What hurts the most? von ShiroiKaze (Die Liebe? Oder mein Feuer auf deiner Haut?) ================================================================================ Kapitel 10: Conversations ------------------------- Conversations Hao warf das Mädchen wütend auf das riesige Bett. Total geschockt und panisch schaute sie den jungen Mann an. Ihre grauen Augen waren weit aufgerissen, traute sich nicht auch nur einen Muskel zu bewegen. Lag total verängstig auf dem Bett, ihr Atem ging stockend und schluckte schwer. Ihr Körper wurde von einem Zittern durchlüftet. Schlechtes Gewissen breitete sich in Hao aus und sein Blick wechselte von Hart zu sanft. Schuld zeichnete sich in ihnen aus. Langsam beugte er sich Sherry herunter und berührte sachte mit seiner rechten Hand ihre Wange. Wie erwartet zuckte sie erschrocken zusammen und kniff die Augen zusammen, ihr Atem ging schneller. „Endschuldige.“, hauchte er ihr zu und ließ das Mädchen somit verwirrt und fragend ihre Augen sachte und langsam wieder zu öffnen. Sherry schaute ihn mit einem vorwurfsvollem Blick, hob ihre rechte Hand und wollte ihm eine saftige Ohrfeige verpassen, doch er fing ihr Handgelenk locker mit der linken Hand auf und schaute weiter hin in ihre schreck geweiteten Augen. „Ich weiß ich hätte diese Ohrfeige mehr als nur verdient, aber ich lasse mich nun mal nicht Ohrfeigen.“ Hao legte seine Stirn auf die halb geschlossene Hand der Schwarzhaarigen, die ihn einfach nur erstarrt ansah. Wusste nicht wie sich verhalten sollte. Der Feuer-Shamane hatte ihr gegenüber zwei Gesichter. Das grausame Gesicht und das sanfte, zeigte sie beide. Der Asakura wusste nicht wie ihm geschah. Manchmal war er grausam zu ihr und manchmal, wie jetzt und beim Wasserfall sanft und zart. Was machte Sherry nur mit ihm? In ihrer Nähe wurde ihm warm und sein herz klopfte wie wild gegen seine Brust. Solche Gefühle empfand er eigentlich nur für Aryana. Er schwor ihr, bei ihrem tot ewige und treue Liebe. Und nun? Der Shamane war gerade dabei sich in eine andere zu verlieben, da war es ihm egal, ob sie fast genau so aussah wie seine ermordete Geliebte Aryana. Sherry schaute ihn einfach nur erstarrt an und auch ihr Blick wurde weich. Hao hielt sie nicht fest, weder grob, eher auf eine sanfte Art, die sie nicht von ihm kannte. Zögerlich berührte sie die Wange des Shamanen. Der Asakura ließ es zu und schaute dem Mädchen tief in die Augen. Schüchtern und zögerlich streichelte sie seine Wange und Hao schmiegte sich leicht an die Wärme ihrer Hand, ließ dabei ihr Handgelenk los. Sherry wusste nicht was sie da tat. Sie war wirklich naiv, zu naiv, deswegen konnte Hao sie auch so leicht entführen und Goldva ebenfalls um sie zu töten. Aber ihr gefiel es einfach in einer Lüge zu leben. So wurde sie nicht von der Wahrheit verletzt. Ihre Hand ging weiter bis zu seinem Nacken, zog ihn zu ihr herunter, bis ihre Gesichter nur noch ein paar Zentimeter trennten. Um noch mehr Halt zu bekommen stützte sich der Feuer-Shamane mit seinen Unterarmen neben ihrem Kopf ab. Beide schalteten ihren Verstand aus und das einzige was zählte, war für sich nur der jeweils andere. Sherry streichelte sein langes, weiches und rotbraunes Haar. Es fühlte sich so an, als ob flüssige durch ihre Finger gleiten würden, sie nicht dabei verbrannte. Was machte Hao nur mir ihr? Obwohl sie zwar Zwangsverlobt waren, war es verboten, eine schlechte Romanze die sie betrieben, doch ihr heftig klopfendes Herz weigerte sich das einzusehen. Hatte sie sich etwa in Hao Asakura verliebt? In