Host Club vs. Maid Club - eine MMFF von Akiona ================================================================================ Kapitel 14: Between Love and Hatred ----------------------------------- Nach all den Strapazen der vergangenen Tage und Wochen stand Elisabeth Lyria wohl endlich dem wahren Feind gegenüber. Sie hatte sich dazu entschlossen ihn selber zu kontaktieren, da sie aufgrund der vielen Konflikte nun zurzeit kaum einen Draht zu irgendjemandem aufbauen konnte. Und nun befanden sie sich beide in der alten Aula und nur das Mondlicht erleuchtete den Raum. „Warum bin ich hier?“, fragte ihr gegenüber. „Damit ich die Wahrheit erfahre.“, antwortete die Blondine kühl. Dennoch wurde ihr langsam unwohl bei dem Gedanken ihn mitten in der Nacht in die menschenleere Schule gelotst zu haben. Immerhin gab es die Möglichkeit, dass er ein Mörder war. „Die Wahrheit…Wer weiß schon, was die Wahrheit ist?“ „Nekozawa, ich werde nicht zulassen, dass du dieses kleine Spielchen hier irgendwie fortführen kannst. Ein Schüler ist deinetwegen tot! Glaubst du wirklich, dass du damit davonkommen wirst?“ Umehito Nekozawa ließ seine Kapuze hinunter und man sah nun einmal vollständig sein Gesicht und seine goldblonden Haare, die einen häufig an Tamaki erinnerten. „Was weißt du schon? Du hast keine Ahnung!“ Elisabeth wich einen Schritt zurück. Jeder an der Schule kannte Nekozawa, wenn auch nur flüchtig und aus Erzählungen. Er war der Leiter des Clubs für die dunkle Magie, eine Person, die man nie im hellen Licht antraf und die sich ständig verhüllte. Viele an der Schule fürchteten ihn und seine Leute. Dennoch war auch er einfach ein Junge aus reichem Hause, der auf eine gute Schule geschickt wurde. Doch Elisabeth überkam mehr und mehr die Angst. Er war ein ruhiger Schüler gewesen, der zwar oft gruselig wirkte, aber bisher niemandem etwas zuleide getan zu haben schien. Bis es dann zu Shouta’s Tod kam und nun mehr und mehr für Liz klar wurde, dass Nekozawa nicht unbeteiligt daran war. „Alles was ich getan habe in den vergangenen Wochen…das geschah aus Liebe.“, murmelte er, doch Liz sah wie sich seine Hände ballten. Innerlich schien er vor Wut zu kochen. „Du wolltest, dass Katzu den Club verlässt, nicht wahr?“, sprach Elisabeth und versuchte klar und deutlich zu sprechen. Sie wollte sich ihre Angst nicht anmerken lassen. „Mit der Existenz des Host Clubs habe ich kein Problem. Sie sind tolle Menschen. Sie haben mir schon oft geholfen, dafür danke ich ihnen. Doch dein Club, Elisabeth…warum musstest du sie damit hineinziehen?“ Elisabeth schwieg. Jeden Grund, dem sie ihn hätte nennen können, hätte ihn nur noch mehr verärgert. Er machte einen Schritt auf sie zu. „Sie hat einen besseren Umgang verdient. Aber stattdessen sollte sie mit Männern spielen. Die Hosts sollen gerne mit Gefühlen spielen und meinetwegen auch ihr anderen Maids. Aber nicht Sie ! Nicht Ju !“ Er machte einen weiteren Schritt auf Elisabeth zu und nun wich sie einen Schritt zurück. Die Angst kochte nun wirklich bemerklich in ihr auf und sie spürte wie sich Übelkeit in ihrem Inneren breit machte. Ihre Muskeln spannten sich an, als ob sie bereit war jederzeit davonzulaufen. „Nekozawa, das alles wird dein Verhalten nicht entschuldigen. Du hast-…“ „Ich habe was? Ich habe sie immer nur beschützt. Seit Jahren habe ich dafür gesorgt, dass niemand ihr etwas tun kann, dass niemand ihr zu nahe kommt.“ Ein weiterer Schritt rückwärts und Elisabeth spürte in ihrem Rücken einen Pfosten. Um genau zu sein einen Bettpfosten. Das Bett war noch von der letzten Maid-Märchen-Show, die sich im Club hatten, dageblieben. „Ich war immer da. Wer glaubst du war dafür verantwortlich, dass bei eurem Ausflug in den Freizeitpark das Licht in der Geisterbahn ausging und Katzu auf einmal verschwand?“ In Elisabeths Kopf machte es klick. Sie hatte gar nicht mehr an diesen seltsamen Vorfall gedacht und nun erschien es ihr auch erst logisch, dass er daran beteiligt war. „Du hast ihr Angst gemacht.“, murmelte Liz. „Und ich wollte es nicht!“, schrie Nekozawa nun beinahe verzweifelt. „Ich wollte nur, dass sie merkt, dass es nichts Gutes mit sich bringt, wenn sie mit euch allen unterwegs ist. Sie sollte beginnen Angst vor eurer Gegenwart zu bekommen. Dasselbe galt für die Briefe, die ich eurem Club anonym geschickt habe. Doch du hast ihr diese oftmals verweigert und ihr nichts von diesen erzählt, was mir alles etwas schwieriger gemacht hat.“ „Du warst es auch, der für das Pechmarie-Debakel im Club verantwortlich war, richtig?“ Nekozawa nickte leicht und seufzte. „Ich wollte sie nicht demütigen. Doch ab diesem Moment wusste sie auch, dass ich es war. Du musst wissen, Liz. Die Pechmarie hat eine ganz besondere Bedeutung für Ju Katzuragi. Und das ist größtenteils meine Schuld.“ Langsam schienen sich in Nekozawas Augen Tränen zu bilden, doch er wandte den Kopf etwas ab und es fiel Elisabeth generell schwer bei dem schwachen Licht etwas zu sehen. „Viele Kinder haben angefangen sie zu meiden, als sie sich mit mir anfreundete. Sie nannten sie Pechmarie, weil ich sie mit meiner Anwesenheit ins dunkle gezogen habe. Sie hätte es mir nie gesagt, doch das alles hat sie als Kind wirklich verletzt. Wo sie vorher immer schon sehr beliebt gewesen war…das alles kam erst wieder, als du sie mir weggenommen hast und in deinen Club aufgenommen hast. Vorher…da hatte sie mir gehört und nur mir.“ Nekozawa kam nun ständig näher und Elisabeth konnte nicht mehr einfach ausweichen. „Und dann war da noch Morinozuka.“, murmelte Nekozawa leise. „Er ist ein guter Kerl, das weiß ich. Und ich habe mich wirklich beherrschen müssen. Vorallem, als die beiden sich Weihnachten getroffen haben. Zum Glück hat Katzuragi sich dann zurückgenommen. Morinozuka etwas anzutun wäre mir schwer gefallen.“ „Und bei Shouta war es einfach?!“, platzte es nun aus Elisabeth hinaus und mit einem Satz war Nekozawa direkt vor ihr und ergriff ihre Handgelenke. Ein kurzes Kreischen entfuhr Elisabeth’s Kehle, als sie sich erschrak und dem festen Griff Nekozawas spürte, der ihr sofort schmerzte. „Du verstehst das alles nicht! Nichts ist so gewesen! Nichts! DU solltest schweigen!