Unter schwarzer Flagge von hatchepsut ================================================================================ Kapitel 12: Brüder ------------------ So, vielen Dank für die ganzen, lieben Kommis die wir von euch bekommen haben. Wir hätten nicht gedacht als wir diee geschichte anfingen, dass sie bei den Fans doch so gut ankommt, weil es eben mal ein gewagter Schuss wo ganz anders hin war. ^^ Um so mehr freut es uns das ihr sie gerne lest und das sie euch gefällt. ;) Hier kommt nun das nächste Kapitel, in welchem eine weitere Figur zu unserer Geschichte auftauchen wird. Wir freuen uns auch sehr das der Zeitsprung euch nicht zu übel aufgestossen ist und ihr auch wieterhin treu mitlest. Viel Spaß! Marenzi und hatchepsut Geigenklänge, das Schnattern der weiblichen Gesellschaft und der Geruch des vorangegangenen Banketts, woben eine angenehme Atmosphäre. Kakarott stand mit einer kleinen Gruppe Männer am Rande der Tanzfläche und ließ seinen Blick immer wieder höflich zu seinen Gesprächspartnern schweifen, dann und wann die Tanzaufforderung einer eifrigen Mutter abwimmelnd, die ihn für ihre heiratsfähige Tochter erwärmen wollte. Alles in allem war es ein entspannter Abend, trotz der verhassten Förmlichkeiten. Vegeta genoss es ausnahmsweise einmal. Seine Begleitung an diesem Abend war eine vorzügliche Tanzpartnerin und hatte in angenehmes und geistreiches Wesen. Ein ums andere Mal drehten sie sich schnell zu den Tönen der Musik und ließen den großen Saal an sich vorbeifliegen. Vegeta führte sie sicher und elegant und für die wertvollen Minuten da dieser Tanz andauerte vergaß er einfach, wie viele Menschen sie beobachteten. Auch ein besonderes Augenpaar legte sich bald auf das Pärchen Black. Kakarott d'Ordono hatte sich von der Gruppe gelöst unter dem Vorwand, sich ein wenig die Beine vertreten zu gehen. Doch dann hatte er Vegeta und seine Tanzpartnerin erspäht und hatte sich dabei erwischt wie er zu oft, als es angemessen, eben jenen beiden einen Blick zuwarf. Mit einem Lächeln und einer Verbeugung reichte Vegeta die Hand seiner Tanzpartnerin an einen anderen Herren weiter. Dieser hatte um die nächsten Tänze gebeten und Vegeta hatte nichts dagegen gehabt und sah den beiden für einen Moment nach, ehe er sich einen Diner heranwinkte und sich ein Glas Wein von dessen Tablett nahm. „Eine angenehme Tänzerin, die Ihr dort führen durftet.“, meinte Kakarott, als er langsam auf den Kleineren Engländer zuschlenderte. Sein Haar stach wie üblich in alle Richtungen ab und verlieh seiner edlen schwarzen und weißen Gewandung nach neuester spanischer Mode etwas verwegen attraktives. Vegeta, wieder in seine Ausgehuniform gekleidet, wendete den Kopf zu Kakarott um und ein Lächeln umspielte für einen kurzen Moment seine Lippen, ehe er aus dem Glas trank. „In der Tat. Sagt, ist Euch die Gesellschaft der anderen Männer zu wieder oder warum sucht Ihr auf diesen Festen immer wieder meine Nähe?“ Er grinste auf diese Worte hin breit. „Um ehrlich zu sein, ist mir die schwatzige Gesellschaft zuwider. Da Habt Ihr Recht, Capitano.“, sagte er und nippte an seinem Becher. „Dann gehe ich davon aus, dass ich nun mit dem neuesten Klatsch aus England anfangen sollte um Euch wieder los zu werden.“ Er blickte kurz zu ihm. „Meint Ihr nicht auch?“ Kakarott blickte auf ihn hinab und hob einen Mundwinkel. „Das wäre die sicherste Methode, um mich loszuwerden, sí.“ Vegeta erwiderte den Blick für einen Moment, ehe er ihn wieder auf die Tanzfläche wand. „Dumm nur, dass ich selbst meistens nicht wirklich zuhöre, wenn man anfängt mit mir über solcherlei Geplapper zu plaudern, weswegen ich Euch leider keine Tratschgeschichten erzählen kann.