I just can't understand it von Kumiyo ================================================================================ Kapitel 1: Liebe ist niemals logisch ------------------------------------ „Hey Sachi!“ Schlitternd kommt Kiba direkt vor mir zum stehen. „Tsunade will dich sehen“ „Schon wieder?“ Seufzend blicke ich zu den fünf in Stein gehauenen Köpfe der Hokage. „Jaaa. Sie sagte das jemand dich, Neji und Shikamaru an heuern will. Sie sind übrigens schon dort und warten auf dich“ „Verdammt, sag das doch gleich! Bis später!“ Grinsend sieht Kiba mir hinter her. Auf halben Weg zum Hokage kommen mir die zwei besagten Leute entgegen. „Tsunade wollte nicht mehr warten“, erklärt Neji. „Oh tut mir Leid. Haben wir eine Mission?“ „Ja. Wir gehen ins Reich des Wassers“ Shikamaru wirkt gelangweilt wie immer. „Warum sollen ausgerechnet WIR dorthin? Die haben da doch ihre eigenen Ninjas“ Ich hatte keine Lust unnötig ein Risiko einzugehen, indem ich dieses Reich betrat. „Das schon, aber wir sollen die Prinzessin des Reichs ins Reich der Winde bringen und da-“ „WAS?“ Entsetzt starre ich die beiden an. Dann geht mir ein Licht auf. Das war ja so typisch für meinen Vater. „Ist das ein Problem für dich?“ „Äh... nein“ „Gut dann treffen wir uns in einer Stunde am Tor“ Und damit waren sie verschwunden. Nervös fahre ich mir mit der Hand durch mein rotes Haar. Ob das wohl gut ging? Ich habe eigentlich keine Lust in mein altes Leben zurück zu kehren. Gegen Abend erreichen wir schließlich die Grenze. Ein Wachposten kommt uns entgegen und ich senke den Kopf, tue so als wäre die kleine Pflanze zu meinen Füßen furchtbar interessant. Zufälligerweise fallen mir dabei meine Haare wie ein Vorhang vors Gesicht. „Was habt ihr Konoha-Nins hier zu suchen?“, fragt er schlecht gelaunt und Shikamaru reicht ihm wortlos eine Schriftrolle, worauf hin wir passieren dürfen. „Was ist los Sachi?“ Neji sieht mich leicht besorgt an. „Dein Verhalten ist seltsam seit wir auf dieser Mission sind“ „Oh... es ist nichts. Tut mir Leid“, verlegen lächle ich ihn an und versuche ihn abzulenken „Es wird schon dunkel wir sollten uns nach einem Schlafplatz umsehen“ „Es ist nicht mehr weit. Ein einer Stunde sind wir da“, schaltet Shikamaru sich ein. Ich seufze. Scheinbar kann ich das ganze nicht noch etwas hinauszögern. „Jungs“, murmle ich als das Schloss in Sicht kommt „Könntet ihr ein Geheimnis für euch behalten?“ Fragend sehen sie mich an. „Ihr merkt dann schon was ich meine“ „Dein Verhalten ist wirklich seltsam“ Wieder eilt ein Wachposten auf uns zu aber diesmal ist er alles andere als schlecht gelaunt „Ich fasse es nicht! Du bist zurück!“ „Takao?“ Überrascht mustere ich ihn genauer. Aber die dunkelgrauen, langen Haare und die dunkelblauen Augen sind unverkennbar „Wow Glückwunsch! Du wolltest ja schon immer zu den Samurai gehören“ Warm lächelt er mich an „Deine Mutter wird sich freuen, dass du wieder hier bist Ai“ „Ai?“ Neji und Shikamaru sehen mich verwirrt an. „Oh, tut mir Leid! Ich hätte das nicht sagen sollen“, meint Takao verlegen. Ich seufze nur „Kommt mit. Du auch Takao. Ich erkläre euch alles drinnen“ „Verzeih, aber ich darf meinen Posten nicht verlassen“, mein er. „Dann bis Morgen“ Als wir das Schloss betreten, kommt uns ein Butler entgegen und verbeugt sich „Miss Ai“ „Sag meinen Eltern, dass ich Morgen zu ihnen kommen werde“ Der Butler verbeugt sich erneut und verschwindet. Wortlos führe ich die anderen zu meinem Zimmer. „Macht es euch bequem, ich geh mich nur kurz umziehen“ Als ich zehn Minuten später den Raum wieder betrete, hat Shikamaru es sich auf dem Sofa bequem gemacht und Neji lehnt neben der Tür. „Ist das dein richtiges Aussehen?