den grausamsten Shamanen denn es gab? Auf seine Lippen sah man plötzlich ein schmunzeln. Das hätte sie lieber nicht denken sollen, dann er hatte gerade ihre Gedanken gelesen. Aber sie schämte sich nicht. Es war nun mal die Wahrheit. Es war egal ob sie lieber in einer Lüge gelebt hätte, die Wahrheit kam immer ans Licht. Hao beugte sich mehr zu der Shamanin unter sich herunter. Sherry blieb gelassen und schloss ihre Augen halb. Keine Sekunde später spürte sie ein paar warme und weiche Lippen auf die irrigen, dabei schloss sie ganz ihre Augen, doch Hao beobachtete sie noch eine Weile, bis er schließlich ebenfalls seine schwarzen Augen schloss um den Kuss in vollen Zügen zu genießen. Was danach geschah war einfach unglaublich. Sie ließen sich von ihren Gefühlen leiten, sie waren immer noch die besten Wegweiser. Den Rest bekam Sherry nur noch in Blitzabschnitten mit, doch das hinderte nicht daran, dass sie es genoss. Nackte Haut auf Haut, dass behagliche Gefühl zusammen in einem Bett zu liegen und zu kuscheln. Dieses innere Feuer, welches einfach nicht verlöschen wollte. Im Gegenteil, nur noch mehr angefacht wurde, durch Hao`s Berührungen. Die erstickenden Geräusche, die das Zimmer erfüllten wie einen dicken Schleier. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ „Goldva`s Plan ist wohl nach hinten losgegangen.“ Das schwarzhaarige Mädchen trat näher an das Bett ihrer besten Freundin, die zusammen gekauert auf dem Bett saß und ein großes, weiches Kissen auf dem Oberkörper gepresst, mit einem leeren und verlorenen Blick. Jaquie setzte sich auf die Bettkante und schaute Maya mit ihren blauen Augen durchdringend an. Den Blick erwiderte das braunhaarige Mädchen allerdings nicht, sondern schaute starr weiter hin ins Leere. „Hast du dich etwa mit Riku gestritten?“, stellte die schwarzhaarige Shamanin fest und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Jaquie, wir streiten uns immer.“, nuschelte Maya ins Kissen, ihr Blick wurde traurig. „Ihr zwei macht mich immer ums neue fertig. Ihr liebt euch und das wisst ihr beide. Warum also alles so kompliziert? Ihr macht es euch nur unnötig schwer.“ Nun sah Maya auf und blickte ihre beste Freundin wissend und durchdringend an. Jaquie verstand den stillen Kommentar des braunhaarigen Mädchens, bekam jedoch trotzdem eine Antwort. „Du vergisst, dass wir nicht existieren. Wir sind nur hier, weil wir damals nicht das tun konnten was wir wollten. Deswegen leben wir nur, um das zu tun was wir damals nicht tun konnten.“ Das stimmte. Alle in der Organisation haben eine zweite Chance bekommen, eine zweite Chance auf ein Neues Leben, was jedoch nicht lange dauert. Bald würden sie wieder ins Gras beißen, sterben. Vielleicht sogar ohne die zweite Chance zu benutzen. Niemand hatte sein Ziel erreicht außer Jaquie und Rox. Sie haben endlich zu einander gefunden. Und sie? Sie war so feige um Riku zu sagen das sie ihn liebte, aus Angst die einzige Verbindung zu ihm damit zu zerstören und das obwohl sie wusste, dass Riku sie ebenfalls liebte. Wer weiß, vielleicht verstanden sie sich auch so, ohne Worte. Sie wusste es besser! Riku checkte nicht, das auch sie ihn liebte, eine zweideutige Liebe, weswegen er nach wie vor schweigt. Er hatte Angst, beide waren feige. Maya war noch nie gut in Liebesdingen. Kein Wunder. Riku war ihre mehr oder weniger erste Beziehung die sie in ihrem Leben hatte. Auch wenn die Beziehung nur aus körperliche Leidenschaft bestand. „Oh Maya, was mach ich nur mit dir?