“, schrie Nekozawa sie an. Doch mit einem Mal erhellte der komplette Saal, wie ein Blitz. Alle Lampen war schlagartig angegangen und man hörte nur noch Nekozawas schmerzhaftes Schreien, als er sich die Kapuze wieder überwarf und in sekundenschnell aus dem lichtdurchfluteten Raum stürmte. Nach einigen Sekunden erlosch das Licht wieder. Elisabeth stützte sich schwer atmend am Bettpfosten ab und griff mit einer Hand an ihrer Brust, wo sie ihr schrecklich schnell pochendes Herz fühlen konnte. Als nächstes öffnete sich mit einem großen Knall die Tür zum Nebenraum der Aula und Liz kreischte vor Schrecken wieder auf und zuckte heftig zusammen. Ihr Blick eilte sofort hinüber zur Tür. „K..Kyouya!“, keuchte sie, immer noch außer Atem. „Was hast du dir dabei gedacht?“, sagte Kyouya wütend und stürmte auf die junge Maid zu. Sein Blick war fast zornig, welches sich noch besser dadurch erkennen ließ, dass er keine Brille trug. „Hast du nur eine bloße Ahnung wie das hier hätte ausgehen können, wenn ich nicht dagewesen wäre? Weißt du überhaupt in welche Gefahren du dich gerade gebracht hast? Ein Mensch ist schon tot, willst du was riskieren und der nächste sein?“ Ebenso wie Nekozawa griff auch Kyouya nach ihren Handgelenken, doch war sein Griff um einiges sanfter. Er zog Elisabeth näher zu sich und blickte ihr direkt in die Augen. „Was hast du dir dabei gedacht?“, sagte er nun um einiges ruhiger. Ein kurzer Moment des Schweigens kehrte ein. „Sag…Sag mir nicht du hättest es nicht auch getan. Für einen deiner Freunde.“, murmelte Liz, als sich ihre Wangen etwas röteten. Sie versuchte seinem Blick zu entgehen, doch eine Hand ließ ihr Handgelenk los und ergriff ihr Kinn, womit ihr Gesicht wieder dem seinen zugewandt wurde. „Ich wäre nicht so unvorsichtig dabei gewesen. Ich hätte jemanden dabei gehabt, der mir den Rücken deckt!“, schnauzte er sie nun an, ohne sie jedoch loszulassen. „Tz...fein! Ich habe aber eben keine Privatarmee zuhause rumstehen, die mal eben anmarschiert kommt, wenn es grad brenzlig wird!“, maulte sie nun zurück. Scheinbar war der Schreck vergangen und sie war wieder ihr normales Ich. Allerdings machte ihre störrische Art auch Kyouya noch wütender. „Du musst lernen mehr Verantwortung zu übernehmen! Ständig schlenderst du herum und erweckst den Eindruck du hättest alles im Griff, doch das hast du nicht!“ Die zweite Hand löste sich von ihrem Handgelenk und er legte sie in ihren Nacken. „Warum kannst du nicht einfach auf mich hören?“ „Kyouya, lass das. Lass mich jetzt los!“ „Antworte!“ „Was willst du hören, Kyouya?!“ „Warum zur Hölle du mir das Leben schwer machst!“ Kyouya zog sie noch näher an sich heran und ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Liz vernahm den süßen Duft seines Atems, doch konnte nicht einfach klein beigeben. „L..Lass es, Kyouya! Lass mich jetzt los!“, schrie sie, anstatt auf seine Frage irgendwie einzugehen und machte nun Gebrauch von ihren beiden freien Händen, um Kyouya möglichst von sich wegzustoßen. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, dass Kyouya um so vieles stärker war als sie. „H..Hör auf! Kyouya! Hör auf!“, schrie sie immer mehr, als sich Kyouya ihr immer weiter näherte und schließlich fast mit Gewalt seine Lippen auf die ihren presste. Elisabeth wehrte sich weiter und versuchte noch ihn von sich wegzudrücken, doch nichts gelang. Und von Sekunde zu Sekunde wurden ihre Arme schwächer und drückten Kyouya nicht mehr weg, sondern zogen ihn an seinem Jackett festkrallend näher heran. Einer seiner Arme legte sich um ihre Taille. Es schienen Minuten zu vergehen, ehe sich ihre Lippen voneinander lösten. Liz wagte es nicht ihm direkt in die Augen zu blicken und ließ den Kopf etwas sinken. Doch Kyouyas Gesicht kam ihr wieder näher und sie war erneut in einem Kuss gefangen. Ein Kuss, der dieses mal sanfter war. Liz‘ Herz pochte nun noch schneller und sie spürte wie ihr warm wurde und das Blut heiß durch ihre Adern floss. Der sanfte Kuss gefiel ihr, doch mit einem Mal war er nicht befriedigend genug. Auch sie legte nun eine Hand in seinen Nacken und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm noch näher zu kommen. Sie lösten sich, doch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Und so machte Kyouya einen Schritt nach vorne und beide fielen gemeinsam auf das praktisch platzierte Bett. Der nächste Tag Ayame hatte kaum ein Auge zugetan. Noch immer schwirrten Rika’s Worte in ihrem Kopf herum und verursachten heftige Kopfschmerzen. Stundelang war Haruhi noch an ihrer Seite gewesen und hatte sie versucht zu trösten, während sie einfach zur geweint hatte. Zuerst hatte sie überlegt Tamaki zu rufen, doch wollte sie gerade einfach nicht zu gesehen werden. Irgendwann spät nachts hatte sie Haruhi nach Hause fahren lassen. Zu dem Zeitpunkt waren ihre Tränen doch noch lange nicht aufgebraucht gewesen und so hatte sie sich irgendwann in den Morgenstunden erst vor Erschöpfung in den Schlaf geweint. Als ein Bediensteter Morgens in ihr Zimmer kam, um sie für die Schule zu wecken, täuschte sie eine Erkältung vor und blieb im Bett liegen. Wie hätte sie aufstehen und in die Schule gehen können? Sie hatte recht früh eine Nachricht von Tamaki erhalten, der sich wunderte, wo sie steckte. Sie überlegte, ob sie antworten sollte, doch sie konnte nicht. Sie wollte ihn nicht anlügen, konnte ihm aber auch nicht einfach irgendwie die Wahrheit in einer Kurzmitteilung senden. Als sie wieder komplett in Gedanken versunken war, fielen ihre Augen erneut zu und erst gegen 13 Uhr erwachte sie wieder. Sie blickte erneut auf ihr Handy und setzte sich schnell auf. 36 neue Nachrichten und 14 verpasste Anrufe. 17 Nachrichten kamen von dem mehr als besorgten Tamaki, der sich wünschte sie würde antworten. Die restlichen kamen von Anissa und Liz, welche darum baten schnellstmöglich zurückgerufen zu werden. Die Anrufe kamen alle ausschließlich von Anissa‘s Telefon. Noch ehe Aya die Nummer wählen konnte, ging ein erneuter Anruf von Anissa ein, den sie nun entgegennahm. „Hallo?“, murmelte Ayame nur leicht. „Aya-chan! Endlich, ich versuche seit Stunden dich zu erreichen, wo steckst du?“ „Ich bin Zuhause, mir…mir geht es nicht sonderlich gut.“ „Ja, Haruhi hat es uns gerade erzählt. Du musst aber sofort in die Schule in die Aula kommen! Bitte, es gibt einige Ereignisse und wir müssen uns alle beraten. Bitte, es ist wichtig!