Wenn (heiße) Träume wahr werden... von Saku-nee-chan (Sebastian x Ciel) ================================================================================ Kapitel 11: Chapter Nine ------------------------ Zufrieden lag Ciel alleine im seinem großen Himmelbett, das Bettlaken nur halb über seinen nackten Körper gelegt und seufzte unbekümmert. Stillschweigend und aus halb geschlossenen Augen beobachtete er seinen schwarzhaarigen Butler Sebastian bei der Arbeit, der gerade dabei war, ein gemütliches Feuer im Kamin zu entzünden. Es war Anfang Dezember und draußen tobte ein kalter Wintersturm, der androhte länger zu bleiben und somit die Zimmer im Hause Phantomhive erkalten ließ. Doch durch den Teufel in Menschengestalt wurde dies schnell unterbunden. Überall in den bewohnten und für die Arbeit genutzten Zimmer wurden per Feuer im Kamin, welche schnell eine behagliche Wärme ausstrahlten, beheizt. So auch im Schlafzimmer des Earls, der sich genussvoll räkelte und die Augen einfach nicht vom dem Teufel lassen konnte... es noch nicht einmal versuchte, geschweige denn wollte! Sebastian hatte wieder perfekte Arbeit bei ihm geleistet, denn vollkommen ausgeglichen lag Ciel in seinem Bett und genoss den Nachklang und das Hochgefühl von dessen Berührungen. Sein Kopf war nun wieder frei von unliebsamen Gedanken und er fühlte sich, als würde er schweben… und diesen wirklich sehr angenehmen Zustand wollte der Earl keinesfalls missen. Der Dämonenbutler ließ ihm seine Ruhe und widmete sich ganz seinen Aufgaben als Butler. Nur das Grinsen, welches er immer und in jeder Situation auf den Lippen hatte war anders als sonst... Doch der Earl störte sich nicht daran, denn er trug das gleiche Lächeln auf den Lippen wie der Schwarzhaarige und er sah keine Veranlassung darin, ihm dieses zu verbieten. „Sebastian. Wenn du mit dem Feuermachen fertig bist, will ich dass du mir neuen Tee holst... Der von heut Morgen dürfte nun mittlerweile kalt geworden sein“ Kurz schielte Ciel zu dem Essenswagen hinüber, den der größere vorhin mitgebracht hatte und dann vergessen worden ist. So auch die Porzellanteekanne, die gefüllt war mit seinem Lieblingstee Earl Grey, der mittlerweile erkaltet war. Gespielt seufzend fuhr sich eben genannter durch die schwarzen Haare, während er sich aufrichtete, sich dann süffisant grinsend zu seinem Herren umdrehte und mit gemächlichen Schritten auf diesen zuging. „Du überrascht mich immer wieder Ciel... mein süßer kleiner und alles andere als unschuldiger Ciel“ Ein Schauer erfasste den Earl und kurz schloss er die Augen um seinen Körper wieder in den Griff zu bekommen, der bei den verrucht gehauchten Worten zu zittern begonnen hatte, ehe er diese wieder öffnete und den groß gewachsenen Butler fast schon beleidigt ansah. Der Kerl schaffte es auch immer wieder, ihn von 0 auf 180 zu bekommen... und das wohl auch in jeder Lebenslage. „Und was willst du mir jetzt damit sagen?