Time Chronicles von abgemeldet (Buch 1: Roxas) ================================================================================ Kapitel 3: Weiß --------------- Wütend verließ der Kuttenträger das Zimmer, in welches er sein ‘Gepäck’ gebracht hatte. Er würde diesem Idioten von einem Niemand schon noch zeigen das er es absolut nicht richtig fand so mit Roxas umzugehen. Dieser war schließlich kein ding das man einfach nach Belieben von hier nach dort schleppen konnte, er war nicht etwas, das so unecht wie eine Puppe war, er war ein Mensch, vielleicht ein herzloser Niemand, aber verdammt noch mal immer noch ein Mensch! “Was willst du?”, fragte der Blauhaarige barsch als er einfach so in sein Zimmer gestürmt war. Dann jedoch seufzte er. “Oh bitte, es geht doch wohl nicht schon wieder um Roxas, oder?” “Warum musste ich ihn auf diese Weise mitnehmen? Hätte es nicht einfach gereicht ihn zu fragen?!” “Du weißt genau das er niemals zugestimmt hätte. Du, von uns allen, kennst ihn schließlich am besten, Lea” “Pah.”, Axel sah Saix zornig an. “Er hätte es. Ich weiß das… Und nur weil du gerade von dir, Isa, auf ihn selbst geschlossen hast, heißt das noch lange nichts.” Doch der Feuerteufel wusste das er zu mindest aus dieser Diskussion als Verlierer heraus gehen wird, denn Saix hatte in aller Eindringlichkeit seinen alten Namen ausgesprochen. In einer Eindringlichkeit, die er selbst nie würde schaffen. “War es das jetzt?”, Saix sagte dies betont gelangweilt. “Dann geh und pass auf unseren Gast auf.” ~ Es dauerte eine Weile bis Roxas seine Augen öffnete und sie auch gleich wieder schloss. Grelles Weiß hatte ihn geblendet, ein weiß aus dem anscheinend der ganze Raum bestand, wie er bemerkte als er seine Augen langsamer öffnete. Vorsichtig setzte er sich auf und blickte sich um. Der Raum war karg, nur ein Bett und ein Schrank stand darin, und nur ein Fenster gewährte den Blick nach draußen in wirklich dunkle Nacht. Roxas stand auf und lief stockend zum Fenster. Es war stockduster draußen, ja, selbst da wo Roxas meinte sollte der Boden sein war sternenloser Himmel. Und in der Mitte von eben diesem schwebte ein wirklich riesiger Mond. >Kingdom…Hearts<, erschallte es da leise aus seinem innersten. “Kingdom…Hearts?”, wiederholte er murmelnd. Hieß so der Mond? Aber warum ‘Königreich Herz’? Mit einem Klicken fiel die Tür ins Schloss und ließ den Blonden zusammenzucken und sich ruckartig umdrehen. “Du!”, knurrte er. “Du hast mich hergebracht! Warum?” Sein Gegenüber schwieg und starrte ihn unentwegt an. Zumindest schien es so, denn Roxas konnte es ob der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze nicht sehen. “Sag endlich!”, rief Roxas und ging energisch auf den Kuttenträger zu. Wirklich nützen tat das nichts, den dieser war so ziemlich mehr als zwei Köpfe größer als der Blonde, mindestens. “Ich bin nicht hier um Antworten zu geben”, erklärte der Fremde. “Genauso wenig wie du um Fragen zu stellen. Zu welchen du noch nicht einmal in der Lage bist, wenn wir unsere erste Begegnung nehmen.” Roxas verengte seine Augen zu Schlitzen und wandte sich um. Wenn man Roxas nun fragen würde, er könnte nicht sagen welcher Tag oder wie viel Uhr gerade war. Er hatte sein Zeitgefühl vollkommen verloren während er einfach nur auf der Fensterbank saß und Hoch zum Mond starrte. Der Fremde, der wohl immer noch im Zimmer war, hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und blieb still. Roxas spürte, das der andere liebend gerne etwas sagen würde, doch er wollte es nicht auf eine Unterhaltung, die wohl durchaus zu seinem Nachteil verlaufen würde, anlegen. Seufzend legte der Blonde den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Er wollte hier nicht länger bleiben, er wollte gehen, zurück zu Hayner, zu Pence und zu Olette, ja verdammt, sogar zurück in die Schule wollte er. “Kannst du eigentlich auch reden?!”, blaffte er den Kapuzenmann ohne Grund an und starrte ihn wütend an. Der angesprochene zuckte kurz zusammen, hatte er das doch nicht erwartet. “Natürlich kann ich reden, ich sehe nur keinen Zweck darin mich mit dir zu