Heartiness the Key von DreamingAngel (-which leads you into Glorie) ================================================================================ Kapitel 1: Glück!?-Kann man das essen? -------------------------------------- Kapitel 1: Was ist Glück?- Kann man das essen? ^.- Nachdem ich Search unzählige Male neu geschrieben habe, bitte ich zu verzeihen, dass mir die lust fehlt, es nochmal zu schreiben. (Umzug, Computer put, Lapi put...) Es ging einiges verloren...-.-" Deshalb werde ich nun Harvest Moon schreiben, weil ganz erlich, dass ist etwas woran mir nie die Lust vergeht. Nicht mal wenn ich vergesse zu speichern und mir der DS runter fällt und dann plötzlich 60 Tage neu gemacht werden müssen (Mir eben passiert ist q.q). Ihr könnt also darauf wetten, dass diese FF super wird! Der Tag war sonnig und der Wind wehte sachte über meine Haare. Ich hatte überstürzt mein zu Hause verlassen, nachdem ich die Schule schmiss und flüchtete mich auf ein Bot, welches nach Amerika übersetzte. Die kosten waren so ertragbar, dass selbst ich mir diese Fahrt leisten konnte!! Ich würde ihn nie wieder sehen. Dieses A*****. Wie lange hatte ich ihn geliebt und war ihm hinterher gelaufen?! Ich war eine Optimistin..., und dies war nun vorbei, weil meine ganze Welt einem Scherbenmeer glich. Wie oft habe ich dieses Lied die Tage eigentlich gehört? , so oft dass meine Brust schon wieder bei dem Gedanken an den Text schmerzte. Flüche und Schimpfwörter eroberten meine Gedanken... Ich würde gehen und nie wieder kommen. Ich habe es unzählige male gesagt, bis mich keiner mehr ernst nahm. Und heute würde ich es tun! Ich würde Deutschland, ja nicht nur das Bundesland, sondern gleich ganz Deutschland hinter mir lasse und verschwinden. Nichts anderes eroberte meine Gedanken..., es war mir egal, ob ich das später bereuen würde. Nichts war schlimmer als diesen Typen zu erblicken. Ich hasse ihn! Nein, eigentlich... weiß ich gar nicht mehr was ich für ihn fühlte... "Bist du Passagierin? Da dies hier eine Sonderfahrt ist, zu unserem Event...(bla bla bla)" Ich hörte nicht einmal mehr zu, ich war so verstreut, dass ich mir den Fragebogen nahm und ihn stumm ausfüllte, welche angaben jetzt eigentlich annonym bleiben konnten war mir egal, dachte doch eh jeder von mir was er will!! Name: Chelsea Alter: 19 Geburtstag: 13 Herbst Schon bald nachdem ich an Bord gegangen war hatte das Schiff abgelegt und ich stand an der Reling und besah mir den Himmel. Ich war totunglücklich... warum nur? Mein Herz verkrampfte sich scheinbar so sehr, dass ich geneigt war meine Nägel in meine Brust zu krallen. Zu allem überfluss wurde ich auch noch Seekrank. Aber keiner beachtete mich. Nie beachtete mich jemand. Wenn man sich einsam fühlte, wer würde es bemerken. Ich war alt genug zu wissen, dass man den Mund aufmachen musste, um auszusprechen wenn es einem nicht gut ging. Aber wer kannte mich hier schon? Und wenn man den Mund auf machte...Ich hatte in all der vergangenen Zeit niemanden gefunden, der vermochte mich zu heilen. War er dann also doch nie der richtige gewesen? Sicher war es gut, mich von ihm zu entfernen, aber habe ich es übertrieben. Erste Zweifel tauchten auf, doch ich verschloss sie tief in meinem Kopf, zu all den anderen Dingen die ich immer verdrängte. Ein Stich, so kalt wie ein Eiszapfen vom Südpol durchborrte mich und in Ohnmacht ging ich zu meiner Kabine. Ich würde es einfach überschlafen..., ich konnte ohne hin nicht mehr zurück. Es war gelaufen. Wenn ich versagte würde ich meiner Familie, mit der ich mich erst vor kurzen wieder vertragen hatte, wieder umstände machen. Ich würde also all meine Kraft nach anlegen des Schiffes brauchen. Es schauckelte. Ich hatte doch echt schon genug Probleme. Ich war Seekrank geworden und hatte absolut keine Kraft mehr. Ich rollte mich nur noch in meinem Bett, doch dass schauckeln nahm von mal zu mal zu. "Ein Blitz hat das Heck getroffen, wir sinken!!" Ich schrack hoch. Konnte das wahr sein? War das ein schlechter Scherz oder ein Event... vielleicht aber auch die bittere Wahrheit? Das Ende!? Ich rannte an Deck. Das Schiff war in zwei Teile gebrochen und sank nun langsam. Der Boden auf dem dieser Teil stütze brach weg und das Schiff ging rassant in die Senkrechte. Ich rannte dagegen an, sah wie die Menschen an mir vorbei ins Meer fielen. Gelende Schreie gingen an mir vorbei und die tosende See verband alles zu einer fürchterlichen Geräuschkulisse, wie sie sein müsste, wenn grade ein Krieg ausgebrochen war. Eine starke Böe blies mich spielen himmelaufwärts, wo ich mich an der Reing festklammern konnte. Das Schiff war leer. Kein Ton außer der, der tosenden mächtigen See erreichte mein Ohr. "Ist das, das Ende?" Traurig blickte ich nach unten in die sich überschlagenden Wellen, die langsam den Teil des Schiffes zu essen schienen. "Was habe ich getan...? Nein, warum klammere ich eigentlich noch hier? Ist es nicht schon vorbei? Was bin ich denn nun, ein Mädchen bis zum Ende fest hält oder eines welches aufgibt, wenn es aussichtslos scheint. Was habe ich eigentlich mein ganzes Leben lang gemacht. Wenn dies das Ende ist...", bevor ich überhaupt zu Ende gedachte hatte, ließ ich bereits los und klatschte wenige Sekunden später auf das kalte übermächtige Wasser und gerat unter die Wellen, die mich weiter Richtung Meeresgrund drückten. Sollte ich versuchen dagegen anzukämpfen. Ich trieb in einem Meer aus leichen. Bald wusste ich nicht mehr, ob es Einbildung war oder ich wirklich weinte... "Es tut mir Leid... Jennifer, Mama..., Schwester..." Ich schlang meine Arme fest um meinen Körper. "Was habe ich die ganze Zeit gemacht? Ich war so naiv. Wenn ich dies hier überlebe, dann werde ich der glücklichste Mensch auf Erden, dafür werde ich alles geben." Mit diesem letzten Gedanken verschwand ich in einem Oxygenlake. Dort in einem vanillefarbenen sanften Licht stand sie... Jenny. Dann Mama... Es waren diese Bilder, die sich bis in mein Herz vorgekämpft hatten und mich dort veränderten. Sie sääten ihre Samen, denn dies war nichts vergleichbares mit einem Autounfall, wenn man eine Sekunde des Aufpralls hat und die Angst dir bis ins Mark kroch. Dies hier war schlimmer gewesen, denn man schaute dem Tod ins Gesicht, doch dieser Luftmangel schien etwas in mir zu verändern. Er war angenehm warm und leicht zu ertragen, als würde ein Traum... die Erlösung mich von allem wegtragen... "H---hey! H... e...Wa...auf!" Mir war kalt und ich spürte meine Klamotten unangenehm an meinem Körper kleben. Ich fröstelte leicht und blinzelte anschließend schwach. War ich ...tatsächlich noch am leben? Wenn das war wäre...hätte ich echt den hang dazu alles zu überleben. "Ah, ich sehe du bist wach." Der weiße Schleier vor meinen Augen löste sich und ich richtete mich auf. Vor mir stand ein älterer Mann mit großem Runden Kopf, der mich an einen Ballon erinnerte. Er hielt einen Stock in der Hand und musterte mich aufmerksam. Ihm würde man nicht so einfach einen Lolly stehlen können. "Sieht aus als wärst du in Ordnung. Außerdem schein es so als wären du und meine Familie die einzigsten Überlebenden des Schiffsbruch." Langsam aber sicher kroch wieder eine unerklärliche Angst in meine Knochen, doch dann... "Wenn ich das überlebe, werde ich der glücklichste Mensch auf Erden..." Tränen bildeten sich in meinen Augen. "Oh, hattest du angehörige auf diesem Schiff?" Energisch schüttelte ich meinen Kopf. Nein!! Sie waren alle in Ordnung irgendwo da drausen und hatten einander. Doch was hatte ich? "Komm mit ich werde dich meiner Familie vorstellen." Ich wurde Felicia, seiner Tochter vorgestellt, die ca mitte 40 war und bereits zwei Kinder hatte: Natalie, die jüngere und Elliot, der ältere. Beide hatten sich schon auf der Insel umgeschaut und merkten an, dass sie wohl total verlassen wäre, aber wohl aussieht, als wäre sie irgendwann mal bewohnt worden. Der ältere Mann mit dem Ballonkopf, der sich übrigens als Taro entpuppte schimpfte die beiden, dafür das sie sich unüberlegt in Gefahr begaben. Immerhin könnten gefährliche Tiere auf dem Festland leben. Der Umgang den diese Familie miteinander pflegte..., man sorgte sich um einander und war auch sonst sehr lieb, erinnerte mich daran, was ich zurückgelassen hatte. Würde ich wie Jemand der alles verloren hatte nach Hause kommen? Nur wegen diesem Blitz..., aber wen ich erlich war... es war eine überstürzte Entscheidung und war ich nicht selber Schuld, wenn ich überstürzt flüchtete? Immerhin, war es Flucht, egal wie man es drehte und wendete. "Lasst die Köpfe nicht hängen. Wir wollten doch ein neues Leben anfangen, oder? Warum tuen wir es also nicht auf dieser Insel. Wenn wir alle zusammen halten, dann können wir es schaffen und machen diese Insel Bewohnbar!" Ich hob meinen Kopf erst nur ein wenig, sah in Elliots Augen die nun aufflackerten und weitete die meinen. "Ja, verlasst euch auf mich, ich gebe alles!" Richtig. Ich würde glücklich werden... ich war eine Optimistin... und auch wenn ich diese doofe Reling losgelassen habe, dann darf ich mich nicht davon runterziehen lassen, denn ich muss... stark werden. Will ich vor Verantwortung davonlaufen!? Ich hob meinen Kopf ganz an und sah ihm direkt in die Augen. "Ich auch. Wenn wir zusammen halten schaffen wir das!" Es hörte sich so doof an, so naiv und kindisch und wenn ich mich dort draußen im Meer noch geschollten hatte dafür, dass ich naiv war, so war ich nun stolz darauf, so denken zu können. Was war falsch daran an das gute zu glauben? "Gut, vielleicht war es Schicksal, dass wir uns hier treffen Chelsea, lass uns kräftig arbeiten, als Mädchen dürfen wir uns nicht abschütteln lassen!" Ich nickte kräftig und ... lachte! Zufrieden sah Taro in die Runde. "Sehr gut. Ich wusste doch ich habe echte Kämpfer vor mir." "Großvater, ich zähle auf dich. Diese jungen Menschen sind unsere Zukunft und ihnen muss viel beigebracht werden.", fügte Felicia hinzu, die ich als Mutter identifizierte, die eher stillschweigend alles beobachtete und eine Hand leihte, wenn man fragte. Sehr nette Personen und nicht weniger naiv als ich, aber was war naiv eigentlich? Und überhaupt was kümmerte es mich, was andere dachten? Andere... außer meiner Freunde und Familie. "Chelsea!", rief Taro, während wir uns aufteilten, um die Insel noch mehr zu durchforsten. Ich fuhr herum. "Komm. Ich habe eine interessante Entdeckung gemacht." Eine interessante Entdeckung und die wollte er MIR zeigen? Ich folgte ihm auf eine große Fläche im Norden. "Weißt du was du hier vor dir hast?" Ich schüttelte Nichts wissend den Kopf, woher auch? "Das ist deine Range!" Mein Kiefer klappte runter und ich besah mir die riesige Fläche die sich vor mir erstreckte. "Meine... Range?" "Ganz genau so ist es. Meine Familie wird den Ex- und Inport übernehmen, aber damit wir etwas Inportieren können, brauchen wir dich!" Ich wurde gebraucht? Mein Herz schlug schneller und es war als wäre ich von ganzem Herzen glücklich, diese Worte zu hören. Was war das nur für ein Gefühl. "Du kannst mich fragen was immer du willst.", versuchte mir Taro die Angst zu verscheuchen, die er bei mir vermutete. "Mein Großvater wurde früher der Rangekönig genannt.", fügte Elliot hinzu, der aus der selben Richtung, wie wir zuvor kam. "Dann gibt es kein Problem, oder?" Nun zeigte mir Taro ein noch völlig passables Haus. Erneut war ich mehr als erstaunt. "Aber das ist doch überhaupt nicht herunter gekommen wie die anderen?" Taro lächelte mich an. Was war das nur für ein Tag. "Wie willst du sie nennen, jetzt wo sie dir gehört?", fragte mich Natalie, die dazugekommen war. "Tayaki!" "Tayaki?", fragten mich die anderen mit verwirrten Mienen. "Das ist ein japanisches Gericht, welches in fast allen Animes als sehr köstlich beschrieben wird." Letztendlich... konnte ich eben doch nicht aus meiner Haut. Wäre Negiramen oder Omeboshi eine bessere Idee gewesen? Ende Kapitel 1 He..he... Für die denen es aufgefallen ist, nein ihr irrt euch nicht: Omeboshi ist wirklich Seizurens nachname in Search und kriegt auch hier wieder ne Sonderstellung XD Und auch wie in Search ist eine leichte Anspielung auf Full Moon zu finden: Negiramen ^.^ Mal sehen ob Chelsea die Range zum laufen kriegt und wie sie mit ihrer Vergangenheit und ihrem gebrochenen Herzen macht, welches sie schon so lange mit sich herum trägt. Und wird sie jemanden finden, der ihr leiden endlich heilen kann? Kapitel 2: Ein Brief von ??? ---------------------------- Kapitel 2: Ein Brief von ??? Leute ich bitte euch die kleinen untlogischen Sachen einfach mal so stehen zu lassen, wie zum Beispiel wo sie das Bett denn her hat . Das schreibe ich insbesondere an NoobofPhysiks. Weil sonst wäre diese FanFiction gar nicht möglich. Außerdem ist es eben eine FF und dem Spiel nachempfunden XD, also falls es wen wirklich stört, bitte beim Spielemacher beschweren o.o! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich rollte mich noch einmal in meinem Bett. Ich wollte doch nicht aufstehen, weil ich ein absoluter Morgenmuffel bin. Gestern hatten wir tatsächlich noch alle zusammen das Feld gesäubert. Elliot war so engagiert, dass er kaum zu bremsen war und Natalie machte sich beständig über ihn lustig. Felicia lachte viel und Taro gab anweisungen, wie man es am ordentlichsten anstellte. Alle schienen vergessen zu haben, dass sie vor wenigen Stunden hätten sterben können und dass sie ganz alleine auf einer Insel waren. Ich streckt mich herzhaft und träumte noch etwas, dass war doch immerhin das einzigste, was ich wirklich noch mein eigen nennen konnte...ach ja und die Farm natürlich. Ein stürmisches Klopfen, welches klang, als würde ein Elefant meine Tür einstürmen riss mich aus meinem Traum und ich fiel hart auf den Boden, als die Tür auch schon aufschwang. "Chelsea, hör auf zu Träumen und folge mir. Ein Schiff hat vor der Insel angelegt." Ich hob augenblicklich meinen Kopf und sah ihn gradeheraus an. "Warum sind wir dann noch hier?" "Trödel nicht rum!" Schlaftrunken trottete ich auf das Schiff zu, welches da im Meer geankert hatte und mit kleinen Booten zur Insel fuhren. "Nun gut, da nun alle beisamen sind, frage ich nochmal. Wollt ihr die Insel sicher nicht verlassen?" Taro hatte wohl schon entschieden, dass sie blieben, nun und ich? Ich wurde immerhin gebraucht. "Natürlich!", schrie Taro sofort ohne mich überhaupt nur zu fragen und stieß mit dem Stock in den Sand. Aber natürlich hatte er recht. Ich war immer diejenige gewesen, die sich für ihre Freunde immer bemühte, aber wenn es um mich ging und zu schwer wurde, war mir egal was andere dachten. Ich gab auf und man prophezeite mir, dass ich immer Probleme haben werde und daran zugrunde gehe. Echt nett, wenn ich nun daran dachte. "Ich denke, die junge Dame möchte eventuell selbst eine Entscheidung treffen.", wand der Kapitän ein. Diesesmal würde sie eine Entscheidung nicht davon abhängig machen ob andere sie brauchten. Sie würde an sich denken und eine fällen, mit der auch sie zufrieden war. "Öhm. Mir geht es gut, danke der Nachfrage.", sagte ich lächelnd und der Kapitän sah mich an, als wäre ich auf den Kopf gefallen. "Wahnsinn! Chelsea war dein Name, oder? Ein junges Mädchen, welches bereits so entschlossen ist und ihr Leben lieber auf einer einsamen Insel verbringt, als im Dreck der großen Städte dahin zu vegitieren. Chelsea, du hast mich beeindruckt, ich werde ebenfalls auf diese Insel ziehen. Ich bin reisender Händler und stelle dir gerne alles zur verfügung was du brauchen kannst." Ein Mann trat in die Szene. Er hatte einen Bart und wirkte sonst sehr fröhlich. Ich dachte mir sofort, dass es jemand aus Asien sein musste und grinste breit. Die Menschen dort waren immer bereit für etwas Neues und vorallem waren sie Gemeinschaftsmenschen und auf sie war 100% verlass, was bedeuten würde, dass die Insel garantiert bald aufblühte. Denn wenn eines so sicher wie das Amen in der Kirche war, dann war es meine Entschlossenheit nicht aufzugeben und bis zum Ende durchzuhalten. Schon bald verschwand das Schiff wieder und Chen suchte sich eine der heruntergekommenen Hütten aus, die im mittleren Teil der Insel standen, da wo auch bereits Taro und seine Familie wohnten. Das war etwas südlich von der Tayaki Ranch. Den Namen fand Chen außerdem so interessant, dass er seine Waren auf einem Tuch ausbreitete und mir einige Dinge in die Obhut gab. "Für den Anfang schenke ich dir ein paar Waren. Chelsea, du musst wissen, dass ich dir wirklich vertraue. Enttäusch mich bitte nicht." Es war schon immer so gewesen, dass Menschen mir schnell vertrauten. Warum wusste ich bis heute immernoch nicht. Unter den geschenkten Sachen befanden sich Werkzeuge und Samen, so wie zu Essen, welches er an alle verteilte. Mein Herz schlug wieder schneller. Ich war glücklich, daran gab es keinen Zweifel. Die Woche verbrachte ich damit Taro's Lehren zu folgen und zu lernen, wie man Anbaute und sogar Holzfällte, was wahrlich kein leichtes unterfangen war. Ich schreckte immer zusammen, wenn ein Baum fiel und außerdem fühlte ich mich schuldig, der Natur wegen. "Und deswegen wirst du auch eine gute Farmerin.", hatte er gesagt. Noch lebten wir alle in zugegebener Maßen wirklich ärmlichen Zuständen, aber wir waren alle glücklich und nun wusste ich auch endlich, wie sich die Leute in der Mongulai oder Asien fühlten. Sie lächelten immer..., ganz egal wie ihr umfeld aussah. Das war alles was sie hatten. Oft quälte mich der hunger und mir fielen immer mehr Dinge auf die dieser Insel einfach noch fehlten, doch das war nur ein ansporn für mich. Ich wollte alles geben und wenn dieses alles mein Leben sein sollte. Heute würde ich die Ernte einhole und Taro dazu befragen. Ich verlies das Haus und machte mich auf den Weg, doch schon am Übergang zur Inselmitte wartete Taro mit einem neuartigen länglichen Stock in der Hand, bei näherem herankommen, bemerkte ich aber, dass es sich hierbei wohl um eine Angel handelte, die er mir übergab. Er inspizierte meine Rüben und nickt zufrieden. "Du hast Talent." Im stillen dankte ich Mutter, denn wenn jemand aus der Familie gut mit Tieren umgehen konnte, dann war das Mutter. "Ich werde dir heute etwas neues beibringen, bitte pass gut auf und analysiere, was ich dir zeige." Schonbald fand ich richtiges Interesse an der eher langweilig aussehnden Tätigkeit. Sie war gut zum ausspannen, nach der harten Feldarbeit und brachte trotzdem Geld ein. Allein an diesem Tag, an dem Taro lange geduldig neben mir saß und mich einiges zu mir fragte fischte ich 30 Fische in dem Fluss, der an meiner Range vorbei floss. "Verstehe, du bist also letztendlich hier, weil dein Herz gebrochen wurde? Nun Chelsea, du bist ganz bestimmt die Richtige. Denn man merkt dir nichts an. Du musste wissen, du verstehst es nicht deine Gefühle gut zu verstecken, ich habe dir die ersten Tage dein Unglück angesehen, doch mit den Tagen verschwand es aus deinem Gesicht. Ich glaube was du wirklich brauchtest ist eine Tätigkeit bei der du siehst was du tust. Du musst deinen Erfolg vor Augen haben. Als ich dir zuhörte fiel mir auf, dass du nicht nur eine super Schwester bist, sondern auch eine engagierte Schülerin und außerdem eine sehr bedachte Person, die über Herz Freundschaften knüpft. Aber du siehst es nicht. Du bist deprimiert darüber, dass alles was du tust sinnlos scheint, weil du Aufmerksamkeit brauchst. Dein Herzn braucht sie und dies ist keine Schwäche. Ich danke dir, dass du dich mir anvertraut hast. Ich denke während deinem Aufenthalt auf dieser Insel öffnert sich dein Herz immer weiter und gibt dir mehr Kraft für noch mehr Dinge und aus diesem Grund und deiner Gewissenhaftigkeit wegenbist du auch die Richtige, um diese Insel aufzubauen. Du sollst das Herz der Insel sein und ich verlasse mich auf dich. Wenn du hilfe brauchst, kannst du immer nach mir suchen. Natürlich werde ich deine Vergangenheit als Geheimnis aufbewahren. Es ist dein Hab und Gut, welches du mit dieser Range und deinen neugewonnenen Freunden hast." Als Taro sich verabschiedet hatte, sah ich lange Zeit in das Bild vor mir. Mein Bild, welches sich im Fluss spiegelte und irgendwann von einem Fisch zerschlagen wurde. "Ich... bin glücklich. Ohne das ich es gemerkt habe, bin ich gesund geworden. Es fühlt sich nicht töricht an, das jetzt zu denken. Denn zu guter Letzt... bin ich endlich aus meinem Alptraum aufgewacht und mir bleibt nichts anderes übrig als mein bestes zu geben, für die Menschen denen ich etwas bedeute!" Und zur selben Zeit zog ich einen Fisch an Land der mich locker unter sich begrub. "Ich komme rein." Ich wandte mich um und unterdrückte sogleich einen geqäulten Schreikrampf. Ich strafte mich, dass war echt unhöflich. Der Hünne, der mich an einen Gorilla erinnerte, seuftze. Und ich sah bestürzt zu Boden. "Mein Name ist Ganon. Ich bin Zimmermann und ziehe auf diese Insel, wenn du etwas bauen oder ausbauen möchtest sag einfach bescheid." Mit diesen Worten verließ er das Haus wieder. "..." Ich seuftze herzhaft. "Na gut. Ich denke jetzt fängt das Leben als Farmer erst einmal an!" Mein Tag war bis in die tiefe Nacht ausgebucht, bekam ich eigentlich ausreichend Schlaf? Morgens kümmerte ich mich um das Feld, was immer größer wurde und auf dem auch schon das Gras wuchste, welches ich dort gepflanzt hatte. Bald würde es komplett zu sein mit angebauten. Unter der riesigen Weide blüten bereits wundervolle Blumen und verteilten ihren wunderschönen und angenehmen Geruch über die Farm. Gegen Mittag erledigte ich dann die Einkäufe, wenn ich denn bis dato überhaupt schon fertig war. Die Feldarbeit wurde nämlich immer härter, mit jedem Tag der dazukam und es wuchs stetig. Abends ließ ich den Tag zu Ende gehen und saß am Steg, den Ganon gebaut hatte, damit demnächst niemand mehr in einer Nussschale an Land gebracht werden musste, sah dem Sonnenuntergang zu und angelte unermüdlich für noch mehr Einkommnisse. Beständig prophezeite uns dieser Kapitän, dass wir gegen Winter räumen müssten, wo doch dann eh die Erträge so runter gehen würden, dass es unmöglich werden würde hier zu leben. Dem ging es doch nur darum brav seine Anordnungen zu verfolgen. Mir war nicht entfallen das auf dieser Insel ein Vergüngungspark oder ein millitärischer Stützpunkt errichtet werden sollte und genauso sollten die Wälder gerodet werden. Und wieder einmal wäre der halbe Atlas gegen mich und die Insel, die schon gespannt auf eine mögliche Attraktion hoffte. Aber das würde nicht passieren, und wenn sie sich grün und blau ärgerten, dieses Stückchen pure Natur würde ich von dem ekligen Schwefelgestank von Fabriken und anderem schützen. Als ich erschöpft nach Hause kam lag auf meinem Schreibtisch ein Brief, der vom Mondbeschienen wurde, anderenfals hätte ich ihn wohl übersehen und erst morgen gefunden. So nahm ich ihn an mich und laß ihn neugierig. "Liebe Chelsea, ich und Claire sind äußerst stolz auf dich. Du hast dir mal wieder keine leichte Aufgabe ausgesucht, wenn du eine ganze Insel bewohnbar machen willst. Du weißt ich hänge an meiner Heimatstadt, aber solltest du dein Ziel erreichen, so werde ich mir die Sommerferien nehmen und auf Sunny Island übersetzen. Deine kleine Schwester vermisst dich schrecklich und krabbelt nicht selten zu deiner Mama ins Bett. Oft murmelt sie im Schlaf wie sehr sie dich liebt. Enttäusche deine Schwester nicht. Auf deinen Schultern trägst du nun große Verantwortung und auch eine Bürde, aber wenn es zu viel wird, komm nach Hause. Ich werde hier auf die weiteren Zeitungsartikel warten. In unserem Dorf bist du bereits eine Legende, Schatz. Außerdem soll ich dir einen Gruß von Jennifer und den anderen ausrichten und von deinem Bruder sollte ich dir ausrichten: Gib niemals auf, heimlich betet er für dich!! In liebe, Mama." Einzelne Tränen fielen auf den Brief nieder, den ich angestrengt im Mondlicht laß. "Mein Bruder also, huh?" Dieser Doof den ich immer geliebt habe und zu dem ich immer ein familiäres Verhältniss hatte. Früher hatte ich ihn immer Bruder genannt. Er hatte mir das Herz gebrochen. Und nun betet er für mich. Ich lachte vor Spott. Und ich verspottete mich selbst. Er war erlich oder? Hatte mir Nichts vorgemacht, auch wenn er zugegebener Maßen etwas spät damit kam. Aber er hatte nicht gelogen. Das war mir immer bewusst gewesen, aber es tat zu weh und dann... "Gib niemals auf, wie? Das war immer mein Spruch gewesen. Ich war gar nicht so schwach, nur die letzte Zeit, oder?... Und du glaubst also immer noch an mich. Bruderherz... Schwesterherz, die du mich so sehr liebst, Mama, Jenny... Ihr werdet diese Insel schon bald besuchen können." Kapitel 3: Wer ist Chelsea!? ---------------------------- Kapitel 3: Wer ist Chelsea!? Mein Guthaben wuchs beständig, dass ich schon gar nicht mehr mit dem ausgeben hinterher kam, aber andernfalls kostete ein Gewächshaus doch tatsächlich 500.000!! "Cheslea, du bist immer so fröhlich, ich bewundere dich.", hörte ich es von dem Tierladen her, der neu eröffnet hatte. Julia, die Tochter der Inhaberin, kam gerade auf mich zu als ich einige Kräuter vor ihrem Laden einsammelte. "He he... wirklich?" "Was machst du heute noch so. Mutter möchte, dass du mit uns zu Mittag isst, das ist in 2 Stunden." Ich sprang auf und sah sie mit leuchtenden Augen an. "Wirklich wahr? Na klar möchte ich mit euch essen!" Ich musste ein Grinsen wie der Mond in manchen Märchenbüchern haben, aber Julia störte das nicht im Gegenteil lächelte sie immer zurück. Schnell fischte ich eine Blume zwischen den Kräutern hervor, die ich eben gepflückt hatte und überreichte sie Julia. "Sag deiner Mutter vielen lieben Dank und dass ich ganz bestimmt zu Gegend sein werde." "In Ordnung. Ich freue mich." Nachdem ich kehrt gemacht hatte: Julias Sicht "Zu Gegend, sagte sie.", ich kicherte und machte dann kehrt um zurück in den Laden zu gehen. Ich musste meiner Mutter im Laden helfen, wann immer ich die Zeit und Ausdauer hatte. Chelsea beim Arbeiten zu sehen hat mich immer inspriert. "Julia, hast du sie eingeladen? Was hat sie gesagt?" Ich roch etwas an der schönen Blume die sie mir eben überreicht hatte. Sie war wirklich immer viel zu höflich. "Sie wird zu Gegend sein und ich soll dir Danken.", lächelte sie vielsagend. "Zu Gegend?" Ich sah es nicht, aber ich wusste dass sie genauso Grinsen musste wie ich. "Diese Chelsea. Ich hoffe wirklich, dass sie das von uns allen angestrebte Ziel erreicht. Du weißt ja, du weißt ja." Natürlich wusste ich es! Meine Mutter wollte auch immer eine Farm haben, aber für ein Mädchen ist das viel zu harte Arbeit. Zurück in der Stadt sagten sie, sie würde nicht lange genug aushalten um einen Garten bewohnbar zu machen. Diese Leute haben die echte Chelsea ja auch noch nie getroffen. Sie war ein lebensfreudiger Mensch und lachte immer. Ab und an habe ich versucht sie zu Ärgern, aber das wurde nie etwas. Sie lachte nur immer und bekräftigte, dass ich unglaublich hübsch und freundlich wäre, wie eine echte Fee und so elegant wie ein Elf. Ich habe diese Bücher nie gelesen und verstand nicht ganz, wie sie darauf kam, aber es war ein Kompliment. Man sah ihr nämlich immer an wenn sie auch nur ein kleinesbischen Sarkasmus oder Trauer an dem Tag treten ließ. Jedenfalls musste meine Mutter ihr vorhaben alleine schon wegen der Statur aufgeben. Sie ist etwas rundlich. Aber chelsea war in top Form. Sie war schlank und groß und man sah ihr ihre Stärke nicht an, aber sie war es ohne frage. Das wusste ich sofort als ich sie und Elliot den Strand runter liefen sah, als sie die Exportwaren bereit stellten. Elliot muss über Chelseas kraft echt depremiert gewesen sein und gleichzeitig wohl auch bewundert haben. Ich jedenfalls wusste nicht ob Chelsea