Aishiteru Sensei von Junior-Einstein (Sakura auf Kriegsfuß) ================================================================================ Kapitel 1: New Job ------------------ Seit ich in die erste Klasse der Junior High gekommen war, hatte ich ein ungesundes Interesse in Shoujo-Manga entwickelt. Ich hatte die männlichen Bishounen mit großen Augen bewundert und die süßen Protagonisten beneidet. Über meine Augen hatte sich eine rosarote Brille gelegt, die ich sogar in meine Zeit an der Highschool mitgenommen hatte. Mein Gehirn hatte zwar gesagt, dass dieser zuckersüße Unsinn nicht in Wahrheit vorkommen konnte, doch damals war mein Herz lauter und penetranter gewesen und ich hatte auf meinen Prinzen gewartet und auf mein Happy End, wie es in fast allen Manga vorkam. Damals war mir nie durch den Kopf gegangen, dass nach den herzzerbrechenden Liebesbekundungen alles schiefgehen konnte. Ich war kindisch, ein wahres Balg, das die Wahrheit nicht erkennen wollte. Ich hatte mich zu sehr in diesen Geschichten festgebissen, vor allem an den 'Für immer und ewig'. Worte, die gern für solchen schnulzigen Mist gebraucht worden. Tja, in meinem zweiten Jahr an der Highschool hatte ich meinen Prinzen gefunden und es war sogar wie in einem Manga verlaufen. Er war ein kalter, isolierter, genialer Prinz gewesen, unerreichbar für die Hände der anderen Mädchen. Ich war ein temperamentvolles, süßes, spitzbübisches Landei, das mit ihrer positiven Ausstrahlung einen Weg in das gefrorene Herz des Prinzen gefunden hatte. Wir überkamen die Barriere, die zwischen uns bestand und hatten ein Happy End, das eine Mangaka sicher reich gemacht hätte. Tja, und nun saß ich in einem Zug auf den Weg zu meinem neuen Arbeitsplatz, nachdem ich meinen Traumberuf als Ärztin aufgeben musste, damit ich meinen vierjährigen Sohn ein normales Leben ermöglichen konnte und von meinem Prinzen war weit und breit keine Spur zu sehen. Gleich nachdem er von meiner Schwangerschaft erfahren hatte, hatte er seine sieben Sachen gepackt und mich sitzen lassen. Naja, wenigstens war er noch so anständig und bezahlte mir Unterhalt für unseren Sohn, in das gleich auch noch Schweigensgeld beinhaltet war. Immerhin war er der Uchiha Sasuke, nächster Kopf von Uchiha Industries. Was schließt man also aus meiner kurzen, dramatischen Geschichte? Genau, glaubt niemals, dass euer Leben wie ein Shoujo-Manga ausgehen wird. ----------------------------------------------------------------------------------------- Ihre Schritte waren schleppend und lustlos als sie in Richtung des Schulgebäude wanderte, die Hände tief in den Taschen ihres Mantels vergraben und das Gesicht halb verdeckt von einem wollenen Schal. Die andere Hälfte war nur schwer unter der schwarzen, schweren Kapuze zu erkennen. Alles in allem sah die junge Frau alles andere als einladend, hilfsbereit und freundlich aus, eher wie ein Schwerverbrecher auf der Flucht. Zu ihrem Glück war noch niemand hier, um sie so zu sehen oder die Polizei hätte einen neuen Einsatz. Sie hob ihren Kopf etwas an und schüttelte ihn, um ihre Sicht zu bessern und musterte das Gebäude, das vor ihr aus dem Boden ragte. Eine normale, langweilige Schule im Plattenbaustil, gut erhalten und doch konnte man dem Gebäude das Alter ansehen. Jedoch wurde ihre Aufmerksamkeit auf die Person vor der Eingangstür gelenkt, die ruhig auf dem von Schnee befreiten Eingangsbereich stand und sich dem Inneren der Schule zugewandt hatte. Sie zögerte nicht und schlurfte zu dem Mann, der von ihrer Ankunft nichts bemerkte und sich weiter mit seinem Gegenüber unterhielt, der innehielt und den Neuankömmling verwildert anschaute. Dies ließ auch den größeren Mann aufmerksam werden. Schwarze Augen nahmen das dunkle Bild vor sich auf und der rechte Mundwinkel zuckte. „Haruno Sakura-san, nehme ich an?