Something. von Mialee (5. Kap. online) ================================================================================ Prolog: -------- Unsicher betrachtete sie sich in dem wuchtigen Silberspiegel an der gegenüberliegenden Wand. Das sonst so glatte Haar, fiel in satten braunen Locken in ihren schmalen Nacken. Das sonst so blasse Gesicht, wurde von zwei leuchtend roten Wangen erhellt. Sie erkannte sich kaum wieder. Wie im Trance war sie an diesem Tag erwacht und hatte sich vorbereitet. Auch die kalte Dusche hatte es nicht besser gemacht. Keinen Bissen hatte sie herunterbekommen, auch wenn ihre Stiefmutter und ihre Großmutter sie noch so sehr baten. Und nun saß sie in ihrem Zimmer, dass sie heute wohl für immer verlassen würde und hörte das rastlose Getrippel der Hauselfen in den Gängen. Durch das Fenster drangen Stimmen zu ihr hinauf. Mehr als hundert Menschen hatten sie in den Gärten ihres Elternhauses versammelt und warteten nur auf sie. Doch das flaue Gefühl lag noch immer in ihrem Magen und trübte ihre Stimmung. Sie hatte sich immer vorgestellt, dass sie an diesem Tag glücklich sein würde und vollkommen zufrieden. Doch nun spürte sie nagende Ungewissheit. Was, wenn sie die falsche Entscheidung traf? Was, wenn sie im Begriff war, ihr Leben zu zerstören? Sie lächelte ihr Ebenbild im Spiegel traurig an. Da hatte sie monatelang hart für diesen Augenblick gekämpft und nun bekam sie kalte Füße. Schon seit sie ein kleines Mädchen gewesen war, träumte sie von ihrer Hochzeit. Sie wollte das, was ihre Mutter nie bekommen hatte. In ihrem Kopf war sie alle Details durchgegangen. Mit acht hatte sie entschlossen, im Sommer zu heiraten. Mit elf wusste sie, dass sie eine Erdbeertorte wollte. Mit vierzehn hatte sie ihren Vater gebeten, die Zeremonie im Garten des Familiensitzes feiern zu dürfen und mit fünfzehn hatte sie sich in den Kopf gesetzt, jeden Brauch zu befolgen, den sie kannte – nur um sicherzugehen. Schließlich war ihre Märchenhochzeit komplett – bis auf ihren Traumprinzen. Das sie ihn schon damals kannte, war ihr nicht in den Sinn gekommen und erst einige Jahre später hatte sie begriffen, dass es, seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte, für sie nur ihn gab. Das er der Richtige war. Als sie ihn das erste Mal getroffen hatte, war sie gerade sechs Jahre alt gewesen und sie hatte noch nicht wissen können, dass der freundliche Junge später einmal ihr Ehemann werden würde. Wenn sie daran zurückdachte, dann fühlte sie sich wie in einem Märchen. Sie lächelte ihr Spiegelbild an. Ja, es war eins. Ihr ganz persönliches Märchen. Sie waren füreinander bestimmt. Ihnen war es schnell klar gewesen, nur ihre Familien hatten eine Weile gebraucht, um zu erkennen, was für die ganze Welt ersichtlich war. In James hatte sie eine verwandte Seele getroffen. Es war seltsam, wie absurd die ganze Situation eigentlich war. Von Anfang an, waren sie auf Widerstand gestoßen. Weder ihre Familie, noch die seine hatten ihre Entscheidung akzeptieren können und hatten lange Zeit versucht, sie umzustimmen. Anstatt sich an ihrem Glück zu erfreuen, waren alte Feindschaften wieder aufgekeimt und fast hätten sie etwas Wundervolles schon im Keim erstickt. Doch sie hatten sich nicht von ihrem Weg abbringen lassen, hatten gekämpft und schlussendlich hatten sie gewonnen. Sie würden heiraten. Sie – Evangeline Malfoy – würde James Potter heiraten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)