Hades II von Franlilith (The Rise) ================================================================================ Kapitel 6: Teach me... ---------------------- Es vergingen Tage in denen Ciel nicht einmal ansatzweiße dazu gekommen war, sich mit Henry zu unterhalten. Während er so oft wie möglich versuchte zumindest mit Kelly ein Gespräch zu beginnen, war Ann zu oft dabei gewesen genau das zu verhindern. Der junge Earl schob es auf simple, nichtsdestotrotz dumm Eifersucht, die er absolut nicht gebrauchen konnte. Umso schwerer fiel es ihm, diesen Fakt auszulassen, als er Nicholas und Mary das Problem schilderte. Er würde so lange keine Hilfe für die beiden sein können, wie er nicht zumindest einen Schritt auf Henry zutun könnte.     Seufzend ließ Ciel seinen Körper auf die weiche Matratze fallen und atmete schwerfällig auf, während er spürte wie sich Sebastians nackter Leib neben dem seinen niederließ. Und wäre der Earl fähig gewesen, er hätte gewiss einen interessierten Blick auf den verführerisch, schönen Körper seines Butlers geworfen. Dieser für seinen Teil spielte genüsslich mit Ciels Haarsträhnen, zwirbelte sie mit zwei Fingern und kraulte den jungen Adligen im Nacken, ehe dieser seinen Kopf nun doch zu dem Dämon drehte. „Du kannst es nicht lassen“, meinte er spitz und brachte Sebastian zum grinsen. „Nein. Und ich sehe darin auch keinen Grund.“ Seufzend schlug Ciel die Augen nieder und schnurrte ganz leise, als sich Krallen merkwürdig sanft in seinem Nacken vergruben. Sebastian wusste, wie man lustvollen Schmerz einsetzte, ohne seinem „Opfer“ – es war widerlich daran zu denken – ernstlichen Schaden zuzufügen. „Verrate du mir lieber, wie ich an dieses Kind heran kommen soll, wenn diese Kelly ihn wie eine Glucke zu bemuttern weiß?“, zischte Ciel etwas angesäuert von seinem kurzen Gedanken, was Sebastian leise zum lachen brachte. „Nun, man sollte meinen, jene würde ihn von seiner übrigen Familie abschotten“, säuselte die Stimme des Dämons gespielt nachdenklich und veranlasste Ciel erneut dazu, leise zu seufzen. „Möglich wäre viel. Dennoch kann ich mir kaum vorstellen, welchen Grund sie haben sollte, so etwas zu tun.“ Ciels Überlegungen schienen Sebastian auf irgendeine Weise zu amüsieren. Machte er sich nur lustig, oder wusste er erneut mehr als der junge Adlige selbst? Schließlich war sein Butler nicht umsonst in jeder Hinsicht perfekt. Ein Schauer lief seinen Rücken hinab als ihm seine eigenen Gedanken vollends klar wurden. Selbstverständlich war Sebastian durchweg perfekt und das hatte er vor wenigen Minuten erneut ausnahmslos bewiesen. Ein leises Lachen verließ die Lippen des Earls, ehe er den Kopf hob und Sebastian ansah. „Was denkst du, lohnt es sich diese Aufgabe als Spiel zu betrachten?“, fragte er und kannte innerlich eigentlich die Antwort. Warum sollte es sich lohnen ein Spiel zu beginnen, es ging schließlich nur um einen kleinen Jungen – der Ciel viel zu sehr an sich selbst erinnerte – und das Interesse an diesem „Fall“ war eigentlich nicht einmal ansatzweise in ihm erwacht. Doch er blinzelte kurz verwirrt, als er Sebastians verschlagenes Grinsen erkannte. „Oh, ich denke es lohnt sich durchaus. Ihr werdet sehen, my Lord“, zischte er genüsslich und wirkte mit einem Mal beinahe animalisch. Welche Gedanken ereilten diesen Mann gerade, dass er so voller inniger Vorfreude und Begeisterung schwang? „Wie du meinst“, lachte der Earl leise und rollte sich auf dem Bett so herum, dass er mit dem Rücken an Sebastians Brust lag. Begierige Finger strichen ihn sogleich über den Brustkorb, während rauer Atem ihm in den Nacken schlug. „Wenngleich ich finde, dass dieser Henry mehr von...