unterhalten, Roxas.” Roxas schwieg. Es hatte etwas vertrautes wie diese Person seinen Namen aussprach. “Warum nicht? Bist du dir zu fein oder was?”, er wusste auch nicht woher diese plötzliche Wut kam. Sein Gegenüber seufzte. “Nein, bin ich nicht. Es ist nur ein Befehl.” “Ja, wenn es ein Befehl ist, dann missachte ihn!”, der Blonde war aufgestanden und lief nun zu dem Kuttenträger. “Wenn du schon nicht sprechen willst, dann zeig mir wenigstens dein Gesicht.”, befahl er. Anstatt ihm jedoch diesen Gefallen zu tun stand der Fremde einfach auf und verschwand in einem Gang purer Finsternis und ließ einen nun wirklich wütenden und auch verwirrten Roxas zurück. ~ “Sag mal, kann es sein das dich Roxas gerade ganz schön um den Verstand bringt?”, Marluxia sah Axel mit einer hochgezogenen Braue an und lächelte schwach. “Aber so war es ja schon immer, nicht wahr?” Axel bedachte den Sensenmann mit einem tödlichen Blick. “Sag mir lieber wo Vexen ist. In seinem Labor finde ich ihn nicht. Und sag jetzt nicht das er zurück nach Castle Oblivion gegangen ist.” “gut, dann sag ichs dir nicht, Axel~”, säuselte Marluxia. “Er ist übrigens immer noch wütend auf dich. Ich meine, nachdem du anfang des Jahres einfach seine ganzen sorgsam gebauten Replikas zerstört hast…”, mit diesen Worten ging er und ließ Axel zurück, der genervt die Augen verdrehte. Vielleicht hätte er doch lieber die Originale töten sollen. Axel hasste das Castle Oblivion. Er fühlte sich unwohl in ihm, er hasste es seine Erinnerungen zu verlieren und nur mit diesen Karten arbeiten zu können. Aber da musste er wohl durch. “Vexen!”, rief er nach der Nummer vier und betrat ungefragt das Labor. Er erhielt keine Antwort, sah den Wissenschaftler allerdings arbeiten. “Hey, Vexen. Ich brauch noch mal dieses eine Mittel für Roxas.”, erklärte er und tippte dem angesprochenen auf die Schulter, welcher sich schlagartig umdrehte und ihn mit wütend blitzenden Augen ansah. “Fass mich nicht noch einmal mit deinen dreckigen Griffeln an, Nummer Acht”, gab der Blonde von sich und wischte sich den imaginären Dreck von der Schulter. “Ich hasse das. Schon schlimm genug das du einfach so mein Labor betrittst” “Jaja, Vexen. Ich brauch jetzt aber wirklich das Mittel.” Vexen verdrehte seine Augen und begann das Mittel herzustellen. ~ Noch immer starrte Roxas an die Stelle, an der der Kuttenträger verschwunden war. Wo war er hin? Und warum so plötzlich? Hatte er etwas falsches gemacht? >Wohl kaum<, antwortete ihm seine innere Stimme. Der Blonde runzelte die Stirn und sah dann zur Tür. Ob sie wohl abgeschlossen war? Vielleicht konnte er ja fliehen. Schnell lief er zur Tür und stellte zufrieden fest das er den Raum verlassen konnte. Nun jedoch erstreckte sich ein langer, weißer Korridor vor ihm, in dem weit und breit keine Türen waren. Wo hin sollte er laufen? Einfach irgendwo hin? Leider war das leichter getan als Gedacht und er rannte einfach in eine Richtung. Das Weiß nahm kein ende, nirgendwo konnte er abbiegen, nirgendwo eintreten. Es war, als wäre er gefangen. “Kleiner, wo willst du hin? Abhauen? Tut mir ja leid, aber das kann ich nicht zulassen.”, abrupt blieb Roxas stehen als er die Stimme vernahm. Sie war anders als die andere, dunkler, und doch irgendwie gesprächiger. Wachsam sah der Blonde sich um. Woher kam die Stimme? “Du wirst mich nicht eher finden als ich will. Und du wirst hier nicht eher rauskommen als ich will.”, die Stimme klang belustigt und Roxas lief ein Schauer über den Rücken. Dann fing der Korridor an sich langsam zu drehen. Der Blonde schloss die Augen und hielt sich die Hände vor das Gesicht. “Ach, komm schon, kleiner. Sieh mich an. Sonst hab ich ja gar keinen Spaß mehr.” Diesmal schien die Stimme näher zu sein als er dachte und er tat wie ihm geheißen, wenn auch nur zögerlich. “Wer… wer bist du?” “Du erkennst mich nicht? Wie schade. Vielleicht sollte ich es dir erleichtern… Aber vorher rate doch mal”, die Gestalt die vor ihm stand nahm die Kapuze ab. >…Braig?!<, die Stimme in Roxas inneren war deutlich erschrocken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)