If you want to change the future... von Mona-Kaiba (you have to pay the price) ================================================================================ Kapitel 14: Die Sommersonnenwende Teil 2 - Zeitfrevel ----------------------------------------------------- Makoto fand sich nach einer Rutschpartie quer über den dreckigen Sandboden, unter einem attraktiven jungen Mann wieder, der sich schützen über sie geworfen und damit den Großteil des Angriff dieses Monsters abbekommen hatte, dass wie aus dem Nichts hinter ihr und Haruka aufgetaucht war und angegriffen hatte. Letztere hatte das Monster knapp verfehlt, doch nun galt der Herrscherin über den Wind die Aufmerksamkeit des Monströsen Wesens. Noch bevor die ehemalige Kriegerin des Jupiters sich bei ihrem Retter bedanken konnte – nicht ahnend, dass er einige Zeit zuvor auch ihre Tochter gerettet hatte – war dieser bereits aufgesprungen, hatte sein Schwert aus dessen Scheide gezogen und war auf das Monster zugestürmt, um es anzugreifen, gerade als das Monster Haruka zwischen seine beiden Gewaltigen Hände genommen und begonnen hatte, sie zu zermalmen. „Thomigra, such dir jemanden, der es mit dir aufnehmen kann!“, rief der Unbekannte, nachdem er dem Wesen einen seiner Arme abgeschnitten hatte, so dass es gezwungen war Haruka fallen zu lassen. Das Monster hielt sich den Teil seines Armes, der doch dran war und blutetet - obgleich das Blut offensichtlich kein normales Blut, sonder brodelnde Lava war - und blickte den Unbekannten mit den kurzen schwarzen Haaren und den gefährlich leuchtenden roten Augen überrascht an. „Woher kennst du meinen Namen? Und wer bist du überhaupt?“ Thomigra kannte sie alle, jede Person die jemals den königlichen Palast des Mondes besucht hatte, aber dieser in schwarz gekleidete junge Mann war noch nie im Palast erschienen. Wer also war er? Und woher hatte er diese unglaublichen magischen Kräfte, die stetig in der Schneide seines Schwertes pulsierte? Niemand hier sollte solche Fähigkeiten besitzen, nicht seit die Kriegerinnen ihre Kraft zur Verwandlung verloren hatten und die Kräfte ihrer Kinder noch lange nicht erwacht waren. „Das spielt keine Rolle, alles was jetzt wichtig ist, ist das dein letztes Stündlich geschlagen hat“, der Unbekannte steckte sein Schwert zurück in die Scheide, und begann mit wie zum Gebet gefalteten Händen eine Formel zu sprechen, Thomigra hatte er dabei mit seinem roten Augen fixiert. Um das Monster herum begann der Sand in einem starken Wind um ihn zu tanzen und es war ein schmerzhafter Tanz. Der Sand hatte eine solche Geschwindigkeit, dass er selbst seiner eisernen Haut Schmerzen zufügen konnte. Und so wie es aussah, war das erst der Anfang. Das Monster konnte deutlich spüren, wie aus dem Wind mehr und mehr eine Windrose wurde. Bald würde er in Zentrum eines Tornados stehen, wenn er nichts tat. Aber was? Der Wind war schon zu stark, um ihm zu entkommen, denn wie oft der Dämon es auch versucht, er wurde durch eine Art Sog zurück in die Mitte der immer stärker werdenden Windrose gezogen. Erstaunlicherweise, schien die Kraft des Tornados aber nur ihn zu beeinflussen, denn bis auf die Tatsache, dass sich Haare und Kleidung seiner Gegner etwas bewegten, schienen sie gänzlich unberührt von der enormen Kraft der Winrose. Die einzige Lösung war also, das Schauspiel zu beenden, indem er den Uhrsprung des Tornados ausschaltete. Aber ihn anzugreifen, könnte ein Fehler sein, im