Unter schwarzer Flagge von hatchepsut ================================================================================ Kapitel 15: Auf hoher See ------------------------- Die nächsten Tage verbrachte Vegeta viel Zeit auf Deck. Er lief das Schiff ab, genoss den Wind, der ihm durch die Haare wehte und kletterte ins Krähennest hinauf. Die lose Kleidung die er dabei trug, tat ihm genauso gut wie die Unbefangenheit mit der er mit seinen Leuten umgehen konnte. Die Männer waren heilfroh, ihren Kapitän wiederzuhaben. Dies merkte der spanische Prinz mit jedem Blick, den sie ihm zuwarfen, wenn er seine Befehle verteilte oder wenn er mit ihnen aß und trank. Sie waren ihm treu ergeben. Beinahe könnte er ihn dafür beneiden. Kakarott verbrachte die Tage damit, sich mit den Abläufen auf dem Schiff vertraut zu machen und brachte sich ein, so gut es ihm vermochte. So konnte er seine Gedanken jedenfalls tagsüber davon ablenken, wie gut der Kleinere aussah, wenn er an der Reling stand und der Wind an seiner Kleidung riss. Unbeugsam, Stolz und so verdammt anziehend. Diese Gedanken hatte er oft in den letzten Tagen und dies verwirrte ihn. Mit der Arbeit machte er nicht nur seinen Kopf frei sondern auch seinen Körper müde, sodass er abends ins Bett fiel, ohne noch einen einzigen dieser verstörenden Gedanken fassen zu können. Und dafür war er dankbar. Das Wetter war überraschend gut für diese Jahreszeit und Vegeta verbrachte die Abende oft mit seinen Leuten, beim essen. Immerhin waren sie es gewesen die alles hinter sich gelassen hatten, aus eigenem Antrieb. Einige Abende verbrachte er auch mit seinen vier Freunden in seiner Kabine beim Kartenspiel oder Pläne schmieden, Kakarott gesellte sich nicht so oft zu ihnen aber ab und an ehrte er sie doch mit seiner Anwesenheit. Es war anders stellte Vegeta fest. Er war frei, nicht die Illusion, sondern wirklich völlig frei. Er konnte tun und lassen was er wollte und seine eigenen Entscheidungen treffen und das machte ihn befreiter in vielen Dingen. Es war ein Abend wie viele andere und Kakarott konnte trotz der Müdigkeit nicht schlafen. Er saß auf seiner Koje und hatte eine Weinflasche in den Händen. Es war bereits die Zweite, stellte er leicht erheitert fest. Sein Blick schweifte immer wieder zu der Gegenüberliegenden Wand. Dort hinter war die Kabine des Engländers. Warum zur Hölle ließ er ihn nicht los? Vegeta lag in seinem Bett, neben ihm flackerte eine Kerze und bei ihrem trügerischen Schein lass er ein Buch über die neue Welt. Ein Glas mit Rum stand neben ihm und er hatte es halb ausgetrunken. Raschelnd blätterte er eine Seite um. Es war interessant wie diese Ureinwohner lebten. Kakarott zog sich von der Tür seiner Kabine zurück und ließt sich wieder aufs Bett fallen. Zum fünften Mal. Immer wieder wurde das Verlangen in ihm geweckt, einfach aufzustehen, und zu Vegeta herüberzulaufen. Doch er konnte nicht sagen, wie lange er sich noch zurückhalten konnte. Er griff nach der nächsten Flasche. Und scherte sich nicht darum ob es Rum, Wein oder etwas anderes war. Hauptsache etwas, was ihn zum vergessen brachte. Vegeta streckte sich und gähnte. Der Kerze zu folgen, lass er schon wieder viel zu lange. Er drückte eine Ecke ins Buch, schlug es zu und ging aus der kleinen Kabine wo sein Bett stand in