Shitsui no Jidai von Aoiyuki (Findest du aus der Vergangenheit?) ================================================================================ Kapitel 16: Ärger gefolgt von Prüfungen --------------------------------------- Hier ist wieder ein neues Kapitel.^^ Hm, ich schreibe recht schnell in letzter Zeit.. naja, wenigstens kommt sie weiter voran. :) „Der Effekt des Antiken Antriebssoldaten ist, dass..“ Mio gähnte zum hundertsten Mal. Ihre pechschwarzen Haare standen von allen Seiten ab und unter ihren Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab. Sie hatte in der Nacht kein einziges Auge zugetan. Die ganze Zeit musste sie an diesen verdammten Typen denken. Und an Fujisawa. Wenn es stimmt, was Feuerprinzessin gesagt hat, muss er den Leuten der Organisation alles mitgeteilt haben. Doch wieso? Was brachte das alles? Sie seufzte wehmütig und legte ihren Kopf auf den Tisch. Letzte Stunde Crowler! Unerträglich. Die ganze Stunde hatte sie nicht aufgepasst. Da er aber sowieso keine Hausaufgabenüberprüfung schrieb, hatte sie…. „…und da ihr so gut aufgepasst habt, schreiben wir jetzt einen Test!“ … großes Pech. Mit einem diabolischen Grinsen teilte Crowler die Blätter aus. Als sie auf ihr Blatt starrte, war ihr gesamter Kopf leer. Sie war weder in der Lage, zu denken, noch etwas hinzuschreiben. Die ersten beiden Fragen hatte sie halbwegs beantwortet, doch je weiter sie kam, umso mehr mühte sie sich ab, wach zu bleiben. Allerdings gelang ihr dies nicht. Ohne zu merken, wie sie den Stift fallen ließ, schloss sie die Augen und schlief ein. Bamm!! Erschrocken schrak sie auf und blickte sich verwirrt um. Ihr lief es kalt den Rücken runter, als niemand anderes als Crowler höchstpersönlich vor ihr stand. Seine Faust hatte er auf dem Tisch aufgeschlagen. ‚Scheiße! Wir schreiben den Test! Oder eher… wir haben ihn geschrieben..‘ Der Professor musterte sie argwöhnisch. Mio merkte, wie die Blicke ihrer Mitschüler auf sie lagen. Au weia. „Da du anscheinend schläfst, schätze ich, dass du fertig bist. Lass mal sehen…“ Bevor sie Einspruch erheben konnte, riss der Lehrer ihr das Blatt aus der Hand. Mit lauter Stimme las er vor: „Erste Frage: Was kann man nicht tun, wenn der Gegner mit Antikem Antriebsgolem angreift? Als Antwort hat sie geschrieben: Man kann nicht aufgeben.“ Die Schüler brachen in Gelächter aus. Mio ballte ihre Hände zu Fäusten. Dieser Mistkerl! „Also wirklich! So etwas kann ich nicht dulden!“ „Ach ja?! Was sollen wir denn von Ihnen denken, wenn Sie in einen Schminkkasten gefallen sind und wie eine alte Tante aussehen?! Wissen Sie überhaupt, wie man eine Puderquaste benutzt?!“ Auf einmal realisierte sie, was sie gesagt hatte, und hielt sich die Hand vor den Mund. Die Klasse brüllte los vor Lachen und kriegte sich erst wieder ein, als Crowler erneut mit der Faust auf Mios Tisch schlug. „DAS.REICHT.JETZT.“ Mio schluckte. Sie sank wie ein Häufchen Elend in ihrem Sitz ein. „D-das.. war n-nicht s-so gemeint, i-ich…“ „Zum Direktor.“ „Nein, das können Sie mir nicht antun!“, versuchte Mio vergebens, ihn davon abzuhalten. „Keine Widerrede. So ein unverschämtes Verhalten dulde ich nicht!!“ Er packte sie am Kragen und schleifte sie zur Tür. „Neeeeein! Das können Sie nicht tun!“ Er ignorierte sie und drehte sich kurz zur Klasse um. „Und wenn jemand von euch noch ein einziges Mal in meinem Unterricht lacht, kommt er ebenfalls zum Direktor!!