Lebewesen. Ein Buch konnte nicht von seinem Weg, Wissen zu horten, abkommen, aber es konnte auch nicht empfinden. Andererseits konnte es nicht beschützen, denn es war schutz- und wehrlos. Er dagegen konnte sich wehren. Es war ein Pro und Kontra das Wissen in einem Lebewesen zu horten, aber es war nun Mal geschehen. „Du weißt verdammt viel.“ Unwillkürlich zuckte er zusammen. Verdammt, wieso viel es ihm in ihrer Gegenwart so schwer sich nicht zu verplappern?! So war er doch sonst nicht. „Ich... habe mich nur damit beschäftigt...“ versuchte er ihrem stechenden Blick auszuweichen, doch Sepha war leider nicht umsonst Anführerin eines Trupps gewesen. Sie war nicht nur stark, sondern auch scharfsinnig. „Du hast gespürt, wie einer der Welpen seine Kräfte eingesetzt hat. Du redest von den Göttern als würdest du sie persönlich kennen, mit ihren Stärken und Schwächen. Du behauptest, Ra würde von Sia kontrolliert werden. Du sagst du stammt aus einem entfernten Land und kamst her, weil du davon hörtest, besitzt aber mehr Hintergrundwissen, als jeder Andere hier. Du hast einmal gesagt, du seist weder verbannt noch gefallen. Und du sagst, die Götter dürften von deiner Anwesenheit nichts erfahren. Woulf.... Wer und vor allem was bist du?!“ Sie schaute ihn direkt an und Woulf wusste, dass sie ihn damit aufhalten würde, bis sie es erfuhr. Er konnte ihr aber auch keine Lüge auftischen. Und eigentlich wollte er sie auch nicht anlügen. Er mochte sie... Irgendwie. „Sepha... Ich habe dir bereits gesagt, dass ich dir nicht alles sagen kann.“ „Woulf... Ich habe doch gesagt, warum ich dich begleite.“ „Woher soll ich wissen, ob du wirklich auf meiner Seite bist?“ Sie schwieg kurz. „Siehst du? Lass uns weitergehen.“ Damit wand er sich ab, bemerkte aber noch kurz ihren verletzten Blick und es tat seinem Herzen weh. Warum tat ihm das weh? Irgendwas machte diese Wölfin mit ihm, er wusste nur noch nicht was. Sia starrte böse zum Horizont. Auch sie hatte die Macht nur allzu deutlich gespürt. Das einer dieser Welpen soviel Kraft auslösen konnte... Man merkte deutlich, wer die Eltern waren. „Osiris...“ Der schwarze musste es ebenfalls gespürt worden, denn sein Blick war mindestens genauso finster geworden wie ihrer. „Vergiss Woulf. Du sagst, er wird uns nicht direkt angreifen. Da er sich verdeckt halten wollte, gehe ich davon aus, dass er eine Konfrontation vermeiden will. Die Welpen dagegen können sogar jetzt schon zur Gefahr werden.“ „Verstehe. Ich werde so tun als sei ich auf der Suche nach ihm, halte aber nach den Welpen Ausschau.“ Sie nickte erhaben und wendete sich dem Ausgang zu. „Ich werde mich ebenfalls auf den Weg machen. Letztes Mal sind sie mir entkommen. Dieses Mal, wird ihnen das Glück nicht hold sein. Oh wie ich mich freue ihr Blut zu schmecken.