seine Hauptkabine um es in das Regal zurückzustellen. Dabei fiel sein Blick noch mal auf eine der Seekarten und er kontrollierte nochmals die Untiefen. Da durchzusegeln würde mit der „Morningstar“ richtig schwer werden. Die Türe zu der Kabine Vegetas öffnete sich und schwere Schritte klangen auf den Planken. Dann wurde die Tür wieder zugeschlagen und die große Gestalt Kakarotts war zu sehen. Dank des dämmrigen Lichtes konnte man sein Gesicht nicht erkennen, doch er trug sein Hemd offen und auch seine Hose hing schief auf seinen Hüften. Seine Stiefel klackten bei jedem Schritt den er mit einem Mal auf Vegeta zumachte und ihn packte. Dabei fegte er die Karte vom Tisch, aus der der Kleinere gerade studiert hatte. Der Alkoholgeruch war unmissverständlich präsent in der warmen Kabinenluft. „Ich... habe versucht, es nicht zu tun... aber...madre mía... ich kann nichts dagegen tun.“, wisperte er. Verzweiflung und Ergebenheit.. aber auch Eine Form von Verlangen vermischten sich in seiner Stimme, ehe er grob ins Haar des Kleineren packte und dessen Kopf nach hinten bog, dann seine Lippen gierig und wie von Sinnen in Besitz nahm. Vegeta hörte wie die Tür aufging und sah auf, sah Kakarott auf sich zu kommen und wollte gerade ansetzten etwas zu sagen als der Spanier die Karten vom Tisch fegte. Kurze Zeit darauf fühlte er sich gepackt und Lippen legten sich auf seine. Er blinzelte und starrte für einen Moment wie festgefroren da. Hatte Kakarott den Verstand verloren? Was machte er da? Was ... und seine Gedanken begannen den Dingen zu folgen. Er hob beide Arme und presst sie an Kakarotts Schultern, zog seinen Kopf zurück. „Scheiße! Lass das! Spinnst du?“ Kakarott sah mit verklärtem Blick und leicht wankend auf den Anderen hinab. Als er versuchte sich von ihm zu lösen schüttelte er nur den Kopf und zog ihn fester an sich. „Ich habe,... wirklich versucht gegen mein Verlangen anzukämpfen. Aber ich kann nicht.“ Er packte erneut in Vegetas Haar und die andere Hand wanderte zu Vegetas Hintern, damit er seine Hüfte an die des Engländers pressen konnte. „So wahr mir Gott helfe.. ich kann es nicht.“ Vegetas Augenbraue zuckte als er die Hand nach unten wandern spürte und der Spanier sich so an ihn presste. Ihm wurde heiß, sehr heiß und dann roch er den Alkohol ... verdammt! „Nimm deine Finger weg Kakarott, oder bei Gott, ich schwöre ich schneid sie dir ab!“ Wieder versuchte er sich zu befreien, diesmal mit eindeutig mehr Kraft. Ein Schauder ging durch den Körper des Größeren und er unterdrückte ein Stöhnen, als sich seine Erektion an den Anderen presste. „Ich kann nicht.“, flüsterte er und wanderte mit seinen Lippen von dem Mund Vegetas über dessen Wange, seinen Hals hinab. „Ich kann nicht.“ „Du bist betrunken.“, presset der Kapitän zwischen zusammengepressten Lippen hervor. Und dann hob er einfach mit einem schnellen Ruck sein Bein an. „Lass mich los hab ich gesagt!“ Stöhnend knickte der Spanier ein, begrub dabei den Kleineren aber unter sich, sodass Vegeta mit dem Rücken auf dem Tisch zum Liegen kam. Schwer atmend presste Kakarott die Luft zwischen den Zähnen hervor, seine Finger packten die Schultern Vegetas und als er den Kopf hob, mischte sich sein rohes Verlangen unter den unterschwelligen Schmerz. Er lag nun halb auf ihm. „Ich kann nicht, habe ich gesagt... ich kann es nicht. Es tut weh...