nicht vielleicht ein Mutant war. "Ach ja, Julia. Wusstest du schon das Vaughn auf diese Insel kommt um zu arbeiten?" Dennys Sicht Ich bin erst vor kurzem wegen dem guten Fisch den ich selbst kosten konnte in dieses Dorf gekommen. "Deinen Fisch bieten die in meiner Heimatstadt sogar in Luxusrestaurant an!", versichterte ich Chelsea gerade, doch sie schüttelte energisch den Kopf. "Das liegt an der wohlbehüteten Natur hier drausen, dass ist nicht mein Verdienst." "Aber du bist immerhin die jenige, die immer Massen davon fängt, richtig? Für ein Mädchen bist du eine richtig gute Fischerin, du verdienst meinen Respekt." "Für ein Mädchen, wie? Glaubst du uns vom weiblichen Geschlecht fehlt es an Skills?" Es war wieder ihre typische Art jemanden zu necken. Sie bevorzugte stehts Ironie und Sarkasmus und davon besaß sie Tonnen. Auch war sie sehr optimistisch und steckte ständig jeden mit ihrer guten Laune an. "Na ja. Mit Haien kämpfen könntest du nicht." "Da könntest du recht haben!" Sie lachte wieder. Ein helles angenehmes lachen, begleitet von ihrem Geruch nach Nelken oder doch etwas anderes? Mit Blumen kenne ich mich nicht aus. "Oweia! Das hatte ich total vergessen! Ich war zum Essen eingeladet, ich muss jetzt gehen!" Back to Chelseas Version Wie viele Tage nun schon wirklich vergangen waren, seit ich auf die Insel kam konnte ich nicht mehr sagen, ich wusste nur das ich unglaublich Happy war. Ich klopfte an der Tür, welche ins innere des Tierladens führte, merkt dann aber das sie wohl schon offen war. Vorsichtig öffnete ich die Tür einen spalt weit, als mich eine Stimme rief. "Chelsea, bist du das?", es war Mirabelle. "Uhu-" "Wir sind bereits in der Küche, du weißt wo sie ist, oder?", fragt mich Julia. Der Stimme folgend betratt ich die Küche nur einige Sekunden später. "Sicher.", sagte ich und trat ein, doch stockte ich in der Bewegung und saugte die Luft ein, als mich jemand durch violette Augen anstarrte. Wie ein Falke, der auf der suche nach seiner Beute war. "Das tut mir Leid, Chealsea. Ich habe dir nicht sagen können, dass Vaughn heute kommt, weil ich es Julia selber zu spät berichtet habe. Darf ich also vorstellen, das ist Vaughn. Er ist unser neuer Tiertransporter. Er wird folglich Mittwochs und Donnerstag auf der Insel sein.", schloß sie ihren Bericht. Bobom! Fast wäre ich ein weiteres mal aufgeschreckt. Bo do bom! Ich brauchte einige Sekunden um zu realisieren, dass es mein Herz war, welches diese Geräusche verursachte. "Stimmt etwas nicht?", fragte er mich barsch. Übertrieben warf ich meinen Kopf, mit an die Brust gezogenen Armen, nach rechts und links. "Nein, alles in Ordnung. Ich dachte nur gerade das du wirklich hübsch bist!", warf ich sofort in den Raum und meine zu sehen wie er kurz rot anzuliefen schien, sich aber schnell wieder fing und einfach weg sah. Seine silbernen Strähnen fielen ihm ins Gesicht und standen etwas a, als hätte er bis eben noch etwas auf dem Kopf getragen. Vielleicht den Cowboyhut, der nun an der Stuhllehne hing. Ein echter Cowboy? Mein Herz macht noch keine Anstallten sich zu beruhigen. Er saß mit uns am Tisch er war ganz ruhig. Überhaupt machte er den eindruck, als würde er nicht gerne mit uns am Tisch sitzen. War er nicht freiwillig hier? Sollte ich ihm eine Rübe schenken oder eine Kartoffel, um ihm bessere Laune zu verschaffen. "Vaughn, wie wäre es mit etwas Gemüse.", fragte Julia verschwörerisch und kreiste mit dem Löffel bedrohlich über seinem Teller. "Wage es nicht!", schrie er und sah sie vernichtend an. "Oh mein Gott, ihr verschreckt mir noch die arme Chelsea. Julia, Vaughn ist doch heute zum ersten mal auf dieser Insel!" Sofort sprang ich auf und alle sahen mich verwundert an. "Genau, da gibt es etwas was ich wissen will. Vaughn, was macht diese Insel für einen Eindruck?" Mirabelle lächelte. "Aber Chelsea zumindest beim Essen könntest du die arbeit doch mal vergessen." Beschämt setzte ich mich zurück auf meinen Stuhl. "Ja, wahrscheinlich. Aber dafür macht sie zu viel Spaß und außerdem sind mir Meinungen wie die von Vaughn wichtig." Überrascht hob er den Kopf etwas an und sah mich an. Ach du..., lief ich grade rot an? "Naja, du bist Tiertransporter, du musst wissen, ob es den Tieren zu zutrauen ist, dass sie eine so lange Fahrt über See hinter sich bringen um dann auch noch HIER zu leben. Wo nicht mal gewehrleistet ist, ob dies ein sicherer Ort ist. Bisher wissen wir noch nicht, was jenseits der Flüsse im Osten und Westen liegt und ich hatte vor Brücken bauen zu lassen.", redete ich mich eben raus. Ich muss einen ziemlich dümmlichen Eindruck machen, wenn ich diese Art von sorgen jemandem erzähle, der eigentlich mit nicht mehr als dem Transport zu tun hat. "Das hängt natürlich von dem Farmer ab. Ich gehe nicht davon aus, dass es hier Dinosaurier gibt und mit Wildhunden würde ich noch fertig werden. Was ist mit dir?" Dinosaurier? War das Sarkasmus? Aber er sagte es in einem normalen Unterton. "Uhm..., ich weiß es nicht, hab noch nicht gegen viele gekämpft.",gestand ich mit einem etwas schüchternem Lachen. "Na toll. Ich vertraue die Tiere um die ich mich vorher gekümmert habe jemandem an, der sich nicht kümmert und auch sonst, als Frau taugst du nicht zur Farmarbeit." "Vaughn!!", schrien Mirabelle und Julia im Chor. "Nein,das ist schon richtig, er soll seine Bedenken ruhig äußern. Es stimmt doch, das er sich vorher um die Türe gekümmert hat, auch wenn es vielleicht nur für den Transport war. Für jemanden der Tiere liebt, ist es natürlich bedenken zu haben. Immerhin habe ich zuvor noch nie so engen Kontackt mit Tieren gehabt. Aber wenn ich mich nicht kümmern würde, Mister, warum fragte ich dann danach?", fragte ich ruhig und dennoch herausfordernd. Er wand seinen Blick ab und aß weiter. Hatte ich das Essen versaut? Es hatte doch so gut angefangen. "Du musst wissen Chelsea, du wirst auf der ganzen Insel niemanden finden der besser mit Tieren umgeht als Vaughn. Auf Taro kannst du auf seine alten Tage nicht mehr zählen.", lobte Julia. Vaughn zeigte keine Reaktion mehr. "So sieht er auch aus! Wirklich, nicht das ich Menschen grundsätzlich nach dem Äußeren beurteile, aber ich habe einen guten Eindruck von ihm." Ob er gemerkt hatte, dass mein Herz so schnell schlug? Was sollte das. Ich sah diesen Mann heute zum ersten mal. "Vaughn, ich liebe dich." Ich wäre echt geneigt gewesen, dass auszusprechen. Aber konnte das sein? Ich kannte ihn gerade mal 30 Minuten, oder hatte es einen anderen Grund, warum meine Körpertemperatur verrückt spielte? Das Wetter? Und was war mit der Geschwindigkeit mit der mein Herz schlug? Oder war es wegem ihm? Weil er mein Herz gebrochen hatte? Ich hörte einmal, dass man den Schmerz von verlust nur wieder los wird, wenn man die geliebte Person durch jemanden ersetzt. Konnte das sein? Das würde ich nicht zulassen. Keiner hatte es verdient als Ersatz für irgendwen zu dienen. Aber dieser Vaughn..., er war besonders. Was ich sagen konnte war, dass ich mich in seiner Gegenwart besser fühlte. Ich bemühte mich zu Lächeln und stark zu sein, meine Sehnsucht nach zu Hause durch Arbeit zu verdängen und ich fühlte diese Einsamkeit auch von ihm. Obwohl man von vielen Menschen umgeben war. Diese Verbundenheit. Es war meine Art meine Einsamkeit zu besiegen, indem ich die der anderen wegnahm und das würde ich bei Vaughn auch versuchen. Er war bereits ein Freund für mich. Das waren sie alle. Ich bedankte mich herzlich für das Essen und nahm mir die Zeit wirklich ganze 5 Minuten nur da zu stehen und Vaughn zuzusehen, wie er in dem Lagerraum Kisten stapelte. "Eine Range ist doch aufwendig. Hast du Zeit hier auf einer Kiste rum zu sitzen." "Wolltest du sie wegräumen?", fragte ich. "Du bist meiner Frage ausgewichen." "Ja." Er sah mich geradeheraus an. "Okay, was willst du? Das ich die Behauptung zurücknehme, das du dich nicht kümmern würdest?" "Ach ja, da war ja was. Hab ich vergessen." "Also!?" "Ich weiß nicht was du meinst. Um erlich zu sein ich weiß nicht warum ich hier sitze, nur das ich dich gut leiden kann, Vaughn. Du bist erlich." Ich wusste nicht genau was es war, aber irgendetwas schien ihn verärgert zu haben, denn er zog seine Mütze tiefer ins Gesicht und wandte sich seiner Arbeit zu. "Du hast doch bestimmt genug zu tun, warum verschwindest du also nicht? Du störst mich." Er war wirklich gnadenlos erlich. Mit diesem Gedanken sprang ich ab und ging meiner Wege. Vaughn Ich hörte einen dumpfenklang, dann war alles ruhig. Als ich mich nocheinmal umwandte war sie weg. Dieses Mädchen warum machte sie mir überhaupt Komplimente? War sie eine Heuchlerin? Niemand war gerne in meiner Nähe, also warum sollte es gerade ein so zärtliches Mädchen wie sie? Ja, zärtlich..., es waren stets diese Menschen die verletzt wurden. Damalas wusste Vaughn ja noch nicht wie recht er hatte. Und Chelsea? Wusste dieses Naive Mädchen wie Vaughn über sie dachte? Kapitel 4: Junger Ankömmling ---------------------------- Kapitel 4: Junger Ankömmling War das tatsächlich möglich? Ich lag nun schon mindestens 2 Stunden auf meinem Bett und gerade sah ich durch das Fenster zu, wie die Sonne am Horizont verschwand. Normalerweise würde ich diesen Anblick noch viel mehr geniesen, aber im Moment kreisten meine Gedanken um ganz andere Dinge. Bald würde der Zimmermann Ganon seinen Laden schließen und keine Aufträge mehr annehmen. Ich sprang auf und rannte los, denn ganzen Weg hinunter und sah wie die Türe eben zugezogen wurde. "Ganon!", rief ich mit Leibeskräften und kam kurz vor der Tür zum stehen. "I-ich wollte noch etwas in Auftrag geben, bitte." Ich kannte den Zimmermann als jemand der sehr Konsequent war und wen er schließe wollte, dann tat er das jetzt auch, natürlich hoffte ich, dass er meinen Auftrag vorher noch annehmen würde. "Nun, um was geht es denn?" Erleichtert atmete ich auf. "Einen Kuhstall." Innerlich hielt mich für verrückt. Ein Kuhstall, was wusste ich schon über Kühe? "Morgen bin ich fertig.", sagte er nun und schloss damit die Tür. Morgen? Wie um alles in der Welt? Wollte er die Nacht über arbeiten? Und was war mit der Bezahlung? Etwas irritiert ging ich meiner Wege zurück Richtung Farm, als Taro mich auch schon abfing. "Chelsea, ich hörte du traust dich also endlich. Darf ich dich um einen weiteren gefallen bitten? Wenn du genug gespart hast, würdest du dann bitte die Brücke zum östlichen Teil der Insel in Auftrag geben? Von hier sieht es aus, wie ein gut geeigneter Festplatz und wir wollten vielleicht ein Erntefest veranstalten, so wie ich das von anderen Inseln kenne. Dann könntest du dich auch mal beweisen." Beweisen? Das war nicht schlecht. Ich musste in der Tat jemandem etwas beweisen und naja ich war auch ein Wettkampftypus und musste mich immer an Anderen messen, da kam mir das grade gelegen. Aber warum erklärte mir Taro das eigentlich alles? Wenn er einen gefallen äußerte, konnte ich da ablehnen? Ich hatte keinen guten Grund, wenn ich es recht bedachte, dann war es bis zum Winter noch ganz schön hin und die Wettbewerbe könnten mehr Leute veranlassen her zu kommen, dann konnte das Gewächshaus noch etwas warten. Ich bräuchte es eh spätestens Ende Herbst. "Geht klar." Es war gerade die Zeit, um die Mirabelle ihren Laden eröffnete, da kam auch schon ein älterer Mann mit einem so großen Kopf, dass er mich an eine Bowlingkugel erinnerte. "Mirabelle, meine Liebe. Ich möchte eine deiner Kühe haben, wenn es möglich wäre." "Wie bitte, oh natürlich. Eine Kuh..., aber Taro, wo wirst du sie halten?", fragte Mirabelle scheinbar sehr überrascht, über die ziemlich frühe Kundschaft, wenn man bedachte dass es nicht viele Bewohner auf dieser Insel gab. „Sie ist nicht für mich, eigentlich war sie für Chelsea gedacht. Ganon sollte in ein paar Minuten mit der Arbeit an ihrem Kuhstall fertig sein.“ Ich musste mich zusammen reisen die Milch in meinem Mund nicht zu verlieren. Diese Chelsea hatte meine Aussage von gestern allen ernstes als Herausforderung verstanden und wollte jetzt völlig übereilt mit der Viehzucht anfangen? Was dachte sie sich, dass sie das von heute auf morgen lernen würde? „Das ist doch wohl ein schlechter Scherz!“, hustete ich und trat ins geschehen. „Dieses Kind von gestern hat noch nicht die leiseste Ahnung von Tieraufzucht, wie können sie ihr Geld da so einfach für sie hinauswerfen. Haben sie nichts besseres worauf sie sparen können. Zum Beispiel ein paar ebenere Straßen für ältere Leute. Sehr viel mehr werden auf diese Insel nicht kommen.“ Mit dieser Aussage fing ich mir sofort äußerst wütende und ärgerliche Blicke ein, die mich allerdings komplett kalt ließen. „Chelsea ist bei weitem nicht so hilflos wie du denkst. Sie hat schon viele Menschen auf diese Insel gebracht. Auch jüngere. Sie genießt unser vollstes vertrauen.“, schrie er wütend und es sah so aus als würde sein Kopf bald platzen, aber vielleicht würde er auch wie ein Heißluftballon abheben. „Vaughn, du solltest weniger schlecht über Chelsea denken, sie ist eine sehr gute Farmerin und ich bin mir sicher, dass sie diese Insel auch wieder aufbauen kann.“, sagte Mirabelle. „Willst du das denken, weil du es nicht geschafft hast. Ich frage mich ob ihr euch bewusst seid, in welcher Lage ihr seid.“ Die Tür quietschte und eine weitere Person betrat das Feld. Eine Person bei der ich nicht gewollt hätte, dass sie mithört. Alles schwieg als ich die kleine Stube betrat. Vaughn zog seinen schwarzen Hut tiefer ins Gesicht, bevor er sich leicht abwandte. Mirabelle erbleichte hinter dem Tresen und ihre Knöchel zitterten leicht vor Schreck. Taro's Augenlider sanken etwas und sein Gesicht sah älter aus als sonst. „Was ist falsch daran? Wenn man ein Ziel im Leben nicht erreichen konnte, muss man es doch nicht aufgeben oder? Meine Mutter hat ihren Abschluss nicht geschafft, weil sie schwanger wurde und hat es sich von mir gewünscht. Ich war immer froh diesem Ziel so nahe zu sein. Für mich wäre es kein Problem gewesen. Doch ich habe abgebrochen. Für mich ist es die stärkste Kraft die Wünsche anderer zu erfüllen. Ich liebe das farmen, für mich ist es als könnte ich alles vergessen. Alles was mich jemals erschüttert hat, scheint sich im Nichts zu verlieren. Ich werde mein bestes geben, das Vertrauen was andere in mich setzen nicht zu enttäuschen. Ich habe leider nur zu genau erfahren wie es ist, wenn dieses Vertrauen vernichtet wird. Aber in 2 Sachen hast du recht. Erstens kann ich sehr gut selber für mich aufkommen und zweitens sollte es wirklich schönere Wege geben. Ich habe die Brücke eben in Auftrag gegeben.“ Ich konnte spüren wie sich Tränen in meinen Augen bildeten, doch ich wagte nicht zu weinen. Er sah mich unter seinem Hut an, doch sagte Nichts. Alles schwieg, als sich von hinten eine Hand auf meine Schulter legte. „Die verborgenen Wünsche sind viel wichtiger.“ Mein Körper bebte. Alles sah auf. „Wichtiger als dein Abschluss war stets dein Glück.“ Warme Hände schlangen sich um meinen Körper und zogen mich an eine warme Brust. Ihr Kopf ruhte auf meiner Schulter und die Zeit schien still zu stehn. „Jede Mutter denkt so, da bin ich mir sicher.“ Ganz egal was nun passieren würde, ich war mir sicher es zu verkraften. Denn sie war mir gefolgt. „Jill... bist du das?“, hauchte ich kaum hörbar. „Na klar. Wer denn sonst?“ Aufgeregt nahm ich ihre Arme, befreite mich und drehte mich um, um meine Cousine in die Arme zu schließen. „Jill, du bist hier.“ „Wenn die Sonne deine Wunden nicht heilt und keiner da ist der bei dir bleibt...“, flötete sie und sah mich lächelnd an, als ich mich von ihr löste. „Ich lass dich doch nicht alleine. Eine Insel erblühen zu lassen ist für ein Mädchen vielleicht wirklich zu schwer, aber wenn wir zu zweit sind, ist das kein Problem mehr, hab ich recht?“ „Jill, kannst du einfach die Schule sausen lassen?“, fragte ich völlig überrollt. „Konntest du es dir leisten, deine ganzen Ersparnisse für mich hinzu blättern ,als ich ganz alleine nach Italien ausgebüchst bin und mit mir einen so schönen Urlaub zu genießen, Cousinchen?“ Ganz offensichtlich schüttelte ich meinen Kopf. „Außerdem, weiß ich eine Menge über Farmen. Du weißt ja mein liebster Urlaubsort war die Farm des alten Mannes in Mineral Stadt und mein Vater hat immerhin selbst eine Zeitlang die Ranch in Vergiss-mein-nicht-Valley geleitet. Takakeru hilft uns bestimmt auch gerne, wenn ich ihm erzähle, dass du hier versuchst ganz alleine eine Ranch zu führen. Also was ist? Wenn du mich hier nicht willst, geh ich eben mein Erbe antreten und führe die Ranch meines Vaters. Aber was bringt es uns, wenn wir beide etwas so waghalsiges ganz alleine versuchen. Wenn du gut mit Tieren umgehen kannst und mir das botanische beigebracht hast, können wir immer noch die Ranchwelt erobern, oder nicht?“ Ich spürte wie meine Glieder schwach wurden. Meine Beine würden jeden Moment anfangen zu zittern. „Aber mein Haus ist zu klein.“ „Macht Nichts, es hast doch ein Gasthof aufgemacht, bei dem Essen und übernachten umsonst ist.“ „Wirklich?“ „Ja, der Mann opfert seine Rente dir und deinem Traum. Er hat damals am 2ten Weltkrieg teilgenommen und war Lehrer. Seine Versicherung gibt einiges her, nun müssen wir nur dafür sorgen, dass es sich lohnt. Viele gehen mit dir und deinem Ziel, weil es nicht mehr nur dein Ziel ist. Diese Welt braucht ruhige Orte wie diesen hier.“ „Unter einer Bedingung.“, sagte ich schlussendlich. „Ja?“ „Ich darf dir ein Fernstudium zahlen.“ Auf Jills Gesicht legte sich ein Lächeln. „Klar. Dann werde ich dafür sorgen das die Kosten dich um keinen Millimeter nach hinten werfen in deinen Plänen.“ Kapitel 5: Absturz ------------------ Kapitel 5: Absturz Also ich nach einer Woche wieder auf Sunny Island ankam konnte ich mich die ersten 5 Minuten nicht von diesem Anblick losreißen. Das Herz des Dorfes war von Wegen gepflastert und es gab eine Brücke nach Westen. Der Gasthof war vergrößert worden und vor dem erweiterten Haus des Tischlers spielte ein blondes Mädchen mit dem Sohn des Verkäufers. Ich dachte mir dreht sich der Magen um, als Jill mir auf einem Pferd entgegen ritt. „Na, wie sieht das aus? Hat sich einiges getan, oder? Taro hat den Umsatz beim Transport in die Bepflasterung der Wege gesetzt und wir haben dafür die Brücken erstattet. Außerdem geht es Lolly gut, keine Bange. Also die Kuh meine ich.“ Sie lächelte mich an, als wären wir uns wohl bekannt. „Hm.“, machte ich. „Achso!“, sagte sie und schwang sich gekonnt vom Pferd. „So ist es doch besser, oder? Ich wollte ja nicht auf dich herab sehen.“ Ihre weißen Zähne strahlten mich an. „Wir hatten eine riesige Ernte..., Elliot und Natalie mussten uns sogar helfen.“ Mir war nicht ganz klar, ob das gut oder schlecht war, dass sie die Hilfe anderer benötigte, um alles zu ernten. Hatte sie so viel angebaut oder war sie einfach nicht dafür beschaffen. „Wir haben noch am selben Tag Samen eingesetzt. Es sind diesmal nochmal 15 Felder mehr. Ihr Körper gewöhnt sich mehr und mehr an die Anstrengung. An Regentagen geht sie in die Miene.“ „Macht sie dass, um von der Tatsache wegzulaufen, dass sie es nicht mehr zu Hause ausgehalten hat?“, fragte ich. Etwas stimmte mich sauer, aber ich konnte nicht sagen was. Das war gar nicht meine Art. Mich interessierte es nie, was andere dachten oder taten. Oder wie es in ihrer Vergangenheit aussah. „Ich kann es dir nicht sagen. Letztens musste ich Alex, den Arzt aus Mineralstadt anrufen und ihn bitten auf unsere Insel zu kommen, weil Chelsea zusammengebrochen ist und ich sie aus den Mienen bergen musste. Gut das Chen uns dieses starke Pferd aus der Stadt mitgebracht hat, ich hätte sie den ganzen Berg nicht runter gekriegt. Als ich am nächsten Tag um 8 Uhr auf die Farm kam, waren bereits alle Felder gegossen und das Pferd fertig gebürstet.“ Ihr Lächeln schien untrüglich. „Machst du dir keine sorgen um sie?“ Sie senkte den Blick leicht. „Wenn ich das tue, dann wird sie nur schwächer. Chelsea kann die Träume anderer wahr werden lassen, aber wenn es um sie geht... ist sie stur. Sie braucht kein Mitleid, sie wird immer stärker und es allen zeigen. Deshalb helfe ich ihr. Wenn du also meinst, dass sie das nicht schaffen kann, dann wird sie 100 und 10 Prozent geben um dich umzustimmen.“ Mit diesen Worten zog sie sich wieder auf das Pferd und ritt gen der Farm die ihre Cousine führte. Chelsea war also nicht der fröhliche Mensch für den sie sich ausgab. „Dieser Vaughn. Er macht sich Nichts aus dir.“, warf mir Jill gnadenlos an den Kopf, als sie den Kuhstall betrat. Wusste sie etwa wie ich über ihn dachte. Ich antwortete nicht, weil ich nicht wissen konnte, was sie von mir verlangen könnte. „Chelsea..., wenn dir wirklich etwas daran liegt, diesen Schmerz nie wieder zu fühlen, dann musst du Menschen aus den Weg gehen können, aber das wirst du nie tun, das weiß ich. Deswegen..., wenn du nicht willst, dass ich versuche dich ihm näher zu bringen, sorge dafür, dass euer Verhältnis sich verbessert.“ Ich schluckte. War das ein „ja“? Sie konnte das unmöglich wissen. „Er mag kein Gemüse, schon gar keine Karotten. Aber er trinkt fast immer Milch. Außerdem hat er letztens eine Tafel Schokolade bei Chen gekauft. Er glaubte, dass Vaughn nicht das Geld hat um in das Diner oder das Café zu gehen, sonst hätte er doch anders gehandelt.“ Ich sah sie direkt an. „Er... bekommt er kein Geld von Mirabelle für das einräumen der Kisten... Trinkgeld?“ Jill zuckte mit den Schultern. „Ich denke, wenn sie selber mehr Geld machen, würde sich etwas daran ändern.“ „Aber wir haben dort doch eingekauft...“ Jill kratzte sich ein wenig an der Wange. Ein zeichen dafür, dass sie nachdachte. „Wir könnten noch eine Glocke, eine Schafschere und eine Melkmaschine für später gebrauchen. Außerdem finde ich, dass wir inzwischen ja genug Geld haben mal einen Check im Supermarkt aufzugeben. Den könnten wir ihr ja dann zur Verbesserung ihres Hauses anbieten.“ Ich nickte „Versuchst du dich dann an den rechten teil der Felder?“ Sie nickte zufrieden und ließ mich in der Scheune zurück. Warum machte ich das alles eigentlich? Für ihn? Vielleicht hatte ich Schuldgefühle? Ich hatte meinen sogenannten Bruder zurückgelassen, wegen dem was er mir antat, dabei war ich genauso verantwortlich dafür. Ich rannte vor der Verantwortung davon, anstatt mich dieser zu stellen. Vielleicht, da wollte ich mein Gewissen erleichtern. Vielleicht, da hatte Jill auch einfach nur recht, da war ich so schwach geworden, dass ich eine Heuchlerin geworden war und es allen recht machen wollte, damit ich in keine Konflikte mit ihnen geriet. Seuftzend verließ ich die Scheune und machte mich auf die Socken. Am frühen Vormittag noch betrat ich Mirabelles Laden um die Vereinbarten Sachen einzukaufen und fand dort Vaughn und Mirabelle in der Mitte des Raumes vor. „Oh, Chelsea. Gut das du gerade gekommen bist. Ich habe gerade Vaughn darum gebeten sich einmal die Tiere anzuschauen, willst du ihm nicht vielleicht zu Hand gehen?“ „Ich kann das alleine.“, warf der weißhaarige ein, doch ich schüttelte leicht den Kopf und willigte ein. „Kein Problem, dass mache ich doch gerne.“ „Ist das nicht toll Vaughn? So bist du doch bestimmt schneller fertig und kannst so eventuell doch noch eine Pause machen.“ „Na gut, aber steh mir nicht im Weg.“ Die Tiere waren wegen irgendwas beunruhigt gewesen, hoffentlich war Nichts aus den Bergen gekommen und hatte sie aufgescheucht. Wildhunde vielleicht? Wenn es so war und Vaughn fände es heraus, wie würde er reagieren? „Das sollte es gewesen sein. Danke, Chelsea.“ Irritiert fuhr ich herum. Hatte er sich einfach so bedankt? „Das war Nichts besonderes!“, versicherte ich ihm sofort. „Du bist komisch Chelsea, hilfst anderen einfach so. Auf der Farm zurück wartete Jill bereits vor der Haustüre. „Was hat dich aufgehalten? Wo hast du die Sachen? Ich war mir sicher Mirabelle würde Vaughn darum bitten dir tragen zu helfen.“ „Ah! Die habe ich doch nun tatsächlich vergessen!“ Jill sah mich verwundert an und kam auf mich zu. „Was hast du denn gemacht?“ „Uhm, wie haben uns zusammen die Tiere angesehen, die waren wohl etwas durch den Wind. Irgendwas hatte sie beunruhigt.“ „Du und Vaughn.“ „Genau.“ „Und?“ „Was meinst du?“ „Na, ob ihr euch näher gekommen seid.“ „Er hat sich zumindest bedankt.“ Auf Jills Gesicht bildete sich ein zufriedenes Grinsen. „Na, dass ist doch schon mal was, dann geh ich nun einkaufen.“ Sie ließ sich das Geld von mir geben und zog los, um vereinbarte Sachen zu besorgen und den Check auszuhändigen. Eigentlich hätte ich das machen sollen, aber vielleicht könnte ich wieder in die Mienen gehen, um die Spende wieder auszugleichen. Dann wäre Jill auch nicht enttäuscht von ihr. Der Wind blies angenehm an mir vorbei, verfing sich in den wild durcheinander wachsenden Ästen der grünen Baumkronen und sorgte für ein wohltuendes Geräusch von raschelndem Laub, als ich den Wald jenseits der westlichen Brücke betrat Vögel sangen ein wunderschönes Frühlingslied, während meine Stiefel bei jedem Schritt in der weichen Erde leicht einsanken. Alles zusammen erschuf ein wohles Gefühl in mir. Vereinzelte Blumen und Kräuter lagen auf meinem Weg und riefen nach mir, da sie gepflückt werden wollten. Als ich jedoch einer Blume entgegenlief sah ich einen schwarz gekleideten Mann im Sonnenlicht stehen, welches durch die Baumkronen drangen. Er stand dort, umgeben von Natur, breitete seine Arme weit aus und streckte seinen Kopf den Strahlen entgegen. Mein Herz begann erneut wie wild zu schlagen und mich zu ihm zu ziehen, doch wollte ich auf keinen Fall in eine Situation geraten, in der ich mich wieder rechtfertigen musste, deshalb wandte ich mich ab und wollte mich unbemerkt davon schleichen, als ein Ast unter meinen Füßen zerbrach. Ich fuhr leicht zusammen und wollte eigentlich einfach weiter laufen, als seine sanfte Stimme mein Ohr erreichte. „Hallo Chelsea.“ Er hatte mich ganz freundlich begrüßt, ohne einen Ton von Wut oder ähnlichem darüber, dass ich ihn einfach gestört hatte. „Tut mir Leid, wenn ich dich gestört habe, ich wollte eigentlich nur diese Blume da hinten..., die bringen auch Geld ein.“ „Du gehst aber nicht freundlich mit der Natur um, wenn du sie zu diesem Zwecke rupfst.“ „Uhm, so stimmt das nicht, ich werde selber viele anpflanzen, wenn ich erst Mal eine Samenmaschine habe. Nur... wenn ich kein Gewächshaus bis Winter aufbauen kann, dann gibt es hier bald Nichts mehr.“ Er zog seinen Hut erneut etwas ins Gesicht und ich konnte sehen wie sich sein rechter Mundwinkel etwas zu einem schmalen Lächeln formte. „Du musst dich vor mir nicht rechtfertigen.“ „Vaughn! Stimmt es, dass du letztens Schokolade in Chen's Shop kaufen musstest, weil du nicht im Diner oder Café essen konntest?“, fragte ich ohne daran zu denken, dass es ihm unangenehm sein könnte. Sein Gesicht sah mit einem Mal wieder genauso unfreundlich aus wie immer, doch dieses mal lief ich auf ihn zu, um genau vor ihm stehen zu bleiben und ihm 3 kleine Sandwitchs raus zu kramen, die mir Felicia gemacht hatte, damit ich in den Mienen nicht wieder zusammen brach. „Bitte nimm sie an, sie sind Felicia und schmecken eigentlich immer sehr gut.“ Ich sah zu wie er sich verwirrt ein paar Schritte zurück zog. „Waren die nicht für dich gedacht und warum interessiert es dich schon großartig, was mit mir ist?“ „Weil ich dich mag!“ Ich konnte die Hitze in meinen Wangen spüren und wusste das ich rot geworden sein musste. Doch ich blieb stark, auch wenn ich nicht wusste, wie ich ihm das so einfach sagen konnte. Sie sagte das so einfach, als wäre es selbstverständlich und von keinerlei Bedeutung. Jemanden zu mögen... konnte sie wussten, wie wertvoll solche Gefühle waren. Aber so musste es sein, oder? Immerhin, da hat sie doch selbst gesagt, wie wundervoll sie es findet andere Glücklich zu machen. Ohne es zu merken, musste ich angefangen haben mich für dieses Mädchen zu interessieren. Ich betrat Mirabelles Laden erst sehr spät wieder. Das Licht erhellte die Stube ein wenig. In der Mitte des Raumes stand Mirabelle selbst. „Ich habe auf dich gewartet Vaughn.