“, fragt Neji mich plötzlich. Ich schüttle den Kopf und löse mein Jutsu auf. Meine Haare werden länger und schwarz und meine Augen färben sich von grau in smaragdgrün. „Das ist mein echtes Aussehen. Außerdem ist es auch das Geheimnis, dass ich meinte“ „Wir werden es für uns behalten“, meint Shikamaru. „Danke! Es ist schon spät. Soll ich euch zeigen wo ihr schlafen könnt?“ Auf ihr Nicken hin, gebe ich ihnen zwei Gästezimmer ganz in der Nähe und gehe dann selbst schlafen. Der nächste Tag führt mir wieder deutlich vor Augen, warum ich beschlossen hatte Ninja zu werden. Dieses Leben war viel zu anstrengend. Als erstes das Essen mit meinen Eltern bei dem ich unglaublich darauf achten muss was ich sage und tue, dann muss ich Shikamaru und Neji alles erklären und schließlich das Fest, welches spontan veranstaltet wird um meine Rückkehr zu feiern Als ich abends wieder in mein Zimmer komme, bin ich totmüde. Müder als ich nach einer S-Rang Mission bin. Erschöpft lasse ich mich auf mein Bett fallen. Ich beschließe nur ein paar Minuten zu dösen und dann erst das Kleid auszuziehen. Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg ins Windreich. Ich habe dort ein politisches Treffen mit dem Kazekage Gaara. Da ich ihn bereits von ein paar Missionen kenne, freue ich mich darauf. Als wie am dritten Tag die Wüste erreichen, habe ich es satt die ganze Zeit in der Kutsche zu bleiben, während Shikamaru und Neji laufen müssen. Als wir am Abend Rast machen, bestehe ich, gegen alle Proteste, darauf im Freien zu schlafen. Ich weiß nicht wie lange ich geschlafen habe, aber als ich wieder aufwache ist es stockdunkel. Gähnend stehe ich auf, schlüpfe schnell in eines meiner Kleider und beschließe einen kleinen Spaziergang zu machen. “Kannst du nicht schlafen, Prinzessin?” “Ich will mich nur endlich mal wieder ein bisschen freier bewegen” Plötzlich explodiert etwas nur ein paar Meter entfernt und mir wird schwarz vor Augen. Als ich die Augen wieder aufschlage bin ich vollkommen allein. Zumindest denke ich das, bis ich plötzlich ein Zweig knacken höre. Moment. Ein Zweig!? War ich nicht eben noch in der Wüste gewesen? “Wer ist da?” Keine Antwort. Er weiß höchst wahrscheinlich nicht, dass ich ich selbst Jo’nin bin, aber das ist meine Trumpfkarte, die ich nicht verschwenden werde, sollte es nicht unbedingt nötig sein. Meine Augen gewöhnen sich langsam an die Dunkelheit, aber der oder die Fremde steht wohl hinter irgendeinem der unzähligen Bäume. Wie war ich so schnell in einen Wald gekommen? Langsam weiche ich in die entgegengesetzte Richtung zurück. Kein weiteres Geräusch verrät mir wo mein Entführer jetzt ist. “Was willst du von mir? Ich schreie, wenn du mir zu nahe kommst!” Wahrscheinlich würde sich so eine normale Prinzessin verhalten. Glaube ich zumindest. “Das bringt dir nichts” Trotz seiner Worte schreie ich, entsetzt darüber wie nahe er mir steht. “Verdammt” Eine Hand hält mir den Mund zu. Seine Stimme und die Größe seiner Hand verraten mir, dass der Fremde eindeutig männlich ist. Plötzlich spüre ich etwas an meinen Mund, das sich anfühlt wie eine Zunge. Ein überraschtes Keuchen kommt über meine Lippen und das Etwas nutzt den Moment um sich zwischen sie zu schieben. Die Hand wird weggezogen und ich laufe knallrot an, stolpere von ihm weg und lande auf dem Waldboden. “Das sollte dich davon überzeugen nicht mehr zu schreien, un” Unfähig zu antworten starre ich ihn einfach nur an. Er ist ein Stück größer als ich und seine blonden Haaren gehen ihm bis über die Schultern. Mein Blick wandert zu seinen Händen um herauszufinden, was genau das eben gewesen war. Als ich die Münder an seinen Händen entdecke, laufe noch röter an. “Was ist dir lieber? Soll ich dich zwingen mitzukommen oder machst dus freiwillig?” “Gibt es noch eine dritte Option?” “Nein” Mir fällt auf, dass er schon die ganze Zeit zu mir starrt und als ich nach