“ Absichtlich ignorierte der Lord die provozierende Bezeichnung seiner Person. Er hatte nicht vor, sich wie sonst auch immer von dem wesentlich Älteren aus der Reserve locken zu lassen, denn dies endete meistens nie gut für ihn. Das dürfte er bereits schon öfters und meist auch sehr schmerzhaft feststellen. Was der Lord allerdings noch nicht ahnte war, dass der Vorsatz zum Scheitern verurteilt war... „Nun junger Herr... du erstaunst mich deswegen immer wieder, weil du immer noch an meinen Fähigkeiten als perfekter Butler zu zweifeln scheinst“ Selbstgefällig blickte der Dämon seinen jungen Herren an und schritt zielsicher auf den Wagen zu, der direkt neben dem großen Himmelbett stand. „Seit letzter Nacht bestimmt nicht mehr“, nuschelte der kleinere. Erschrocken über die Erkenntnis dies laut gesagt zu haben, schlug er sich die rechte Hand vor dem Mund und fixierte seine Bettdecke mit rot gewordenem Gesicht. Doch als er Sebastian hörte, wie dieser bei seinem ungewollt ausgesprochenen Eingeständnis anfing zu lachen, wurde sein Blick mörderisch und schnaubte missfallend über das sorglose Verhalten des anderen. „Ich fühle mich zwar wirklich geehrt Bocchan... aber dies war eigentlich nicht das, worauf ich hinaus wollte“, neckte der ihn, was ihm ein warnendes Knurren seitens Ciel einbrachte. Ungeachtet dessen sprach er aber einfach weiter und ignorierte Ciel und seine Stimmungsschwankungen, wie so oft in letzter Zeit. „Eigentlich bezog ich mich eher hierauf“ Mit seinem typischen und patentierten “Sebastian-Lächeln“ griff er kurzerhand nach der Teekanne und fuhr mit seinen langen Fingern zärtlich die Konturen von dieser nach, sodass Ciel fast schon eifersüchtig hätte werden können und in ihm die schon lägst befriedigte Sehnsucht von neuem erweckte. Unbewusst leckte sich der Phantomhive sich trockenen Lippen und sah zu, wie für kurze Zeit die Augen des Dämons zu glühen begannen, was ihm einen erneuten und stärkeren Schauer bescherte, als dem von zuvor. „Was... machst du denn da?“ Fragend hatte Ciel seinen Kopf zur Seite gelegt und starrte weiterhin verwundert, aber auch fasziniert auf die beschäftigten Hände von Sebastians und versuchte dabei zu ignorieren, wie belegt seine Stimme klag, wo doch eigentlich noch gar nichts geschehen war. „Wonach sieht es denn aus, mein junger Herr?“ Spitzbübisch sah der Teufel von einem Butler zu seinem Vertragspartner, der grade wütend mit den Zähnen knirschte und reflexartig eines seiner vielen Kissen nach ihm zu werfen versuchte. Dass er diesen Mistkerl, wie er ihn in letzter Zeit gerne nannte, nicht treffen würde wusste Ciel schon vorher. Aber er wollte Sebastian klar machen, dass er nicht mit ihm spielen sollte... jedenfalls nicht jetzt! „Es sieht aus, als würdest du es gleich mit diesem Ding treiben wollen! Danach sieht es aus!“, kam es patzig von ihm und mürrisch wie eh und je verschränkte der Earl die Arme vor seiner schmalen Brust. „Dieses “Ding“ wie du es liebevoll bezeichnet hast, ist eine Teekanne… sogar eine sehr wertvolle, wohlgemerkt“ Gespielt belehrend sah der Butler zu seinem Bocchan, bevor er belustigt seine Tätigkeit fortsetze und sich dann die noch leere Tasse des Phantomhives schnappte und den Tee aus der Kanne in diese goss. Überrascht weiteten sich die Augen des Kleineren, als er sah, dass die Flüssigkeit leicht dampfte. „Wie hast du...? Der Earl Gray müsste doch schon längst kalt sein?!“ Sebastian schwieg dazu. Viel lieber betrachtete er die süß wirkende Mine seines Herren, als er diesem die nun gefüllte Tasse reichte. Skeptisch nahm Ciel die Tasse entgegen und nippte vorsichtig an dem Tee, so als würde er irgendetwas Negatives erwarten. Doch seine Überraschung war groß, als die Flüssigkeit seine Lippen benetzte; der Tee schmecke genauso wie immer, einfach nur köstlich. „Er ist... gut“, gestand er sich und dem Dämon gegenüber ein. Ganz zufrieden war er allerdings jedoch nicht. „Aber war es wirklich nötig, mit dieser Teekanne rum zu machen?