“ „So, wieso?“ Mirabelle lächelte mich freundlich an, so wie sie fast immer lächelte, wenn sie etwas gutes Empfand. „Jill war heute hier und hat etwas eingekauft, außerdem hat sie einen Check über 10.000 Geld hier gelassen.“ Ich sah sie unbeirrt an. „Und?“ „Nun, ich freue mich, dass ich dir endlich Trinkgeld für deine harte Arbeit hier geben kann.“ Ich sah sie überrascht an, als plötzlich die Tür hinter mir aufgerissen wurde. Jill stand in der Tür. Sie war völlig schweißgebadet und der Schreck stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Chelsea..., sie kam noch nicht von den Mienen wieder zurück und ich habe sie auch nicht finden können. Ich bin vollkommen erschöpft von der Feldarbeit und von dem heutigen Training mit Yusako, dass ich es einfach nicht schaffe sie raus zu holen. Ich kam bis in die 30 Ebene, als ich das Loch im Boden gesehen habe. Ich weiß nicht wie weit sie hinunter gefallen sein könnte, aber die Luft da unten war schon so dünn gewesen, dass ich nicht weiter kam. Heute Abend ist es da oben viel zu warm!“ Mirabelles Gesicht erbleichte und erneut begann sie am ganzen Körper zu zittern, wie immer wenn sie Sorgen hatte. „Wie sieht es mit deinem Pferd aus, ist es noch reittüchtig?“ „Yusako ist erschöpft vom Training, aber es war früher mal ein Springpferd und ist an erhöhte Strapazen gewöhnt. Chelsea ist schon mehrere Male im Galopp mit ihm bis auf den Gipfel geritten und wieder zurück.“ Ich nickte und stürmte an ihr vorbei. „Ich hol sie da raus.“ Der Tierstall war dunkel und die Öllampe anzumachen würde zu lange dauern, also tastete ich im Dunkeln nach Sattel und Zügel, letzteres konnte ich jedoch nicht finden. Schnellst möglich schnürte ich ihn an und achtete darauf ihn nicht zu fest anzulegen. Mit einem gekonnten Schwung zog ich mich auf das Pferd und lehnte mich nach vorne aufs Pferd. Da es keine Zügel gab, musste ich mich an der Mähne festklammern und trieb Yusako anschließend auf den Berg. Ob das wohl gut ging, wo ich doch zuvor noch nie geritten war? Nachts war der Wald dunkel und vielleicht auch etwas gruselig. Statt angenehmen rascheln von Laub, heulten nun die Eulen zwischen den Ästen hervor und die noch zarte Brise bewegte entfernte Büsche, als würde überall etwas lauern. Doch ein Tierexperte wusste, dass er keine Unsicherheit verspüren dürfte, wenn er die Türe nicht in Aufruhr versetzen wollte und er würde Yosaku noch für den Weg den Berg hinunter brauchen. Bis zur Ebene 25 war alles mit Lichterketten ausgeschmückt und erhellte somit das geschehen. Ab dort an hieß es äußerste Vorsicht und Aufmerksamkeit. Vorsichtig tastete ich mich durch das Dunkle und bemüht mich nicht selber zu stolpern oder ein Loch hinunter zu stürzen. In der 30 Ebene angekommen fand ich eine kleine Öllampe. Jill musste sie hier stehen gelassen haben. Ich nahm mir das Seil an meiner Taille, welches ich immer mit mir trug. Als ein Cowboy war das Pflicht. Angestrengt suchte ich nach etwas, an dem ich das Seil stabil festbinden konnte und entschied mich letzten Endes für einen kleinen Felsen in der nähe. Vorsichtig seilte ich mich Stück für Stück ab und beleuchtete dabei den dunklen Tunnel. Das Seil war vielleicht 4 ein halb Meter lang, wenn sie tief gefallen war, dann konnte ich sie genauso wenig finden wie Jill. Doch aller bösen Erwartungen zum trotz lag sie bereits in der nächsten Ebene in einer etwas entfernteren Ecke. Ich sprang den letzten Meter hinunter und hastete auf sie zu. Der Wachs in der Lampe wackelte gefährlich. Hoffentlich würde sie nicht erlöschen. Besorgt wog und schüttelte ich sie etwas in meinen Armen, um sie wach zu bekommen, doch sie machte keine Anstalten aufzuwachen. Ihre Stirn war heiß und ihr Gesicht so bleich wie ein Bettlacken. Sie hatte Fieber. Die Steine hier unten allerdings waren kühl und die Temperatur sollte sie etwas abgekühlt haben. Warum nur hatte Jill von einem zu warmen Wetter geredet oder war die Temperatur einfach nur gesunken? Ich hob sie auf meine Arme und trug sie an die Wand. Ich brauchte etwas zum kühlen, doch ich hatte Nichts bei mir. Doch dann fiel mir etwas ein, dass sie vielleicht retten konnte. Ich nahm meinen Hut ab und wedelte ihr etwas Wind zu. Dann fiel mir ein, dass der Stein sicher unbequem sein würde und nahm sie mir auf den Schoß. Es dauerte einige Zeit bis sie mit dem Wimpern zuckte. Er war gekommen. „Er“ hätte das vermutlich nie getan, aber Vaughn war hier. Warum ich über meinen Ex so schlecht dachte, wusste ich zwar nicht, aber ich wusste, dass es etwas zu bedeuten hatte, wenn Vaughn hier herunter kam und mich in seinen Armen hielt. „Du bist wach, das ist gut. Aber kannst du auch ein Seil hoch klettern?“ Ich schüttelte leicht den Kopf und wurde sofort mit Kopfweh bestraft. Ich fasste mir an die Stirn und spürte sofort all meine schmerzenden Glieder. „Urgh.“ „Beweg dich nicht zu viel, wenn es dir nicht gut geht.“ „Tut mir Leid, Vaughn. Aber im Seilklettern, war ich immer eine der schlechtesten in Sport.“ Er verzog keine Miene stattdessen schob er mich von seinem Schoß und ging vor mir in die Knie. „Steig auf und halt dich so gut fest wie es geht.“ An seiner Brust war es sehr angenehm, umso unwohler fühlte ich mich als er mir nur noch mit dem Rücken gegenüber stand. Als ich mich jedoch dazu aufraffte ihm auf den Rücken zu klettern, kehrte dieses angenehme Gefühl von Geborgenheit sofort wieder. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und fühlte mich danach, sofort wieder einzuschlafen. „Vergiss nicht dich festzuhalten, sonst fliegen wir beide runter.“ „Mhm“, murmelte ich ihm meine Einverständnis. „Du bist auch komisch. Du hilfst anderen Leuten auch einfach so.“ „Nicht einfach so, sondern weil ich dich mag.“ Ein angenehm schnelles und stärkeres Herzklopfen sorgte für ein umso wohligeres Gefühl, was mich mit einer Wärme und Kälte zugleich um tanzte und mich dazu bewegte mich umso enger an ihn zu schmiegen. Hoffentlich würde er mein schlagendes Herz nicht hören. „Du hättest die Sandwitches doch lieber für dich behalten.“ Ich murmelte ihm ein „nein“ und schüttelte den Kopf, während ich das tat, wobei ich ihn eher in seinen Schultern vergrub. Es war so angenehm und so warm und … oh mein Gott, waren seine Schultern breit. Wie männlich er doch war..., er war wirklich muskulös und... freundlich. „Das es dir gut geht, ist doch wichtig.“ „Man sollte immer zu erst an sich denken.“ „Vielleicht hast du da recht. Das es manchmal richtig ist, kann ich nicht bestreiten, aber... das kann ich nicht.“ „Und was haben Menschen wie Jill davon, wenn sie dich auf einmal nicht mehr haben.“ Ich zuckte leicht zusammen. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Wenn ich ausfiel, was war dann mit allen anderen..., sie konnten nicht die ganze Farm für mich übernehmen. „Vaughn, danke.“ Ich spürte wie seine starken Arme uns beide hochzogen. Die lange Strecke, die ich damals nicht mal alleine geschafft hatte. Mein früherer Freund, hätte das sicherlich nie geschafft. Vaughn hatte ja auch eine tägliche Arbeit bei der er seinen Körper trainierte. Ich hörte ihn kaum laut atmen. Oben angekommen trug er mich die Treppen hoch und half mir später auf das Pferd. Dort musste ich irgendwann an seinen Rücken gelehnt eingeschlafen sein. Kapitel 6: Von salzigen Perlen und singenden Krähen oder Freunden ----------------------------------------------------------------- Kapitel 6: Von salzigen Perlen und singenden Krähen Die Regentropfen prasselten gegen die Fensterscheibe, dass man von meinem Bett aus durchsehen konnte. „Liebe Chelsea, du solltest dich nicht so sehr verausgaben. Du hast viel zu viele Felder bestückt und schon 2 Tiere die deine liebe brauchen. Lass die Mienen erst Mal ruhen. Du bist nicht mehr alleine für das Einkommen der Insel zuständig. Alle möchten dich entlasten. Denny wird einen teil seiner gefangenen Fische an den Diner und die Lieferbox geben und auch Chen wird etwas von seinem Ersparten in die Dorfkasse geben. Vaughn“ Ich hatte den Brief schon 3 mal gelesen gehabt und war beim ersten mal über das Datum erschrocken. Es war bereits Freitag. Ich hatte es also verpasst ihn noch mal zu sehen und was ich erleiden musste, war die Sehnsucht die ich nach ihm hatte. Ohne ihn fühlte sich alles in mir auf ein Mal so leer an. Die Tür ging auf und Jill trat völlig durchnässt ein. „Heute kannst du dich noch mal so richtig ausruhen und morgen geben wir wieder alles, okay? Vaughn sagte, du wärst schon sehr bald wieder gesund.“ „Jill...“ „Ja?“ „Könnte es sein, dass ich mich in Vaughn verliebt habe? Oder ist das der Verlust meines Freundes, der mir das vorgaukelt.“ „Eigentlich wollte ich dir ja sagen, du hättest ihn ins Bett gezogen, als er dir deine Medizin gab.“ „Was?!“, schrie ich voller Panik. „Keine Sorge. Du hast etwas gemurmelt, aber du hast ihn nicht umarmt, nur am Ärmel festgehalten.“ „Was hab ich gemurmelt?“ Jill schüttelte den Kopf. „Das weiß ich nicht.“ Also würde ich eine Woche warten müssen um ihn zu fragen und selbst nach dieser Woche würde ich es mich nicht trauen. Und noch besser war, das bald das Erntedankfest sein würde, was ich gewinnen wollte. „Er wird außerdem kommen wollen..., wegen des Festes. Er möchte deinen Sieg sehen.“, lächelte sie mich an. „Jill...Ich...“ Sie kam auf mich zu... „Ließ das. Danach sagst du mir, ob du ihn liebst oder nicht.“ „Daisuki...“, sagte sie. Er hatte bei Chen nach der Bedeutung fragen wollen, weil es klang, als könnte er es wissen. Aber da der Händler sich bereits einmal verplappert hatte , hatte er es lieber für sich behalten und was unwissend nach Hause gegangen, wo er auf eine junge Frau traf, die am Dog stand. Sie hatte dunkles weinrotes Haar, was ihr bis ans Steißbein reichte und er hatte nicht gewusst warum, aber diese Frau hatte seine Aufmerksamkeit erregt, denn er konnte sich nicht von ihr abwenden. „Chelsea...“, flüstere sie leise und mit trauriger Stimme und der kühle Wind trug ihre sehnsüchtigen Worte mit der Meeresluft zu ihm. Ein kleiner Tropfen erreichte seine Wange und lief daran runter bis in seinen Mund. Er war salzig. Vom Meer? Wohl kaum. „Sagten sie Chelsea?“ Die junge Frau schreckte zusammen und wand sich zu ihm um. „Entschuldigung, kenne ich dich?“ „Du hast Chelsea gesagt, also dachte ich du sprichst von der neuen aufsteigenden Farmerin.“ „Ja. Tut mir Leid, ich habe mich selbst nicht reden hören. Hab ich noch etwas gesagt?“ „Nein.“ „Gut, ich gehe dann jetzt wieder.“ Ich konnte mir das nicht erklären. Damals noch nicht. Dennoch fragte ich sie: „Kannst du mir sagen was daisuki heißt?“ „Ich hab dich lieb, bedeutet es. Manchmal aber auch..., dass man eine Person liebt.“ Mit einem Mal schlug mein Herz bis zum Hals. Ohne das ich es verhindern wollte wurde mir schwindelig und trotzdem fühlte ich mich wohler als sonst. „Hat... sie das gesagt? Zu dir?“ „Ich bin mir nicht sicher, sie hat geschlafen, aber sie hat mich zumindest am Ärmel festgehalten.“ Ihr Blick veränderte sich, doch ich war nicht in der Lage ihn auch nur ansatzweise zu deuten. „Was machst du in ihrer Nähe, wenn sie schläft.“ Es hätte mir bewusst sein sollen, dass sie das falsch aufnehmen würde und so zog ich meinen Hut etwas ins Gesicht. „Ihr ihre Medizin geben, Nichts mehr.“ „Sie ist krank?“, wieder dieser besorgte Ton. „Nein, sie steht schon bald wieder.“, beruhigte ich sie. Und tatsächlich beruhigte sie sich sofort wieder. „Ja, stimmt. Sie hat sich immer schnell wieder erholt. Nur in letzter Zeit war das anders. Aber es hätte mir klar sein sollen, dass sie Nichts ändert.“ „Darf ich fragen wer du bist?“ „Jennifer. Und du?“ „Vaughn. Wie war Chelsea denn deiner Meinung nach?“ „Sie war immer fröhlich. Viele sahen zu ihr auf. Sie beschützte immer die schwächeren. Aber sie hatte immer ein Pech, wenn sie sich binden wollte.“ „Achso.“ „Wie ist sie auf der Insel?“ „Nicht anders, als du sie geschildert hasst. Aber sie überarbeitet sich leicht.“ „Ja, so war sie immer. In der Schule hat sie auch immer diese sogenannten Kleinigkeiten übernommen, die keiner machen wollte....“ „Verstehe.“ „Vaughn! Wann gehst du zurück?“ „Nächsten Dienstag legt das Schiff ab, ich werde am Mittwoch ankommen.“ „Ich hab leider noch Schule... und Mittwochs gehe ich eigentlich reiten, aber ich habe einem Handelsmann letztens Yosaku mitgegeben, aber vergessen ihr einige ihrer alten Sachen mit zu schicken. Kann ich sie dir am Mittwoch bringen?“ „Sicher, worum geht es, Unterwäsche?“ „Nein!“, sagte sie laut und sah mich tadelnd an. „Gedichte... und einen uns verbindenden Liedtext...“ „...Hm.“ „Und ein kleines Geschenk.“ „Hey Chelsea, ich lese die Zeitungsberichte jedes Mal, wenn sie über dich berichten. Du stehst ja wirklich auf jeden Titelblatt. Eigentlich wolltest du das doch mal durchs singen erreichen, aber jetzt hast du wohl was wichtigeres gefunden. Trotzdem hoffe ich, dass du weiter singst. Es wäre Schade drum. Jennifer sieht traurig aus, jeden Tag den du morgens nicht schon auf sie wartest, wenn sie die Schule betritt. Auch ich vermisse dich, wir sind im Streit auseinander gegangen. Aber ich wollte dir sagen, dass wenn wir uns wieder treffen, dass wir dann Freunde sein können. Und ich werde kommen, wenn es die anderen tun.“ Er hat mir also doch geschrieben. Keine Entschuldigung, kein Wort der Eingeständnis oder der Anteilnahme an ihrer Schmerzen. Nichts an ihm hatte sich scheinbar an ihm geändert, außer das er sie vermisste. Aber dem war für mich nicht so. Nicht so... Ich empfand keine Sehnsucht...und dennoch wollte ich ihn einfach als einen Freund wieder haben und das hat er mir doch tatsächlich in Aussicht gestellt. Auch wenn er dieser Idiot war..., der selbe der er schon immer war. Die Tränen rannen mir die Wangen herunter ohne aufhören zu wollen. „Chelsea? Was schreibt er? Hey Chelsea...“ „Jill, ich liebe ihn.“ Sie seufzte und nahm mich in den Arm. „Chelsea... natürlich, so was braucht Zeit zum heilen.“ „Natürlich, aber... dennoch ich liebe... Vaughn.“ Erschrocken sah sie mir in die Augen. „Ehrlich?“ „Ja. Tsukasa und ich, wir sind Freunde. Nichts weiter. Hier hatte ich die Möglichkeit mich zu ändern Jill, auch wenn ihr es kaum merken würdet. Es hat sich etwas geändert. Etwas sehr entscheidendes.“ „Du bist so weit, dass du bis zu Ende gehen würdest, richtig?“ „Ich laufe nicht mehr weg. Aber ich habe dennoch Angst, was aus mir wird, wenn Vaughn mich ablehnt.“ „Nun gib ihm die Zeit deine Liebe zu erwidern. Ich bin mir sicher, dass er sich in dich verlieben kann.“ Erschöpft sank ich in mein Kissen und legte den Brief zu Mutters unter meine Nachttischlampe. Was wohl als nächstes kam, dachte noch wer anderes an mich? Könnte sie diesen Schock so schnell überwunden haben, könnte das sein? Immerhin, da war sie doch so emotional und auch wenn sie stark war, sie war sensibel, aber um alles auch zu 100 % richtig zu machen würde sie mit aller bedacht die Dinge aussuchen, die sie Vaughn nächste Woche mitgeben würde. Und außerdem hatte ich ein gutes Gefühl dabei. Das wenn sie sich in ihn verliebt hatte, dass sie glücklich werden könnte. „Unterwäsche? Das hätte von Chelsea kommen können.“ Mit einem Lächeln suchte ich das Lied heraus um es ihr zu drucken. „Das hier wird dich auf jeden Fall anspornen die beste Farmerin der Welt zu werden!“ Das Schiff würde bald ablegen , wenn sie also nicht bald kam, würde er ohne ihre Mitbringsel auf Sunny Insel ankommen. „Vaughn!“, schrie sie und rannte fröhlich auf ihn zu. „Ich musste meine Mutter erst noch überzeugen mich hier her zu fahren, statt zum Stall zu fahren, weil der Bus doch nicht immer fährt.“, hechelte sie. „Hier. Du darfst es lesen, aber dann verrate es ihr nicht, okay? Es wäre Verschwendung es dir zu verbieten. Sie ist die beste Dichterin die ich bis jetzt kennen gelernt habe.“ Ich nahm die Sachen entgegen und ging ohne ein Wort an Boot, doch das schien sie nicht zu stören, sondern sie rief mir noch hinterher. „Vaughn. Sag ihr bitte noch nicht, dass du mich getroffen hast. Sie braucht doch all ihre Kraft um alles zu schaffen. Ich will nämlich nicht das du wieder bei ihr bist, wenn sie schläft.“, lachte sie. Ich zog meinen Hut tiefer ins Gesicht. Gut das von der Crew an Bord eh nicht jemand mit mir sprach. Ich lehnte an der Reling und wollte bereits anfangen zu lesen, als ich sah, wie sie mir vom Dog her zuwinkte und noch mitlief, bis er zu Ende war. Von ihren Wangen liefen Tränen. „Chelsea darf niemals weinen, hörst du? Sie ist nämlich meine beste Freundin.“, erreichte es mein Ohr. Es war also doch eine Träne gewesen, die der Wind ihm ins Gesicht blies. Die Träne einer jungen einsamen Lady. Es war gemein Chelsea nicht die Wahrheit zu erzählen, aber sie wollte auch Jennifer einen gefallen tun. „Nur du und ich Nur ich und du Astronauten Rendevouz Wir sind schwerelos verliebt Und nur der Mann im Mond schaut zu Nur ich und du Nur du und ich Kurz gesagt ich liebe dich Kleiner Stern ich hab dich gern Vergißmich nicht La la la la la la la la La la la la la la la la La la la la la la la la La la la la la Nur du, nur du, nur du, nur du x3 Nur du und ich, nur ich und du Nur du und ich, nur ich und du Nur du und ich Nur ich und du Astronauten Rendevouz Wir sind schwerelos verliebt Und nur der Mann im Mond schaut zu Nur ich und du Nur du und ich Kurz gesagt ich liebe dich Kleiner Stern ich hab dich gern Vergißmich nicht“ Ein kurzes Lächeln umspielte Chelseas Lippen als sie am Mittwoch morgen aufstand und das vor der Türe fand. Sie war drauf getreten, bevor sie heraus gehen wollte. „Es singen Vögel in der Welt im Süden und im Norden, wo es am besten gefällt, und um für ein Lächeln zu sorgen. Die Welt hört sie nicht, wenn sie im Chor singen, die Welt hört nur den einzelnen im Ast am November singen. Ich hör dich kleiner Vogel, jeden Tag und jede Nacht. Ich hab ein Ohr für deinen Gesang, seist du Krähe oder Nachtigall. Du singst ein Lied für diese Welt, und weil du singst und ich dich hör, bist du meine Welt, denn ich schenk dir mein Ohr.“ Ein helles Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. Jennifer hatte ihr dies Geschickt, anders konnte es gar nicht sein. Nur Jennifer hatte dieses Gedicht. „Ich ruf dich ganz sicher irgendwann an. Versprochen.“ „Ich hab dich Lieb, Chelsea.“, hing an der kleinen blauen Box mit schönem Armband. „Ein wirklich schönes Armband.“ Kapitel 7: Unten am Strand -------------------------- Kapitel 7 : Unten am Strand Ich wagte es Vaughn zu suchen, nachdem ich meine Arbeit verrichtet hatte, doch hatte erstmals keinen Erfolg, bis ich ihn dann am Strand fand. „Hallo, Vaughn.“ Er erwiderte kühl den Gruß ohne wirklich freundlich zu wirken. Und dennoch schien mich Nichts was er tat zu ärgern, eigentlich war mir sogar nach lächeln zu mute und genau das tat ich dann auch. Ich lächelte. „Chelsea?“ „Ja?“, flötete ich heiter. „Du bist ein echt komisches Mädchen. Warum redest du nur immer mit mir?“ „Warum denn nicht?“ „Bei meiner Arbeit in der Stadt und hier reden die meisten Leute nur das nötigste mit mir.“ Ich sah ihn einige Sekunden lang einfach nur an, dann aber machte ich ein langgezogenes „hm“ und kicherte anschließend. „Hey was ist?“ „Vaughn, warum lächelst du nicht einfach?“ „Lächeln, wieso?“ „Na, ich frag mich immer, warum du deinen Hut ins Gesicht ziehst wenn du Emotionen zeigst, dabei … wenn du lächeln würdest, dann würde dich jeder ganz anders wahrnehmen.“ „Ich lächle doch immer.“ „Nein, das hab ich dann zumindest noch nie gesehen!“, erwiderte ich beleidigt und wollte schimpfen, als er ein gespieltes Lächeln aufsetzte. „So?“ „Nö. Völlig verkehrt.“ Er zog den Hut etwas hinunter, aber nicht so tief wie sonst. „Und jetzt?“ „Dü-düd. Falsch.“ Seufzend beendete er das Schauspiel und sagte: „Na gut, ich weiß auch nicht was so besonders daran sein soll zu Lächeln.“ „Ich will es aber sehen!“, nörgelte ich und sah ihn aus großen weit geöffneten Augen an. „D-du willst es sehen?“, sagte er geschockt und scheinbar etwas verwirrt. Er wandte sich ab und wollte den Hut ins Gesicht ziehen, doch er tat es nicht. Sein Ohr hatte eine zärtlich rote Farbe und als er sich mir wieder zu wandte, sagte er: „Das hat bisher noch keiner gesagt, danke.“ und lächelte. „Genau so!“, rief ich voller Freude und knuddelte ihn einmal komplett durch. Ich dachte ich träume als sie mich in den Arm nahm und sich ganz fest an mich schmiegte. Ich Körper was so zierlich und warm, sodass ein Gefühl von kaum beschreibbaren Glück mich überfiel und dazu bewegte sie ebenfalls in meine Arme zu schließen. Ihr Geruch von Vanille stieg erneut in meine Nase und benebelte meine Sinne ein Mal und für immer. „Du, Vaughn.“, sagte sie anschließend mit einer traurigen Stimme und sie ließ von mir ab. „Ja?“, fragte ich und dieses Mal wurde ich wirklich so rot, dass ich den Hut komplett in mein Gesicht zog. „Schon bald fängt der Sommer an und meine Freunde aus der Stadt kommen mich besuchen.“ Ich wusste nicht ganz vorauf sie hinaus wollte, daher zog ich es vor vorerst zu schweigen. „Uhm, wenn es soweit ist, wirst du mir dann immer noch dein Lächeln schenken?“ „Wieso?“ Sie sah etwas bedrückt zu Boden und fast wäre ich geneigt dazu gewesen sie erneut in die Arme zu nehmen, doch ich wagte nicht sie an zu fassen. „Weil ich es jedem zeigen will. Dein Lächeln. Es ist wunderschön.“ Beinahe hätte ich ihm erzählt „ Weil Tsukasa kommt und ich Angst habe ihm alleine gegenüber zu stehen.“ Wie könnte ich ihn in meine Probleme mit einbeziehen. Wie jämmerlich von mir. Und überhaupt zu aller erst müsste ich mich um den Anbau kümmern. Takakeru hat mir extra Dünger geschickt gehabt und das obwohl Celia selbst teilnimmt. Ich würde Vergiss-mein-nicht-Valley aber nicht gewinnen lassen. Irgendwann werde ich in diesen Wettbewerben gegen Jill antreten. Zumindest vielleicht. Und Steiner wird ja auch daran teilnehmen. Gegen Konkurrenten wie diese beiden ist es nur schwer zu gewinnen und Mutter hat mir 3 Bücher über Pflanzen zukommen lassen, die sie für gut empfunden hatte und immerhin hatte sie früher ein Gewächshaus bewirtet, als sie noch zur Oberschule ging. Ich warf mir ein bisschen Wasser ins Gesicht und machte mich an die Arbeit. Ich wollte die Erntegöttin besuchen, die ich neulich gefunden hatte. „Hallo Jill, was treibt dich her?“, fragte Julia mich freundlichst. „Nichts besonderes. Kann ich ein Schaf kaufen? Wir erweitern den Hof gerade ständig. Chelsea hat heute einen Hühnerstall in Auftrag gegeben, da wir es bis zum Winter mit dem Gewächshaus wohl nicht schaffen und irgendwie müssen wir ja verdienen.“ Sie nickte verstehend. „Gibt eure Kuh den schon Milch?“, fragte Mirabelle die aus der Küche an den Tresen ging. „Ja. Ich bringe morgen vielleicht mal eine vorbei. Ein paar lagern wir immer mal wieder im Kühlschrank. Von irgendwas müssen wir ja immerhin auch leben.“ Sie nickte verstehend und schrieb etwas auf. „Dann komm mit. Du kannst sofort kommen und die eines aussuchen. Wie soll es den heißen?“ „Ich schätze Katie wird Chelsea auch gefallen.“ „Was für ein süßer Name.“, warf Julia ein und lächelte mir lieblich zu. „Hallo, Jill.“, begrüßte mich Vaughn dem wir auf den Weg zu den Tieren begegneten. „Schönen Tach, Vaughn. Sieht man dich also auch noch mal. Bald ist das Fest.“ „Werdet ihr gewinnen?“ „Chelsea nimmt daran teil..., wer sonst könnte gewinnen. Zugegeben Steiner und Celia sind gut, aber gegen Chelsea gewinnen niemals. Und wer die 3te Herausforderung ist weiß ich nicht, aber sie wird nicht gewinnen.“ Mirabelle sah zu mir hinüber. „Ihr kennt eure Herausforderer?“ „Japp, persönlich. Und ich muss sagen, dass Chelsea einfach ein Meister auf ihrem Gebiet ist. Keine Chance, dass sie verlieren könnte.“ „Werdet nicht übermütig.“, mahnte Taro der auf uns zu kam und mit seinem Gehstock auf den Boden stampfte. „Man darf die Konkurrenz nicht unterschätzen.“ „Ich nehme nicht teil und Chelsea gibt immer hundert und zehn Prozent.“, beschwichtigte ich ihn. Chelsea konnte unmöglich verlieren. Sie war einfach die beste. Jemand der sogar in einem Sturm raus gegangen war, um die Blumen abzudecken, damit sie nicht fortgerissen wurden, als sie damals gemeinsam auf die Mittelschule gingen. Am Tag des großen Festes war Vaughn auch tatsächlich da und Chelsea schien alleine deswegen schon wahnsinnig nervös. Würde sie gewinnen, dann gegen alle Erwartungen der Nicht-inselbevölkerung. Aus diesen Grunde musste sie gewinnen. Es würde in allen Zeitungen stehen. Politiker würden sich sorgen machen müssen, sich nach einem neuen Trainingsgebiet für ihre Soldaten umzusehen. Aber warum nervös sein. Ihre Rübe war doppelt so groß wie die der anderen beiden. „Shit, das könnte daran liegen, dass ich zu viel Dünger genommen habe. Bestimmt ist sie qualitativ am schlechtesten.“ Ich lächelte breit, als auch schon Steiner und Celia auf uns zu kamen. „Die Teilnahme hier hätte ich mir sparen können.“ Die Inselbewohner sahen sich zu uns um. „Wieso? Ist Celia eine so starke Konkurrentin, oder liegt es an dem 4ten Teilnehmer?“, fragte die unwissende. „Ja, er hat bisher immer gewonnen. Westa versucht schon ewig ihn zu bezwingen. Dieses Mal hat sie mich losgeschickt. Aber sie sagt, es wäre nicht so schlimm, wenn du gewinnen würdest.“, sagte sie und lächelte lieb. „Ach ja? Dann hat sie sich damit abgefunden, dass wenn sie ihn nicht schlägt auch keine Chance bei Chelsea hat.“, lachte ich laut. Mir doch egal was die anderen über mich dachten. Es war einfach offensichtlich das Chelsea gewinnen musste. „Hast du für diese Rübe Dünger verwendet?“, erkundigte sich Steiner. „Ja, aber ich habe noch eine zweite dabei und frage mich welche ich einreichen soll.“ „Hm, dass ist natürlich deine Entscheidung.“ „Wenn der Dünger von uns ist, dann ist er super. Westa und Marvin machen ihn selber. Manchmal darf ich helfen.“, schwärmte Celia fröhlich. „Aber ihr habt nie gewonnen sagtest du? Das ist komisch. Vater schrieb in seinen Briefen auch nur gutes über euren Dünger. Das geht schon gut.“, beteuerte ich vielversprechend. „Nichts da, ich nehm die ungedüngte Rübe.“, beschloss Chelsea schlussendlich und reichte diese auch ein. Mir war nicht ganz klar, warum sie das nun tat, aber wenn es Chelseas Entscheidung war, dann war sie richtig! „Chelsea, vertraust du uns denn gar nicht?“, fragte Celia traurig, doch Chelsea schüttelte wild den Kopf. „Quatsch. Ich liebe euch und euren Dünger. Er ist von echt hohem qualitativen Wert. Aber meine Mutter hat immer ohne gearbeitet und seien wir mal ehrlich, da gibt es eh Nichts besseres als die Liebe. Ich will ja immerhin wissen, ob ich das Talent dafür habe und nicht ob der Dünger gut ist, dass weiß ich auch so.“ Diese Antwort brachte mich nun doch etwas aus dem Konzept. Dafür riskierte sie den Wettkampf? Das war Chelsea, verdammt, dass hätte mir klar sein müssen. Ein breites Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. „Ich werd die gesamten Tier Wettbewerbe in nächster Zeit verlieren, da will ich wenigstens dieses Fest gewinnen.“ „Lustig, Chelsea. Der nächste Tierwettbewerb ist für Hühner, da kannst du doch laut Jill noch gar nicht teilnehmen und das Pferderennen, hast du echt schon gewonnen.“, grinste Steiner und klopfte ihr auf die Schultern. „Wer will Yosaku besiegen, er ist dein Springpferd. Hast du davor schon mal verloren?“ Chelsea schüttelte lächelt den Kopf. „Man soll nicht zu viel erwarten, umso enttäuschender wird es sonst.