Unerwünschte Gefühle von Snuggle ================================================================================ Kapitel 19: Herzschmerz ----------------------- "So, jetzt nochmal kurz zum Mitschreiben: Du willst Miyako jetzt doch heiraten?" Verständnislos konnte Access nur mit dem Kopf schütteln, nachdem Chiaki ihm mal wieder sein Herz ausgeschüttet und alles erzählt hatte, was in den letzten Tagen passiert war. Bei diesem ganzen Hin und Her bekam sogar der Lilahaarige schwerste Kopfschmerzen. Auch wenn er gehofft hatte, dass es darauf hinaus lief, dass sein bester Kumpel sich für Maron und gegen Miyako entschied, musste er die Situation wohl doch so akzeptieren wie sie war. Er konnte ihn ja leider nicht zu seinem Glück zwingen - auch wenn er Meinung war, dass dem Arzt eine ordentliche Tracht Prügel gut bekommen würde. Auch der Betroffene war nicht sonderlich glücklich, aber ihm blieb ja auch nichts anderes übrig als die Hochzeit durchzuziehen. Noch nie war ihm eine Entscheidung so schwer gefallen. Die Begegnung mit Maron war schon wieder fast eine ganze Woche lang her und seitdem drehte Miyako komplett am Rad. Wie eine Verrückte stürzte sie sich in die Hochzeitsplanungen, sodass selbst er kaum noch zur Ruhe kam. Ständig kam seine Verlobte zu ihm und wollte alles mögliche von ihm wissen: Weiße oder Rote Rosen? Klassische Deko oder lieber modern? Und das Brautkleid? Weiß oder elfenbeinfarben? Ballkleid oder A-Linie? Bei dem Gedanken an diese vielen organisatorischen Dinge musst er laut seufzen. Und jetzt wollte sie auch noch ein privates Dinner organisieren, um mit einigen Leuten noch einmal die Verlobung und den endgültigen Beschluss zur Hochzeit zu feiern. Als ob sie beide nicht schon genug Stress hätten. Nach ein paar Diskussionen durfte er auch endlich Access und Fin einladen - wenigstens ein kleiner Lichtblick für ihn. Am liebsten wäre ihm gewesen, wenn Miyako alles im kleinen Rahmen vorbereiten würde und er das alles nur noch still über sich ergehen lassen musste. Aber so einfach machte sie es ihm natürlich nicht. Er konnte nur hoffen, dass sie nicht auf die Idee kam, Maron einzuladen. Bisher hatte er noch keine Einladung für die brünette Schönheit entdecken können und das war auch gut so. Denn sollte sie bei dem Essen anwesend sein, konnte er nicht garantieren, dass er sich noch unter Kontrolle haben würde. Schlimm genug, dass sie schon zur Hochzeit kommen würde. Unvorstellbar, wie sie auf die Einladung reagiert haben mag. Was sie zurzeit wohl durchmachen musste... Selbst nachdem er wusste, dass sie ihn nicht mehr zurücknehmen würde, spukte dieser wunderschöne Engel Tag und Nacht in seinem Kopf und nahm ihn völlig für sich ein. Es machte ihn verrückt nicht vorhersehen zu können, wie es nun mit ihnen weitergehen würde. Immerhin würden sie nach wie vor im selben Wohnblock wohnen und sie würden sich auch jeden Tag begegnen. Sollte er tatsächlich dazu verdammt sein, sich Tag für Tag nach ihr zu sehnen, nur zu gut wissend, dass er dieses Bedürfnis niemals stillen könnte? Vielleicht irgendwann zusehen müssen, dass sie einen anderen Mann an ihrer Seite leben ließ? Wohin sollte das ganze noch führen? Auf der anderen Seite war der Gedanke, sie nicht in der Nähe, nicht in seinem Leben zu haben, noch unerträglicher. Er brauchte sie doch. "Chiaki, ich muss schon sagen, ich hätte niemals erwartet, dass du wie ein Häufchen Elend vor mir sitzen