“ Das leise Lachen seines Butlers ließ Ciel einen genervten Schmollmund ziehen, doch sein Blick blieb bei diesem hängen und er wendete sich nicht ab. Auch nicht, als sich dieser zu ihm hinunter beugte und ihn sanft über die zarte Haut seiner Wange strich. „Nein, war es nicht“, hauchte Sebastian seinen erneut rot gewordenen Herren wahrheitsgetreu ins Ohr und streichelte weiter die süße Haut des Kleineren. „Jedoch dachte ich, der Anblick könnte dir gefallen. Schließlich... wurdest du doch schon selbst Zeuge der Fähigkeiten meiner Hände „Hitze“ zu erzeugen“ Anzüglich und in einem fast schon schnurrenden Ton in der sowieso schon verruchten Stimme wurde Ciel angeblickt. Er selbst war schon wieder kurz davor in die Luft zu gehen, da der Earl genau wusste, dass der Schwarzhaarige auf ihre bisherigen „Liebesabenteuer“ anspielte... darauf, wie Ciel beinahe verrückt geworden wäre vor Verlangen und brennender Leidenschaft, die Sebastian und dessen Hände auf seinem Körper ausgelöst hatten. Vorsichtshalber stellte der er die Tasse neben sich auf die Kommode, da es nicht schaffte, seine Hände ruhig zu halten. „Hätte ich gewusst, dass du so eifersüchtig auf einen Gegenstand reagieren würdest, dann hätte ich...“ „DANN, mein lieber Sebastian, hättest du GENAU das gleiche getan! Also hör auf mit etwas vormachen zu wollen“, unterbrach der Phantomhive den größeren, als dieser mit seiner Erklärung fortfahren wollte. Es dunkles Kichern verließ die Lippen des Anderen, ehe er sich von seinem Herren von dessen Ohr zurück zog und sich wieder aufrecht hinstellten wollte. Doch Ciel war, zu ihrer beider Überraschung, schneller als der Dämon und packte diesem am Kragen seiner schwarzen Weste, um ihn wieder zu sich hinunter zu ziehen. Ihre Gesichter waren sich nahe… sehr nahe, sodass sich ihre beider Atem miteinander vermischte. „Mal was anderes, mein Guter… Ich leide noch nicht an Vergesslichkeit Sebastian! Du bist mir immer noch eine Erklärung wegen gestern schuldig“, flüsterte der Kleinere und sein Blick huschte immer wieder unstetig zwischen den roten Augen und den zarten Mund des Dämons hin und her. „Was hat es mit dieser Bon… Bonika… mit dieser komischen Blume auf sich, wofür du unbedingt Grell küssen musstest?! Wozu brauchst du sie?“ Ihm wurde immer noch schlecht bei dem Gedanken daran. Doch er stellte lieber von Anfang richtig, was er von seinem Butler wissen wollte, denn er befürchtete, dass dieser nur wieder abschweifen würde und wenn auch nur, um ihn zu ärgern. Davon war der Phantomhive fest überzeugt. „Das scheint dich richtig zu beschäftigen, hm? Die Frage ist nur, was dich mehr ärgert? Das ich auf eigene Faust gehandelt habe und für kurze Zeit nicht hier war, ohne dir Bescheid zu geben… oder dass Mr. Sutcliff und ich, wenn auch von meiner Seite aus eher sehr unwillig, uns näher gekommen sind?