Schattenherz von Sopschild (Sasusaku) ================================================================================ Prolog: Wir ----------- Der Sturm tobte über Nimiserae. Blitze zerrissen den Himmel, und das Donnergrollen hallte lang in den Schluchten der Wolkenkratzer wieder. Zwischen den Wolken wurden Fetzen eines Fahlen Himmels sichtbar, noch beleuchtet von den letzten Strahlen einer grauen Sonne. Der Mond, noch violett und tagesblass, versteckte sich hinter den dahin rasenden Wolken. Doch die einsame Gestalt, die durch die nassen Gassen hastete kümmerte dies nicht. Ein Schuss wurde abgefeuert, zeitgleich mit dem Klang des Donners ging er daher. Die Gestalt stolperte über einen Stein, den das Eis in diesen kalten Monaten losgesprengt hatte. Sie fing sich wieder und hastete weiter. Sie achtete nicht darauf, das aus der frischen Wunde an ihrer Seite unaufhörlich Blut sickerte, das es sich mit dem Regen mischte und ihre Jacke befleckte. Ein Stöhnen entrang den Lippen der Gestalt, aber sie war sich dessen ebenso wenig bewusst, wie die Wunde, die sie völlig vergessen hatte. Nur eines zählte noch: Sie wollte leben! Saya rannte. Sie rannte wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Alle waren tot! Sie hatten sie getötet! „Nemesis Kinder“ waren tot. Bestialisch ermordet. Was sollte sie tun? Saya war nur ein Kind. Nur ein Kind, das in eine Welt voller Leid geraten war. Blutiger Schaum quoll aus ihrem Mund. Sie durfte nicht aufgeben! Das kleine Mädchen wusste das es verfolgt wurde. Sie glaubte den Atem ihrer Verfolger im Nacken zu spüren. Halb verrückt vor Angst lief es weiter, immer schneller, obwohl ihre Kräfte sie schon lange verlassen hatten. Blaue Funken schwebten vor ihren Augen und drohten ihr die Sicht zu nehmen. Der blutige Schaum lief ihr übers Kinn und tropfte auf die froschgrüne Jacke mit dem Smily Button. Die schaurigen Gestalten kamen näher. Bleiche leichenartige Klauen griffen nach ihr und zogen sie in ihren Bann. Saya schrie auf und trat um sich. Mit dem Mut der Verzweiflung schlug sie nach ihren Peinigern. Doch alle Gegenwehr verebbte, als Saya einen hauchfeinen Stich in der Armbeuge fühlte. Das Schlafmittel schoss durch ihr Blut. Dann wurde die Welt schwarz. Saya hatte versagt! Eine der Gestalten packte das Mädchen und warf sie über seine Schulter. Sie würden sie töten. „Hoch- und Landesverrätern“ stand kein Prozess zu! Ein dumpfes Pochen zog Saya aus der sanften Umarmung der Ohnmacht. Ein gleißendes Licht zwängte sich durch ihre Lider und ließ sich aufstöhnen. Plötzlich war der Schmerz wieder da. Ein Wimmern verließ Sayas Lippen. Als sie sich aufrichtete sah sie, dass ihr kleiner zierlicher Oberkörper mit einem dicken Verband umschlungen war. Graue Betonwände schlossen sie ein. Einzig ein kleines Fenster unterbrach die triste Farbe. Kalt war es. Ein Schauer jagte über Sayas Haut. Die Metallkette um ihren Knöchel rasselt, als sie sich bewegte. Plötzlich konnte Saya ein Zittern nicht unterdrücken, wie letzten Winter, als sie so krank gewesen war, das alle um sie fürchteten. Ihr war auch übel. Aber dieses Mal war es anders. Sie zitterte vor Angst, weil sie nicht wusste wo sie war und was sie mit ihr anstellen würden. Ihr tat alles weh, weil die Schusswunde an ihrer Seite sich entzündet hatte. Sie hatte schreckliche Angst, war aber entschlossen, sie zu überwinden. Sie wollte nicht wieder zittern. „Denk an etwas Schönes“, sagte sie laut. Saya zuckte zusammen, als aus den Schatten ein tief grollendes Lachen erklang. „In dieser Welt gibt es nichts mehr Schönes!“ Aus der Finsternis trat ein breitschultriger großer Mann. Das kantige Gesicht zierte ein dunkler 3-Tage-Bart. Die Haut war sonnengebräunt und sein Haar schwarz. Fast hätte man ihn für einen Menschen halten können, wären da nicht die roten erschreckenden Augen und die scharfen Fangzähne gewesen. „Weißt du wer ich bin?“, fragte der Vampir. Natürlich wusste Saya dies. Dennoch er sah so anders aus, wie sie sich ihn vorgestellt hatte. Viel zu menschlich und muskulös. „Du bist das angehäufte Böse!“ Saya war erstaunt, wie ruhig und klar ihre Stimme klang, obwohl sie am ganzen Körper bebte. „Du bist Sasuke Uchiha!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)