würdest. Und das wegen einer Frau." Beiläufig polierte der Barbesitzer ein paar Gläser. "Dann sag mir was ich jetzt noch machen soll, Access!" "Das kann ich nicht. Ich habe aufgegeben, dir Ratschläge geben zu wollen und jetzt geht es nur noch um deine eigenen Entscheidungen. Du hättest mit Maron reden sollen, als ihr beide noch eine Chance gehabt hättet. Aber hast du mal darüber nachgedacht, dass du Miyako nicht heiraten musst? Nur weil du niemals mit Maron zusammenkommen wirst, heißt das ja nicht, dass du dein Leben komplett ruinieren musst." "Du weißt doch, dass das nicht geht. Es ist einfach für alles zu spät." Verzweifelt ließ er seinen Kopf auf seine Arme fallen, die er schon die ganze Zeit über auf der Bar liegen hatte. Aufmunternd klopfte Access dem jungen Arzt auf die Schulter. "Kopf hoch, Kumpel, du solltest vielleicht ein paar Bier trinken." "Was sagt ihr zu diesem?" Lächelt erschien Miyako in einem weiteren Brautkleid. Es war ein weißes Ballkleid mit viel Tüll und vor allem viel Glitzer und Pailletten. Ihre Freundinnen Kazumi, Mika und Tamiko, die auch ihre Brautjungfern werden würden, quietschten begeistert bei dem Anblick ihrer langjährigen Freundin auf. Ihre Mutter Sakura und Hanna, Chiakis Mutter lächelten zwar, waren aber nicht wirklich überzeugt. Schließlich war es Hanna, die das Wort ergriff. "Schätzchen, du siehst wirklich hübsch aus, aber irgendwie passt dieses ganze Bling-Bling nicht zu dir und auch der Tüll ist ein bisschen too much. Ich würde es an deiner Stelle noch einmal mit etwas Schlichterem versuchen." Dieser Aussage konnte Sakura nur nickend zustimmen und auch Miyako gab zu, dass sie sich nicht wirklich wohlfühlte. Bevor sie allerdings die Möglichkeit hatte, wieder in der Umkleide zu verschwinden, sprang Mika auf: "Wie wäre es denn mit einer kleinen Pipi-Pause, bevor wir weitermachen?" Auch die anderen befanden diese Idee für gut und folgten der jungen Frau. Schließlich blieben nur noch Hanna und Miyako zurück. Die werdende Braut seufzte laut und fuhr sich durch die relativ kurzen Haare, während sie sich noch einmal skeptisch im Spiegel betrachtete. "Oh man, glaubst du, ich werde noch rechtzeitig das richtige Kleid finden? Die Hochzeit ist schon in ein paar Wochen und ich habe noch so viel anderes zu organisieren!" "Mach dir da mal keine Gedanken, Liebes. Du wirst es spüren, wenn du das richtige Kleid gefunden hast. Und mach dich nicht verrückt, wenn es nicht hier und heute ist." "Danke, Hanna." Ein kurzes Schweigen entstand, dann versuchte die Ältere das Gespräch auf eine Angelegenheit zu lenken, die ihr bereits seit längerem auf der Seele brannte. "Sag mal, hattest du Maron nicht auch einladen wollen, mit uns ein Brautkleid für dich auszusuchen?" "Ja, das stimmt. Aber in den letzten Tagen ist sie einfach kaum zu erreichen. Sie scheint wirklich sehr gestresst zu sein und ich frage mich auch, ob sie auch gesundheitlich nicht auf der Spitze ist. Außerdem hat sie Besuch von einer Studienfreundin, da wollte ich ihr nicht noch mehr Termine aufdrücken." Kurz überlegte die 55-jährige, wie sie das Gespräch in die richtige Richtung lenken konnte. Immerhin schien Miyako von all dem nichts mitbekommen zu haben. "Du hast Recht, bei diesem Bankett vor kurzem ging es ihr auch plötzlich nicht mehr so gut, Chiaki musste sie sogar vorzeitig nach Hause bringen." Nun war anscheinend auch für Miyako der Zeitpunkt gekommen, zu