What hurts the most? von ShiroiKaze (Die Liebe? Oder mein Feuer auf deiner Haut?) ================================================================================ Kapitel 8: Bad Romance ---------------------- Bad Romance Das hätte er nicht tun sollen. Bereute es sehr. Zum ersten Mal das er einer seiner Taten zu tiefste bereute. Sherry hatte beinahe einen Nervenzusammenbruch erlitten, hatte schon eine Panikattacke, weswegen er ihr einen heftigen und schmerzenden Schlag in den Nacken verpasst hatte, so, das sie in Ohnmacht gefallen war. Natürlich hatte er sie aufgefangen und wieder zurück ins Bett gelegt. Irgendwie fühlte sie sich in der Nähe des Mädchens so komisch. Hatte Mitleid, bereute etwas. Die Tochter von Silver brachte ihn dazu Dinge zu fühlen, die für seine Verhältnisse undenkbar waren. Das schwarzhaarige Mädchen, die Tochter von Silver, Sherry zog ihn einfach an. Sherry war schön, das leugnete er nicht, aber aussehen war nicht alles. Ihr ängstlicher und scheuer Charakter war das absolute Gegenteil vom seins. Er war stark und selbstbewusste, noch dazu ein starker Shamane, der einzige Shamane der die Chance hatte, König der Shamanen zu werden, doch Sherry war schwach, viel zu schwach und hatte Angst vor Feuer. All das war ein Hindernis für ihn. Hindernisse die er beseitigen musste, allerdings schwer werden würde. Jetzt hatte das Mädchen ganz sicher noch viel mehr Angst vor ihm. Das war er mit dem Feuer getan hatte, wohl wirklich keiner seiner brillanten Ideen. Total unnützlich und gehörte in die Kategorie absolut Fehlgeschlagen. Mit einem Seufzer der seine Kehle verließ setzte er sich auf die Bettkante, streichelte mit der linken Hand das friedlich schlafende Mädchen durch das lange, schwarze und glatte Haar. Es glitt durch seine Finger wie ein seidenes Tuch. Wie kann man bloß so weiches Haar haben. Wohl ein Frauengeheimnis. Aryana hatte ebenfalls unglaubliches weiches Haar. Hao nahm seine Hand weg und zog sein roter Handschuh aus. Strich weiter durch ihr Haar, wollte es mit seiner ganzen Hand liebkosten, es spüren. Immer wieder kam ihm das Bild, das Image seiner Verlobten vor fünfhundert Jahren in den Sinn. Warum nur? Warum musste er jetzt eine Verlobte haben, die so aussah wie sie, er es allerdings nicht akzeptierte. Hao würde niemanden mehr so sehr lieben wie Aryana und an Schönheit war sie nicht zu übertreffen. Der rotbraunhaarige Feuer-Shamane kam an ihrer leicht geröteten, rechte Wange an, die sich irgendwie ziemlich warm anfühlten. Dabei hob er fragend eine Augenbraue in die Luft und fühlte ihre Stirn. Sherry hatte verdammt hohes Fieber. Wahrscheinlich so um die 40 Grad. Er legte sein linkes Ohr auf ihren Brustkorb, dort wo sein Herz schneller schlug. Ihre Atmung ging schnell und flach. Wie war das nur passiert? Fieber ist keine Krankheit sondern eine Schutzreaktion des Körpers gegen Infektionen. Es zeigt an, dass der Körper sich gegen eine Krankheit zur Wehr setzt. Der Körper schafft ein unfreundliches Klima für Erreger. Für einen Kampf gegen Krankheitserreger muss der Körper alle Energiereserven aktivieren. Dafür baut er Nährstoffe ab. Resultat dieses Abbaus ist, dass wir uns müde und schlapp fühlen, wenn wir Fieber haben. Der Körper zwingt uns zur Ruhe und spart damit Kraftreserven. Den meisten Menschen ist dann auch kalt. Das liegt daran, dass die Erhöhung der Körperkerntemperatur auf Kosten der Hautdurchblutung geschieht. Ihren Höhepunkt erreicht die Fieberkurve meist am frühen Abend. Während der Anstieg des Fiebers meist von Frieren, auch