schlimmsten Falle der letzte Fehler des Monströsen Wesens. Also holte Thomigra kurzentschlossen aus, sich bewusst, dass er nur diese eine Chance hatte, sich noch zu befreien, denn er sah fast schon nichts mehr und ihm war klar, dass sein Angriff kaum Wirkung zeigen würde, weil der Wind ihm nicht die Möglichkeit gab, sich so zu bewegen, wie er wollte, aber die Hauptsache war, er kam hier raus, bevor es zu spät für ihn war. Er hatte schließlich einen Auftrag zu erfüllen und er würde sich von nichts und niemanden davon abbringen lassen. Nur durch einen – für Thomigra – glücklichen Zufall traf das Monster mit seinen Monsterösen Klauen auf Makoto, die erneut zu Boden stürzte, dieses mal war der Aufprall weniger Schmerzhaft gewesen, aber die Krallen des Monsters hatten tiefe Spuren an ihren Körper hinterlassen. „Makoto!“, kam es wie aus einem Mund von Haruka und dem Unbekannten, welcher sein Augenmerk natürlich von Thomigra abgewendet hatte, so dass die Windrose von einem Moment zum nächsten viel schwächer geworden war. Mit einem Satz war das Drachenartige Monster aus seinem Gefängnis und über seine Angreifer hinweg gesprungen und kurz darauf hatte er auch schon das Weite gesucht, nach wie vor eine kleine Spur aus Lava hinter sich her ziehend. Der Unbekannte wollte ihm nach, doch noch bevor er losstürmen konnte, hatte etwas seinen Weg um seine Handgelenke gefunden, dass ihm all seine Magischen Fähigkeiten zu entziehen schien und seine Bewegungsfähigkeit extrem einschränkte, denn es handelte sich dabei um eine ganz besondere Art der Handschellen… ~*~ „Das war deine Idee, oder?“, nachdem sie ihrer Tochter eine Ohrfeige verpasst hatte, die alle im Raum zusammenzucken ließ, blickte Minako wütend auf das kleine Mädchen herab, welches zu schniefen begann, als sich Tränen in ihren Augen sammelten. Nicht ob der Schmerzen, von der Ohrfeige, sondern wegen der Tatsache, dass ihre Mutter sie überhaupt geohrfeigt hatte und das sie wütend auf sie war. Dabei freute sich Yumi doch immer so sehr, wenn ihre Eltern einmal zu Besuch waren, aber wann immer das der Fall war, schien die Venuserbin etwas falsch zu machen. Warum? Warum nur konnte sie ihre Eltern nicht stolz machen? „Es war nicht nur Yumis Idee!“, warf Ren schnell ein, nachdem er den Schrecken über die Ohrfeige überwunden hatte. „Wir wollten alle da rein.“ Ren blickte zu seiner Mutter auf, die allerdings gerade damit beschäftigt war, der immer noch schlafenden Yoko eine Spritze zu geben, so dass sie ihm keinerlei Unterstützung geben konnte, weder durch Blicke, noch durch Worte, obgleich sie natürlich sehr wohl dem lauschte, was in ihrem kleinen Krankenzimmer gesprochen wurde. Auch Ruri nickte sofort, obgleich sie sehr wohl hätte behaupten können, dass es ganz sicher nicht ihre Idee gewesen und sie ohnehin von Anfang an dagegen gewesen war, aber die Erbin des Jupiter war niemand, der seine Freunde verriet, erst recht nicht, wenn ihre Eltern so gemein zu ihnen waren. „Wir haben das gemeinsam geplant. Wir wollten wissen, was hinter der schönen großen Tür versteckt ist. Und… wir haben das nicht mit einer bösen Absicht gemacht, wir wollten doch nur spielen“, und im Spiel Abenteuer erleben, aber Makotos Tochter wusste, dass das Wort „Abenteuer“ sofort wieder auf Yumi zurückführen würde, weil sie diejenige war, die stets und ständig von Abenteuern sprach und davon, wie langweilig das Leben doch war. „Es tut mir wirklich leid“, die Tränen