unten sehe, weiß ich auch warum: mein Kleid ist verrutscht als ich auf den Boden gefallen bin und er hat nun eine grandiose Aussicht auf meine Unterwäsche. Mit einem leisen Entsetzensschrei zupfe ich mir das Kleid zurecht, damit er keinen Grund mehr hat, so anzüglich zu grinsen. Glücklicherweise ist es dunkel, denn ich laufe erneut rot an. “Sorry”, meint er und kommt auf mich zu. Während ich ihn nur anstarre, auf alles gefasst, reicht er mir einfach seine Hand. “Muss doch ungemütlich auf dem Boden sein” Mir widerstrebt es zwar erst seine Hand erneut zu berühren, aber ich will ihn auch nicht unnötig provozieren. Aber anstatt mich loszulassen als ich stehe, zieht er mich an sich heran und seine Hände fahren über meinen Körper. “Was will eine Prinzessin mit so gefährlichen Spielzeugen, un?”, flüstert er direkt an meinem Ohr. Ein Schauer läuft über meinen Körper. Dieser Typ war definitiv NICHT gut für mich. Er gehörte zu den Bösen, sein schwarzer Mantel mit den roten Wolken bezeugte das. Und trotzdem bin ich nicht in der Lage mich zu wehren als er mir nach und nach meine ganzen versteckten Kunais abnimmt. Plötzlich kommen mir meine Freunde in den Sinn und ich stoße ihn von mir weg. “Was hast du mit den anderen gemacht!?” “Wer weiß?”, antwortet er grinsend. “Wenn du sie verletzt hast...” “Was hältst du davon, dass du brav mitkommst und ich erzähle dir was mit deinen Freunden ist” Wütend starre ich ihn an, dann kommt mir eine Idee und mein Blick wird hochnäsig “Was glaubst du mit wem du hier redest?” “Mit einem verwöhnten Prinzesschen” Ich drehe mich um und nehme einfach die erst beste Richtung. Irgendwann würde ich schon hier rauskommen. “Falsche Richtung”, seufzt er und hält mich fest. “Dann halt doch auf die weniger nette Art, un” Bevor ich reagieren kann hebt er mich hoch und wirft mich über seine Schulter. “Lass mich runter! So kannst du nicht mit mir umgehen! Wenn mein Vater dich findet, wird er dich töten, verlass dich drauf!” Ein Stich in meinem Nacken hält mich davon ab, weiter auf ihn einzureden. “Danke Sasori” Ist das letzte was ich höre, bevor ich zum zweitenmal heute Ohnmächtig werde. “Na, endlich wieder wach?” Mein Kopf fühlt sich an als währe er mit Watte gefüllt. “Mir ist schlecht”, mumle ich zu benebelt um mich zu erinnern was vorgefallen war. Ein blonder Typ kommt auf mich zu und setzt mir eine Flasche an die Lippen “Trink das” In gierigen Zügen schlucke ich die kalte Flüssigkeit obwohl sie absolut widerlich schmeckt. “Obwohl du mir ja so viel besser gefällst, un”, meint er grinsend und entfernt sich. Ich fühle mich langsam wieder einigermaßen normal und plötzlich kehren meine Erinnerungen zurück. Als ich mich umsehe bemerke ich, dass wir uns in einer Höhle befinden, in deren Mitte ein kleines Feuer brennt. So leise wie möglich weiche ich an die Höhlenwand zurück. “Versuch lieber nicht zu flüchten draußen regnet es in Strömen” Er kommt wieder zu mir herüber und ich mustere ihn erneut. Schließlich war es beim letzten Mal, als ich bei Bewusstsein war, dunkel gewesen, so dass ich nicht alles erkennen konnte. Seine Augen haben einen unglaublich schönen Blauton. Wieso müssen die süßesten Typen eigentlich immer böse sein?, denke ich frustriert. “Du hast doch sicher Hunger, un”, meint er und stellt einen Teller mit Essen vor mich. Ich beachte ihn gar nicht “Was will Akatsuki von mir?” “Du weißt von Akatsuki?” Er sieht überrascht aus. “Keine Ahnung ich sollte dich nur holen, Prinzesschen” Ihm scheint bewusst zu sein wie sehr mich dieser Name ärgert. “Ich heiße Ai”, murmle ich. “Und warum fesselst du mich nicht einfach?” “Willst du gefesselt werden, un?” Sein Grinsen ist eindeutig pervers. Als ich errötete lacht er. “Ich hab den Befehl dich relativ gut zu behandeln” Ich starre den Teller