“ Damit verließ er den Raum. Das Einzige, was man noch hörte, war Mios Betteln um Gnade. Alexis schüttelte den Kopf. Wie konnte sie sich auch mit Dr. Crowler anlegen? Für den Rest ihres Lebens würde sie seine Hass-Schülerin sein. Jaden, der aus seinem Schlaf erwacht war, musste derweil immer noch lachen. „Dem hat sie’s aber gezeigt!“ Syrus schlug sich die Hände vor das Gesicht. „Hoffentlich kommt sie lebend wieder raus…“ Kanzler Sheppard saß mit gerunzelter Stirn über seinen Unterlagen. Rechnungen, Berichte… all dies musste er abarbeiten. Besonders kümmerte er sich um den Vorfall von gestern. Seine Schüler hatten alles erfolgreich erledigt und so schnell würde nichts passieren. Allerdings wusste er weder das Ziel der Organisation noch warum sie ausgerechnet hier war. Vielleicht wussten Jaden und seine Freunde mehr… In diesem Moment klopfte es an seiner Tür. Er sah auf und sagte: „Herein!“ Hinein trat Dr. Crowler, hinter ihm kam die Schülerin Mio hervor. Sheppards Gesicht hellte sich auf. Genau zum passenden Augenblick. „Entschuldigen Sie die Störung, Kanzler Sheppard, aber diese Schülerin hier..“ „Ich werde mit ihr reden, Dr. Crowler. Vielen Dank, dass Sie Mio hierher gebracht haben“, unterbrach der Kanzler ihn. Sprachlos blickte Crowler Kanzler Sheppard an. „Aber Kanzler Sheppard, sie..“ Kanzler Sheppard lächelte höflich. „Könnten Sie uns bitte alleine lasse?“ Der Lehrer blinzelte irritiert. Er brauchte ein paar Minuten, um sich wieder zu fassen. Als er dann den auffordernden Blick des Direktors sah, sagte er schließlich: „S-selbstverständlich! Ich werde nun gehen.“ Damit verließ er das Büro. Unmittelbar danach verbeugte sich Mio und sprach: „Entschuldigen Sie, Kanzler Sheppard, ich…“ „Wie geht es deinen Verletzungen?“ Perplex sah die Schülerin auf. „Ähm, danke, besser…“ Er nickte ernst. „Ich würde gerne mit dir sprechen.“ Mio schluckte. Zwar hatte sie Glück gehabt, keine Standpauke zu erhalten, jedoch war vielleicht dieses Thema noch unangenehmer. „Um die Organisation, richtig?“ Sie senkte ihre Stimme. Der Direktor stützte sein Kinn auf seinen Händen ab. „Wir wissen nicht viel über sie. Ihre Absichten sind unbekannt.“ Die Schwarzhaarige spannte sich innerlich an. Sollte sie es ihm sagen? Nein, sie würde ihn dann nur in Unruhe versetzen. Es würde nichts bringen, egal ob Sheppard es wusste oder nicht. Zudem hatte sie keine Ahnung, ob es wirklich wahr war oder bloß eine Vermutung war. Sie hoffte Letzteres. Außerdem, wer würde schon an die Schule kommen und sie sehen wollen? Seit mehreren Jahren lief alles gut, warum also nicht jetzt auch? Sicher, das mit Fujisawa war in der Tat merkwürdig, doch es gab keinerlei Beweise. Ohne Beweise, keine Aussage. „Wir wissen auch nicht mehr. Chazz Princeton hatte sich gestern mit einem Mitglied der Organisation duelliert, doch wir konnten leider nichts herausfinden. Auch weiß ich nicht, was es mit der Entführung von Mindy und Jasmin auf sich hatte.“ Das stimmte. Sie wusste es wirklich nicht. Der Kanzler nickte nachdenklich. „Verstehe. Mir geht es genauso. Falls du aber irgendeine Idee hast, kannst du sie mir gerne mitteilen.“ Mio zwang sich zu einem Lächeln. „Ja, das werde ich tun. Vielen Dank.“ Irgendwann mal vielleicht. Mal schauen. Das Mädchen verabschiedete sich und trat in den Flur. Sie war so in Gedanken verloren, dass sie beinahe mit jemanden zusammen gestoßen wäre. Sie zuckte zusammen. „Entschuldigung, das tut mir leid!