kullerten Yumis Wangen Hinunter, als sie sich in die Arme ihres Vaters warf, der sich bisher im Hintergrund gehalten und mit verschränkten Armen die Situation beobachtet hatte. Er wusste ja, dass seine Tochter es nicht leicht hatte und dass die ständige Abwesenheit von ihm und Minako, ebenso wie ihr allgemeines Desinteresse an ihr, es der kleinen Yumi nicht gerade leichter machte. Trotzdem geriet sie ständig in Schwierigkeit und wenn sie im Palast war – was meistens nur dann der Fall war, wenn es auch ihre Eltern mal wieder in dieses Sonnensystem verschlagen hatte – dann stellte sie grundsätzlich irgendetwas dummes an oder verleitete die anderen Kinder zu Dummheiten. Deswegen konnte Yaten natürlich verstehen, dass Minako sofort ihre Tochter in Verdacht gehabt hatte. Dennoch… vielleicht hatte sie etwas überreagiert. Also entschloss sich der Sänger nach kurzem zögernd, seiner Tochter tröstend über den Kopf zu streicheln. Die Tür zum Zimmer ging auf und Michiru kam herein, an ihrer einen Hand die immer noch blasse Sora und an der anderen Hand die 3 Jahre alte Nami. Sie war Harukas und Michirus zweitgeborene Tochter. Sie war auf den Weg der künstlichen Befruchtung entstanden, natürlich mit der Verwendung der modernen Methode eine Eizelle in eine Samenzelle umzuwandeln. Die kleine konnte also mit gutem Recht behaupten, dass Haruka ihr „Vater“ war. Im Moment hatte sie allerdings andere Sorgen. Das schüchterne kleine Mädchen hatte irgendwie das Gefühl, dass etwas komisch war. Ihr kindliches Gespür sagte ihr, dass etwas passiert sein musste – etwas Schlimmes. Alle in diesem Raum wirkten irgendwie anders als sonst. Nicht so freundlich, lieb und glücklich. Sie sahen aus, als hätten sie Angst, wären wütend und über irgendetwas besorgt. Das verunsicherte die Kleine, die man gut und gerne für einen jüngeren Klon von Michiru halten konnte, denn sie glich ihr in Nahezu allen Äußerlichkeiten. Sie hatte das wellige türkiesgrüne Haar ihrer Mutter, die meerblauen Augen und wenn sie Lächelte, konnte man bereits eine Spur von dem geheimnisvollen Lächeln erkennen, für das Michiru im Palast bekannt war. In den Augen der Herrscherin über das Meer ähnelte ihre kleine Tochter allerdings nicht ihr selbst, sondern viel mehr ihrer verstorbenen Schwester Nanami. Obgleich seinerzeit alle behauptet hatten, die beiden hätten ohnehin ausgesehen wie Zwillinge. Aber in den Augen der einstigen Neptunkriegerin, war Nanami immer die schönere gewesen. „Ich habe auf der Erde angerufen“, mit einem ganz neuen System, welches die Hollogramme der telefonierenden Personen zum jeweils anderen übertrug, so dass man das Gefühl hatte, dem Gesprächspartner wirklich gegenüber zu stehen. (Außerdem konnte man nun endlich sehen, wenn auf der anderen Seite der Leitung genickt wurde.) Aber Michirus Interesse an Mamorus Mimik und Gestik hatten sich in Grenzen gehalten, sie hatte nur eilig Bunnys Befehl ausgeführt und wollte dann nur noch mit ihren Kindern zurück zu Yoko, wo sie sich in Anwesenheit der meisten ihrer anderen Freundinnen sicher fühlte. Zumal sie hoffte, dass die Gespräche mit den anderen und die Sorge um Yoko, sie von ihrer Sorge um Harukas Leben ablenken würde, immerhin war diese Hals über Kopf einem Monster nachgerannt, ohne zu bedenken, dass sie dagegen gar nichts ausrichten konnten. „Der König, Setsuna und Hotaru werden in Kürze für die Notversammlung hier erscheinen.“ „Und Chibiusa?