an “Und dann setzt du mir sowas vor?”, frage ich mit hochgezogener Augenbraue. “Du kannst auch verhungern” Seufzend esse ich was er mir gegeben hat. Ich war das Essen von meinen Missionen gewöhnt. Mir fällt plötzlich auf, dass ich nicht mal seinen Namen weiß. Verdammt. “Lass uns weiter gehen. Oder willst du wieder von Sasori vergiftet werden?” “Ihr vergiftet eine Prinzessin?” Wütend funkle ich ihn an. “Wenn sie uns auf die nerven geht, un” Er grinst. Ohne ein Wort stolziere ich an ihm vorbei aus der Höhle und lande auf einer riesigen Lichtung. Geblendet kneife ich die Augen zusammen. Wie lange bin ich schon in der Obhut von Akatsuki? Die Sonne geht gerade auf, also muss ich lange außer Gefecht gewesen sein… Der Angriff trifft mich vollkommen unerwartet. Ein Shuriken erscheint scheinbar aus dem Nirgendwo, streift meinen Arm und fügt ihm eine nicht ernst zu nehmende Wunde zu. Trotzdem schreie ich kurz vor Schmerz auf. Dann packt mich eiskalte Wut – Angriffe aus dem Hinterhalt waren mir schon immer zuwider gewesen. Reflexartig greife ich nach meinen Kunais, aber mein Griff geht ins Leere – der blonde Perversling hatte sie mir schließlich abgenommen. Also besteht meine einzige Chance darin auszuweichen. Immer noch so gut wie blind, schließe ich die Augen damit ich mich besser auf die Geräusche meiner Umgebung konzentrieren kann. Keinen Moment zu spät, schon höre ich ein weiteres Shuriken durch die Luft zischen. Mit einer fließenden Bewegung weiche ich aus und begebe mich in Defensivstellung. Jetzt kommen breit gefächert aus mehreren Richtung Shuriken und Kunais, also ist der Angreifer nicht allein gekommen. Wütend runzle ich die Stirn, jetzt bloß keine falsche Bewegung. Ich mache einen schnellen Schritt zur Seite, ducke mich kurz – die meisten Waffen stecken wohl inzwischen an der Stelle, an der ich eben noch stand. Dann höre ich noch einige Nachzügler und wage einen Sprung nach vorne und rolle mich mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze ab. Dort bleibe ich dann in Kauerstellung, die Beine weit gespreizt für einen sicheren Stand und mit einer Hand auf dem Boden gestützt. Ich kann nur hoffen, dass ich das Terrain vor mir einigermaßen gut in Erinnerung habe, denn solange ich nichts sehe, bin ich recht aufgeschmissen. Während ich versuche die Lichtung in Gedanken zu rekonstruieren, folgen weitere Shuriken – wieso checken die nicht, dass das bei mir nichts bringt?! Einen weiteren Sprung nach vorne wage ich nicht, ich würde mitten auf der Lichtung stehen und wäre noch angreifbarer. Im letzten Moment entscheide ich mich für Flickflacks nach hinten. (Dieses verdammte Kleid stört dabei ja üüüüüüüüüberhaupt nicht.) Allerdings habe ich jetzt eine Felswand im Rücken, ganz und gar nicht lustig – ich habe schließlich keine gute Fluchtmöglichkeit mehr. Aber ich würde ganz sicher nicht sterben, nicht ohne zu kämpfen! Ich taste nach den auf dem Boden verstreuten Kunais und gehe lächelnd in Angriffsposition. Aber bevor ich etwas Unbedachtes tun kann, wird die Lichtung auf einmal von unzähligen Detonationen erschüttert. Verwirrt reiße ich die Augen auf, doch schon ist alles vorbei. Als der Blauäugige auf mich zutritt, ignoriere ich die Bemerkung “Darüber müssen wir uns nochmal unterhalten, Prinzesschen, un.” Argh, erst jetzt fällt mir auf, dass ich mich alles andere als Princess-like verhalten haben. Mist. Ich richte mich unter seinem lauernden Blick wieder auf… Als er merkt, dass ich nicht vorhabe auf seinen Köder anzuspringen, kommt er zu meiner Überraschung zu mir herüber und murmelt, als wäre er gerade erst zum Ort des Geschehens gekommen, “Verdammte Kleinkriminelle”. Es ist ja nicht so, dass ich glaube er würde das auf sich beruhen lassen, aber ich will ihn vorher noch ein bisschen besser