“ „Ich bin krankgemeldet, Ani…ich kann nicht einfach zur Schule kommen, ich…“ „Ayame, bitte!“, hörte man nur Liz, die nun anscheinend den Hörer übernommen hatte. „Wir brauchen jede Hilfe, die wir erhalten können. Bitte, es ist dringend.“ Ayame seufzte leicht. Doch wenn Liz und Anissa so drauf drängelten, dann musste tatsächlich etwas nicht stimmen. Doch was konnte denn noch alles passieren? War der ganze Stress denn nicht langsam genug? „Ich beeile mich.“, sagte sie nun und legte den Hörer auf. So schnell es ging kleidete sie sich an und machte sich fertig. Es brauchte eine Menge Schminke, um die Augenringe zu verdecken, doch die geröteten Augen konnte sie nicht vertuschen. Zwar baten die Bediensteten sie das Haus nicht zu verlassen, da sie doch krank seie, doch im Endeffekt ließ sie sich nicht abbringen und machte sich auf den Weg. Etwas später. Maid-Clubraum: Alte Aula „Aya-chan, da bist du ja endlich!“, erklang es von Anissa, als Ayame des Clubraum betrat. Die Maids wie Hosts waren in der Mitte des Raumes versammelt. Sion, Honey und Mori saßen auf einem der Sofas, während die anderen drum herum standen. „Was ist passiert?“, murmelte sie, als sie zuerst auf Tamaki zuschritt und sich dafür entschuldigte, nicht geantwortet zu haben. Er schien einfach erleichtert, dass sie nun da war und legte einen Arm um ihre Schulter. Sie sah so verletzt aus und er wollte sie doch einfach nur glücklich sehen. „Ließ das.“, sprach Kaoru und hielt ihr einen weißen Briefumschlag entgegen. Verwirrt blickte Ayame in die Runde und stellte fest, dass Katzuragi und Rika fehlten. Langsam öffnete Ayame den Briefumschlag und ihr stockte der Atem, als sie die Karte hinausnahm und diese las. „Hiermit laden Ju Katzuragi und Umehito Nekozawa herzlich zu ihrer bevorstehenden Hochzeit ein…“ stammelte sie. „Was zur Hölle hat das zu bedeuten?“, fragte sie nun unglaubwürdig in die Runde. „Es scheint, dass seit dem Todesfall von Shouta alle möglichen Hochzeitskandidaten für Katzuragi abgesprungen sind. Heute Morgen wurde dann bekanntgegeben, dass es noch einen Interessenten gab und das Angebot wurde so schnell wie möglich angenommen. Die ganze Schule ist bereits informiert, die Leute sprechen von nichts anderem mehr.“, antwortete Kyouya. „Das hier ist also ernst gemeint? Aber…Ju und Nekozawa? Das ist unmöglich.“ „Das haben wir auch erst gedacht.“, sprach Tamaki mit sanfter und beruhigender Stimme. „Doch Liz und Kyouya konnten uns da aufklären.“ Fragend blickte Ayame die beiden an und so begannen sie erneut ihre Geschichte vom Vorabend zu erzählen und wie sie herausgefunden hatten, welches Spiel Nekozawa schon seit Wochen mit ihnen am spielen war. „Aber bedeutet das nicht, dass Nekozawa an Shoutas Tod beteiligt ist?“, fragte Ayame. „Momentan können wir das nicht ausschließen“, murmelte Honey leise, der Mori den Rücken zu streicheln schien. Erst jetzt bemerkte Ayame, dass Mori wie ein Häufchen Elend auf dem Sofa saß. Keiner konnte so verletzt sein, wie er es gerade war. Ju sollte verheiratet werden und das bereits in wenigen Tagen. Und das mit Nekozawa. „Und…was tun wir jetzt?“ Kaoru war es der antwortete: „Wir haben bereits alle versucht irgendwie an Katzuragi zu kommen. Allerdings war sie heute auch nicht in der Schule und Gerüchten zufolge ist sie bis zur Hochzeit vom Unterricht freigestellt worden.“ „Kaoru und ich sind vorhin an ihrem Anwesen gewesen, doch es gibt keinen Weg irgendwie an sie heranzukommen.“, fügte Hikaru hinzu. „Allerdings haben wir einen Plan!“, begann Liz, „Kyouya hat herausgefunden, dass es heute Abend ein Verlobungsessen geben wird. Im Restaurant Belle Reve.“ „Wir wollen einfach mit Katzu-chan reden, darum haben wir selbst einen Tisch reservieren lassen.“, fügte Honey hinzu. „Das Belle Reve. Es gehört Rika’s Familie.“, murmelte Aya und Liz nickte daraufhin. „Ja, allerdings werden wir auf ihre Hilfe dabei wohl verzichten können. Sie hat ihren Dienst im Club heute Morgen offiziell quittiert.“ Erschrocken hob Aya den Blick, doch eigentlich wunderte es sie nicht. Natürlich versuchte Rika jetzt jeglichen Kontakt mit ihr und Hikaru zu vermeiden. Im folgenden wurden nur noch die nötigen Schritte für den Abend besprochen. 20Uhr am Eingang des Nobelrestaurants. Danach löste sich die Gruppe größtenteils auf. Tamaki nahm Ayame an der Hand und hielt sie jedoch vom gehen ab. Der Halbfranzose trat nah an sie heran und sah ihr mit einem traurigen Lächeln in die Augen. „Hey…wie geht es dir?“´ Sie seufzte einmal. „Um ehrlich zu sein…ich weiß es nicht. Zurzeit schwirrt mir soviel im Kopf herum. Ich kann kaum klar denken.“ Tamaki strich ihr einmal sanft über die Wange. „Ich bin mir sicher, dass sich das mit dir und Rika-chan bald wieder beruhigt.“ Doch da konnte Ayame nur mit den Schultern zucken. Noch nie hatte sie ihre Freundin so wütend gesehen. Wütend und verletzt. „Ich weiß einfach nicht wie das weitergehen soll. Rika ist mir der wichtigste Mensch auf der Welt, Tamaki“, sprach die junge Dame und konnte es kaum unterdrücken, dass sich ihre Augen langsam mit Tränen füllten. „Hey…jetzt wein doch nicht…“, murmelte Tamaki leise und schloss sie in seine Arme. Ayame lehnte den Kopf gegen seine Brust und schluchzte einige Male, während ihr mehrere Tränen die Wangen hinab liefen. „Wir finden einen Weg! Das verspreche ich dir. Ich würde dir alles versprechen.“ Nun kehrte auf einmal die Erinnerung an die Ringschatulle zurück. Ayame hatte das kleine Döschen ganz vergessen, welches sie gefunden hatte. Es schien aber jetzt erstmal nicht so, dass Tamaki ihr einen Antrag machen wollte. Nun es konnte wohl auch kaum einen schlechteren Zeitpunkt geben. „Ähm…Chef? Ayame?“, ertönte auf einmal Hikarus Stimme hinter den beiden. Beide wandten den Kopf zu ihm und und Aya wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Auch Hikarus Blick wirkte traurig und er schien kaum geschlafen zu haben. „Ich…ich wollte mich entschuldigen. Das alles ist meine Schuld. Ich werde dafür sorgen, dass sie dir verzeiht, Aya! Das wird sie, Dir wird sie verzeihen.“ Hinter Hikaru kam nun Kaoru hervor, der die Sachen der beiden zusammengepackt hatte und zum Aufbruch bereit war. Er sagte nichts, sondern legte mit einem mitfühlenden Blick eine Hand auf die Schulter seines Bruders. „Aber…was ist mit dir?