“ Was tat er hier schon wieder? Innerlich wusste er, er sollte nicht mit ihm reden und doch empfand er die Gesellschaft von Kakarott herrlich anders in all dem gleichen Trott der hohen Herren. „Dann ist diese Zusammenstellung der Gesprächspartner wohl für beide Seiten von Vorteil, nicht wahr?“, meinte er leichthin und lehnte sich gegen eine der marmornen Säulen des Tanzsaales. Vegeta musste unweigerlich schmunzeln bei dieser lässigen Geste in der steifen Gesellschaft. „Es scheint fast so. Auch wenn ich nicht begreifen kann, wie ich mir das eingestehen kann.“ Er trank wieder einen Schluck Wein, ein hervorragender Jahrgang. „Was denkt Ihr, wie stehen unsere Chancen das Frankreich sich unseren Schiffen in der Karibik anschließt?“ Ebenso unstandesgemäß zuckte er die Schultern und lehnte seinen Kopf an die Säule hinter sich. „Nach Eurem Vortrag, Capitano, gar nicht mal so schlecht.“ Auch Vegeta zog sich ein wenig in die Schatten der Säulen zurück. „Wir wollen es hoffen ... immerhin steht viel auf dem Spiel.“ Sein Blick glitt kurz zu Kakarott und verharrten auf dem Gesicht des Spaniers. Er versuchte zu verstehen, in wie weit es ihm mit dem was er sagte und tat ernst war. Eine Bewegung an den großen Türen ließ ihn dann jedoch seine Aufmerksamkeit dorthin lenken und er konnte erkennen wie ein Mann, erhobenen Kopfes und voller Selbstvertrauen und Eleganz, keck quer durch die Tanzenden schritt um sich vor dem König von Frankreich zu verneigen. Alle Farbe wich aus dem Gesicht des englischen Prinzens und achtlos stellte er das Glas auf einem kleinen Tisch ab. Was machte er hier? Er sollte doch gar nicht hier sein! Ihre Mutter hatte ihn, ihn Vegeta nach Frankreich geschickt, weil sein Bruder der Kronprinz unabkömmlich war, hatte es gehießen. Und nun war er hier. „Entschuldigt mich bitte.“, warf er noch in Kakarotts Richtung und drehte sich dann um, um den Saal auf einen der großen Balkone zu verlassen. Er brauchte frische Luft und öffnete sich im gehen die obersten Knöpfe seiner Uniform. Er hatte das Gefühl zu ersticken. Kakarott hatte gerade zu einer Antwort angesetzt, als der Kleinere auch schon verschwunden war. Verwundert blickte er ihm nach. Dann versuchte er, zu erkennen, was dieses plötzliche Abtreten verursacht haben könnte. Doch alles schien normal. Lediglich der neu eingetroffene Gast – ein ihm unbekannter Mann – stand nun bei dem König und den Ministern. Doch sicherlich konnte dieser Mann Black nicht so aus der Ruhe gebracht haben? Stirnrunzelnd lief er ihm kurzerhand hinterher. „Ein Bekannter von Euch, Capitano?“, fragte er auf dem Balkon mit einem Blick über die Schulter zu dem Neuankömmling. „Aye“, verfiel er in die Seemannssprache derer er sich eigentlich nicht bediente in der gehobenen Gesellschaft. Seine Lippen verzogen sich zu seinem schiefen grinsen. „So könnte man es nennen.“ „Wirklich? Und wie kann man es präziser umschreiben?„, fragte er und musterte den Neuankömmling mit Interesse. Seine Hände in den weißen Handschuhen spannten sich feste um die steinerne Brüstung des Balkons. „Er ist mein Halbbruder Kakarott de’Ordono.“ Dies brachte ihn zum Stutzen und er sah verwundert zwischen Vegeta und dem anderen Mann hin und her. Halbbruder?? Wenn man darauf achtete…. Aye Es gab Ähnlichkeiten. „Was macht er hier?