“, begann Ciel, unterbrach sich aber selbst. Wie sollte er das erklären, was zu beleuchten unmöglich war? „...Euch hat?“ Sebastians Worte ließen Ciel erschaudern, ehe er spürte wie sich die Hand des Dämons auf sein rechtes Augen legte und lange Fingernägel sanft über seine Haut strichen. „Wohlwahr, er erinnert mich an diesen Jungen, denn ich vor nunmehr neun Jahren aus diesem herrlich duftendem Meer aus Blut und Feuer gelockt habe, um mit ihm - durch seinen unbändigen Hass – diesen Vertrag zu schließen, der ihn immer an mich binden wird“, knurrte die Stimme des Dämons leise und sogleich erzitterte Ciels Körper in jedem erdenklichen Ausmaß. Während Wut mit Angst zu kämpfen begann, vermischte sich das Verwirrspiel noch mit merkwürdig deutlich wachsender Lust. Irritiert ließ sich Ciel auf den Rücken drehen und in die Augen Sebastians sehen, der sich wage über ihn lehnte. „Und ich hungere nach seiner Seele wie seinem Körper, denn er mir so begierig darbietet, wenngleich in mir der Wunsch wohnt, er würde sich mir noch inniger hingeben“, wisperte die Stimme weiter, umschmeichelte Ciels Ohren und machte ihn für einen Augenblick zum Sklaven seiner eigenen Lust, die er trotz allem versuchte von sich zu weißen. „Erzähl mir nichts von solchen Dingen“, befahl Ciel schneidend und doch, schien er dem Dämon im Augenblick kaum ebenwürdig zu sein. Und genau das, mochte Ciel nicht gefallen. „Ich weiß, dass dich genau diese Worte anmachen“, knurrte Sebastian ihm beinahe süchtig entgegen, als hätte er den Jungen nicht vor wenigen Minuten bereits einmal von der süßen Versuchung der Wollust kosten lassen. Der Dämon schien regelrecht vernarrt in Ciels Sturheit und den Kampf den der Junge gegen sich selbst austrug. „Bitte?“, zischte der Adlige leise und spürte, wie seine Wangen etwas an Farbe zunahmen. Noch nie hatte Sebastian ihm so deutlich seine Annahmen und Versuchungen geschildert. „Nimm mir Gegenüber nicht solche Worte in den Mund.“ Er befahl es regelrecht, doch im Augenblick schien alle Vertragshandlung außer Kraft gesetzt. Was auch immer sich gerade für eine ziehende Dunkelheit über ihrer beider Körper ausbreitet, er wusste nicht ob er sie fürchten oder willkommen heißen sollte. „Oh, glaube mir, ich bin fähig noch ganz andere Worte zu verlieren. Möchtest du sie hören?“, hauchte der Dämon belustigt und strich Ciel über den Oberkörper, hinauf zu den Brustwarzen des Jungen, der sogleich sichtlich zusammenzuckte. Es gab sie noch immer, diese Momente in denen Ciel regelrecht Furcht vor seinem eigenen, so treuen Butler hatte. Doch war diese Art der Ängstlichkeit anders als die eines Menschen der sich einer Grausamkeit gegenüber sah. Ciel spürte wie sein Inneres zu Kribbeln begann, als Sebastian sein Kinn mit einer geschmeidigen Bewegung anhob und ihm mit sanfter Genüsslichkeit gegen die blassen Lippen hauchte. „Möglich“, zischte Ciel leise und erhob sich etwas, um sich mit Sebastian herumzuwerfen und auf dessen Hüfte zum sitzen zu kommen. Ihm war klar, dass sein Gegenüber genau das von ihm erwartet hatte, sonst wäre es ihm nicht möglich gewesen diese Position einzunehmen. Schwer atmete Ciel, als ihm klar wurde, wie sehr ihn Sebastian erneut verführt hatte und ihn immer weiter an die Grenzen seines Verstandes führte. Manchmal war er es Leid sich in diesen Momenten so schwach zu fühlen, so als hätte man ihm sämtliche Macht aus den Händen genommen. „Doch im Augenblick hast du mich zu etwas anderem bewogen“, säuselte er leise und hob nun seinerseits Sebastians Kinn an, um dem Dämon tief in die roten Augen zu sehen. Dieser grinste dunkel und leckte sich wohlwollend über die vollen Lippen. „Tatsächlich?