Red Moon von HiYasha (Bellas Leben nimmt eine völlig ungeahnte Wende: sie wird zum Werwolf) ================================================================================ Kapitel 8: Meine Kleine ----------------------- Hallo liebe Leser, dieses Kapi habt ihr majan25 zu verdanken -winkewinke- Sie brachte mich auf die Idee, mal die Erzählersicht zu wechseln. Und daher bekommt ihr jetzt ein Kapi aus Jacobs Sicht. Bin gespannt, wie es euch gefällt… erzählt es mir doch!!! Viel Spaß dabei Hi-chan Meine Kleine Ich war vollkommen baff. Mann, dem hatte sie es aber gegeben! Die anderen schauten genauso dumm aus der Wäsche wie ich. Da schau an. Von wegen kleiner Frischling. Und ich hatte noch Angst um sie gehabt, dass sie derbe eins auf die Mütze kriegt. Und dann das! Ich saß zwar ganz ruhig und gelassen da und tätschelte ihr den pelzigen Kopf, aber mein Herz hämmerte, und mir platzte fast die Brust vor Stolz. Meine Scheiße! Ich erkannte meine kleine Bella kaum wieder. Das zurückhaltende, graue Mäuschen, das sonst immer ruhig und schüchtern in der Ecke gesessen hatte, hatte es gerade mit dem größten Raufbold des Rudels aufgenommen. Und sie hatte ihm ordentlich gezeigt, wo der Hammer hängt. Ich musste ihr noch mal den erhitzten Kopf kraulen, so stolz war ich auf sie. Das Tier tat ihr gut. Ha, wenn ich ihr das sagen würde, dann würde sie mich giftig anfunkeln und mich überzeugen wollen, dass es vollkommen anders war. Was ich ihr auch nicht übel nehmen würde… Klar ist es zum Kotzen, sich ständig ungefragt hin- und her verwandeln zu müssen – wie hatte ich das erst gehasst… Erst viel später sah ich ein, dass es auch durchaus seine Vorteile haben konnte, so eine Bestie mit sich herum zu schleppen. So ein Tier denkt nicht viel nach. Es grübelt nicht, es zweifelt seine Existenz nicht an… und es macht sich verdammt wenig Sorgen darum, ob einen die anderen nun mögen oder nicht. Es kommt auch so klar. Bewundernswert! Und es macht stark! Tja, aber davon hat sie jetzt noch nicht all zu viel. Sam kam zu uns herüber. Er grinste, zu mir sagte er kein Wort. Sie ließen mich echt in Ruhe. Alle! Ich hatte wohl genug gebrüllt, dass sie mich mal kreuzweise könnten und keinen Wert auf ihre Kommentare legte, was ich mit der Dame hier neben mir anstellen sollte. Er nickte ihr nur auffordern zu und sie folgte ihm anstandslos. Was sollte sie auch machen? Sie steckte in dem Tier fest, und würde ohne Hilfe da nicht wieder so schnell heraus kommen. Paul hatte sich auch schon getrollt. Er würde wohl nach Hause laufen und sich was Neues zum Anziehen holen - mal wieder - wenn der Schrank noch irgendwas hergab, bei dem Verbrauch, den der Junge hatte. Aber er konnte sich ruhig Zeit lassen, was zu suchen, denn so aufgewühlt und durcheinander wie Bella wohl war, würde es eine Weile dauern, bis sie den Pelz wieder loswurde. Übrigens ein sehr kleidsamer Pelz. Und dazu kostenlos. Ich kicherte. Sie war ein sehr hübscher Wolf, wenn auch mit einem unglaublich langen, zotteligen Fell. Und erst die Farbe: schokoladenbraun! Zum Anbeißen. Schmal und wendig war sie, richtig zierlich gegen uns Brocken. Und ihre Augen! Rehbraun mit schwarzen Strahlen, genauso schön wie die, die sie als Mensch hatte. Ich könnte ewig in sie blicken… Tja… sind wir mal wieder soweit…deswegen hatte ich hier weg gewollt. Und nun war ich schon wieder hier, an ihrer Seite… Ich seufzte, streckte mich aus zurück ins Gras, legte die Füße übereinander und schaute in den blauen Himmel über mir. Tatsächlich herrschte in dieser verregneten Gegend mal so was wie gutes Wetter. Pah. Das hatte mich voll von den Socken gehauen! Bella. Das kleine Bleichgesicht. Vom Stamm weg seit Generationen. Und ausgerechnet sie hatte