“, sagte er heiser und meinte damit nicht den körperlichen Schmerz durch den Tritt sondern viel mehr das Feuer, welches ihn von innen heraus aufzufressen schien. Wieder eroberte er seine Lippen, hungrig, gierig und unglaublich leidenschaftlich. Vegeta biss zu, feste. Was sollte der Scheiß?! Der Typ war ja krank! „Geh in deine verdammte Kabine und schlaf deinen Rausch aus! Und nimm endlich deine Finger von mir!“ Er versuchte Kakarott einen Kinnhacken zu verpassen. Kakarott fing die Faust ab und sah ihm in die Augen. Einen Moment lang betrachtete er ihn und dann wirbelte er herum, ließ seinen Griff los und stürmte aus der Kabine, dabei schlug die Türe fest gegen die Bordwand. Vegeta stützte sich auf dem Tisch ab, als der andere so plötzlich von ihm floh. Ein Keuchen kam über seine Lippen und er fuhr sich durch die Haare. Ihm war mit einem mal eiskalt, als er sich schon damals an den Kuss in Spanien erinnerte. Dann fing er an zu lachen, fast schon verzweifelt an zu lachen. Der Kerl war betrunken, nichts weiter ... er musste es einfach sein. Mit seiner Hand wischte er sich über den Mund und rückte sein Hemd wieder gerade. Er ging in seine Schlafkabine und nahm mehrerer große Züge aus der Rumflasche. Oh Gott ... was war da eben passiert? Die Windböe, die ihm ins Gesicht peitschte und den Geruch von Salz und Meer mit sich nahm schien sich wie eine unerbittliche Faust um sein pochendes Herz zu schließen, als Kakarott seine Finger in die Reling krallte. Er war an Deck geflüchtet, und stand nun alleine am Heck. Es war spät und um diese Uhrzeit war niemand mehr in der Nähe dieses Teil des Schiffes. Was hatte er getan? Es war ein Fehler. Das hätte er nicht tun dürfen, das wusste er. Nun jedoch war es zu spät. Er konnte es nicht mehr rückgängig machen. Er beugte sich über die Reling und würgte, als die eiskalte Faust sich nicht nur um sein Herz sondern auch seinen Magen schloss. Die Rumflasche war leer und Vegeta schlief tief und fest ... wenn auch sehr unruhig. Bilder jagten ihn, Bilder von der Zeit aus seiner Kindheit, Bilder von John, aus der Galeerenzeit, die Zeit bei Kakarott und die beiden Male wo er ihn geküsst hatte. Unruhig wälzte sich Vegeta hin und her, durchwühlte seine Decken und Schweiß stand ihm auf dem Körper. Den Rest der Nacht verbrachte Kakarott an Deck. Langsam klärte die Seeluft seine Gedanken vom Alkohol und je klarer er wurde, desto elender fühlte er sich. Er wusste, dass es Konsequenzen haben würde. Doch welche, das wusste er nicht. Die Deckwache ignorierte er, als sie an ihm vorbei patrouillierte. Ebenso wie er die ersten Sonnenstrahlen der Morgensonne ignorierte, die seinen durchfrorenen Körper wärmten. Seine Gedanken waren weit weit weg. Vegeta stand auf, er war nicht wirklich ausgeruht und es ging ihm auch nicht gut, aber egal. Er machte sich auf an Deck frische Luft tat ihm sicher ganz gut. Dort angekommen streckte er sich ausgiebig und gähnt herzhaft, schritt dann die Treppe zum Heck des Schiffes hoch und erstarrte als er Kakarott da schon stehen sah. Idiot!, schimpfte er sich selbst und ging die letzten Schritte dann auch noch hoch. Kakarott wand sich nicht um. Er stand da, das Hemd noch immer offen flatterte es im harschen Wind und zeigte seine entblößte Brust. Sein Blick war auf den Horizont gerichtet und er schien den Kleineren nicht zu bemerken. „Rausch ausgeschlafen?