“ Beides war indiskutabel für den Earl und doch war beiden klar, dass die Sache mit dem Shinigami am meisten auf das Gemüt des Jüngeren schlug. Mit dem festen Vorsatz sich jetzt nicht von dem Größeren ärgern zu lassen hielt Ciel den Mund und biss sich auf seine Unterlippe. Still aber trotzdem ungeduldig wartete er auf die versprochene Erklärung seitens des Butlers, dieses dabei immer noch anstarrend. Er würde ihm nicht die Gelegenheit geben, dass Thema zu wechseln. Viel zu sehr war er nun auf diese ominöse Erklärung scharf. Sebastian schien die Entschlossenheit seines Herren nun auch in vollem Umfang zu begreifen und seufzte ergeben. Überraschend zärtlich nahm der teuflische Butler die Hände seines noch immer nackten Vertragspartners von seinem Kragen in seine eigene, während er ihm lächelnd in die Augen schaute und sich auf die Bettkante setzte. Sanft strich er dabei mit seinem Daumen über den Handrücken des Kleineren. „Ich hab dir ja schon bereits erzählt, dass ich an diese Blüte nur herankomme, wenn ich jemanden wie Mr. Sutcliff vorschicke... im Übrigen ist das die Bonifaciusblüte“, fing der Schwarzhaarige ruhig lächelnd an und Ciel nickte ungeduldig. „Als würde mich der Name dieser blöden Blume interessieren! Außerdem weiß ich das alles schon längst! Die Blüte wächst nur in der Unterwelt. In einem Gebiet, wo Dämonen wie du einer bist, keinen Zutritt haben. Shinigamis hingegen schon… das erwähntest du bereits“ Innerlich grinsend bemerkte er den erstaunten Ausdruck in den roten Augen Sebastians. Äußerlich verzog der Earl keine Mine, doch im Geiste klopfte er sich mental auf die Schulter, für diese Glanzleistung. Es war schließlich nicht einfach, einen Dämon zum Staunen zu bringen...vor allem nicht bei DIESEM Exemplar. Jedoch schneller als gedacht „erholte“ sich der Schwarzhaarige und setzte seine gewohnt lächelnde Maske auf. „Ich sollte mich wohl endlich daran gewöhnen, dass du es immer wieder schaffst, mich zu überraschen Mylord“ Ciels Mundwinkel zuckten amüsiert bei dem vergnügt geäußerten Eingeständnis, erwiderte darauf allerdings nichts. Weiterhin auffordern sah er den größeren an und dieser verstand. „Ich habe Grell um Hilfe gebeten… er holt mir die Blüte und dafür bekommt er einen Kuss“ Erfreut sah der Earl, dass auch Sebastian bei der Erinnerung eine Gänsehaut bekam… jedoch so eine, auf die man gut und gerne hätte verzichten können. „Dass du uns dabei siehst, war eigentlich nicht geplant gewesen. Ich hatte gedacht, dass du und die anderen noch im Speisesaal seid und zu Abend esst“ „Tja, der Schuss ist eben nach hinten losgegangen. Also rück jetzt raus mit der Sprache, wofür das ganze Theater?“ Gespannt wartete Ciel auf eine Antwort und legte neugierig den Kopf zur Seite. Er erwartete eine mehr als komplizierte Erklärung darüber, wofür Sebastian diese brauchte. Schließlich würde der Dämon bestimmt nicht umsonst so eine große Sache darum machen… so dachte er jedenfalls. „Ich brauchte diese Blüte zur Herstellung, nichts weiter. Sie ist ein wichtiges Bindeglied, ohne sie hätte es eben nicht geklappt“ „...“ Blinzelnd sah Ciel den Schwarzhaarigen an. ALLES hätte er erwartet. Zum Beispiel das diese Blüte ein starkes Gift oder dergleichen enthalten würde, was ihren bzw. seinen Feinden schaden könnte… aber DAS? Sebastian brauchte diese Pflanze einfach nur zur Herstellung? Der Lord war fassungslos. „Das ist jetzt nicht dein ernst, oder?“, hauchte der Jüngere leise und sah den Größeren ausdruckslos an, immer noch die Hoffnung in sich tragend, dass dies nur ein schlechter Scherz seitens seines eigenwilligen Dieners war. Doch das bestätigende Nicken des andere machte diese Hoffnung kalt. „Du willst mir also jetzt allen Ernstes sagen, dass du dieses GRÜNZEUG NUR GEBRAUCHT HAST, UM EINEN VERDAMMTEN UND BESCHISSENEN TEE HERZUSTELLEN?!?