es erwischt. Ich hatte ihm nicht geglaubt, als Sam mich anfunkte. Ich war ja weit droben in Kanada, und ich hatte vor, weiter zu laufen. Ich wollte nicht zurück zu all dem Scheiß. Mein Herz hatte es schon zerrissen, also was sollte ich da noch? Ausbluten? Ne, ich wollte nur meine Ruhe haben. Musste dieser kleine Drecksack Edward echt noch eins draufsetzen und mir diese verdammte Einladung zuschicken. Wo mir doch eh schon klar war, dass er gewonnen hatte. Er hatte die Frau, die ich wollte. Und er hatte ihr sogar einen Antrag gemacht. Einem Mädel mit grade mal 18 Jahren. Von der Schule weg heiraten… Und sie hatte auch noch zugestimmt. Wie im Mittelalter… Altbackener Sack… Wobei meine Schwester das ja auch gebracht hatte. Aus Liebe! Verdammt! Ich hätte Bella auch geheiratet, aus Liebe, wenn sie das gewollt hätte. Ich hätte alles für sie gemacht! Aber ich hatte nie den Eindruck gehabt, dass die jetzt grade aufs Heiraten so besonders scharf gewesen wäre. Und ich hatte doch tatsächlich noch gehofft, nachdem sie mich so geküsst hatte, freiwillig, von sich aus, ohne von ihr hinterher eine verpasst zu kriegen… dass ich eine winzig kleine Chance hätte, dass sie den Lackaffen doch noch stehen lässt und zu mir kommt. Immerhin hatte ich ihr aufgezeigt, dass sie wirklich was für mich empfand. Ich konnte es doch sehen und spüren, ihre erröteten Wangen, ihr schneller Atem, das Leuchten in ihren Augen… Verdammt, wie oft waren wir schon so kurz davor gewesen… damals, als der Drecksack sich verdrückt und sie stehen gelassen hatte. Die Luft war wie geladen gewesen, es waren nur noch Millimeter zwischen unseren Lippen… und ich Arsch hatte mich nicht getraut, weiter zu gehen, den ersten Schritt zu wagen. Dabei hatte sie doch gewollt…ich konnte ihr hämmerndes Herz hören, wenn sie in meinen Armen lag… und das hatte sich nicht geändert, auch als er zurückgekommen war. Klar, sie hat mir weiß Gott was erzählt. Edward hinten, Edward vorne, aber da war auch noch was für mich in ihr. Das konnte sie nie ganz weg bekommen. Und ich? Hab versucht, es hervor zu zerren. Wollte nicht mehr geduldig dasitzen und nur warten. Nein, ich hatte alles versucht… und verloren. Und dann hatte ich diese dämliche Einladung gekriegt. Sozusagen die Bestätigung mit Stempel drauf, dass sie ihm gehörte. Unwiderruflich. Auf so Gesten stand er ja. Das musste dann noch sein, mir das unter die Nase zu reiben. Na ja, hoffen wird man ja noch dürfen. Wenigstens hatte ich es versucht. Immerhin, der Kuss war echt gewesen… daran konnte er nichts ändern, und sie küsste so verdammt gut…mir hatte es glatt den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich darf gar nicht dran denken, mir wird jetzt noch schwindelig. Huh… Aber war wohl nichts… Und ich hatte mich vom Acker gemacht. Und dann kam Sams Durchsage. Man, ich kann’s jetzt noch nicht so recht fassen. Ich war schon eine Woche unterwegs gewesen, als ich es gehört hatte. Und ich schoss los, bin die ganze Strecke nur gerannt, denn ich wollte selbst sehen, ob er Recht hatte. Meine Güte, war ich alle, als ich ankam. Ich hätte auf der Stelle einschlafen können, so erschöpft war ich. Und dann sah ich sie da an Sams Tisch, verwirrt, die Augen so groß wie die einer Katze, Angst und Unsicherheit standen ihr ins Gesicht geschrieben. Ich hatte keinen Nerv, noch groß was zu sagen, aber ich wusste, da konnte ich sie nicht lassen. Also nahm ich sie an die Hand. Und sie kam einfach mit. Scheiße, sie hat solches Vertrauen zu mir… immer noch. Ihre Hand zu spüren in meiner… ich hatte gedacht, das würde nie mehr geschehen… das wäre vorbei. Als wir dann in der Hütte waren, da wusste ich überhaupt nicht mehr, was ich tun sollte. Am liebsten hätte ich