stutzen. Wovon sprach Hanna da? "Welches Bankett denn?" "Naja, vor kurzem war doch dieses wichtige Ärztebankett. Da du ja zu diesem Zeitpunkt in Osaka warst, hat Chiaki kurzerhand Maron gebeten, ihn dorthin zu begleiten. Hat er dir das nicht erzählt?" Die 25-jährige schüttelte nur den Kopf, doch in ihrem Kopf arbeitete es auf Hochtouren. Als sie nach Osaka gefahren war, waren sich Maron und Chiaki alles andere als bunt gewesen und dann begleitete sie ihn plötzlich zu einem so großen Event? Könnte es vielleicht möglich sein, dass...? Nein, Maron würde so etwas nicht tun...oder? In diesem Moment aber spielten sich vor ihrem inneren Auge die unterschiedlichsten Vorstellungen ab. Es musste einfach so sein. Und dann auf einmal durchfuhr es sie wie ein Blitz, der ihr einleuchtete, was zu tun war. Chiaki war ihr Verlobter und niemand würde ihn ihr streitig machen! Niemals! Hoch konzentriert durchforstete Maron das Internet an ihrem alten Laptop, der sie schon zu Studienzeiten treu begleitet hatte. Sie war sich zwar noch unschlüssig, wo die Reise ohne Rückkehr hingehen sollte, aber klar war, dass sie von hier verschwinden musste. Und zwar so schnell wie möglich. Und auch am besten so weit weg wie irgend möglich. Dabei beschränkte sie ihre Suche fast ausschließlich auf Europa. Frankreich hatte sie von Anfang an ausgeschlossen, zu groß war die Möglichkeit, ihrer Mutter noch einmal begegnen zu müssen. In den letzten Stunden hatte sie sich vor allem über England und Deutschland informiert, wobei sie Deutschland nach derzeitigen Erkenntnissen etwas vorzog. Rinako, die derzeit auf dem Sofa gelegen und lustlos in einer Modezeitung geblättert hatte, legte das Heft beiseite und kam auf Maron zu. Sie stellte sich hinter die Schwangere, um ihr ein bisschen über die Schulter sehen zu können. "Deutschland, also?!" "Es wäre auf jeden Fall interessant. Ich habe nur Angst, dass ich mit der ganzen Bürokratie nicht zurecht komme, damit ich auch dauerhaft dort bleiben kann. Ich habe keine Lust mit einem Baby ständig umziehen zu müssen." "Also...meine Cousine lebt mit ihrem Freund zufällig in Berlin. Sie haben sich während des Studiums kennengelernt und sind auch danach dort geblieben. Vielleicht kann ich dir ihre Kontaktdaten geben, damit sie dich ein bisschen in deinem Vorhaben unterstützen kann." Freudestrahlend umarmte Maron ihre beste Freundin. Sie rechnete es ihr hoch an, dass sie sie unterstützte, obwohl sie von ihren Plänen für die Zukunft überhaupt nicht begeistert war. Die beiden mussten sich voneinander trennen, als es an der Tür klingelte. Die Brünette sprang auf und machte sich auf den Weg, diese zu öffnen ohne durch den kleinen Spion zu schauen. Es überraschte sie ein wenig, dass eine scheinbar gut gelaunte Miyako vor ihr stand und sie freudestrahlend in den Arm nahm. "Maron! Endlich erwische ich dich, ich habe dich garnicht mehr gesehen, seit ich aus Osaka zurück bin." "Ich hätte mich bei dir melden sollen, tut mir leid, Miyako." "Ach, das ist doch nicht der Rede wert! Freundinnen haben doch Verständnis füreinander." Die Schwangere zog die Augenbrauen zusammen. Es verunsicherte sie, dass ihre Gegenüber das Wort "Freundinnen" etwas zu stark betont hatte. Sie ließen voneinander ab und die 24-jährige bat ihren unerwarteten Gast in ihre Wohnung. Dabei fühlte sie sich mehr als nur merkwürdig. Sie war sich nur noch nicht sicher, ob es ihr schlechtes Gewissen