“ Sie sah hoch und blickte in das hübsche Gesicht eines jungen Mannes. Er hatte kinnlange blaue Haare und trug einen weiß-blauen Obelisk Blue Mantel. Seine blauen Augen musterten sie neugierig. „Bist du nicht… Mio Akimiya?“ Die Schwarzhaarige nickte zögerlich. „J-Ja. Und du bist…?“ Sie hätte schwören können, ihn irgendwo einmal gesehen zu haben. Er ähnelte irgendeiner Person. Doch wem? „Zane Truesdale.“ Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen. „Z-Zane Truesdale?? D-der beste Duellant der Schule?“ Dann also Syrus‘ älterer Bruder, fügte sie in Gedanken hinzu. Er lächelte leicht. „E-es freut mich, dich kennenzulernen!“, sagte sie schüchtern. Ihre Wangen färbten sich in ein zartes Rosa. „Wir werden uns bestimmt noch mal sehen.“ Mit diesen Worten verschwand er hinter der Ecke. ‚Mann, sah der gut aus!‘, dachte sich Mio. An dieser Akademie gab es wahrhaftig alle Arten von Leuten. Von Idioten zu Genies. Sie seufzte. Wenn sie doch in Obelisk Blue wäre… „Na, hast du mit Zane geflirtet?“ Erschrocken drehte sie sich um. Alexis stand mit einem vielsagenden Lächeln vor ihr. „W-was? Nein, wir haben uns n-nur vorgestellt.“ „Du wirst ja ganz rot!“, stichelte sie weiter. „Ach, sei still!! Wo sind die anderen?“ „Draußen auf der Wiese ein wenig lernen. Naja, Jaden schläft natürlich.“ „War klar..“ „Und? Wie ist es gelaufen?“, fragte sie interessiert, während die beiden ins Freie gingen. Obwohl es gestern geregnet hatte, schien heute wieder die Sonne. Das Wetter war einfach herrlich. „Naja…“ Missmutig blickte sie zu Boden. „Ist es sehr schlimm? Du darfst doch noch auf der Akademie bleiben, oder?“, fragte Alexis ängstlich. Mio winkte ab. „Ach, nein. Ich habe überhaupt keine Strafe bekommen. Stattdessen musste ich mit Kanzler Sheppard über gestern reden.“ „Oh“, erwiderte Alexis bloß. „Geht es dir denn besser? Gestern warst du so merkwürdig. Außerdem hast du den Test verschlafen.“ Mio schlug sich die Hand gegen die Stirn. „Scheiße! Ich habe den Test total vergessen! Na super, nächstes Jahr Obelisk Blue adé.“ Sie stöhnte deprimiert auf. Inzwischen erreichten sie die Wiese. Syrus schrieb Hausaufgaben ab und Jaden lag mit ausgestreckten Armen auf dem Gras und döste. Chazz las an einem Baum gelehnt seine Notizen vom Unterricht. Als er Alexis sah, schaute er auf. „Hey, Alexis! Willst du meine Notizen haben?“ Sie lehnte dankend ab. „Tut mir leid, aber ich wollte mich mit Mio gegenseitig abfragen.“ Erst jetzt bemerkte der Junge die Schwarzhaarige. „Ach, du bist ja auch da“, sagte er desinteressiert. Sie zuckte mit den Schultern. „Dein Pech, dass ich da bin und mit Alexis lerne. Lies dir lieber deine nutzlosen Notizen durch.“ Chazz schnaubte abfällig. „Das sagt gerade die Richtige! Du warst doch diejenige, die den Test verschlafen hat!“ „Manche Leute sind manchmal eben etwas übermüdet. Dich geht das aber nichts an!“, sagte Mio schnippisch. „Schön, ich hätte auch nicht nachgefragt!“ Sie drehte sich um und zeigte ihm die kalte Schulter. Syrus hatte von den Hausaufgaben aufgeschaut und sah zwischen den Streitenden hin und her. „Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft die beiden sich gestritten haben“, murmelte er und fing wieder an der Stelle an, wo er aufgehört hatte. Alexis schüttelte lediglich den Kopf und holte ihr Schulbuch heraus. „Ich würde sagen, wir fangen bei den neuen Karten an, die eingeführt wurden“, schlug sie vor. „Meinetwegen“, antwortete Mio, die immer noch eingeschnappt war. Am nächsten Tag kam Crowler schadenfroh in die Klasse hinein. Sein Blick fiel auf Mio. „Und? Hat dir der Kanzler eine angemessene Strafe gegeben?