“ „Aber hier gewinnst du.“, warf ich ein. „Ja, tu ich.“, sagte sie nun selber und lächelte warm. „Erst mal abwarten.“, sagte Steiner nun doch. „Keine Chance, diese Rübe habe ich mit Westa aufgezogen!“ Wie erwartet hat dann aber doch meine Cousine gewonnen. Tja, gegen sie kann man nicht gewinnen, wenn es um Pflanzen geht. Sie ist mit ihnen aufgewachsen. Auch wenn es Blumen waren, die sie angepflanzt hatte. Nach der erfreulichen Nachricht ließ ich mich zunächst einmal beglückwünschen und merkte nicht, das Vaughn bereits gegangen war, so versuchte ich im Eiltempo zu ihm aufzuschließen und passte ihn erst am Strand ab. „Vaughn, warte!“ „Ich respektiere deine Arbeit jetzt. Du bist eine unglaublich gute Farmerin. Tut mir Leid, welcher Meinung ich vorher war.“ Ein Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit. „Danke. Ich respektiere deine Arbeit schon lange. Du liebst Tiere und das macht mich unsagbar froh. Du bist nämlich genau wie Jennifer. Das freut mich, auch das du sie so Ernst nimmst. Du sagst mir immer, wenn du keine Zeit hast und ich dich bei der Arbeit störe, daran ist Nichts zu machen. Ich werde dir weiterhin Milch bringen. Als Dankeschön für die gute Arbeit.“ „Das hat auch noch keiner zu mir gesagt. Chelsea...“ „Ja?“ „Ich geb mich geschlagen, vielleicht sind wir ja doch so etwas wie Freunde.“ Ich nickte. „Für mich warst du immer ein Freund.“ Ihr Lächeln blieb ungeschlagen. Nicht ein mal das von Jennifer als ich ihr nach meiner Rückkehr sagte, dass ihre beste Freundin gewonnen hatte, konnte es überbieten. „Vaughn? Was denkst du eigentlich von Chelsea?“ „Sie ist unglaublich Naiv.“ „Und?“ „Ich mag sie.“ „Uuuuund?“ „Nichts mehr. Wir sind seit ihrem Sieg Freunde.“ „Achso.“ Kapitel 8: Ein stadtlicher Tag ------------------------------ Kapitel 8: Ein stadtlicher Tag Ich hatte ihr Yosaku zugeschickt, den sie seiner vorherigen Besitzerin abgekauft hat, also konnte sie einfach nicht vergessen haben, was so vor sich geht. Sie hat immerhin an die Sehnsucht ihres Pferdes gedacht. Das es nur für einen dieser Wettbewerb sein könnte, daran dachte ich nicht ein Mal. Gerade jagte ich mit Amigo über die weiten Felder, oben auf dem Lande, als ich eine noch ziemlich jung aussehende Frau im Felde stehen sah. Sie trug offenes langes blondes Haar und trug einen langen türkisfarbenen Rock. Ihr Oberteil war von bunten Mustern umzogen und auf ihren Schultern lag eine warme beigefarbene Decke, die sie bei dem kühlen Wetter wärmen sollte. „Hallo Tricia. Was führt dich aufs Land?“ Die junge Frau verbeugte sich und kam dann zu mir her rüber. „Jennifer, ich fragte mich nur gerade, woran du nur so denkst, wenn du nun wieder so ganz alleine über die Felder jagst.“ „Daran was wir nicht alle an ihr gehabt haben, bevor sie einfach so verschwunden ist. Tricia, wie fühlst du dich? Würdest du uns am liebsten meiden, weil du weißt, dass es unsere Schuld ist?“ Mit traurigem Blicke schloss sie die Augen und schüttelte den Kopf. Tränen standen ihr in den Augen, doch keine passierte ihre Wange. „Und was ist mit dir? Würdest du mich gerne meiden?“ Meine Augen weiteten sich, über diese völlig unerwartete Frage.“ „Wir haben ihr alle nicht helfen können, obwohl sie es verdient hätte. Aber es gibt Momente, wo das die betreffenden Personen nur selber können. Und es wird nie vollständig heilen, doch dennoch wird es wieder eine Brücke geben. Ich weiß, dass meine Tochter durchaus in der Lage dazu ist. Wirst du in den Sommerferien übersetzen.“ Ich lächelte etwas verlegen. „Ich war mir nicht ganz klar, ob ich meinen Pferden zumuten kann, sie hier ohne Aufsicht zu lassen. Meine Mutter wird sich nicht alleine um alles kümmern können. Aber dann ist mir eingefallen, das eine Farm bestimmt einiges an Platz hergibt. Ich werde mit Amigo mitkommen.“ Ein sanftes Lächeln umspielte die Lippen Chelseas Mutter. „Tsukasa wird auch hinkommen.“ Sie nickte. „Ich weiß, aber Jill ist dort.“ Meine Augen weiteten sich ungewollt. „Jill ist dort?“ „Schon seit Mitte Frühling.“ Mir stand die Überraschung sicherlich ins Gesicht geschrieben, doch Tricia entgegnete mit Nichts. „Jennifer. Ich werde auch gehen, mit Claire.“ Ich nickte erneut. Die Schule war langweilig wie immer. Ständig sah ich auf den Platz neben mir, der leer geblieben war und konzentrierte mich aufs malen. Etwas anderes gab der Unterricht nicht her. „Tu' nicht so! Ihr hattet eh kein richtiges Verhältnis mehr miteinander, ihr war doch nur Tsukasa wichtig gewesen.“ Ich erhob meinen Kopf angepisst und sah in Janes Gesicht. Was machte sie den hier? War schon wieder Pause? „Was geht dich das an?“, fauchte ich ihr unfreundlich zu. „Weißt du wie es abfuckt, wenn du Nichts besseres zu tun hasst außer zu malen und auf den Platz neben dir zu gucken. Du ziehst die ganze Motivation runter.“ „Dann sei doch froh, dass wir Kurse haben, dann seh ich dich nur noch paar mal in der Woche.“, entgegnete ich warf mir den Ranzen über die Schulter und griff nach meiner Jacke zum gehen. „Ich nehm außerdem an dem Tunier auf Sunny Island auch teil.“ Ich verdrehte die Augen. Sollte sie doch teilnehmen wo sie wollte. Moment mal... „Du solltest sagen. Du gehst auf Sunny Island um einen Wettbewerb zu verlieren.“, spottete jemand von der Türe her. Tsukasa war hier. Er hatte ja auch nach mir hier Unterricht. „Ach, also doch wieder was mit ihr oder was?“ „Chelsea hat auf der Insel schon jemanden!“, platzte es aus mir heraus. Tsukasas Miene verzog sich um Nichts. „Ach? Was für ne Schlampe, dann hat sie dich ja schnell vergessen.“ Ohne es recht zu realisieren, hatte ich mich umgedreht und ihr mitten ins Gesicht geschlagen. Die Zeit stand still. Alle Augenpaare sahen mich an. „Nicht so, du Bitch. Aber sie hat jemanden, der sich um sie kümmert. Sie braucht niemanden der sie so beglückt, wie ein fester Freund es täte. Chelsea ist nicht wie du! Und wenn hier wer ne Schlampe ist, dann doch immer noch du!“ Alles blieb still. Jane tastete sich noch ihre verwundete Wange ab, während ich durch die Personentraube vor der Tür verschwand und Richtung Englisch ging. Nur noch eine Stunde dann hatte ich Sport. Nicht das ich mich freute es mit ihr zu haben, aber da konnte ich mich beim Ringen und Raufen wenigstens abreagieren. Wäre doch umso besser, wenn sie meine Gegnerin wäre, dann würde ich sie zerfleischen und nicht mehr nur von der Matte schieben. Während der Pause vor der Sportstunde sahen sie mich alle an. Es kam mir so vor, als würden sie mich alle mit Verachtung strafen. Wäre Chelsea hier, sie würde ihnen einige Kommentare entgegen schmeißen, aber im Moment war ich ganz alleine. Oder zumindest wusste ich nun, was Chelsea mir immer sagen wollte. Um mich herum standen Tsukasa, Jule und alle anderen, die mich von dem Rest der Schule abschirmten, aber niemand sagte etwas und deshalb fühlte ich mich einsam. „Habt ihr Nichts besseres zu tun? Guckt mal wo anders hin, ihr Spasten.“, rief nun jemand, der in unmittelbarer Nähe zu mir stand. Für einen Moment hoffte ich es war Chelsea, doch dann war es jemand den ich noch weniger erwartet hatte. „Du, hier?“ Vor mir stand doch wirklich und wahrhaftig Jones, der hier nun wirklich Nichts zu suchen hatte. Tsukasa rannte freudig auf ihn zu. „Was machst du denn hier?“, fragte er ihn sofort. „Ich brauche nen Platz zum pennen. Meine Eltern sehen nicht ein, dass ich in den Sommerferien nach Sunny Island fahre und das muss ich mir nicht bieten lassen, wo ich diesen doofen Nebenjob doch nur Chelsea zur Liebe ausgehalten hab.“ Unsere Gesichter strahlten. Und damit waren nicht nur meines und Tsukasas gemeint. „Ach ja, meine Familie will da auch hin und da komme ich mit.“, warf Jule ein. „Echt deine, auch?“, platzte es nun ganz überrascht aus Joicy heraus. „Cool, nehmt ihr mich mit?“, grinste Mike nun etwas hämisch. Mein Tag war gerettet. „Jones, wenn du wo schlafen musst. Also wenn Tsukasas Mutter nicht mitspielt, hätten wir immer noch Tricia als Möglichkeit. Sie fährt natürlich auch hin und freut sich über jeden von uns, der hingeht.“ Der Anruf von Jones, der eine Bleibe für die nächsten 5 Tage brauchte überraschten mich ein wenig, doch wirklich ein Problem war das nicht. Chelseas Zimmer war frei und ich hatte bereits Urlaub wegen erhöhtem Stress bekommen, da konnte ich ihn morgens auch ein paar Orte weiter zur Schule fahren. Nur hatte er alle seine Schulsachen zu Hause liegen lassen, da mussten wir ihn irgendwie ohne großen Schlamassel durchbringen, aber so was passierte immer mal wieder. Diese Situationen machten das Leben erst Lebenswert. Denn für was sonst lebte man, wenn nicht um anderen zu helfen. Chelsea hatte sich da auch nicht geändert. Wieder ein Mal setzte ich mich auf das Sofa im Wohnzimmer und las ihren Brief der ordentlich auf dem Glastisch lag. „Liebe Mutter, liebe Claire, ich vermisse euch natürlich auch. Aber mir geht es gut, denke ich. Man hat hier immer etwas zu tun und das ist auch gut so. Ich werde natürlich mein bestes geben und eure Heldin bleiben. Sag allen anderen einen schönen Gruß. In liebe Chelsea P.S. Ich weine manchmal, wenn ich im Regen stehe, aber im Moment ist es so, als würde es mich nicht mehr runter ziehen. Ich habe hier etwas sehr wertvolles gefunden: Freude. Ich kann wieder lachen.“ Sie konnte wieder lachen. Das war alles worauf es ankam, aber ob das auch stimmte, würde ich in 5 Tagen wissen. Wenn die Sommerferien anfangen würden. Die Wellen gingen langsam an Land. „Ihr war mir sicher dich hier zu treffen.“ Hinter mir stand Vaughn. Ich erkannte ihn bereits an seiner bloßen Stimme. „Kannst du es dir leisten immer wieder aus Deutschland heraus ans Meer zu fahren?“ Ich antwortete nicht, bis er sich um-wandte und wieder gegangen war. „Konnte Chelsea es sich leisten, als sie damals immer für mich da war, wenn ich sie brauchte. Konnte sie es sich leisten, ihre Kraft einfach an jeden anderen weiter zugeben ohne dabei an sich zu denken?“ Er sagte zunächst Nichts, doch dann ganz unverwandt. „Ihr messt euch an jemanden, deren Stärke keiner von euch jemals im Ansatz erreichen kann. Hierbei geht es um Vergebung. Sie will euch sehen, obwohl sie Angst hat, dass ihr ihr den Schmerz der Stadt mitbringt, will sie euch sehen. Sie sammelt lächelnde Gesichter, damit all der Schmerz zurück bleibt. Aber eigentlich könnte sie euch einfach ignorieren. Niemand im Dorf würde es hinterfragen. Niemand würde sie nach dem Grund drängen. Doch Chelsea ist anders. Sie liebt jeden. Wenn ihr also nach Sunny Island kommt, müsst ihr dem Namen der Insel ehre machen. Ihr müsst lachen, sonst würde sie zusammen brechen. Doch das ist nicht so schlimm, wie wenn ihre Freunde nicht lächeln können.“ Als sie sich zu mir um wandte, da waren ihre Augen voller Tränen. Dieses Mädchen weinte in letzter Zeit oft. Ich war nur allzu gespannt wie Chelsea sie alle fröhlich machen würde. Wie alles sich zum guten wenden würde. Wenn sie das schaffen könnte, würde ich ihr nur zu gerne von meinem Schmerz erzählen. Kapitel 9: Stimme aus dem Wald ------------------------------ „Starless night...“, summte Nathan, der Priester der Kirche. „Hm. Könnte es sein, dass es die Erntegöttin ist, die des Nachts für diese Kirche singt?“, fragte Taro. „Nein, dafür klingt das Lied zu traurig. Außerdem würde sie doch in einer Sprache singen, die wir auch verstehen. Aber es klingt mehr nach einer Sprache aus dem Kontinent aus dem auch Chen kommt.“ Taro sah traurig zu Boden. „Dann ist es wohl Chelsea.“ Nathan sah ebenfalls betrübt aus. „Chelsea...? Das ist … traurig.“ Unter uns Wichteln herrschte schon seid einiger Zeit ein heiles durcheinander. Chelsea wurde nachlässiger in ihrer Arbeit, je näher der Tag rückte, an dem ihre alten Freunde die Insel betreten würden. Morgen. Sie lag schon seid einiger Zeit nun auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Nicht vor all zu langer Zeit, hatte sie uns ihren Kummer anvertraut. Da nur sie und Jill uns bisher sehen konnten und die Erntegöttin, waren wir die einzigen, der sie vertraute. Sie hatte Angst der Dorfbevölkerung ein Ich von sich zu zeigen, was alles zerstören könnte. Das war Schwachsinn. Jeder in diesem Dorf kannte sie bereits. Jeder wusste um ihre Schmerzen, die sie mit sich trug. Doch würden wir Chelsea davon erzählen, so würde sie sich eher Gedanken darüber machen, wie sie ihnen diese Sorgen nehmen könnte, anstatt sich dem Dorf anzuvertrauen. Chelsea brauchte jemanden dem sie sich anvertrauen konnte. Aber wie könnten wir ihr helfen. Für uns schien es so, als würde sie in sich versinken. Dieses ständige auf und ab ihrer Gefühle machte es unmöglich sie zu heilen. Die Erntegöttin selber war geneigt die Hexenprinzessin zu fragen, ob sie Chelsea nicht mit einem Zauber belegen könnte, welcher ihr dieser Depressionen beraubte. Jedoch kämpfte diese Farmerin schon immer so tapfer an sich, dass es unfair erschien, ihr die Chance des möglichen Erfolges zu nehmen. „Chelsea?“, der Raum in den ich trat hatte etwas unangenehmes und erdrückendes. Meine Cousine lag in ihrem Bett und fixierte die Decke. Mir war nicht klar, ob sie mich bemerkt hatte. „Chelsea?“ „Jill.“ Ich fuhr zusammen. Diese Gefühlskälte in ihrer Stimme. Ich hatte sie noch nie gefühlt. „Was?“ „Nichts.“ Ihre Seele schien leer. Es war beinahe so, als würde ihre Lage sich auf die Aura des Raumes auswirken. „Ich öffne das Fenster, in Ordnung?“ Für mich war diese Chelsea wie ein großer Alptraum. So konnte sie morgen nicht ihrer Mutter gegenüber stehen. Oder ging es gerade darum? Ihre emotionale Lage wirkte sich auf die der Ankömmlinge aus und anschließend vielleicht auf die ganze Insel. Chelsea war immer jemand der auffiel und damit jemand die unbewusst die Stimmung anderer von ihren Abhängig machte. Wenn sie strauchelte würde alles kippen. War es das, wovor Chelsea Angst hatte? „Chelsea..., Claire kommt morgen.“, sagte ich. „Mhm.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen, dass wusste ich. Es war heraus zu hören. „Deine kleine Schwester die immer zu dir aufsah. Ich weiß das ist der falsche Ansatz, aber die Menschen die morgen kommen... Es gibt eine darunter, der du das alles nicht zumuten kannst. Claire ist sieben. Und ich weiß, solange es einen Menschen gibt, dem du das nicht antun willst, dann kannst du das auch packen.“ „Jill. Ich wollte mich nicht mehr belügen. Hier …, darf es kein falsches Lachen geben. Außerdem, würden sie es merken. Wie sie alles merkten.“ Sie wusste es! Sie wusste über unsere Lage Bescheid und setzte sich mit unseren Problemen auseinander. Gab sich womöglich auch noch die Schuld dafür. „Chelsea! Das... das muss nicht so sein!“, rief ich hilflos. Ich rannte auf sie zu und warf meinen Kopf auf ihren Bauch. Was konnte ich tun? Das war die Chelsea die ich am wenigsten sehen wollte. Sie lag eine ganze Weile einfach nur so da. Ihr Kopf auf meinem Bauch schluchzte und weinte sie. Jill. Und das obwohl wir hier alle lachen sollten. „Jill.“ Sie antwortete nicht. Ich versuchte aufzustehen, doch sie verlagerte ihr Gewicht auf mich. „Tu jetzt nicht so, als wärst du schon geheilt. Ich weiß das du Angst hast.“ Behutsam streichelte ich ihr über den Kopf. „Ich habe Angst, Jill.“ Sie nickte schwach. „Ich weiß.“ „Das wenn ich mein Ich zurück hole, das es abgestoßen werden könnte. Aber...“ Sie hob den Kopf. Sah mir in die Augen, die wahrscheinlich schon vollkommen matt aussahen. „Chelsea...“, es war kaum mehr als ein Hauchen gewesen. „I reached into the sky Omoi wa todokanakute Chiisaku sora ni kieta Irotoridori no fuusen I'm alone Ikisaki no nai watashi no te wo Sotto tsunaide kureta Starless night kako no kage furi kaeranai Kanjitai anata no nukumori Tears are falling down mayotte mo hanashi wa shinai Tsunaida anata no te wo Sometimes we fall apart Okubyou ni natte shimau kedo Kitto hito wa soko kara nanika wo mitsuke daseru hazu Take my hand Moroku fukanzen na futari dakara Zutto te wo tsunaide iru Starless night kuchibiru ga yowane haite mo Shinjitai anata no nukumori Endless love mujun sae aiseteru no wa You are my shining star Starless night kako no kage furi kaeranai Kanjitai anata no nukumori Tears are falling down mayotte mo hanashi wa shinai Tsunaida anata wo Starless night kuchibiru ga yowane haite mo Shinjitai anata no nukumori Endless love mujun sae aiseteru no wa You are my shining star You are my shining star“ Jill und Ich, wir waren immer verbunden gewesen. „Wo habe ich dieses Ich nur gelassen. Wo bin ich verloren gegangen. Morgen würden die Menschen kommen, die mir einst alles bedeutet haben. Ich würde sie nicht missen wollen. Ein leben in dem ich sie nie wieder sehen würde, würde ich nicht verkraften. Ich würde einsinken und … Wenn ich nicht bereit dazu wäre, hätte ich auch sterben können. Aber so ist es nicht. Ich habe diese Reling losgelassen und ich habe es doch bereut. Ich habe sie durch diesen Schleier gesehen und meine Hand nach ihnen ausgestreckt. Wie konnte ich nur so dumm sein? Wann hat das wieder Angefangen? Niemand hat gesagt das es leicht würde. Das wusste ich. Aber ich habe es mir dennoch vorgenommen und aus diesem Grund. Werde ich nicht aufgeben.“,diese und andere Gedanken jagten mit durch den Kopf, als ich Aufstand und zu Türe trat. „Jill?“ Ich spürte ihren besorgten Blick in meinem Rücken, doch sie antwortete nicht, also sprach ich weiter. „Es ist nicht wegen, Claire. Aber als ich auf diesem Schiff war, da habe ich aufgegeben. Als ich oben an der Reling des untergehenden Schiffe hing, da habe ich losgelassen und aufgegeben. Aber dann habe ich meine Familie und Freunde durch einen Schleier gesehen und nach ihnen gegriffen Ich habe geschworen, dass wenn ich überlebe, dass ich diese Insel dann zum erblühen bringen würde.“ In meinem Körper rührte sich etwas. Etwas trat gegen meine Herzwand und wollte hinaustreten. Etwas schrie und schlug wie wild um sich. Etwas verlangte nach meiner Aufmerksamkeit, doch alleine hätte ich die Tür nie öffnen können. „Sie blüht bereits.“ Von außen wurde die Türe aufgemacht und Taro trat vor mich. „Sie blüht, weil sich alle untereinander helfen. Chelsea, niemand ist hier alleine. Erst hatte ich bedenken, aber nun nicht mehr. Du bist eine gute Farmerin und du hast ein gutes Herz.“ Es waren wie Flügel die sich auf meinem Rücken ausbreiteten. Noch immer strampelte etwas wild in meinem Herzen, doch die Türe blieb verschlossen, bis jemand kommen würde um sie zu öffnen. An Taro vorbei trat ich hinaus. Ich suchte den Strand auf an dem Morgen meine Freunde auftauchen würden. Hatte ich mal daran gedacht, wie es wäre wenn sie nicht kämen? Einsam. „Ich habe Angst.“, wisperte ich und dachte damals nicht das er es hören würde. „Dann hat es dich also schlussendlich auch zum Meer getrieben.“ Vaughn kam über den Sand zu mir. „Immer wenn ich vom Schiff ans Ufer komme oder wieder zurück auf eben dieses Schiff gehe, dann wartet ein Mädchen mit rot-braunen Haaren am Dog und fragt nach dir. In letzter Zeit hat sie dabei immer Tränen in den Augen.“ Eben diese salzige Flüssigkeit war es schlussendlich, die meine Wangen passierte. „Vaughn. Ich darf nicht nach Hause.“ „Da läuft der Hase also lang. Du hast Heimweh.“ „Bisher ist mir das nur nie bewusst geworden.“ „Es ist dein Leben, von niemandem sonst.“ Unsere Augen sahen sich noch lange an. „Warum bleibst du dann nicht ewig auf dieser Insel?“, fragte ich völlig unverwandt, während ich in seinen Augen versank. „Wie bitte?“ „Ich dachte mir nur, wenn es dir hier gefallen würden, dann würde ich diese Insel nie wieder verlassen.“ „Warum?“ „Kein besonderer Grund.“ „Chelsea... warum hast du deine Heimat verlassen?“ Mein Blick sank langsam nach unten. Ich wandte mich um. Ich wollte gehen. „Weil mir jemand das Herz gesprengt hat. Jemand in den ich 7 Jahre lang verliebt war, sagte mir, dass er mich hasst.“ Ihre Haare wehten im Wind. Im kühlen Wind, der ihre Tränen weit weg trug. Es war das erste mal, dass sie Tränen zeigte. Noch ein letztes Mal drehte sie sich zu mir um und lächelte mich an. Ein wunderschönes Lächeln. Es strahlte voll liebe und gleichzeitig brach es mir eine Kerbe in mein Herz. Mir hatte noch nie jemand gesagt, dass er mich hasste. Ich bin alleine aufgewachsen. Meine Eltern haben mich ausgesetzt. Ich wusste nicht, wie es war wie es ist jemanden wichtigen zu verlieren. Für mich, hatte es nie den Eindruck gemacht, als hätte dieses zarte, sonst so fröhliche Mädchen bereits richtiges Leid erfahren. Aber demzufolge was Jennifer mir erzählt hat, hatte sie schon schwere Zeiten durchlebt. Wie war es wohl, wenn jemand, den man so lange geliebt hat, sagt das er ihn hasst. Würde dieser jemand morgen auf diese Insel kommen? Und würde sie weiter lachen? In meinem Magen wie in meinem Herzen drehte sich etwas um. Wo kam er her? Der drang ihr nach zu laufen, sie in meine Arme zu schließen und ihr die Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. Was für ein Blödsinn. Ich habe mich schon viel zu viel in ihr Leben eingemischt, dass mich überhaupt Nichts angeht. Aber... warum kann ich dann nicht aufhören an sie zu denken? Vielleicht, weil wir Freunde waren? Ich fand sie am späten Abend am See der Erntegöttin. Sie stand im bläulichen Licht des Mondes und hatte ihren Kopf den Sternen zugeneigt. Ihre Stimme klang traurig und voller Leid. Diese Chelsea war nicht die Chelsea die ich kannte. Nicht das fröhliche naive Mädchen, was allen etwas beweisen wollte. Es war nicht nur ihr Herz. Ihre gesamte Seele war zerbrochen worden. „Sometimes we fall apart.“ Ihr Lied schien mich in meinem innersten zu berühren. Dort wo ich nie berührt werden wollte. Aber meine Wand war zerschmettert worden, noch ehe ich es bemerkte. Chelseas Schicksal war mir alles andere als gleichgültig. „Wie ist es Vaughn? Mache ich mir zurecht sorgen?“ „Worüber?“ „Das meine Schwäche Leute dazu verleitet sich von mir fern zu halten.“ Ihre Stimme war ruhig. Keinerlei Trauer war in ihr mehr zu finden. Genauso wenig schien sie auch nur ein bisschen darüber überrascht zu sein, dass ich hier war. „Mich hat sie dazu bewegt hier her zu kommen.“ Ihre leuchten Augen sahen mich an. Sie riefen mich. Als sie sich mir ganz zu wandte, hätte ich beinahe etwas ganz dummes getan. Unsere Lippen kamen sich so Nahe wie ich noch nie einem Menschen nahe gekommen. Und selbst das ist eine Lüge. Ich hatte sie bereits im Arm. Wäre kein Vogel geräuschvoll aus der Baumkrone geflogen, ich hätte sie vielleicht geküsst. Aber warum? „Vaughn.“ Tränen kämpften sich in ihren Augen nach vorne. „Chelsea, diesen Menschen, der dich hasst...“ „Tut er nicht. Er hat es gesagt, ohne zu wissen, was die Konsequenzen sein würden.“ „Ich würde so etwas nie tun wollen. Sollte ich es irgendwann tun, dann stoß mich weg.“ Das sagte ich, aber eigentlich hatte ich vor Nichts mehr Angst als ich sie in meine Arme nahm. „Was außerdem heißt daisuki?“ „Ich hab dich lieb. Manchmal auch ich liebe dich.“ „Was heißt es für dich?“ „... Unterschiedlich.“ „Liebst du diesen Menschen noch.“ „Ja, aber mehr wie einen Bruder. Nichts mehr.“ Behutsam streichelte ich ihren Kopf und sog ihren Geruch von Erde und Honig ein. Dieses mal also Honig. „Erdbeere würde die bestimmt ausgezeichnet stehen.“ „Für dich probiere ich es aus.“ Ich hielt sie bestimmt ewig so in meinen Armen, ohne das irgendjemand noch ein Wort sagte. „Daisuki.“ „Ich weiß.“ Eigentlich, da wusste ich Nichts mehr. Und dennoch : „Watashi anata mo.“ Seine Worte lösten in mir ein unglaubliches wohlbefinden. Mir war klar, dass er es nicht als das „Ich liebe dich“ empfunden hat, als das es gemeint war. Aber einfach nur diese Worte zu hören, machte mich mehr als glücklich. „Vaughn...“ „Ja?“ „Das hat die Jennifer gesagt.“ Das Mondlicht bläulich über sie und erleuchtete das geschehen. Keiner der es beobachtete war sich sicher ob es von natürlichen Trieb oder ein Zauber war, aber jeder war mit diesem Ergebnis zufrieden. Ganz egal wer morgen am Strand stehen würde, Chelsea würde sie belächeln. Mit einem ehrlichen Lächeln. Kapitel 10: Wiedersehen macht Freude oder Kompromiss? ----------------------------------------------------- Kapitel 10: Wiedersehen macht Freude oder Kompromiss? „Vaughn, darf ich dich zu meinem besten Freund ernennen?“ „Mach was du willst.“ Das hatte er doch tatsächlich gesagt. Vaughn war zu meinem besten Freund geworden und er würde mit zum Strand gehen, um Jennifer und den Rest zu empfangen. Ich strotzte nur so vor guter Laune und fischte mir eines der Kleider heraus, die Lanna mir geschenkt hatte. Lanna war früher Sängerin gewesen und imponierte mir daher von Anfang an. Zu mehr als 100 Prozent konnte sie das nur ihres Aussehen wegen schaffen, aber sie hatte den Willen es weiter zu versuchen und wollte so viele Menschen um ihre Unterstützung bitten wie nur möglich und ich würde sie ihr ganz sicher geben. Wenn Lanna Sängerin werden würde, dann würde sie ihr all ihre Wünsche mitgeben und sich jedes Album kaufen. Ganz sicher. „Chelsea, wo bleibst du denn. Das ganze Dorf versammelt sich unten, wegen der Ankunft deiner Familie und Freunde.“, rief Jill, die nun die Türe aufriss und erstarrte. „Uhm! Ein Kleid? Schon mal an die Arbeit später gedacht, dass ist doch weiß!“ Es war ein weißes Kleid mit 3 Herzförmigen Broschen. Eine rote, eine grüne und eine blaue. Dazu weiße Stiefel und ein paar weiße Kirschblüten im Haar. „Schon mal nach draußen gesehen? Ich bin schon fertig.“, grinste ich. Jill schien gleich ihr bewusst sein zu verlieren. „Ch- chelsea...“, ihr standen die Tränen in den Augen. „Gott sei dank, du bist wundervoll. Endlich wieder meine Cousine! Was... wie... wer hat das vollbracht.“ „Ein gewisser Tiertransporter.“ Am Strand hatten sich wirklich alle versammelt. Das Schiff hatte bereits den Anker ausgeworfen. Es würde das selbe Schiff sein, mit dem Vaughn am Abend wieder zurück reisen würde. Er würde nicht da sein um mich zu unterstützen, aber das war nicht so schlimm. Denn er hatte sie schon für alles kommende gewappnete. „Chelseaaaaaaaaaaaa!!“, hallte es über den ganzen Strand als ein Blondes Mädchen auf mich zu raste. „Claire!“, rief ich zurück. Der kleine Wirbelwind legte sich im Sand der Länge nach in den Sand und beschmutzte ihr ganzes Kleidchen. Ein leichtes Grinsen konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Doch sie war unter allen Blicken einfach wieder aufgestanden und weiter gelaufen. Sie sprang mir in die Arme und ließ sich von mir durch die Lüfte tragen. Mein Sonnenschein, mein Schatz, mein Leben, ja meine kleine Schwester war wieder bei mir. Ich schloss sie in meine Arme und wollte sie schon gar nicht mehr los lassen, als ich sah wie meine Mutter den Steg entlang schritt und schon bald in der Mitte des großzügig gebildeten Kreises stand. „Mutter!“, rief ich mit Tränen in den Augen, ließ Claire einen Moment lang stehen und sprang im selben Klischee um den Hals meiner Mutter. „Mutter, ich habe dich so vermisst!“ Ich spürte ihre sanfte, liebevolle Hand auf meinem Kopf, die mich oft im Schlaf gestreichelt hatte und mir ein Lied für bessere Träume sang. „Hey werden wir nicht begrüßt?“ Ich traute meinen Ohren nicht, als Jones hinter meiner Mutter stand, die beiseite trat. „Du, hier?“ „Oh mein Gott, ich hab nen déjà vu!“, war seine Antwort, für die er auch noch ne kräftige Umarmung bekam. „Ehm, na gut ausnahmsweise. Jule bring dich in Sicherheit, sie ist stärker geworden.“ Die runde brach in schallendes Gelächter aus. „Wundert dich das etwa, Chelsea und ich leiten immerhin eine Ranch! Wart nur ab bis du sie siehst. Cousinchen hat heute morgen schon wieder ganz alleine 30 Felder neu gepflügt und bewirtet.“ Keine Neuigkeit die Taro gerne hörte. „Ah, bald wird Alex wieder übersetzen müssen.