“ Seine Stimme war kratzig und etwas zu hoch für sein Erscheinungsbild, ein Hinweis auf Halsprobleme oder eine Erkältung. Doch bevor sie sich weiter darüber Gedanken machen konnte, wurde ihr eine Hand unter die Nase gehalten. Sakura verzog das Gesicht, eine Geste, die durch den Schal nicht zum Vorscheinen kam und blickte die Hand einige Momente an. „Wie... westlich... von Ihnen.“, mit diesen Worten schüttelte sie das ausgestreckte Glied und schob ihre Hand danach wieder in die Tasche ihres Mantels. Schwarze Brauen hoben sich in die Höhe und aus dem ehemaligen Mundwinkelzucken wurde ein breites Grinsen, das kleine Falten im Mund- und Augenbereich entstehen ließ. „Ich sage mir, man muss mit der Zeit gehen. Ich bin Tanizawa Kou, der Schulvorsitzende. Und dieser nervöse Zeitgenosse ist mein Assistent Hiroshii Tenpei. Wir wollten Sie als Erste an unserer Schule willkommen heißen und Ihnen, nach ihrem Gespräch mit dem Direktor, eine kleine Führung geben.“ Die junge Frau zog eine Braue an und neigte ihren Kopf etwas zur Seite. „Huuuuh... Ist das wirklich eine Aufgabe, die ein Schulvorsitzender tun sollte?“ Tanizawa schob seine Brille den Nasenrücken herauf und entblößte seine schmalen, langen Finger, die von der Kälte ein ungesundes Weiß angenommen hatten. Er war wahrscheinlich ein begnadeter Kalligraph oder besonders begabt bei der Teezubereitung, anders konnte sie sich Schwielen an seiner Hand nicht erklären. „Nun, wir sind eine besonders familiäre Schule und wollen erst gar keine Benachteiligungen entstehen lassen. Wir sind alle ebenbürtig. Nun kommen Sie doch bitte rein. Ich glaube nicht, dass meine Erkältung durch Stehen in der Kälte besser wird.“ Sein Grinsen wandelte sich in ein Lächeln um bevor er sich umdrehte und seinen Assistenten passierte, der kaum merklich zusammenzuckte und seinen Kopf einzog. Sakura kräuselte die Stirn, doch auch dies wurde von keinem der beiden Männer bemerkt. Ja, der Assistent sah schüchtern und hilflos aus, doch das war noch lange kein Grund vor seinem Vorgesetzten so zurückzuschrecken. Vielleicht war Tanizawa Kou-san ein sehr unangenehmer Mensch unter der Hülle des leicht zu amüsierenden, willkommenden Mannes. Mhm, es gab keinen Grund gleich Schlüsse zu ziehen und ihre Nase in Dinge zu stecken, die sie nichts angingen. Wenn er ein Monster war, dann würde sie es schon noch mitbekommen und sich dann etwas überlegen. Jetzt ging es erstmal darum den ersten Schultag zu überleben. ----------------------------------------------------------------------------------------- Sakura entfuhr ein langer, schwerer Seufzer und ihre Schultern sackten an ihr herunter, während ihre Augen sich halb schlossen. Wow, wer hätte erwartet, dass eine Stunde in dieser Schule ihr so viel Kraft abverlangen würden? Und dabei hatte sie noch nicht einmal mit Schülern zutun gehabt. Bis jetzt hatte sie nur ihr Gespräch mit dem Direktor und ihre Führung gehabt und nun saß sie im Lehrerzimmer und ließ die kuriosen Blicke der anderen Lehrer über sich ergehen. War es wirklich so ungewöhnlich pinke Haare zu sehen? Hier gab es einen Kerl, der hatte graue Haare und trug 'ne Augenklappe und ein Halstuch vor seinem Mund! War das etwa normal? Und warum war der Direktor so eine durchgeknallte Nuss? Wirklich, er ging ihr gerade einmal bis zur Hüfte, besaß eine kreisrunde Glatze mit drei Haaren, die sich genau im Zenit befanden und ein Schnauzer, der alle Dimensionen sprengte. Und man wollte nicht vergessen, dass er ein kleiner Perversling war, der seine alten Hände nicht bei sich behalten konnte! Sie ließ ihre Stirn auf die Tischplatte fallen und stieß ein weiteres Mal die Luft aus. „Sie haben den Direktor kennengelernt, richtig?