“ Innerlich kochte sie, aber sie ließ sich nichts anmerken. „Ja, das hat er“, log sie. Sollte Crowler doch denken, was er wollte. „Gut. Übrigens gebe ich euch jetzt die Tests wieder.“ Als ihr das Blatt gegeben wurde, hätte sie sich am liebsten geweigert, es anzunehmen. Doch selbstverständlich nahm sie es an und sah auf ihre Punktzahl. 0 von 50 Punkten. Sie seufzte und steckte es schnell in ihre Tasche hinein. Eine Reihe weiter vor ihr saß Chazz, dessen Gesichtsausdruck sehr zufrieden war. Offenbar hatte er alles richtig. Als er ihren Blick bemerkte, drehte er sich mit einem zynischen Grinsen zu Mio um. „Und? Ich nehme an, du hast auch alles richtig wie ich“, sagte er spöttisch. Das Mädchen verzog ihre Lippen. „Sei still!!“ Chazz lachte schadenfroh auf. „Ich bezweifle stark, dass du die Prüfung bestehst!“ Trübselig lehnte sich das Mädchen in ihrem Sitz zurück. Wo er recht hat, hat er recht. Sie musste unbedingt in der Prüfung gut abschneiden, ansonsten würde sie bei Crowler durchfallen. Zumindest war sie in den anderen Fächern ganz gut. Weitere schlechte Noten wären sonst fatal gewesen. Der Lehrer führte in den letzten Minuten ein neues Thema ein, das nächste Woche in der Prüfung vorkommen würde. Eifrig schrieb Mio alles mit, was er sagte, um es hinterher auswendig zu lernen. Nach weiteren vier Stunden hatten die Schüler schließlich frei und konnten den Nachmittag genießen. Doch anstatt zum Strand oder sich auf die Wiese hinzulegen, ging Mio in ihr Zimmer und holte ihre Sachen zum Lernen heraus. Es gelang ihr einigermaßen voranzukommen, aber immer wieder musste sie an diese Organisation denken. Wegen diesen verdammten Typen hatte sie ihren Test bei Crowler verhauen. Schlimmer, Chazz war tausendmal besser als sie gewesen! Sie schüttelte ihren Kopf. Organisation hin oder her, im Moment zählte die Schule! Wenn sie weiterhin auf der Akademie bleiben wollte, musste sie sich auch anstrengen. Danach war genug Zeit, um darüber weiter nachzudenken. Mit neuer Kraft legte sich Mio eifrig ins Zeug und wälzte Stapel von Büchern, um sich jeweils die wichtigsten Informationen herauszuschreiben. Dabei bemerkte sie nicht, wie schnell es Abend wurde. Erst als sie auf die Uhr sah, wäre sie beinahe vom Stuhl gefallen. „Schon neun Uhr?! Meine Güte, hab ich die Zeit vergessen!“ Sie unterbrach kurz ihre Arbeit, um sich aus dem Kühlschrank der Kantine etwas zu Essen zu holen, da niemand mehr da war und das Essen bereits abgeräumt hatte. Hinterher machte sie sich wieder an die Arbeit und ging um elf Uhr ins Bett. Das Wochenende verlief ähnlich: Am Samstag nach der Schule verzog Mio sich erneut in ihr Zimmer, um zu lernen. Sie verließ es nur, um sich Essen aus der Kantine zu holen. Am Sontag war sie so sehr ins Lernen vertieft, dass sie das Klopfen an ihrer Tür überhörte. „Hier bist du also. Wir dachten schon, du wärst vom Erdboden verschwunden.“ Sie schrak auf und flog vor Schreck auf den Boden. „W-w-w-was?? Chazz?“, rief sie außer Atem. „Erschreck mich doch nicht so!!“, murrte sie. Er grinste spöttisch. „Ich kann nichts dafür, dass du schlecht hörst.“ Sie tat so, als ob sie seinen Kommentar nicht gehört hätte und setzte sich wieder auf ihren Stuhl. „Was machst du eigentlich hier?“, fragte sie skeptisch. „Ich wollte mir dein tolles Zimmer ansehen“, erwiderte er sarkastisch. „Nein wie lustig! Wenn es nichts mehr gibt, dann geh!