“ Sie jagte aus den Tempel und folgte der Kraftquelle. Zwar war sie bereits verschwunden, aber sie wusste, wo diese gewesen war und das reichte ihr um die Spur aufzunehmen. Wo auch immer das Ziel der Welpen war, sie durften es nicht erreichen. Nicht auszudenken, wenn sie ausgewachsen waren, wenn sie jetzt schon großen Schaden anrichten konnten. Nein, soweit durfte es nicht komm. Isis diese Hündin hatte es tatsächlich gewagt ihr solche Probleme zu bereiten . Sie würde sich etwas einfallen lassen, ihr noch weh tun zu können. Mit den Welpen fing sie an. Sobald sie einen erwischte. Oh wie würde er leiden... Doch dieser Woulf spuckte auch noch in ihrem Kopf herum. Woulf war gefährlicher als sie wahrhaben wollte. Denn man konnte jeden manipulieren nur ihn nicht. Woulf war undurchschaubar und somit nicht zu lenken. Kurz blieb sie stehen. Sie musste seine Schwächen erfahren um ihn eventuell zu benutzen. Denn Ra würde ihn nicht töten, nicht bevor der Schwarze geplappert hatte und selbst Osiris schien so etwas nicht gerade zu wollen. Nein, sonst hätte er ihr beim Gefluche zugestimmt. Soweit sie wusste, hatte Woulf einen bleibenden Eindruck bei ihnen hinterlassen. Oh wie sehr sie diesen Wolf doch hasste. Nicht nur, dass er sie nie gewürdigt hatte, nein er hatte Isis bevorzugt, immerhin schien er diese Welpen beschützen zu wollen. Dieser verdammte Woulf würde ebenfalls sterben müssen. Wissen hin oder her. Entweder sie machte ihn zu ihrer Marionette, oder aber er verlor sein Leben! Sie bog ab und lief zu einem nahegelegenen Lager. Eines der größten überhaupt. „Du da!“ Ein grauer Rüde schaute auf, verbeugte sich und blieb in der Position um seinen Respekt zu zeigen. Sollte er auch, sie hatte schlechte Laune. „Ich brauche Information über einen schwarzweißen großen Rüden. Er hat blaugraue Augen und ist wahrscheinlich mit einer Fähe unterwegs. Überprüfe ob sie noch auf unserer Seite steht. Wenn ja, soll sie dir alle Informationen geben und weiterhin spionieren, wenn nicht sammle alle Informationen du die kriegen kannst und komme dann sofort zu mir. Zu mir oder Osiris. Beeile dich!“, befahl sie ihm. Er nickte, blieb aber noch kurz zögernd stehen. Sie knurrte kurz leise, beantwortete aber die nicht gestellte Frage. „Sie sind zu Letzt am Fluss westlich von hier gesehen worden. Sie werden sich auf den Weg zum Süden halten und jetzt geh!“ „Wie ihr wünscht, Göttin.“ Er sprang auf und lief eiligst davon. Sie hatte gut gewählt, denn er war ein schneller Läufer. Sie wand sich ab und verließ das Lager und lief direkt Richtung Süden. Nicht weit entfernt beobachtete Akin das Ganze. Er war sich sicher, dass alles nur ein falsches Spiel war, aber war es wirklich besser zu schweigen? Ra würde ausrasten, sollte er die Wahrheit erfahren und vor allem, wenn er erfuhr, dass er geschwiegen hatte. Andererseits würde er ihn töten, sollte er ihm nicht glauben und selbst wenn. Osiris und Sie würden ihm sicher danken. Irgendwie endete jede Möglichkeit mit dem Tod. Winselnd drückte er sich in den Sand. Was sollte er tun? Erstaunt starrten alle ihn an. Seth wusste erst nicht warum, ehe die Erinnerung zurückkehrten. Der Sturm. „Was glotzt ihr so?“ Lucina schnaubte und ging einfach weiter. „Laut Lucina haben deine Augen plötzlich aufgeleuchtet und im nächsten Moment ist der Sturm kurz stärker geworden ehe er aufgehört hat. Dann warst du bewusstlos. Horus meinte, du müsstest deine Kräfte geweckt haben.“, erklärte Anubis leise. Kurz schaute Seth zu seinem Bruder, welcher ihn erfreut anblickte. „Weißt du was das heißt Bruder? Wenn wir unsere Kräfte früh entwickeln könnten wir uns wehren!