Schüttelfrost, begleitet wird, geht das Abfallen mit Schwitzen einher. Hinzu kommen gerade bei Erkältungskrankheiten Glieder-, Muskel und Kopfschmerzen. Haut und Lippen fühlen sich trocken an, und man verspürt keinerlei Appetit. Hao stand schnell auf und ging ins Badezimmer. Fühlte eine Schüssel eiskaltes Wasser und nahm einen weißen Lappen das er danach in die wasservolle Schüssel fallen lies. Danach ging er in die Küche und nahm ein paar Eiswürfeln, tat sie ins Wasser das in der Schüssel drin war. Der Feuer-Shamane ging zu ihr und tauchte das Tuch ins, durch die Eiswürfel wertendes, eiskalte Wasser, drückte das Wasser ein wenig aus und legte es danach auf die Stirn der schlafenden Sherry. Im Unterbewusstsein zuckte das Mädchen unangenehm zusammen, als dass kalte Lappen ihre glühende Stirn berührte. Seine dunklen Augen wanderten zu ihren Lippen, zu ihrem Mund der leicht offen war und sich mit jedem Atemzug bewegte. Es sah so einladend aus. Hao biss sich auf die Unterlippe. Was war nur los mit ihm? Sherry brachte ihn noch um den verstand! Hao beugte sich zum Mädchen herunter, stützte sich mit den Händen jeweils links und rechts von ihrem Kopf ab. Sein langes rotbraunes Haar glitt von seinen Schultern herunter und kitzelte Sherry an den Wangen und Hals, dabei zuckte sie immer wieder zusammen. Der Feuer-Shamane beugte sich noch mehr nach vorn und berührte leicht ihre Lippen mit seinen. Sofort wurde ihm klar was er da tat und fuhr erschrocken hoch. Was ist nur mit mir los?! Der Onmyouji-Shamane verstand sich selbst nicht mehr. Schnell ohne große ruckartige Bewegungen zu machen stand er auf und entfernte sich von der kranken Sherry. Hoffentlich hatte er sich nicht bei ihr angesteckt mit diesem, nicht gerade sagenden Kuss. Plötzlich klopfte es an der Tür und Hao wurde somit aus seinen Gedanken gerissen. Schnell fuhr er sich durch die Stirn und bat derjenige der geklopft hatte herein. „Guten Morgen, Meister Hao. Ich bringe euch Sherry`s Sachen, wofür Sie mich gebeten hatten.“ Es war Nickrom der gerade mit einer großen Sporttasche herein trat. Hao hatte ihn gebeten, ein paar von Sherry`s Klamotten hier her zu bringen. Immer hin blieb sie noch eine Weile hier, um genau zu sein, bis zum Ende des Shamanen-Turniers. Was er am allerwenigstens gebrachen konnte, war das Goldva sie einfing und bei diesem Ritual opferte, womit nicht nur sie ihr Leben verlor sondern auch er. Das durfte er nicht zulassen! Niemals! „Hier. Ich habe auch ihr Skizzenbuch mitgenommen. Sherry geht ohne das Buch nicht aus dem Haus. Ist das letzte was sie von ihrer verstorbenen Mutter bekommen hatte.“, redete Nickrom weiter und übergab seinem Meister das Buch. Hao nahm es wortlos entgegen. So weit kommt’s noch, dass er auch noch anfing danke und bitte sagte. Der Feuer-Shamane bat seinen Anhänger raus zu gehen. Der Junge Patchee stellte die Tasche ab und verschwand nach draußen. Hao blätterte interessiert im Buch herum, bis er schließlich bei der Letzten hingen blieb. Eine Skizze von ihm. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ „Sherry?!“ Der schwarzhaarige Patchee durchsuchte das ganze Haus nach seiner Tochter die spurlos verschwunden war. Es war so als ob die Erde sie verschluckt hatte. Wo war bloß dieser Dämonenwolf, wenn man ihn brauchte? Er schien ebenfalls wie vom Erdboden verschwunden zu sein. „Sherry, bist du hier?!