“, seufzte Jaquie laut auf. Maya drückte ihr Gesicht wieder ins Kissen, schluchzte leicht auf, fing an zu weinen. Ihre beste Freundin nahm sie tröstend in die Arme. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Der junge Feuer-Shamane deckte seine schlafende Geliebte zu, die friedlich vor sich hin schlummerte. Er strich ihr eine störende Strähne ihres schwarzen Haar aus dem Gesicht. Danach machte er sich daran sich anzuziehen. Was passiert war bereute er nicht. Er hatte doch tatsächlich das Versprechen gegenüber seiner großen Liebe Aryana gebrochen, hatte sich in jemand komplett anders verliebt, in Silver`s Tochter, Sherry. Als er sich fertig angezogen hatte blickte er noch einmal in das wunderschöne, makellose, schlafende Gesicht des Mädchens, was ihm ein weiches und sanftes Lächeln auf den Lippen zauberte bevor er in einem Wirbel aus Feuer verschwand, sich aufmachend zu dem Treffen mit seinem jüngeren Zwillingsbruder Yoh Asakura. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Seine schwarzen Seelenspiegel schauten den Sonnenuntergang begeisternd an. Der Himmel tauchte in schöne und warme rotfarbige Töne. Er genoss den Anblick der sich vor ihm bot, bevor er ein ernstes Gespräch mit seinem älteren Bruder anfingen musste. Der rotbraunhaarige Shamane wollte einfach wissen was in seinem Bruder vorging, wollte wissen ob er sich ändern konnte. Daran glaubte er fest, auch wenn seine Freunde oder seine Familie was anderes sagten. Zum Beispiel das er gefährlich war, ein Monster, halt solche Sachen. Das war ihm egal, er glaubte an das Gute im Mensch, damit mussten sie nun mal leben, so war er halt. „Das glaubst aber auch nur du Yoh.“ Der Angesprochene drehte sich um. Hao stand hinter ihm und schaute ihn desinteressiert an. War nicht sonderlich begeistert über Yoh`s Gedanken ihm gegenüber. Er würde sich niemals ändern, würde niemals seinen Traum aufgeben. „Hallo Hao.“, begrüßte ihn Yoh mit seinem üblichen Grinsen auf den Lippen. Hao ließ das jedoch ziemlich kalt, setzte sich ohne ein Wort neben ihn und schaute sich ebenfalls den Sonnenuntergang an. „Worüber wolltest du mit mir reden, Yoh?“ „Ich glaube die Antwort auf deine Frage hast du doch bereits.“, antwortete der jüngere nur ruhig und schaute sich nun weiter hin den rot-orange-gelben Horizont an. Seine Gabe Gedanken lesen verabscheute er zu tiefste, doch manchmal war sie schon ganz nützlich. Konnte zum Beispiel die Gedanken seiner Feinde lesen, wusste was sie tun werden, bevor sie es überhaupt wussten. Lesen was in dem Kopf der kleinen Sherry vorgeht. „Beruhig dich Yoh. Ich werde Silver`s Tochter schon nichts tun, auf jeden Fall nicht so etwas was Goldva und der alte Knacker vorhatten. Obwohl es schon ziemlich dumm war, Yoh. Du weißt genau, dass du mich so nicht besiegen kannst. Sherry`s Tod wäre der Schlussstrich für mich. Endgültig.“ „Du hättest einen Weg gefunden zurück zu kommen. Ich kenn dich, Hao.“, sagte Yoh weiter hin gelassen. Hao war und ist ein harter Brocken. Man könnte fast sagen, er wäre an der Unsterblichkeit gebunden. Mächtig, aber halt nicht unbesiegbar. „Silver wird das Goldva nicht verzeihen und ich weiß nicht wie ich mich gegenüber Opa verhalten soll. Das was sie taten war einfach nur falsch. Ihnen waren die Gefühle von Silver egal.“ „Hast du das ganz alleine herausgefunden?“, sagte Hao nur sarkastisch, doch das einzige was sein Bruder tat war leicht auf zu lachen. „Geh den alten Knacker einfach aus dem Weg. Ich gehe jetzt, falls du nur mit mir reden wolltest um einen Tipp von mir zu hören.