“, schrie er und sprach von dem Arzt der immer aus Mineraltstadt übersetzte. Von Jones ging ich über auf Jule, der mir sogar die Hand zum einschlagen hinhielt. „Schön dich zu sehen, Shell- sea!“, sagte er und grinste breit. „Dieses Mal muss ich mich nicht angesprochen fühlen, kannst ja den Strand begrüßen, du Psycho-freak.“ „Das nennt man Physik.“, sagte er guter Laune. Nach Jule war der nächste Mike, der mich doch gleich mal so kräftig drückte wie er konnte. „Schön dich mal wieder zu sehen.“, sagte er warm. Joicy war die nächste, die mich sachte umarmte. „Hallo, Chelsea.“, begrüßte sie mich liebevoll und gab mich an Jennifer weiter. Ihr sah ich erst mal tief in die Augen. „Du hast nicht geweint, oder?“ Ein verschwörerischer Blick traf auf Vaughn, der sich abwandte. „Dieses Mal nicht.“ Diese Umarmung war die schönste und hielt am längsten an. Fast hatte ich geweint, aber die Freude über meine beste Freundin war zu groß. „Ich liebe dich.“, flüsterte ich ihr ins Ohr. „Ich hab dich auch lieb.“ Nachdem ich sie noch schwer los lassen konnte stand mir Tsukasa gegenüber. Händen in den Taschen, ein verlegenes Lächeln. „Hallo.“ Mir war nicht ganz bewusst, ob er mir gegenüber auf Distanz gehen wollte oder ihm die Begegnung nach allem peinlich war. „Auch eine Umarmung?“, fragte ich, doch wurde mir zu gleich bewusst, dass er ablehnen würde, umarmte ich ihn bereits als ganzes und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Bei meinem Bruder darf ich das hoffentlich.“, lächelte ich und wuschelte ihm durchs Haar. „Dann musst du das bei den anderen aber auch machen.“, schrie er und versuchte rückwärts auszuweichen, wobei er beinahe ins Wasser fiel. Ich drehte mich um und sah wie Jennifer bereits in Kampfstellung ging, Joicy panisch aussah und wild mit den Händen fuchtelte und sowohl Jones, Jule wie auch Mike los rannten. „Ha ha, ich hätte mit Yosaku kommen sollen, dann hätte euch das auch nicht mehr viel gebracht.“ „Tja, Schwein gehabt“, lachte Jule und ist aus der Ausweichhaltung noch nicht ganz wieder raus gegangen. „Ach ja. Chelsea.“, sagte Jennifer nun wütend. Erwartungsvoll drehte ich mich zu ihr hin. „Jane wird teilnehmen, also versprich mir zu gewinnen.“ „Echt!?“, riefen ich und Jill voller vorfreude. „Nichts lieber als das.“, lachte ich. „Wenn Cousinchen nicht gewinnt, dann tut es Steiner.“, warf Jill ein. „Jill, nimmst du nicht teil?“, fragte Mutter traurig. „Ich würde gerne, für Vergiss-mein-nicht-Valley. Jasmin würde sich freuen, aber ich weiß nicht so ganz, ob ich darf.“ „Natürlich darfst du!“, rief Taro wütend. „Es ist immerhin ein Wettkampf.“ „Gut!“ „Nicht gut, dann verlier ich ja!“, jammerte Chelsea. „Damit Jane nicht gewinnt mach ich auch mit.“ Erstaunt wandte ich mich zu Jenny um. „Du hast Amigo hier?“ „Aber sicher doch!“ Mein Grinsen muss dem eines Mondes geglichen haben, so happy war ich über diese Neuigkeiten. „Habt ihr noch ein Pferd, vielleicht nehme ich dann auch teil.“, witzelte Joicy. „Ja, wär doch spitze. Einer von euch besiegt Jane bestimmt.“, lachte Tsukasa spöttisch. „Oh weh, was hat das Mädchen nur wieder schlimmes angestellt, dass ihr so in Rage seid?“, fragte Jules Mutter die dazu kam. „Sie hat Chelsea als Schlampe bezeichnet.“, schrien Jennifer und Tsukasa sauer im Chor. „Echt? Warum sagt ihr denn Nichts.“, entfuhr es Joicy schockiert. „Boah, wenn die auf die Insel kommt gibt es Ramba Zamba.“, lachte Jule Schadenfroh. „Die kann froh sein, dass ich nicht dabei war.“, knurrte Jones wütend. „Ach was. Wir besiegen sie ganz einfach und fertig.“, versuchte ich sie etwas zu beruhigen. „Oh nein!“ Überrascht sah ich zu Mutter, die aussah als würde sie jeder Zeit explodieren. „Du wirst trainieren wie vor der Landesmeisterschaft vorletzten Jahres, verstanden?“ „Wahh und meine Pflanzen und Lolly und Katie?“ „Um deine Felder kümmere ich mich höchst persönlich und das Versorgen von Tieren sollte für dich und Jill zusammen schnell erledigt sein. Keiner nennt mein Kind ungestraft eine S-C-H-lampe.“ Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen sie rauchte. Einen Augenblick... „Du machst die Felder ehrlich?“ „Ist das ein Witz? Sowas kannst du deiner Mutter ruhig zutrauen.“ „Na und ob. Ich pflanze noch mal 30 Felder an!“ „Das können auch deine Freunde übernehmen.“ „Häääh!?“, kam es von allen im Chor. „Jetzt hab dich halt nicht so, Jule. Zu Hause sähe das auch nicht anders aus.“ Über diese Ankündigung freute sich der Junge nicht sonderlich, aber schlussendlich nickten alle. „Zusammen geht es eben schneller und dann können wir auch mal was zusammen machen. Auch wenn ich auch nicht sonderlich begeistert bin. Wir können uns ja alle was als Gegenleistung wünschen.“ „Schwimmen!“, war Jones Vorschlag. „Ne, hier gibt es doch rein gar Nichts physikalisches!“, jammerte Jule. „Dann lass Drachen steigen, da gehört auch was Physik zu.“, ärgerte Joicy ihn. „Falsches Wetter.“ „Und wie wäre es mit in die Kirche gehen und beten?“, schlug ich verschwörerisch vor. „Ehm, ich bin auch fürs schwimmen gehen.“, grinste er nun doch ganz zufrieden. „Bergwandern.“, kam es von Tsukasa. „Ich bin genug beglückt mit den Ausritten die ich in nächster Zeit mit euch haben werde.“, lächelte Jennifer. „Hier soll es gute Essensmöglichkeiten geben.“ , schmunzelte Joicy. „Klar, wenn ich alle gewillt seid Chelsea zu helfen, koch ich euch auch was.“, bot Pierre der Gourmet an. Mit diesen Aussichten schien dann jeder einverstanden zu sein. „Hey, Chelsea. Ich hab auch einen Wunsch.“ „Ja, Claire du darfst jede Nacht in meinem Bett schlafen und ich singe dir auch jede Nacht das Lied, dass du hören möchtest. Außerdem werde ich dich auf einmal Ausreiten mitnehmen. Deal?“ „JA!“ Kapitel 11: Wie gewinnt man einen Wettkampf? -------------------------------------------- Kapitel 11: Wie gewinnt man einen Wettkampf? Meine Freunde und deren Familien waren zu erst in den Gasthof oder das Hotel gegangen, während meine Mutter und meine Schwester sich dazu entschieden haben mir erst auf die Farm zu folgen. Sie hätten den Tag über noch genug Zeit ihr Gepäck zum Gasthof zu tragen. Während der ganzen Zeit spürte ich Blicke in meinem Rücken und konnte mir dieses stechende Gefühl nicht erklären. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich schuldig. Hatte ich irgendetwas gemacht, was ich nicht hätte tun sollen? „Mutter?“ Meine Mutter sah mich mit einem fröhlichen Lächeln an. „Was ist es Schatz?“ Sie lächelte. Ich konnte ihre Erleichterung in den Augen sehen. Sie musste sich unglaubliche sorgen um mich gemacht haben, während sie nicht genau wusste wie es um mich steht. Umso mehr noch funkelten ihre Augen vor Freude, als sie das riesige Feld sah. Es wird der Himmel für sie sein, wenn sie all diese Pflanzen zum wachsen bringen durfte. Vielleicht erkannte sie nun wieder, dass alles was je über mich gesagt wurde, im Bezug auf meinen Vater eine Lüge sein musste. Ich war das Kind meiner Mutter. Aber hatte ich nicht versprochen, mich nicht mehr selbst zu belügen. War es richtig meine Gefühle nun zu verstellen? Meine Mutter war stark, oder? Wen nannte man den Mutter? Die Frau die über dich wachte, dich beschützte und dich liebte. „Ich muss einen Fehler gemacht haben.“ Sie sah mich kurz etwas überrascht an. „Ich fühle mich nicht gut. Irgendwas habe ich falsch gemacht.“ Sie sah mich an, dann unsere Umgebung. Claire und Jill musterten uns still. „Chelsea-Schatz. Hast du hier irgendjemanden vielleicht besonders gern?“ Ein ernster Blick traf mich. „Ja.“ „Dann frage ich mich, wie er wohl auf die Umarmung reagierte, die du Tsukasa gabst.“ Mir fuhr es eiskalt über den Rücken. „Aber...“ Sie sah mich streng und tadelnd an. Was hatte sie mir gleich nochmal gesagt. Männer sahen Dinge anders als Frauen. Wenn es für mich nur eine eher geschwisterliche Basis war, dann war es für Vaughn vielleicht ein Stich ins Herz. Aber doch nur wenn er mich auch so...mochte. „Entschuldige mich bitte!“, sagte ich panisch und war schon wieder in der Dorfmitte. „Ich wusste doch, du kommst zurück.“ Sofort erkannte ich die Stimme Tsukasas vom Gasthof her, doch obwohl ich normalerweise sauer gewesen wäre, war es mir im Moment komplett egal. Wie musste sich Vaughn fühlen? Das alles nur so gut geklappt hatte, war dank ihm und er würde heute gehen. Ohne auf Tsukasa zu antworten lief ich in Richtung Tierladen. „Suchst du mich?“ Beinahe automatisch hielt ich in der Bewegung inne und fuhr herum. Vaughn wollte wohl gerade den Wald besuchen, als ich diesen Blitzeinfall hatte. Aufgeregt hechelnd sah ich ihn an. Warum war ich nur schon außer puste. Eigentlich da würde so ein Sprint sich nicht ein Mal bemerkbar machen. Doch in diesem Moment folgte Schlag auf Schlag. Mein Herz schien durch den Brustkorb brechen zu wollen. „Vaughn!“, rief ich und er sah mich unverändert an. Was sollte das denn? Gott wie peinlich einfach so laut nach ihm zu rufen. Doch meine Beine setzten sich von alleine in Bewegung. „Ich hab was vergessen.“ Während der gesamten Begrüßungsszene lag mir ein Stein im Magen. Über die ganze Zeit hatte ich mich gefragt, wie es war wenn Chelsea nicht mehr jeden Mittwoch und Donnerstag in den Tierladen kam um Milch abzuliefern oder mir etwas gekocht zu haben. Ich konnte es mir selbst nicht erklären, am liebsten hätte ich diesem Tsukasa die Eingeweide herausgerissen. Es war offensichtlich, dass er es gewesen war, der sie verletzt hatte. Doch in diesem Moment lag sie in meinen Armen. „Tut mir Leid. Das alles so gut geklappt hat, dass ist deinetwegen gewesen. Danke!“ Mein Herz wäre ihr fast in die Hände geflogen, doch ich faste mich wieder. Als etwas scheinbar sogar für sie unerwartetes passierte. „So was nennt man bei euch also Freundschaft.“, rief sie gehässig. Sie, deren Stimme ich am wenigsten heute hören wollte. „Oh Gott ich muss kotzen.“, entgegnete ich gespielt geekelt. „Was machst du denn schon hier? Bist du so wenig von dir überzeugt, dass du deine Rivalen vorher erst noch ausspionieren musst?“ „Sei nicht albern, ich war nur neugierig, was du großartig schon auf die Reihe bekommst. Nichts wie ich sehe. Du hast dich wahrscheinlich nur wieder an jemanden geklammert, der dir hilft.“ Ganz unrecht hatte sie nicht, aber das würde ich Jane nicht auf die Nase binden. „Chelsea ist Diejenige, die mir zu erst zur Hand gegangen ist.“ Überrascht über diesen Einschub sog ich die Luft ein. „Das stimmt. Ich habe Chelsea um ihre Hilfe gebeten.“, meckerte Mirabelle völlig empört darüber, was Jane gesagt hatte. „He -hey. Das ist Jane, wir haben uns nie verstanden. So eine große Sache ist das nicht.“ „Woran liegt das wohl. Sie wissen wohl nicht wie du sonst so warst.“ „Wie war ich denn!?“ „Das wüsste ich allerdings auch gerne.“, völlig ohne Vorwarnung stand meine Mutter im geschehen. „Sind sie ihre Eltern?“ Die beiden angesprochenen nickten. „Wie kommt ihre Tochter dazu, die meine als Schlampe zu bezeichnen?“, fauchte sie und ihr stand die Wut ins Gesicht geschrieben. „Oh weia.“ „Na weil sie eine ist!“, fauchte Jane zurück, doch nicht ungestraft. Claire war hinter Mutter aufgetaucht und trat Jane gehörig gegen das Knie, während ihre eigene Schwester nur da stand und Nichts tat. Ich musste mir auf die Lippe beißen nicht laut los zu lachen, während Vaughn hinter mir die Kurve kratzte. „Das ist Wettkampfbehinderung.“ „Wettkampf- was?“, fragte ich lachend nach. „Komm, warum trittst du mir nicht auch gegen das Schienenbein. Du glaubst doch nicht allen ernstes, dass ich deswegen verlieren würde?“ Chelsea war wohl alles andere als beliebt gewesen in der Stadt aus der sie kam. Ich frage mich wie sie es dann anstellte immer zu Lächeln und weiter zu machen. Einfach die Zähne zusammen zu beißen und eine Ranch zu schmeißen. Ein Mal mehr wurde mir schmerzhaft bewusst, dass ich ihr völlig übereilt etwas an den Kopf geschmissen hatte und sie es nicht einmal böse aufgefasst hatte. Außerdem konnte sie immer ohne es zu bemerken das richtige machen, ohne es zu wissen. Mein Weg trieb mich noch tiefer in den Wald als sonst, wo wunderschöne Blumen am Wegrand blühten. Wenn Chelsea den Wettbewerb gewinnen würde, dann würde ich ihr eine schenken. „Wie absurd, der Gedanke ihr Blumen schenken zu wollen.“, wisperte ich leise vor mich hin. „Doch, mach das!“ Ich fuhr erschrocken herum und sah Jennifer, die schmunzelnd hinter mir stand. „Bitte?“ Ein Blick, wie der den junge Hunde hatten, traf mich und drängte mich beinahe zurück. „Was, wieso?“ „Na weil Chelsea dich doch lieb hat.“ Fast hätte ich ihr widersprochen, dabei war es die Brünette selbst gewesen, die mir sagte, das sie mich lieb hat. „...“ „Vaughn, ich mach dir einen Vorschlag. Wenn du Chelsea magst, dann schenkst du ihr diesen Blumenstrauß, okay?“ „Kann ich sie nicht mögen, ohne ihr Blumen zu schenken?“ Sie wandte sich ab und ging. „Kannst du, aber woher soll sie es dann wissen, wenn du einfach gehst, während sie mit alten Rivalen diskutiert. Wenn du wortlos verschwindest, wenn sie fröhlich ihre alten Freunde begrüßt. Wie soll sie es wissen, wenn sie dich jeden Tag mit Milch beschenkt und du ihr Nichts als Gegenleistung zukommen lässt. Freunde brauchen keinen Grund sich zu beschenken. Aber ich glaube, dass es viele Menschen gibt, für die du Konkurrenz bedeutest und die es deswegen anders aufnehmen.“ Konkurrenz, ich? Für wen? Für Tsukasa? Oder wen meinte sie? Damals hatte ich nicht den blassesten Schimmer, aber das sollte sich schon bald ändern, denn als ich den Wald wieder verließ sah ich sie in einer Menschentraube von überwiegend Jungen stehen. „Mach dir keine Gedanken, Chelsea. Den Wettkampf gewinnst du!“, feuerte Elliot sie an. „Du musst viel Kalzium essen!“, schlug Denny vor und schenkte ihr einen Fisch. „Oh? Danke!“ „Ich weiß nicht ob es hilft. Aber man sagst das Schokolade die nerven beruhigt. Probier es aus, bevor du in den Wettkampf gehst.“ „Aber Elliot, dass ist doch noch 2 Wochen hin!“ „Unterschätz deine Gegner besser nicht. Bevor du antrittst, koche ich dir ein super Gourmetgericht.“, prahlte Pierre, der dabei aussah wie ein kleiner Junge, der einen Luftballon geschenkt bekommen hat. Aber was hätte ich ihr sagen können. „Sie schafft das auch so.“ „Vaughn! Sagst du etwa, wir sollen sie nicht unterstützen?“ „Ich sage nur, dass Chelsea keine Hilfe braucht, um ein Turnier zu gewinnen.“ Warum die umstehenden mich so hasserfüllt anguckten, war mir egal. Aber was mir wirklich etwas bedeutete war: „Danke. Mutter sagte immer Vertrauen sei das beste Geschenk von allen vor einem Wettkampf. Du feuerst mich doch aber an, oder?“ „Ich werde dir die Daumen drücken.“ Freude strahlend ging sie auf mich zu und drückte mir etwas in die Hand. „Hier, die sind für die Überfahrt. Meine Mutter hat sie gemacht, sie sollten einfach nur super schmecken.“ „Gibst du mir wieder etwas das für dich bestimmt war? Dann bleibst du lieber von den Mienen entfernt“ „Nein, dieses Mal war es wirklich für dich gedacht.“ Überrascht sah ich sie an. In ihr Lächeln. Ihr unerschütterliches Lächeln. „Na gut. Ausnahmsweise. Man schlägt die Geschenke einer Lady nicht ab.“ „Gut so, meine Mutter kann eine Tyrannin sein.“ „Diese Tyrannin versohlt dir gleich den Hintern. Jennifer und Jill sind schon beim Training, magst du nicht auch mal los?“ „Uwah! Und ob!“ Chelsea huschte an ihrer Mutter vorbei auf den Hof. „Danke.“, sagte ich und zog mir den Hut tiefer ins Gesicht. „Keine Ursache. Chelsea sagte mir in ihren Briefen, dass du immer eine lange Reise hast, wenn du auf die Insel kommst und 2 Tage später immer wieder zurück fährst.“ Chelsea erwähnte mich in ihren Briefen? Das Training würde schwer werden. Meine Mutter war eine Sklaventreiberin, die wusste das Yosaku eine Menge vertrug. Sie ließ mich jeden Tag bis in die tiefe Nachtstunde schuften und noch alleine Runden um das ganze Dorf laufen. Jane sah mich immer an, als würde sie mich fressen wollen. Shea hatte Angst und Respekt entwickelt, Yosaku gegenüber, den er nicht besiegen konnte. Er hatte versucht das Pferd hochzuheben und wurde von Yosaku fast zetrampelt. Das Pferd war lieb und hatte mit keinem ein Problem. Es war topfit und Gesund. Aber es war schon vorher ein Springpferd und hatte einen außer ordentlichen Reiter gehabt, der leider während eines Wettkampfs gestorben war, weil er auf Yosaku einen Herzkrampf erlitt. Der junge Mann war ein Klassenkamerad in der Mittelschule gewesen, deshalb musste ich mich einfach um sein Pferd kümmern. Anfangs hatte mich meine Allergie gegen Pferde fast umgebracht, doch dann ging sie langsam zurück. Yosaku hatte nicht verstanden, warum sein Besitzer nicht mehr kam, um nach ihm zu sehen, doch hatte sich recht schnell in mich verliebt. Aber an seinen vorherigen Reiter kam ich nicht heran. Um dieses Turnier gewinnen zu können, müsste ich besser werden. Sonst würde dieses Top-Pferd meinetwegen verlieren. Am Dienstag Abend dann ritt ich mit Yosaku viel weiter als wir es sonst immer getan hatten. Die Berge waren ein super Ort um mich zu verbessern. Ich hatte Angst, oft Angst. Besonders Höhenangst. Yosaku jedoch war anders als andere Tiere. Es hieß wenn der Besitzer unsicher war, dann übertrug sich das auf ihre Tiere. Doch Yosaku war anders. Er hatte keine Angst, wenn ich es hatte. Im Gegenteil sein Wirren war wie aufmunternde Worte. Wie ein Trost. Oft war ich inzwischen im Stall neben ihm eingeschlafen und das Pferd wärmte mich im Stroh und knabberte und pustete durch meine Haare um mich aufzuwecken. Selbst im Regen trieb Mutter uns raus und Yosaku blieb stark. Es beklagte sie niemals. Fragte nicht nach Leckerlis, sondern war stolz und stark. Der Hengst hatte mehr Disziplin als Mutter und Taro zusammen. Auf dem unebenen bröckligen Boden blieb es starkem Schrittes und geleitete geschmeidig um jede Kurve. Kurven die es noch nicht kannte erkundigte es vorsichtig. Es war so, als gäbe es mich gar nicht, als hätte das Pferd keinen Reiter, sondern einen eigenständig denkenden Kopf. Doch im Regen und im dichten Nebel drehten wir auf einer größeren Fläche doch um und wollten zurück reiten. Der Nebel wurde dichter. Regen im Sommer brachte ständig Nebel mit sich. Von Zeit zu Zeit wurde ich unsicherer nicht zu wissen, wo wir waren und hielt plötzlich an. Durch den Wolkenbruch war mein Partner schon vollkommen durchnässt und mit der Zeit auch erschöpft, sodass ich es für besser hielt abzusteigen und den Weg zu ertasten, oder vielleicht eine Pause einzulegen. Jedoch ritt ich ausschließlich immer ohne Sattel und fand beim absteigen keinen festen halt. So war es unvermeidlich, dass ich, als mir klar wurde, dass neben Yosaku kein fester Weg mehr war, in ein ungewisses weißes Nichts fiel. Ich hörte Yosakus entsetzliches schreien und klagen, doch ich fand keinen Halt. Nichts zum festhalten und der Schrei erklang aus immer weiterer ferne, bis ich zuletzt einen schreienden Schmerz fühlte und in mir zusammen brach. Monotones schwarz legte sich über den weißen Totenschleier und zog mich aus dem bewusst sein in eine kühle leere. Chelsea und Yosaku waren gestern nicht mehr zurück gekommen und der Nebel hatte sich erst am frühen Mittwochmorgen verzogen. Niemand wusste was passiert war. Claire saß auf dem Bett ihrer Schwester und weinte bittere Tränen mit Joe, dem Hund im Arm. Ihre Mutter stand am Küchentresen und schnitt geistesabwesend schon einige Zeit an einem Rettich, der bald zu Pulver wurde. Ein wunder, dass sie sich noch keinen Finger abgeschnitten hatte. Ob sie das überhaupt merken würde. Meine Angst stieg immer weiter, während Jennifer sich draußen abmühte ihrer Sorge nicht zu weitem Raum zu lassen. Wenn Chelsea nicht gewinnen würde, dann müsste es einer von uns tun. Aber was wäre wenn Chelsea etwas zugestoßen war? Besorgt verließ ich die Stube und ging hinunter ins Dorf. Es war 5 Uhr morgens. Keine Uhrzeit um den ich jemanden erwartete. Doch genau das, womit ich nicht gerechnet hatte geschah. Vaughn schlich durch die dunkle stille Nacht auf dem Dorfweg entlang. „Richtig, heute ist Mittwoch.“, dachte ich mir und rannte ihm entgegen. „Vaughn.“, flüsterte ich und meine Stimme klang belegter als sonst. Ich konnte die ganze letzte Nacht nicht schlafen und auch am Tag davor war ich ständig beunruhigt gewesen. Könnte etwas mit Chelsea passiert sein? Oder warum suchte mich Jill so früh am Morgen schon auf. „Was ist?“ „Chelsea ist gestern auf den Berg geritten, als der Nebel sich zuzog und seit dem nicht mehr zurück gekommen.“, keuchte sie angstvoll. Meine Vermutung hatte sich also bestätigt. „Ich werde nach ihr sehen, wenn du meine Arbeit bei Mirabelle erledigst. Schaffst du das? Das Kisten einräumen ist eine ewige Schinderei.“ „Das kann ich schon irgendwie.“ Ich nickte ihr zu und hielt sofort Kurs auf den Wald. Hinter ihm lagen die Berge, die sicherlich einige Gefahren und Tücken darboten. Irgendwo da draußen war Chelsea und kam nicht zurück. Ob sie sich im Nebel wohl verlaufen hatte. Ob sie vielleicht sogar gestürzt war? Die Berge waren rutschig und somit noch gefährlicher als sonst. Gegen sieben Uhr hatte ich die Mienen erreicht und war die schmalen Wege entlang geschlendert. Für einen Menschen war der Weg noch gerade groß genug, für ein Pferd gehört es einiges dazu diese Wege entlang zu traben. Wenn sie eine scharfe kurve geritten hatte, dann wäre es ein leichtes gewesen über den Rand hinunter zu stürzen. Fragwürdig war ob sie diesen Weg überhaupt gegangen war, aber wenn sie den anderen Weg eingeschlagen hatte , dann würde sie ganz bestimmt leicht wieder zurück finden. Der andere Weg führte zum Gipfel und war kaum zu verfehlen. Vielleicht war sie im Nebel aus versehen diesen Weg geritten und konnte auf diesem schmalen Weg nicht mehr zurück. Dann ist sie ein hohes Risiko eingegangen. An der Wand entlang tastete ich mich voran. Für einen Cowboy war es keine große Sache. Aber wie sah es mit Chelsea aus? Saß sie irgendwo fest und hatte Angst? Der Boden war rutschig und erlaubte es mir nur sehr langsam zu schleichen. Nie zuvor bin ich ein Risiko für jemanden eingegangen. Nie zuvor habe ich einen Sinn daran gesehen, jemandem zu helfen. Und nun tat ich das schon zum zweiten mal. Steine bröckelten vom Wegrand ab und fielen geräuschvoll in die Tiefe, wenn ich auch nur ein wenig auf dem rutschigen Boden den halt verlor. Wie hätte ein Pferd hier entlang reiten können? Zweifel plagten mich auf meinem Weg, als sich ein Steinschlag ankündigte. Geröll zwang mich einen Satz zurück zu machen und schlug ein gewaltig klaffendes Loch vor mir in den Weg. Nicht schnell genug konnte ich aufstehen, um nicht mit dem bröckligen Boden zu fallen, da brach auch schon der Vorsprung unter mir weg. Es war schon Vormittag und dank Elliots Hilfe waren wir bereits fertig mit den Kisten einräumen, doch Vaughn war mit Chelsea noch nicht zurück gekommen. Unruhe breitete sich im Dorf aus. Tricia ließ sich ihre Sorge nicht mehr anmerken und versuchte den Rest der Truppe zu beruhigen. Felicia und Taro unterstützten sie dabei, aber ich wollte mich partout nicht beruhigen. Jasmin neben mir knabberte an meiner Schulter und stupste mich leicht an. „Ich weiß. Meiner Cousine muss etwas passiert sein. Chelsea bleibt nicht einfach weg. Sie weiß das wir uns sorgen machen.“ „Sie hat sich bestimmt nur verlaufen.“, sagte Tsukasa freundlich. Ob er mir diese gute Laune nur vorspielte oder ob er sich sorgen machte, war nicht zu erkennen. War ihm seine Exfreundin egal geworden. „Und wenn nicht?“, fragte ich ruhig. Ich wollte es nicht sein die den Streit anfing. Das Dorf würde wieder in Aufruhr geraten. Alles stand und fiel mit Chelsea. Mir ist vorher nie Bewusst gewesen, dass wie viel auf ihren Schultern lag. Wenn es jemand anderes gewesen wäre. Chelsea wäre losgezogen um ihn zu finden und alle hätten ihr vertraut. Dann war es vielleicht, weil Vaughn hier kein hohes Ansehen genoss. Vertraute ihm hier keiner? „Was willst du machen? Es bringt Nichts wenn wir uns nun alle der Gefahr aussetzen.“ „Du hast Recht. Vaughn ist völlig ausreichend, er wird alles daran setzen Chelsea zu finden. Das vermute ich nicht nur das weiß ich! Weil er sie für mich schon ein Mal gerettet hat!“ Alles drehte sich zu mir um. Was damals passiert war hatten wir für uns behalten, um diesen Aufruhr zu vermeiden. Aber dieses Mal war es anders. Das Misstrauen was Vaughn entgegengebracht wurde, machte mich wütend. „Chelsea ist schon mal gestürzt und hatte Fieber bekommen, aber Vaughn ist die Mienen hinunter geklettert und hat sie herausgezogen. Er hat sogar ihre Arbeit am nächsten Tag übernommen, anstatt eine Pause zu machen. Ich gehe noch einen Schritt weiter, ich sage das seine Kraft und Erfahrung unsere bei weitem übersteigt. Er ist ein Cowboy. Und zwar ein guter!“ „Dann ist doch alles gut, oder?“, fragte Tsukasa. Sein Lächeln war etwas verebt. Ob er das als Angriff verstanden hatte? Es war einer. Aber gegen alle, die Vaughn misstrauten. Für mich und Chelsea war er immer ein Freund gewesen. Seit dem Tag an dem er die Mienen hinunter geklettert war um sie zu retten, genoss er mein vollstes Vertrauen. Mir war klar gewesen, dass keiner im Dorf das geschafft hätte. Vaughn war stärker..., mutiger... Er war der Mann den Chelsea liebte. Kein andere darf es sein. Und kein anderer konnte es sein. „Jill hat recht. Vaughn ist niemand der zurück kommt ohne alles versucht zu haben. Er wird mit Chelsea zurück kommen.“, bestätigte Taro. „Oder gar nicht.“, warf ich ein um zu bestärken, dass Vaughn nicht eher aufgeben würde. „Ich glaube nicht, dass es alles von ihm abhängt.“, widersprach Tricia. „Chelsea ist meine Tochter. Ich kenne sie seit Kindesbeinen an. Was ihr Vorgeworfen wurde, würde sie niemals auf sich sitzen lassen. Sie klammert nicht. Sie kann sehr gut loslassen wenn sie mochte. Sonst wäre sie nicht bis hier her gekommen. Alleine!“ Ich nickte. Ich hatte Chelsea während der ganzen Zeit geholfen, aber das hätte sie auch locker alleine geschafft. Besonders jetzt konnte man das sehen. Wo all ihre Freunde die Arbeit verrichteten, die sie sonst alleine Tätigte und Nebenbei noch anderen bei ihrer Arbeit hilft. Für sie wären die Kisten genauso wenig ein Problem gewesen wie für Vaughn. Aber ich hatte Elliot gebraucht. „Ich bin mir jetzt sicher. Meine Cousine ist mir der wichtigste Mensch auf Erden, dass war mir schon vorher klar. Aber was mir jetzt klar ist, ist das sie zurück kommen. Es ist nicht so, als wäre sie Tot. Das ist niemals passiert. Chelsea würde sich nicht erlauben zu sterben, bevor sie ihr Ziel nicht erreicht hat. Und selbst wenn sie sich was gebrochen hat oder sogar ins Komma fällt, dann wacht sie wieder auf. Sie wird sich zusammen reisen und weiter machen. Genauso wie sie sich nochmal umentschieden hat, als sie eigentlich schon aufgegeben hatte. Als ich aufgab..., konnte ich nicht alleine wieder aufstehen. Ich hatte Chelsea. Und sie wird mich haben. Wenn sie wieder da ist, und das bezweifle ich nicht, dann werde ich hier sein und ihr mit all meiner Kraft helfen. Dafür brauche ich meine Nerven noch!“ Taro sah mich entschlossen an. „Denn Chelseas Traum, ist auch mein Traum. Diese Insel wird weiter leben.“ Er nickte. „Das ist unser aller Traum geworden und wir leben ihn durch Chelsea.“ „Denn nur sie kann die Träume anderer so gut leben, als wäre es ihr eigener. Dann wird sie auch ihren Traum erfüllen.“, beendete ich. „Chelsea ist schon mal vermisst worden.“, sagte Claire nun. Alle sahen wir zu ihr und lauschten gespannt was sie uns erzählte. „Damals habe ich mein Armbändchen verloren, was sie mir zum Geburtstag geschenkt hatte. Ich hatte so viel Angst es zu sagen und sie wollte mir einfach ein neues kaufen. Aber ich wollte dieses, also lief ich los um es zu finden. Auf halben weg kam Chelsea hinterher und hat mir gesagt ich müsse warten. Ich wartete bis zum nächsten Abend und sie kam nicht wieder. Erst am übernächsten Tag kam sie mit Blassuren und Schürfwunden zurück. Mit dem Armbändchen, was was am ende gerissen war. Damals sagte sie, dass wenn ich wollte, sie es wieder ganz machen würde. Das alles nur, weil ich kein neues wollte. Keine andere große Schwester macht so etwas.