“, kraftvoll schwang er die Tür ihres Zimmers auf. Das Zimmer sah unberührt aus. Schnell wie er konnte öffnete er die beiden Türen ihres Schrankes, sah sofort das ein paar Klamotten von ihr fehlten. Ihre Lieblingsklamotten, die sie häufiger trug, als die andern. Oh nein! Silver ahnte das schlimmste. Schnell ging er zu ihrem Schreibtisch und öffnete ziemlich heftig eine Schublade, so das die Vase wo sich die weise Rose befand umkippte und auf dem Boden fiel, was Silver ziemlich wenig kümmerte. Das Skizzenbuch seiner Tochter war nicht da! Schlechtes Zeichen! Genau in diesem Moment kam Sanso, Sherry`s treuer Schutzgeist ins Zimmer rein. Der Patchee schaute ihn wütend an. Gab sofort ihm die Schuld an Sherry`s Verschwinden, die er auch zu recht trug und sich deswegen schon selber schuldig fühlte ohne, das es ihm jemand sagen sollte. „Wo ist meine Tochter?! Hab ich dir nicht gesagt, du sollst auf sie aufpassen?! Ich habe dir vertraut, habe die Sicherheit meiner Tochter in deinen Pfoten gelegt! Wo ist sie eigentlich?!“ Der schwarzhaarige Patchee redete ununterbrochen weiter, ließ Sanso nicht zu Wort kommen, der beschämt und schuldig seinen Kopf weg drehte. „Bei Hao Asakura. Hao hat sie gestern Abend einfach mitgenommen.“ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Sherry schlug langsam und müde ihre grauen Augen. Im Zimmer war es nicht gerade besonders hell, Zeichen dafür, dass es bereits Abend war. „Na? Endlich war?“ Als Sherry diese Stimme hörte fuhr sie erschrocken hoch, so fiel das weise, nasse Lappen von ihrer Stirn. Verwirrt betrachtete sie den dicken Stoff auf ihrem Schoss, der die Decke langsam nässte. Kümmerte sich nicht weiter darum sondern schaute Hao geschockt an, der sich auf einen Stuhl vor dem Bett, auf dem sie lag, gesetzt hat. Sherry blickte ihn nicht weiter an, denn der starre Blick von ihm und das freche Grinsen auf seinen Lippen konnte sie einfach nur mehr sehen. Ihre grauen Augen fielen wieder auf den nassen Lappen auf ihrem Schoss. Hat er sich etwa den ganzen Tag um mich gekümmert? „Ja, das habe ich. Du hattest ziemlich hohes Fieber.“, sagte Hao und antwortete somit auf die Frage die sie sich gedanklich gestellt hatte. Er nahm das Lappen von ihrem Schoss und ließ es in die bereits leere Schüssel fallen. Mit einer langsamen und bedachten Handbewegung fühlte er ihre Stirn, die bei der Berührung erschrocken und panisch zusammen zuckte und ihn ebenfalls panisch anschaute. „Gut, kein Fieber mehr.“, sagte der Feuer-Shamane und nahm seine Hand von ihrer nassen Stirn. Sherry schaute ihn fragend an, doch wand ihren Blick schnell ab. Ein Schmerz durchzog ihren Nacken. Gedankenverloren legte sie ihre rechte Hand auf ihrem Nacken. Den einzigen Gedanken den sie hatte, war das sie von hier weg wollte und das wollte sie schnell. Wollte weg von dem gefürchteten Onmyouji-Shamane Hao Asakura. Sherry konzentrierte sich nun mehr auf seine Umgebung und bemerkte erst jetzt, dass sie in der Villa, in Hao`s Unterkunft im Dorf der Patcheen war, auch das Hao sie die ganze Zeit mit einem prüfenden und durchbohrendem Blick anschaute, doch dies ignorierte sie gekonnt. Sherry beachtete den Shamanen nicht weiter, sondern einfach stand auf. Hao blickte sie ruhig und wachsam an. Das schwarzhaarige Mädchen ging einfach durch eine Tür hinein, die im Zimmer war und deutete somit richtig. Sie war im Bad, dort wo sie hin wollte. Die schwarzhaarige Shamanin drehte den Wasserhahn auf und wuchs sich ihre Hände mit kaltem Wasser. Sie besaß sich selber im Spiegel. Sie sah einfach nur schrecklich aus. Zerzaustes Haar und rote Wangen. Die Shamanin sah ziemlich übermüdet aus, hatte leichte Augenringe. Kalte Schweißperlen klebten auf ihren Schläfen und auf