What hurts the most? von ShiroiKaze (Die Liebe? Oder mein Feuer auf deiner Haut?) ================================================================================ Kapitel 1: Silver`s Daughter: Sherry ------------------------------------ Silver`s Daughter: Sherry An einem normalen Nachmittag in der lauwarmen Frühlingszeit, saß ein, etwa siebzehnjähriges Mädchen mit langem, schönem und schwarzem Haar und tiefen grauen Augen auf einer schönen, warmen und sonnigen Waldlichtung auf einer kleinen Insel im japanischen Meer. Ein leicht warmer Wind wehte durch die Lichtung, bewegte die herrlichen, grün werdender Baumkronen hin und her. Manchmal riss der leicht heftige Wind ein paar ungesunde Blätter von den Ästen und trugen sie mit sich. Manche Blätter segelten auf den Boden und verfingen sich im leicht nassen Gras. Das Mädchen kniete sich vor einem Fluss der sich quer durch die Lichtung zog und genoss das sanfte rauschen des Flusses. Neben ihr war ein kleiner Rosenbusch. Die Rosen blühten in ihrer ganzen Pracht und zeigten der Welt, wie wunderschön sie doch waren. Ein kleiner Vogel, der sich auf einem Ast eines Baumes niederließ betrachtete die junge Frau vor dem kleinen Fluss. Auf ihrem Schoss hatte sie ein kleines Heftchen. Mit einem Stift in der rechten Hand fuhr sie elegant durch die leere, weiße Seite und erfühlte dieses deprimierte weiße mit schönen, schwarzen und dünnen Striche. Neugierig schaute dass schwarze Tierchen sie an. Sie saß einfach nur da, bewegte ihre rechte Hand flink und doch vorsichtig. Auf ihren Lippen war ein kleines Lächeln zu sehen, in ihren grauen Augen konnte man einen fröhlichen Ausdruck erkennen, der einen glatt mitreisen könnte. Der Wind umgab sie, spielte anmutig mit ihrem langen, schwarzem, dass durch die leichten Sonnenstrahlen, glänzendes Haar. Ihr schien das nichts auszumachen, ganz im Gegenteil, genoss es sogar. Plötzlich hörte sie auf ihre rechte Hand zu bewegen, stützte sich auf ihren Unterarmen hinter sich und schloss genüsslich ihre grauen Augen. Genoss jedes Geräusch welches die schöne Waldlichtung zusammen mit dem Wind machte. Es war in ihren Ohren die reinste und schönste Musik die es auf der Welt gab. Schade, dass manche Menschen sie einfach nicht hören könnten. Oder wollten sie es etwa nicht? Aus einer dämlichen Angst zu verschieden zu wirken. Solche Menschen die die Natur zerstören, sind es einfach nicht wehrt. Durch ihnen hörte sie beinahe nur noch Schmerzensschreie der Bäume die sie fällten, die der Wind mit sich trug, in der Hoffung jemand würde die Schreie hören und etwas dagegen tun. Doch so wie es schien, stimmte es was manche sagten. Nur Shamanen sind in der Lage mit der Natur zu kommunizieren. Schon ziemlich Schade. Ein tiefer Seufzer verließ ihre Kehle und bemerkte den kleinen, braunen Vogel auf einem Ast auf einem nahe stehenden Baum. Das Lächeln auf ihrem Gesicht wurde breiter und denn Ausdruck in ihren grauen Augen passte sich ihrem Lächeln an. Der kleine Vogel zuckte mit dem Kopf nach links und rechts, schloss dabei jedes Mal seine Augen. Das Mädchen blätterte um und schaute ihn an, danach ließ sie ihre rechte Hand mit dem schwarzen Stift wieder über ein weißes Papier gleiten. Sie machte immer eine kleine Pause und schaute zum Vogel, nur um sich wieder ihrer Zeichnung auf dem Papier zu widmen. Doch eher sie die Zeichnung des kleinen Vogels fertig zeichnen konnte, flog er laut flatternd weg. Nicht nur dieser braune Vogel, sondern die ganzen aus diesem Wald. Verwirrt schaute sie zum Himmel hinauf, wo sie die Vögel, als kleine schwarzen Punkte im herrlichen blauen Himmel, erkannte die nun schnell weg flatterten, so als ob sie etwas erschreckt hatte und sie fliehen wollten. Schon