“ Ciel war außer sich vor Wut und fing zu brüllen an. Er konnte nicht fassen, dass Sebastian sich auf diesen Trottel eingelassen hatte, nur für die Zubereitung irgendeines Tees. Blitzschnell löste er sich von dem Butler, der ihn immer noch an den Händen gehalten hatte und holte aus, um diesem eine heftige Ohrfeige zu verpassen, als Strafe dafür, dass er ihn so hintergangen hatte. Doch er kam nicht weit, denn Sebastian fing den Arm ab, kurz bevor die geöffnete Handfläche seine Wange treffen konnte. Unmerklich schüttelte er seinen schwarzen Schopf. „Es war nie die Rede davon, dass ich mit der Blüte Tee herstellen wollte“, flüsterte Sebastian leise aber eindringlich und sah dem aufgebrachten Earl fest in die blauen Augen, die nicht zum ersten Mal so wie jetzt gefährlich funkelten. „Und was dann, wenn nicht das? Verdammt Sebastian, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!“ Aufgebracht versuchte Ciel seinen Arm aus dem festen Griff des anderen zu befreien, doch gegen den Dämon war er chancenlos und konnte nicht verhindern, in dessen Arme und somit auch breite Brust gezogen zu werden. Erneut wollte er Schimpfen, doch Sebastians Lippen, die sich auf seine pressten, verhinderten dies. Es war zwar ein kurzer, aber dafür sehr harter und begieriger Kuss gewesen, der seinen Zweck erfüllte... Ciel schwieg. „Wenn ich dir zeige, was ich hergestellt habe… wirst du mir dann verzeihen?“ Unschlüssig verzog der Phantomhive seinen von dem Kuss geschwollenen Mund und sah dem anderen skeptisch ins Gesicht. „Hm, abwarten. Kommt ganz darauf an, was es ist und ob es mir gefällt! Dann können wir eventuell über das Verzeihen sprechen“ Ein durchtriebenes Grinsen erschien auf den Lippen des Earls. Er lehnte sich wieder zurück in die großen und breiten Kissen, sodass er gemütlich halb aufrecht sitzen und die Bewegungen des anderen genau verfolgen konnte. Ciel hatte beschlossen jetzt kein Fass deswegen aufzumachen, er würde abwarten was Sebastian ihn zu zeigen hatte... er würde ihm so oder so hinterher die Hölle heiß machen, einfach schon aus Prinzip. Und als würde Sebastian ahnen was ihm bevorstand, stieß er einen gespielt langgezogenen wehleidigen Seufzer aus, bevor er seinen Herren amüsiert zuzwinkerte. „Du bist eindeutig zu verwöhnt, Bocchan“, nuschelte der größere belustigt und wich spielend dem Fuß aus, der nach ihm treten wollte, indem er einfach aufstand. „Reicht dir die Antwort?“ Lachend nickte der Dämon, bevor er glucksend um das Bett herum ging und auf den erneut vergessenen Essenswagen zu und kniete sich vor diesem nieder und holte unter dem Leinentuch eine kleine Schatulle hervor und drehte sich dann wieder elegant zu dem nackten Hausherren herum. Dem Phantomhive schien es nicht zu stören, dass sein Butler ihn ausgiebig betrachtete und sich sogar verrucht über die Lippen leckte. Viel zu neugierig war er über den Inhalt des Kästchens, welches der Dämon noch immer in den Händen hielt: „Mylord... eine Frage noch, bevor ich dir dies übergebe. Weißt du, welcher Tag heute ist?“ Verwundert aber auch ein bisschen beleidigt sah er Sebastian in die Augen und nickte grimmig. „Natürlich weiß ich das! Es ist der 14. Dezember 1892, und? Was ist jetzt daran so besonders?