“ „Wie freundlich.“ Erst jetzt fielen ihm die vielen Bücher und Zettel auf Mios Schreibtisch auf. „Hast du das alles über das Wochenende gemacht?“, fragte er ungläubig. Sie nickte. „Das hätte ich dir jetzt ehrlich gesagt nicht zugetraut.“ „Danke für das Kompliment.“ „Jedenfalls soll ich dir nur von Jaden und den anderen ausrichten, dass du in sein Zimmer kommen sollst.“ Sie hob eine Augenbraue. „Und warum sollst ausgerechnet du das übernehmen? Jaden hätte doch selbst kommen können.“ „Naja, ich wollte eh in mein Zimmer, also von daher… Außerdem wollte ich sehen, ob du auch brav lernst.“ Sie starrte ihn entgeistert an. „Was denkst du von mir?? Natürlich lerne ich!! Und jetzt verschwinde aus meinem Zimmer!“ Beschwichtigend hob er seine Hände. „Beruhig dich mal! Ich..“ Er brach ab. Seine Augen wanderten zu ihrem Bett. Dort stand ein Foto mit einer jungen Frau mit schwarzen Haaren. Sie trug sehr aufwendige und edle Kleider. Auf ihrem Arm war ein kleines dreijähriges Mädchen, das fast genauso wie die Frau aussah. Neugierig trat Chazz darauf zu. „Bist du das Mädchen? Wer ist das denn die Frau?“ Augenblicklich sprang Mio auf und schob den Schwarzhaarigen aus ihrem Zimmer heraus. „Verschwinde einfach und frag nicht weiter nach!“ Damit knallte sie ihm die Tür vor seiner Nase zu. Danach Mio atmete tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Dieser Idiot! Man schnüffelt nicht in den Sachen anderer Leute herum! Vor allem dann, wenn es einen nicht angeht! Sie stieß einen Seufzer aus. Zügig packte sie ihre Sachen zusammen und marschierte zu Jaden hinüber. Bei ihm waren Alexis, Syrus und Bastion. „Ahw, Mio!“, rief Jaden, während er sich eine Hand voll Chips nahm und sich in den Mund steckte. „Du lässt dich auch mal blicken!“, sagte Syrus. „Ich habe die ganze Zeit gelernt“, antwortete sie und setzte sich neben Alexis auf das Bett. „Chazz hat dir Bescheid gegeben? Wir wollten uns nämlich einen Film anschauen“, erklärte das blondhaarige Mädchen. Mio war einverstanden, ein wenig Abwechslung konnte nicht schaden. Jedoch… „Warum ist Chazz eigentlich gegangen?“, wollte sie wissen. Jaden zuckte mit den Schultern. „Zuerst fand er es prima, dass auch Alexis kommen wollte, aber dann ist er irgendwie ausgerastet.. keine Ahnung.“ Alexis flüsterte zu Mio: „Ich erzähl dir nachher alles.“ Die Schülerin nickte. Anschließend begannen sie endlich, den Film zu schauen, er hieß: „TRON: Legacy“. Nach gut zwei Stunden und vielen Chips lehnte sich Mio gähnend zurück. „Ich hab keine Lust auf morgen! Kann nicht jemand anderes die Prüfung für mich schreiben?“, nörgelte sie. „Mach’s doch so wie ich“, schlug Jaden vor, „einfach schlafen!“ Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Auf keine Fall! Morgen kommt’s wirklich drauf an! Ich kann mir keine weiteren Patzer mehr leisten.“ Bastion stimmte mit ihr überein. „Von nichts kommt auch nichts, Jaden. Deswegen bist du auch noch in Slifer.“ „Och ja, ich finde die Farbe steht mir am besten. Ich bin mit allem zufrieden.“ „Ja, aber auch nur du, Jaden. Wenn ich doch endlich in Ra Yellow wäre…“, seufzte Syrus. „Das wird schon.“ Nach einer halben Stunde machten sich Mio, Bastion und Alexis auf den Rückweg, obwohl Mio es ja nicht sehr weit hatte. Bevor sie in ihr Zimmer ging, kam Alexis auf sie zu. „Also wegen gerade eben..