“, kam es ein wenig trocken von Vegeta, als er neben ihn trat. Ein Ruck ging durch den Anderen als er den Kopf wand und Vegeta ansah. Er hatte die Augen halb geschlossen und sah total mies aus. So mies wie er sich wohl fühlte, dachte er mit einem ironischen Unterton. Er hatte einen riesigen Schädel und die Ringe unter seinen Augen taten auch nichts zum Verbessern der Situation. Vegeta sah stur geradeaus, er wollte ... konnte dem Blick des anderen jetzt nicht wirklich begegnen. „Deine Meinung zu dem was da gestern gelaufen ist.“ Angriff war noch immer die beste Verteidigung in seinen Augen. Kakarott wand den Blick wieder stur geradeaus und lehnte sich schwer auf die Reling. „Nichts ist da geschehen wie es aussieht.“, sagte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Fass mich nie wieder so an Spanier. Ich bin keiner eurer Lustknaben, merk dir das! Das nächste mal verlierst du was, oder du kannst schwimmen gehen!“ Kein Wort kam über die Lippen des Anderen. Er zeigte keine Regung, starrte weiter auf das tosende Wasser vor sich. Vegeta fuhr sich durch die Haare. Scheiße verdammt, das Gefühl von gestern ging ihm nicht aus dem Kopf. Er hatte es nicht gemocht, ganz und gar nicht, aber wie er sich an ihn gedrückt hatte das war ... er würgte den Gedanken ab, bevor sein Gesicht seine Gedanken verriet und er sich übergeben musste. „Du gehst heut in die Takelage.“ Wieder zeigte sich keine Reaktion, ob der Andere Vegeta verstanden hatte oder nicht. Er sah weiter auf das Meer hinaus, und ließ dann langsam den Kopf auf seine Brust hinabsinken, die Augen dabei schließend. Das reichte nun aber langsam. Vegeta drehte sich um und packte Kakarott am Hemdkragen. „Hast du mich verstanden? Mir ist scheiß egal ob du Höhenangst hast oder nicht, heute geht es in die Takelage, klar?“ Kakarott sah zu dem Kleineren hinab, sah auf die Hand, die ihn da packte und wieder in das Paar schwarzer Augen. Träge nickte er. „Aye, capitano.“, murmelte er. „Takelage.“ „Dann los! Ich wiederhole mich nicht gerne!“ Er wartete bis Vegeta ihn losließ. Dann wand er sich wortlos ab und lief über das Deck zu dem Mast. Die Crew war mit den ersten Sonnenstrahlen erwacht und langsam wurde es geschäftig unter den Mannen. Zwei der Crewmitglieder waren ebenfalls dabei, sich in die Takelage zu schwingen, als sie Kakarott erblickten. Ein skeptischer Blick zu ihrem Kapitän brachte sie zum Schweigen, dann hielten sie dem Spanier die Strickleiter hin, sodass dieser auch hinaufkommen konnte. Gemurmel machte sich breit – Skepsis ob der Spanier so versoffen wie der aussah es wohl schaffen würde überhaupt hochzukommen. Doch Kakarott griff nach der Leiter und schaltete sein Gehirn aus, als er Sprosse für Sprosse erklomm und bald schon in der Takelage hing. Seine Höhenangst blendete er aus, ebenso wie den Wind, der hier oben viel stärker tobte als unten an Deck. Auch seine Müdigkeit und den gelegentlichen Schwindel den der Kater mitbrachte versuchte er beiseite zu schieben. Er hatte eine Anweisung bekommen. Und die galt es auszuführen. „He, Spanier!“, rief einer der Männer. „Hier rüber. Nehm'n das Hauptseg'l. Die Striem'n müss'n ausgewechs'lt wer'n.