kennen lernen. Feindesbeobachtung, rede ich mir ein. Ohne zu fragen nimmt er meinen Arm und ich wimmere leise als er die blutende Wunde untersucht. “Das müsste reichen”, meint er, nachdem er mir den Arm verbunden hat. “Danke” Ich erröte erneut. Er war dabei so unglaublich sanft und vorsichtig gewesen. “Wir werden heute noch erwartet. Also sollten wir und beeilen, un” Mit seiner Hand greift er in eine Tasche, die an seinem Gürtel befestigt ist und als er sie wieder heraus zieht hält er eine kleine weiße Kugel in der Hand. Dann knetet er das Zeug kurz und als er seine Hand wieder öffnet, hält er eine weiße Skulptur eines Vogels in der Hand. Faziniert betrachte ich die Figur. “Das ist meine Kunst, un!” Er formt ein Fingerzeichen und der Vogel wird schlagartig größer. Der Blonde springt auf dessen Rücken, bietet mir seine Hand an um mir hoch zu helfen und zieht mich hinter sich auf den Vogel. “Halt dich gut fest, Prinzesschen”, meint er grinsend und ich klammere mich an seinen Mantel, als wir abheben. “Wie heißt du eigentlich?” Ich will es nun endlich wissen und bin froh darüber, dass er so nicht sehen kann wie mir das Blut in die Wangen schießt. “Deidara” Der Rest des Fluges verläuft ziemlich still. “Hier machen wir Rast” Ich habe gar nicht bemerkt wie spät es geworden ist, so sehr war ich in meinen Gedanken versunken. “Es ist nicht mehr weit, aber ich muss dir jetzt die Augen verbinden, un” Widerwillg nehme ich die Binde. Ich habe zwar nicht die geringste Lust dazu, aber das ist besser als wieder betäubt zu werden. Als ich sie endlich wieder abnehmen darf, befinden wir uns in einem relativ kleinem Raum. Die Wände sind aus Stein, also tippe ich darauf, dass wir in einer Art Höhlensystem sind, welches als Hauptquartier dient. Die einzigen Möbel sind zwei Schränke sowie zwei Betten. “Wo bin ich hier?” “Im Hauptquartier. Genaugenommen in meinem Zimmer” Mit den Worten verlässt er den Raum. Ein Schlüssel wird im Schloss herumgedreht und ich bin allein. Neugierig betrachte ich das kleine Fenster. Man kann es öffnen, wäre es nicht mit ein paar Ketten versiegelt. Mir kommt eine Idee. Mit einem Feuerjutsu erhitze ich das Glas. Danach gehe ich erst in Deckung bevor ich ein Wasserjutsu anwende. Wie ich gehofft habe zerspringt das Glas sofort in tausend Teile. Ohne zu zögern springe ich durch das Fenster hinaus und renne. Egal wohin aber ich musste hier weg. Kurze Zeit später kommt ein Wald in Sicht. Dankbar für die Deckung laufe ich hinein. Dummerweise achte ich überhaupt nicht auf den Weg. Mein Fuß verheddert sich in einer Baumwurzel und hastig beiße ich mir auf die Lippe um den Schrei zu unterdrücken. Verdammt. Der rechter Fuß ist verstaucht und nun fängt es auch noch an zu schütten. Das ist eindeutig nicht mein Tag. So vorsichtig wie möglich stehe ich auf und belaste versuchshalber den Fuß. Tränen füllen meine Augen als ich den höllischen Schmerz spüre. Aber ich muss weiter. Unbedingt. Mit meinem Chakra blockiere ich den Schmerz und laufe weiter. Erst Stunden später hört es auf zu regnen und nur mit Mühe schaffe ich es nicht schluchzend zusammenzubrechen. Schlafmangel, Hunger, die Kälte und der Schmerz machen mir zu schaffen. Einzig und allein die Lichter in einiger Entfernung treiben mich weiter an und stellen sich schließlich als Stadt heraus. Hier kann mir bestimmt jemand sagen wo ich war, doch noch bevor ich sie betreten kann, kommen mir vier betrunkene Typen entgegen. Normalerweise kein Problem aber Momentan geht mir das Chakra aus. “Hey Süße *hick* hasdu heude Abend *hick* scho was vor?”, lallt einer von ihnen. “Ja”, antworte ich kalt. “Sei doch nichso”, meint ein anderer, kommt auf mich zu und streckt seine Hand nach mir aus. Mit einem Tritt befördere ich ihn gegen einen Baum. Er steht nicht