eigenartig. Darüber machte sie sich jedoch keine Gedanken, mehr darum wegen ihrer unfertigen Vogelzeichnung. Ihr Blick bekam etwas Trauriges und schaute sich das fast immer noch leere Papier an. Das war ihr erstes, unfertiges Bild was sich jetzt in diesem Skizzenbuch befand. Schon schade. Dabei hatte sie so gut angefangen, auch wen der kleine Vogel sich mehr bewegt hatte, doch das war ihr egal. Ein tiefer und etwas deprimierter Seufzer verließ ihren Mund, legte das Buch zur Seite und krabbelte auf dem Fluss zu. Dass ihr schwarzer Rock von dem herrlichen, grünen Gras, leicht grünlich wurde, weil sie gerade auf der nassen Erde herum schliff, interessierte sie nicht besonders. Dafür gab es ja eine Waschmaschine. Sie nahm sich etwas Wasser vom kleinen Fluss und klatschte dieses auf ihr Gesicht, danach nahm sie ein weißes Taschentuch aus ihrer rechten Rocktasche und wischte ihr nasses Gesicht trocken. Als sie damit fertig war, verstaute sie ihr Taschentuch wieder dort, wo es hin gehörte, in ihrer Rocktasche, stand auf und streckte sich ausgiebig, dabei musste sie herzhaft anfangen zu gähnen. Es würde Zeit nach hause zu gehen. Auch wenn der Himmel so herrlich blau war, so wusste sie, dass es etwa in einer Stunde dunkel wurde. Ihr Vater, der Patchee Silver sah es nicht gerne, wenn sie im Dunklen durch den Wald lief. Es war zu gefährlich, obwohl sie bis jetzt nichts Unheimliches oder Gefährliches ausfindig machen konnte. Doch wenn sie ehrlich sein musste, so hatte sie Angst in der Dunkelheit und wenn sie in der Finsternis durch den Wald laufen musste, da kam sie aus dem Schock nicht mehr raus. Mutig war sie nie besonders gewesen, mehr die Ängstliche. Außerdem hatte sie eine schreckliche Angst vor Feuer. Plötzlich spürte sie etwas. Ein sehr hohes und mächtiges Furyoku. Erschrocken drehte sie sich um. Es war ein Shamane, so viel konnte sie sagen und wusste auch ganz genau wem dieses mächtige Furyoku gehörte, doch ihr war der Name entfallen und das obwohl ihr Vater der Patchee Silver die ganze Zeit über ihn meckerte und sie alle fünf Minuten warnte, sich von ihm fernzuhalten. Dieser Shamane hatte noch nie ein Kampf verloren, hatte eigentlich auch nur ein einziger und zwar gegen das Team X-III. Sie war auf der Tribune und hatte den Kampf erschrocken mit angesehen. War schockiert über die Grausamkeit dieses Jungen. Obwohl er etwa nur ein Jahr älter war als sie, war er schon zu so etwas fähig, wie morden. Nach den zweiten Toden, es war der Kerl mit der komischen Maske gewesen, flüchtete sie regelrecht aus der Arena raus. Da hatte der Junge so viel Feuer eingesetzt, dass sie Angst bekam und sie fürchtete sich vor Feuer. Obwohl sie nicht die war, die attackiert wurde, so konnte sie die Hitze auf ihrer Haut spüren und das reichte ihr. Man brauchte manchmal nur ein Tropfen damit ein Glass Wasser überfließt, so hieß es, glaubte sie mehr oder weniger. Je näher der Shamanen kam, desto nervöser wurde das schwarzhaarige Mädchen, die nun einen Schritt nach hinten machte. Angst und Panik flammte in ihr auf. Sie konnte sich wehren, dass war kein Problem für sie, doch ihr Schutzgeist Sanso, ein Oni no Okami war gerade auf einer kleiner Weltreise, machte Urlaub und so war sie ihm schutzlos ausgeliefert. Ihr Schutzgeiste würde erst in zwei oder drei Tagen wieder hier sein. Ohne weiteres nachdenken drehte sie sich schnell um und mit einem eleganten Sprung, sprang sie über den schmalen Fluss und rannte in den Wald hinein. Kurze Zeit später war sie auch hinter grüne Büsche und hohe, gesunde Bäume verschwunden. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Der rotbraunhaarige Shamane kam an der Lichtung an und schaute sich interessiert um. Hier hatte er doch ein Mädchen mit langen, glatten, schwarzem Haar und großen, leuchtenden grauen Augen gesehen, die vor dem Fluss gesessen hat und gezeichnet hatte. In ihren Gedanken konnte er lesen, dass sie die Tochter des Patchee Silver war. Endlich hatte er sie gefunden. Silver hatte sie erfolgreich verstecken können, bis heute. Wie leichtsinnig von ihm, seine Tochter in den Wald zu lassen, obwohl er genau weiß, dass er nicht einmal weit weg von dieser Lichtung seine Unterknufft hatte. Die alte Villa, die total überwuchert war. Die hatte Goldva und seine Anhänger ihn zu geteilt. Seine Schritte trugen ihn zu der Stelle wo das Mädchen vor kurzem saß. Seine schwarzen Seelenspiegel entdeckten etwas äußerst interessantes. Behutsam hob er sich mit dem Buch in der rechten Hand hoch. Mit ruhigen schwarzen Unendlichkeiten öffnete er das Buch und blätterte herum. Wunderschöne Zeichnungen und Skizzen sprangen hervor. Auch die unfertige Skizze des Vogels, denn er mit seiner Anknufft verscheucht hatte. Er sah sich um und entdeckte den Ast in der Skizze, wo der Vogel sich niedergelassen hatte und da kam ihm schließlich eine Idee. Eine ganz einfache, aber trotzdem gut genug um Silver einen kleinen Schrecken einzujagen. Vielleicht würde es sogar für mehr reichen. Ein gemeines Grinsen legte sich auf seine Lippen. Er verschwand wieder im tiefsten Wald. Büsche und Bäume versteckten sein Antlitz. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Völlig außer Atem stützte sie sich mit dem rechten Arm gegen einem Baum in der nähe ihres Hauses. Sie und ihr Vater wohnten ganz nah am Waldrand und somit abgeschnitten vom Dorf der Patcheen. Mit der rechten Hand fuhr sie sich über ihre verschwitzte Stirn. So schnell war sie noch nie gerannt. Das Mädchen spürte förmlich die Hitze auf ihrem Gesicht. Ihr Herz klopfte heftig gegen ihre linke Brust. Sie sollte mal wirklich anfangen wieder etwas für ihre Fitness zu tun. Sie stützte sich ab und lief weiter. Jetzt freute sie sich riesig auf ein heißes Bad in der heißen Thermalquelle hinter dem Haus. Sachte öffnete sie die Tür ihres kleinen Hauses und trat hinein, zog sich ihre schwarzen Ballerinas aus und legte sie ordentlich auf dem Boden hin. „Sherry? Bist du das?“ Die Genannte ging ins Wohnzimmer, wo sie die Stimme ihres Vaters vermutete und Recht hatte sie. Der schwarzhaarige Patchee saß in seinem heiß geliebten Sessel und schaute Fern. Seine dunklen Seelenspiegel schauten seine Tochter prüfend und verwirrt an. „Was ist den mit dir los? Du siehst aus, als wärst du von einer Horde Elefanten weg gerannt.“, sagte der Patchee mit einem Lächeln auf den Lippen. Mal wieder sehr witzig, dachte sich die Schwarzhaarige und verzog ihr Mund zu einem Schmollmund. Silver konnte es nicht länger halten und fing an herzhaft an zu lachen. Die Langhaarige verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich beleidigend weg. Silver hörte auf zu lachen, stand auf und ging zu seiner Tochter. Väterlich streichelte der Patchee dem Mädchen trösten auf dem Kopf. „Sei doch nicht beleidigend.“ Sherry schüttelte seine Hand von ihrem Kopf und drehte sich zu ihm um. „Hör auf damit! Sag mir lieber ob du schon die Wäsche gewaschen hast.“, sagte sie ernst und schaute ihn ebenso ernst wie sie es meinte. „Gewaschen, gebügelt und ordentlich verstaut, Madame.