“, Bunny, die besorgt über den Kopf ihrer noch immer ohnmächtigen kleinen Tochter streichelte, während Seiya deren kleine Hand hielt, blickte Hoffnungsvoll zu Michiru auf. Zum einen natürlich, weil sie die kleine Lady selbst gerne mal wieder sehen würde und zum anderen, war es eigentlich immer noch Yokos Geburtstag, wenn er schon so verlief, sollten sie ihr doch wenigstens diese eine Freude machen können. Michiru seufzte, während sie sich nahe Yoko Krankenbett auf einen Stuhl sinken ließ und ihre jüngste Tochter auf ihren Schoss nahm, während sie weiterhin Soras Hand hielt. „Ich hab dem König gesagt, dass du darum bittest, dass sie ihn und die anderen begleitet, aber… er hat gesagt, ich soll mir besser keine Hoffnungen machen.“ Und genau genommen wäre es auch dumm, dass zu tun, denn es gab für Chibiusa keinen Grund, ihre Meinung bezüglich eines Zusammentreffens mit ihrer Schwester zu ändern. Amy seufzte leise, was durch das Schluchzen von Yumi fast gänzlich übertönt wurde. „Ich hab ihr was gegeben, um ihren Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Mehr kann ich leider nicht tun“, die Ärztin behandelte die kränkliche Yoko gemeinsam mit ihrer Mann Akio nun schon seit deren Geburt, und wusste mit dem schwächelnden Körper der kleinen Prinzessin umzugehen. Aber wenn sich jemand etwas von dem Sonnenkristall wünschte und sie dadurch schwächte, dann war Amy machtlos. Ihre Lebensenergie konnte sie der Sonnenprinzessin leider nicht einfach zurückgeben. Seiya wollte gerade fragen, wie lange es wohl dauern würde, bis seine einzige Tochter aufwachen würde, als die Tür zum Krankenzimmer aufgerissen wurde. Ein Mitglied der Garde stand atemlos darin. „Majestät. Ihre Hoheiten Lady Haruka und Lady Makoto sind mit einem Gefangenem zurückgekehrt.“ Die Erleichterung darüber, dass die einstigen Kriegerinnen von Uranus und Jupiter scheinbar wohlauf waren, wurde noch von der Überraschung der Anwesenden übertroffen. Wie hatten es Haruka und Makoto geschafft Gefangene zu machen? ~*~ Als Königin Serenity den Thronsaal durch den mehr oder minder geheimen Eingang hinter dem Thron betrat, gefolgt von Amy, Rei, Minako und Seiya, sowie einigen Wachen, zwangen die beiden Wachmänner, in deren Obhut der Fremde mittlerweile war, ihn auf die Knie zu gehen und sich vor der Königin des Mondes zu verbeugen. Haruka und Makoto hatten den jungen Fremden an die Wachen übergeben, nachdem er sich nicht weiter gewehrt hatte, denn sie beiden war doch ziemlich erschöpft. Doch anstatt sich auszuruhen, traten sie nun ganz selbstverständlich zu den anderen, neben Bunnys Thron, wobei jedoch auffiel, dass die ehemalige Kriegerin des Jupiter deutlich langsamer ging als Haruka. „Warum behandelt ihr ihn so grob?“, da war sie wieder, die gutmütige Königin Serenity, die an das Gute in jedem Wesen glaubte und das sie sich noch nicht auf ihren Thron gesetzte hatte, sondern sogar die Stufen hinab ging, auf dem er stand, um mit dem Unbekannten mehr auf Augenhöhe zu sein, zeigte auch, dass sie niemand war, der gerne überheblich auf andere hinab sah. „Er sieht nicht so aus, als würde er sich wehren und es gibt auch keinen Grund, ihn zu zwingen, vor mir nieder zu knien. Wir wissen doch gar nicht, wo er her kommt“, denn die Magische Aura die er ausstrahlte, kam definitiv nicht aus diesem Sonnensystem und wenn er nicht aus diesem Sonnensystem war, was hatte er dann für einen Grund, vor ihr nieder zu knien? Die beiden Wachen blickten sich verwundert an. „A-Aber Majestät… er ist es, der in den ‚Palast des Erwachens‘ eingedrungen ist, die Kinder angegriffen und sich etwas von dem Kristall gewünscht hat. Er könnte gefährlich sein“, versuchte einer der beiden Männer zu erklären, während er und sein Kollege den Unbekannten immer noch in Richtung Boden drückten. „Moment mal! Wir wissen gar nicht, ob es wirklich so war und soweit wir von den Kindern wissen“, begann Amy, „hat dieser junge Mann hier ihnen sogar das Leben gerettet.