wieder auf. Die anderen kommen und ich weiche zurück. Mein Chakra reicht gerade noch so um den Schmerz noch ein paar Minuten nicht spüren zu müssen. Danach ist es wohl aus. Plötzlich wird die Nacht taghell und die Druckwelle eine Explosion lässt mich nach hinten taumeln. Mir ist nun alles gleichgültig und schluchzend lasse ich mich auf den Boden plumpsen. “Warum haust du auch ab, un”, murmelt Deidara und zieht seinen Mantel aus. “Dir ist doch sicher kalt” Er wirft einen Blick auf meine durchnässten Klamotten bevor er mich dann in seinen Mantel wickelt. Als ich mich danach immernoch nicht rühre hebt er mich sanft hoch und trägt mich zu einem Vogel. “Ist ja gut” Er scheint eindeutig überfordert mit meinen Tränen. Mir ist im Moment vollkommen egal, dass er zu den Bösen gehört. Immernoch schluchzend schmiege ich mich an ihn und kralle meine Finger in sein T-Shirt. “Was ist das den für eine Schlampe?”, fragt eine Stimme, als wir wieder im Hauptquartier sind. “Geht dich nichts an, un” Diesmal werde ich in einem anderen Zimmer untergebracht, eines ohne Fenster. Als Deidara mich auf dem Bett absetzt und dann das Zimmer verlässt kommt jemand anderes herein. “Ähm... gibt es hier ein Bad?” Ohne seinen Platz an der Tür zu verlassen, ohne ein Wort zeigt der rothaarige auf eine andere Tür, die ich bis jetzt nicht mal bemerkt habe. “Danke” , murmele ich, verschwinde im besagten Raum und schließe ab. Laut dem was ich über Akatsuki weiß, sind alle männlich und S-Rang Nuke’nins. Da wollte ich ganz sicher nicht mit einer offenen Tür duschen. Als ich fertig bin, wickle ich mich in ein großes Handtuch, das mir jemand zurechtgelegt hatte. Misstrauisch sehe ich mich noch mal um, das ist nicht unbedingt die beste Kleidungswahl, wenn man bedenkt wo ich bin, aber mein Kleid ist noch immer nass - seit meinem “Ausflug” auch furchtbar schmutzig - und Deidaras Mantel will ich nicht wieder anziehen. Seufzend verlasse ich das Badezimmer wieder. Überrascht sehe ich mich um als ich bemerke das niemand mehr da ist, aber dann höre ich die leisen Stimmen vor der Tür. Mein erster Fluchtversuch hatte mir wohl überhauptnichts gutes eingebracht. Ich lehne mich an die Wand und schließe müde die Augen. Was will Akatsuki von mir? Ich bin doch schließlich nur eine einfache Prinzessin. Wie könnte ich ihnen da von Nutzen sein? Gar nicht, sollte man meinen. Als ich meine Augen wieder öffne, liegt auf dem Bett auf einmal ein Kimono. Entsetzt schaue ich mich im Zimmer um, ich bin mir sicher, dass vorhin noch keiner da gelegen hat. Wie konnte hier jemand reinkommen ohne dass ich es bemerkt habe? Und verdammte Scheiße, was hat er gesehen?! Resigniert sinke ich wieder zurück, es ist eh zu spät sich darüber aufzuregen... Doch dann betrachte ich ihn genauer. ‘Er ist wunderschön’, denke ich ‘Ob er wohl für mich ist?’ Vorsichtig streiche ich über den Stoff. Er ist kühl und ist unglaublich seidig und weich. “Und? Sagt dir der Stoff zu, Prinzesschen?”, ertönt es auf einmal. Erschrocken blicke ich auf und mein Blick trifft auf ein Paar himmelblaue Augen. Deidara. Um zu überspielen, dass ich über seine Frechheit, noch ein Mal reinzukommen während ich nur mit einem Handtuch bekleidet bin, alles andere als erfreut bin, meine ich hochnäsig: “Ich habe schon besseres gesehen, aber von euch kann ich ja nicht mehr erwarten” “Du kannst auch gerne ohne Kleidung herumlaufen, un” Ich schnappe nach Luft und kneife wütend die Augen zusammen. Was fällt dem eigentlich ein? Der kann echt froh sein, dass ich gerade die Prinzessin mimen muss - jeden anderen hätte ich windelweich geprügelt, oder mich zumindest an ihm gerächt. Aber zu meinem Entsetzen muss ich mir eingestehen, dass ich meinem Gegenüber nicht ein Haar krümmen würde, egal was er tun oder lässt. Außerdem fängt