seiner Stirn. Sherry nahm kaltes Wasser in beiden Händen und klatschte es in ihr Gesicht, wusch es ordentlich. Das kalte Wasser auf ihrer Stirn tat gut, es kühlte ihre leicht glühende Stirn ein wenig ab. Obwohl sie kein Fieber mehr hatte, so fühlte sich ihre Stirn trotzdem an. Die Shamanin drehte den Wasserhahn wieder zu und lehnte sich noch einige Sekunden vor dem Waschbecken um nach zu denken, um ihre Gedanken zu ordnen und sich einen Plan zu recht zu legen. Also, sie war bei Hao in seiner Villa. Durch die Fenster konnte sie nicht fliehen, denn Weg kannte sie durch die Villa nicht. Ganz bestimmt hatte der Feuer-Shamane seine Anhänger befohlen auf sie aufzupassen. Immer hin war ihr Leben gold wert. Für Goldva und die Asakura Familie. Wenn sie geopfert wird, stirbt, starb auch Hao mit ihr. Sherry knirschte wütend mit den Zähnen. Sie schaute ihr Spiegelbild an und sah ihr leicht wutverzehrtes Gesicht. Die Schwarzhaarige hatte keine Kraft mehr. Sherry konnte nicht mehr, war am Ende ihrer Kräfte! So hilflos hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. War gebrochen durch die Lügen die sie umgaben. Weiß Gott was Silver ihr noch alles verschwiegen hatte. Sie warf nochmals einen Blick in den Spiegel. Sherry streckte die Hand aus und berührte die glatte Glasfläche mit den Fingerspitzen. Sie sah nicht mehr sie selbst. Die Schwarzhaarige hatte das Gefühl eine völlig fremde Person würde ihr aus dem Spiegel mit bedrückten, grauen Augen entgegen sehen. Eine Person, die von einem Lügennetz umgeben war und nichts tat um sich daraus zu befreien. Denn, und das war gerade das schlimmste, gerade in diesem Netzt aus Lügen fühlte sie sich frei! Fühlte sich frei, ohne zu wissen, dass sie mit dem schlimmsten und grausamen Onmyouji-Shamane Hao Asakura Zwangsverlobt war. Fühlte sich gut ohne zu wissen das Goldva eine falsche Schlang war, nur hinter ihrem Leben her war. Hatte die Illusion genossen das Nickrom ihr bester Freund war und immer für sie da war, wenn sie ihn brauchte. Sie erkannte nun, dass ihr ganzes Leben eine ganze, große Lüge war. Ihre Finger rutschten von der Spiegelfläche ab und hinterließen milchige Streifen auf der Oberfläche. Ihr Spiegelbild war jetzt unklar und verschwommen, sah irgendwie verworren und uneins aus. „Jetzt sehe ich genauso aus, wie ich mich fühle...“ Mit diesem Gedanken verließ sie das Bad und kehrte wieder in Hao`s Zimmer zurück. Von ihm fehlte jede Spur. Fragenden hob sie eine Augenbraue hoch. Egal! Das war ihre Chance zu entkommen. Hoffentlich lauerten keiner seiner Anhänger draußen in den Fluren herum. Das konnte sie jetzt nun wirklich nicht gebrauchen, obwohl sie sich wehren konnte. Die Shamanin öffnete sachte die Tür des Zimmers, was gar nicht so leicht war, denn die Tür quietschte ziemlich laut. Kann mal jemand das Teil ölen oder was? Sherry schaute gut um und rannte schließlich los. Lange Flure entlang, Treppen herunter, bis sie schließlich vor zwei großen Türen, das ein Tor darstellen sollte schlitternd halt machte. Hoffentlich war das gigantische und prachtvolle Tor nicht verschlossen, obwohl sie kein Schloss erkennen konnte. Sherry presste beide Hände gegen das warme Holz und die beiden Türen öffneten sich langsam, jedoch nicht gerade geräuschlos. Zum Glück war sie so zierlich und klein, konnte sich durch einen kleinen Spalt, denn sie sich gemacht hatte durch quetschen. Ihre grauen Augen wanderten durch die weite Lichtung, erkannte niemand. Kaum hatte sie einen Schritt gemacht, sag sie auf erkannte einen gewissen Jemanden im