“, sagte der Feuer-Shamane weiter ohne auf das Gelachte von ihrem Bruder einzugehen. Yoh grinste ihn nur wissend an, was dem älteren Asakura nicht entging, wusste was es bedeute. Ohne ein weiteres Wort ging er einfach. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Sie öffnete ihre grauen Augen und schauten sich müde im Zimmer um, merkte, dass jemand fehlte. Das schwarzhaarige Mädchen ging nicht weiter darauf ein, stand auf und streckte sich ausgiebig. Hatte sie gut geschlafen. Dabei kamen ihr die Erinnerungen an gestern Nacht und wurde knallrot, schaute an sich herunter. Wie vermutet war sie nackt. Schnell schnappte sich die dünne Bettlacke unter der dicken Decke und wickelte sich ein, ging ins Bad. Die Shamanin schloss die Tür ab und ließ die Bettlacke einfach auf dem Boden fallen, stieg in die Dusche und drehte den kalten Wasserhahn auf. Das eiskalte Wasser prasselte ohne Gnade auf den Körper von Sherry, diese quietschte erschrocken auf und als sie merkte das sie nun richtig wach war, drehte sie den warmen Wasserhahn auf. Das eiskalte und warme Wasser vermischten sich und lauwarmes Wasser kam aus dem Hahn der auf dem kleinen Ständer an der gepflasterten, blauen Wand befestigt war. Nun hatte sie Zeit nachzudenken. Leicht verträumt und in Gedanken versunken legte sie ihre Stirn auf die Wand. Dachte an die Unterhaltung von ihnen zwei nach, die sie nach ihrer Nacht zu zweit hatten. Den Gedanke daran schoss ihr wieder das Blut in den Kopf. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Flashback ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Ihr Kopf lag auf de, Brustkorb des jungen Shamanen. Lauschte gemütlich seinem ruhig klopfendem Herzen und seinem gleichmäßigen Atem. Genoss die Streicheleinheiten die er mit seiner rechten Hand in ihrem Haar, auf ihrem Kopf verursachte. Sherry konnte es immer noch nicht fassen, was gerade geschehen war. Sie hatte mit dem blutrünstigen Shamanen aller Zeiten geschlafen, mit Hao Asakura und sie bereute es kein Stück. Selbst wenn sie anfing es zu bereuen, es würde nichts daran ändern, dass es geschehen war. Es hatte ihr sogar mehr als nur gefallen. So wie es schien hatte sie sich tatsächlich in ihn verliebt, war fest überzeugt, dass es nur eine einseitige Liebe war. Hao liebte schließlich immer noch Aryana. Seine wahre, erste große Liebe. Wie romantisch. Für die Liebe, für sie würdest du alles machen, nicht wahr, Hao? Es war mehr ein Gedanke für sie, als eine Frage an ihn, aber da Hao es einfach nicht lassen kann die Gedanken anderer zu lesen, so entgingen ihm nicht die interessanten Gedankengänge des schwarzhaarigen Mädchens. „Denkst du das wirklich, Kleines?“ Sherry blickte auf in die schwarzen Seelenspiegel von Hao. Sie sollte wirklich darauf acht geben was sie in seiner Gegenwart anfing zu denken. „Natürlich. Immer hin liebst du sie und wolltest mich umbringen, damit sie zurückkehrt.“, sagte sie und wollte aufstehen, doch Hao packte sie am Handgelenk und zog sie wieder zurück. Sherry fiel mit einem erstickten, leisen Schrei ins Bett, mit dem Feuer-Shamanen über ihr. „Das stimmt alles, aber jetzt bin ich mir dessen nicht mehr so sicher. Meine Gefühle sind im Moment so durcheinander.