“, erzählte sie und lächelte stolz. „Stimmt, keine andere würde nach Italien fahren und anstatt zu schimpfen eine kleine Jugendherberge mieten und all ihre Ersparnisse für das angestrebte Studium aufs Spiel setzen um mit einem Urlaub machen. Nicht weil man weggelaufen ist.“, weinte ich und meine Tränen fielen bis zum Boden. „Keine andere lächelt beständig so tapfer und versteckt ihre Schmerzen hinter einem unerschütterlichem Lachen, um anderen keine Sorgen zu bereiten. Keiner anderen bedeutet das Lachen anderer mehr noch, als die eigene Psyche.“, sagte Jennifer. „Keine andere verzeiht einem, wenn man vergisst ihr am Valentinstag etwas zu schenken, sagt das man sie hasst und beständig kühl von seinen eigenen Fehlern absieht, wenn man ihr die ihrigen immer vorhält.“, sagte schlussendlich auch Tsukasa und sah starren Blickes in die Runde. Er hatte frei zugegeben, dass er es war, der ihr den Finalen Schlag versetzt hatte. Hatte sich einem Dorf ausgeliefert, dass Chelsea inzwischen mehr als alles andere liebte. Er wusste es. Die ganze Zeit wusste er es und hat still vor sich hin gelitten. Er wusste um seine Fehler und nicht, wie er es hätte wieder gut machen können. Stets gab er sich kühl. Wollte vielleicht sogar, dass Chelsea ihn hasste. Oder wusste einfach nicht was er tat. Vielleicht war er in Chelseas Schatten eingegangen. So wie ich es war, als ich nie wusste, wie man so einem Menschen hilft, der immer nur für andere lebt. Bis sie hier her kam und ihr helfen konnte. Aber wie viel war ich ihr wirklich eine Hilfe? Wo sie doch stets alles alleine gekonnt hätte. Sie brauchte mich doch jetzt bereits nicht mehr. Oder doch? Ich war auf dem kalten Felsvorsprung aufgewacht. Gut in 350 Meter Höhe konnte ich Yosaku sehen. Ich muss ganz schön hart aufgekommen sein. Mein linkes Bein spürte ich bereits nicht mehr. Auch aufstehen war unmöglich geworden. Ich hatte mir das Bein gebrochen und hing nun irgendwo im Nichts fest. Ich konnte nicht mal sagen, wie lange ich geschlafen hatte. Das müde Pferd stand oben ganz ruhig und wartete auf seinen Reiter. Es hatte sich nicht vom Fleck bewegt, obwohl es ganz bestimmt tot müde war. Schon wieder hatte ich allen anderen Sorgen bereitet oder würde es noch tun. Wie würde ich mit einem gebrochenem Bein den die Farm leiten? Wie dumm von mir. Und der Wettkampf? Wenn Jill und Jennifer wegen der Arbeit auf dem Hof nicht teilnehmen können würden, dann würde ich mir das nie verzeihen. Niemals! Stille Tränen gingen mir über die Wange und wärmten sie ein klein wenig. Mir war kalt und meine Klamotten klebten unangenehm an meinem Körper. „Verdammt!“, schrie ich und gab mich meinen Tränen hin. Sie liefen ohne Unterbrechung über meine Wangen und fielen anschließend an meinem Kinn hinab. „Verdammt!!!“ Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Es war vorbei. Dieses mal konnte ich mir Nichts mehr vormachen. Ich würde alleine nicht mehr hier raus kommen. Ich war aus Hilfe angewiesen. War wieder ein Klotz am Bein. „So ein Mist...“, flüsterte ich und gab schlussendlich die Hoffnung auf. Mit Mühe und Not hatte ich es geschafft mich an einem Felsen festzuhalten und kletterte nun den Berg hinunter. Irgendwo wird schon noch ein Vorsprung auftauchen. Ich konnte meine Wunden Hände schon gar nicht mehr spüren und meine Arme schmerzten vor Anstrengung, aber aufgeben würde ich deswegen schon lange nicht. „Ich darf nicht.“, redete ich mir immer wieder ein. Mein Gefühl wurde immer stärker. Für jedes Mal das ich mir das sagte. Ich musste sie beschützen. Musste Chelsea beschützen. Wann es passiert ist, wusste ich nicht. Aber sie war für mich eine wichtige Person geworden. Jemand der mir all das gab, was mir über mein ganzes leben gefehlt hatte. Familie, Freunde und Freude. All diese Dinge, die für sie immer selbstverständlich schienen es aber nie gewesen waren. Sie hatte noch schlimmeres erlitten als ich. Ihr durfte es nicht so ergehen wie mir. Wenn dieses Kind ihr Lächeln verlor, würde für mich eine Welt zusammen brechen. Die erste und einzige Welt die ich mir aufgebaut hatte. Die sie mir aufgebaut hatte. Angestrengt und völlig fertig tastete ich mich weiter nach unten, als ich links von mir in der Ferne Yosaku auf einem Vorsprung stehen sah. Er stand dort vollkommen still und regte sich nicht. Vorsichtig änderte ich meine Richtung nach links und kam dem Pferd näher. „Verdammt!!!“ Chelseas wütenden, traurigen Worte erreichten mein Ohr. Ich konnte ihren Schmerz bis in meine Glieder fühlen. Es vereiste mich plötzlich und fast hätte ich losgelassen, so fremd war mir dieser Ton in Chelseas Stimme. Sie litt. Schnell und dennoch vorsichtig trieb es mich nach links, wo ich über dem Weg los ließ. Auf dem etwas breiterem Weg lief ich schnellen Schrittes zu dem Pferd. Der Boden war fest. Fest genug um auf ihm zurück zu reiten. Neben Yosaku angekommen sah ich Chelsea in fast 4 Meter Entfernung auf einem Vorsprung sitzen. Sie war tatsächlich gestürzt. „Chelsea!“ Vollkommen überrascht streckte ich meinen Kopf nach Oben und versuchte etwas zu erkennen, was durch meinen Tränenschleier aber sinnlos blieb. Jemand wickelte etwas um Yosaku und glitt anschließend an diesem etwas, das ein Seil gewesen sein musste nach unten. Ein Seil? Aber das konnte doch dann nur einer sein. Die Tränen lösten sich aus meinen Augen und gaben den Blick auf ihn frei. Vaughn war gekommen. Vaughn war hier um mich zu retten. Schon wieder. Was er wohl über mich denken musste. „Gott sei dank, ich habe dich gefunden. Weißt du eigentlich wie lange ich dich schon suche.“ Ich sagte diese Worte einfach so. Es war das erste mal, dass ich meinen Gefühlen Sprache verlieh. Normalerweise behielt ich so etwas für mich. „Es tut mir Leid.“, schluchzte sie und rieb sich mit den Händen durch die Augen. „Ich weiß es doch. Ich weiß doch wie schrecklich ich bin!!“, schrie sie und konnte wohl nicht mehr aufhören zu weinen. Aber wovon redete sie da? Es machten sich bestimmt schon alle sorgen und das nicht, weil sie so schrecklich ist. Konnte Chelsea echt so schlecht von sich denken? „Ich mache allen immer nur Kummer. Meine Mutter musste aus meinem Geburtsort ziehen, während sie mit Claire im 8 Monat war, weil ich meinem Vater so ähnlich war. Keiner konnte mich im Ansatz leiden. Es wäre so viel leichter gewesen mich abzugeben und sie hat diesen beschwerlichen Umzug auf sich genommen, um mich zu behalten. Fast wäre sie an der Geburt gestorben.“, weinte sie. Sie hatte ganz plötzlich angefangen zu erzählen. Von einfach allem und ich hatte durch ihr Lächeln nie erkennen können, welche Schmerzen sie beständig in ihrem Herzen verschlossen hatte. „Chelsea.“, rief ich doch sie schüttelte bloß den Kopf und redete weiter. „Claire hätte so viele Freunde machen können, wenn sie sich nicht so an mich geklammert hätte. Keiner wollte in mein Gesicht sehen, wenn ich ständig dieses Falsche Lächeln aufsetzte. Aber sie wich nicht von meiner Seite.“ „Sie ist deine Schwester. Sie liebt dich so wie du bist! Genauso wie deine Mutter es tut. Es ist nicht deine Schuld, wenn andere dich nicht so leiden können wie du bist!“ „Und was ist mit Jennifer? Sie und Jane waren Freunde gewesen, bevor ich neu in die Klasse kam.“ „Jennifer legt sicherlich mehr Wert darauf mit dir befreundet zu sein, als mit so dummen Waschweibern, die nur durch das leben kommen, in dem sie von ihrer eigenen Giftigkeit ablenken!“ „Alle..., sie alle... Jill hat ihre Schule geschmissen und ihre Familie und Freunde zurück gelassen, weil ich es nicht alleine geschafft hätte.“ „So ein Schwachsinn, sie ist gekommen, weil sie sich schuldig fühlt. Du hast sie doch gerettet, oder stimmt das nicht? Warst du es nicht, die sie aus ihrer Dunkelheit gezogen hat. Warst du es nicht, an der sie sich klammern konnte. Sie und deine anderen Freunde haben Angst um dich. Sie machen sich sorgen, weil sie deine Stärke bewundern und keinen Schimmer haben, wie sie jemandem helfen können, die ihnen in so vielen überlegen ist! Chelsea wir lieben dich, so wie du bist.“ „Und wenn ich irgendwann nicht mehr Lächeln könnte. Wenn ich das irgendwann nicht mehr könnte. Was wird dann aus mir. Wer mag mich dann noch?“ Ihre Frage stach mich direkt durchs Herz. Hab ich selber nicht eben noch gedacht, dass ich alles verlieren könnte, wenn sie nicht mehr Lächeln würde. Trug Chelsea etwa alles bewusst auf ihren Schultern und erstickte unter der ganzen Last. „Dein Lachen..., ist mein Leben.“, sagte ich eingestehend und sah zu wie ihre hilflosen, vor Leid zitternden Augen mich ansahen. „Und um dieses Leben und somit dein Lachen zu beschützen, werde ich dich beschützen. Ich brauche dich, weil ich vorher nicht wusste, was Leben ist. Die Gefühle und Gedanken anderer waren mir egal, aber dass hast du geändert. Du bist mir nicht egal!“ In meinen Armen war sie so zerbrechlich wie Glas und so unbeständig wie Sand. Der sonst so starke Stein im wilden Meer war zu Sand zerfallen. Eine Art und Weise in der ich Chelsea nicht sehen wollte. Redete sie sich deswegen ein nicht weinen zu dürfen, redete sie sich deswegen ein keine Schwäche zeigen zu dürfen. „Vaughn... ich liebe dich.“ Meine Augen weiteten sich und ich sah zu ihr hinab. „Aber du kannst mir nicht helfen.“ Wie sie das meinte, war mir nicht klar. Meinte sie damit, dass ich ihr wichtig war? „Wenn du weinen musst, dann kannst du immer kommen und dich an meiner Schulter anlehnen. Versprochen!“ „Das sagen sie alle.“ „Aber ich bin nicht alle und du weißt das. Du hast mich immer gesehen wie ich bin, nicht wie ich mich gebe.“ Ich sah bei Seite als ich das sagte und sah ihre Hand nicht kommen, die mir den Hut vom Kopf nahm. „Sag mir das nochmal, ohne deine Emotionen zu verstecken.“ Ich schluckte. Sie nahm mir den einzigen Schutz den ich hatte. So muss es für sie sein, wenn sie nicht lachen konnte. „Ich werde dich beschützen.“, sagte ich und sah ihr ernst in die Augen, als sie mir einen unvergesslichen Anblick bot. Obwohl die Tränen immer noch ihre Wangen runter liefen, formte sie ihre schmalen bebenden Lippen zu einem Lächeln. „Mein Lächeln... ich will es nicht verlieren. Ich darf nicht. Das habe ich ihm versprochen. Meinem Vater. Er war ein Dieb und ein Verbrecher, aber er hatte ein gutes Herz, sonst hätte Mutter ihn nicht geliebt. Ihm musste ich versprechen. Das ich mein Lächeln nie verlieren würde. Wenn es irgendwann wieder von Tränen unterdrückt wird, dann musst du es mir zurück bringen, okay?“ Ohne recht zu realisieren was ich da überhaupt tat, schloss ich meine Arme fest um sie und drückte sie in an meinen Oberkörper. Der Geruch der mir in die Nase strömte war Erdbeere. Nach ein paar Minuten die ich sie so im Arm hielt, musste ich sie ein wenig von mir drücken und sie erinnern, dass es einige Menschen gab, die sich nun sicher sorgen machten, doch sie schüttelte sich auffallend stark und sah mich angsterfüllt an. „Ich hab mir das Bein gebrochen.“ „Kein Problem ich trage dich.“ „A-aber ich habe doch...“ „Was?“ „Höhenangst.“ „Dann schau mir in die Augen.“ „Wie soll ich mich auf deine Augen konzentrieren, wenn du mich Huckepack nimmst?“ „Dann schließ die Augen und denk an sie.“ „Gut. Dann seh ich mir sie so lange an biss ich sie mir vorstellen kann.“ Wieder ein paar Minuten vergingen, bis ich uns am Seil hochziehen konnte. Das Seil brannte zwischen meinen Wunden Händen, doch wenn ich fiel, würde ich Chelsea mitnehmen, daher, würde ich auf gar keinen Fall loslassen. Nichtmal wenn es brennen würde wie Lava es vermutlich täte. Oben angekommen half ich ihr von hinter auf Yosaku. „Du hast einen verdammt treuen Partner.“, lobte ich, während ich mich hochzog. „Du musst dich kurz gut festhalten, ich werde unter ihm nach vorne klettern.“ „Nicht nötig. Ich reite.“ Vollkommen perplex sah ich sie an, doch dass konnte sie nicht sehen, da sie ihren Blick stur nach vorne gerichtet hatte. „Halt dich fest. Der vorherige Besitzer hat Yosaku geritten, bis er auf ihm gestorben ist. Ich werde nicht länger in seinem Schatten stehen. Bis her hatte ich immer Angst, dass ich wenn ich mehr tat, als Yosaku ein Reiter zu sein, ich ihn zurückwarf. Aber nicht einmal das war ich. Ich saß ständig nur auf ihm auf. Von reiten konnte nicht die rede sein. Bis zum Wettbewerb werde ich seine Meisterin!“ Ich konnte das leuchten in ihren Augen, aus ihrer Stimme hören. „Du wirst also trotz des gebrochenen Beines teilnehmen? Du sitzt ja nicht mal ordentlich auf, womit willst du ihn lenken?“ „Mit meinem Becken, wie man das normalerweise auch macht. Ich hab vielleicht nur halbe Kraft, aber ein richtiger Reiter, kontrolliert nicht mit Kraft, sondern Geschmeidigkeit. Das Pferd spürt jede kleine Veränderung, deshalb war ich immer sehr zurückhaltend, dass ist nun vorbei. Yosaku, tut mir Leid, dass du so lange warten musstest. Du hast immer alles gegeben, um dich an die Zeit mit deinem Meister zurück zu erinnern und ich habe dir nicht das Gefühl gegeben, dass es wieder so sein könnte, aber jetzt bin ich bereit. Bereit dich so zu führen, wie er es getan hat. Ich kann es spüren. Er hatte gewusst, dass er sterben würde und er hat bis zum Schluss, das getan, was sein Traum war. Er hat ihn bis zum Schluss gelebt.“ Das waren also die Vorbilder, die Chelsea sich aussuchte. Kein Wunder, dass sie daran zerbrach ihnen näher zu kommen. Und genauso könnte es mir gehen, wenn ich versuchte Chelsea nach zu eifern, doch das machte Nichts. Ich würde nicht aus Angst darüber deprimieren, sondern einfach alles geben. „Wie meintest du das eigentlich mit deinem Satz von vorhin?“ „Welchem?“ „Dem: Ich liebe dich.“ „...Nun, darf man seine Freunde nicht lieben?“ „Verstehe. Etwas anderes hätte mich gewundert.“ Yosaku ging geschmeidig um jede Kurve. Chelseas kraftvolles atmen verriet mir, dass sie wirklich alles gab, um nicht untätig zu bleiben. „Ist es so abwegig?“ „Ich weiß nicht. Warum?“ „Weil ich mir überlege es zu tun.“ Darauf wusste ich Nichts mehr, deswegen sagte ich auch Nichts weiter. Ich sah die Brücke zur Dorfmitte und die Personentraube vor Taros Haus und trieb Yosaku gegen meine Schmerzen noch weiter an. „Chelsea!“, rief Julia völlig fertig und alle liefen sie auf uns zu, als wir gerade über die Brücke trabten. „Entschuldigt bitte, ich bin abgestürzt und hab mir das Bein gebrochen.“, erklärte ich während Vaughn hinten abstieg. „Mutter, Vaughn hat sich die Hände aufgeschürft als er mich retten wollte. Können wir das irgendwie versorgen?“ „Natürlich.“, sagte ich mit Tränen in den Augen und umarmte Vaughn bevor sie ihn an der Schulter nahm und in Mirabelles Tierladen schob. „Yosaku, bring uns Chelsea bitte auch. Ihr Bein muss sofort behandelt werden.“, fügte Mirabelle hinzu und zog das Pferd am Zügel ein Stück, bis: „Wow, du kannst ein ganzes Dorf in Aufruhr versetzen aber nicht reiten. Echt geschickt.“ Das ganze Dorf schien sich erbost zu Jane umzudrehen, doch bevor ich etwas sagen konnte. „Halt deinen großen Mund!“, rief Claire und stapfte mit Zornes röte im Gesicht auf die Andere zu. „Was denn. Sie hat nur ein gutes Pferd. Reiten kann sie nicht. Keiner von euch kann es richtig reiten und Chelsea kann eh nicht mehr an dem Turnier teilnehmen.“ „Aber genau das werde ich tun.“, trotzte ich ihr. Worüber keiner froh war. Doch ich zog Yosaku herum und trabte zielstrebig auf sie zu. „Auf ein gutes Match.“, sagte ich und hielt ihr meine Hand hin. „Ich sagte ich könnte dich mit einem gebrochenen Bein bezwingen, erinnerst du dich? Also werde ich das jetzt auch, sonst wäre ich wirklich nur ein Dummschwätzer, der klammert und Nichts selber kann. Aber das bin ich nicht. Mein Fehler das ich das nie unter Beweis gestellt habe. Ich werde nicht weglaufen.“ „Und sie wird gewinnen!“, riefen sowohl Jill, als auch Claire im Chor. „Sei nicht albern, so etwas kannst du nicht machen.“, schrie Taro und wurde rot im Gesicht, vor Wut über meinen Leichtsinn. „Mutter? Ich habe versprochen mein Lachen zu behalten. Erinnerst du dich. Mein Vater hätte nicht gekniffen!“ Ihr Gesicht wurde blass, doch sie nickte und lächelte anschließend. „Recht hast du, Cutie.“, sagte sie mit der Wortwahl die mein Vater getroffen hätte. „Dein Väter hätte nie vor einer Herausforderung gekniffen.“ Claire grinste breit und feuerte mich an: „Zeit den ungläubigen zu zeigen, dass wir eine starke Familie sind! Du weißt schon wie das mit dem Armbändchen.“ „Achso..., das Armband. Ja, da hast du vollkommen recht. Ich hab auch eins.“, sagte ich und zeigte ihr das Armband von Jennifer unter meinem Arbeitshandschuh. „Du trägst das echt?!“, fragte Jennifer mit Tränen in den Augen. „War es dafür nicht gedacht.“ Jane ging ohne meine Hand geschüttelt zu haben. Was auch immer. „Wenn du gewinnst, Chelsea. Dann schenke ich dir einen Blumenstrauß.“, erreicht es mein Ohr. Er sagte das, ganz offen in die Runde. Wenn er bloß wüsste wie viel mir das bedeutete. „Du meinst wohl: Nachdem du gewonnen hast, schenke ich dir einen Blumenstrauß. Eine andere Möglichkeit gibt es gar nicht. Ich werde gewinnen.“ Nach schweißtreibender Arbeit und vielen Schmerzen beim ständigen Einmassieren der Gelenke und Knochen stand nun endlich der Wettkampf bevor. Mutter ließ mich extra lange schlafen. Zum Schluss musste ich mir sogar schon vor dem eigentlichem Turnier das Pferd satteln um noch pünktlich zu kommen. Auf meinem Weg traf ich auf Vaughn und Denny. Denny hatte Vaughn seine Hilfe angeboten, doch der hatte ihn zurück gewiesen, sich nicht in seine Angelegenheiten einzumischen. Wie er eben so ist. „Was ist es denn?“, fragte ich. „Oh, Chelsea. Ich habe meinen Werkzeugkoffer hier verloren, aber du gehst nun besser zum Wettbewerb.“ „Ach was. Erst mal dein Koffer.“, sagte ich strahlend und er verwies mich in eine Richtung in der ich suchen sollte. „Hab es!“ „Das ging aber schnell. Aber jetzt gehst du besser.“ „Ich hoffe du hast noch die Zeit einen Blumenstrauß zu pflücken.“ „Erst gewinnen.“ „Danach pflücken wir gemeinsam einen, okay?“ „Das habe ich schon deiner Schwester versprochen.“ Mit einem Lächeln ritt ich meinem Sieg entgegen. Kinderspiel. Kapitel 12: Jealousy -------------------- Kapitel 12: Jealousy „Glaub bloß nicht, dass ich irgendwas nettes sage, weil du gewonnen hast.“ „Ehrlich, Jane ich hab nach deiner großen Klappe echt viel von dir erwartet, aber das du nicht mal auf Platz drei kommst. Also wirklich. Nicht mal Jennifer zu schlagen, die normalerweise keine Wettbewerbe bestreitet und auch nicht so aktiv im Galopp reitet wie Jill. Die haben nicht mal Wettkampfpferde und Jill hätte mich fast besiegt.“ Jill war knapp einen halben Pferdekopf hinter mir durchs Ziel galoppiert. Und Jennifer einen halben Meter danach. „Ts. Bist jetzt stolz? Jill hätte gewinnen sollen.“, fauchte Jane. „Ja, hätte ich. Immerhin hast du einen gebrochenen Fuß und ich nicht.“, weinte Jane gespielt. „Ein gebrochenes Bein.“, korrigierte ich sie. „Auch das noch!“, heulte sie und warf die Hände in die Luft, als wäre sie am Ende. Beide mussten wir uns einem Lachanfall ergeben und auch Jennifer beruhigte sich von ihrem Tobsuchtsanfall darüber das sie verloren hatte. Das ganze Dorf hatte sich zurück gezogen, außer denen die das schon kannten. Sogar Vaughn hatte das weite gesucht. „So, und was geht hier so ab?“, fragte sie mit zerzausten Haaren und rotem Gesicht. „Wir spotten nur ein bisschen.“, lachte Jill. „Ein ganz kleines bisschen.“, fügte ich hinzu. Sofort musste auch Jennifer grinsen und kraulte Amigo an den Nüstern. „So eine Scheiße. Ihr beide wart vielleicht Raketen. Mist.“, jammerte sie noch immer und grinste dabei breit. „Tut uns Leid.“, grinste ich noch fies. „Eis bisschen zumindest.“, stichelte Jill. „Boah!“, knurrte die rot-brünett Haarige und ging auf uns los. Gut das ich Yosaku in meiner Nähe hatte um schnell zu verschwinden und Jill schnell rennen konnte. „Ha ha ha ha!“, lachte ich und fiel beinahe aus dem Sattel. Mit dem gebrochenen Bein war es doch besser einen zu haben. Ich trieb meinen Hengst noch einmal über den Platz und zeigte den Kaiser den anderen Pferden. Amigo knabberte an seinen Nüstern, worüber Jennifer mehr als beleidigt war. Jasmin war zu edel sich mit den anderen einzulassen sie ließ sich lieber von Jill streicheln, während Elisabeth Janes Pferd klüger war als ihre Besitzerin. Sie kam um sich von mir streicheln zu lassen, doch Jane zog sie gewaltsam weg. „Armes Pferd.“, dachte ich nur. Es trotze ihrer Führung und keilte aus. Selbst der Vater konnte sie nicht halten. „Mies.“, nuschelte ich traurig. Arme Elisabeth, mehr konnte man nicht denken. Kain, das Pferd von dem älteren Mann, der selbst in seinem alter noch Ranch-Meister war und selbst an allen Wettkämpfen teilnahm, kam Elisabeth zu Hilfe. Ich seufzte. „Wenn du dein Pferd so schlecht behandelst wundert es mich nicht, das du so leicht verlierst. Es ist ein super Springpferd, aber kein Rennpferd. Wenn du nicht die Geduld hast es umzuschulen und ihm auch nicht mit genügend Liebe entgegenkommst, dann wundert mich generell Nichts mehr.“ „Boah, kannst du mal die Klappe halten. Das kann dir doch shit egal sein!“, schrie sie wütend und stampfte mit ihren super Designer Stiefeln auf, bei denen mir nicht ganz klar war, wie sie da wieder raus kommen wollte. Bestimmt maßgeschneidert, die die man aufschneiden durfte um sie wieder los zu werden. Hätte mich nicht gewundert, wenn sie mit denen schlafen ging. Ich sagte Nichts mehr. Arme Elisabeth, dachte ich nur wieder. „Wenn sie dir doch so leid tut, dann nimm du sie doch.“, fauchte Jane. Ihre Eltern und Familie sahen sie geschockt an. „Dann gib sie lieber mir.“, sagte ihre Schwester. „Als ob ich so Lebensmüde wäre, sie dir zu geben.“, schrie sie noch wütender. Ihr Vater versuchte zu vermitteln, scheiterte aber kläglich. „Na gut, wie viel?“, fragte ich nun ernsthaft. Der wollte ich das arme Ding nicht überlassen. „Chelsea?“, fragte Jill als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Das könntest du dir doch gar nicht leisten.“, fauchte Jane. „Ich zahl die Hälfte.“, warf Steiner ein, der mit Tom neben Jasmin und Jill stand. Er war 5ter geworden und etwas deprimiert, aber Nichts trübte seine liebe zu Tieren und seine Freundschaft zu mir. „Na gut. Dann bin ich auch dafür.“, nickte Jill. „Tch. 100.000! Ein gutes Pferd ist so viel Wert.“ „Wenn du sie gar nicht hergeben willst, dann behandle sie doch besser.“ „Es könnte dir egal sein, ob ich sie hergeben will oder nicht. Zahl oder lass es!“ Wütend funkelte ich sie an. Ich wollte sie wirklich haben. Elisabeth war ein schöner Schimmel. So edel und hatte so liebe blaue Augen. Sie war geschmeidig und bei Jane trug sie bestenfalls ein Trauma davon. „90.000!“, warf der alte Mann ein. „Gut.“, sagte Jane. „30.000, kriegt die kleine von mir, als Siegerprämie.“, sagte er und lächelte mich an. „Gut. 30.000 zahle ich.“, sagte auch Steiner und schluckte. Der Preis drehte sich ihm im Magen um, das konnte ich sehen. Elisabeth oder meinen Freunden, wem wollte ich die Quallen antun. 30.000 war keine kleine summe. Ein ausgewachsenes Pferd bekam man schon ab 15.000..., aber sie war ein Springpferd. Ein trainiertes. Trotzdem, es waren 90.000 im total und Steiner und der Meister hätten Nichts davon. Bei letzterem konnte ich wenigstens behaupten, dass er wusste was er tat, aber Steiner tat das nur aus liebe zu mir. „Ich kaufe es.“, ertönte es aus der Menge und ein junger Mann mit blondem Haar und blauen Augen trat hervor. „Ich kaufe es für 100.000.“ „Dann nimm es.“ Der Tausch fand statt und der junge Mann führte Elisabeth lieb zu mir. „Hier, ich weiß, dass sie es gut bei dir haben wird.“ Er lächelte liebenswürdig. „Mein Name ist Chelsea. Danke, ich werde mich revanchieren.“ „Mein Name ist Will. Eigentlich wollte ich nicht so auffallen, aber dir zur Liebe war es mir das Wert. Du bist großartig Chelsea. Ich erwarte viel von dir. Wenn du diese Insel zum blühen bringst, ist das genug der Revanche.“ Ich nickte und lächelte ihm freundlich zu. „Die Menschen hier haben recht. Dein Lächeln ist einiges Wert. Ich habe sie eben reden hören. Du bist noch schöner als die meisten Blumen hier.“ Gegen meinen Willen wurde ich wohl rot. Meine Wangen wurden leicht warm und ich konnte spüren, wie das Blut in meinen Ohren rauschten. Wow, von so einem Prinzen habe ich immer geträumt. „D-danke. Und du siehst genauso aus, wie ein Prinz aus den Märchen, die ich als Kind gelesen habe.“ „Magst du nicht mit uns Blumen pflücken gehen?“, fragte Claire freundlich. Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Dieser blonde Blödian aus dem Adel oder woher auch immer er kommen mochte, kam aus dem Nichts daher und machte meiner Chelsea Komplimente und Claire musste ihn fragen, ob er mit uns Blumen pflücken wollte. „Danke, aber ich kann nicht lange bleiben. Meine Yacht liegt noch mitten im Meer vor Anker, ich konnte vorher nicht anständig genug einparken.“ Argh, Angeber. „Eine Yacht. Nimmst du uns später auf ihr mit?“ „Möchtest du?“ „Jaaaa!“, jubelte sie und dieser möchte gern Prinz willigte ein. Das passte mir so gar nicht in den Kram. Dieser Schönling war Nichts für sie. „Steiner!“, flüsterte ich ihm zu und er lieh mir sein Ohr. „Dieser Schnösel ist Nichts für Chelsea, stimmst du mir zu?“ „Oh weh, wo du nur wieder hin denkst.“ „Sieh hin du Idiot. Siehst du Vaughn. Er zeigt es nicht, aber er ist sauer.“ „Du meinst er will was von Chelsea?“ „Japp.“ „Sicher?“ „Nicht ganz. Aber Chelsea hat gesagt er liebt sie und immerhin ist Vaughn sie in den Bergen suchen gegangen 2 mal.“ „Und was macht dich so sicher, dass dieser Will das nicht tun würde.“ „Hilfst du mir oder nicht?“ „Wie denn?“ „Argh, keine Ahnung. Lass dir was einfallen.“ „Frag Tricia, glaub mir die wäre super?“ „Hast recht, darauf hätte ich selber kommen können, danke.“ „Gut, dann schau mir nun zu!“ „Was hast du vor?“ Irritiert sah ich zu wie Steiner auf Chelsea zuhielt und ihr die Hand reichte. „Meinst du nicht, du sitzt zu hoch, wenn du dich mit jemandem unterhältst.“ Wütend sah ich ihm zu. Das machte es doch nur noch schlimmer. Elegant schwang sich Chelsea mit Steiners Hilfe herunter und hielt sie dabei ziemlich weit oben fest. Ah! Verstehe! „Du solltest mehr auf dein Benehmen achten.“ Er flüsterte in ihr Ohr. „Tut mir Leid! Daran hatte ich nicht gedacht. Danke für Elisabeth! Sie ist ein wunderschöner Schimmel und ich kenne jemanden mit dem ich schon immer mal gerne ausreiten wollte und nie dazu kam.“, sagte sie. AHHHH!,dachte ich und grinste. „Ach, echt? Das freut mich.“ An Vaughn hatte ich gar nicht mehr gedacht. Es erschien mir völlig unsinnig, dass er eifersüchtig sein könnte, aber nur für den Fall der Fälle. „Hey, Vaughn. Magst du nicht vielleicht Yosaku und Claire mitnehmen? Ich kriege noch einen Blumenstrauß. So kann ich dann auch sofort Elisabeth ausprobieren.“ „Du willst mit einem vollkommen fremden Pferd nach Hause reiten.“, tadelte er mich und sah mich streng an. Er war tatsächlich wütend. „Claire mag reiten mindestens genauso viel wie mit der Yacht zu fahren, nicht wahr?“ „Au, ja!“, jubelte sie wieder und sah Vaughn mit dem Blick an, den sie von Jennifer gelernt hatte. „N-na gut.“ „Danke für deine sorge. Mama kann mich führen.“, beruhigte ich ihn. „Ich mache mir keine sorgen.