“ Der Butler konnte nur mit dem Kopf schütteln. Jedes Jahr das gleiche mit seinem Herren. Doch anstatt darauf etwas zu antworten, setzte er sich erneut einfach auf die Kante des Bettes und hielt dem Jüngeren die Schatulle entgegen. Langsam und mit einem belustigtem Grinsen öffnete er diese, da Ciel kurz davor schien ihn das Kästchen einfach aus den Händen zu reißen und es selbst wesentlich schneller zu öffnen. „Happy Birthday Bocchan“, hauchte der Dämon zärtlich und offenbarte das Innenleben des Kästchens. Ciel schnappte geschockt nach Luft. Merklich weiteten sich seine blauen Augen und starrte fassungslos zwischen der Schatulle und Sebastian hin und her. „Ist… ist das dein Ernst?“ Es war nur ein Flüstern, welches er hinaus bekam, zu mehr war er momentan einfach nicht fähig. Dass er seinen Geburtstag vergessen hatte… mal wieder! war für sie beide nichts Neues; er verdrängte den Tag nur zu gerne und das jedes Jahr aufs Neue. Doch dieses Mal sollte der Tag anders werden und der Lord war sich jetzt schon bewusst, dass er diesen Geburtstag nie vergessen würde. „Glaubst du ich würde Scherze machen, wenn es um das hier geht? „Nein... Nein das würdest du nicht“, nuschelte Ciel leise vor sich hin und starrte nun unentwegt auf den wundervoll verarbeiteten Saphiranhänger, der sich in dem Kästchen befand und von Sebastian in die Höhe gehalten wurde. Schaute man sich den Stein genauer an, konnte man erkennen, dass er von innen zu glühen schien und je nach Blickwinkel, einen anderen Blau-Ton annahm. Er war in seinen Augen wunderschön, auch wenn der Saphir und dessen Aufmachung sehr schlicht gehalten wurden. Doch selbst er als normaler Mensch konnte erkennen, dass in diesem Magie innewohnte... eine deutlich spürbare und mächtige Magie, die den Lord erzittern ließ. Er spürte, dass dieser Anhänger wertvoller war, als irgendein anderer Edelstein, den es auf der Welt gab. Und das allein deswegen schon, weil dieser Saphir von Sebastian persönlich erschaffen worden ist. „Dafür hattest du die Blüte gebraucht? Um... um DAS herzustellen?“ Er konnte es nicht so wirklich glauben und auch das Nicken seines Butlers änderte nicht viel daran. Fast schon ehrfürchtig beobachte er, wie der Dämon die Kette herausnahm, die Schatulle beiseite legte und sich dann zu ihm herüber beugte. Wie selbstverständlich legte Sebastian die Kette um seinen Hals, befestigte sie und lehnte sich dann wieder zurück um den Anhänger mustern zu können, der nun auf Ciels Brust gebettet lag, so als gehöre er an keinen anderen Ort, außer an diesem. „Er steht dir... passend zu deinen Augen“ Blinzelnd löste der jüngere den Blick von dem schimmernden blauen Stein auf seiner Brust und sah direkt in die funkelnden Augen Sebastian, der ihn die ganze Zeit lächelnd beobachtet hatte. Deutlich konnte Ciel spüren, wie er von einem Moment zum anderen rot wurde und er hatte das Gefühl, dass sein Gesicht in Flammen stehen würde. Das Gefühl wurde schlimmer, als der Schwarzhaarige eine Hand nach ihm ausstreckte und ihm sanft über die geröteten Wangen strich. „Ich verstehe nicht… warum schenkst du mir so etwas Wertvolles?“ „Vielleicht, weil du es mir wert bist?“, kam es belustigt als Gegenantwort, auf die schüchtern gestellte Frage. „Sebastian! Bleibt doch einmal ernst, wenn es um so was geht! Ich meine… du hast... wegen mir... wieso?!