“ Seine leise Stimme prägte sich in das Gedächtnis des Mädchens ein. Ihr Herz klopfte wie wild gegen ihre Brust. Eine winzige Hoffnung machte sich in ihr breit, dass Hao vielleicht Aryana vergisst und sich in sie verliebt. Doch das größte Gefühl war Zweifel, machte die Hoffnung immer kleiner, aber sie war da. Egoistin! Sie empfand sich selbst als eine Egoistin. Wie konnte sie nur denken, dass Hao wegen einer schwachen Shamanin wie sie es war, seine große Liebe vergisst. Niemals! Wahrscheinlich sind seine Gefühle so durcheinander, weil er gerade mit ihr geschlafen hatte und er das womöglich als Betrug gegenüber Aryana findet und er nicht mehr weiß was denken oder was fühlen. „Das stimmt nicht, höchstens zur hälfte.“ Die Stimme des Feuer-Shamanen riss sie aus ihren trüben Gedanken. „Hao! Hör auf meine Gedanken zu lesen! Das ist doch total peinlich!“ Der Feuer-Shamane musste einen leichten Schlag auf der linken Brust einstecken, was ihm nur zum Grinsen brachte. „Hey.“, war der einzige Kommentar denn er raus brachte und sie nun warm anlächelte. Sherry schaute ihn nur mit einem hochroten Kopf an, wusste nicht was machen. Die Schwarzhaarige schaute beschämt weg. Heute erkannte sie sich selbst nicht wieder. In ihr wütete gerade ein großer Sturm, der nur aus ihren Gefühlen bestand. Nennt man das Liebe? Hai beugte sich noch mehr zu ihr herunter, drehte ihren Kopf wieder zu ihm und küsste sie zärtlich. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Flashback End ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ War nicht gerade so ein großes Gespräch gewesen. In letzter Zeit fühlte sie sich so geborgen in seiner Nähe. Die Angst vor ihm war weniger geworden, doch der Respekt blieb. Sherry machte sich gar keine Gedanken darüber ob es verboten war oder nicht. Sie wollte es nur genießen, bevor sie in die harte Realität gezogen wurde. In einer Illusion zu leben ist viel besser, als in der harten realen Welt. Man muss jedoch auch achten das man realistisch blieb. Das sagte sie sich immer wieder. Nach so vielen Lügen und Enttäuschungen ist es kein Wunder das sie gerne in einer Illusion leben würde. So in Gedanken versunken, die aus alles mögliche bestand, merkte Sherry gar nicht wie sich die Glasscheibe der Dusche öffnete. Erst als sie eine bekannte Stimme hinter sich hörte schreckte sie aus ihren Gedanken und drehte sich erschrocken um. Dort lehnte Hao lässig gegen den Rang der Glastüre, nur in Boxers! Wie zum Teufel konnte er hineinkommen? Sie hatte doch die Tür abgeschlossen. „Ersatzschlüssel, meine Liebe.“, war das einzige was er sagte, bevor er eintrat und die Glasscheibetür abschloss. Sherry war das alles ziemlich Peinlich. Sie konnte zum Glück reden, dass sie so langes, schwarzes Haar hatte, die mehr oder weniger ihren Hintern bedeckte. Sie war mit dem Rücken zu ihm gewand. Beschämt wendete sie den Kopf wieder von ihm ab. Ihr war das alles so peinlich! Obwohl sie schon mit ihm geschlafen hatte und es eigentlich nichts mehr an ihr gibt was er nicht gesehen hat, so war es ihr trotzdem peinlich seine musternden Blicke auf ihren Rücken zu spüren. „Kennst du Privatsphäre, Hao?“ Ihre Stimme zitterte und war ohne Mut und Kraft. Aus ihr hörte man, dass sie erschöpft war und am liebsten ins Bett wollte. Hao jedoch schwieg, musterte wie die gestrige Nacht die Narben an ihrer linken Schulter. Wusste noch immer nicht was passiert war, wer ihr diese Narben zugefügt hatte. Ihr Herz blieb ihm beidem, bei ihrer Vergangenheit verschlossen, ihre Gedanken leer. „Sherry, woher hast du diese Narben?“ Ihre grauen Augen weiteten sich. Ihr war es zwar aufgefallen das der Feuer-Shamane ihre Narben interessiert gemustert hatte, aber das war das erste Mal das er fragte woher sie stammen. Die Frage woher sie stammen konnte er sich wohl selbst beantworten. Immer hin war Feuer sein Element. Sein Element würde er selbst erkennen oder? Sherry blieb still, ihre Gedanken leer, so blieb Hao weiter hin ratlos und ohne Antworten auf seine offenen Fragen. „Sherry?