“ Sakura richtete sich wieder auf und schaute zu der Sprecherin, die sie gutmütig anlächelte, obwohl es etwas müde und erschöpft ausfiel. „Dürfen die sowas überhaupt rumlaufen lassen?“ Die schwarzhaarige Lehrerin lachte auf und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Er mag vielleicht ein Hentai sein, aber er liebt die Schule und seine Schüler. Es gibt keinen besseren für diesen Posten. Übrigens, ich bin Sarutobi Kurenai. Nett Sie kennenzulernen.“ Sie verbeugte sich vor Sakura, die sich erhob und die Geste erwiderte. „Haruno Sakura. Ich befinde mich ab jetzt in Ihren Händen. Und bitte nennen Sie mich Sakura.“ Kurenai lächelte etwas offener und wärmer und lehnte sich gegen den Schreibtisch ihrer Kollegin. „Dann nennen Sie mich doch bitte Kurenai. Hmm, wie alt sind Sie eigentlich Sakura-sensei? Sie erscheinen mir noch recht jung.“ Die Frau mit den ungewöhnlichen Haaren lehnte sich in ihrem Sitz zurück, verschränkte die Arme vor der Brust, überschlug die Beine und schloss die Augen. „Ich bin auch erst 23.“ „Wirklich? Aber haben Sie nicht-...“ „Bewegt euch! Die kleinen Teufel sind da!“ Die versammelte Lehrerschaft blickte zu der Person, die in der Tür stand und halb im Lehrerzimmer hing. Kurz herrschte Stille bevor lautes Scharren und Geschnatter ausbrach, während die Anwesenden sich alle in Richtung Ausgang begaben. Sakura und Kurenai waren die Letzten, die das Zimmer verließen und ihnen gesellte sich der Überbringer der Nachricht hinzu. „Ah, Sakura-sensei, das ist mein Mann Sarutobi Asuma. Asuma-kun, das ist Sakura-sensei.“ Der große, braungebrannte Mann nickte ihr einmal zu und schenkte ihr ein kleines Grinsen. „Nett Sie kennenzulernen. Bereit die kleinen Biester zusammenzuflicken? Unsere Schule ist bekannt für die Yankee hier. Unsere Schüler sind... sehr aktiv.“ Sakura konnte sich nicht davon abhalten ein kleines, sadistisches Lächeln zu zeigen. „Genau darum bin ich hergekommen. Tsunade-shishou hat mich hierher geschickt, weil sie nicht wollte, dass mein Talent an kleine Schrammen verloren geht. Und ein Arztbesuch kann so einigen Leuten ein wenig Respekt vor Schmerzen einbläuen.“ Das Trio lachte auf und folgte dem Rest der Lehrer, die sich mittlerweile in kleinere Gruppen aufgeteilt hatten und miteinander sprachen, während der eine oder andere über seine Schulter blickte und die neue Lehrerin begutachtete. Sakura verdrehte nur die Augen. „Ist es so ungewöhnlich eine neue Schulkrankenschwester zu sehen?“ Als es doch zu nervig wurde verfinsterte sich ihr Gesicht und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Kurenai kicherte amüsiert und schüttelte leicht den Kopf. „Es liegt nicht daran, dass Sie neu sind, sondern viel mehr daran, dass Sie jung und attraktiv sind. Unsere alte Krankenschwester, Harada-sensei, war schon weit über 50 und war viel zu nachsichtig. Das hat ihr einige Punkte in den Büchern der strengeren Lehrer gekostet. Jetzt versuchen alle Sie einzuschätzen.“ Sakura spannte ihre Schultern an, hob den Kopf und lächelte mysteriös wobei man ein Anflug von Frechheit erkennen konnte. „Oh, meine Einstellung wird schnell zu erkennen sein, wenn ich mich vorstelle.“ Ihr Mundwinkel reckte sich ein wenig höher als die andere Seite und verlieh ihr einen Hauch von etwas, was man nicht mehr als gut bezeichnen konnte. Kurenai und Asuma wechselten einen Blick, der ihr ein nervöses Kichern entlockte und ihn sich seinen Nacken reiben ließ. „Ah, Sensei... Sie sind kein... Sadist..., oder?