“, sagte er und kam um Yosaku abzuholen. Das ganze Dorf musste gemerkt haben wie süß sie Vaughn um den Finger gewickelt hatte. Wie peinlich, aber Steiner hatte die Situation noch retten können. Das Chelsea auch echt so dumm war. Ständig hatte er unter einem Vorwand nach ihr gesehen und ihr seine Hilfe angeboten. Konnte sie es wirklich so einfach übersehen, wie sehr sich Vaughn um sie bemühte. Konnte sie es einfach übersehen, das diese Matschbirne sie mehr als nur mochte? Das Spektakel ging noch einige Zeit so weiter. Claire konnte in Vaughns Nähe nicht mehr aufhören von Will zu sprechen, Will selbst kam um nach Chelsea und ihrem verletzten Bein zu sehen. Vaughn und ich wären wohl froh gewesen, wenn Chelseas Bein bald geheilt war. Und vor allem wurde sie auch immer so dumm rosa, wenn er ihre Hand hielt und ihr Komplimente machte. Steiner war auch nicht mehr da und Tricia alleine zu erwischen, ohne das es zu sehr auffiel war auch nicht einfach. Seufzend verschwand ich immer mal wieder aus dem Geschehen um darüber nach zu denken, was ich tun könnte. Vaughn war nun für eine Woche weg und er war sauer, wenn er zurück kam und Nichts hätte sich geändert, würde er sicherlich an die Decke gehen. Zumindest innerlich. „Fuck!“, rief ich und trat gegen Taros Haus. „Hey, Jill. Lass das Haus stehen.“, sagte Natalie etwas schockiert. „Tut mir Leid. Nur, ich bin wütend.“ „Wieso, was ist los?“ Es konnte nicht schaden, oder? „Kann ich mal mit dir reden... und am besten auch noch mit Julia, Lanna und... und das wars.“ Sabrina hatte ich mit Absicht nicht aufgezählt. Ich wusste das sie an Vaughn interessiert war und es gemein war sie um Hilfe zu bitten, wenn es darum ging Vaughn und Chelsea zu verkuppeln. „Uhm, sicher. Warum treffen wir uns nicht um 17 Uhr im Café?“ Ich nickte und suchte mir bis 17 Uhr eine Beschäftigung. Im Café hatten wir dann alle zusammen und ich überlegte nicht lange, wo ich anfangen konnte. Zu erst musste Denny aus dem Café verschwinden. „Du störst.“, sagte ich und zog ihn am Ohr nach draußen. „Du kannst morgen wieder hier essen!“ Ich klatschte mir die Hände ab, als würde ich Dreck abklopfen wollen. „So. Ich habe ein Problem. Ein ernstes Problem.“, begann ich und sah streng in die Runde. „Und es heißt Vaughn und Chelsea, oder Will, wie man es drehen will.“ Die Runde nickte. Komisch? „Vaughn ist echt lahm, es würde mich nicht wundern, wenn er nicht mal wüsste das er Chelsea liebt.“, gab Julia zu bedenken. „Chelsea will nur nett sein, aber so wird sie Will nicht los.“, warf Lanna ein. „Also müssen wir Will und Chelsea irgendwie auseinander halten? Das klingt nicht nach einem guten Plan.“, bemerkte Natalie erlich. „Stimmt.“, gab ich zu. „Aber irgendwie müssen wir dieses Drama was uns bevor steht doch abwenden.“ „Sagen wir Chelsea doch, wie wir darüber denken.“, sagte Sabrina die nun ins Café kam. „Ah!“, schrie ich mehr erschrocken über sie, als über diesen hirnrissigen Vorschlag. „Keine gute Idee. Sie könnte sich zu viel darunter vorstellen. Man soll sich eigentlich nicht in eine Beziehung einmischen. Wenn wir das tun, dann schon unbemerkt.“, tat ich das ab. „Ein böser Mensch ist nicht wer böses tut, sondern absichtlich das gute unterlässt.“, mischte sich der nächste Ankömmling ein. Tricia. „Du kommst genau richtig!“, rief ich freudig, was die meisten nicht ganz nachvollziehen konnten. „Was ist dein Plan?“ „Nun! Zu aller erst brauchen wir jemanden der Jule und Jones von der Problematik erzählt, möglichst so das es kein anderer mitbekommt.“ „Das mache ich, ich habe niemanden der mir neugierig hinterher spioniert.“, sagte Julia und zwinkerte in die Runde. Pierre war in der tat zu neugierig, also schied Natalie schon mal aus. Sabrina war zu schusselig, die schied auch aus. Und Lanna war ein Ex-Modell, also auch keine Chance. „Hört sich gut an.“ „Als zweites müssten wir Will einfach komplett beanspruchen. Das ist einfach, er kann keine bitte abschlagen. Sobald ihr ihn also seht, könnt ihr das machen. Und als drittes müssen wir Vaughn etwas beeinflussen.“ Wah, und dass sagte sie vor Sabrina? „Wir brauchen jemanden der ihn beruhigt wenn er wütend wird, jemand von dem er keine Intrige erwartete und der geschickt ist. Sabrina wie wäre es mit dir?“ Argh. „Na gut.“ Sie würde eher versuchen ihn selber zu bekommen... Nein, eigentlich wäre Sabrina zu lieb für sowas. Aber war es nicht unverschämt sie um so etwas zu bitten. Das tat mir im Herzen weh. „Was ist mit deinem Freund, Mark? Er wirkt als könnte er kein Wässerchen trüben. Kann man sich auf ihn verlassen?“ „Ich werde ihn fragen!“, sagte Sabrina voll engagiert. Wusste Tricia inzwischen mehr über die Bewohner dieser Insel als ich? Hut ab... „Natalie, deine Hilfe brauche ich auch. Erzähl deinem Bruder es wäre für Chelsea und überredet eurem Großvater dazu für Will eine Dankesfeier zu geben, weil er uns geholfen hat.“ Diesen Teil verstand ich nicht, aber immerhin... es war Tricia. Konnte etwas schief gehen? „Jill, dir überlasse ich meine Tochter.“ „Kein Problem.“ Zwei lange Tage konnten beginnen. Als ich auf die Insel kam, erwartete Sabrina mich bereits um mir eine Bitte vorzutragen. „Mir ist leider das Erbstück meiner Mutter verloren gegangen“, sagte sie und sah mich an als würde sie gleich anfangen zu weinen. „Würdest du mir später beim suchen helfen?“ Ohne eine große Wahl gehabt zu haben, willigte ich ein. Da vernahm ich auch schon die nervige Stimme von diesem Schnösel, der mir schon die ganze Woche Kopfschmerzen beschert hatte und mich jetzt begrüßen wollte. Doch Claire schnitt ihm das Wort ab und packte ihn verspielt an der Hand. „Will, lass uns lieber heute mit deiner Yacht raus fahren.“ „Das geht heute nicht.“ „Dann musst du mit mir einen Spaziergang machen.“ „Aber...“ „Du willst nicht?“, fragte sie und bekam den selben Blick ab, den Sabrina mir zuvor zuwarf. „N-na gut. Spazieren ist okay.“, gab er sich geschlagen. Die ganze Arbeit lang kam ich mir beobachtet vor. Aber Julia wusch doch Teller, oder? Und wer sonst würde mich beobachten? Chelsea könnte mich doch auch einfach so ansprechen oder? Nach meiner Arbeit empfing mich Sabrina sofort, um mich am Handgelenk zu fassen und hinter sich her zu ziehen. Es wäre ein leichtes gewesen meine Hand aus der ihren zu drehen, aber sie war zu zierlich und ich hätte ein schlechtes Gewissen gehabt. Solche Gefühle hatte ich auch nur wegen Chelsea. Ihr Bein war bestimmt schon geheilt, aber sie war heute noch nicht in den Laden gekommen. Hat mir keine Milch gebracht. Aber Will konnte auch nicht bei ihr sein. Vielleicht arbeitete sie sich wieder in ihre alltägliche Arbeit ein. „Aber Jill, ich war heute noch gar nicht bei Mirabelle um Vaughn zu begrüßen.“ „Du beschenkst doch jeden. Etwas besonderes konnte es bisher noch nicht gewesen sein.“ „Glaubst du nicht er wartet darauf.“ „Hmpf. Ich dachte du interessierst dich seid neulich für Will!“ „Waaaaaas?“ Das schlug ein wie eine Bombe. Machte es etwa den Eindruck als wäre es so? „Nein! Er ist nur ausgesprochen nett zu mir.“ „Ach so. Und deswegen nimmst du ihn als Ersatz während Vaughn außerhalb ist?“ „Nein!“ Das Jill so über mich dachte brachte mich völlig aus dem Konzept. „Hab ich was falsch gemacht?“ Ich hatte nachdem Steiner mich darauf hingewiesen hat doch sofort gesagt das ich...mit jemanden ausreiten wollte. Mist! Ich hatte vergessen zu erwähnen das es Vaughn war, den ich meinte. „Ahhhh! Ich muss weg.“ Nichts da, im Moment will der dich eh nicht sehen, der ist grade wem am helfen. „Er hilft jemandem? Mein Vaughn?“ „Deiner?“ „Uhm, ich meine natürlich, uhm... klar, dass war ich den ihn so positiv beeinflusst hat.“ „Und deshalb denkst du du hättest ihn bereits?“ Unsicher trat ich einige Schritte zurück. „Du sagtest doch, du hättest es ihm schon einmal gesagt richtig? Aber er hat es nicht ernst genommen!“ Noch ein Schritt rückwärts. „Du bist zu sicher gewesen. Nur weil du ihm alles erzählt hast, dachtest du wohl er hätte genug Mitleid, dass er dir nicht mehr von der Seite weicht. Er liebt dich nicht, oder hat er das jemals gesagt.“ „Das reicht.“, schrie ich panisch und schmiss alles hin um Vaughn zu suchen. Ich hatte keine Lust mehr zu suchen. Wir waren schon ungefähr eine Stunde am suchen und meine Pause war nicht ewig. Bald würde ich Chelsea heute nicht mehr sehen können, dabei hatte ich mir die Arbeit so eingeteilt ihr unter die Arme zu greifen, dass konnte Will sicher nicht. Als Sabrina über einen Stein gestolpert zu sein schien und mir in die Arme fiel. „Oh...“ Hörte ich es und fuhr herum. Chelsea lief gerade rückwärts und verschwand anschließend aus dem Geschehen. „Ch- chel-...“ „Vaughn,... ich habe meine Kette doch noch nicht wieder.“ „Eh?!“ Verdammt, was hätte ich tun sollen? Was wusste ich warum Chelsea einfach so weggelaufen war. Ich hatte doch echt Nichts gemacht, oder? Und warum sollte es meinetwegen gewesen sein? Argh! Nach meiner Pause war es Mark der die Kette gefunden hatte und sie Sabrina übergab. Am nächsten Tag war es Lanna die mich dazu überredete mit ihr und Julia ins Café zu gehen und auch Mirabelle war ganz entzückt von dieser Idee. Chelsea ist ohnehin sauer... Was hatte das mit mir zu tun. „Ach ja, Vaughn. Komm mit den beiden um 18 Uhr zum Festplatz in Ordnung? Wir feiern ein Fest für Will.“ Ein Fest für diesen...? Pah, was interessierte mich das. Vermutlich würde Chelsea auch mit Will auftauchen. „Das ist doch normal. Jungs machen das halt so.“, sagte Jule schulterzuckend. „Japp, der macht sich nicht viel aus dir. Ganz einfach.“, fügte Jones hinzu. Ich habe nicht mehr richtig aufgepasst. Vaughn konnte Nichts dafür. Ich habe zurückgenommen was ich ihm damals gesagt hatte. Er konnte ja nicht wissen, wie ich über ihn dachte und dann die Sache mit Will. „Nein, dass ist meine Schuld. Und dann bin ich noch wie dämlich abgehauen.“ „Tja.“,sagte Jule als wäre es bereits gelaufen. Als hätte ich meine Chance verpasst. „D-das heißt noch Nichts. Ich gehe mich bei ihm Entschuldigen.“ „Und Will? Er kam gestern nicht. Ich glaube das liegt daran, dass du an ihm vorbei gerannt bist, als du Vaughn gesucht hast.“ „Jepp, du hast ihn einfach stehen lassen.“, nickte der eine und unterstütze den anderen. Die beiden waren sich zu sicher. Sie mussten recht haben. „Oh mein Gott, was habe ich gemacht.“ „Warum fragst du Will nicht, ob er mit dir zu diesem Fest geht?“ „Und Vaughn?“ „Mädchen machen sich interessanter, wenn sie so tun, als seien sie unerreichbar, das habe ich dir schonmal gesagt.“, warf Joicy ein, die gerade in die Scheune kam. Die beiden Jungs nickten. „Wir wissen was wir sagen.“ „Nein, dass mache ich nicht.“ „Dann eben nicht.“, sagte sie und verdrehte die Augen, als die Tür erneut aufging. Will. Er hatte das doch nicht gehört. „Hallo, Chelsea. Ich wollte fragen, ob du nicht vielleicht mit mir zum Fest willst?“ Und jetzt? Mutter kam ebenfalls. „Ich habe ihn gebeten mit dir hinzugehen, Schatz. Ihr habt euch so gut verstanden, während er sich um dich gekümmert hat und die Feier findet doch statt, weil er dir geholfen hat. Warum gibst du ihm nicht Elisabeth und ihr reitet zusammen hin? Das sähe bestimmt edel ein.“ Alle anwesenden nickte. Will sagte gar Nichts. „Aber...ja.“ Was hätte ich sagen sollen. Will war schneller, das war alles. Es gab keinen anderen Grund. Er war schneller als Vaughn. „Gut, ich freue mich. Neben dir zu reiten wäre mir eine Ehre.“ Schon wieder. Er sagte immer die Sachen, die ich hören wollte. So liebe scharmante Sachen und schon wieder wurde ich rot. Lanna und Julia waren zu scharmant gewesen. Etwas an der Sache war doch faul. Julia unterließ sogar den Versuch mir Gemüse auf den Teller zu tun. Auf unserem Weg zum Festplatz stießen wir auf Chelsea und Will die auf Elisabeth und Yosaku saßen. Will wäre beinahe alleine auf den Festplatz geritten, während Chelsea auf Yosaku einfach stehen blieb. Sie sah mich lange an. „Playboy...“, wich ihr von den Lippen, als sie Yosaku an den Zügeln herum riss. Moment mal Zügel? Sie ritt doch nie mit Zügeln. So weit hatte sie dieser Will schon. Kapitel 13: Tsukasa's Wish -------------------------- Kapitel 13: Tsukasa's Wish Meine Haare wehten im kühlen Sommerwind, der hoch oben den Berggipfel um tanzte. Ich reckte den Kopf zum blassen Mond. Die gleißend-roten Strahlen der Untergehenden Sonne blendeten mein Gesicht ein wenig, wäre jemand hier gewesen, er hätte die Spuren der getrockneten Tränen unmöglich übersehen können. „Liebe?“, nuschelte ich mit einer gehörigen Portion Sarkasmus. In meinem Kopf hörte ich wieder „Nobody wants to be lonely“, das Lied welches ich die ersten 3 Tage gehört hatte, bevor ich auf Scherbenmeer übergegangen war. Dieses Lied..., es war damals zu hart für mich gewesen. Es hatte mir meine Seele in Stücke gerissen. Jetzt hörte ich es wieder in meinem tiefsten Unterbewusstsein. „,... your heart is cold and lost the will to love...“, hörte ich mich leise flüstern. Ich würde Vaughn nicht als Freund verlieren, ohne ihn, da hätte ich nicht weiter machen können. Auch wenn für diesem Moment leben schwierig war. Ich habe mir ein Ziel gesetzt für das ich weiter leben müsste. Hinter mir hörte ich Hufe. „Chelsea?“ Ich erkannte seine Stimme. „Bist du extra meinetwegen hier her geritten?“, fragte ich. Aus meiner Stimme war der Klang von tiefster Trauer gewichen. „Ich brauche Nichts. Du kannst wieder gehen.“, sagte ich kühl. Er sagte nichts darauf. Meine Arme umklammerten meinen Oberkörper, als er anfing zu zittern. Aber nicht weil mir kalt war, sondern weil ich versuchte die Tränen weiter nieder zu kämpfen. „Chelsea...“, hörte ich seine Stimme erneut doch ich schüttelte den Kopf von rechts nach links und schrie ihn an. „Warum kannst du nicht verschwinden!?“ Stille. Keine weg trabenden Hufe. „Eigentlich könnte ich das jetzt einfach tun. Aber... das hast du nicht verdient. Du hast meine Abwehrhaltung auch ignoriert. Ich kann dich nicht einfach zusammen brechen lassen.“ „Tsukasa...“, entwich es meinen Lippen und ich wandte mich mit stillen Tränen zu ihm um. Ich konnte meine Beine nicht kontrollieren, als ich mich auch schon wieder in seinen Armen wieder fand. Er strich sachte über meinen Kopf und drückte meinen Kopf eng an seinen Oberkörper. „Wenn ich einen Wunsch hätte, würdest du ihn erfüllen?“, hörte ich seine Stimme leise. Unfähig ein Wort zu sagen nickte ich. „Ich will, das du singst. Seid ich hier bin, durchstreife ich jede Nacht den Wald und habe immer deine Stimme gehört. Obwohl du trainiert hast, obwohl du arbeiten musstest und Schlaf brauchtest, hast du es nicht hinter dir lassen können. Du kannst es nicht verstecken. Deine Gefühle werden nur frei, wenn du singst.“ Langsam löste ich mich von seiner Brust und trat einige Schritte zurück, um ihm seinen Wunsch zu erfüllen. Will war vom Pferd gestiegen und hatte es an den Zügeln zu mir geführt. „Los, du musst ihr nach.“, hatte er gesagt und mir dabei tief in die Augen gesehen, aber warum hätte ich das auch tun sollen. Hatte ich irgendeinen Grund. Wir waren nicht zusammen oder so. Ich ging an ihm vorbei und hätte ja nie gedacht, dass Tsukasa mir über die Brücke entgegen kommen würde. „Ich gehe.“, sagte er und nahm sich Elisabeth. Mit Hilfe schaffte er es aufs Pferd und flüsterte ihr etwas ins Ohr, danach verfiel das Pferd in den Galopp und schien ihren Weg ganz alleine zu finden. Dort zwischen den vielen Blicken der Dorfbewohner und Besuchern verhärtete sich mein Herz wieder zu Stahl und Eis. „Tsukasa.“ „Lass uns wieder gehen.“, sagte er und grinste mich an. Es war mir einfach nicht möglich gewesen. Ich konnte einfach nicht lange verbittert sein, egal was ich tat, selbst seine Anwesenheit hatte keine Wut mehr in mir ausgelöst. Verzweifelt, ja, verletzte ja, aber nicht verbittert. „Geh schon mal vor, Bruderherz. Ich habe noch etwas zu erledigen.“ Inzwischen war die Sonne untergegangen und die Sterne übersäten den Himmel. „Was immer es ist, mach es schnell, ich kenne den Weg zurück nämlich nicht. Ich hab dich auf dem hinweg schon 1-2 Stunden gesucht.“ Ein helles lachen brach die Stille der Nacht. Ohne den Grund dafür zu kennen erwachte in meinem Magen ein Ungeheuer. Lag es daran das ich Nichts gegessen hatte? Die kalte Meeresluft um blies mich und fror mein ohnehin schon eisiges Gemüt noch mehr ein. „Blöde Chelsea. Es ist alles ihre Schuld. Blöde Kuh. Ich hasse Chelsea!“, doch egal wie oft ich mir das sagte, je weniger glaubte ich es mir selber. „Ich hasse hasse hasse sie!“, nuschelte ich leise vor mich her und biss mir auf die Lippe. Warum konnte Chelsea in mir die gefährlichsten Gefühle wecken. Warum machte mich dieses Mädchen so eifersüchtig!? War ich eifersüchtig. „Nahhh! Niemals.“, knurrte ich. „Tricia, ist unser Plan nicht voll nach hinten los gegangen?“, fragte Jill besorgt. Die Mädchen in der Runde sahen sie alle besorgt an. Auch Will und die anderen beiden Jungs waren hier. „Überhaupt nicht.“, grinste Chelseas Mutter schelmisch und hielt einen Brief in ihrer Hand, den sie anschließend Will überreichtet. „Sorge dafür, dass dieser Brief Vaughn so schnell wie möglich erreicht.“ Die Tage waren anstrengender als sonst, ständig dachte ich an Vaughn und wie ich ihm erklären sollte, dass ich einfach weg geritten war. Was sollte ich ihm sagen? „Vaughn ich war eifersüchtig und habe überreagiert?“ Wohl kaum. „Macht Nichts. Ist schon wieder vergessen.“ Erschrocken drehte ich mich um und sah in seine violetten Augen. Diese Augen. Sie waren weder kalt noch waren sie neutral. Sie waren warm und freundlich. Still übergab er mir einen Brief den er in Händen hielt und verließ winkend die Farm. Während der ganzen Szene konnte ich nicht ein Wort sagen. „Heh?“ „Das Schiff legt heute etwas später ab. Die Meldung kam gestern gegen 3 Uhr morgens. Deshalb war er noch hier.“, beantwortete Jill mir meine nicht-gestellte Frage. „Lieber Vaughn,“ lass ich. Aber der Brief ist doch für ihn, oder? „ich hoffe das es dich noch interessiert. Mir ist nicht aufgefallen, dass ich so für dich fühle, aber tatsächlich ist es so, dass ich eifersüchtig war. Ich weiß nicht warum, aber eigentlich ist mir das auch egal. Du bist mir wichtig. Mehr fällt mir dazu nicht mehr ein. Bitte, sei nicht wütend auf mich. In liebe Chelsea.“ „HäääääääH!? Aber....“ Diesen Brief hatte ich nicht geschrieben! „P.S.: Bitte schreib deine Antwort auf die Rückseite.“ Erwartungsvoll drehte ich das Stück Papier um und las seine Antwort, die er an mich gerichtet hatte. „Mir ist bewusst, dass er Jill sein musste, die diesen Brief verfasst hatte, dennoch will ich das du eine Antwort bekommst. Claire kam Mittwoch Abend zu uns in den Laden und brabbelte ganz beleidigt über deine Mom und ein paar der Dorfmädchen die sie ausgrenzten . Auch das Will beständig abgepasst wurde, wenn er auf mich zu kam, war auffällig. Es mag sein, dass ich mir nie große Gedanken um meine Umgebung gemacht habe, dennoch sind das Dinge die mir auffallen würden. Als ich die Zeilen des Briefes las, da habe ich mir gewünscht, dass es so wäre. Ehrlich, ich war es als ich dich und Will nebeneinander her reiten sah. Eifersüchtig. Zumindest glaube ich das, und ich weiß wirklich nicht warum. Dennoch, würde ich mir wünschen, dass du es akzeptierst. Ich möchte nicht, dass mir meine ganze Familie einfach so genommen wird und meine ganze Familie bist im Moment du. Vaughn P.S.: Ich wollte dich die ganzen letzten zwei Tage besuchen und kam nicht dazu dir zu sagen: Du bist mir wichtig.“ Meine Augen glitzerten als ich die letzte Zeile las. Ich warf den Brief beiseite und sprintete los. Im vorüber gehen sah ich meine Mutter die zufrieden am Fenster lehnte und einen Tee trank. Ich erinnerte mich, dass sie mir erzählte das ihre Mutter das selbe Spiel mit ihr spielte. Mit überhöhten Geschwindigkeit raste ich den Strand hinunter nur um zu sehen, wie das Schiff gerade ablegte und Vaughn mit dem Rücken an der Reling gelehnt nicht mal sah, dass ich ihm nachgerannt war. „Verdammt.“, keuchte ich und hielt mich an der Seite fest. „Schrei.“, sagten Jennifer und Tsukasa beide im Chor und die anderen sahen sie nur komisch an. „Tsukasa?“ „Du hast es doch selbst gesagt, damals auf dem Hügel, also warum nicht jetzt?“ Ich nickte. Jennifer und Tsukasa waren die einzigen gewesen, die ein anderes Spiel spielten. Mir war klar gewesen, dass Claire bestimmt nicht zu ihm gekommen war, genauso wie er wusste, das Jill diesen Brief geschrieben hatte, wusste ich das es die beiden gewesen sein mussten. Und was hatte es gebracht? Das ich und Tsukasa die besten Freunde wurden, das ich mir nun 100% sicher war, dass Vaughn und Tsukasa miteinander auskommen würden UND dass das hier ganz bestimmt die richtige Entscheidung war. „Vaughn!“, schrie ich aus Leibes Kräften. „Ich liebe dich!“ Kapitel 14: Claires Plan ------------------------ Kapitel 14: Claires Plan Meine Gedanken drehten sich die ganze Zeit um diese 3 Worte die ihren Weg über die See zu mir machten um mir von Chelseas Gefühlen für mich zu berichten. Sie liebte mich. Wann immer ihre Stimme in meinem Kopf widerhallte klopfte mein Herz angenehm warm. Sie hatte es also doch so gemeint. Aber was würde ich erwidern? Würde sie zusammenbrechen wenn ich ihr sagte, dass ich mir nicht sicher war? Ich habe so etwas wie Liebe doch noch nie empfunden. Kaputt seufzte ich und machte mich daran weiter das Schaf zu bürsten. „Hey, hast du das schon gehört? Die Matrosen sagen, dass es auf Sunny Island jemand gäbe, der Vaughn liebt“ Völlig automatisch ging ich in den Lauschmodus über, ohne mit dem Bürsten aufzuhören. „Was? Bist du sicher? Wer würde es denn länger als 2 Minuten mit ihm aushalten. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er nett zu jemandem wäre.“ Meine Zähne rieben aneinander, doch ich schwieg und lauschte weiter. „Ja, aber es ist wohl das selbe Mädchen, welches auch die Farm führt.“ „Was ernsthaft? Hey das muss ja eine sein! Ist ja der helle Wahnsinn. Ist sie hübsch?“ „Ich hab sie auf dem Titelblatt gesehen, hier schau sie dir an, ich hab das Bild raus geschnitten.“ Wer machte denn so was? So ganz ohne Hintergedanken? „Hey, die süße ist ja wirklich total hübsch. Warum gehen wir nächste Woche nicht einfach mit Vaughn und besuchen sie?“ „Wie stellst du dir das den vor?“ „Na, es werden in letzter Zeit mehr Tiere die Transportiert werden, Vaughn kann das doch nicht alleine machen.“ „Du hast ja keine Ahnung was er alles kann.“ „Egal, lass es uns trotzdem versuchen.“ Na toll, diese Deppen würden alles daran setzten Chelsea zu treffen. In Ordnung, dann würde ich ihnen ausnahmsweise einmal helfen. An Chelsea kämen sie ohnehin nicht ran. Sie war nicht so leicht zu erobern, außerdem war ich mir ziemlich sicher, das sie Treu war, auch wenn ich ihr noch nicht antworten konnte. Auf dem Land konnte schon langsam wieder die Ernte eingeholt werden. Auch diesen Erntewettbewerb würde ich gewinnen, daran bestand gar kein Zweifel. Aber was die Tierwettbewerbe betraf, war ich mir nicht mal sicher, ob ich den nächsten Kuhwettbewerb gewinnen würde. Außerdem könnte ich mir nun wo mein halbes Feld von Gras bewachsen war, noch ein paar andere Tiere zulegen. Vaughn würde wohl kaum noch ein Mal behaupten, dass ich dem nicht gewachsen war. Dennoch hatte ich Angst ein Schaf zu scheren und zu waschen. Das würde jede Menge Zeit beanspruchen und wäre unter Umständen sogar gefährlich. Doch solange Jill noch da war, sollte ich die Chance nutzen und es zumindest versuchen. Seufzend schlenderte ich durch die frisch gepflasterten Straßen der Oststadt und besah mir die renovierten Gastronomie Orte. Der Tourismus hatte weitgehend zugenommen und aus dem kleinen Dorf war schon eine schöne Bevölkerung herangewachsen. Wieder einmal setzte ich mich im Diner ans Tresen und schrieb mir einige Rezepte auf, die mir der Wirt beizubringen versuchte. Manchmal wenn ich ihm Zutaten mitbrachte versuchte er sogar selbst neues, was er auf die Liste der Bestellungen setzen könnte. Auch im Café gab es eine nette Besitzerin, die mir die schönsten Rezepte aushändigte. Fröhlich nahm ich alles entgegen, was ich haben konnte und aß auch zu Mittag. Wenn ich wirklich vor hatte diesen Kampf zu führen, würde ich zumindest kochen können müssen. Um dieses Ziel zu erreichen, nahm ich sogar einzelne Kochstunden bei Felicia. Mit Denny war ich letztens Fischen gewesen und Elliot hatte sich bei mir darüber ausgeweint, dass Natalie ihm immer nur Probleme machte. Auch Pierre lud mich immer öfter zum Essen ein, während Mark immer mal wieder auf die Farm kam, um die unterschiedlichsten Sachen zu lernen. Dazu kam, das Shea mir die Philosophie seines Volkes über die Natur näher brachte und mir Geschichten über den alten Leuchtturm erzählte, der durch einen Geheimgang, den nur Wada kannte zu betreten war. Wenn ich mich gut genug mit Wada anfreundete, vielleicht würde ich ihn irgendwann betreten dürfen. Mein Guthaben derzeit betrug auch schon 215.000 und wuchs durch die wöchentlichen Ernten weiter an. Nächste Woche war das Sommerfestival bei dem ein Feuerwerk stattfinden würde und einige Pärchen tanzten. Lange Zeit spielte ich mit dem Gedanken Vaughn zu fragen, ob er mit mir hingehen wollen würde, doch entschied mich doch dazu zu schweigen. Ich hatte es ihm hinterher gerufen, anstatt es ihm ins Gesicht zu sagen und außerdem hatte ich nicht in Betracht gezogen, wie er sich vielleicht fühlen könnte, wo er doch höchst wahrscheinlich Nichts erwidern konnte. Aber aus dem Weg gehen durfte ich ihm auch nicht gehen. Es fiel mir gar nicht mehr auf wie viel näher der Mittwoch doch schon wieder rückte, als er auf einmal auch schon wieder da war. Ich hatte unserem Vorgesetztem erzählt, dass die Transporte immer schwieriger wurden um die beiden an Bord zu kriegen. Etwas habe ich befürchtet, dass er mir anweisen würde zurück zu treten, aber im Grunde wusste ich, dass er die beiden Grünschnäbel nicht alleine auf Sunny Island ließ. Den Steg entlang laufend, hörte ich auch schon Jennifers Begrüßung, die sich am Strand mit Will unterhalten hatte und nun auf mich zu lief. „Hallo, Vaughn. Morgen ist des Sommerfestival wo Jungen und Mädchen tanzen und sich zusammen das Feuerwerk ansehen. Will hat mich eben gefragt, ob ich nicht mit ihm hingehen möchte, würdest du nicht Chelsea fragen wollen? Sie wollte dich zumindest Fragen, hat es sich dann aber doch anders überlegt, bestimmt ist sie zu schüchtern.“, rasselte sie runter. „Morgen, sagst du? Ich werde in meiner Pause bei ihr vorbei schauen.“ „Du kannst sie auch in den nächsten 10 Minuten fragen, ich bin sicher, dass sie dich besuchen kommen wird, sie ist doch ohnehin viel zu gespannt auf dich. Sie hat die ganze Woche aufgeregt auf die gewartet, um dir zu erzählen, dass sie sich ein neues Tier gekauft hat und ihm den Namen Sonja gegeben hat.“ „Hatte Jill sich nicht schon ein Schaf zugelegt?“ „Ja, aber Chelsea hatte kaum selber die Zeit gehabt sich selbst darum zu kümmern, deswegen hat sie sich noch eins gekauft.“ „Hätte sie lieber gewartet, heute kommen nämlich die Jersey-Kühe und Suffolk-Schafe an.“ Die beiden Transportanfänger Steve und Niggel schienen komplett überrascht über unsere freundliche Unterhaltung und ließen beinahe ihr Kinn in den Keller fallen. Idioten. „Schön. Der Stall hat noch Platz für 3 weitere Bewohner. Und unser reisende Händler aus Vergiss-mein-nicht-Valley hat angekündigt uns demnächst eine Ziege mit zu bringen. Und gibt es nicht auch noch unterschiedliche Kuharten? Wie Mamor, Starr und Braune? Chelsea hat sich vorgenommen alle zu besitzen und mit jeder einmal den Wettbewerb zu gewinnen.“ „Eine Aufgabe fürs leben oder wie?“ Sie lachte ein helles und fröhliches lachen. Ein schönes lachen. Chelsea hatte geschafft, was ich kaum glauben wollte. Sie hatte alle glücklich gemacht und bevor ich ihr meine Seele anvertrauen konnte, hatte sie sie bereits geheilt. „Na gut, ich muss los.“ „Nicht.