“, fragte Aya und löste sich langsam aus Tamakis Umarmung. Jedoch blieb sie weiterhin nah bei ihm stehen und unbewusst ließ der Blonde einen Arm um ihre Taille gelegt. „Tja…dass sie mich hasst und wohl hassen wird, hat sie mir sehr deutlich gemacht. Daran wird sich anscheinend auch nichts ändern.“ Mit einem Mal löste sich Tamaki’s Arm von Aya und er trat nah an Hikaru heran und packte ihn grob an den Schultern. „Was zur Hölle redest du da, Hikaru?!“ „Ähm…äh..Chef…was…“ Selbst Kaoru war vor Schreck einen Schritt zurück gewichen und blickte seine beiden Host Kameraden nun verblüfft an, ebenso wie Aya es tat. „Ich dachte du magst dieses Mädchen! Was ist denn nun? War das nur Gerede? Ich habe dich die letzten Wochen doch gesehen Hikaru. Warst du nicht glücklich?“ Etwas ratlos blickte Hikaru hinüber zu seinem Bruder, der ihm einen sanften Blick zuwarf und einmal leicht nickte. Sein Blick glitt wieder hinüber zu seine, Clubchef und nun war es Hikaru, der nickte. „Ja, das war ich.“ „Dann darfst du sie nicht aufgeben. Hörst du, Hikaru? Ein richtiger Mann, der kämpft für das, was er will!“ Genau dies war einer dieser Momente in denen Tamaki alle berühren konnte. Er wusste es manchmal einfach genau die richtigen Worte zu finden und seinen Freunden die Augen zu öffnen. Hikaru wollte Rika. Zwar hatte er es schon fast aufgegeben, doch nun schöpfte er erstmals neuen Mut. Kurz blickte er hinüber zu Ayame, während Kaoru wohl unbemerkt aus dem Raum eilte. „Ich glaube, dass Tamaki vollkommen Recht hat. Momentan ist alles etwas schwierig, aber…ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles so bleiben soll. Ihr beide seid ein wundervolles Paar und ich bin mir sicher, dass du Rika mindestens genauso liebst wie ich.“, sprach sie mit einem engelsgleichen Lächeln. Hikaru errötete leicht. „Liebe, hm?“, murmelte er nur, sah dann wieder Tamaki an und flüsterte: „Danke, Chef.“ „Dafür sind Freunde da.“, antwortete ihm dieser und ließ ihn nun gehen. Währenddessen war Kaoru bereits so schnell es ging aus dem Schulgebäude geeilt und rannte auf den Hof, wo die meisten Schüler und Schülerinnen von Chauffeuren abgeholt wurden. Auch auf ihn hatte Tamaki’s Ansprache eine Wirkung gemacht und nun verstand auch er, dass es etwas gab, was er um jeden Preis haben wollte. Und dies konnte er nur erreichen, wenn er dafür kämpfte. „Anissa!“, rief er laut und erreichte es gerade noch, dass sie sich noch einmal umdrehte, ehe sie in einen schwarzen Wagen stieg. „Kaoru…was ist denn?“ Leicht außer Atem erreichte er die junge Blondine und musste erst einmal nach Luft schnappen, ehe er etwas sagen konnte. „Ich muss dir etwas sagen! Etwas, dass ich schon lange sagen wollte.“ „Ähm…na dann schieß mal los.“, antwortete Anissa ohne sich groß etwas dabei zu denken. „Zuerst musst du wissen, dass sich viel geändert hat in den letzten Monaten. Um ehrlich zu sein…seitdem Hikaru und ich Hosts wurden…früher da war alles anders. Da ging es mir nicht darum andere Leute kennen zu lernen. Solange Hikaru da war, war meine Welt okay. Aber…obwohl Hikaru noch immer ein wichtiger Teil in meinem Leben ist…ich will, dass es jemanden gibt, der mir für meine Zukunft noch wichtiger sein wird!“ Leicht verwirrt blickte Anissa Kaoru an. So richtig verstand sie es wohl immer noch nicht. „Kaoru, was meinst..“ „Was ich dir sagen will, Ani…Ich mag…“ „Was ist denn da los? Wir stehen hier mega im Halteverbot!“, erklang auf einmal eine helle Stimme und hinter Anissa, lugte auf einmal ein Kopf aus der offenen Autotür. „Renge..“, murmelte Kaoru und war auf einmal völlig irritiert. Anissa. Halteverbot. Geständnis. Renge. Auf einmal prasselte alles noch einmal auf ihn ein und er wurde selbst nervös, als er bemerkte, was er da gerade tat. Seine Hände begannen leicht zu zittern und er spürte einen dicken Kloß in seinem Hals, der es ihm schwer machte weiterzusprechen. „Ähm…also…ich…“, begann er zu stottert, atmete dann einmal tief durch und sagt: „Anissa! Heute Abend reden wir einfach okay? Wir sehen uns dann!“ Und schwupp drehte Kaoru sich um und schritt selber davon und ließ Anissa nur noch verdatterter stehen. Renge begann zu kichern. „Nun komm schon in den Wagen, Dummchen!“ „…Ja!“ Renge war es auf einmal klar, doch Anissa wusste immer noch nicht, dass ihr ein Liebesgeständnis bevorstand. Stunden Später am Belle Reve Die Gruppe der Hosts und Maids hatte sich schick gekleidet vor dem Belle Reve versammelt. Anissa, welche ein enges, blaues und bis zu den Knien reichendes Kleid trug, welches für ihre Verhältnisse doch äußerst seriös wirkte, versuchte durch die Fensterfronten des Restaurants einen Blick auf die Gesellschaft zu werfen, der Katzuragi beiwohnte. Jedoch konnte sie diese nicht erblicken. „Ich weiß ja nicht so genau, ob ich sauer sein soll. Ju heiratet und wir werden nicht mal eingeladen zur Verlobungsfeier.“, motzte sie leicht rum. „Du musst gut reden! Ihr habt mich nicht einmal gefragt, ob ich mit euch mitgehe!“, entgegnete ihr Renge patzig und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie hatte sich einfach der Gruppe angeschlossen, als sie alles von Anissa erfahren hatte. Zum einen mochte sie Katzuragi und wollte auch irgendwie behilflich sein. Zum anderen war sie wirklich neugierig auf Kaorus Verhalten und was er nun tun würde. Renge lehnte sich gegen die Wand und zupfte ihr extravagantes lila/türkises Kleid zurecht,welches vorne kurz und hinten lang war. Ausnahmsweise hatte sie sich kein Cosplay übergeworfen, wenn auch ihr Outfit wirklich das auffälligste war. „Du bist kein offizielles Mitglied in irgendeinem unserer Clubs…“, begann Hikaru. „…wieso sollten wir dich also Fragen, wenn du einfach immer aus heiterem Himmel auftauchst?“, beendete Kaoru. ZAPP! Sofort kniff Renge beiden Jungs kräftig in die Wange und beide winselten vor Schmerz. „Wir sind doch FREUNDE! Und Freunde nimmt man bei sowas mit, ihr frechen Rotschöpfe!“, grummelte sie. „Reiß dich bitte zusammen, Renge.“, murmelte Kyouya nur und blickte genervt auf die Uhr. Renge ließ die beiden los und begann unschuldig zu pfeiffen. Die beiden Hosts richteten sich auf und sorgten dafür, dass ihre Anzüge und Krawatten richtig saßen. „Normalerweise ist sie pünktlich.