“ Vegeta sah ihm hinterher. Hoffentlich bricht er sich den Hals ... dann schüttelte er den Kopf. Was dachte er denn da? Verdammt der Kerl war gestern einfach nur betrunken gewesen. Er hatte auch schon mal betrunken Mist gebaut. Er seufzte und fuhr sich durch die Haare, ließ Kakarott nicht aus den Augen. Kakarott saß auf der ersten Querstrebe am Hauptmast und arbeitet mit den beiden Seeleuten zusammen, die mit ihm zusammen herausgekommen waren. Das alte Seil wurde unter einem lauten Warnruf aufs Deck geschmissen, damit niemand darunter begraben wurde. Das neue Seil einzuspannen jedoch war etwas schwieriger und die Bewegungen des Schiffes machten es ihm nicht leichter, sich zu konzentrieren oder sich auf dem nassen Holz zu halten. Ebenso wenig wie der Wind, der aufgefrischt war und ihm die Sicht raubte. Als er mit der Hand erneut abrutschte fluchte er und sah unwillkürlich nach unten. Er fühlte sich als hätte ihm jemand die Faust in den Magen gegraben, als er sah, wie tief es da herunter ging. Und er war nicht gesichert. Mit einem Mal wurde er kalkweiß im Gesicht und verpasste das Klappmesser, welches der Matrose ihm zugeworfen hatte, es fiel über die Reling direkt in die eisigen Fluten. „He man! Pass doch auf! Biste zu doof zum fang'n?“, ärgerlich brummte der Mann und warf Kakarott einen missmutigen Blick zu. „Könn'n sich nich alle neue Sach'n leist'n wie du Prinzchen.“ „He... schau' mal.“, sagte der andere und stieß seinen Kollegen mit dem Ellenbogen an. „Ich glaub' dem is' nich' gut.“ Kakarott krampfte eine Hand in das Tau über seinem Kopf und versuchte seinen Blick von der klaffenden Tiefe unter ihm abzuwenden. Warum jetzt? Warum hier? Er hatte es doch so gut unter Kontrolle gehabt verdammt! „He... he Spanier!“, rief einer der Matrosen und schüttelte den Kopf. „Solltest besser runtergehen. Schaff'n das auch ohne dich. Brech dir nur nich' den Hals. Wär' schad' drum.“ Kakarott reagierte erst auf die zweite Aufforderung und sah die beiden Männer abwechselnd an. Abwesend nickte er und tastete blind nach dem Seil welches ihn zur Strickleiter brachte. Er musste hier runter. Und das so schnell wie möglich. In seinem Kopf drehte sich alles und er kämpfte die Übelkeit nieder, die ihn erfasste. Dann hing er an der Leiter und nahm Sprosse um Sprosse nach unten, der Wind wirbelte immer wieder Sprühregen von dem Meer hinauf und machten Holz wie auch Seile zu einer einzigen Rutschpartie. Gleich geschafft, dachte er und konnte seine Erleichterung nicht verbergen. Doch in seiner Erleichterung überging er die nächste Sprosse und rutschte ab. Seine Hände fanden auf dem rutschigen Holz nicht den nötigen Halt um das plötzliche Gewicht zu tragen und mit einem überraschten Ausruf fiel er die letzten knappen drei Meter, um mit einem Donnern auf den Planken aufzukommen. Und die Welt um ihn herum wurde schwarz. Vegeta hatte es kommen sehen, aber er war einfach viel zu langsam gewesen und konnte ihn nicht mehr auffangen. Fluchend drehte er ihn auf den Rücken und untersuchte ihn kurz. Gebrochen schien nichts zu sein aber eine große Platzwunde hatte er an der Stirn. „Ruft Ronk! Er soll in meine Kabine kommen.