“ „Das weis ich nicht. Eigentlich wäre diese Unterredung seine Aufgabe als Kronprinz gewesen, aber es hieß er wäre zur Zeit unabkömmlich, weswegen ich dies übernommen habe,“ Er holt kurz etwas mehr Luft als eigentlich nötig gewesen wäre und stieß sie wieder aus. Warum erzählte er das? Warum erzählte er das dem Kronprinzen eines verfeindeten Reiches? War er denn nun komplett wahnsinnig geworden? Er betrachtete den Engländer etwas eingehender, lehnte sich dabei mit der Hüfte gegen das Geländer und verschränkte die Arme vor der breiten Brust. „Vielleicht will er es nicht dulden, dass du ihn ersetzt?“ „Ich ersetze ihn nicht.“, kam es etwas barscher als es ihm wohl lieb war über die Lippen. „John ist der Kronprinz. Ich kann ihn niemals ersetzen und ich will es auch nicht.“ „Aber doch scheint es dich zu stören. Und _er_ sieht es vielleicht als Ersetzen. Auch wenn du es nicht tust.“ „Er weiß ganz genau das ich es nicht tun würde. Auch wenn wir in den späteren Jahren unterschiedliche Erziehungen genossen haben, so waren wir doch in unserer Kindheit zusammen und haben uns gut verstanden. Wir sind Brüder.“ Halt deinen Mund!, schallte er sich selbst. Halt endlich deinen Mund! Aber es ging nicht er konnte nicht ... er ... ach verdammt! „Du hast also eine gute Verbindung zu ihm? Weiß er von deiner Zeit als Pirat?“, das interessierte ihn nun doch sehr. „Ja.“, war die knappe Antwort. Dann wand er sich an Kakarott um und wusste das er seine Züge nicht so gut unter Kontrolle hatte wie sonst. „Ich kann mich nicht daran erinnern euch gebeten zu haben mich zu dutzen.“, meinte er kühl. Er lächelte. „Nun dafür haben wir es aber schon sehr oft getan, Capitano.“ Und damit schaffte Kakarott etwas was wirklich sehr selten jemandem gelang. Er brachte Vegeta aus der Fassung und dieser starrte ihn einen Moment sprachlos an, ehe man einen Ansatz von Röte in seinem Gesicht erkennen konnte. „Dies war unter anderen Umständen.“, gab er zurück und wand sich um. „Ihr entschuldigt mich doch sicher nun, ich bin eurer Gesellschaft überdrüssig.“ Als er diesen Riss in der Fassade des Engländers sah, streckte er eine Hand aus um den Kleineren zurückzuhalten. „Es bringt nichts, wenn Ihr davonrennt.“ Vegeta blieb stehen als sich die Hand um seinen Oberarm legte und er den Kopf wand um Kakarott anzufunkeln. „Ich renne vor nichts davon und nun bitte ich euch eure Hand von meinem Arm zu nehmen.“ „Ihr rennt, Black. Ihr rennt nicht nur vor anderen sondern auch vor Euch davon. Doch das wird Euch irgendwann einholen, Capitano. Lasst Euch das gesagt sein.“ Dann nahm er seine Hand herunter und drehte sich um. „Spanischer Bastard, wie kannst du ...“, seine Worte machten klar, das er dabei war, alles was er an Diplomatie jemals gelernt hatte über den Haufen zu werfen, aber dieser Kerl machte ihn wütend. Doch in diesem Moment rettete ihn eine Stimme, welcher er an diesem Abend eigentlich nicht mehr hatte hören wollen. „Vegeta, hier hältst du dich also auf. Und willst du mich deinem netten Gesprächspartner nicht vorstellen?“, die Stimme klang freundlich und höfflich, und doch schwang in ihr eine unterschwellige Herablassung mit die es Vegeta schwer machte sich zu beherrschen. Er dreht sich mit um Fassung ringendem zuvorkommendem Gesicht zu seinem Bruder um, verbeugte sich vor ihm und gab ihm den zeremoniellen Handkuss. „John, dies ist Kakarott de’Ordono, der Kronprinz Spaniens und dies, ist John Winsor, der Kronprinz Englands und mein ältere Bruder. „Halbbruder, immerhin wollen wir die Form waren.“, meinet John lächelnd und strich sich eine seiner dunkelbraunen Haarsträhnen welche sich aus dem Zopf gelöst hatten. „Halbbruder.“, verbesserte sich Vegeta selbst. „Verzeiht.