“, bemerkte Liz nur, die nervös mit dem Fuß immer wieder auf den Boden tippte. Sie trug ein knielanges, schwarzes Kleid, das über eine Schulter ging. Irgendwie ließ dieses Kleid sie mächtig wirken, aber das lag häufig einfach an der Aura, die sie versprühte. „Da hinten sind sie doch!“, sagte Ayame plötzlich, die sich wieder prinzessinnenhaft gekleidet hatte und märchenhaft in ihrem Champagner-farbenen Kleid aussah, welches in Trompetenform geschnitten war. Hastig eilten Sion und Honey herbei, die bisher die einzigen waren, die fehlten. Sion trug ein kurzes, schimmerndes Kleid, welches einen farblich irgendwie an den Regenbogenfisch aus den Kinderbüchern erinnerte. „Tut uns Leid, wir haben wohl etwas die Zeit vergessen.“, sagte Honey und wurde dabei etwas rot, ebenso wie Sion, welche den Kopf wandte und versuchte ihre Röte zu verbergen. Die anderen dachten sich jedoch nichts dabei. „Gut, wir sind vollzählig. Wie genau lautet jetzt der Plan?“, fragte Haruhi, die auch in einen schicken Anzug gesteckt wurde und eine knallrote Fliege trug. Sie sah schon ziemlich unwiderstehlich aus und man sah ihr nicht im geringsten an, dass sie eigentlich ein Mädchen war. „Nun gut, hört zu, meine Freunde!“, sprach Tamaki und winkte alle näher zu sich heran. „Sobald wir drinnen sind, werden wir wohl erst einmal zu unserem Platz gebracht. Wir wissen leider überhaupt nicht, wo dieser ist, hoffen aber, dass wir gute Sicht auf Katzu und die Familien haben. Wir verhalten uns unauffällig und lassen uns erst einmal wie ganz normale Gäste bedienen. Ich empfehle euch jetzt schon die Muschelsuppe, die ist hier wirklich fantastisch. Als Hauptgang würde ich vorschlagen probieren wir es mit…“ „Schluss damit, Chef!“, sagten die Zwillinge synchron, drückten ihm von jeder Seite jeweils eine Faust leicht ins Gesicht und brachten ihn somit zum schweigen. „Er hat eigentlich Recht. Wir werden uns möglichst normal verhalten, das erwarten wir von euch allen. Mehr können wir erst einmal nicht planen, denn keiner weiß genau was und da drinnen erwartet. Wir können nur hoffen, dass wir ein privates Gespräch mit Katzuragi arrangieren können, aber sie wird sehr isoliert sein.“, erklärte Kyouya. „Wir bleiben wachsam…“, murmelte Mori, der noch abwesender wirkte, als sonst. Er war immer noch ein Häufchen elend. Die Tatsache, dass er wohl in wenigen Minuten seine Geliebte mit ihrem zukünftigen Ehemann sehen sollte, brachte ihn fast um. „Wagen wir es!“, kam es von Liz und sie und Kyouya schritten voran. Die beiden hatten für die Reservierung gesorgt und so marschierte die Gruppe schweigend durch das Restaurant bis hin zu ihrem Tisch. Alle hielten die Augen und Ohren offen und versuchten Katzuragi zu entdecken, doch nirgendwo war auch nur eine Spur von ihr zu sehen. Ruhig ließen sie sich alle nieder und bekamen die Speisekarten. „Ich versteh das nicht…wo steckt sie? Sie sollten doch hier sein oder irre ich mich?“, flüsterte Ayame Tamaki zu, der direkt neben ihr Platz genommen hatte. „Vielleicht waren unsere Infos falsch…“, murmelte er, während er die Speisekarte sehr hoch vor seinem Gesicht hielt, welches wohl unauffällig wirken sollte, tatsächlich aber das Gegenteil bewirkte. Selbst Elisabeth und Kyouya wurde mittlerweile Unwohl. Die beiden waren sich sicher gewesen, was den Treffpunkt und die Uhrzeit anging, doch trotzdem war niemand der bevorstehenden Verlobungsfeiergesellschaft da. Keiner traute sich jedoch etwas laut über den Tisch zu den anderen zu sagen, da niemand die angenehme und noble Atmosphäre stören wollte. Sanfte Geigen und Klaviermusik drang hervor und eine Zeit lang waren alle still, bis der Kellner zurück kam, jedem die Getränke einschenkte und die Bestellung für die Vorspeise entgegen nahm. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte Renge Anissa, doch diese zuckte nur mit den Schultern. Alle blickten sich im Kreise an und keiner wusste genau, was der nächste Schritt sein würde. Während sie untereinander zu tuscheln begannen und rätselten an welchem Ort in der Stadt Katzuragi dann sein konnte, kam die Vorspeise und alle begannen ruhig zu Essen. Zwar war das Restaurant ein Ambiente, welches alle – außer Haruhi – gewohnt waren, jedoch wirkten alle so angespannt und benommen, als würden sie alle nicht dazu gehören. „Ugh, Haruhi…was ist das da in deinem Salat? Lass das zurückgeben.“, sagte Anissa plötzlich und blickte auf Haruhi’s Teller. Tamaki war nun drauf und dran aufzuspringen und Haruhi vor dem Ekel zu bewahren, den er auf ihrem Teller vermutete. „Hmm…aber das ist…ein Stück Papier?“, murmelte Haruhi fragwürdig und zog es aus ihrem Salat. „Da steht doch was.“, bemerkte Liz. „Séparée“, las Haruhi laut vor und da machte es bei den meisten Klick und die Blicke wanderten zu einer geschlossenen Tür, die wohl zu einem abgeschotteten Bereich führen musste. Daran hatte bisher keiner gedacht, obwohl es im Endeffekt nur logisch erschien, dass eine Feiergesellschaft sich zurückzog. „Wo kommt diese Nachricht her?“, fragte Sion. „Bestimmt von Katzu! Sie muss wissen, dass wir hier sind und will, dass wir sie daraus holen!“, antwortete Anissa ihr. Mori’s Blick richtete sich nun die ganze Zeit auf die geschlossene Tür, voller Sehnsucht. Es war alles, was ihn nun von ihr trennte. Und doch war da noch so vieles mehr. Sie war unerreichbar für ihn geworden. In den vergangenen Stunden hatte er nachgedacht und nachgedacht und war sich mittlerweile nicht mehr sicher, ob es richtig war, was die Hosts und Maids heute Abend planten. Vielleicht – so begann er zu glauben – war es an der Zeit sie gehen zu lassen. Sie musste doch eingewilligt haben die Frau Nekozawas zu werden. Und sie kannten sich seit Jahren. Vielleicht liebte sie Nekozawa ja auch schon und bemerkte dies erst jetzt. Die Zweifel in Mori tobten, wenn er es auch alles nicht wahr haben wollte, so begann er die Hoffnung langsam aber sicher aufzugeben. Selbst als sein kleiner Freund Honey seine Hand nahm und diese kurz aber bestimmend drückte, konnte er kein Licht in seinem Inneren erkennen. Dennoch war er seinem Cousin und besten Freund, wie auch allen anderen seiner Freunde, dankbar. „Nun gut…die Frage ist wohl…wie kommen wir da jetzt rein?“, fragte Hikaru in die Runde. Mittlerweile redeten alle wieder normal miteinander und sie schienen auch nicht sonderlich aufzufallen. „Gar nicht. Sieh doch mal daneben.