“ Zumindest hatte Ruri erzählt, dass ein großer Mann mit schwarzen Haaren und einem schwarzen Ledermantel sie vor dem Monster beschützt hatte. Und die Beschreibung traf auf den Unbekannten zu, der auch sonst – bis auf seine Augen – gar nicht wirklich gefährlich oder böse aussah. Makoto nickte schnell. „Und mir hat er auch das Leben gerettet. Ich glaube nicht, dass er böse Absichten hat“, und wenn es nach ihr gegangen wäre, hätten sie ihn auch nicht gefangen genommen, sondern einfach gebeten mit ihnen zu kommen und alles zu erklären, aber Haruka hatte kein Risiko eingehen wollen, erst recht nicht, nachdem sie gesehen hatten, was er für Kräfte hatte. Immer noch zögernd ließen die Wachen von dem Unbekannten ab und traten ein paar Schritte zurück, so dass der junge Mann aufstehen konnte. Die Fesseln hielten seine Hände immer noch am Rücken zusammen und erlaubten ihm damit nicht, seine Magie einzusetzen. Doch das hatte er ohnehin nicht vorgehabt. Er war nicht hier, um jemanden anderen zu Schaden, als dem Monster Thomigra. „Königin Serenity“, er sprach das auf eine Weise aus, als würden die beiden sich lange kennen, „ist Prinzessin Yoko in Sicherheit? Das Monster hat es auf sie abgesehen.“ Panik stieg in Bunnys Gesicht auf, denn ihre Tochter war nicht besser bewacht als der Palast, welcher zwar mittlerweile schon mehr Wachen aufwies, aber keiner von denen wusste, dass Yoko besonderer Schutz galt. Doch noch bevor die Königin des Mondes jemanden bitten konnte, ihre Tochter her zu holen war Seiya auch schon davon gestürmt. Und so versuchte Bunny sich wieder auf den jungen Mann zu konzentrieren, sie schenkte ihm ein dankbares Lächeln, ob der nützlichen Information. „Ich danke dir für die Warnung. Kannst du mir vielleicht mehr sagen? Wer ist dieses Monster und… was will es von Yoko?“ Der Unbekannte nickte. „Thomigra ist ein Dämon in Drachengestalt, der allerdings auch eine Menschengestalt hat. Ich selbst habe sie leider noch nie gesehen, aber ich weiß mit Sicherheit, dass er die Gestalt eines Menschen annehmen kann. Er wurde vom Sonnenkristall selbst erschaffen, um Yoko in dessen Gewalt zu bringen. Mehr darf ich euch leider nicht darüber erzählen. Aber ihr müsst wissen, dass die Kräfte dieses Monsters denen des Silberkristalles entsprechen. Die beiden Kräfte neutralisieren sich gegenseitig. Deswegen werdet Ihr nicht in der Lage sein ihn zu bekämpfen. Und aus diesem Grund bin ich hier. Lasst mich dieses Monster erledigen. Ich kenne in etwa seine Verhaltensweise und seine Kräfte. Ich kann es mit ihm aufnehmen.“ Und er war der einzige in diesem Sonnensystem, der es mit dem Wesen aufnehmen konnte, nachdem es hier keine Sailor Kriegerinnen mehr gab. Und menschliche Wachen waren Thomigra definitiv unterlegen. Bunny schien verwirrt. „Ich verstehe nicht-„ „Kamui?