fallen, hellen Mondlicht des wunderschönen Vollmondes, hier war er also. Hatte er etwa mit diesem Zug von ihr gerechnet, weswegen er nun vor dem Tor auf sie wartete? Oder wollte er, dass sie raus ging, deswegen keine Anhänger? Hao hielt ihr seine bloße Hand entgegen, in dem schwachen Licht des Mondes konnte sie sehen das er keine Handschuhe mehr trug. Vorsichtig ergriff sie seine Hand. Ein Zittern durchlief ihren Körper und eine Gänsehaut breitete sich auf ihrer Haut aus. Sie spürte zum ersten Mal die gefährliche Stärke die von ihm ausging, intensiver. Er führte sie über die Wiese vor der großen und prächtigen Villa. Hao wohnte im Wald, inmitten einer großen und weiten Lichtung des Dorfes. Vor ihnen erhob sich genau dieser Wald. Am Tag ging sie gerne dort hinein doch nun sah er unheimlich aus, gespenstig mit seinen Schatten und den dürren Ästen an denen zu dieser Jahreszeit erst die Blätter wuchsen. Ihr wurde kalt beim Anblick des dunklen Waldes. Die einzige Wärmequelle die sie hatte war seine große und grobe Hand, die ihre bestimmend aber dennoch sanft umschlossen hielt, sie mit sich zog. Leise rieselten die Steine des dünnen Pfades unter ihren Füßen. Er schien kaum Geräusche zu machen, er ging durch diesen Wald als wäre er mit allem hier verbunden. Mit den Bäumen, den Steinen, den Büschen. Alles was sich in diesem Wald befand. Sie konnte es sogar nachvollziehen. Immer hin war er ein Onmyouji, ein Shamane der mit der Natur verbunden war. Nach einer gewissen Zeit war der Weg plötzlich zu ende und vor ihnen ragten sich große Dornenbüsche mit einem kaputten Stacheldraht, der die Büsche wie schützende Arme umarmte. Schade um die Blätter, die total zerfetzt und durchlöchert waren. Bei diesem Gedanken den sie gerade hatte schaute Hao sie grinsend an, sie allerdings verstand nichts. Hatte sie den was falsches gedacht? Es war doch nur die Wahrheit. „Deswegen musste ich auch so grinsen. Nicht sehr vielen fallen solche Dinge einfach so auf, beim ersten Blick.“, antwortete Hao und erlöste die kleine Sherry somit aus ihrer Verwirrung. Feuer-Shamane war damit beschäftigt den Draht zu entfernten und die Büsche auseinander zu pressen. „Soll ich dir helfen?“, fragte Sherry hilfsbereit und enternde somit einem ziemlich verwirrten Blick des Onmyouji-Shamanen. Hatte sie den schon wieder was falsches gemacht? Hao lächelte plötzlich und der Ausdruck in seinen schwarzen Augen wurde ganz warm und freundlich. Hao tätschelte Sherry am Kopf. „Lass nur, kleines.“, sagte er und machte mit seinem tun weiter. Die schwarzhaarige Shamanin zuckte nur mit den Schultern und schaute in weiter zu, wie er die Büsche und den Stacheldraht auseinander presste oder wegnahm. „Da sind wir.“ Hao zeigte mit der Hand durch den Eingang, den er für sie beide erschaffen hatte. Interessiert schaute sie durch den Eingang mit ihren großen, grauen Augen. Hao hatte sie tatsächlich zu einem Wasserfall mitgenommen und er hatte nicht gelogen, nicht übertrieben was die Schönheit dieses Ortes anging. Der See war umrandet mit herrlichen, weißen Steinen. Der See glitzerte rein, sah so aus, als ob kleine Diamanten herum schwimmen würden, sah aus, als ob dem Wasserfall der von einer Felswand floss, welche funkelnd heraus fielen. Neben dem Wasserfall und um ihn herum wuchsen wunderschöne und prächtige Pflanzen. Fröhlich und glücklich ihre Schönheit zu zeigen, wuchsen Blumen der Art die sie nicht kannte. Einfach nur wunderschön und betörend. Selbst der Mond, der sich mit seiner vollen Pracht im Wasser spiegelte, schien sich wie im