bei dem Gedanken mein Herz an schneller zu schlagen. Ich werfe ihm noch einen vernichtenden Blick zu, teils weil er sich über mich lustig macht, teils weil ich so auf ihn reagiere, schnappe mir den Kimono und verschwinde wieder im Bad. Nicht ohne die Tür hinter mir zuzuschlagen und mit einem hörbaren “klick” abzuschließen. Seufzend lasse ich mich gegen die Tür sinken und rutsche daran herunter bis ich auf dem Boden sitze. “Bitte lass ihn nicht gesehen haben das ich rot geworden bin”, flüstere ich. Nachdem ich den Kimono angezogen habe hole ich nochmal tief Luft und verlasse dann mit angehaltenem Atem das Bad. Nur um dann erleichtert aus zu atmen als ich merke, dass er weg ist. Was sollte ich nun tun? Ein Fenster gibt es nicht und vor der Tür steht wahrscheinlich jemand. Mein Chakra hat sich noch nicht regeneriert und mein verstauchter Knöchel meldet sich nun auch wieder. Der Schmerz trifft mich völlig unerwartet. Keuchend sacke ich auf dem der Bett zusammen, es war keine gute Idee gewesen den Schmerz zu unterdrücken und weiterzurennen. “Der Kimono steht dir Prinzesschen” Plötzlich war Deidara wieder da. “Hör auf mich so zu nennen” Missmutig sehe ich ihn an. Meine Geduld und Selbstbeherrschung bekommt langsam Risse. “Schonmal was von klopfen gehört?” “Warum sollte ich anklopfen, wenn ich mein Zimmer betrete?”, meint er grinsend und kommt auf mich zu. Hastig stehe ich auf. Ich war in seinem Zimmer?! Während er immer näher kommt weiche ich zurück und versuche dabei meinen verletzten Knöchel nicht zu belasten. Natürlich unauffällig. Dummerweise habe ich plötzlich eine Wand im Rücken. Bevor ich nach links ausweichen kann - rechts steht das Bett - legt er seine Hand neben meinem Kopf an die Wand und mein Herz beginnt zu rasen. “Und jetzt: verrate mir wer du wirklich bist, un” Er legt eine Hand unter mein Kinn und zwingt mich ihm in die Augen zu sehen. “D-Du weißt wer ich bin. Ich bin die Prinzessin des Wasserreichs, Ai” “Und seid wann beherrscht eine Prinzessin Taijutsu oder Ninjutsu? Glaub nicht wir hätten nicht gemerkt, wie du das Fenster zerstört hast. Also, wer bist du?” Um seine Frage zu beantworten müsste ich ihm meine gesamte Lebensgeschichte erzählen und das kommt definitiv nicht in frage. “Lass mich in Ruhe” Ich winde mich aus seinem Griff um über das Bett nach rechts zu flüchten. Bevor ich auch nur weiter als ein paar Zentimeter komme sacke ich vor Schmerz wimmernd in mich zusammen. Anstatt etwas zu sagen hebt er mich hoch und setzt mich auf die Bettkante. “Ich hab gesagt, du sollst mich in Ruhe lassen!” Ich versuche von ihm weg zu rutschen, aber er hält mich mit einer Hand fest und untersucht mit der anderen Hand meinen Fuß. “Du hättest etwas sagen sollen, un”, murmelt er, lässt mich los und verschwindet im Bad. Kurze Zeit später kommt er mit einem Verband in der Hand wieder. Überrascht sehe ich ihn an. Ich war doch seine Geisel, oder? Warum kümmerte er sich dann so um mich? Obwohl er vorsichtig ist treibt mir der Schmerz Tränen in die Augen. “Tut mir Leid” Er streckt seine Hand aus und wischt sie von meinem Gesicht. “Warum?”, flüstere ich. “Deswegen, un” Sanft nimmt er meinen Kopf in seine Hände und küsst mich. Mein Herz setzt kurz aus und beginnt dann wieder zu rasen. Nachdem ich den ersten Schock überwunden habe schließe ich meine Augen und erwidere ich seinen Kuss. Meine Hände krallen sich in sein T-Shirt. ‘Lass diesen Moment nie zu Ende gehen’, flehe ich in Gedanke. Aber er unterbricht den Kuss. “Das wollte ich schon die ganze Zeit tun” Sanft löst er sich von mir. “Du solltest ein bisschen schlafen” “Warte!” Ich wollte nicht das er ging “Bitte” Knallrot wende ich meinen Blick ab. “Was ist?” Verwundert sieht er mich an. Er schien eher erwartet zu haben, dass ich ihn hochkant rauswerfen