Accept your past von Seira-sempai (and beginn to live) ================================================================================ Kapitel 1: Schwere Entscheidung ------------------------------- „Niemals!“, rief Cagalli und schlug mit ihrer Faust auf den Tisch. Was bildete sich der Rat eigentlich ein?! So eine Forderung zu stellen, das war das Letzte. Als Admiral von Orb musste Kira dieser Sitzung beiwohnen. Ihm ging es ähnlich. Aber im Gegensatz zu seiner Schwester hatte er nicht damit gerechnet und es schockte ihn deshalb umso mehr. Zwar hatte er von Gerichtsverhandlungen bezüglich der ZAFT Soldaten, die ihnen im letzten Krieg geholfen hatten, erfahren, aber keiner von ihnen war wirklich verurteilt worden. Dearka und Yzak hatte man schon nach wenigen Stunden aufgrund mangelnder Beweise wieder freigesprochen. Meyrin war es ähnlich ergangen. Sie hatte, wie vorher abgesprochen, die ganze Zeit über behauptet, Athrun hätte sie mit einer Waffe bedroht und zu ihren Handlungen gezwungen. Das Gericht hatte auch sie nicht verurteilt. „Cagalli-sama.“, Unato erhob das Wort. „Verstehen Sie doch bitte. Wir haben keine andere Wahl. Hätten wir sie, würden wir es nicht einmal in Erwägung ziehen, aber so… Der Friedensvertrag wurde erst letzten Monat unterschrieben und die Beziehungen sind noch sehr instabil. Wenn wir den Forderungen von Plant nicht nachkommen, könnte das der Auslöser für einen neuen Krieg werden.“ Der Mann sprach aus Erfahrungen. Als ZAFT Orb im letzten Krieg angegriffen hatte, wäre er und sein Sohn beinahe darin umgekommen. Er hatte nur knapp überlebt. Orbs junge Repräsentantin gab nicht nach. „Sie waren es, die diese dämliche Forderung gestellt haben, also brauchen sie auch nicht zu erwarten, dass wir sie erfüllen! Schreibt ihnen, dass sie es vergessen können!“ „Cagalli!“ Freedoms Pilot ermahnte sie. „Beruhige dich. Keinem ist geholfen, wenn du den Rat anschreist. Er kann nichts dafür.“ In Gedanken fügte er noch ein ‚diesmal’ hinzu. So ganz glaubte er dem Frieden und der plötzlichen Loyalität der Leute hier noch nicht. Unato meldete sich erneut zu Wort. „Cagalli-sama, warum geben sie nicht einfach nach? Sie fordern doch nur die Übergabe einer einzelnen Person an das Kriegsgericht, damit sie ihn verurteilen können.“ „Nie im Leben!“, brüllte Cagalli, „Das werde ich nicht zulassen!“ Unato seufzte. „Für ihn macht es keinen Unterschied, ob er hier in Orb verurteilt wird oder auf Plant. Die Strafe wird dieselbe sein. Exekution.“ „Nicht, wenn ich es verhindern kann!“ Inzwischen tobte die junge Frau schon. „Cagalli, es reicht!“, schrie Kira und zog damit die Aufmerksamkeit des gesamten Rates auf sich, „Jetzt reiß dich endlich zusammen!“ Orbs Repräsentantin sah ihn erschrocken an, bevor sie, zur Überraschung aller, tatsächlich tat, was er von ihr verlangte. Sie schloss ihre Augen und atmete ein paar Mal tief ein und wieder aus. Als sie sie wieder öffnete, sprach sie mit ruhiger Stimme zum Rat. „Meine Entscheidung steht. Ich werde der Forderung nicht nachkommen. Ich werde ihnen Athrun Zala nicht ausliefern! Ende der Diskussion!“ Einige Ratsmitglieder griffen sich über die Sturheit ihres Staatsoberhauptes an den Kopf. Einer von ihnen, ein junger Mann mit kurzen lila Locken, erhob sich von seinem Stuhl. Er hatte ähnliche Erfahrungen gemacht wie Unato. Um ein Haar wäre er von einer Mobile Suit erschlagen worden. Da war es verständlich, dass er versuchte, einen neuen Krieg zu verhindern. „Cagalli-chan, dir bedeutet dieser Verräter zu viel. Er hat sich von uns zu Beginn des letzten Krieges abgewendet und ist zum Feind übergelaufen. Darauf steht die Todesstrafe.“ Freedoms Pilot räusperte sich und deutete auf das Schreiben aus Plant. „Yuna-san hat Recht. So wie ich die Sache sehe, verlangen sie nicht die sofortige Auslieferung Athruns, sondern stellen uns frei, ihn hier in Orb nach Orbs Regeln zu bestrafen. Und das werden wir auch tun! Informieren sie die Übergangsregierung von Plant darüber.“ Cagalli hatte die Augen weit aufgerissen und starrte ihren jüngeren Bruder geschockt an. „Kira, ist das dein Ernst?“, fragte sie ungläubig. Der Angesprochene ignorierte sie und gab dem Rat die letzten Anweisungen. „Schreibt ihnen, dass Athrun jetzt ein Bürger Orbs ist und es somit uns überlassen ist, wie wir die Situation handhaben. Natürlich wird er seine gerechte Strafe erhalten, aber nicht auf Plant, sondern hier. Über das genaue Datum der Exekution diskutieren wir später. Hiermit ist die Sitzung beendet.“ Er erhob sich von seinem Stuhl und verließ den Raum, ohne ein weiteres Wort. Seine Schwester sprang auf und rannte ihm hinterher. Nach wenigen Sekunden hatte sie ihn eingeholt. „Kira!“, rief sie wütend seinen Namen und versperrte ihm den Weg, damit er stehen blieb. Tränen liefen ihr über das Gesicht. „Ist das dein Ernst?! Du willst Athrun wirklich umbringen lassen?!