“ Die junge Frau mit dem Doktortitel antwortete auf diese Frage nur mit einem geheimnisvollen Lächeln, dass dem Ehepaar einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Und keinen guten. Doch bevor einer der beiden den Mut fassen konnte, um genauer darauf einzugehen flutete eine laute Stimme den Gang, in dem sich die Lehrer befanden. Sakura verzog das Gesicht, als sie erkannte wessen Stimme es war. Aber eigentlich hätte sie sowas erwarten müssen, immerhin war es die Aufgabe des Direktors neue Mitglieder der Fakultät vorzustellen. Allerdings änderte das nichts an ihrer neu entwickelten Abneigung gegenüber ihres Vorgesetzten. „-... rte von unserem Schulsprecher!“ Die neu angekommenen Lehrer versammelten sich hinter den schweren Vorhängen, die die Seite der Bühne von dem Rest der Aula abschirmte und erwartete die Ankunft des Direktors, der von seinem Hocker kletterte. Und das Rednerpult einem Schemen überließ, der wohl der Schülersprecher sein musste. „Ah, wie ich sehe sind alle da! Das ist perfekt! Dann kann ich ja jetzt das neueste Mitglied unserer Familie vorstellen!“ Doch bevor der Direktor fortfahren konnte, wurde er durch eine mächtige Kopfnuss niedergestreckt und von einem Stiefel und spitzen Absatz am Boden gehalten. Mit grünen, brennenden Augen und pulsierenden Venen hielt Sakura ihre Faust vor ihre Brust und verbrannte den alten Mann mit ihren Blick, während im Hintergrund die Flammen der Hölle brannten. „Ich würde es begrüßen bei meiner Vorstellung nicht begrabscht zu werden, Direktor.“ Ein nervöses, verängstigtes Kichern kam von dem kleinen Mann, der unter ihren Blick nur weiter zu schrumpfen schien. „Na... Na... Natürlich, Haruno-sensei!“ Die junge Frau drückte ihren Fuß nochmals herab ehe sie ihn wieder neben seinen Partner stellte und die Arme vor der Brust verschränkte. Der Direktor richtete sich schnell wieder auf und strich seinen Miniaturanzug zurecht, bevor er verlegen seinen Hinterkopf rieb und mit seinem linken Arm zu der neuen Lehrerin deutete. „Das ist Haruno Sakura-sensei. Sie wird, ab heute, die neue Schulkrankenschwester sein. Sie ist neu in diesem Beruf, also nehmen Sie sie unter ihre Flügel.“ Die Ärztin mit den pinken Haaren neigte ihren Kopf nach vorn und schenkte allen ein eher lustloses Lächeln. „Nett Sie kennenzulernen.“ „Wenn die Lehrer nun bitte auf die Bühne kommen würden? Wir wollen diese ganze Angelegenheit doch nicht unnötig in die Länge ziehen, richtig?“ Tanizawa lächelte breit und hatte die Augen geschlossen, doch jeder bemerkte die bedrohliche Aura, die sich um ihn gebildet hatte. Ein eindeutiger Beweis, dass er keine Verzögerungen hinnahm. Also sputete sich die Lehrerschaft auf die Bühne, gerade noch rechtzeitig, denn der Schulsprecher trat gerade von dem Pult zurück und machte dem Schulvorsitzenden platz. „Wie ihr alle sicher schon gehört habt, hat sich Harada-sensei, unsere Schulkrankenschwester, zur Ruhe gesetzt und diesen Posten freigestellt. Um lange Dinge abzukürzen, möchte ich die neue Schulkrankenschwester vorstellen. Haruno-sensei, bitte.“ Die junge Frau stieß einen schweren Seufzer aus, ehe sie ihre Schultern straffte und auf die Bühne trat, sich der vielen Blicke durchaus bewusst. Jedoch drehten sich ihre Gedanken nicht darum, oder ob sie präsentabel aussah oder wie sie ihre Rede führen sollte. Nein, nur ein Gedanke ging durch ihren Kopf: 'Das wird ein seeeeeehr langer Tag...' ----------------------------------------------------------------------------------------- Ja, ich bin zurück und habe eine neue Geschichte mit mir gebracht. Das ist übrigens auch meine erste FF, die in Japan spielt. Ich habe mich endlich an diese völlig andere Kultur herangewagt, was wohl an dem übermäßigen Verzehr an Manga liegt. Übrigens, das ist nur ein Probekapitel. Schreibt einfach, was ihr denkt. Und wenn ihr euch genauer informieren wollt, schaut bei meinem Weblog vorbei. See ya, Junior-Einstein Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)