“ Kakarott schloss den Mund, nachdem er Vegeta hatte etwas erwidern wollen. Er drehte sich um und straffte seine Haltung, setzte zu einer angemessenen spanischen Verneigung an. „Es freut mich sehr, Eure Bekanntschaft zu machen, Lord John. Wie Euer Bruder mich ja bereits vorstellte, wisst Ihr nun um meine Identität.“ „In der Tat.“ John verneigte sich ebenfalls und musterte den spanischen Prinzen mit seinen Haselnussbraunen Augen interessiert. „Man hört viel in gewissen Kreisen über euch und ich freue mich nun endlich einmal eure Bekanntschaft zu machen Kakarott.“ Er wollte ihm die Hand reichen. Vegeta unterdessen kam sich mehr als überflüssig vor, so war es schon immer gewesen. Also wand er sich um und wollte gehen. Kakarott war noch immer in der galanten Aufmachung der Spanier gekleidet, Mit schneeweißem Hemd und schwarzen Stiefeln und der Kniehose. Er erwiderte den Händedruck und neigt sein Haupt. „Die Freude ist ganz meinerseits.“, sagte er und lächelte charmant. Seine schwarzen Augen blickten zu Vegeta als er die Bewegung sah. „Ihr geht?“ „Ihr habt eine scharfe Beobachtungsgabe eure Hoheit.“, meinte er leicht gepresst und tonlos. Johns Gesicht wurde ein wenig tadelnd. „Aber Vegeta, wo sind deine Manieren? Eine General der englischen Marine und Botschafter des englischen Königshauses wird doch nicht dem Kronprinzen eines anderen Landes den Rücken zukehren wollen?“ Vegeta knirschte mit den Zähnen. Das war ein unmissverständlicher Tadel und ein ebenso unmissverständlicher Befehl. Er drehte sich wieder um. „Gewiss, verzeiht mir meine Unachtsamkeit John. Es war ein langer Tag.“ Fasziniert beobachtete Kakarott wie Vegeta auf die Worte des Prinzen parierte. Das hätte er nicht gedacht. „Wenn Vegeta es wünscht zu gehen, so soll er sich nicht aufhalten lassen. Es war ein anstrengender Abend.“ John machte einen Schritt auf Kakarott zu. „Nein. Wie stehe unser Land denn da wenn einer der Botschafter sich an einem Abend wie diesem heimlich davon stiehlt wie ein Dieb. Wir werden bleiben bis es sich dem Ende zuneigt. Aber nun lasst uns wieder hinein gehen, die Damen und Herren werden uns sicherlich schon erwarten.“ Vegetas presste die Kiefer zusammen. Französische Anlässe konnten bis in den frühen Morgen gehen ... und er wollte am nächsten Tag ausgeruht und wachsam sein für die nächste Sitzung wegen des Vorgeschlagenen Vertrages. Doch Johns Worte entließen ihn nicht, nein sie banden ihn. Banden ihn an John und an diesem dämliche Protokoll und noch schlimmer banden ihn an seinen Stand. Ja, er war ein englischer Prinz, aber er war als General der Marine hierher entsendet worden und somit stand er unter John und unter Kakarott was bedeutete er durfte nur reden, wenn man das Wort an ihn richtete. Seine Hände ballten sich unmerklich zu Fäusten. Kakarott blickte von John zu Vegeta und verschränkte dann die Arme hinter dem Rücken. „Sehr wohl. So lasst uns gehen.“ Er schritt zwischen den beiden Engländern hindurch und trat wieder in den Saal. John schritt an seiner Seite und verwickelte ihn in ein Gespräch über Politik und andere Dinge, erkundigte sich über seine Vorlieben, während es Vegeta oblag nun in der Nähe seines Bruders zu bleiben und ihm zur Verfügung zu stehen wenn dieser etwas wünschte oder brauchte. Vielleicht war es das, als er wie ein besserer Diener leicht hinter und neben den beiden stand, was er so hasste, wenn er mit John an öffentlichen Banketten teilnahm. Waren sie alleine war, verhielt er sich wie ein Bruder ... aber hier ... hier machte es den Eindruck, als würde er seine Überlegenheit ausnutzen. Aber das redete er sich nur