würde. “Geh nicht... I-Ich hab Angst” So war es wirklich. Einsamkeit hatte mir schon immer zu schaffen gemacht, besonders wenn ich an einem unbekannten Ort war, war es mir nahezu unmöglich zu schlafen wenn ich allein war. Er kommt zurück, setzt sich neben mich und zieht mich auf seinen Schoß. “Wenn meine Prinzessin es wünscht” Dankbar schmiege ich mich an ihn und schlafe irgendwann ein. Als ich am nächsten Morgen wieder die Augen öffne bin ich zurück in meinem Zimmer. War das alles nur ein Traum gewesen? Dann bemerke ich den Zettel neben mir: “Wir sehen uns wieder, Prinzesschen” Hastig verstecke ich den Zettel unter meinem Kopfkissen, ziehe etwas anderes an - ich wollte den Kimono unbedingt behalten - und verlasse seufzend den Raum. Ich habe nicht die geringste Lust in dieses Leben zurück zu kehren. (... drei Monate später...) “Ihr seid zu langsam!”, ruft Lee nun schon zum sechsten Mal. Ich bereue schon am zweiten Tag der Mission, dass ich zugesagt habe Tenten zu vertreten und wechsle mit Neji einen genervten Blick. Er hatte sein Versprechen gehalten, so dass ich ohne Probleme weiter Ninja sein konnte. Trotzdem hatte ich Deidara seit dem keinen einzigen Tag vergessen, obwohl mich so langsam Zweifel plagen. Warum kommt er nicht? Bin ich ihm denn so unwichtig? “Sachi! Duck dich”, ruft Lee plötzlich. Ich bin zu langsam, aber Neji kommt mir zur Rettung indem er mich beiseite zieht. Als die feindlichen Ninjas auf uns zu kommen ziehe ich meine Katanas. Endlich eine Gelegenheit um meinen Frust los zu werden. Während Neji, Lee, Guy und mir langsam die Kraft ausgeht und unsere Bewegungen immer langsamer werden, kommen immer mehr Feinde. Flucht ist ausgeschlossen, weil sie uns eingekreist haben. Plötzlich explodiert um uns herum alles. Kann es sein? “Dich kann man echt nicht allein lassen, un”, ertönt eine Stimme von oben. “Deidara!” Als er direkt vor meinen Füßen landet, renne ich auf ihn zu. “Nicht so stürmisch, Prinzesschen!”, grinsend fängt er mich auf und küsst mich dann leidenschaftlich. Plötzlich spüre ich, wie jemand auf uns zu kommt. Gerade rechtzeitig mache ich mich von dem Blonden los, wirbele herum und wehre Lees Tritt ab. “Warum verteidigst du ihn!” “Weil ich ihn liebe!” Erschrocken über mein Geständnis greife ich ihn an. “Verräter!”, schreit er mich an. Und dann sehe ich nichtsmehr. Überall ist Rauch und jemand zieht mich nach hinten “Lass uns gehen, un” Mitten im Wald landet er auf einer Lichtung, zieht mich von dem Vogel herunter und drückt mich gegen einen Baum. Bevor er mich abermals küssen kann, pieke ich ihm mit einem Finger in die Brust. “Wo warst du so lange?” Er schnappt meinen Finger, zieht ihn zu seinem Mund. “Wenn ich nicht gerade beschäftigt war, habe ich auf etwas sehr wertvolles aufgepasst, un”, meint er, haucht einen Kuss auf meine Fingerspitze und schaut mir dabei tief in die Augen. “Und das wäre?”, frage ich mit hochgezogener Augenbraue, während ein Kribbeln von der Stelle aus, die sein Mund berührt hat, durch meinen ganzen Körper läuft. “Ich bin mir sicher du weißt es”, murmelt er sanft und kommt meinen Lippen immer näher. “Ich will es von dir hören”, hauche ich, kaum noch in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. “Jemand, den ich sehr liebe, obwohl sie ziemlich hochnäsig und stur sein kann.” Er macht eine bedeutungsvolle Pause. “Und dieser Jemand bist du”, flüstert er mit rauer Stimme und küsst mich ganz sanft. Doch der Kuss wird drängender, fordernder. Keuchend löse ich mich kurz von ihm “Lass mich nie wieder allein” Ich vergrabe meine Hände in seinen wunderschönen, blonden Haaren und ziehe ihn wieder zu mir herunter. “Keine Sorge. Dazu wäre ich gar nicht in der Lage”, knurrt er besitzergreifend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)