“, fragte er hoffnungsvoll weiter, doch das Mädchen blieb still, kein Laut kam über ihre Lippen und in ihrem Kopf herrschte die Leere, in ihrem Herzen Schmerz und Chaos. Hao beobachtete Sherry ganz genau, durchforste ihre Gedanken, doch er war nicht schlauer geworden. Der Feuer-Shamane lehnte sich mit beiden Händen jeweils links und rechts von ihrem umgedrehten Kopf. „Verrate es mir.“, hauchte er ihr verlangend aber trotzdem sanft ins rechte Ohr, doch die Shamanin blieb still. Sie gab kein Laut von sich, jedoch biss sie sich auf die Unterlippe. Die Nähe des jungen Mannes machte sie nun mal einfach unsicher. Wer würde das nicht? Hao war ein geduldiger Mensch. Webb es sein muss würde er hier die ganze Nacht verbringen nur um etwas von ihrer Vergangenheit zu erfahren, doch Sherry war ganz schön stur und dickköpfig. Hat es wohl von ihrem Vater Silver geerbt. Mal sehen ob er sie nicht aus der Bahn werfen konnte. Der Onmyouji-Shamane strich ihr schwarzes Haar von der linken Schulter, gab so die Narben an ihrem Körper frei. Es fing schon an. Das Mädchen wurde immer nervöser. Hao küsste ihre Halsbeuge bis zu ihrer Schulter. Da! Sherry fing an gedanklich das ABC durchzusagen. Sie wurde schwach. Der rotbraunhaarige Shamane legte seinen rechten Arm um ihre Hüften und zog sie so, ohne Vorwarnung zu sich. Die Shamanin gab einen erstickten Laut von sich, was Hao zum grinsen brachte. Ihre Gedanken waren nun völlig überflutet von ihrer Vergangenheit, das Grinsen verschwand und es machte für Schock den Platz frei. Das Mädchen fing an zu zittern, wusste das Hao ihre Gedanken gelesen hatte. Es war ihr total unangenehm. Ihre Vergangenheit kannte bis jetzt nur Sanso und Silver. Da traf es sie wie ein Blitz. Sanso! Was war nur mit ihrem Dämon geschehen? Ihn hatte sie total vergessen und diese Erkenntnis tat ihr weh! „Hao, lass mich bitte los.“, flehte sie mit leiser Stimme den jungen Mann an, doch er festigte den Griff um ihre zierlichen Hüften nur, hinderte damit jedes Entkommen. „Bitte, Hao.“, flehte sie diesmal lauter den Feuer-Shamane an. Die Erkenntnis, dass ihrem Dämon etwas zugestoßen ist, lässt sie nicht los. Im Gegenteil. Sie umschlang sie mit glühenden Ketten immer mehr, immer fester. „Sanso geht es gut.“, flüsterte Hao in ihrem rechten Ohr mit ruhiger Stimme, löste so die Ketten ein wenig auf. Der Junge wusste allerdings, dass es nicht stimmte. Er wusste das der Wolf im sterben lag, sofern er streben kann, aber das war ihm egal, etwas ganz anderes regte seine Aufmerksamkeit. Sherry drehte sich zu Hao um, mit Tränen in ihren großen, hübschen und grauen Augen. Sie bannten sich langsam den Weg durch ihre Wangen. Sie versteckte ihr Gesicht in ihren Händen, erstickte das schluchzen darinnen. Sie wollte nicht das Hao sie weinen sah. „Kleines…“, hauchte Hao leise und drücke das Mädchen gegen seinem gut gebautem Körper. Er strich vorsichtig und tröstend über ihren Rücken und Kopf, beruhigen tat sie sich nicht gerade, aber er spürte, dass sie einen Halt brauchte. Mehr als zuvor. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Der Silberhaarige stand immer noch vor der Tür der Braunhaarigen, traute sich nicht zu ihr zu gehen, mit ihr zu sprechen. Dieses Problem hatte er bisher noch nie. Er hatte sie immer genommen, wann er wollte und wo er wollte, sie hatte nichts dagegen, hatte ihn immer gelassen. Riku nahm all seinen Mut zusammen, drückte die Türklinge an unten und öffnete die Tür. Es brannte kein Licht. Merkwürdig. Er trat ein, schloss die Tür leise und zaghaft. Seine grünen Augen erkannten eine schlafende Gestallt auf dem Bett. Sie schlief seelenruhig und dabei war es Nachmittag. Sie machte nie ein Mittagsschläfchen. Sollte er sie aufwecken oder lieber schlafen lassen? Er stand unschlüssig vor dem Bett und schaute Maya leise beim schlafen zu. Ihr Brustkorb senkte und hob sich gleichmäßig, doch dank einer Bewegung wusste er es besser. Maya war wach! Riku seufzte genervt auf. „Maya, hör auf so zu tun, als ob du schlafen würdest.“, sagte er ruhig und Maya öffnete ihre braunen Augen. „Was willst du?“, zischte sie ihm wütend entgegen und richtete sich auf. Riku schaute das Mädchen ruhig an, doch man sah deutlich, dass er mit etwas zu kämpfen hatte. Maya wurde das alles langsam zu dumm, weswegen sie aufstand und zu den Silberhaarigen ging. Erst als er merkte das dass Mädchen direkt vor ihm stand erwachte er aus seiner Starre und blickte ihr tief in die herrlichen rehbraunen Augen. „Wir wurden nur aus einem einzigen Grund wieder zurück ins Leben geholt, Riku. Um das zu machen was wir damals nicht tun konnten. Unsere Körper bestehen nur aus Knochen und Asche. Für Liebe ist da kein Platz.“ Die Worte des Mädchens trafen ihn ziemlich hart. Natürlich wusste er das alles. Was als nächstes geschah war ziemlich überraschend. Maya küsste ihn scheu und zärtlich auf den Mund. Der Kuss war ganz anders als die andern und so schnell vorbei, dass er gar keine Chance hatte ihn zu erwidern. „Was ich damals nicht tun konnte war einem Jungen meine Liebe zu gestehen, weil wir beide bei einem Autounfall auf dem Weg zu einer Party ums leben gekommen sind, doch ich habe eine zweite Chance bekommen und die werde ich auch nutzen. Ich liebe dich, Riku.“, sagte sie mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen. Riku`s grüne Augen weiteten sich, doch lächelte sie sanft und zog sie in eine fest aber sanfte Umarmung. „Das gleiche gilt für mich, meine kleine Maya. Ich liebe dich auch.“, flüsterte er ihr ins Ohr und küsste sie. ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ Das schwarzhaarige Mädchen mit denn strahlenden, blauen Augen durchzuckte ein Schmerz, weswegen sie schnell aufsprang und ins Zimmer ihrer besten Freundin rannte. Was sie dort allerdings sah, ließ sie abrupt stehen bleiben. Ein kleines glückliches aber trauriges Lächeln zierte ihre Lippen. „Anscheinend haben die beiden ihren Weg beendet. Haben das gemacht was sie vor dem Tag ihres Todes nicht tun konnten.“ Zero war hinter Jaquie aufgetaucht und schaute ernst in das Zimmer hinein. Dort wo die beiden gestanden haben war nur noch ein Haufen Asche zu sehen. „Da hast du Recht. Sie sind nun frei.“, sagte Jaquie Gedanken verloren und eine Träne bahnte sich auf den Weg durch ihre Wange und fiel schließlich lautlos auf den Boden, das Lächeln blieb allerdings. Das schwarzhaarige Mädchen schaute aus dem Fenster und glaubte zu sehen wie sich Maya und Riku winkend und lächelnd von ihnen verabschiedeten, was ihr Lächeln um einiges fröhlicher machte. Ende der FF ^^ Blödsinn XD Ich habe zwar keine Ahnung wie lange diese FF noch dauert bis sie zu ende geht ^.^ Für die lange Wartezeit endschuldige ich mich T_T Na ja ^^ Hoffe es hat euch gefallen und ja Maya und Riku kommen in der FF nicht mehr vor, weil sie weg sind. Genauere Daten folgen noch ^^ Bye Bye Shi_no_Luzifer Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)