“ Alle fuhren herum, um Michiru zu sehen, die neben Seiya eben den Thronsaal betreten und diesen Namen genannt hatte. Auf Seiyas Armen saß seine mittlerweile wache, aber sichtlich noch benommene Tochter. Wie müde Kinder in den Armen ihrer Eltern es nunmal tun, war ihr Kopf an die Schulter ihres Vaters gelehnt, während sie nur durch halb offene Augen blinzelte. Es war schwer zu sagen, ob sie überhaupt wirklich etwas mitbekam. Michiru ging indes hastig an den anderen vorbei, ignorierte sogar Haruka und machte schließlich direkt vor dem jungen Mann halt. „Was machst du hier? Ich dachte du wärst in Frankreich? Das hast du mir doch neulich in einem Brief geschrieben und gesagt, dass du nicht kommen kannst.“ Eigentlich hatte die Herrscherin über das Meer die Stille Hoffnung gehabt, er hätte ihr das nur geschrieben, weil er ihr zu einem unbestimmten Zeitpunkt endlich einen überraschenden Besuch abstatten wollte. Aber so wie es hier aussah, war er ganz sicher nicht hier, weil er einen Überraschungsbesuch geplant hatte. Viel mehr… sah er aus, wie ein Gefangener. War er etwas der Unbekannte Mann, von dem die Kinder erzählt hatten? Jener, der mit dem Monster zusammen aufgetaucht und verschwunden war? Aber wenn das so war, was hatte das dann zu bedeuten? Auf welcher Seite stand ihr Bruder dann? Der junge Mann wich ihrem Blick aus, suchte offenbar nach Worten, einer Erklärung, doch stattdessen öffnete sich einmal mehr die Tür zum Thronsaal, dieses mal allerdings die offizielle Tür. Einer der Angestellten des Palastes kam als erstes durch das Tor, räusperte sich und verkündete dann mit erhobener Stimme: „Ihre königlichen Hoheiten, König Endymion, Königin Setsuna und Prinzessin Hotaru sind soeben eingetroffen und wünschen eine Audienz mit Ihrer Majestät.“ Audienz? So ein Schwachsinn! Immerhin hatte Bunny sie gebeten her zu kommen. Also winkte sie nur schnell ab, so dass die drei Gäste ohne großes Zeremoniell eintreten konnten. Für so etwas hatten sie nun wirklich keine Zeit. Und daher hielten sie sich auch nicht mit irgendwelchen Ehrbekundungen auf, stattdessen brachte Setsuna etwas Licht ins Dunkel. „Das hier ist nicht derselbe Kamui, der dir einen Brief aus Frankreich geschrieben hat, Michiru“, erklärte die einstige Kriegerin des Pluto, die nun die Königin der Erde war. „Dieser scheinbar junge Mann hier kommt aus einer 300 Jahre entfernten Zukunft. Er hat sich nur optisch kaum verändert, weil auch er die Privilegien des Silberkristalles lange Zeit genossen hat.“ Woraus natürlich folgte, dass er nach dem Erreichen des 25. Lebensjahres nicht mehr gealtert war. „Moment! Heißt das, dass ist die Zukunft von Michirus geheimnisvollem Halbruder?“, Haruka nannte ihn deswegen Geheimnisvoll, weil sie ihn in all den Jahren noch nicht einmal gesehen hatte. Selbst Michirus verhasster Mutter war sie irgendwann mal begegnet, sie kannte auch Bilder von Michirus Vater und ihrer Schwester, nur Kamui hatte die einstige Kriegerin des Uranus noch nie gesehen. Und seine Partnerin redete auch nicht so viel über ihn. Er war ein bisschen wie der Wind. Er exestierte und die Menschen redeten über ihn, aber sehen konnten sie ihn nur durch das Rauschen der Blätter. „So ist es“, nickte Setsuna, die sich einige Schritte von der Seite ihres Mannes und ihrer mittlerweile erwachsenen Ziehtochter entfernt hatte und nun näher bei Michiru und dessen großen Bruder stand. „Er hat erst vor wenigen Stunden das Tor zu Raum und Zeit unerlaubterweise durchquert. Und bereits erste Veränderungen im Raum- Zeitgefüge ausgelöst.