“ Damit hob er den größeren Körper und legte ihn sich über die Schulter und ging mit ihm in seine Kabine, wo er die Seitentür nahm und Kakarott in der kleinen Seitenkabine in sein Bett legte. Verdammt. Kakarott rührte sich nicht, das Blut rann von seiner Stirn und versaute schon bald das Laken, welches in der Koje gespannt war. Ronk trat schon wenige Minuten nachdem Vegeta Kakarott in die Kabine gebracht hatte ein. „Hast gerufen, Cap?“ „Unser Prinz hat sich vom Hauptmast aufs Deck knallen lassen. Du bist Schiffsarzt, Medizinarm. Schau ihn dir mal an.“ Damit lehnte sich Vegeta an die Wand und verschränkte die Arme um dem schwarzen Hünen Platz zu machen. Ronk zog den Kopf und die Schultern ein, um in dem kleinen Abteil Platz zu finden. Er hockte sich vor die Koje, indem Kakarott lag und strich diesem das Haar aus der Stirn um sich die Wunde anzusehen. „Hm.. ist böse aufgekommen.“, murmelte er und tastete dann den Rest des Körpers ab. „Gebrochen is nix', cap.“ Er drehte ihn auf die Seite und untersuchte Nacken und Rückenansatz. Dann drehte er ihn wieder zurück und griff nach einem Handtuch und der Waschschüssel die gleich nebenan standen. Er reinigte das Blut und legte seinen Kopf über den des Spaniers, dabei den Atemzügen lauschend. Der Hüne hob den Kopf und sah Vegeta an. „Nix gebroch'n. Doch die Platzwunde wird ihm noch nen bisschen was bescheren. Wenn'er bis heute Abend nich' aufwacht sag' mir Bescheid, eh? Werd' ihm nen Mittel gegen die Kopfschmerzen brauen. Bleibt nur zu hoff'n, dass'er sich nicht was im Kopf g'tan hat.“ Damit erhob er sich wieder. „Vielleicht sollte die Stirn'n bissch'n gekühlt werden die nächst'n Stund'n.“ „Dann mach das mal. Ich hab noch zu tun.“ Damit wollte er sich zum gehen wenden. Ronk grunzte und hielt Vegeta zurück. „Nix da, cap. Ich hab auch zu tun. Is dein Prinzchen, nich uns'rer. Wir ha'm dich g'sagt, dass'er noch Ärger macht. Das kannst' selbst mach'n.“ Damit schob der Riese sich an Vegeta vorbei hinaus in den Gang, ein schadenfrohes Grinsen auf den Lippen. Vegeta schnaubte. Er hätte ihn einfach in das Scheiß Boot setzten sollen, zusammen mit John und den anderen. Warum hatte er es nicht getan? Vielleicht weil er die Gespräche mit ihm gemocht hatte? Weil er den Prinzen selbst mochte? Sie waren sich in vielen Dingen so ähnlich, aber dann auch in einigen wieder nicht. Er seufzte und setzte sich dann an das bett, das Tuch in die Schüssel tauchend und dann auf Kakarotts Stirn legend. Ronk verschwand grinsend wieder in den Gängen im Bauch des Schiffes. Das musste er unbedingt den anderen erzählen. Kakarott indes brauchte gute zwei Stunden, bevor er aus der Bewusstlosigkeit erwachte und mit einem Stöhnen langsam die Augen öffnete, sie aber sogleich wieder schloss, als ein heißer Schmerz durch seinen Schädel drang, als wolle er ihn spalten. Wo zur Hölle war er? „Bleib liegen. Du hast das Deck mit deinem Kopf geküsst.“ Die Stimme hallte in seinem Kopf wieder. Was sagte er da? Deck? Was für ein Deck? „Wo.. wo bin ich?“, fragte er und hob langsam eine bleischwere Hand und legte sie auf das nasse Tuch auf seiner Stirn. Wieder stöhnte er auf. „Auf meinem Schiff. „Der „Morningstar“. Wir segeln nach Tortuga und du bis vom Mast gefallen, direkt auf das Deck.