Bittersweet von hungrymon (I don’t know what to do, ´cause I’ll never be with you) ================================================================================ Kapitel 5: Chapter 5: Purple Rain --------------------------------- Ich saß mit gemischten Gefühlen auf meinem Sofa. Noch leicht spürte ich die Wirkung des Sake, den ich im Laufe des Abends zu mir genommen hatte. Ich war noch nicht vollkommen betrunken gewesen, aber Taro hatte mich dennoch nicht fahren lassen. Obwohl er noch viel mehr getrunken hatte. Ihm war es nur um die Feier gegangen; ich hatte aus Angst so viel gesoffen. Ich runzelte die Stirn und dachte nach. Wie viel Sake hatten Wang und Zeny getrunken? Und wie viel Hyde? Ich konnte mich irgendwie kaum an die letzten paar Stunden erinnern. Es war nur ein Gemisch aus gespielter Heiterkeit und dem Nebel, der durch meinen angetrunkenen Zustand entstanden war. Nicht einmal an die letzten Minuten konnte ich mich erinnern. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wie ich mich von Hyde verabschiedet hatte. Draußen regnete es. Ich hörte die Tropfen, die gegen mein Fenster prasselten. Nun war es vorbei. Ein stechender Schmerz fuhr von meinem Herz durch meinen ganzen Körper. Ich keuchte auf und erhob mich. Ich wollte nur noch raus. Raus aus meiner Wohnung. Raus in den Regen. Warum? Es war mir egal. Ich schlüpfte nur schnell in meine Schuhe, dann riss ich meine Haustür auf und rannte auf die Straße. Zufrieden schloss ich meine Augen, als die Regentropfen an meinem Gesicht herunterliefen und sich mit meinen Tränen vermischten. Ich weinte schon wieder. Warum? Ich folgte der Straße, ohne dabei nachzudenken. Immer weiter ging ich und merkte kaum, dass mir langsam kalt wurde. Als ich endlich stehen bleib, klapperten mir die Zähne vor Kälte. Ich war durchnässt bis auf die Unterwäsche, aber ich fühlte mich besser. Ich glaubte, mich nun endlich mit der Tatsache zufrieden geben zu können, dass jetzt alles vorbei war. Da merkte ich, dass ich nicht alleine war. Ich sah mich um. Auf der anderen Straßenseite saß eine zusammengekauerte Gestalt. Sie kam mir seltsam bekannt vor. Langsam näherte ich mich ihr und als ich ankam hob sie ihren Blick. Es war Hyde. Ich erstarrte. Sein Anzug war tropfnass und seine Haare klebten ihm im Gesicht. Er guckte mich aus leeren Augen an. Wie war er hierher gekommen? Er sah mich nur an. Erkannte er mich überhaupt? Schließlich fragte ich ihn verwirrt: „Hyde? Was machst du hier im Regen? Du wirst dich noch erkälten.“ Hyde antwortete nicht. Sanft rüttelte ich ihn an der Schulter. Da klärte sich sein Blick etwas und er murmelte leise: „Gakuto? Wo bin ich?“ Der Sänger klang richtig verloren. „Ach Hyde…“, seufzte ich, „Du musst raus aus dem Regen. Du darfst morgen doch nicht krank sein.“ Ich hielt ihm meine Hand hin. Er starrte mir verdattert entgegen. Himmel, war der zu. Ich zog ihn einfach hoch und zuckte zusammen, als er sich an mir festklammerte, um nicht sofort wieder umzukippen. „Alles ok?“, erkundigte ich mich besorgt. „Naja, alles dreht sich… Und wo bin ich? Gakuto, ich will nach Hause!“, beschwerte er sich traurig. Ich strich ihm tröstend über den Rücken. „Du kommst gleich nach Hause. Komm mit.“ Ich lächelte ihm aufmunternd zu und ging los. Hyde hielt sich an meinem Arm fest und wankte neben mir her. Während wir so zu mir gingen, fiel mir ein, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass er so betrunken gewesen war. Wie viel hatte ich im Verlauf des Abends noch nicht mitbekommen? Hyde stolperte und riss mich fast zu Boden, doch ich zerrte ihn rechtzeitig hoch. „Arigatou.“, nuschelte er. Ich erwiderte nichts. Als ich endlich mein Haus erblickte, atmete ich erleichtert auf. Hyde war inzwischen ziemlich unbequem geworden. Mein Arm war schon beinahe taub. Aber natürlich genoss ich seine Nähe. Jede einzelne Sekunde war wertvoll für mich. Besonders da wir uns eigentlich vor ein paar Stunden das letzte Mal gesehen hätten. ‘So darfst du nicht denken!’, rief mir mein Verstand zu, doch ich ignorierte ihn. Hyde sah sich verwirrt um. „Gakuto, das ist aber nicht mein Haus.“, stellte er dann fest. Ich schloss die Tür auf. „Gomen. Das ist meines. Das kennst du doch auch. Du warst hier doch auch schon ein paar Mal.“ Irgendwie sah Hyde noch süßer aus, wenn er total durcheinander war. Er nickte abwesend. „Hai. Ich war hier schon. Aber warum sind wir jetzt hier?“ „Weil dein Haus zu weit weg ist.“ Ich lächelte ihn beruhigend an. „Und jetzt komm. Du musst unbedingt wieder ins Trockene.“ „Uhm, ‘kay.“ Er hielt sich noch immer an meinem Arm geklammert und folgte mir in das Haus. Langsam führte ich ihn durch den Gang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)