Heartiness the Key von DreamingAngel (-which leads you into Glorie) ================================================================================ Kapitel 4: Junger Ankömmling ---------------------------- Kapitel 4: Junger Ankömmling War das tatsächlich möglich? Ich lag nun schon mindestens 2 Stunden auf meinem Bett und gerade sah ich durch das Fenster zu, wie die Sonne am Horizont verschwand. Normalerweise würde ich diesen Anblick noch viel mehr geniesen, aber im Moment kreisten meine Gedanken um ganz andere Dinge. Bald würde der Zimmermann Ganon seinen Laden schließen und keine Aufträge mehr annehmen. Ich sprang auf und rannte los, denn ganzen Weg hinunter und sah wie die Türe eben zugezogen wurde. "Ganon!", rief ich mit Leibeskräften und kam kurz vor der Tür zum stehen. "I-ich wollte noch etwas in Auftrag geben, bitte." Ich kannte den Zimmermann als jemand der sehr Konsequent war und wen er schließe wollte, dann tat er das jetzt auch, natürlich hoffte ich, dass er meinen Auftrag vorher noch annehmen würde. "Nun, um was geht es denn?" Erleichtert atmete ich auf. "Einen Kuhstall." Innerlich hielt mich für verrückt. Ein Kuhstall, was wusste ich schon über Kühe? "Morgen bin ich fertig.", sagte er nun und schloss damit die Tür. Morgen? Wie um alles in der Welt? Wollte er die Nacht über arbeiten? Und was war mit der Bezahlung? Etwas irritiert ging ich meiner Wege zurück Richtung Farm, als Taro mich auch schon abfing. "Chelsea, ich hörte du traust dich also endlich. Darf ich dich um einen weiteren gefallen bitten? Wenn du genug gespart hast, würdest du dann bitte die Brücke zum östlichen Teil der Insel in Auftrag geben? Von hier sieht es aus, wie ein gut geeigneter Festplatz und wir wollten vielleicht ein Erntefest veranstalten, so wie ich das von anderen Inseln kenne. Dann könntest du dich auch mal beweisen." Beweisen? Das war nicht schlecht. Ich musste in der Tat jemandem etwas beweisen und naja ich war auch ein Wettkampftypus und musste mich immer an Anderen messen, da kam mir das grade gelegen. Aber warum erklärte mir Taro das eigentlich alles? Wenn er einen gefallen äußerte, konnte ich da ablehnen? Ich hatte keinen guten Grund, wenn ich es recht bedachte, dann war es bis zum Winter noch ganz schön hin und die Wettbewerbe könnten mehr Leute veranlassen her zu kommen, dann konnte das Gewächshaus noch etwas warten. Ich bräuchte es eh spätestens Ende Herbst. "Geht klar." Es war gerade die Zeit, um die Mirabelle ihren Laden eröffnete, da kam auch schon ein älterer Mann mit einem so großen Kopf, dass er mich an eine Bowlingkugel erinnerte. "Mirabelle, meine Liebe. Ich möchte eine deiner Kühe haben, wenn es möglich wäre." "Wie bitte, oh natürlich. Eine Kuh..., aber Taro, wo wirst du sie halten?", fragte Mirabelle scheinbar sehr überrascht, über die ziemlich frühe Kundschaft, wenn man bedachte dass es nicht viele Bewohner auf dieser Insel gab. „Sie ist nicht für mich, eigentlich war sie für Chelsea gedacht. Ganon sollte in ein paar Minuten mit der Arbeit an ihrem Kuhstall fertig sein.“ Ich musste mich zusammen reisen die Milch in meinem Mund nicht zu verlieren. Diese Chelsea hatte meine Aussage von gestern allen ernstes als Herausforderung verstanden und wollte jetzt völlig übereilt mit der Viehzucht anfangen? Was dachte sie sich, dass sie das von heute auf morgen lernen würde? „Das ist doch wohl ein schlechter Scherz!“, hustete ich und trat ins geschehen. „Dieses Kind von gestern hat noch nicht die leiseste Ahnung von Tieraufzucht, wie können sie ihr Geld da so einfach für sie hinauswerfen. Haben sie nichts besseres worauf sie sparen können. Zum Beispiel ein paar ebenere Straßen für ältere Leute. Sehr viel mehr werden auf diese Insel nicht kommen.“ Mit dieser Aussage fing ich mir sofort äußerst wütende und ärgerliche Blicke ein, die mich allerdings komplett kalt ließen. „Chelsea ist bei weitem nicht so hilflos wie du denkst. Sie hat schon viele Menschen auf diese Insel gebracht. Auch jüngere. Sie genießt unser vollstes vertrauen.“, schrie er wütend und es sah so aus als würde sein Kopf bald platzen, aber vielleicht würde er auch wie ein Heißluftballon abheben. „Vaughn, du solltest weniger schlecht über Chelsea denken, sie ist eine sehr gute Farmerin und ich bin mir sicher, dass sie diese Insel auch wieder aufbauen kann.“, sagte Mirabelle. „Willst du das denken, weil du es nicht geschafft hast. Ich frage mich ob ihr euch bewusst seid, in welcher Lage ihr seid.