“, sagte er in einem gehorsamen Ton und stellte sich so auf wie ein Soldat, mit der rechten Hand auf der Stirn. Da konnte Sherry nicht anders und musste einfach los lachen. Silver stieg mit, in dem Gelächter ein. So gehörte es sich zu einer richtigen Familie. Lachen und Freude haben, doch das war nur der Äußere Schein. Der Innere Schein sah ganz anders aus. Schwarz und voller Trauer. Die Schwarzhaarige hörte auf zu lachen und sagte sie wolle in der heißen Quelle ein Bad nehmen. Ihr Vater nickte nur mit dem Kopf und ging wieder zurück ins Wohnzimmer, setzte sich in seinem Sessel und schaute weiter hin fern. Sherry lief die Treppe, neben dem Wohnzimmer, hinauf. Die erste Tür die man an der linken Wand des Flures sah, war ihr Zimmer. Sie öffnete die Tür, schnappte sich frische Kleider aus dem schwarz gestrichenen Schrank und ging den langen Flur des zweiten Stocks entlang, bis sie zu einer Holztür kam. Diese öffnete sie und trat hinein. Zuerst war die Umkleidekabine. Etwa zwei Meter vor der Tür war eine weiße Schiebetür die zu der heißen Quelle führte. Die Shamanin befreite ihren gut gebauten Körper von den schmutzigen Klamotten und warf sie in den Wäschekorb. Mit einem weißen Handtuch um ihren zierlichen Körper gebunden, schob sie die Schiebetür nach rechts und trat hinein. Der Boden war mit klaren und feinen Steinplätten gepflastert. Sofort spürte sie die Kälte an ihren nackten Füssen und ließ sie kurz auf frösteln. Ein lächeln machte sich auf ihren Lippen breit. Die Schwarzhaarige ließ das Handtuch auf den Boden fallen und sprang ins heiße Wasser. Tauchte wieder auf und strich ihr schwarzes Haar aus ihrem Gesicht, danach lehnte sie sich an die Felswand und seufzte wohlig auf. Das Wasser tat ihr gut. Entspannte all ihre Muskel. Konnte sich für einen Moment vergessen. Vergessen wer sie war und ihre ganze, nicht so leichte Vergangenheit. Doch egal wie sehr sie es vergessen wollte, etwas an ihr holte sie knallhart in die Realität zurück. Ihre rechte Hand wanderte zu ihrer linken Schulter und drückte diese sanft. Dort waren genau drei, krallenartige aussehende, nicht gerade kleine Narben und die reichten ihr fast zu ihrem linken Brustkorb, dort wo das wichtigste Organ eines Menschen war, das Herz. Diese Narben stammen von Verbrennungen. Gebrannt Markt und traumatisiert vom Feuer. Sherry würde gerne sagen, dass es ein Unfall war, doch sie belog sich damit nur selbst. Das geschah alles in Tokyo, Fumbari. Sie war gerade mal sieben Jahre, als ein paar Männer sie nach der Schule entführten. Wer diese komischen, in schwarz gehüllten Männer waren wusste sie nicht. Auf jeden Fall brachte man sie in einem verlassenen Lagerhaus. Die komischen Männer sperrten sie in einem Zimmer ein. Das nächste an was sie sich erinnerte, war das sie die Stimme ihrer Mutter Sherilyn gehört hatte, danach stand das ganze Lagerhaus in Flammen. Die Männer kamen darin sofort um. Die Schwarzhaarige wusste nicht wie sie es geschafft hatte, aus dem Zimmer zu kommen und sich durch die Flammen, bis zu ihrer Mutter hindurch zu kämpfen. Dadurch hatte sie danach Verbrennungen an der Schulter. Ihre Mutter hatte nur gelächelt und sie aus dem Fenster geworfen. Die Glassplitter hatten sich gnadenlos in ihr verbranntes Fleisch in der Schulter gebohrt. Überleben war also unmöglich. Als sie aufwachte lag sie in einem Krankenbett in einem Krankenhaus. Tränen hatte sie in ihren grauen Augen gehabt. Sie bitterlich vergossen. Sie wurde bei dem Sturz sofort bewusstlos, wusste allerdings, dass ihre Mutter unmöglich überleben konnte. Nur dank diesem schrecklichen Ereignis, das ihr ganzes Leben umgekrempelt hatte, bekam sie ihre panische Angst vor Feuer. Als sie zwölf Jahre alt wurde, ging sie ins Ausland, nach Amerika, nach New York. Ihrer Mutters Heimatstadt. Silver war zuerst ziemlich dagegen, denn sie wollte eigentlich für immer dort bleiben. Nach fünf Jahren in Manhattan musste sie zu geben, dass ihre etwas Wichtiges im Leben fehlte. Ihr bester Freund Nickrom, denn sie schon seit langem nicht mehr gesehen, noch gesprochen hatte und ihr Vater, der Patchee Silver. Darauf hin zog sie zu