“ Freedoms Pilot schüttelte seinen Kopf. „Nein. Ich habe das nur gesagt, damit der Rat Ruhe gibt und Plant keinen Druck mehr auf uns ausübt. Jetzt, da beide ihren Willen erreicht haben, werden sie und ein wenig mehr Spielraum lassen.“ „A- aber dann…“, stotterte die junge Frau und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Genau.“ Zur Bestätigung nickte Kira. „Wir werden Athrun nicht wirklich hinrichten. Gerichtsverhandlung, Verurteilung und so werden echt sein, um kein Misstrauen zu erwecken. Wenn wir den Rat von Plant zur Gerichtsverhandlung einladen, werden sie davon ausgehen, dass das Urteil auch verstreckt wird und nicht misstrauisch werden, wenn sie bei der Exekution nicht dabei sein können. Ich werde mich vor der Verhaftung noch einmal kurz mit Athrun unterhalten, um sicher zu stellen, dass er als letzten Wunsch äußert, niemanden bei der Hinrichtung dabei haben zu wollen.“ „Kira, du…“ Cagalli starrte ihn fassungslos ein. Freedoms Pilot ließ sich davon nicht beeindrucken. „Du sorgst dafür, dass die Leute, die für die Hinrichtung zuständig sind, ausgewechselt werden, damit wir Athrun nach seinem ‚Tod’ unauffällig verschwinden lassen können. Wenn das geschafft ist, wird keiner mehr dumme Fragen stellen und er kann als Alex Dino in Ruhe leben.“ Orbs Repräsentantin nickte. „Dir ist hoffentlich klar, was passiert, wenn die ganze Sache auffliegt…“, murmelte sie. „Ich weiß.“, entgegnete Kira, „Dieses Risiko müssen wir eingehen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Der Rat wird nicht aufgeben, bis sie glauben, Athrun sei tot.“ „Du hast Recht.“, antwortete Cagalli nach einer Weile, „Aber wie bringen wir es seinen Freunden auf Plant bei?“ „Gar nicht.“, sagte Kira ohne zu zögern. „Wir dürfen kein unnötiges Risiko eingehen. Deshalb werden damit wir warten, bis Gras über die Sache gewachsen ist.“ „Ich hoffe, sie werden und verzeihen.“ Die junge Freu klang nicht sonderlich erfreut darüber, schien aber einzusehen, dass das die Richtige Entscheidung war. Die Tür zum Zimmer des Rates öffnete sich und Yuna Roma Seiran trat heraus. Mit einem Grinsen im Gesicht sagte er. „Plant hat unseren Forderungen zugestimmt. Aber sie möchten der Verurteilung und der anschließenden Exekution beiwohnen.“ „Dann informiert sie, sobald der Termin feststeht.“, meinte Kira ungerührt. Das Ratsmitglied nickte und wandte sich an das Staatsoberhaupt. „Sei nicht traurig, Cagalli chan. Ich weiß, wie sehr du ihn magst. Es ist für das Land. Wenn wir ihn nicht hinrichten, gefährdet das den Frieden.“ Die junge Frau nickte, sich das Widerwort für seine unhöfliche Anrede verkneifend, während sie sich erneut die Tränen aus dem Gesicht wischte. „Ich weiß. Würdest du jetzt bitte gehen. Ich möchte allein sein.“ Sie wandte sich an ihren Bruder. „Kira, ich überlasse dir den Rest.“ Freedoms Pilot salutierte, als sie sich langsam von ihnen entfernte und den Ganz entlang lief. Er wusste, das war eben ein großer Schock für sie gewesen und sie musste das alles erst einmal verarbeiten. Und nicht nur das, sie hatte auch nicht besonders viel Zeit, unauffällig die Leute für die Exekution auszutauschen. Zusammen mit Yuna ging Kira zurück in das Zimmer des Rates, wo ihnen sofort erwartungsvolle Blicke zugeworfen wurden. „Wir werden zustimmen.“, erklärte Yuna. Unato lächelte seinen Sohn stolz an. Er machte sich nicht einmal die Mühe, seine Freunde über den baldigen Tod Athruns zu verbergen. Der ehemalige ZAFT Soldat war ihm schon immer ein Dorn im Augen gewesen und er war froh, ihn endlich los zu sein, das wusste Kira. Er reichte Freedoms Pilot ein Schriftstück. „Würden Sie Cagalli-sama bitten, dies zu unterschreiben? Das ist die Einverständniserklärung, dass die Vorsitzenden von Plants vorrübergehender Regierung das Land betreten dürfen.“ Freedoms Pilot nickte. „Das werde ich.“ Eine ältere Frau aus dem Rat klatschte in die Hände. „Es ist lange her, dass wir so einen verständnisvollen Admiral hatten, wie Sie.“, sagte sie in einem lobenden Ton, „Cagalli sama hat wirklich eine Gute Wahl getroffen, Ihnen diese Position zu überlassen.“ In Kira sträubte sich alles, als er diese Worte hörte. Am liebsten hätte er ihr an den Kopf geworfen, was er wirklich vorhatte. Und das war nicht, brav seinen Befehlen zu folgen, sondern des gesamten Rat und die Regierung von Plant auf übelste Art und Weise zu täuschen und zu hintergehen. Doch das konnte er nicht tun. Es würde seine Position gefährden und er würde das Vertrauen der Ratsmitglieder verlieren. Das durfte nicht passieren, denn dann wären sie misstrauisch und würden ihn womöglich noch überwachen. Dann könnte sich Kira nicht mehr frei bewegen und auch Athruns Rettung könnte kompliziert werden. Deshalb zwang sich Freedoms Pilot zu einem höflichen Lächeln. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)