sie in die Arme genommen, aber das erlaubte ich mir nicht. Also hab ich sie einfach stehen lassen und mich verdrückt. Sie hatte mich doch auch stehen lassen.. Man, war das fies. Aber ich… ich hatte doch von ihr weg kommen wollen. Und dauernd an ihr rumzufummeln war dazu echt nicht gerade förderlich. War trotzdem blöd. Und feige. Aber lange hatte ich es eh nicht ausgehalten. Ich hatte noch nie mitansehen können, wenn sie weinte. Aber wie sollte ich nur mit ihr umgehen? Mit ‚Edwards Braut‘? Dafür war ich dann dahin geschmolzen, als sie Rotz und Wasser bei mir geheult hatte. Alles war umsonst gewesen, die ganze Rennerei nach Kanada. Ich hatte noch versucht, vor allem davon zu laufen, aber es holte mich immer wieder ein. Und ich musste sie dann gleich noch in mein Bett holen. Mann! Kacke… Ob sie überhaupt wusste, was sie da mit mir anstellte? Ich glaube, sie hatte nicht mal den leisesten Schimmer davon… Lag die in meinem Bett! Gut, sie war schnell eingeschlafen. Und ich auch. Nachdem es ihr wieder gut ging, war ich einfach nur noch müde. Dann der Schrei im Schlaf… und sie als Wolf in meinem Bett. Tja, das kannte ich doch zu gut von mir selbst… nur als sie sich dann wieder zurück verwandelte… Du meine Güte… Lag die Kleine direkt neben mir, splitterfasernackt! Also ich hab ja schon viel Selbstbeherrschung. Aber das war schon hammermäßig. Die Dame meines Herzens, ohne jegliche Klamotten hautnah an meiner Seite. Sam, ich danke dir für deine vielen Übungen… die hatte ich brauchen können… Aber es ging, ich hatte mich im Griff, konnte wieder ruhig atmen, und ich lag da, stundenlang, und sah sie nur an. Mein Gott, wie schön sie ist. Und wie zerbrechlich. Und auch das, was man sonst nicht so sieht, ist sehr ansehnlich. Mist, jetzt werde ich rot. Trotzdem hab ich die Finger von ihr gelassen. Na ja, beinahe. Ich konnte mir nicht verkneifen, ihr ganz vorsichtig den Rücken zu streicheln. Auch wenn ich mich dafür noch verfluchen werden… Ihre Haut ist so verdammt zart, und sie riecht so unbeschreiblich gut. Aber ich sollte das lassen. Ist besser für mich. Und für sie. Denn sie ‚gehört‘ immer noch dem Lackaffen, der sie mit einer bombastischen Hochzeit zu der Seinen machen will, sie mit seinem Namen und seinem Geld ausstatten und mit wegnehmen will. Und ich hab keinen Schimmer, ob das noch Sache ist oder nicht. Ob der auch einen Wolf im Bett haben will? Ich schon… Ich hatte sie nie verbiegen wollen, habe sie schon immer so gemocht, wie sie war. Schon als sie klein war. Na ja, das ist lange her, und damals war sie nur eine Spielkameradin, die von ihrem Vater regelmäßig angeschleppt wurde. Erst als sie dann wieder zurückkam, da hatte es mich vollkommen umgehauen. Man, war sie schön geworden. Ein Gedicht von einer Frau. Schlank, zierlich, ein wenig unbeholfen, aber das glich sie dreimal aus mit ihrem Charme. Wenn sie lachte, schmolz ich dahin. Und sie lächelte mich oft an. Dachte ich… bis dieser Blutsauger an ihr dran hing. Viel gelächelt hat sie dann nicht mehr. War ihr wohl vergangen, als sie rausbekommen hatte, was er war. Ha, ich hatte ja selbst keine Ahnung, wer hier alles was war. Es sagte ja keiner was. Ich blicke das bis heute nicht, warum die so ein Geheimnis draus machen und man nicht mal was gesteckt bekommt, was da in einem schlummert. Und dann, wenn’s passiert, dann haut‘s einem glatt das Hirn weg. Kotz mich das an, dass die das so geheim halten. Wenn man wenigstens eine Spur von Ahnung hätte, was da passiert, wenn man auf einmal explodiert. Da hatten Billys Beschwichtigungen dann auch nimmer viel geholfen, als ich mitten in unsrem Wohnzimmer zum Wolf mutierte. Man, ich hätte beinahe die ganze Hütte demoliert, als ich versuchte, da