war, das sich beim Anblick von Chiakis Verlobten einschlich oder der unendliche Schmerz, weil sie akzeptieren musste, dass diese Frau den Vater ihres ungeborenen Kindes heiraten würde. Rinako lag wieder auf der Couch, die ein wenig um die Ecke stand, sodass sie zwar jedes Wort verstehen, von Miyako aber nicht gesehen werden konnte. "Darf ich dir etwas zu Trinken anbieten?" "Nein danke, aber ich bin wegen etwas ganz Anderem hier. Wie du weißt rückt die Hochzeit immer näher und Chiaki und ich wollten noch einmal ein paar unserer Freunde einladen, um unseren Entschluss zu feiern. Ich wollte dich auch zu dieser Feierlichkeit einladen. Immerhin scheinen Chiaki und du ja wirklich gute Freunde geworden zu sein." Was sollte sie denn jetzt nur tun? Schon der Gedanke, bei der Vermählung anwesend sein zu müssen, brachte sie fast um. Und jetzt sollte sie sich noch weiter erniedrigen und diese komische Feier über sich ergehen lassen? Neben all diesen verworrenen Gedanken, grübelte sie auch über Miyakos Gründe, ausgerechnet sie einzuladen. Scheinbar sollte es ein eher kleinerer Kreis an Verwandten und Freunden sein. Dennoch schien sie ihre Gründe zu haben, sie verhielt sich nämlich äußerst komisch. "Naja, wir sind nicht wirklich Freunde...wir haben nur unseren kleinen Streit beigelegt." Maron war etwas verlegen, hoffte sie doch, dass ihre Worte wenigstens ein wenig plausibel klangen. "Maron, du musst nicht versuchen, dich da heraus zu reden. Hanna hat mir bereits alles erzählt." "W-was soll sie denn erzählt haben?" "Dass du Chiaki zu diesem Dinner begleitet hast. Und da wirktet ihr wohl doch sehr freundschaftlich. Mehr noch...sie sagte, ihr wirktet geradezu vertraut." Was sagte sie da? Der Herzschlag der Schwangeren ging schneller und langsam bekam sie auch Probleme, ihren Atem unter Kontrolle zu halten. Sollte sie sich an jenem Abend verraten haben? "Miyako, du hast da etwas völlig falsch verstanden, ich..." "Lass mich ausreden!" Maron verstummte, sie hatte noch nie gesehen, dass Miyako derart aus der Haut geriet. Drohend richtete die Lilahaarige ihren Zeigefinger auf ihre ehemalige Freundin. "Jetzt hörst du mir mal zu, Maron: Denk ja nicht, dass du mich für dumm verkaufen könntest! Ich kann mir schon denken, was du für Chiaki empfindest. Aber soll ich dir etwas sagen? Er gehört mir! Er wird mich heiraten! Er wird deine Gefühle niemals erwidern. Und ich würde dir raten, dass du zu diesem Dinner kommst, um allen zu beweisen, dass du dich so sehr für uns freust. Sonst wirst du mich kennenlernen, haben wir uns verstanden? Ich werde deinen Ruf in ganz Momokuri schneller zerstört haben, als du "Chiaki" sagen kannst. Ich habe dich gefragt, ob wir uns verstanden haben?!" Maron zitterte am ganzen Leib und konnte ihre Gegenüber nur entsetzt anstarren. Sie verstand einfach die Welt nicht mehr. Und jetzt sollte sie sich auch noch derart demütigen lassen und so tun, als würde sie sich über die anstehende Hochzeit freuen? Dennoch nickte sie fast unbewusst. Miyako funkelte sie noch einmal an und verließ dann wutentbrannt die Wohnung. Die Tür schlug sie dabei laut zu. Einen kurzen Moment konnte sich die Brünette noch auf den Beinen halten, bevor diese ihr den Dienst versagten. Hemmungslos weinend und laut schluchzend schlug sie sich die Hände vor ihr hübsches Gesicht. Auch Rinako, die die ganze Zeit über von Miyako unentdeckt geblieben war, kam nun aus ihrem Versteck