Paradies zu fühlen, entspannter, ruhiger und Fröhlichkeit. Der Ort selbst war so betörend ruhig und friedlich, dass es einem die Sinne beruhigte. Nicht einmal Yoga, eine entspannte Massage oder Akupunktur konnten sich damit messen. Jetzt bereute sie es ihr Skizzenbuch nicht dabei zu haben. Diesen Ort, diese Schönheit wollte sie unbedingt fest halten, obwohl sie wusste, dass sie es niemals so zeichnen konnte, die Gefühle nicht zeichnen konnte, die der Wasserfall übergab. Der Feuer-Shamane lass jeden einzelnen der Gedanken des Mädchens. Gefiel ihre art zu denken, gefiel wie sie diesen Wundervollen Ort bezeichnete, ebenfalls das sie es gerne zeichnen würde. Darüber konnte er einfach nur Lächeln und seine tiefen, bodenlosen, schwarzen Augen bekamen einen sanften Ausdruck. Aus dem Poncho holte der rothaarige Shamane ein schwarzes Buch. Er tippte sanft an der Schulter des Mädchens, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, sie sanft aus ihren herrlichen Gedanken heraus holte, die er gerne weiter gelesen hätte. Mit fragenden, grauen Seelenspiegeln schaute sie den Jungen an, der ihr nur lächelnd das Buch gab. „Mein Skizzenbuch.“, sagte sie freudig und nahm es rasch an sich, doch ein weiteres Problem. Keinen Bleistift und auf keinen Radierer. Als das schwarzhaarige Mädchen nach oben schaute, hielt ihr Hao die Werkzeuge hin, die sie brauchte. Glücklich nahm sie die zwei Zeichenwerkzeuge an sich und drehte sich wieder zu dem wundervollen Ort um. Nur noch ein guter Platz mit einem perfekten Blickwinkel und dann konnte sie sich an ihre geliebte Arbeit setzen. Sie keuchte erschrocken auf, als sie plötzlich spürte wie sie sich einen starken Arm der sich von hinten um ihre Hüfte gelegt hatte. Sherry schaute in Hao`s lächelndes Gesicht, der nur mit seinem linken Zeigefinger auf einen platten Stein zeigte. Interessiert betrachtete sie den Stein. Er sah perfekt aus und konnte sich den Blickwinkel genau vorstellen, denn sie haben wollte, weswegen sie darauf zu lief und sich auf den Stein setze. Der Onmyouji-Shamane konnte deswegen einfach nur grinsen. Von wegen nachtragend. Aber vielleicht war sie im Moment einfach nur glücklich, wer würde das nicht sein, beim Anblick des klaren Wasserfalls. Spätestens wenn sie wieder bei der Villa waren, würde sie ihn wieder verhasst und wütend anschauen. Irgendwie verletzte der Hass auf ihn in diesen wunderschönen, grauen Augen. Er wusste noch nicht einmal warum. Dieses Mädchen brachte ihm noch um den Verstand und es fing schon an. Sein Herz klopfte schneller, so als ob es aus seinem Brustkorb heraus reißen wollte und in die zarten Hände des Mädchens hüpfen wollte. Der Shamane fühlte sich unglaublich wohl in ihrer Nähe, zauberte immer wieder ein verstecktes Lächeln auf ihrem Gesicht, dass nur der kleine Opacho es mitbekam, immer wieder sagte, er hätte sich in sie… verliebt?! Hao schüttelte den Kopf. Die einzige Frau die er jemals lieben würde, war Aryana, er hatte seiner Verlobten ewige Treue geschworen. Niemals würde er ein anderes Mädchen lieben als sie. Seine schwarzen Augen wanderten unauffällig zu Silver`s Tochter, der kleinen Sherry, die ihre rechte hand anmutig und geschmeidig über das Blatt Papier bewegte, manchmal von dem Skizzenbuch aufsah. Da! Wieder dieses Herzklopfen, das ihm bei Atem hinderte. Das dürfte doch nicht wahr sein. Hatte er sich tatsächlich in die schwache und anfällige Sherry verliebt? Sie war unter seiner Würde. Niemals würde er das akzeptieren. Wenn sich das nicht änderte, blieb im nichts anderes übrig, als