“ Vegeta beugte sich über ihn und wollte das Tuch wegnehmen um es wieder ins Wasser zu tauchen. Er ließ seine Hand wieder sinken und öffnete die Augen einen Spalt breit nur um direkt in das Gesicht des Anderen zu sehen. Sein Herz machte einen Satz und schlug danach in doppelt so schnellem Rhythmus weiter. Morningstar. Mast. Deck. Da klingelte irgendwas in seinem Kopf. Doch er bekam es nicht zu fassen. „Aber... ich... kann nicht auf einem.. Mast gewesen sein. Ich habe Höhenangst.“, murmelte er fast flüsternd. „Ich hab dich hoch geschickt, weil du Scheiße gebaut hast.“ Er tauchte das Tuch ins wasser und legte es ihm wieder auf die Stirn. „Scheiße.. gebaut?, fragte er und zischte leise auf als das kühle Nass auf seine Wunde kam. Blau und grün schwoll es rund um die Platzwunde an. „Allerdings. Kannst du dich wenigstens daran erinnern? Wie du volltrunken in meine Kabine bist und mich flach legen wolltest?“ Kakarott erstarrte und er spürte, wie ihm die Hitze in die Wangen stieg. Er hatte... was?? Sein schwarzer Blick glitt zu Vegeta und er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Der sah ihn fragend an. „Erinnerst du dich daran nicht mehr? Aber das du ein Pirat geworden bist schon noch, oder?“ Kurz schwieg er und kramte in seinem Gedächtnis nach der richtigen Erinnerung. „Sí...“, sagte er dann langsam und schloss wieder die Augen. Wenn nur das Pochen in seinem Schädel endlich nachlassen würde. „Du... hast John... in ein Boot gesetzt.“ „Richtig und dann nach ein paar Tagen auf See, hast du dich voll laufen lassen, weswegen auch immer und bist zu mir in die Kabine gekommen. Nen Kuss hatten wir ja schon mal, aber das du deine Hüften an mir reibst brachte die Sache dann zum schnellen Abschluss mit nem Kinnhacken.“ Kakarott biss die Zähne zusammen. Madre mía... was für eine Scheiße. „Ich... verstehe. Da war der Kinnharken wohl eine Lektion.“ „Ehr das Klettern in die Takelage und deine jetzigen Kopfschmerzen.“ Er wechselte das Tuch wieder und beugte sich über ihn um es ihm auf die Stirn zu legen. „Sei froh das du es vergessen hast. Ziemlich unrühmliche Aktion für einen Prinzen.“ Er grinst. „Passt ehr zu nem Piraten, der schon lange keine Frau mehr hatte.“ Ein trockenes und humorloses Lachen entrang sich seiner Kehle. Er stockte kurz, als der andere sich so nah über ihn beugte. Dann schloss er die Augen. „Ich kombiniere wohl beides.“, meinte er dann leise. „In der Tat. Gar nicht mal schlecht für den Anfang, aber vielleicht einfach den falschen Kerl ausgesucht. Ich habs dir schon mal gesagt. Du bist nicht mein Typ, du bist nen Kerl ... such dir nen anderen. In Tortuga gibt’s genug.“ Daraufhin schwieg Kakarott. Die Galle stieg ihm hoch bei dem bloßen Gedanken daran. Er drehte den Kopf leicht weg, sodass Vegeta seinen Gesichtsausdruck nicht lesen konnte. „Lass den Kopf da.“ Er drehte ihn wieder zurück um das Tuch darauf zu legen und sah dann in den Gesichtsausdruck. „was hast du? Sind die Schmerzen schlimmer geworden?“ Er biss die Zähne zusammen und schloss die Augen. Sein Kopf pochte wie wild und er hatte das Gefühl, es würde seinen Schädel sprengen, aber sein Stolz würde es nie zulassen, dass er dies dem Anderen mitteilen würde. Vegeta setzte sich wieder hin und sah zu dem anderen Prinzen. Irgendwie ahnte er das es weniger die Kopfschmerzen waren, als das was zwischen ihnen geschehen war, was Kakarott belastete. Er fuhr sich durch die Haare. „Ich bin nun mal Niemand der gefallen an einem Mann findet.