“ Und es war zu erwarten, dass diese noch schlimmer werden würden, sollte er nicht schleunigst wieder aus dieser Zeit verschwinden oder gar seinen Plan zum Ende bringen. Deswegen trat die Hüterin des Tores zu Raum und Zeit auch auf Michirus Bruder zu und sagte leise: „Kronos hat mir versichert, er würde dir deine Strafe erlassen, wenn du sofort in deine Zeit zurück kehrst.“ Manchmal war es lästig. Eigentlich war Setsuna keine Kriegerin mehr, sie war von dem Fluch erlöst wurden, immer nur vor dem Tor zu stehen und es zu bewachen und dennoch, war es weiterhin ihr Schicksal, auf die Veränderungen im Raum – Zeitgefüge zu achten und zu reagieren. Zu diesem Zweck, hatte sie sogar von Zeit zu Zeit Kontakt zu dem Gott der Zeit Kronos. „Strafe?“, die einstige Kriegerin des Neptuns blickte ihren Bruder aus der Zukunft besorgt an. Was für eine Strafe? „Wieso erhält er eine Strafe? Die kleine Lady ist auch nie bestraft wurden.“ Michiru verstand im Moment zwar überhaupt gar nichts, aber sie wollte auf keinen Fall, dass ihr Bruder bestraft wurde. Auch wenn ihr bewusst war, dass sie den Mann, der da vor ihr stand, im Grunde gar nicht kannte, denn in den 300 Jahren die seine Zukunft entfernt lag und auch in den vielen Jahren davor, die sie kaum Kontakt gehabt hatten, hatte er sich sicherlich geändert. Aber dennoch. Er war ihr Bruder und sie würde ihn beschützen, wenn sie konnte. Noch immer wich Kamui seiner Schwester aus, stattdessen blickte er Setsuna an. „Wenn ich jetzt zurückkehre, dann gehe ich in eine Zukunft, für die es sich nicht länger zu leben lohnt. Bleibe ich aber hier, kann ich die Zukunft verändern. Ich… ich kann sie alle retten! Und dafür lohnt es sich zu sterben.“ Er war diesen Schritt nicht leichtsinnig gegangen, er hatte sich das gut überlegt und es gab für ihn kein Zurück mehr. Er würde alles tun, um den Lauf der Dinge und damit die Zukunft derer, die ihm wichtig waren, zu verändern. Michiru blickte ihn überrascht an. Wenn er so etwas sagte, dann bedeutete das… „Wovon sprichst du? Was passiert so schreckliches in der Zukunft?“ Sie sah, wie die Blicke der anwesenden Wachen sofort auf Yoko lagen, die ihre Arme um den Hals ihres Vaters geschlungen hatte und sich benommen an ihn drückte, die Blicke der Anwesenden in ihrem noch halb schlafenden Zustand gar nicht bemerkend, aber sich dennoch irgendwie plötzlich unwohl fühlend. Natürlich. Das war ja klar, jemand sprach davon, dass in der Zukunft etwas Schreckliches passieren könnte und alle dachten sofort, dass es Yokos Schuld war. Dabei war sie oftmals sogar zu schwach, um auf eigenen Beinen zu stehen. Und Dunkelheit, strahlte nur ihr Sternenkristall aus, nicht sie selbst. Deswegen hoffte das ehemaligen Sailor Team darauf, dass Kamui versichern würde, dass Yoko an dieser Geschichte vollkommen unbeteiligt war. Wobei… hatte Kamui nicht angedeutet, das Monster wäre vom Sonnenkristall erschaffen wurden? Tja, dann war wohl nicht zu leugnen, dass zumindest ein indirekter Zusammenhang mit Yoko bestand. Und für all die vielen Leute, die Yoko fürchteten und als verflucht bezeichneten, war sie ohnehin Schuld an allem, ganz egal, wie die Beweise lagen. „Ich darf euch nicht sagen, was passiert ist. Ich kann euch nur sagen, dass Thomigra unter allen Umständen vernichtet werden muss. Und das ich der einzige bin, der das tun kann!