“, sagte sie leise. „Ich war als Erste in Jadens Zimmer. Er meinte, ich könnte mich auf sein Bett setzen. Aber…“ Sie errötete. „Ich habe seine Dueldisk nicht gesehen, die auf dem Boden lag und bin gestolpert. Ich fiel prompt auf Jaden. In dem Moment kam Chazz rein.“ Ihr Kopf war rot wie eine Tomate. Mio prustete auf einmal los. „Oh Mann! Das hätte ich sehen müssen!“ Alexis schüttelte energisch den Kopf. „Mio! Das ist nicht lustig! Chazz hat die ganze Situation falsch verstanden! Wenn er das rumerzählt, dann…“ „Keine Sorge, der sagt schon nichts“, beruhigte die Schwarzhaarige ihre Freundin. „Chazz macht sowas nicht.“ Die Blondhaarige hob eine Augenbraue. „Seit wann setzt du dich denn für Chazz ein?“ Jetzt war Mio an der Reihe, rot zu werden. „Ich verstehe nicht, was du meinst!“ Damit lief sie in ihr Zimmer und knallte die Türe zu. Alexis amüsierte sich über ihre Reaktion. Sie setzte sich wütend an ihren Schreibtisch und tippte mit den Fingern ungeduldig auf der Holzplatte herum. Sich für ihn einsetzen? Für diesen Spinner? Niemals! Sie hatte nur eine Tatsache ausgesprochen, mehr war das nicht. Außerdem hielt er von ihr auch nicht wirklich viel! Schlimmer, er machte sich über sie lustig und unterstellte ihr, nicht genügend zu lernen! So ein Idiot. Sie schmunzelte. Zu gerne hätte sie seinen Blick gesehen, als er Alexis und Jaden aufeinander hat liegen sehen. Obwohl, abwegig war es im Grunde genommen gar nicht. Man könnte auf den ersten Blick in der tatsächlich denken, dass die beiden ein Paar waren. Vielleicht würde es bald auch so kommen. Sie seufzte, als sie auf ihre Schulbücher schaute. Erstmal kamen die Prüfungen. Mio lernte noch bis spät in den Abend. Erst als sie merkte, wie müde sie war, beschloss sie, ins Bett zu gehen. Sie schlief rasch ein. Ab und zu wälzte sie sich unruhig im Schlaf und murmelte unverständige Sätze vor sich hin. Als sie aufwachte, schien helles Licht durch ihre Vorhänge. Schläfrig richtete Mio sich auf. Mit einem Mal zuckte sie zusammen, als die Tür aufgerissen wurde. „Mio! Ah, du bist wach!“, rief Syrus. Das Mädchen ging schlaftrunken auf ihn zu. „Was gibt’s denn?“ Sie streckte gähnend ihre Arme. „Ich wollte nur schauen, ob du auch wach bist, sonst kommst du zu spät“, erklärte er mit einem vorwurfsvollen Unterton. Mio nickte müde. „Ok, danke, Sy. Ich komme gleich, geh ruhig vor.“ Nachdem sie eine eiskalte Dusche genommen und sich die Haare zum Zopf gebunden hatte, machte sie sich auf den Weg zur Schule. Sie kam gerade dann, als der Mathelehrer in den Klassenraum kam. Sie setzte sich neben Bastion. „Morgen! Gut geschlafen?“, begrüßte er sie. Mio verneinte. „Nicht wirklich. Hatte einen blöden Traum. Außerdem hab ich noch lange gelernt, weil ich die Prüfungen nicht verhauen will.“ Der Ra Yellow schüttelte den Kopf. „Gerade deshalb sollte man eben früher als sonst ins Bett gehen“, murmelte er. Dann begann die Prüfung. Glücklicherweise schlief sie nicht wie bei Crowlers Test ein und füllte alle Aufgaben zügig aus. Zusammen mit Bastion gab sie ihren Prüfungsbogen als Erstes ab. Danach kamen Japanisch und Duellstrategien an die Reihe. Ab und zu musste Mio ein wenig nachdenken, aber ansonsten bekam sie alles recht gut hin. Crowler Prüfung war auch in Ordnung gewesen, doch manche Fragen waren schwer zu beantworten. Sie war sich sicher, dass er ihr eins auswischen wollte. Tags darauf mussten die Prüfungen in Englisch und Alchemie geschrieben werden. Sie saß neben Alexis und füllte nach und nach alles aus, wobei sie in Alchemie ein paar Probleme hatte, diese jedoch mit Alexis‘ Hilfe einigermaßen lösen konnte. „Hach…“, seufzte sie erleichtert, „endlich alles hinter uns!