sie umzubringen, so wie er es bei Aryana getan hatte, die ihm darum gebeten hatte. Seine dunklen und finsteren Gedanken an diesem Tag verderbten ihm die Laune. Da konnte selbst der Wasserfall nichts ändern. Er brauchte eine Abkühlung um aufzuwachen, weswegen ihm auch die Idee in den Sinn kam. Schnell zog er sich bis auf die Boxershorts aus und mit einem kräftigen Schwung war er auch schon im kalten Wasser. Sherry die gerade aufgesehen hatte, konnte sich keinen Reim daraus machen. Das Wasser war sicher eisig. Wie konnte er nur bei dieser Temperatur schwimmen gehen? Vielleicht war das Wasser gar nicht kalt, so wie es aussah, sondern noch recht warm. Sie zuckte nur mit den Schultern und widmete sich weiter ihrem tun. „Ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich eine Runde schwimme.“, sagte Hao und schwamm ein paar Runden, ließ das Mädchen allerdings nicht aus den Augen. Nicht das sie auf den Gedanken kam einfach abzuhauen. Es würde ihr so wieso nichts nützen. „Nein, aber beweg das Wasser bitte nicht so sehr. Ja?“, sagte Sherry und musste leicht kichern, was Hao`s schwarze Augen noch mehr auf sie lenkte. Das Mädchen kümmerte sich nicht weiter darum, sondern zeichnete weiter. Als sie allerdings immer noch den starren Blick des jungen Mannes immer noch auf sich spürte, unbewegt, konnte sie nicht anders als sich gestört zu fühlen und Hao beschämt anzusehen. „Hao, kannst du bitte aufhören mich so anzustarren? Das stört!“, eine leichte röte zierte die Wangen des Mädchens, was den Feuer-Shamanen zum lachen brachte. Schüchtern war sie auch noch, aber konnte ihre Meinung sagen. Es ist echt schwer sie einzuschätzen. Jeden Tag brachte sie etwas Neues an den Tag. Auf was hatte er sich da nur eingelassen? Sherry zeichnete weiter, ließ sich von nichts weiterem mehr stören. Doch als sie ein weiteres mal hoch sah um weiter zeichnen zu können, sah sie wie Hao aus dem Wasser kam. Ihr Gesicht glich nun einer überreifen Tomate, so rot wie es gerade geworden war. Welches Mädchen würde bei Hao`s Oberkörper schon nicht rot oder weiche Knien? Der Feuer-Shamane hatte einen gut gebauten und gut durchtrainierten Oberkörper. Es sah einfach Hammer aus. Wie es sich wohl anfühlen würde von ihm umarmt zu werden, wenn er oben ohne war? Sicher klasse. Ohne es richtig zu merken versank sie in ihren Gedanken und fing an wie ein kleines, verliebtes Mädchen an zu schwärmen. Sherry wurde aus den Gedanken gerissen, als sie ein belustigtes Lachen hörte. Sofort wurde ihr klar an was sie die ganze Zeit gedacht hatte und zu ihrem übeln hatte derjenige die Gedanken gelesen, für die sie waren. Beschämt und peinlich berührt widmete sie sich rasch ihrer Zeichnung, die bald fertig war. Nur noch ein Strich dort und dort. Der Feuer-Shamane grinste frech und ging leisen Schritten zum Mädchen. Nun war sie so auf ihrer Zeichnung fixiert, das sie ihn gar nicht bemerkt, erst als er genau vor ihr, in ihrem Blickwinkel zum stehen kam, hob sie fragend ihren Kopf in die Höhe. Hao beugte sich zu Sherry hinunter und berührte sacht ihre Lippen mit den seinen. Erschrocken über das Tun des Feuer-Shamanen wollte das Mädchen schon hochfahren, ihn weg schubsen, doch in dem Moment spürte sie eine Hand an ihrem Nacken und hinderte somit ihre Flucht. Diese kaum spürbare Berührung jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Unsicher schloss sie ihre grauen Augen und erwiderte scheu den Kuss. Hao packte das Mädchen an beiden Oberarmen und zog sie hoch, ohne den Kuss zu lösen, denn sie saß die ganze Zeit auf den