ein, immerhin musste John genau wie er selbst dem Protokoll folgen. Immer wieder während des Gespräches mit Vegetas Bruder ertappte Kakarott sich dabei, wie sein Blick eher zu dem Piraten wanderte, als zu dem Prinzen. Dennoch antwortete er höflich und konnte nicht leugnen, dass Vegetas Bruder ein äußerst angenehmer Gesprächspartner war. Irgendwann in dieser ganzen Zeit schaltete sich sein Verstand einfach ab und er antwortete monoton nach Protokoll. Auch wenn sein Bruder die ein oder andere Spitze fallen ließ, welche ihn ärgerte verhielt er sich ruhig und antwortete höfflich wenn man ihn ansprach, was aber nicht bedeutete, das er seine eigenen Zügel von Moment zu Moment enger halten musste. Schließlich schien John Erbarmen mit ihm zu haben und schickte ihn mit einer Handbewegung weg. Vegeta verbeugte sich, verabschiedete sich und verließ den Saal. Die Dämmerung brach herein und er hatte wohl gerade noch Zeit um zwei Stunden zu schlafen sich frisch zu machen und etwas zu Essen, ehe es in die nächste Besprechung ging. Der Spanier war selbst hundemüde und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Der Abend war besser verlaufen, als er gedacht hatte und doch hatten die Stunden des Redens und Amüsierens ihre Spuren hinterlassen. Höflich nickend auf eine Bemerkung Johns hin, folgte er dem Engländer nun durch einen der langen Korridore des Anwesens. Vegeta hasste es morgens von Dienern geweckt zu werden, weswegen er darum gebeten hatte ein Zimmer mit Morgensonne zu bekommen die ihn weckte. In seiner langen Zeit als Pirat hatte er es sich angewöhnt bei den ersten Sonnenstrahlen die auf sein Gesicht fielen auszuwachen. Und so blinzelte er in die Morgensonne und erhob sich nach knapp 2 Stunden schlaf aus dem großzügigen Bett. Er schritt an einer der deckenhohen Fenster und zog die Türen auf. Frische Morgenluft wehte herein, zerzauste seine Haare, bauschte die weißen Vorhänge um ihn herum und strich über die bloße Haut seines Oberkörpers. Er schloss die Augen und genoss dieses Gefühl für einen Moment, die Arme ausgebreitet an den Türen lassend und die Augen schließend stellte er sich vor wieder auf einem Schiff zu sein. „Bitte verzeiht mir die Frage, Hoheit,“, begann Kakarott an John gewandt. „Doch wohin führen uns unsere Schritte?“ John lächelte charmant und neigte sein Kopf auf eine Tür vor sich und griff danach. „Wir holen meinen kleinen Halbbruder ab. Er würde die nächste Audienz sicher nicht verpasst wollen, nicht wahr? Wie ich ihn kenne ist er schon wach.“ Und mit diesen Worten stieß er die Türe auf. Sehr zum Verblüffen Kakarotts. Vegeta hörte wie die Tür aufgestoßen wurde und blieb einfach stehen wie er war, versuchte sich dieses Gefühl auch nur noch für einen Moment länger zu bewahren. Er konnte sich denken wer es war, immerhin holte John ihn nicht das erste mal ab, weil er sich früher zurück gezogen hatte und der Kronprinz eine Nacht durchgefeiert hatte. Auch das sein Bruder die Peitschennarben und das spanische Brandmal auf seinem Rücken sah störte ihn nicht, immerhin kannte er es schon. Langsam ließ er die Arme sinken und drehte sich zwischen den aufgebauschten Vorhängen um. „Es wäre schön, wenn ihr anklopfen würden John, immerhin könnte ich auch einmal nichts anhaben.“, meinet er spöttisch und erstarrte dann in der Bewegung als er Kakarott sah. Kakarott war im Türrahmen ebenso starr und etwas weiß im Gesicht, als er wie gebannt auf die halbnackte Gestalt des Engländers sah. Er wollte sich abwenden, wusste, dass es das Angemessenste in dieser Situation wäre und dennoch wollte sein Körper nicht gehorchen. „G.. Guten Morgen, Capitano.