und ließ sich zu ihrer Freundin auf den Boden fallen. Fest nahm sie sie in ihre Arme und versuchte sie zu beruhigen, indem sie ihr in langsamen Bewegungen über den Rücken strich. Gerne hätte sie ihr Sätze zugeflüstert wie "Alles wird gut werden", aber mittlerweile hatte sie selbst ihre Zweifel daran. Es tat ihr unglaublich weh, die junge Frau so leiden zu sehen, immer wieder ihre Tränen sehen zu müssen. Sie fühlte sich so hilflos, doch wie konnte sie ihr noch helfen? "Was willst du jetzt tun, Maron?", fragte sie nach einiger Zeit, in der sich die Weinende etwas beruhigt hatte. Schniefend richtete sich die Angesprochene auf. "Ich werde dort erscheinen." "Bist du verrückt? Du willst dich doch nicht im Ernst erpressen lassen?!" "Du hast sie doch gehört, Rinako. Und um ehrlich zu sein...ich mache das nicht für Miyako, ich mache das für mich..." Verblüfft starrte die Rothaarige ihre Freundin an. "Aber warum..." "Mit jedem Tag wird meine Entscheidung, weggehen zu müssen, mehr und mehr bestärkt, deswegen...deswegen wird es Zeit, abzuschließen. Ich muss einfach sehen, dass er sich seiner Entscheidungen genauso bewusst ist, wie ich und dann...dann werde ich vielleicht endlich loslassen können..." Rinako war schon so lange mit Maron befreundet und doch hatte sie sie noch nie so reif und erwachsen erlebt. Auch wenn sie diese naive Entscheidung, ihm die Schwangerschaft zu verheimlichen, noch immer nicht nachvollziehen konnte, verblüffte sie es, wie die junge Frau mit dieser Situation umging. Nun konnte auch sie ihre eigenen Tränen nicht zurückhalten und nahm die 24-jährige wieder fest in ihre Arme. Als Chiaki die Haustür hinter sich schloss, konnte er bereits laute Stimmen aus dem Esszimmer hören. Etwas verwundert trat er ein und entdeckte Miyako, die zusammen mit seinen und ihren Eltern an dem großen Holztisch saß. Erfreut sahen alle zu ihm auf. Miyako sprang auf und begrüßte ihn mit einem liebevollen Kuss. "Schatz, da bist du ja endlich! Komm, setz dich doch zu uns!" In langsamen Bewegungen kam er dieser Bitte nach und setzte sich auf den freien Platz zwischen seiner Verlobten und seiner Mutter, die ihm ebenfalls einen leichten Kuss auf die Wange drückte. Wenn er ehrlich war, hatte er jetzt gar keine Lust auf Besuch und noch weniger auf die Hochzeitsplanungen, die anscheinend schon wieder Thema dieser Runde waren. Dann war es erneut Miyako, die das Wort ergriff und die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. Nur der Bräutigam war mit seinen Gedanken ganz woanders. "Wenn wir jetzt alle da sind, können wir ja endlich anfangen. Ich habe alles einmal komplett durchgeplant und wollte euch meine Planungen zeigen, damit wir alles weitere besprechen können. Es soll einfach alles perfekt werden. Ich habe ein wenig außerhalb von Momokuri ein kleines, romantisches Schloss mit einem zauberhaften Park gefunden. Dort sollen die Trauung und die anschließende Feier stattfinden." Sie griff neben sich und entfaltete einen Plan auf dem Tisch, sodass jeder einen guten Blick darauf erhaschen konnte. Während sie sprach, zeigte sie mit ihrem Zeigefinger immer wieder auf verschiedene Punkte. "Das hier ist der alte Brunnen, von dem man behauptet, dass sein Wasser Glück bringen soll. Genau hier wird die eigentliche Trauung stattfinden. Ich möchte alles mit roten und weißen Rosen dekorieren. Direkt hier soll auch ein großer Rosenbogen stehen, unter dem wir uns