ihm. Da das Shamanen-Turnier gerade voll im Gange war, musste sie wohl die meiste Zeit, hier auf der einsamen Insel im japanischen Meer, verbringen und es war langweilig. Sherry zuckte zusammen, denn ein heftiger Schmerz durchzog ihre linke Schulter. Jetzt wusste sie wieder warum sie mit dem Boden – und Geräteturnen aufgehört hatte. Der Schmerz an ihrer linken Schulter wurde für die heftigen Bewegungen einfach unerträglich. Die Wunden waren zwar verheilt, doch die Schmerzen blieben. Eine Zeit lang kamen sie nicht auf, spürte nichts, doch wenn diese Schmerzen kamen, dann unerträglich für sie. Mit einem Blick auf ihre Schulter gerichtet, stieg sie aus dem heißen und herrlichen Wasser. Wickelte ihren Körper mit einem Handtuch. Versteckte die bleiche und zarte Haut unter dem weißen Stoff. Schob wieder die Tür und ging dabei in die Umkleidekabine. Dort zog sie sich ein weißes, bauchfreies und Spagettiträger Tob, dazu eine violette Jogginghose. Mit dem Handtuch fuhr sie wild durch ihr schwarzes, langes Haar um es einigermaßen trocken zu bekommen. Irgendwie hatte sie ein komisches Gefühl. So als ob sie etwas Wichtiges vergessen hätte. Hatte sie nicht etwas in der Hand, als sie das Haus verließ? Die Shamanin dachte fiebrig nach und dann durchzog es sie wie ein Blitz. Ihr Skizzenbuch! Schnell band sie ihr Haar mit einem violettes Band zu einem Pferdeschwanz. Rannte aus dem Bad, denn Flur entlang, die Treppen hinunter und schließlich kam sie zur Schuhkommode. Dort zog sie sich ihre schwarzen Ballerinas an. Durch das poltern der Treppen, kam der Patchee aus dem Wohnzimmer und schaute seine Tochter fragend an, doch als er sah was sie vorhatte, wurde sein Blick ernst. „Was hast du vor, Sherry?“, zischte er leise, jedoch hörte sie es und schaute ihn an. Sofort antwortete sie ihrem Vater. „Ich hab mein Skizzenbuch im Wald vergessen. Ich gehe es nur schnell holen und komme sofort wieder.“ Sherry war schon dabei die hölzerne und braune Haustür zu öffnen, doch Silver packte sie schnell am Arm. „Das lässt du schon bleiben! Ich habe dir verboten, nachts in den Wald zu gehen.“, sagte er mit einer leichten lauten Stimme aus der man etwas besorgtes heraus hören könnte. Die schwarzen Seelenspiegel des Patcheen glitten zu der linken Schulter ihrer Tochter, wo man die Narben sehen konnte. Sofort schwebte er in nicht gerade sehr freudigen Erinnerungen. An diesem Tag erinnerte er sich noch sehr gut. Zu gut, für seinen Geschmack. Als er an diesem Lagerhaus an, stand es schon ihn hohen und hungrigen Flammen. Seine Tochter und seine Frau waren darinnen gefangen. Die Feuerwehrmänner hatten ziemliche mühe, das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Er wollte hinein stürmen, da er als Shamane viel bessere Chancen gehabt hätte die beiden heraus zu holen, doch ein Feuerwehrmann hielt ihn fest. Das nächste was er sah, war wie seine kleine, erst siebenjährige Tochter durch ein Fenster fiel und nicht gerade sanft auf dem Boden aufkam. Sofort wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Er ging natürlich mit ihr, obwohl er gerne bei seiner Geliebten bleiben wollte. Im Krankenhaus wurde Sherry operiert und die Ärzte konnten nur ihren Tod feststellen, doch das Mädchen überraschte alle, als sie hellwach wurde. Jedoch nicht ganz gesund. Sie war traumatisiert und hatte panische Angst vor Feuer. Stand heftigst unter Schock. Wie sehr der Tod von Sherilyn auf beider Schulter saß, musste er nicht gerade beschreiben. Er versank in Trauer und Sherry musste ein Jahr lang zu einem Therapeuten. Die Schwarzhaarige schaute ihn besorgt an, riss sich entschlossen und mit einem heftigen Ruck von ihm los, so das Silver sie erschrocken anschaute, da er nicht gerade sanft aus seinen Erinnerungen gerissen wurde. „Sorry, Dad, aber ich will nun mal mein Skizzenbuch zurück.