“, brachte er dann eher schlecht als recht rüber und fühlte sich wie ein Trottel. Diesmal kaschierte Vegeta die Situation besser als der Spanier. „Einen guten morgen wünsche ich euch auch.“ Dann wanderten seine Augen zu seinem Bruder. „Ich bin noch nicht fertig wie ihr seht, wenn ihr euch also beide noch einen Moment gedulden würdet bis ich Salonfähig bin, dann werde ich euch gerne begleiten.“ Damit machte er eine einladende Bewegung in sein Zimmer und ging selbst an die bereitgestellte Waschschüssel um das kalte Wasser hineinlaufen zu lassen und es sich ins Gesicht zu spritzen. Tropfen fielen in seine Haare und auf seine Brust und Rücken und glitzerten in der Morgensonne, als er sich halb umdrehte um nach einem Handtuch zu greifen. Kakarott stand da und öffnete und schloss seinen Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen. Er war in diesem Augenblick wie paralysiert. Erst als John das Wort ergriff und eine Hand auf Kakarotts Schulter legte, erwachte er aus seiner Starre und folgte dem Kronprinzen ins angrenzende Zimmer. „Sicher doch, Vegeta. Doch lass unseren spanischen Freund und mich nicht zu lange warten.“ „Ich bin sicher ihr findet einen Zeitvertreib.“, meinte er trocken und mit Absicht so leise, dass es fraglich war ob die beiden ihn hörten oder nicht. Und wenn war es ihm egal. Er tupfte sich mit dem Handtuch über die Brust und legte es dann weg, um nochmals in das kalte Wasser zu greifen. Es war früh und er hatte wenig geschlafen ... irgendwie musste er nun wach werden. John ließ seine Hand auf Kakarotts Schulter ruhen und führte ihn in das angrenzende Salonzimmer wo bereits ein Frühstück aufgebaut worden war für Vegeta. Er setzte sich hin und griff zu. „Mein Bruder ist jung und ab und an mal etwas ungestüm.“ Er lächelte Kakarott freundlich an. „Stört euch nicht daran.“ Kakarott saß steif wie ein Stock auf dem Stuhl und sah zu John. Er brachte ein bemühtes Lächeln zustande, spürte jedoch die Hitze in seinen Wangen hinaufkriechen. „Keine Sorge, ich kenne seine Art.“ Im nächsten Moment hätte er sich am Liebsten selbst geohrfeigt. John lächelte und reichte Kakarott einen Teller welche er zusammen gestellt hatte. „Aus Spanien.“, er nickte. „Ich weiß um euer zusammen treffen, in der Karibik, wie auch in eurem schönen Land. Ihr habt meinem Bruder ganz schön zugesetzt und ihm gehörig die Hörner gestutzt wie man unfehlbar sehen konnte.“ Er lächelte, erhob sich und schritt zu Kakarotts Stuhl herüber um ihm auch einen Kelch zu reichen. „Ist es denn wahr was er erzähle? Das ihr nicht sein Typ seid?“ Kakarott erstarrte und blickte mit starrem Blick geradeaus während er John in seinem Nacken spürte. Seine Finger schlossen sich fest um den Kelch in seiner Hand. „Ich.. weiß nicht wovon Ihr sprecht, Sir.“ „Ich denke doch das ihr wisst was ich meine.“ Er setzte sich leicht auf die Lehne des Stuhles. „Im Gegensatz zu meinem Halbbruder würde ich nun schon behaupten das ihr mein Typ wärt. Vegeta ist da etwas steif und sehr moralisch eingestellt. Er liebt nicht das Abenteuer dieser art wie es auch die Franzosen gerne tun.“ Das Lächeln wurde nun schon etwas eindeutiger, oder vielleicht auch ehr zweideutig, ganz wie man es sehen wollte. „Wäre ich denn auch euer Typ Kakarott de’Ordono?“ D’Ordono schluckte schwer. Ihm schien der Kragen seines Hemdes mit einem Mal zu eng, doch er widerstand dem Drang, ihn sich zu lockern. Betont langsam stellte er den Kelch ab und drehte dann den Kopf um den Engländer ansehen zu können. „Ich.. bedaure sehr John. Doch ich weiß wirklich nicht, wovon Ihr sprecht.