“, quietschte eine mir bekannte Stimme und zog den Vokal lang. „Bin ich zu spät?“, keuchte Chelsea. „Das ist sie.“, rief Steve und Niggel kam näher um sie zu mustern. „Eh!?“ Chelsea umging sie geschickt und eilte auf mich zu. „Vaughn, kann ich dich nicht noch eben um einen gefallen bitten?“ „Schieß los.“ „Ich hab mir ein...“ „Schaf zugelegt, dass Sonja heißt und das bevor du mit deinen Suffol-Schäfchen anrücken konntest.“ Sie grinste breit. „Ohhhhh! Ich muss meine Scheune aufbessern lassen, ich seh schon, aber eigentlich wollte ich dich bitten, mir das zu zeigen. Also wie man Schafe schert, ich habe da großen Respekt vor!“, bat sie und faltete die Hände. „Bitte.“ „Ich werde in meiner Pause vorbei kommen.“ Fröhlich nickte sie und lief zurück in Richtung Stadtmitte. „Tut mir Leid, ich muss auch wieder an die Arbeit, ich komme später noch mal in den Laden um dir was zu Mittag zu bringen. Gehören die zwei zu dir?“, fragte sie. „Ja, sie sind heute ausnahmsweise mit gekommen um dich zu sehen.“ „Oh, dann bring ich ihnen auch was zu essen.“ Mit diesen Worten verschwand sie. Schöner wäre gewesen, sie hätte sie komplett ignoriert, aber dafür war dieses feinfühlige Wesen viel zu lieb und naiv. „Vaughn!“, jammerte Jennifer und ich legte meine Hand auf ihrem Kopf ab um sie kurz zu streicheln. Mit großen Hundeaugen sah sie mich an. Dem Blick dem ich Nichts abschlagen konnte. Aber wie würde Chelsea es deuten, wenn ich sie fragen würde? Durfte ich das, solange ich mir nicht sicher war ob ich sie lieben konnte? Jedoch, wenn es jemanden gab der das vollbringen konnte, dann würde sie es sein. „Wenn du sie nicht fragst, tut es vielleicht jemand anders. Jules zum Beispiel würde sie eventuell fragen, jetzt wo Joicys Freund auch für die letzte Woche auf der Insel ist.“ Ich nickte und setzte meinen Weg fort. Davor aber winkte ich Will noch zu, der freundlich strahlend die Hand in die Luft streckte und mir überschwänglich mit einem Grinsen zurück winkte. Wir hatten einen miesen Start, aber eigentlich hatte Will nie etwas dazu beigetragen, dass war meine Schuld gewesen und er hatte von Anfang an wohl keine Interesse an Chelsea gehabt, sonst hätte es mir nie die Zügel gegeben. Damals schon hätte ich es merken müssen, aber da war ich zu blöd. Gegen Vormittag um 12 Uhr kam sie in den Laden um 3 Lunchpackete abzuliefern. Meines hatte keine eingelegte Rüben und auch keinen gebratenen Mais, dafür neben dem Yogurth, den Plätzchen und dem Apfelsaft den wir alle hatten eine kalte Milch und den dazugehörigen Milchreis. „Hallo, Chelsea.“, versuchte es Steve nochmal gefolgt von Niggel. Beide stellten sie sich vor und ließen Nichts anbrennen. „Du musst unglaublich gut als Rangerin sein, wenn du eine Farm leitest.“ „Ich habe gelesen, dass du sie zu Anfang noch alleine geführt hast. Es war richtig dir Hilfe zu holen, alleine wärst du bestimmt dran kaputt gegangen.“ Das war ein Fehler, wie sie schon bald feststellen sollten. „Ich kann mich nicht daran erinnern Hilfe geholt zu haben. Die Hilfe ist zu mir gekommen und ich bin nicht von ihr abhängig, auch wenn ich mich über sie freue. Es seiden ihr meint Vaughn, den ich heute Morgen um Hilfe gebeten habe, dass das eine gute Idee war bestreite ich ja gar nicht, aber kaputt gehen würde ich ohne sie nicht.“ Sie schluckte ihre Wut über diese diskriminierenden Worte herunter. „Chelsea.“ Sagte ich und sie fuhr herum. Ihre Wangen waren leicht gerötet. Die Farbe stand ihr außerordentlich gut, aber dennoch versuchte ich es zu ignorieren um nicht amüsiert zu wirken. „Wolltest du Morgen zu dem Fest gehen?“ „Du meinst das Sommerfestival? Ich hab dran gedacht, aber ich kann nicht tanzen.“, gestand sie umso mehr gerötet. „Hast du in deiner Mutter nicht jemanden, der dir so etwas beibringen könnte?“ Sie schüttelte den Kopf. Meine Mutter nicht, aber …“ „Ich kann es dir beibringen, wenn du magst.“, bot sich Elliot an und auch Julia trat aus der Küche dazu. „Ich habe ihn gebeten mir das Tanzen beizubringen, vielleicht willst du ja mitmachen.“ „Na klar. Aber ich hab keinen Partner für das Fest.“ Ich seufzte. „Chelsea, was dachtest du denn, warum ich dich frage?“ Ihre Gesichtsfarbe glicht nun der einer Tomate und mit vorgehaltener Hand sagte sie Nichts weiter, sondern nickte nur. „Gut, ich hole dich dann morgen um... wann beginnt das Fest?“ „Uhm, du musst mich nicht...“ „Um 13Uhr Vaughn.“, warf Julia ein. „Dann komme ich um 12 Uhr vorbei. Wenn du dann noch nicht fertig bist, helfe ich dir einfach etwas.“ Sie nickte und verschwand aus dem Laden. Steve und Niggel ließ sie wie versteinert stehen. „Das kann doch nicht sein. Sie ist viel zu hübsch für ihn.“ „Ja, aber sie verändert ihn. Vaughn ist hier anders als sonst.“ „Dieses Mädchen, sie ist einfach nur wunderbar. Ich wäre ein Depp sie an Vaughn zu überlassen.“ „Was wollen wir schon großartig tun?“ Ich lauschte an der Tür zu Mirabelles Stall und hatte die gesamte Unterhaltung von den beiden Helfern mitgehört. Sie versuchten Chelsea eine Lüge aufzutischen bei der sie um 12 Uhr nicht mehr auf der Farm wäre, aber das würde ich zu verhindern wissen!! Gegen 19Uhr war ich noch zum Schloss gelaufen, in dem Sabrina lebte um sie um Tanzunterricht zu bitten, den sie mir auch anschließend gab. „Du musst ganz toll auf Chelsea aufpassen, sie ist etwas ganz besonderes und eine zweite wie sie gibt es nicht.“, sagte sie in einem für sie ganz untypischen erwachsenen Ton. „Ich weiß, aber ich weiß nicht, wie ich für sie fühle.“ „Hat sie dich danach gefragt?“ „Nein.“ „Chelsea ist ein sehr liebes Mädchen, sie weiß, dass du dir vorher wahrscheinlich nie Gedanken gemacht hast, das sie in dich verliebt sein könnte, daher fragt sie dich nicht.“ Ich nickte und bedankte mich, bevor ich das Schloss wieder verließ, doch Sabrina folgte mir. „Vaughn.“ „Ja?“ „Ich fand dich Anfangs auch sehr toll. Du hast mich einmal sogar nach Hause gebracht, als es mir nicht gut ging, aber ich weiß es nun besser. Bitte verliebe dich in Chelsea, ihr wärt super zusammen.“ Mit einem leichten Rotschimmer zog ich die Mütze in mein Gesicht und verschwand im dunklen der Nacht. Um 9 Uhr stand ich bereits auf der Matte und beobachtete munter die beiden Männer, die meine Schwester und ihren geliebten auseinander bringen wollten. Einen Teufel werde ich tun, euch damit durchkommen zu lassen, ihr Strohbirnen, dachte ich und sah gegen 11 Uhr um die Ecke, wie Vaughn kurz den Stall verließ, weil Julia ihn kurz zu sich rief. Mein Plan hatte geklappt. Ich brauchte die beiden alleine. Vaughn durfte Nichts passieren. Julia hatte ich einen Brief hingelegt, auf den ich geschrieben hatte, das Vaughn daran erinnert werden müsste nochmal in den Tierladen zu kommen. Sie rief ihn tatsächlich zu sich, obwohl mir Nichts cleveres eingefallen war. Jetzt konnte ich durchs Seitenfenster in das Stroh krabbeln und meinen Plan zu Ende ausführen, den ich gestern Abend vorbereitet hatte. Laut weinte ich, bis die beiden sich umsahen und nach dem Ursprung des Geräusches suchten. „Hey kleines, was ist passiert.“ „Ich bin in eine Schere gelaufen, ihr müsst unbedingt kommen.“, sagte ich und weinte. „In eine Schere? Niggel komm schnell, das Mädchen sagt sie ist verletzt.“ Ich zog an einem Seil und wartete darauf, dass von oben das zusammengebundene Heu herunter stürzte und die beiden unter sich zu begraben. Die Höhe war nicht hoch genug um einen Menschen zu töten. „Claire?“ Vaughn war zurück gekommen. Er hatte das Geschehen durch das vorderste Fenster beobachtet. „Warst du das auch mit dem Zettel?“ Ich nickte. „Sie wollten meine Schwester vor 12 Uhr von der Farm locken.“, motzte ich und Vaughn kam mit breitem Grinsen herbei. „War doch klar, das so was passieren würde.“, flötete er und fesselte die beiden mit seinem Seil. „Wollen wir also, deine Schwester abholen gehen?“, fragte er und klatschte sich die Handflächen sauber. „Nee, dass kannst du auch alleine, ich denke du bist groß genug. Ich gehe lieber schon mal vor. Alisa hat mir versprochen mit mir zu tanzen.“ Er nickte und ich ließ ihn alleine, aber nicht ohne ihn zu warnen. „Du musst lieb zu Chelsea sein, sonst passiert dir das gleiche.“ Kapitel 15: Ende eines Sommers ------------------------------ Kapitel 15: Ende eines Sommers Ich hatte mir am Vortag noch ein wunderschönes Kleid von Lanna ausgeliehen und stand nun in meiner Pracht vor dem Farmhaus. Alle anderen sind schon etwas früher aufgebrochen um beim Aufbau zu helfen. Mein Kleid war Rot und hatte keine Träger. Haare trug ich offen und mit einem riesigen Hibiskus im Haar. Schuhwerk bestand aus roten High Heels mit einem Absatz von 8cm. Etwas das ich eigentlich gar nicht mehr gewohnt war. Um die Hüften hatte mir Jennifer einen Schwarzen, breiten Gürtel gelegt, während Jill mir eine zierliche Kette umlegte. Im Moment lief ich mit meinem weißen Täschchen ein klein-wenig durch die Gegend, um mich wieder an das Gefühl zu gewöhnen und sang Trinity Cross, eines der Lieder von meiner so verehrten Nana Mizuki. Die aufkommende Sommerprise brachte mein Kleid zum flattern und verlieh mir das Gefühl, ich könnte nun fliegen. „Chelsea?“, er war etwas spät, aber das störte mich nicht, höchst wahrscheinlich hatte er noch etwas wichtiges zu erledigen. Nichts konnte sich immerhin vor seine Arbeit drängen. „Ich bin hier.“, sprach ich und kam auf ihn zu. Er trug seinen Hut, wie nicht anders zu erwarten und außerdem auch einen schwarzen Anzug, den ich kannte. Der hatte meinem Vater einmal gehört. Ich konnte mich daran erinnern, ihn schon mal darin gesehen zu haben, als wir zusammen einen Baal gegangen sind. Mutter musste ihm den Anzug gegeben haben, ich konnte ihre weiße Rose an seiner Brusttasche finden. Freundlich lächelte ich ihn an. Der Anzug stand ihm gut. Sehr gut. Ein bisschen zu gut. Mein Lächeln wurde unweigerlich kleiner und er zog sogleich seinen Hut tiefer ins Gesicht. „G-gut siehst du aus.“,würgte ich die Worte hervor, die unbedingt von meinen Lippen wollten, aber nicht so leicht auszusprechen waren, wie ich es gerne gehabt hätte. Sie kam auf mich zu, als ich ihr die Hand entgegenstreckte. Es war ein ganzes Stück zwischen uns. „Du siehst aber auch -“ Weiter kam sie nicht. Ich sah unter dem Hut, wie sie wegen der hochhackigen Schuhe seitlich wegfiel und reagierte, so schnell es mir eben möglich war. Schlang meine Arme von vorne um ihre Taille und federte so ihren Fall, jedoch traf ihr Absatz mein Schienenbein und es versagte mir den Dienst. Das Endbild sah so aus: Sie lag unten auf der harten Erde, schien aber nicht verletzt. Mein Schienenbein brannte, während ich über sie gebeugt war. Na toll, dachte ich. Wie kam ich denn aus diesem Schlamassel wieder raus ohne sie zu enttäuschen oder gar zu verletzen. Meinen Hut weiter runter zuziehen war jetzt unnötig, sie lag so unter mir, dass sie immer noch jeden meiner Gesichtszüge sehen könnte. Das ihrige hatte die selbe Farbe ihres Kleides angenommen und wirkte sanfter als je zu vor. Gerade so, als würde sie gleich weinen. Ihre Augen funkelten mich aus azurblauen Edelsteinen an, als hätte sich das Licht in ihnen eingeschlossen. Wie ein 30 Karat exzellent polierter hochwertiger Diamant, aber 10 mal mehr Wert. Ich konnte die Hitze in meinem Körper aufsteigen fühlen. Etwas in mir veränderte sich. In ihren Augen verlor sich etwas von mir. Mein Eis schien zu schmelzen mit jeder weiteren Sekunde in der ich in diese Augen sah. Augen des Wassers. Sie waren unförmig und klar. Sie waren den Tränen so nahe, doch strahlten sie vollkommenes Glück aus. Die Hitze breitete sich von meinem Kopf in alle Körperteile aus. In mir regte sich noch mehr. Konnte das sein? Nervosität machte sich in mir breit. Ich musste weg von ihr, aber gleichzeitig vermochte ich es nicht von ihrem Anblick zu lösen. Im Gegenteil mein Gesicht schien dem ihren immer näher zu kommen. Viel zu nah. Mein Herz pochte so laut, dass sie es hören musste. Ihre Ohren waren bereits gerötet. Ihr Blick flackerte. Die herrliche Anspannung die auch von ihr aus ging machte mich rasend. „Vaughn.“, hauchte sie schwach und voller Liebreiz, als ich endlich zu registrieren schien was vor sich ging. Ich würde sie Küssen, wenn ich meinen Kopf nur ein bisschen weiter hinunter bückte. Langsam schienen sich ihre Augen zu schließen. Ihre Wimpern waren heute länger oder vielleicht kam mir das nur so vor, weil ich ihrem Gesicht so nahe war. Doch etwas an der Atmosphäre störte die romantische Szene. Ein Gefühl von reue machte sich in meinem Herzen breit. Es fraß meine Begierde auf. Dieses zerbrechliche Wesen, welches sich mir in ihrem verliebten Leichtsinn anbot, war schon einmal verletzt worden. Unter der Gänsehaut erschaudernd entfernte ich mich langsam wieder von ihr. Erst jetzt viel mir ihr Parfüm auf. Dieses Mal war es Rose. Aber auch diese Erwachsene Wahl, ließ sie immer noch wie ein Kind wirken. Ein Kind was einfach nicht auf sich aufpassen konnte. Wie könnte ich ihr Hoffnungen machen ohne mir meiner Gefühle zu 100% sicher zu sein. „Chelsea.“ Seine warme Stimme ging nah an meinem Ohr vorbei. Er hatte sich nachdem er sich entfernt hatte doch dazu entschieden mir näher zu kommen und hauchte mir nun in mein Ohr. Unter seinen zärtlichen Worten erschauderte ich sichtlich, hoffentlich würde er sich nicht nur meiner Angst wegen zurückziehen. Ich war so ein dummes Kind gewesen. Ich hatte mir eingebildet Tsukasa so einfach vergessen zu können, aber auch wenn ich Vaughn mehr als alles andere Begehrte, meinen Schmerz konnte ich nicht so einfach aus meinem Herzen vertreiben. Hatte es meine Furcht vernommen? Sanft zapften seine Lippen an meinem Ohrläppchen und ließen mich zusammenzucken. Beinahe hätte ich gestöhnt. Auf welcher Ebene befanden wir uns den grade. In seinen Armen die er um mich schlang, versuchte ich nicht zu zittern, aber seine starken Arme hielten mich beschützend auf, so dass ich fühlte, dass es falsch gewesen wäre, ihm das zu verheimlichen. Zitternd krallte ich mich in seinen Anzug fest und hörte auch zugleich ein unregelmäßig pochendes Herz. Es schlug gegen mein Trommelfell. Stark und schnell und verursachte ein noch stärkeres Gefühl von Verlangen in mir. „Vaughn...ich...“ „Ich weiß.“, hauchte er und hob mich zugleich auf seine Arme. Sein Hut war ihm auf die Schultern gerutscht. Seine violetten Augen waren warm und schienen mich zu verschlingen, dennoch hatte ich keine Angst vor ihm. Lag es an seinem Lächeln? Ein normales... ein ehrliches Lächeln? Ein Lächeln so sanft und fröhlich,wie ich es sonst nicht von ihm kannte. „Verzeih mir, aber ich kann dir nicht geben, was du gerade verlangst.“, sprach er mit ruhiger bedauernder Stimme. Mit hochrotem Kopf fing ich an in seinen Armen zu zappeln. „W-was denn? Hab ich irgendwas gesagt.“ Sein warmes Lächeln jedoch verwandelte sich nur in ein schelmisches Grinsen. „Hab ich mir das eingebildet?“, fragte er ganz schlicht und ließ mich runter. Schüchtern entfernte ich mich von ihm und schüttelte energisch den Kopf. „N-nicht so wirklich.“ Jetzt setzten wirklich alle meine Gehirnzellen aus. Es war ihr Ernst gewesen. Sie wollte wirklich mehr von mir. „N-nur... uhm.. also...!“ Ich legte tröstend eine Hand auf ihre Schulter, worauf hin sie sich zögerlich und erschrocken umdreht. Ihr Gesicht war sowohl zart rosa als auch weiß. „Wollen wir?“, fragte ich sie und streckte ihr noch einmal in höflicher Geste die Hand hin. Mit einem unglaublichen süßen Lächeln nickte sie fröhlich und erwiderte die Geste, indem sie meine große Hand in ihre zwei zärtlichen Hände nahm und sie an ihre Brust zog. „Gern.“, sagte sie mit zuckersüßem Unterton und ließ mein Herz erneut einen Ticken höher schlagen. Ach du Scheiße, dachte ich und ärgerte mich, dass mein Hut nicht mehr auf dem Kopf saß, wo ich ihn einfach runter ziehen hätte müssen. Auf dem Festplatz waren bereits alle an den Ess- und Getränkeständen verteilt und erzählten sich die unterschiedlichsten Geschichten. Nur Will und Jennifer hatten sich bereits in der Mitte eingefunden und tanzten friedlich den Walzer, während sie ein paar andere vom Seitenrand her anfeuerten. Es war mehr als ungesittet sich so zu verhalten, aber was sollte man schon machen, dass wichtigste war immerhin jeder glücklich war. Und auch wenn ich nicht an so ein Verhalten gewohnt war fand ich es fantastisch. Zumindest konzentrierte ich meine Gedanken darauf, bevor Vaughn Chelsea an der Hand über die Brücke führte und sie zugleich an Hüfte und Schulterblatt faste. Die Tanzstunden hatten sich gelohnt. Ich erinnerte mich an den Vorabend, bei dem ich einige Zeit lang mit ihm getanzt hatte. Seine Augen waren kühl und uninteressiert gewesen, ganz anders als sie es jetzt waren. Gegen Chelsea sah ich keine Sonne. Sie war ganz anders als ich. Sie konnte ihn berühren. An einem Ort an dem das keiner konnte. „Vaughn, du veränderst dich. Chelsea verändert dich, warum ist das so?“, hatte ich ihn gefragt. „Hm. Ich weiß es nicht. Ich will sie beschützen.“, hatte er geantwortet und sah aus dem Fenster zum Vollmond hinaus. „Ich glaube, dass du dich gerade in sie verliebst.“, hatte ich geflüstert und gehofft, dass er es nicht hören und dann sauer werden würde. „Vielleicht.“ Er war sich noch unsicher gewesen, aber in diesem Moment sahen sie aus wie ein Liebespaar. Als würde es Nichts wichtigeres in seinem Leben geben. Nichts was wichtiger war als die Sonne in seinen Armen. Chelsea. Aber Vaughn hatte etwas anderes gedacht. „Sie ist wie der Mond. Sie nimmt die Wärme und Liebe der anderen auf und fängt dann an von innenheraus zu strahlen und gleichzeitig, da ist sie wie die vielen Sterne. Zerbrochen und winzig klein sind alle ihre Seelenteilchen und Strahlen dennoch hoffnungsvoll in alle Richtungen. Zu jeder Zeit, selbst wenn sie von verhangenen Wolken versteckt sind, strahlen sie irgendwo da draußen. Anders als der Mond, der sich bei Neumond versteckt und seinen Glanz verliert.“ Nur mit der Sonne hatte er sie nicht verglichen. Etwa weil er nicht meinte, dass Chelsea auch von sich aus Strahlen könnte oder lag es daran, das die Sonne als einziges nicht reflektieren konnte? War es das was er an ihr so bewunderte und für wichtig empfand. Obwohl er es gerade war, der ihr Licht in sich aufnahm. Wusste er eigentlich wie ähnlich sie sich waren? Ich setzte mich auf einen der unzähligen Stühle die bereit gestellt wurden und zog meine Schuhe aus. Warum war ich nur so unvorsichtig gewesen und hatte nicht daran gedacht, dass ich doch länger mit ihm tanzen würde als erhofft? Wie würde ich denn nun meine Feldarbeit weiter verrichten? Doch auch auf dieses Problem fand er eine Lösung. Er schnappte sich eine Flasche Mineralwasser und kippte es über sein Taschentuch, was er vorher in zwei Hälften gerissen hatte, aus und wrang sie nun sorgsam aus, um sie mir dann die Blasen zu wickeln, die sich an meinen Fersen gebildet hatten. „D-danke.“, stammelte ich, als er mir den Verband liebevoll anlegte. „Bitte.“ Mein Herz pochte an diesem Tag noch bis in die Nacht unregelmäßig und schrie seinen Namen so laut, das ich es in meine Träume hörte. Während des Feuerwerks hatte er gesagt. „Ich dachte nicht das Feuerwerke so schön sind, aber wahrscheinlich liegt das an der Person mit der du es dir ansiehst.“ In meinem Traum, saßen wir am Steg und haben darauf gewartet, dass das Schiff auftauchte, das ihn mitnehmen würde, als er mich küsste. Ob das wohl daran lag, das ich Wein getrunken habe? Und Champagne und Punsch und ein Frauenbier? Ach was... es war ein Traum. Dennoch konnte ich mich nicht von dem unterbewussten Gefühl getragen zu werden losreisen. Leise Schritte, weit entferntes Atmen und ein schöner Duft von Kätzchen am Wegrand. Ein wohliges Gefühl, auf starken Armen zu liegen und das verlangen mich noch fester an mein Kissen zu klammern, was mir fast wie eine starke Männerbrust vorkam. „Ich kann es mir nicht erklären. Aber ich habe mich wohl verliebt.“ Ein Kuss auf die Stirn. In der kühlen Brise stand ich an Deck und fragte mich, ob sie sich wohl am nächsten Morgen noch daran erinnern würde. Sie war in meinen Armen eingeschlafen und hatte sich so an meine Brust geklammert, dass es schwer war sie in ihrem Bett abzulegen, ohne dass sie dabei aufgewacht war. Am liebsten wäre es mir..., wenn sie es für einen Traum halten würde, aber gleichzeitig tat es auch unendlich weh. „Vaughn.“, hatte sie im Schlaf geflüstert und dabei eine Träne vergossen. Sie konnte noch so stark tun, es war mir zu stark bewusst, dass sie immer noch einen dumpfen Schmerz mit sich trug als es ihr zu gestehen. Das nächste mal wenn ich kommen würde, wäre es bereits Herbst und mit dem Sommer, würden vielleicht auch die warmen Gefühle vergehen. Irgendwie hatte ich aber auch das Gefühl etwas vergessen zu haben. „Vaughn!“, schrie Steve der über das Deck gerannt kam. „Du hättest uns echt auf der Insel gelassen, oder?“ „Hast du mir wenigstens mein Seil gebracht?“, fragte ich kühl. Das hatte ich also vergessen. Ein Cowboy ohne Seil..., jämmerlich. „Hier.“ Ich nahm es ihm ab und schritt an ihm vorbei. Chelseas Lied vom Morgen pfeifend ging ich in meine Kabine und gönnte mir ein Nickerchen. Trinity Cross. Epilog: Playtime is over... --------------------------- Epilog: Playtime is over... Es war kein Traum gewesen! Es kann keiner gewesen sein. Als ich aufgewacht war hatte ich immer noch höllische Kopfschmerzen. Ich trug das Kleid von gestern und das wichtigste: Ich hatte seinen Geschmack auf den Lippen. Geschmack Vaughn. Süßlich haftete es immer noch auf der Oberseite meiner Lippen. Vermischt mit dem Geschmack von Erdbeere von meinem lang anhaftenden Lipgloss, demselben von dem etwas auf meiner Stirn klebte. Wie sonst wäre der wohl dahin gekommen? Mein Herz hatte so wild gepocht, als ich träge ins Bad geschlichen war, um mich zu waschen und für den Tag fertig zu machen. „Mama, du kannst heute nicht gehen.“, jammerte ich am 30sten, als der Sommer seine letzten paar Stunden sah. Will hatte sich mit einem Handkuss von Jennifer verabschiedet. „Schatz, ich weiß das du dir sorgen machst, aber das brauchst du nicht. Ich bin mir sicher, dass du die richtigen Entscheidungen triffst.“ Ich konnte die Tränen nicht runter kämpfen, als sie mir durch die Haare strich und mir einen Kuss auf die Stirn hauchte. „Ich gebe dir ein versprechen.“, sagte sie mit einem seltenen Lächeln auf den Lippen. Das letzte Mal das sie so gelächelt hatte, war zu Lebzeiten meines Vaters gewesen. „Wenn diese Insel auflebt und Claire die Schule ordentlich abgeschlossen hat, dann werde ich zu dir auf diese Insel ziehen.“ Claire starrte bis jetzt geistesabwesend auf das Schiff vor ihrer Nase und wandte sich nun entschlossen um. „Und ich werde eine erfolgreiche Ärztin und komme dann nach.“, sprach sie mit ernster Miene. „Meine Schwester braucht bei diesem Arbeitseifer nämlich bald einen Privatarzt.“ „Ein Seelenklempner wäre mir lieber.“, jammerte ich. „Dann werde ich in den oberen Klassen einfach Psychologie wählen.“, sagte sie und lächelte nun doch. Ich lächelte zurück und bückte mich ein wenig um Claire in die Arme zu schließen. „Und halte dich vor so gemeinen Typen wie Vaughns Mitarbeitern fern. Ich musste sie mit Heu bewerfen, damit sie die Finger von dir lassen.“ „Davon hat Mirabelle mir erzählt, ja.“ Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Schwester...“ Tränen hatten sich in ihren Augen gebildet. „Claire...“ „Ich... ich werde dir jede Woche einen Brief schreiben, dass ist ein versprechen.“ Ich nickte und drückte sie daraufhin nochmal. Auch Jill hatte sich an diesem Tag verabschiedet, um nach Vergiss-mein-nicht-Valley zu gehen, da es im Herbst die beste Jahreszeit war um Geld durch sammeln zu verdienen und sie sich damit auch zugleich ein gutes Polster anlegen konnte. Sie hatte sich überlegt erst nächstes Jahr zu gehen, aber ich habe sie in ihre Heimat geschickt und ihr Katie mitgegeben. Nicht nur Claire, sondern auch sie hatte die Tränen in den Augen und verabschiedete sich mit einem schwer erkämpften Lächeln auf den Lippen. Dort am Strand sang ich mein Lied vom Abschied noch bis das Schiff am Horizont verschwand und wand mit leer dem Weg zum Strand. Genauso leer wie Will sich vielleicht fühlte, jetzt wo Jennifer weg war. Diese Leere die ich nun wieder im Arbeitseifer unterdrücken würde, jetzt wo auch Jill weg wahr. Wie würde mein Leben nun aussehen? Würde ich jeden Tag dem Tag entgegen fiebern, an dem Vaughn Fuß auf diese Insel setzte? „Niemals.“, flüsterte ich kleinlaut und still flossen einige Tränen über meine Wange. Stumm machte ich mich auf den Weg zu meiner Farm. Das Feld war leer, die Tiere warteten in ihren Ställen auf ihr Fressen. Ich hatte 2 Pferde um die ich mich kümmern müsste und auch sonst, wo die Sammelsaison morgen anfangen würde, genug zu tun. Die Einsamkeit in Arbeit zu ersticken wäre also kein Problem gewesen, aber ich hatte in den Tagen in denen meine Freunde und Familie hier waren etwas zu kostbares gelernt. „Ich habe gelernt das ich dumm war zu glauben, dass ich all das alleine schaffen könnte.“ Obwohl ich nie alleine gewesen war, hatte ich mich einsam gefühlt. Doch das war vorbei. Als sie hier ankamen hatte ich mich kein einziges mal mehr so gefühlt. Was einem die Menschen um sich herum wirklich Wert sind, was sie dir geben, merkt man oft zu spät. Es war bereits wieder Sommer und ich hatte eine wunderschöne Zeit in Sunny-Island. Will und Jennifer waren zu einem wunderschönen Liebespaar geworden und auch Tsukasa hatte sich wieder eine Freundin zugelegt, mit der ich richtig gut auskam. Das Dorf erblühte gerade in voller Pracht. Mein Feld war zu 40% von Blumen und 50% von Wiese bedeckt. Vaughn und mein Verhältnis ist zu einer richtig guten Freundschaft herangewachsen. Im Herbst hatten wir sogar mit Wildhunden gespielt und im Winter hatte er mich gefragt, ob ich nicht vielleicht mit ihm Essen gehen wollte. Die Insel hatte den Winter erstaunlich gut überlebt, mithilfe des Gewächshauses, was ich mir nach dem Herbst leicht hatte leisten können. Süßkartoffeln hatten es wirklich in sich. Doch zurück zum Sommer! Heute morgen um sechs Uhr zeigte das Thermometer bereits 40° an und mit der Zeit wurde die Arbeit wirklich immer schwerer. Die Hitze stieg mir so zu Kopf, das ich mich kurz ins Mais fallen lassen musste. Ich sah sie fallen und eilte auf sie zu. Ob sie wohl verletzt war? „Chelsea! Chelsea!“,rief ich in Abständen und kämpfte mich durch ihr Feld bis ich sie schlafend zwischen dem Mais fand. Ich hob sie auf meine Arme und trug sie ins Haus, wo auf dem Nachttisch der kleine Ventilator von Jill stand , den ich ihr anschaltete. Eilenden Schrittes ging ich ins Bad um einen Waschlappen unter kaltes Wasser zu tauchen und ihn ordentlich aus zu wringen. Nach einiger Zeit, die ich neben ihr an der Bettkante darauf wartete das sie die Augen öffnete, flüsterte sie erneut meinen Namen im Schlaf. Früher pochte mir das Herz noch bis zum Hals. Ehrlich gestanden, hatte sich bis zu dem heutigen Tage Nichts geändert. Ihr Anblick versetzte mir immer noch eine Gänsehaut, doch heute … zum ersten Mal seit fast einem Jahr drückte ich meine Lippen sanft auf die ihre. Ich hatte solange gewartet bis sie über alles hinweggekommen war und dieser Tag war heute. Eigentlich war er vor ungefähr einem Monat, aber heute war ein anderer wichtiger Tag. Sie schlug die Augen auf und saß mit einem Mal aufrecht im Bett. „V -vaughn! I-ich...“ „Pscht. Bitte lass mich dir eine Frage stellen.“ Ich kniete mich neben ihrem Bett nieder und hielt ihre Hand fest, während ich sie mit der anderen Hand hervorholte. „Chelsea. Ich will dich heiraten, schon lange. Würdest du mir die Ehre erweisen und ja sagen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)