“ Die Tür quietschte und eine weitere Person betrat das Feld. Eine Person bei der ich nicht gewollt hätte, dass sie mithört. Alles schwieg als ich die kleine Stube betrat. Vaughn zog seinen schwarzen Hut tiefer ins Gesicht, bevor er sich leicht abwandte. Mirabelle erbleichte hinter dem Tresen und ihre Knöchel zitterten leicht vor Schreck. Taro's Augenlider sanken etwas und sein Gesicht sah älter aus als sonst. „Was ist falsch daran? Wenn man ein Ziel im Leben nicht erreichen konnte, muss man es doch nicht aufgeben oder? Meine Mutter hat ihren Abschluss nicht geschafft, weil sie schwanger wurde und hat es sich von mir gewünscht. Ich war immer froh diesem Ziel so nahe zu sein. Für mich wäre es kein Problem gewesen. Doch ich habe abgebrochen. Für mich ist es die stärkste Kraft die Wünsche anderer zu erfüllen. Ich liebe das farmen, für mich ist es als könnte ich alles vergessen. Alles was mich jemals erschüttert hat, scheint sich im Nichts zu verlieren. Ich werde mein bestes geben, das Vertrauen was andere in mich setzen nicht zu enttäuschen. Ich habe leider nur zu genau erfahren wie es ist, wenn dieses Vertrauen vernichtet wird. Aber in 2 Sachen hast du recht. Erstens kann ich sehr gut selber für mich aufkommen und zweitens sollte es wirklich schönere Wege geben. Ich habe die Brücke eben in Auftrag gegeben.“ Ich konnte spüren wie sich Tränen in meinen Augen bildeten, doch ich wagte nicht zu weinen. Er sah mich unter seinem Hut an, doch sagte Nichts. Alles schwieg, als sich von hinten eine Hand auf meine Schulter legte. „Die verborgenen Wünsche sind viel wichtiger.“ Mein Körper bebte. Alles sah auf. „Wichtiger als dein Abschluss war stets dein Glück.“ Warme Hände schlangen sich um meinen Körper und zogen mich an eine warme Brust. Ihr Kopf ruhte auf meiner Schulter und die Zeit schien still zu stehn. „Jede Mutter denkt so, da bin ich mir sicher.“ Ganz egal was nun passieren würde, ich war mir sicher es zu verkraften. Denn sie war mir gefolgt. „Jill... bist du das?“, hauchte ich kaum hörbar. „Na klar. Wer denn sonst?“ Aufgeregt nahm ich ihre Arme, befreite mich und drehte mich um, um meine Cousine in die Arme zu schließen. „Jill, du bist hier.“ „Wenn die Sonne deine Wunden nicht heilt und keiner da ist der bei dir bleibt...“, flötete sie und sah mich lächelnd an, als ich mich von ihr löste. „Ich lass dich doch nicht alleine. Eine Insel erblühen zu lassen ist für ein Mädchen vielleicht wirklich zu schwer, aber wenn wir zu zweit sind, ist das kein Problem mehr, hab ich recht?“ „Jill, kannst du einfach die Schule sausen lassen?“, fragte ich völlig überrollt. „Konntest du es dir leisten, deine ganzen Ersparnisse für mich hinzu blättern ,als ich ganz alleine nach Italien ausgebüchst bin und mit mir einen so schönen Urlaub zu genießen, Cousinchen?“ Ganz offensichtlich schüttelte ich meinen Kopf. „Außerdem, weiß ich eine Menge über Farmen. Du weißt ja mein liebster Urlaubsort war die Farm des alten Mannes in Mineral Stadt und mein Vater hat immerhin selbst eine Zeitlang die Ranch in Vergiss-mein-nicht-Valley geleitet. Takakeru hilft uns bestimmt auch gerne, wenn ich ihm erzähle, dass du hier versuchst ganz alleine eine Ranch zu führen. Also was ist? Wenn du mich hier nicht willst, geh ich eben mein Erbe antreten und führe die Ranch meines Vaters. Aber was bringt es uns, wenn wir beide etwas so waghalsiges ganz alleine versuchen. Wenn du gut mit Tieren umgehen kannst und mir das botanische beigebracht hast, können wir immer noch die Ranchwelt erobern, oder nicht?“ Ich spürte wie meine Glieder schwach wurden. Meine Beine würden jeden Moment anfangen zu zittern. „Aber mein Haus ist zu klein.“ „Macht Nichts, es hast doch ein Gasthof aufgemacht, bei dem Essen und übernachten umsonst ist.“ „Wirklich?“ „Ja, der Mann opfert seine Rente dir und deinem Traum. Er hat damals am 2ten Weltkrieg teilgenommen und war Lehrer. Seine Versicherung gibt einiges her, nun müssen wir nur dafür sorgen, dass es sich lohnt. Viele gehen mit dir und deinem Ziel, weil es nicht mehr nur dein Ziel ist. Diese Welt braucht ruhige Orte wie diesen hier.“ „Unter einer Bedingung.“, sagte ich schlussendlich. „Ja?“ „Ich darf dir ein Fernstudium zahlen.“ Auf Jills Gesicht legte sich ein Lächeln. „Klar. Dann werde ich dafür sorgen das die Kosten dich um keinen Millimeter nach hinten werfen in deinen Plänen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)