“ Die Shamanin riss die Tür auf und wollte hinaus stürmen, doch ein Blick zu Boden ließ sie stehen bleiben. Silver schaute sie verwirrt und fragend zu gleich an. Auch Sherry erging es nicht anders. Vor der Tür lag ihr Skizzenbuch, mit einer weißen Rose und einem kleinen Zettel. Irritiert hob sie alles hoch. Silver schaute durch ihre Schulter zum Zettel. Sherry lass ihn in Gedanken durch. Sorry. Wollte dich nicht erschrecken. Ich nehme an dieses Buch gehört dir oder? Ich hab mir erlaubt mal rein zu blättern und ich muss zugeben…du kannst wirklich toll zeichnen. So lebendig und naturgetreu. Ich hätte das Skizzenbuch gerne behalten.  Ich hoffe du nimmst meine Endschuldigung an und akzeptierst meine weiße Rose. Sie ist immer hin für dich~ P.S: Sorry, dass du den Vogel nicht fertig zeichnen konntest. Am Ende des Satzes befand sich ein Smilie. Vater und Tochter schauten sich fragend an und danach zum weißen Zettel mit der schwarzen, schwungvollen Handschrift. Sherry konnte sich daraus nun wirklich keinen Reim zusammen reimen. „Bist du den jemanden begegnet Sherry? Du weißt hoffentlich das ich dir verboten habe mit fremden Leuten zu sprechen.“, nahm Silver schnell das Wort an sich. Seine Tochter schaute ihn fragend an und schien zu überlegen. „Ich bin niemanden begegnet.“, das sie allerdings eine Vorahnung hatte, wer es gewesen sein konnte, verschwieg sie ihm, denn sie wusste genau, dass ihr Vater nicht gut auf diesen Shamanen zu sprechen war. Wenn ihr bloß wieder einfiel wie sein Name lautete ohne ihren Vater fragen zu müssen. „Ich geh ins Bett.“ Mit dem Skizzenbuch an den Oberkörper gepresst, zusammen mit der Rose und dem Zettel, ging sie den gleichen Weg zu ihrem Zimmer, den sie hinunter gerannt war. Mit einem Schulterzucken ging der Patchee wieder zurück ins Wohnzimmer. In ihrem Zimmer angekommen, legte sie das Buch, zusammen mit dem Zettel auf ihrem Schreibtisch ab. Die Rose stellte sie zu der roten Rose, die sich in einer schönen Vase mit eiskaltem Wasser befand, die sie erst vorgestern gepflügt hatte. Eine Weile betrachtete sie mit ihren grauen Augen die weiße Rose und musste zu geben, dass sie wunderschön aussah. Mit einem Seufzen ließ sie sich auf ihr bequemes Bett fallen. Ihr Blick wanderte kurz zu ihrer Uhr auf dem kleinen Nachtisch neben dem Bett. Die kleine katzenartige Uhr verriet ihr, dass es erst 20.00 Uhr Abends war. Für ihren Geschmack war es noch zu früh um schlafen zu gehen. Also stand sie wieder auf, schnappte sich eine graue, leichte Jacke und zog sie sich an. Sherry zog die rosa Vorhänge bei Seite und schob die Glastür nach rechts, damit sie auf dem Balkon steigen konnte. Der Steinboden des Balkons war kalt, doch das machte ihr nichts aus. So stand sie da, mit einem verträumten Blick gegen den dunklen Himmel gerichtet. Die Sterne zeigten sich, zusammen mit dem hellen, kugelrunden Mond. Dies entlockte ihr ein Lächeln. Ein kühler Wind zog auf und sie fröstelte kurz, so dass sie sich selbst umarmte und mit ihren Händen an ihrem Oberarm auf und ab streichelte um ihr Wärme zu geben. Der Wind spielte anmutig mit ihr Haar. Ließ es auf und ab schweben und trockneten es so etwas. Sherry`s Lächeln wurde breiter und wieder schwenkte sie ins Land der Tagträumerei. Ohne zu wissen, dass sie zwei wachsame schwarze Augen eines sehr mächtigen Shamane, sie aus seinem sicheren Baumversteck beobachtete, träumte sie weiter vor sich hin. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ So fertig ^^ Und wie hat es euch gefallen? ^^ Hoffe doch gut XD Na ja ^^ Bye Bye Shi_no_Luzifer Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)