“ Ciel schmunzelte und strich dem Dämon durch die dunklen Haare, ehe er sich zu ihm hinablehnte. „Doch vorher, möchte ich etwas wissen“, bestimmte er und sein Blick wurde plötzlich ernst. Ciel erkannte an Sebastians merkwürdig irritiertem Blinzeln, dass er ihn erstmals wahrlich überrascht hatte. Doch zu lange trug der junge Adlige diese Gedanken mit sich herum, dass sie jedes Stück seines Verstandes zu vergiften drohten. „Wie lang soll dieses Spiel noch anhalten?“   Schweigend starrten sie sich in die Augen, ohne zu blinzeln oder den Blick auch nur für Sekunden abzuwenden. Seit Jahren stand dieser Dämon nun an seiner Seite, in dieser Zeit hatte er ihm kaum etwas über sich offenbart, hatte ihm lediglich in aller Wahrheit deutlich gemacht, dass er mächtig genug war seinen Herrn zu beschützten. Gleichermaßen wusste er – im Zuge seiner Natur – wie er Menschen verführen konnte und sie sich auf verworrene Weise untertan zu machen. Doch Ciel fühlte sich in den Armen dieses Mannes merkwürdig geborgen und gleichzeitig ebenso verdammt. Er wusste nicht woran er war, hatte keine Hoffnung, dass Sebastian ihm Gegenüberstand wie ein Freund oder gar ein...Geliebter. Nein, so war es gewiss nicht. Nichtsdestotrotz war es Sebastian gewesen, der ihn vor neun Jahren aus diesem Gefängnis schrecklicher Qualen und Leiden gerettet hatte. Hatte schon zu jener Zeit seine Macht unter Beweis gestellt und sich dennoch gnädig einem einfachen Kind untergeordnet. Ciel verstand ihn nicht, er hatte es noch nie getan. Doch seit sie sich so nahe standen, seit sie einander begehrten wurde es nur noch schwieriger die Gründe für Sebastians Verhalten aufzudecken. Wenngleich es doch womöglich keine gab. Vielleicht hatten Sebastians Worte vor wenigen Tagen ihn so gefangen genommen, womöglich empfand er es deswegen als kränkend von dem Dämon so behandelt zu werden. Ganz gleich wie zärtlich er war, warum auch immer er ihn so liebkoste – Ciel war noch immer sein bezeichnetes Eigentum. Mit dieser Gewissheit schmeckten die sanften Küsse schal und jede Verführung verlor an ihrem Zauber. Dennoch erlaubte es sein Stolz kaum, ihm die Frage zu beantworten, die ihn so verrückt machte. Langsam öffneten sich die Lippen seines Butlers und ein leises Seufzen erklang, ganz so, als wäre der Dämon es leid, Ciels Fragen zu beantworten. „Wovon sprichst du?“, fragte er leise, doch der junge Earl gab keine Regung von sich. Natürlich nicht, er wollte sich nicht mehr hinters Licht führen lassen. Nie mehr so dumm und einfältig sein, sich von einem Wesen dieser Art verwirren zu lassen. „Du weißt worüber ich spreche“, erwiderte der junge Mann leise und lehnte sich etwas zurück. Alles was diesen Moment bis vor wenigen Minuten beherrscht hatte, war vergangen und eigentlich trauerte Ciel ihm ein wenig hinterher. Doch er musste eine Antwort auf seine so lang gehütete Frage erhalten, alles andere würde ihn gänzlich verrückt werden lassen. Erneutes Seufzen, dann hob sich Sebastians Hand und strich dem jungen Adligen beinahe zärtlich über die Wange. Es war trügerisch, falsch. Und Ciel spürte eine widerliche Verletzlichkeit in seinem Inneren, als die kühlen Finger seine Haut zierlich liebkosten. „Nein. Verrate mir, was dich beschäftigt.