das Ja-Wort geben werden. Im Halbkreis drum herum sollen überall Stühle mit weißen Hussen stehen, für die Gäste. In der Nähe des Schlosses werden weiße Pavillons aufgestellt sein. Einige für die Gäste, die sich mit Sekt und kleinen Snacks auf die Hochzeit einstimmen sollen und natürlich noch Pavillons für die Brautjungfern, einen für den Bräutigam und einen für mich. Dort wird mich Papa auch abholen, um mich zum Altar zu führen, wo er mich Chiaki übergeben wird. Ich bin bereits in Kontakt mit einem Streichquartett, das die Hochzeit den ganzen Tag über musikalisch begleiten wird. Nach der Zeremonie wird eine Kutsche bereitstehen, mit der wir als Traupaar eine Tour durch Momokuri fahren werden, um alle an unserem Glück teilhaben zu lassen. Unsere Gäste werden in Autos hinterherfahren. Das ganze endet dann wieder am Schloss, wo die eigentliche Feier stattfinden wird. Der Festsaal, von dem aus man direkten Zugang zu Terrasse und Park hat, wird prunkvoll geschmückt sein. Wir müssten demnächst noch einen Termin mit dem Caterer ausmachen, um das Essen auszusuchen. Ich denke an ein Menü mit fünf Gängen, danach kommt noch die Präsentation der Hochzeitstorte. Hanna, Mama und ich haben uns erlaubt, diese bereits in Auftrag zu geben." "Wie viel Gäste sind denn eingeladen?", meldete sich Sakura zu Wort. "Ich habe circa 300 Einladungen verschickt." Chiaki dachte, sich verhört zu haben. 300 Gäste?! Während der Rest der Anwesenden anerkennend nickten, fühlte er sich völlig übergangen. Die Rosen, die Kutsche, das Schloss. War das alles überhaupt notwendig? Niemals hatte er sich seine Hochzeit so vorgestellt. Er brauchte keinen Prunk und keinen Kitsch. Ihm würde eine intime Trauung auf einer Wiese reichen. Umgeben von seiner Familie und seinen engsten Freunden. Mehr brauchte es nicht. Doch anscheinend stand er mit seiner Vorstellung hier völlig alleine da. Ihm fiel nur eine Person ein, die sich eine Hochzeit genauso vorstellte, wie er selbst. Schnell presste er seine Augen zu, um diesen Gedanken wieder zu verdrängen. Er wollte nicht an Maron denken. Nicht jetzt. Es gab Zeiten, da träumte auch Miyako von einer kleinen, intimen Trauung, doch das war schon lange her. Sie hatte sich in den letzten Jahren einfach viel zu stark verändert. Hatte er sie damals als bodenständige Frau kennengelernt, hatte er mittlerweile das Gefühl, dass die den Luxus mehr und mehr genoss. Oft hatte er sich sogar gefragt, was sie denn nun wirklich liebte: Ihn oder sein Geld? Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Kaiki das Wort ergriff. "Als nächstes sollten wir uns auf alle Fälle über das Dinner unterhalten. Ich denke, wir sind uns alle einig, dass es am kommenden Samstagabend bei mir stattfinden soll. Ich habe bereits alles mit dem Caterer abgeklärt. Erst ein kleiner Sektempfang. Danach ein Menü, das direkt am Tisch serviert werden wird. Ab 18.00 Uhr sind die Gäste eingeladen." Es benötigte noch ungefähr zwei Stunden, bis sie alles besprochen hatten, was für den Moment von Bedeutung war. Danach hatten sie sich noch ein wenig über Gott und die Welt unterhalten, bevor ein Blick auf die Uhr verriet, dass es doch langsam Zeit wurde, nach Hause ins Bett zu gehen. Nach der Verabschiedung machten sich Miyako und Chiaki daran, den Tisch abzuräumen. Still schweigend machte sich der 25-jährige an die Arbeit, die Spülmaschine einzuräumen, als auch Miyako mit ein paar benutzten