“, sagte er leise aber mit fester Stimme und so viel Stolz wie er in dieser Situation aufbringen konnte. „Dann lege ich meine Karten offen auf den Tisch Kakarott. Ich frage euch ob ihr unter Umständen an einem kleinen Abenteuer interessiert wärt. Wie ich schon sagte, in bestimmten Kreisen habe ich schon von euch gehört. Ihr solltet wissen das auch ich in diesen Kreisen verkehre.“ Er senkte etwas den Kopf. „Hättet ihr also Interesse an einer kleinen Leason mit England? Und sei es nur für die Zeit unseres Aufenthaltes. Immerhin kann man sich so die Langeweile an den Tagen vertreiben, an denen keine Empfänge sind.“ Bestimmten Kreisen? Kakarott wurde eiskalt. Es konnte nicht sein, dass jemand über seine kleinen Ausrutscher Bescheid wusste. Es sei denn… Adamas. Natürlich. Jemand musste ihn verraten haben. Mit so viel Würde, wie er noch aufbringen konnte, sah er John direkt an. Seine schwarzen Augen waren stechend und gefasst. „Ich bedaure, dass Ihr solchen Gerüchten einen Wahrheitswert zugemessen habt, Lord John. Doch denke ich nicht, dass es auf dieser Ebene etwas zwischen England und Spanien geben kann.“ Mit diesen Worten erhob er sich. John lächelte. „Dann bedaure ich meine Worte, sie waren wohl falsch gewählt.“ Auch er erhob sich und setzt sich wieder in seinen Stuhl. „Aber bitte bleibt doch, immerhin hoffe ich das meine Offenheit den vor uns liegenden Verhandlungen keinen Schaden zugewiesen hat.“ Für einen Moment musterte Kakarott John misstrauisch. Dann ließ er sich langsam wieder in seinen Stuhl sinken. „Selbstverständlich.“, murmelte er förmlich. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals und kalter Schweiß brach ihm aus allen Poren. In diesem Moment hörte man ein lautes Räuspern zu ihnen und Vegeta trat ein, wieder in seiner Uniform. Wie lange er nun schon zugehört hatte, ließ sich nicht erahnen. „Verzeiht mein abruptes Eindringen, ich hoffe ich störe nicht.“ Er ging zu seinem Frühstück und musste feststellen das John das Meiste davon schon auf seinen und Kakarotts Teller verteilt hatte. Die süßen Brötchen der Franzosen die übrig waren sagten ihm nicht zu und so griff er nach einer Frucht, welche John wohl nicht angerührt hatte, weil er sie einfach nicht kannte. Immerhin war sie in Europa so gut wie noch nicht verbreitet, in der Karibik aber konnte man sie überall pflücken. „Wie ich sehe haben sich die Herren an meinem Frühstück gütlich getan. Ich hoffe es hat geschmeckt.“, meinte er trocken und zog die gelbe, dicke Schale streifen für streifen ab. Dann schlossen sich eine Lippen um die lange, gekrümmte Frucht in das süße und feste Fleisch der Banane. Kakarott sah auf seinen Teller, den er nicht angerührt hatte und schob ihn von sich. „Ich… bitte um Verzeihung, Hoheiten. Doch ich denke, ich werde mich zurückziehen um mich vor der Audienz noch etwas frisch zumachen.“ Er erhob sich und verneigte sich galant, doch etwas steif. Vielleicht etwas zu förmlich. „Bis nachher, Senores.“ Vegeta kaute zu Ende und senkte kurz den Kopf. „Auf bald Kakarott.“ John verneigte sich gänzlich. „Selbstverständlich.“ Dann setzte er sich wieder hin. „Habt Dank.“, murmelte er mit roten Wangen und stürmte dann fast schon aus den Räumlichkeiten des Engländers. Auch als er mit schnellen Schritten zu seinem eigenen Gemach zurückkehrte, schossen Bilder Vegetas durch seinen Kopf, wie er diese gelbliche Frucht in den Mund nahm und beinahe genüsslich…. Sich daran labte. Dios… war er krank. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)