rauszukommen. Wer denkt denn auch, dass der ganze Hokuspokus, den sie abends an den Lagerfeuern erzählen, nicht nur reine Märchen sind? Klar, der Häuptling Soundso, der sich in einen Wolf verwandelte, um seinen Stamm zu schützen… klingt toll. Super Kerl, spannende Story. Wie Superman! Aber dass da was dran war mit all den kalten Wesen und den Wölfen. Verdammt! Schneewittchen gab es doch auch nicht mit ihren sieben Zwergen… Und die kleine Bella musste sich ja so ‘nen Vampir angeln, und ich mutierte zum Werwolf. Immerhin war sie schnell drauf gekommen. Und sie hatte sich nicht die Bohne drum geschert. War ihr vollkommen egal, was einer war. Aber das galt für ihn leider genauso wie für mich. Es war ihr damals schon vollkommen egal gewesen, wie sie anderen geglotzt hatten, als ich sie mit dem Motorrad von der Schule abgeholt hatte. Tja, Bella und ein Indianer… Und dann tätschelte sie mir einfach den Kopf, als ich als Wolf neben ihr rumhing. Und das vor allen Vampiren. Echt cool, die Frau. Nur warum sie ums Verrecken selbst so ein ekelhafter Vampir werden möchte, das leuchtet mir nicht ein. Nicht mal Klein-Eddi wollte das… wenn ich dem Glauben schenken kann. Wenn der sie nicht heimlich wieder so manipuliert hat, dass sie meinte, dass sei das absolute Nonplusultra. Sie tut ja eh alles, was er will. Mehr als ihr gut tut. Und sie merkt nicht mal, was er mit ihr macht. Ist sie so verblendet? Macht Liebe so blind? Bin mal gespannt, wie das jetzt weiter geht, was Eddi-Arschloch sagen wird, wenn er sie wieder sieht. Ob er immer noch mit ihr groß Hochzeit feiern will, wo sie zum Wolf geworden ist? Ob er sie immer noch zur Frau haben will, wenn er ständig Angst haben muss, dass sie durchdreht und ihn zerfleischt? Und wo sie jetzt nicht mehr zu Seinesgleichen werden kann? Denn ein Vampir wird sie nun nicht mehr werden können. Das würde sie umbringen. Ihr Gift ist für uns tödlich. Und das weiß er. Und sie wird sich noch verändern, ob ihm das passen wird oder nicht. Ha, da hat er mal keinen Einfluss drauf. Das gefällt mir richtig. Sie wird wachsen, stärker werden, Muskeln kriegen. Sie wird sicher mutiger werden, selbstbewusster. Zumindest war es bei uns allen so. Na, ob er das mögen wird? Der chauvinistische Schleimscheißer? Dem gefiel es doch, dass sie so zart und schüchtern war. Beeinflussbar. Wachs in seinen eiskalten Händen. Konnte ihr was vorfaseln und sie fiel auf ihn und sein Gesülze rein. Aber sicher ist das nicht, dass sie es mal rafft. Ich hab schon oft gedacht, jetzt müsste sie ihn doch durchschaut haben, müsste blicken, was er da mit ihr abzog. Aber ne! Sie verzieh ihm eins ums andere. Der konnte verbocken, was er wollte… sie verlassen, sie anlügen, einsperren, in Gefahr bringen. Voll verliebt hechelte sie ihm weiter hinterher, und ich stand wieder da mit leeren Händen. Nochmal packe ich das nicht, ich hab sie schon zu oft verloren. Ich muss endlich mal auf mich aufpassen. Ich werde wohl da sein und ihr helfen, aber ich werde sie nicht mehr an mich ranlassen. Das ist mir zu gefährlich, das verkrafte ich nicht nochmal. Also Finger weg! Pack dein Herz ein, Alter, in eine Schachtel, pack es weg und schieb die Schachtel weit unters Bett. Und lang nicht mehr hin, bis du dir sicher bist, dass eine es wirklich haben will… sie… oder eine andere. Oh, da kommen sie ja schon wieder… Das ging aber schnell. Sie ist gut… Mann, sei nicht so scheißstolz auf sie… ++xxXXxx++ Na, hat es euch gefallen, Jake mal in den Kopf zu sehen? Ob er Recht hat mit all seinen Vermutungen? Und was wird aus Bella und Edward?? Was meint ihr? Wollt ihr öfter mal ein Kapi aus anderer Sicht? Und von wem alles? Eure Hi-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)