“, sprach Kyouya und deutete auf den Muskelprotzen, der neben der Tür positioniert war und offenbar als Türstehen für das Séparée diente. „Okay…ich habe nicht damit gerechnet, dass wir noch an so einem Kerl vorbei müssen. Renge, hast du zufällig auch hier irgendwelche Untergrundkanäle?“ „Ach, Lizzy…ich wünschte es, aber die Bauarbeiten dafür sind wohl erst nächstes Jahr abgeschlossen.“ Verdutzt blickte Elisabeth Renge an. Sie hatte das eigentlich als Scherz gemeint, nahm Renge aber nun durchaus beim Wort. „Okay, verrückt, das lasse ich so stehen. Wenn wir da nicht reinkommen, dann müssen wir Katzuragi eben nach draußen bekommen.“ „Und wie sollen wir das machen, Liz?“, erkundigte sich Ayame. „Naja, irgendwann wird sie doch mal pinkeln müssen, oder?“, bemerkte Hikaru. „Wann soll das denn sein? Vielleicht muss sie den ganzen Abend lang nicht.“, kam es von Honey. Liz: „Hat denn niemand einen Plan?“ Als nächstes war Tamaki es, der sich äußerte: „Schicken wir ein ferngesteuertes Auto hinein mit einer geheimen Botschaft, die ihr sagt sie soll nicht heiraten, sie soll sich das überlegen und wir warten hier draußen und nehmen sie dann mit. Papa ist für sie da!“ „Abgelehnt. Nächster Vorschlag?“ Auf Elisabeth’s Ablehnung reagiert Tamaki mit seinem üblichen traurigen Hundeblick. „Wir haben kein ferngesteuertes Auto hier, Chef!“, erklärte Kaoru es ihm, da ihm das wohl vorher nicht klar gewesen war. „Leute, seht mal!“, kam es von Sion, die wieder auf die Tür deutete. Eine Kellnerin schritt auf diese Tür zu, der Mann ließ sie ohne einen weiteren Blick passieren und während sich die Tür öffnete, konnten alle für wenige Sekunden ins Innere sehen. Jedoch erhaschten sie lediglich einen Blick auf einige gut gekleidete ältere Herren. Katzuragi konnten sie nicht ausfindig machen. „Da drinnen war zweifelsohne ihr Vater. Sie muss dort drinnen sein.“, erklärte Kyouya. „Ich habe eine Idee!“ Erneut kam dies von Tamaki und er stand auf und hob einen Arm empor. Erneut machte seine Art mehrere andere Gäste auf sich aufmerksam, wenn auch gleich sie schnell das Interesse verloren und sich wieder ihrem eigenen kulinarischen Genuss hingaben. „Wir brauchen Tabletts! Wir marschieren verkleidet hinein.“ „Gar keine üble Idee, Tamaki. Allerdings können wir nicht alle hinein.“ „Richtig, Kyouya. Ich schlage vor ICH – als Host Club KING – übernehme die Verantwortung und…“ „Das kommt gar nicht in Frage, du ruinierst das nur!“, sagte Liz leicht patzig und versetzte Tamaki erneut in traurige Hündchen-Stimmung. „Kyouya und ich übernehmen das. Wir sind wahrscheinlich am diszipliniertesten und am geeignetsten für diese Aufgabe.“ „Aber, Liz…ihr Vater würde dich doch erkennen!“, sprach Ayame. Da kam auch Liz ins Grübeln und biss sich leicht auf die Unterlippe. Sie wollte es nicht zugeben, aber sie wollte dringend in das Innere dieses Raumes. In der vergangenen Zeit war Katzuragi eine ihrer besten Freundinnen geworden und sie musste sie sehen. „Nein, das kriegen wir hin. Katzuragi’s Vater hatte gerötete Wangen und ein Weinglas in der Hand. Das ist mit Sicherheit nicht das erste Glas für ihn heute Abend. Zudem bezweifle ich es, dass er den Kellnern überhaupt ins Gesicht blickt. Wir dürften also sicher sein, was ihn angeht.“ Verblüfft blickte Elisabeth Kyouya an. Er hatte wahrscheinlich recht. Kaum einer aus der gehobenen Schicht beachtete für gewöhnlich die Kellner, so traurig das auch sein konnte. „Nagut. Ihr macht das schon.“, sagte Tamaki. Kyouya und Elisabeth erhoben sich und wandten sich von dem Tisch ab. Liz: „Gehen wir in Richtung der Toiletten. Dort muss irgendwo ein Pausenraum für die Bediensteten sein. Wir schleichen uns dort hinein, schauen ob wir eine Uniform erhaschen können und schnappen uns auf dem Rückweg ein paar Tabletts.“ „Einverstanden.“ Relativ unbemerkt schritten die beiden durch das Restaurant und wirkten eher wie ein Pärchen. Was zusätzlich dran liegen mag, dass beide wohl unterbewusst nach der Hand des jeweils anderen gegriffen hatten. Elisabeth behielt Recht und nah bei den Toiletten befand sich eine Tür auf der „Nur für Personal“ stand. Die Küche konnte es nicht sein, da in diesem Restaurant die Küche vom Restaurant von einer Glasfront getrennt war, wodurch es Gästen möglich war die gute Arbeit der Meisterköche zu bestaunen. Während Kyouya sich etwas abseits positionierte und darauf achtete, dass niemand vorbei kam, öffnete Elisabeth die Tür einen klitzekleinen Spalt weit und blickte ins Innere. „Die Luft ist rein, keiner drin. Los, schnell!“, sagte sie zu Kyouya und verschwand im Inneren, dicht gefolgt vom Host. „Perfekt!“, jubelte Liz nun, als sie direkt einige Uniformen entdeckte und nach diesen Griff. Verlegen blickte sie hinüber zu Kyouya. „An…An getrennte Kabinen haben sie hier wohl nicht gedacht.“, murmelte sie und scheute sich leicht sich vor ihm umzuziehen. Ehe sie sich versah wurde sie jedoch gegen die Schränke gedrückt, die an einer Wand positioniert waren. Mit geröteten Wange blickte sie Kyouya durch seine Brillengläser in die Augen. Sie waren so klar und bestimmend und sofort zitterten ihre Knie. „Willst du, dass ich dir dabei helfe?“ „Kyouya…dafür…dafür ist keine Zeit.“, murmelte Liz schüchtern. Kyouya zog scharf die Luft ein und legte seinen Kopf an ihre Schulter. „Ich will mir Zeit dafür machen.“ „K…Kyouya, bitte.“, hauchte Liz, brachte es jedoch nicht über sich ihn von sich wegzustoßen. „Nur ein Augenblick.“, murmelte er und machte ihr klar, dass er nur für wenige Sekunden noch so nah bei ihr sein wollte. Ihre Wärme und ihr Geruch…alles an ihr zog ihn an, doch konnte er dies unmöglich vor den anderen tun. Und jetzt gerade hatte er sie für sich, welches er ausnutzen musste. Liz blieb stumm bis sich Kyouya nach einer Minute wieder von ihr abwandte und einen Schritt zurück wich. „Hey! Was macht ihr hier?!“, ertönte auf einmal eine Männerstimme hinter den beiden und sie drehten sich schlagartig um. Vor ihnen stand einer der Kellner, welcher erschrocken über die Anwesenheit der beiden Jugendlichen war. „Ihr habt hier nichts zu suchen! Wer seid ihr? Ich rufe den Sicherheitsdienst und…ugghh..“ Plötzlich kippte der Mann zur Seite und fiel auf den Boden. Offensichtlich hatte er einen Schlag auf den Hinterkopf abbekommen. „Sorry, Francois.