Ruins von BluejayPrime (Von Krieg und Frieden) ================================================================================ Kapitel 17: ------------ Sie musste irgendwann in Stasis übergegangen sein, denn als sie erwachte, war sie allein. Ihre Scanner verrieten ihr, dass ihr noch immer unbekannter Gefährte sich ins obere Stockwerk ihres Versteckes zurückgezogen hatte; vermutlich schlief er ebenfalls, denn seine Signatur regte sich nicht. Langsam setzte sie sich ein bisschen auf. Ihre Gelenke waren durch die Kälte und die unangenehme Schlafposition steif geworden; vorsichtig streckte sie ihre Gliedmaßen. Draußen war es bereits dunkel und nirgendwo war ein Geräusch zu hören. Tatsächlich herrschte eine fast unheilvolle Stille; unwillkürlich durchzuckte ihren Kopf das Bild von Granatenwerfen, die auf ihr Versteck gerichtet waren, und von leuchten roten Optics in der Dunkelheit. Rote Optics...? Aber sie gehörte zu den Guten, das waren die mit den roten Optics, oder? Sie schüttelte den Kopf, um das Bild zu verdrängen, und erwartete fast, Schrauben klappern zu hören. Vielleicht war ihre Festplatte nicht mehr ganz fest. Auf jeden Fall wollte sie nicht den Rest der Nacht allein hier sitzen und sich fragen, ob irgendwo draußen schon ein paar Cybertronier mit durchgebrannten Schaltkreisen die Messer wetzten. Kurz warf sie einen Blick in ihr kleines Vorratsversteck und stellte fest, dass ihr unbekannter Freund, oder wie auch immer sie ihn nun nennen sollte, sie auch nicht beklaut hatte, als sie geschlafen hatte. Zögerlich machte sie sich auf den Weg nach oben. Die Treppe war genauso baufällig und kaputt wie der Rest des Hauses; glücklicherweise brach sie nicht ein, bevor sie das obere Stockwerk erreicht hatte. Oben am Treppenabsatz blieb sie noch ein wenig nervöser stehen. Er schlief nicht, sondern hatte sich in der Nähe eines der Fenster zusammengekauert und starrte durch das zerbrochene Glas nach draußen. Seine Optics flackerten schwach im Dunkeln; offenbar war er dennoch müde und hinderte sich selbst daran, einzuschlafen. Vorsichtig schlich sie etwas näher und setzte sich ihm gegenüber auf den Boden. Er warf ihr einen argwöhnischen Blick zu, offenbar befürchtete er, dass sie ihn aus dem Fenster stürzte. „Kannst du nicht schlafen?“, fragte sie zögerlich. War er denn nicht müde? Er hatte wenig Energon bekommen und war offenbar den ganzen Tag durch die Gegend gelaufen; eigentlich hätte er todmüde sein müssen. Er verengte die Optics zu schmalen Schlitzen und antwortete wieder nicht. Mit einem leisen Seufzen zog sie die Knie an die Brust und musterte ihn flüchtig, bevor sie den Kopf gegen die Wand lehnte und einen Blick aus dem Fenster warf. Das hier war ein Stützpunkt, oder? Warum war dann alles so kaputt? Nach allem, was sie gehört hatten, gewannen die Decepticons doch den Krieg, oder? Danach sah es hier aber ganz und gar nicht aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)