“ Ciel sah dem Dämon in die roten Augen und schüttelte die Hand des Mannes ab, um ihm misstrauisch in das schöne Gesicht zu sehen. Ja, er war schön, zumindest für die Menschen. Wahrscheinlich wirkte er für andere Dämonen eher lächerlich. Es gab sie schließlich, die Eine, die Sebastian als anderes Wesen erkannt hatte. Leicht biss er sich auf die Unterlippe und verlor seinen Blick hinter den Strähnen seines dunklen Haares. „Du weißt es. Schließlich warst du der, der dieses elende Spiel begonnen hat“, wisperte Ciel betreten und spürte wie seine Finger begannen zu zittern. Langsam sah er wieder auf und starrte Sebastian wütend in die Augen. „Ich bin nur ein Mensch! Noch dazu ein Mann“, knurrte er und schlug sich die Hand vor den Brustkorb. „Warum tust du all diese Dinge mit mir?“ Seine Stimme zitterte bitterlich, als er den gemächlichen Blick des Dämons einfing. Nun, konnte er die Antwort darauf nur noch fürchten. Warum sah er ihn so an? Was bewog ihn über diese Frage so nüchtern zu lächeln? „War es das, was dich so lange beschäftigt hat? Das ich es mit dir als Mensch treibe?“, erklang die Stimme des Dämons erneut und Ciel spürte wie er selbst die Augen aufriss und Sebastian ungläubig anstarrte. Was sollten diese Worte? Hatte Sebastian nicht bemerkt, dass es dem Jungen verdammt noch mal wichtig war? Es war schließlich schwer genug sich zu solch einer Frage überhaupt hinzureißen. Zumindest für jemanden mit so morbidem Stolz wie Ciel ihn besaß. Doch was hatte er von einem Dämon erwartet, der sich Zeit seiner Existenz als Butler nur über seinen Herrn lustig gemacht hatte. Langsam streckten sich die langen Finger Sebastians nach ihm aus, kraulten die dünne Haut des Jungen, während ein hinterhältiges Lächeln seine Züge umspielte. „Ob du nun ein Mensch bist, ist mir gänzlich gleich und wie dir mit Sicherheit kaum entgangen sein sollte, ist es auch nicht von Wichtigkeit ob du ein Mann bist. Wir Dämonen machen uns nichts aus der Art und gar dem Geschlecht eines Wesens. Und ich tue diese Dinge, weil sie mir gefallen. Weil es mir gefällt, dich unter meinem Leib winden zu sehen und zu spüren, wie du dich mehr und mehr verlierst“, gurrte die Stimme des Dämons kühl, während seine Augen violett zu funkeln begannen. Und Ciel hatte das Gefühl, man hätte ihm soeben äußerst unelegant in sein Gesicht geschlagen. Etwas in seinem Inneren begann schmerzhaft zu brodeln, während er Sebastian völlig verloren anstarrte. Also doch. Er war nichts als ein Spielball für diesen elenden Teufel! Nichts als ein Püppchen, dass man vernaschen konnte, wann es einem beliebte und dem man – wenn es sich mal dagegen wehrte – schnell den Hof mit gespielter Fürsorge und Zärtlichkeit machen konnte. „Was siehst du mich so an? Was hast du den erwartet zu hören? Dass ich all diese Dinge tue, weil du mir mehr bedeutest als deine Seele wert ist? Das du mir irgendwann mal wichtig geworden bist? Vielleicht ist es dir entgangen, was ich dir einst sagte: „Wir Dämonen binden uns nur für eine entsprechende Gegenleitung an einen Menschen.“ Und diesem Gesetz bleibe ich treu. Die Gegenleistung die du mir gibst, ist deine Seele und etwas Vergnügen“, lachte Sebastian kühl und nun spürte Ciel wie etwas in ihm zerbrach. Er hatte immer so getan, als würde er sich gegen Sebastians Berührungen und Annährungen wehren. Als kämen sie ihm so manches Mal ungelegen. Doch niemals war das seine tatsächliche Meinung gewesen. Der Dämon durfte ihn nicht anlügen, demnach waren diese Worte...wahr. Ciels Blick veränderte sich. Er wurde wütend, statt bedrückt und holte mit seiner Hand soweit aus, das Sebastians