“, murmelte die Kellnerin, die hinter ihrem Kollegen auftauchte. Die junge Frau mit der blonden Kurzhaarfrisur trat in den Raum und schloss die Tür hinter sich. „Aber mit einem hat er Recht…was zur Hölle glaubt ihr wird das wenn ihr fertig seid?“ motzte sie rum. Es war die gleiche Kellnerin, die vorher in das Séparée marschiert war. „Wir…wir…“, suchte Liz verdattert nach Worten war aber mit der momentanen Situation überfordert. Da begann Kyouya neben ihr zu Lachen. „W..Was zur Hölle lachst du jetzt, Kyouya!?“ „Hahaha…aber Liz…ach Liz…niemand…niemand achtet je auf die Kellner, nicht wahr?“, antwortete er ihr und deutete auf die junge Kellnerin ihm gegenüber, welche sich in die Haare griff und die blonde Perücke von ihrem Kopf entfernte. „Aber…Rika!“, sagte Liz erstaunt, die bisher gar nicht auf das stark geschminkte Gesicht der Dame geachtet hatte. „Der Plan war, dass ihr einfach auf eurem Platz sitzen bleibt. Ich hätte euch Katzuragi schon nach draußen gebracht!“ „Aber…aber wie..“ „Glaubst ihr wirklich so spontan kriegt man bei uns noch einen freien Tisch? Wir sind Monate im vorraus ausgebucht. Ihr habt eine Reservierung direkt beim Séparée wegen mir bekommen. Genau so wie ich dafür gesorgt habe, dass Katzuragi das Dinner heute hier stattfinden lässt.“ „Okay…aber warum bist du als Kellnerin verkleidet, wenn deiner Familie das Restaurant gehört?“, fragte Kyouya stutzig und Rika seufzte genervt. „Ich wollte nicht, dass ihr mich seht. Ist in meiner Lage glaube sehr verständlich.“, entgegnete sie ihm trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nagut, aber wie geht es jetzt weiter?“ „Ich war gerade schon bei Katzu. Aber – wie zu erwarten – hat sie mich kaum eines Blickes gewürdigt. Ich gehe gleich noch einmal hinein und versuche ihr einen Zettel unterzuschieben, wie ich es auch vorhin bei Haruhi getan habe.“ „Das warst du?“ „Euch war anzusehen, dass ihr keine Ahnung hattet, wo ihr suchen solltet.“ Kyouya und Elisabeth blickten sich kurz an und dann wieder zurück zu Rika. Dem konnten sie kaum etwas entgegnen. „Alles klar…den Plan kennt ihr jetzt. Geht zurück auf eure Plätze, ich erledige das und den Rest überlasse ich dann euch.“, sprach Frederica nun wieder, setzte sich ihre Perücke auf und drehte den beiden den Rücken zu. Während sie aus der Tür schritt, blieb sie kurz stehen, warf einen Blick über die Schulter und sagte „Ach und…was immer das da zwischen euch ist…Viel Glück!“ und verließ den Raum. Kyouya grinste leicht und Liz wagte es wieder nicht ihn anzusehen. „Nun…was machen wir mit ihm da?“, fragte sie schließlich und deutete auf den am Boden liegenden Francois. „Nicht unser Problem.“, sprach Kyouya, nahm wieder ihre Hand und ging mit ihr zurück zum Tisch. Alle anderen blickten erstaunt drein, als die beiden zurück kehrten. „Was ist passiert?“, fragte Kaoru nervös, der davon ausging, dass die beiden ertappt worden waren. „Rika kümmert sich darum.“, war das einzige was Liz sagte, als sie sich wieder setzte. „Warte, warte…Rik…Rik ist hier?“, fragte Hikaru nun sichtlich angespannt. Kyouya nickte: „Sie ist als Kellnerin dort drinnen und holt Katzu raus.“ „Scheint sie ist ebenso besorgt wie wir.“, fügte Liz hinzu. Sowohl Hikaru als auch Ayame schienen nun sehr nervös. Sie wussten, dass sie im Restaurant von Rika’s Familie sein würden, hatten aber wirklich nicht damit gerechnet ihr am Abend zu begegnen. „Dann…warten wir jetzt wohl.“, kam es von Tamaki, der die Anspannung bemerkt hatte und Ayame’s Hand genommen hatte. Sanft lächelnd blickte sie ihn an. Auf ihn war einfach Verlass. Niemand war ein solcher Gentleman wie Tamaki. Leider konnte Ayame sich darauf nun nicht konzentrieren. Die Angelegenheiten mit Tamaki würde sie bald angehen, doch nun gab es wichtigeres. Einige Minuten vergingen und alle bestellten den nächsten Gang. (Haruhi’s Essen wurde übrigens gemeinschaftlich gesponsort) Plötzlich öffnete sich erneut die Tür und die als Kellnerin getarnte Rika kam aus dem Séparée. Sie nickte Elisabeth zu und konnte es nicht vermeiden, dass ihr Blick kurz zu Ayame und Hikaru schweifte. Wütend auf sich selbst, biss sie sich auf die Lippen und wandte sich dann komplett ab und verschwand. Nur wenige Sekunden nach ihr, öffnete sich erneut die Tür und Katzuragi kam hinaus. Sie trug ein langes weiß/graues Kleid und wirkte jetzt schon wie eine Braut. Völlig aufgelöst blickte sie zur Gruppe, folgte Rika jedoch wortlos in Richtung der Toiletten. Sofort standen Liz und Sion auf und folgten den beiden anderen Maids. Mori selbst zitterte und ballte die Hände zu Fäusten. Er hatte es nicht über sich gebracht aufzusehen und sie anzusehen. Währenddessen betraten Sion und Liz die Damentoilette. Katzuragi stand zitternd vor dem Waschbecken und schien Tränen zu unterdrücken. „Ihr hättet nicht kommen sollen!“, sprach sie mit wackeliger Stimme und schien wirklich kurz davor zu sein in Tränen auszubrechen. „Ju…“, murmelte Sion und ging einen Schritt auf ihre Freundin zu, doch diese zuckte nur zusammen und wich der anderen Maid aus. „Bitte…ihr müsst gehen! Das alles hat keinen Sinn. Egal, was ihr gehört habt…macht euch keine Sorgen. Umehito ist ein guter Kerl. Er wird ein guter Ehemann sein und…“ „Was zur Hölle redest du denn da? Das kann nicht dein Ernst sein, Ju!“ Die Tür zur Damentoilette öffnete sich und Rika trat ein. Nun in einem kurzen, funkelndem Kleid. „Ladies, ewig haben wir nicht Zeit!“, tadelte sie. „Rika hat Recht. Die anderen werden schon sehr bald auf mich warten und sich fragen wo ich bleibe. Ich will euch nur sagen, dass alles in Ordnung ist…aber ihr müsst gehen!“, begann Katzuragi nun zu flehen. Die drei anderen Damen wirkten nun sprachlos. „Ju, nein…“, war das einzige was Sion diesmal wieder rausbrachte. „Bitte, ich…oh nein…“ Katzuragi blickte hinter Rika durch das Bullsauge in der Tür. Die anderen drehten sich um. Im Gang vor den Toiletten war bereits Katzuragi’s Vater. „Verdammt..“, zischte Liz, als sein Blick auch durchs Bullsauge fiel und er die Mädchen sah. „JU!“, schrie er sofort, stoß die Tür auf und zog seine Tochter aus dem Raum. Er drückte sie in die Arme eines seiner privaten Angestellten und orderte diesen an sie zum Wagen zu bringen und die Festlichkeit aufzulösen. „Miss Lyria…von Ihnen habe ich nichts anderes erwartet…so eine Dreistigkeit meiner Tochter so aufzulauern…aber von Ihnen, Miss Kobayashi…Miss Higurashi..hätte ich das nicht erwartet. Das wird ein Nachspiel haben!