“ „Wir können sie nicht kontrollieren du Idiot! Und Nephtys bringt das auch nicht zurück!“ Wütend sprang der braune Welpe auf und hob bedrohlich die Lefzen. Nun funkelte auch Horus ihn böse an. „Das weiß ich selbst! Aber besser unkontrolliert, als gar keine.“ „Ach ist dir etwa egal, was mit den anderen passiert? Wir können sie nicht gezielt auf jemanden richten!“ „Aber wir können es lernen!“ Die geschockten Gesichtsausdrücke der beiden Rüde und der schwarzen Fähe ignorierten die beiden und knurrten sich gegenseitig an. Seth verstand nicht was Horus so toll daran fand. Natürlich war es gut, aber wie sollten sie es denn lernen, wenn es ihnen kein Gott beibrachte? Wenn es so einfach wäre, dann wäre es nicht so gefährlich, oder?! Horus wollte gerade auf ihn losgehen, als Seth ein Gedanke kam, der ihn Angst machte. Schnell wich er dem Angriff seines Bruders aus und starrte zum Horizont. Die Wüste war gewaltig, Und dennoch hatten die Götter sie ausfindig gemacht. Genau genommen. Verdammt! Als Horus wieder angreifen wollte, packte er ihn und drückte ihn zu Boden. „Horus! Durch meine Aktivierung müssen die gespürt haben, wo wir sind!“ Prompt wurde sein älterer Bruder still. Auch Anubis, Kiro und Kiaro schauten alarmiert auf und blickten sich sofort vorsichtig um. „WAS?!“, kam es plötzlich wütend von der Seite und als Seth erschrocken dort hin schaute, sah er wie Lucina ihn mit erhobenen Lefzen bedrohlich anschaute. „Soweit ich weiß, lernen Götter ihre Kräfte zu kontrollieren und gleichzeitig zu verbergen, es sei denn sie nutzen sie im großen Stil. Das heißt, dass andere Götter diese Kräfte ja wahrnehmen müssen.“ Der Braune ließ von seinem Bruder ab und schaute Lucina direkt an. Er hatte keine Angst vor ihr, denn sollte sie ihm wirklich etwas tun, was er nicht glaubte, immerhin hieß es ja, was bellt das beißt nicht, würden die Anderen dazwischen gehen. Doch zum Glück schnaubte die Sandfarbene und wandte sich. „Dann sollten wir schnell weiter.“ Zustimmend lief er ihr nach und auch die Anderen hatten nichts gegen die Eile. Desto schneller sie am Ziel waren, desto sicherer waren sie. Seth spürte den heißen Sand unter seinen Pfoten und wünschte sich die kühle der Nacht zurück. Lieber fror er, als zu brutzeln. Ein Seitenblick verriet ihm, dass sein Bruder ebenfalls neben ihm war. Horus Blick hatte sich verändert. Er strahlte nicht mehr so wie sonst. Nein, sein Blick ähnelte seinen eigenen immer mehr. „Alles okay?“ Kurz blickte Horus ihn an, nickte nur kurz und konzentrierte sich wieder auf den Horizont. „Die Welt ist grausam.“, kam es dann aber nach einigen Minuten, weswegen Seth kurz überlegen musste, worauf er hinaus wollte. „Das hättest du schon vor Ewigkeiten fest stellen müssen.“ „Ich habe die Welt einfach anders gesehen...“ „Ach und wie? Schwarzweiß? Sozusagen. Wir sind die Guten und die die Schlechten? Horus das ist eine dumme Ansicht.“ „Das weiß ich selbst. Aber im Grunde genommen ist es doch so. Vater ist böse.“ „Aber nicht in seinen Augen.“ „Ach und wie kommst du darauf?!“ „Niemand hält sich für böse, denn jeder empfindet Richtig und Falsch anders. Deswegen ist die Welt auch Grau und nicht Schwarzweiß.“ „Wo ist da der Unterschied?