Stein. Ihr geliebtes Skizzenbuch, fiel somit Werkzeug auf das weiche, grüne Gras. Sherry zuckte dabei erschrocken zusammen und verkrampfte sich ziemlich. Hao stahl ihr gerade ihren ersten Kuss. Plötzlich spürte sie eine freche Zunge, die über ihre Lippen leckte. Überrascht riss sie die Augen auf und sah direkt in zwei schwarze Unendlichkeiten. Irrte er sich oder spiegelte sich in ihnen Verlangen? Ohne weiters nachzudenken öffnete das Mädchen ihren Mund, ließ ihn ein. Hao wartete auch nicht länger, fing an ihren Mund zu erkunden, strich ihre Zähne entlang, biss sanft in ihre Unterlippe, forderte sie zu einem heißen Zungenkampf auf. Sherry konnte einfach nicht anders und seufzte leise in den Kuss hinein, legte ihre Hände auf die Schultern von Hao und spürte als Antwort dessen zweite Hand auf ihrem Rücken, die sie mehr an seinen muskulösen Oberkörper drückte. Diese streichelte erst langsam auf und ab, dann schob sie sich unter ihre schwarze Bluse. Hitze stieg in ihr auf, die sie nicht kontrollieren konnte. Sherry konnte deutlich spüren wie ihr Verlangen stieg und da machte es dieses gewisse Ding zwischen ihren Beinen auch noch zunehmend schwerer. Das war nicht richtig! Gewaltsam, kräftig und bestimmend drückte das Mädchen den rotbraunhaarigen Shamanen weg, der nicht überrascht aussah. Starrte sie nur starr an. Sherry konnte nicht anders und lief weg, zurück in die Villa, denn sie wusste, das Hao sie schnell wieder einfangen konnte, wenn sie versuchte abzuhauen. Alles was sie dachte war, einfach weg von ihm. Einfach nur weg! Das ist eine schlechte Romanze für uns beide! Dies war der Gedanke der beiden, die bald mehr für einander empfinden werden, es jedoch niemals akzeptieren werden. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ „Wann können wir endlich beginnen? Sherry müsste längst geopfert werden.“ Der alte Mann schnauzte, der mit der Begleitung seiner Frau beim Häuptling waren, Goldva voll, der es einfach nur gelassen hinnahm, locker an seiner Indianerpfeife rauchte. „Hao hat Sherry gestern Abend mit sich genommen. Glaubst du wirklich Hao würde zulassen, das wir sein Leben endgültig beenden?“, sprach der alte Häuptling mit tiefer und ruhiger Stimme. Yomei war rasend vor Wut, während seine Frau Kino alles nur ruhig hinnahm. „Das war auch zu erwarten. Hao ist nun mal einfach gerissener als wir und uns immer einen Schritt vor aus.“, mischte sich Kino ein und blickten die beiden alten Männer aus ihren bilden Augen, durch die schwarze Brille die sie auf der Nase trug. „Wir müssen Sherry wieder beschaffen. Sie ist unsere letzte Hoffnung Hao endgültig zu vernichten. Yoh würde niemals seinen eigenen Zwillingsbruder umbringen, egal wie grausam Hao auch war oder immer noch ist, dafür ist er einfach zu gutmütig.“, redete Kino weiter und hatte einen ernsten Gesichtausdruck auf. „Damit das klar ist. Nur wir drei dürfen etwas davon erfahren. Jeder andere der das zu Ohren bekam, würde verhindern, das Sherry geopfert wird.“ Goldva blickte nachdenklich in den großen Bildschirm, wo man die schwarzhaarige Shamanin total aufgelöst und gehetzt durch den Wald rennen sah. Das wer der perfekte Zeitpunkt sie einzufangen. Ohne Schutzgeist und mit den Nerven am Ende war sie wie ein schwaches kleines Mädchen. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Ende von diesem Kapitel XD Sherry und Hao sind sich näher gekommen xD Bitte Fan-Schwänchen hoch heben xD Witz ^^ Na ja ^^ Hoffe es hat euch gefallen ^^ Bye Bye Shi_no_Luzifer Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)