“, drohte er den jungen Damen und stürmte ebenfalls hinaus und ging schnellen Schrittes zurück zum Séparée. Wohl um den Anwesenden die Lage zu erklären oder zumindest eine Ausrede zu finden, weshalb seine Tochter plötzlich aufbrechen musste. Während die drei ebenfalls aus der Toilette eilten, kamen ihnen die anderen schon entgegen. „Wir haben die Rechnung schon gezahlt. Wir haben einiges schon mitbekommen. Katzuragi muss bereits draußen sein.“, erklärte Tamaki. „Hinterher!“, sagte Honey und alle liefen nun äußergewöhnlich schnell aus dem Lokal hinaus auf die Straße, wobei sie von vielen Gästen missbilligt beäugelt wurden. „Da! Auf der anderen Straßenseite!“, rief Haruhi aufgeregt und deutete auf einen Wagen auf den Katzuragi und der Bedienstete zusteuerten. Alle versuchten schnell hinterher zu kommen, doch war die Straße, die sie trennten, stark befahren und keiner von ihnen kam so schnell hinüber. Alle versuchten laut hinüber zu rufen, sodass Katzuragi noch einmal zu ihnen blickte, doch anscheinend nahm sie sie nicht wahr. „JU!“, rief nun Mori instinktiv, obwohl er es nicht vor hatte. Kurz bevor sie gezwungenermaßen in den Wagen gesetzt wurde, drehte sie den Kopf und blickte in Mori’s Augen. Und jetzt erkannte er wie falsch er gelegen hatte. Er sah den Schmerz in ihrem Inneren. Die Qualen und die Angst, die in ihr tobten und er wollte dies vernichten. Er liebte sie und er sah, dass sie ihn liebte. Nicht Nekozawa, niemand anderen, sondern Ihn. Und das Licht der Hoffnung blitzte erneut in Mori auf und der Entschluss um die Frau, die er liebte, zu kämpfen, keimte in ihm auf und wuchs und wuchs von Augenblick zu Augenblick. Innerhalb kürzester Zeit war Katzuragi jedoch verschwunden. „Na…das lief ja super…“, grummelte Hikaru. „Das hat ja jetzt gar nichts gebracht. Gar nichts außer wahrscheinlich ne Menge Ärger.“, fügte Kaoru hinzu. „Falsch.“ Alle blickten erstaunt zu Honey. „Falsch. Jetzt…jetzt beginnt das Spiel erst.“, sagte Honey dann grinsend und alle folgten seinem Blick, welcher auf den nun entschlossen wirkenden Mori gerichtet war. Alle Hosts und Maids begannen zu lächeln. Es war das erste mal, dass Mori wieder lebendig wirkte. Lebendig und voller Energie. Und mit seiner Hoffnung, wuchs auf die der anderen. „Tja, ich schätze…Liebe kann einiges bewirken. Dann lasst uns mal sehen wozu sie wirklich im Stande ist!“, erklärte Tamaki und zwinkerte seinem riesigen, dunkelhaarigen Freund zu, welcher ihm zustimmend zunickte. „Nagut dann…wird es wohl Zeit für einen Plan B.“, sprach Liz. „Wir überlegen uns was und treffen uns morgen um 11 Uhr in der Aula.“, ergänzte Kyouya und schließlich nahm der Abend ein abruptes Ende. Für den heutigen Abend gab es wohl genug Aufregung, weshalb sich die Wege nun trennten. Die meisten jedenfalls. Während sich alle voneinander verabschiedet hatten, hatte Rika sich bereits zurückgezogen. Sie war nicht bereit dazu jetzt mit irgendwem zu reden. Sie verzog sich leicht in eine dunkle Gasse und wartete darauf, dass alle nach Hause fuhren. „Es ist nicht ihre Schuld.“ Rika schrak zusammen. Sie war zwischenzeitlich gedankenverloren gewesen und hatte nicht bemerkt, dass Hikaru sich ihr genähert hatte. „Was willst du?“, fragte sie patzig und mit grimmigem Blick. „Eine Entschuldigung wird dir kaum reichen, das weiß ich. Ich will einfach, dass du weißt, dass das alles meine Schuld ist. Ayame-chan hat damit nichts zu tun. Ich weiß, dass es dir schwer fällt, dass ihr euch gestritten habt.“ „Nichts weißt du, Hitachiin.“ Die Tatsache, dass sie ihn wieder mit seinem Nachnamen ansprach schmerzte ihn. Er schwieg kurz, doch wusste, dass er den Mut aufbringen musste ihr zu sagen, wie es wirklich war. „Doch. Doch ich weiß wie es ist. Ayame ist…ist deine zweite Hälfte, so wie Kaoru meine ist. Bitte hör auf sturr zu sein. Sie hat nichts getan. Sie wollte wirklich nur das Beste für dich und manchmal…manchmal ist es schwer sowas anzuerkennen, das weiß ich.“ Rika blickte ihn vorsichtig an. „…Was willst du mir jetzt damit sagen?“ „Ich will, dass du ihr alles vergibst. Geh zurück zu deinen Freundinnen, denn die lieben dich. Du brauchst nicht mir zu verzeihen, das würde ich nie verlangen. Aber…gib Aya eine Chance. Ihr braucht euch.“, murmelte er noch und wandte sich zum gehen ab. Rika sah ihm noch hinterher, verlor ihn aber bald aus dem Blickfeld. Seine Worte würden jedoch noch die ganze Nacht bei ihr bleiben. „Wo genau ist Hikaru hin?“, fragte Anissa verwirrt. „Scheinbar will er nochmal versuchen mit Rika zu reden. Er sagte er nimmt sich gleich ein Taxi und kommt später nach Hause.“ „Achso, verstehe…“ Alle hatten sich mittlerweile verabschiedet und Renge war auf Kaoru zugegangen und hatte ihm zugeflüstert, dass er Anissa nach Hause bringen sollte. Mit hochroten Wangen hatte er genickt und war dann zu dem flippigen Mädchen gegangen. Kaoru und Anissa liefen nun den Bürgersteig entlang und suchten nach einer Limousine, die sie auch hergebracht hatte. Wahrscheinlich rechnete der Fahrer noch nicht damit, dass sie schon mit ihrem Besuch im Restaurant fertig waren. Kaoru überlegte hin und her wie er das Gespräch nun beginnen sollte, doch es war Anissa, die wieder zu reden begann, während sie beim gehen nur auf ihre Schuhe blickte. „Das ist also Liebe, hm? Die Art wie Morinozuka und Katzu-chan sich angesehen haben…da hab ich es gespürt. Du nicht auch?“ „J…Ja…“ „Es muss wundervoll sein.“ „Anissa, ich…“, begann Kaoru und blieb stehen. Auch Anissa stoppte und blickte Kaoru verwirrt an. „Was ist denn, Kaoru? Worauf wartest -..“ „Ich will es auch!“ Anissa zuckte zusammen. Noch nie hatte sie Kaoru mit so einem ernsten Blick gesehen. So ernst und doch so unglaublich sanft. Die Art wie er sie anblickte. Genau diesen Blick hatte sie doch kurz zuvor schon gesehen. „Ich will diese Emotionen, Anissa. Ich will das Gefühl am richtigen Platz zu sein. Dass jemand für mich da ist und dass ich für jemanden da sein kann. Jemand, der mir alles bedeutet.“ „Kaoru, was…“ „Ich will, dass du meine Freundin bist, Anissa.“ Schlagartig errötete die junge Blondine, als Kaoru auf sie zumarschierte und sie in seine Arme zog und stark an sich drückte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)