“ „Weil es nichts Gutes und nichts Böses gibt. Schwarzweiß meint das aber so. Da jeder aber so etwas anders interpretiert, kann man das nicht als Weltbild ansehen.“ „Natürlich, du weißt Mal wieder alles besser!“ Wütend funkelte er den Gelben an. „Im Gegensatz zu dir besitze ich Hirn!“ „Nimm das zurück!“ Sie knurrten kurz und gingen schweigend nebeneinander her. „Lauft!“ Es war Anubis Stimme gewesen, die das gerufen hatte. Verwundert schaute Seth sich um und erblickte schließlich eine rotbraune Fähe, welche schnell auf sie zu lief. „Oh Gott, Horus lauf!“ Sofort setzte er sich in Bewegung um der gefallenen Göttin zu entkommen. Lucina war kurz stehen geblieben, damit sie aufholen konnten und dann begann die Hetzjagd. Endlich hatte sie diese Welpen gefunden. Mit schnellen Schritten holte sie locker auf und hetzte weiter. Irgendwann mussten die Welpen anhalten. Sie liefen den steilen Pfad entlang und bildeten eine Linie. Vorne waren die beiden Welpen, dahinter Vier andere Wölfe. Zwei Fähen und zwei Rüden. Plötzlich rutschte der Gelbe aus und rutschte den Sandhügel herunter. Genau den wollte sie erwischen. Mit einem mächtigen Satz sprang sie hinterher. Die schwarze Wölfin reagierte ebenfalls und lief dem Kleinen hinterher, doch sie war schneller, immerhin war sie eine Göttin. Da sie nicht wirklich hinter den Großen her war, biss sie nur kurz zu und schleuderte die junge Wölfin weiter weg. Benommen blieb diese kurz liegen, doch dass interessierte Sia nicht. Innerhalb weniger Sekunden war sie bei den goldenen Welpen angekommen, welche geschockt ihrer Attacke auswich und versuchte die Düne rauf zu klettern. Inzwischen war einer der Rüden ebenfalls runter gelaufen um dem Welpen zu helfen. Sie knurrte bedrohlich, ihre Augen funkelten kurz wütend und ehe sich der Rüde versah schleuderte sie ihn zu Boden, während sie ihr Opfer in den Sand drückte. „HORUS!“ Der andere Welpe versuchte ebenfalls zu helfen, wurde aber von dem anderen Rüden festgehalten. Nun kam die Sandfarbene Wölfin auf sie zu gerast, doch sie wich geschickt den Angriff aus, ohne dem Welpen, welcher anscheinend Horus hieß, eine Fluchtmöglichkeit zu bieten. „Einen Schritt näher und der Welpe hier ist Tod!“ Die Drohung verfehlte ihre Wirkung nicht, denn alle waren wie erstarrt stehen geblieben. „Du willst ihn so oder so töten!“, bellte die Sandfarbene wütend, während Horus unter ihrer Pfote leise wimmerte. „Oh da habt ihr Recht, aber... Im Moment könnt ihr noch fliehen, mit den anderen Welpen. Solltet ihr hier bleiben, töte ich diesen Welpen sofort und schnappe mir den Anderen. Wollt ihr zwei oder nur einen Welpen auf dem Gewissen haben?“ „Wie wäre es mit gar keinen!?“ Sia lachte und packte den Welpen an den Nacken und hob ihn hoch. Kurz versuchte das Junge sich zu wehren, doch es war ein Instinkt still zu bleiben, welcher dann auch siegte. Sie lächelte noch einmal, ehe sie sich abwendete. „Hier geblieben!“ Die schwarze Wölfin sprang auf sie zu, doch sie duckte sich, schleuderte den Kopf herum, sodass der Gelbe quiekte und schlitzte die Seite der Fähe auf. Eine große blutige Kratzspur zog sich nun über die Seite und Sia war zufrieden. Erneut drehte sie sich um , wurde aber diesmal von den Rüden angegriffen, wütend biss sie zu, sodass das Jaulen des Welpen den Rüden stoppte. Sie ließ ihn zu Boden fallen, wo er erschöpft liegen blieb. „Horus! Horus steh auf!