“ Sein Herz setzte einen Moment aus, nur um danach doppelt so schnell weiterzuschlagen. Was sollte er dazu sagen? Er wollte einfach vergessen... wollte nicht daran erinnert werden, was er getan hatte. Wie er gescheitert war und sich zum Deppen gemacht zu haben. „Schön.“ Sturer Trottel, schoss es Vegeta durch den Kopf und dann stand er abrupt auf. „Wenns dir besser geht, komm an Deck.“ Damit drehte er sich schnell um und wollte gehen. War es dieser enttäuschte Ausdruck oder war es einfach das er mit diesem Thema nicht wirklich umgehen konnte? Kakarott sah zu ihm auf, als er sich so schnell erhob. Der Knoten, der seine Brust zusammenzog erschwerte ihm das Atmen sehr. Warum zur Hölle tat es nur so weh? Die Worte, der Blick? Das Abwenden... verflucht er war ein Trottel! Kakarott drehte nun endlich den Kopf zur Seite und drehte den Rücken zur Türe. Er wollte das nicht sehen, wollte nicht sehen, wie Black verschwand. Es war doch egal. Kurz bevor er die Tür erreichte blieb er stehen und seine Schritte verhallten auf dem Holz. Er war ein Idiot, Gott er war ein verdammter Idiot und er wusste es! Aber er mochte den anderen ... er mochte ihn wirklich, sie waren sich so ähnlich, hatten die selbe Sehnsucht die gleichen Gedanken. Aber er mochte ihn eben ... anders, als sich das Kakarott sehr offensichtlich wohl wünschte. Noch dazu war er Kapitän und als solcher hatte er einfach alle gleich zu behandeln, gerade bei einem Piratenschiff, es ging nicht das er den ein oder anderen bevorzugt. „Wenn es dir besser geht, komm an Deck.“ Die Tür fiel ins Schloss und er schloss die Augen. Seine Finger krallten sich in das Kissen und er kämpfte die Gefühle der Verzweiflung und des Schmerzes nieder, wollte sich nicht mehr davon beherrschen lassen. „Du hast es mir gezeigt...“, flüsterte er und fixierte eine kleine Macke in der gegenüberliegenden Bordwand. „Und ich habe verstanden.“ Wieder schloss er die Augen. „Sí, comprendo.“ Vegeta stampfte an Deck und ohne irgendjemanden anzusehen kletterte er in die Takelage, hangelte sich weiter ins Krähennest und schickte den Piraten nach unten. Er brauchte Ruhe und er brauchte einen klaren Kopf. Seine Gedanken brachten ihn noch um, wenn er hier länger herumlag und durchkaute, was er mit seiner unbedachten versoffenen Aktion versaut und verloren hatte. Vorsichtig und etwas unsicher auf den Beinen griff er sich an den Kopf und schmiss das feuchte Tuch in die Koje. Díos... verdammt tat das weh. Mit einem leisen Schnaufen wankte er zur Tür und nahm einen tiefen Atemzug. Er richtete sich auf und trat hinaus. Seine Beine trugen ihn an Deck wo er sich gleich an die Matrosen wand und sich einbinden ließ. Weitere Wochen vergingen, das Wetter spielet nicht länger mit und die ersten Stürme krachten auf die „Morningstar“ und ihre Mannschaft ein. Aber die Piraten kamen ihrem Ziel beständig näher. Vegeta ignorierte seine Gedanken zu Kakarott stur und band ihn in die Mannschaft ein. Zwar unterhielten sie sich Abends immer noch gerne bei einem guten Rum oder Brandy, denn es war einfach gut einen Gesprächspartner zu haben, aber alles was über diese flache Verbindung hinauszugehen drohte wurde von Black konsequent bei Seite geschoben und dann kam Tortuga in Sicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)