“ „Natürlich gefolgt mit schlechten Noten“, fügte Chazz spöttisch hinzu, der neben ihr und Alexis herging. Jaden und Syrus waren in der Cafeteria. Mio versuchte, ihm gegen das Schienbein zu treten, doch er wich geschickt aus. „Von wegen! Ich will gar nicht erst deine Noten wissen!“ „Weil sie eh erstklassig sind, habe ich recht?“ „Du…!!“ „Beruhigt auch mal“, schaltete Alexis ein. „Lasst uns lieber den Tag genießen.“ Die Blondhaarige schaute nach links und lächelte: „Hallo, Zane!“ Der blauhaarige Student drehte sich um. „Hallo!“ Er blickte zu Mio, die rot wurde. „Alle Prüfungen überstanden?“ Sie nickte. „J-ja! Du selbstverständlich auch, i-immerhin bist du der b-beste Schüler!“ Er lächelte leicht. „Du scheinst dich aber auch gut zu duellieren.“ „D-danke..“, murmelte sie verlegen. Zane nickte Alexis zu und ging zu seinen Freunden von Obelisk Blue. Mio starrte ihm verträumt hinterher. Bis sie von Chazz auf den Kopf geschlagen wurde. Empört drehte sie sich um. „Sag mal spinnst du?!“ Chazz runzelte die Stirn. „Ich würde ihm nicht so auffällig hinterher starren, wenn ich du wäre.“ Sie stemmte ihre Hände in ihre Hüfte. „Na und? Zane sieht eben gut aus!“ Er schnaubte abfällig. „Kein Wunder, dass Fujisawa so ein leichtes Spiel mit dir hatte.“ Ehe sie etwas erwidern konnte, war er an ihr vorbei gelaufen. Verwirrt blickte sie ihm nach. „Was war das denn jetzt?“ Alexis wiegte den Kopf. „Ist das nicht offensichtlich?“ Mio zuckte mit den Schultern und zog Alexis zur Heißen Quelle. Nach einer Woche war es endlich soweit: Die Prüfungsergebnisse standen fest und die Sommerferien rückten immer näher. Die Studenten des ersten Jahrgangs wurden in den Hörsaal gerufen, in dem die Ergebnisse auf einer elektronischen Tafel wiedergegeben werden sollten. Mio hüpfte nervös von einem Bein auf das andere, was Chazz regelrecht aufregte und er sie daraufhin anherrschte. Man merkte, dass er ebenfalls angespannt war. Dann erschienen die Resultate: Bastion setzte ein zufriedenes Grinsen auf, da er Erster wurde, Alexis lächelte glücklich, denn sie wurde Dritte und Syrus ließ niedergeschlagen den Kopf hängen, weil er schlecht abgeschnitten hat. Chazz fand sein Ergebnis zufriedenstellend, denn er war genauso gut wie Alexis. Dann suchte er Mios Namen. Er lachte schadenfroh auf. „Haha! Hab ich’s nicht gesagt? DU bist viel schlechter als ICH!!“ Die Schwarzhaarige schenkte ihm einen so giftigen und angsteinflößenden Blick, dass er abrupt verstummte. Im Verhältnis gesehen war ihr Ergebnis in Ordnung, achtzehnter Platz, aber ob das Kaiba bzw. den guten Chazz Princeton zufrieden stellen würde, war eine andere Sache. Doch da sie im Duellieren gut war, würde Kaiba ein Auge zudrücken. Hoffentlich. Desweiteren wäre sie viel besser gewesen, wenn sie den Feldtest mitgemacht hätte. Nach den Resultaten und den darauf folgenden Unterricht saß Mio mit Syrus Jaden in seinem Zimmer herum und las Zeitschriften über die neusten Karten. In diesem Moment klopfte es an der Tür. „Ich geh schon“, sagte Mio und öffnete die Tür. Ihre Augen weiteten sich. „Z-Zane?“ Ich hoffe, es hat euch gefallen.^^ Übrigens wurde hier zum ersten Mal Mios Nachname erwähnt. Außerdem habe ich für nächstes Mal eine kleine "Überraschung". =) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)