Kopf nach dem Aufschlag regelrecht zur Seite kippte. Er war zu stolz! Einfach zu stolz um sich von so etwas Abstoßendem kränken zu lassen! Nochmals holte er aus und schlug seinem sonst so fürsorglichen Butler fest gegen die andere Wange. Fühlte sich für einen kurzen Augenblick seltsam befreit, wenngleich es doch so trügerisch war. Sein Herz schien zu schreien, doch Ciel mochte sich nun keinen Deut darum kümmern, warum es sich so anfühlte. Er wollte es nicht wissen. Schließlich war er nicht verletzt, schließlich hatten ihn Sebastians Worte verdammt noch mal nicht getroffen! „Du widerst mich an!“, zischte er ungehalten und stieg von dem Körper des anderen Mannes herunter um seine lange Schlafkleidung zu greifen und sie sich überzuziehen. Er konnte das allein, schließlich war er nicht gänzlich unselbstständig. Nachdem griff er nach dem Morgenmantel, der fein gefaltet über dem Stuhl des Schreibtischs lag und zog ihn sich über, zusammen mit den Schuhen die am Bett standen. Sebastian beobachtete ihn schweigend und hielt sich eine seiner Wangen, wenngleich ihn dieser Schlag niemals verletzt haben konnte. Er war schließlich ein Dämon, dieser ach so perfekte Bastard! Schnell drehte sich Ciel zu seinem Butler um und durchbohrte ihn mit geradezu mit seinen kühlen Blicken. „Folge mir nicht! Solltest du es wagen, glaube mir – ich steche mir lieber mein Auge aus, als dir zu verraten wo ich mich befinde!“, fauchte er und ging zur Tür, um diese öffnen und fest ins Schloss knallen zu lassen. Damit ließ er Sebastian allein, ohne ihm auch nur einen weiteren Blick zu würdigen.   Mit schnellen Schritten stapfte Ciel durch die verwinkelten Gänge des Oswald Anwesens und war sich bereits nach wenigen Minuten sicher, völlig die Orientierung verloren zu haben. Doch seine Wut ließ ihn nicht rasten, nicht stehen bleiben oder die Zeit zur Ruhe. Er wollte sich nicht beruhigen, wollte mit sich und seinem Zorn allein gelassen werden. Wie konnte dieser elende Teufel es wagen ihn so zu beleidigen? Ciel hatte ihn weder herausgefordert, noch einen Grund gegeben, sich so behandeln zu lassen! Er war der Herr und Meister! Er! Ciel Phantomhive! Ganz gleich ob er seine Seele dieser widerlichen Bestie verkauft hatte! Wenige Minuten vor diesen verhängnisvollen Sätzen hatte Ciel eine Art Dankbarkeit Sebastian gegenüber empfunden. Ja, regelrechte Zuneigung. Wie konnte jemand diese Gefühle nur in wenigen Sekunden oder Minuten so zunichte machen? Ohne einen ersichtlichen Grund! Wo er sich doch all die Jahre so pedantisch daran gehalten hatte seinen Master nicht zu hintergehen oder gar zu beleidigen. Vielleicht bedeutete es Dämonen nichts, doch für einen Menschen war es viel Wert sein gesamtes Vertrauen jemandem offen zu legen. Doch was verstanden sie schon davon? Was verstanden die Dämonen?   Wütend blieb Ciel stehen und schlug mit seiner Faust gegen eine der unendlich fließenden Wände, die kein Ende zu nehmen schienen. Er wusste nicht einmal wo er sich befand, doch alles gestaltete sich besser, als mit diesem Mann weiterhin dieses Zimmer zu „bewohnen“. Sein Leib zitterte, während Zorn und Trauer in ihm einen unwirschen Kampf austrugen. Er war nicht schwach! Und er würde wegen solch einer Lappalie auch mit Sicherheit keine Tränen vergießen. Doch...   „Hey, hast du dich verlaufen?“ Die leise Stimme holte Ciel aus seinen Gedanken und als er den Kopf hob, sah er sich der jungen Kelly Oswald gegenüber, die ihn verwirrt mit ihren dunklen braunen Augen musterte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)