“ Für Ciel war es zwar mittlerweile nichts Neues mehr, das ihn der dämonische Butler völlig aus dem Konzept brachte, was aber nicht hieß, dass es ihn nicht immer wieder aufs Neue auf tierischste nervte. Er hasste es einfach, wenn er nicht wusste was vor sich ging. Lässig hob Sebastian eine Augenbraue. Ciel glaubte ihm nicht? Gut, dann würde er es ihm wohl beweisen müssen. Mit einem diabolischen Grinsen lehnte sich der größere vor und drücke seinen Bocchan hinunter aufs Bett und beugte sich über ihn. Während ihm seine schwarzen Haarsträhnen ins Gesicht vielen sah er den Earl lächelnd an, ehe er sich zu ihm vor beugte und sich ihre Nasenspitzen fast berührten. Gekonnt ignorierte er dabei den unsicheren Gesichtsausdruck seines Herren. „Ciel... ich BIN ernst. Diese Kette habe ich für dich erschaffen. Und nur für dich, für niemanden sonst. Sie wird dich beschützen, also lege sie niemals ab, hörst du?“ Seine Stimme war eindringlich und sinnlich zugleich, sodass der Phantomhive nichts anders tun konnte als erst kräftig zu schlucken und dann zu nicken, als Zeichen dafür, dass er verstanden hatte. „Was... was kann sie denn?“, fragte er leise und wendete seinen Blick von dem älteren ab, um zu dem Saphir zu schauen, der friedlich auf seiner Brust schlummerte „Sie wird dich vor jeder Krankheit schützen, die es auf dieser gottverdammten Erde existiert. Nichts wird dir mehr schaden können Ciel“ „Was sagst du da? Ist... ist das wahr?“ Aufgeregt sah der Phantomhive den Dämon an. Fast schon wollte er Sebastian nicht glauben, was er ihm da erzählte, doch er wusste, dass er ihn nie anlügen würde und könnte. „Ich bin dieses scheußliche Asthma also endlich los?“ „Ja Bocchan. Nie wieder wirst du und dein Körper darunter leiden müssen“, versprach ihm Sebastian und Ciel konnte nichts mehr anderen tun, als seine schmalem Arme um Sebastians Nacken zu legen und ihn an sich zu ziehen. Er schmiegte sich an den Körper des Anderen und rieb seinen Kopf am Hals des Größeren, während seine Lippen immer wieder die weiche Haut berührten und kleine Küsse auf diese setzten. „Erwarte bloß nicht, dass ich danke sagen werde Sebastian...“ „Keine Sorge Mylord... ich habe nie erwartet, dass du danke "sagst"“, kam es lachend vom Älteren und besitzergreifend legte er seine Arme um die schmalen Hüften des Phantomhive-Erben. „Hm, allerdings. SAGEN werde ich es nicht!“, hauchte Ciel leise in das Ohr seines Butlers. Kurz biss er ihn dieses hinein, denn schließlich musste Sebastian noch bestraft werden für sein eigenmächtiges Handeln, ehe er einfach sein Gesicht bestimmend zu sich drehte und ihn verlangend Küsste. Das Geburtstagskind musste auch nicht lange warten und sein Kusspartner stieg mehr als Willig auf diesen ein; es waren keine weiteren Worte mehr zwischen ihnen nötig, da ihrer beider Körper nun das „Handeln“ übernahmen. Seit langem fühlte sich Ciel wieder glücklich und unbeschwert und er seufzte zufrieden, als er spürte, wie Sebastian mit seinen Lippen seinen schlanken Körper hinab küsste. Noch vor 2 Tagen sah alles so aus, als würde er auf ewig verdammt sein, die leidenschaftlichen Nächte und Tage mit dem verführerischen Diener nur zu Träumen. Doch nun waren seine Träume wahr geworden... und er würde alles dafür tun, dass dies auch so blieb... Sebastian gehörte ihm, nur ihm! Er war und blieb ein Egoist und niemals würde er den Schwarzhaarigen mit einer anderen Person teilen. Nicht seit seine (heißen) Träume wahr geworden sind. ... ... ... „Und was bekomm ich zu Weihnachten?“ - Ende - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)