“ Kamui war zwar gekommen, um die Zukunft zu verändern, aber dies durch Taten, nicht durch Worte. „Ich… weiß was es für eine Last sein kann, seine eigene Zukunft zu kennen und nur noch darauf warten zu können, dass sein Schicksal sich erfüllt. Man hat mir erzählt, wie das war. Und ich möchte keinen von euch noch einmal in diese Situation bringen. Also bitte, lasst mich frei! Ich verspreche, sobald ich Thomigra vernichtet habe verschwinde ich wieder und ich werde mich bemühen in der Zwischenzeit keine weiteren Veränderungen zu verursachen.“ Wobei er natürlich auch nichts versprechen konnte, immerhin war es sehr schwer zu sagen, ob nicht schon seine Anwesenheit allein die größte Veränderung brachte. „Nun, ich denke wir können auf jeden Fall die Fesseln lösen“, nickte Bunny nach kurzem Zögern. Sie war sich sicher, dass Kamui keinerlei böse Absichten hatte, aber… „Ich kann dir dennoch nicht erlauben, dich in dieser Zeit frei zu bewegen. Als Herrscherin in diesem Sonnensystem ist es meine Aufgabe, auch gut gemeinte Veränderungen durch Zeitfrevel zu verhindern. Ich werde dich deshalb in deine Zeit zurück schicken und dir dafür versprechen, was auch immer in deiner Zukunft schreckliches passiert, wir werden versuchen, es zu verhindern.“ Auch wenn sie nicht wusste, wie sie etwas verhindern sollten, von dem sie nichts wussten. Eine der Wachen löste die Fesseln mit einem leuchtenden Schlüssel, für den es kein Schlüsselloch gab, doch schon als der Schlüssel das ebenfalls leuchtende Metall der Handschellen berührte, öffneten sich diese und gingen zu Boden, wo sie aufhörten zu strahlen und plötzlich aussahen, wie ganz normale Handschellen. Kamui rieb sich die Handgelenke und seufzte dann. „Es tut mir Leid, aber… unter diesen Umständen kann ich nicht bleiben.“ Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte er aus seinen beiden Händen kleine Druckwellen in die Richtungen gesendet in denen Leute standen. Selbige fielen zu Boden oder mussten sich zumindest abwenden. Seiya hatte im letzten Moment noch Schutz hinter dem Thron suchen können, so dass er und Yoko von der Druckwelle unbeeindruckt geblieben waren. Zur Sicherheit, setzte er Yoko allerdings auf dem Boden ab, bevor er hinter dem großen Stuhl hervor kam, um nach seinem Schätzchen zu sehen. Alle waren unversehrt, höchstens etwas überrascht. Ganz offensichtlich war die Druckwelle nicht dazu gedacht gewesen, jemanden zu verletzten. Sie hatte offenbar nur als Ablenkung gelten sollen, denn Kamui war verschwunden, zurück gelassen hatte er eine offene Tür und Menschen, die sich verwundert ansahen. „Worauf wartet ihr noch?!“, plärrte Haruka die Wachen an, als sie sich unter Schmerzen wieder aufgerichtet hatte. Offenbar hatte Thomigra sie doch verletzt, als er sie im Schwitzkasten gehabt hatte und durch den Sturz von eben, waren ihr die daraus folgenden Schmerzen erst richtig bewusst geworden. „Lauft ihm nach! Sofort!“ Sie selbst würde sich auch an der Suche beteiligen, doch erst einmal wollte sie sich endlich danach erkundigen, ob ihre Kinder unverletzt waren, denn sie war sich sicher gewesen, als sie den Palast verlassen hatte, um dem Monster zu folgen, hatte sie Sora schreien gehört. Während die Wachen los stürmten – nachdem sie sich kurz angesehen hatten, ob der Frage, was sie gegen die Zauberkräfte des Typen ausrichten sollten – fragte Bunny nach ihrer Yoko, denn sie hatte von ihrer Position aus nicht sehen können, ob sie bei der Druckwelle verletzt wurden war. Doch die kleine Sonnenprinzessin war ebenfalls verschwunden… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)