“ „Ihr habt verspielt.“ Hin oder her, dass Ra einen Welpen töten wollte, sie hatte sie gewarnt. Bevor einer der Wölfe etwas tun konnte, biss sie wieder zu, drückte mit ihren Krallen den unteren Teil des jungen Lebewesen n den Sand, während sie zog. Verzweifelt jaulte das Tier auf, sodass die Anderen panisch auf sie zusprangen. Doch sie kamen zu spät. Mit einem Ruck riss sie den Körper entzwei und schaute, mit den Kopf im Maul auf. Wie Statuen standen sie da. Schauten sie mit schreckgeweiteten Augen an. Der Welpe hatte nicht gut gelitten, aber der Braune würde es tun. Dafür würde sie Sorgen. „Horus, nein!“, kam es wimmernd von der Schwarzen. Seth nahm es aber kaum war. Für ihn war es wie in Zeitlupe gewesen. Wie das Blut seines geliebten Bruders den Sand befleckte. Wut kam in ihm hoch und pure Mordlust. Er wollte Rache, nicht nur für Nephtys, jetzt auf für Horus. Seine Augen funkelten, ein Knurren entglitt seiner Kehle. Die Welt war für ihn nicht mehr grau. Sie war rot. Ein Funken erlosch und Woulf hatte das Gefühl, als hätte man ihn gerade entzwei zerrissen. Schnell schüttelte er sich, um das Gefühl loszuwerden, doch es blieb. Verdammt, er war ein Versager. Jetzt mussten es bereits zwei sein. Welcher Welpe lebte noch? Warum kam er immer zu spät. „Woulf, was ist?“ „Schon wieder...“ „Hat schon wieder einer seine Kräfte entfesselt?“ „Nein... Es ist wieder einer Tod...“ Sepha schaute ihn mit geweiteten Augen an. „Was?“ Doch er antwortete nicht. Zu sehr spürte er sein Versagen und plötzlich verließ ihn ein Teil seiner Kraft. Ohne Großartig etwas dagegen zu tun, fing er an stark zu husten. Alles um ihn herum wurde verschwommen, der Boden drehte sich. Himmel und Erde tauschten die Seiten, waren dann plötzlich neben ihm, ehe sie ihren Platz einnahmen, woraufhin das Spiel von vorne Anfing. Dann spürte er etwas erdrückendes, im nächsten Moment knickten seine Beine. Hustend sank er zu Boden, oder war es inzwischen der Himmel? Er wusste es nicht. Stöhnend versuchte er sich aufzurappeln, doch sein Körper gehorchte ihm nicht. „Woulf!“ Sephas Stimme war neben ihm. Aber wo genau wusste er nicht. Der heiße Sand wurde eiskalt, erinnerte ihn mehr an den Schnee, der ihn so schnell auskühlte, bevor alles schwarz wurde. --------------------------------------------------------------------------------- Worte des Autors Mir fällt es schwer über Seth und Horus zu schreiben, da fällt es mir echt leichter Sepha, Woulf oder die anderen Götter zu schreiben... Gruselig. Nun denn. Das Finale naht. Übrigens habe ich keine Ahnung woher die Götter stammen. Von Runa erfuhr ich, dass Ra und Co. Wohl Eltern hatten, die nun aber nicht mehr sind. Woher die allerdings stammen... Ich habe mir einfach was ausgedacht^^ Und da es ne FF ist habe ich Woulf mal als Lehrer eingesetzt. Man sollte auch mal was über Woulf erfahren. Und ich habe es mal hinbekommen eine kleine Andeutung zwischen ihm und Sepha zu machen.^^ Nun denn... Hoffe es gefällt^^ PS: Sepha, Kiro, Kiaro, Anubis, Lucina, Osiris, Sia, Ra, Amun, Akin @ by Anubis-chan und Runenwölfin TK was here Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)