Gläsern die Küche betrat. Als sie neben ihn trat, um diese auf der Spüle abzustellen, bemerkte er etwas, dass ihm entweder den ganzen Abend entfallen war oder, was sich eben erst eingestellt hatte: Sie wirkte verärgert. "Stimmt etwas nicht?", fragte er deshalb nach. "Naja, du hast dich ja nicht unbedingt an den Hochzeitsplanungen beteiligt bis jetzt. Hattest du mir nicht hoch und heilig versprochen, mich mehr zu unterstützen?!" "Wie soll ich dich denn bitte unterstützen, wenn du mir überhaupt nicht die Chance dazu gibst?" Empört stemmte die junge Frau die Hände in die Hüften. "Ich gebe dir also nicht die Chance?!" "Genau richtig! Bevor ich überhaupt irgendetwas mitbekomme, hast du ja schon alles geplant und festgemacht! Ich werde doch überhaupt nicht gefragt!" Die Stimmung wurde immer gereizter und die beiden Streitenden immer lauter. "Das liegt doch nur daran, dass du nie zu Hause bist!" "Ja, weil ich so viel arbeite, um deine Hochzeit überhaupt bezahlen zu können!" Das brachte das Fass zum Überlaufen. "Meine Hochzeit?! MEINE Hochzeit?! Soweit ich weiß, gehören da immer noch zwei dazu!" "Achja? Den Eindruck habe ich zurzeit aber weniger..." "Nagut, wenn du so willst..." Wütend stapfte sie in Richtung Tür und schnappte sich ihre Jacke von der Garderobe. "Wo willst du hin?" "Das geht dich einen Scheißdreck an!" "Na dann." Der Blauhaarige unternahm nichts weiter und ließ sie gehen. Er war einfach zu wütend. Wortlos widmete er sich wieder der Spülmaschine. Miyako allerdings wusste ganz genau, wo sie jetzt hin wollte. Mit schnellen Schritten stampfte sie durch Momokuri, bis sie den von ihr angesteuerten Wohnkomplex erreichte. Sie verzichtete auf den Aufzug und stieg die Treppen bis hoch in den 5. Stock. Gespannt klingelte sie an der Tür und wartete, bis diese geöffnet wurde. Als es endlich soweit war, blickte sie einem lächelnden Yamato ins Gesicht, der sie sofort in die Wohnung bat. Seinen zerzausten Haaren nach zu urteilen, hatte er bereits im Bett gelegen, freute sich aber dennoch sehr über den unerwarteten Besuch. Direkt nachdem sie eingetreten war, schloss sie leise die Tür hinter sich. Dann wandte sie sich wieder ihrem Liebhaber zu. Verführerisch lächelte sie diesen an, zog ihren Mantel aus, öffnete den Reisverschluss ihres Kleides und ließ dieses einfach achtlos zu Boden fallen. Lüstern beobachtete der Braunhaarige das Szenario. Zweifellos gefiel ihm, was er da sah. Zu guter letzt ließ er sich bereitwillig von der Halbnackten zurück in sein Schlafzimmer führen. "Und du willst wirklich mitkommen?" Maron stand im Badezimmer vor dem großen Spiegel und versuchte ihre Locken ein wenig zu bändigen, indem sie sie ganz locker nach oben steckte. Sie hatte keine große Lust, sich für diesen Abend schick zu machen, also hatte sie sich nur ganz dezent geschminkt. Dazu trug sie schwarze Pumps und ein schwarzes Etuikleid, dass nicht zu eng anlag. Sie konnte sich auch irren, dennoch hatte sie das Gefühl, dass sich ihr eigentlich so flacher Bauch bereits stark wölbte. Immerhin befand sie sich nun schon fast am Anfang des dritten Schwangerschaftsmonats. Rinako rannte nahezu durch die Wohnung und suchte verzweifelt nach ihren Schuhen. Sie hatte sich für einen ganz einfachen Hosenanzug mit einer grünen Bluse entschieden, die perfekt zu ihren roten Haaren passte, die sie zu einem einfachen Zopf gebunden hatte. "Natürlich komme ich mit! Glaubst du, ich lasse dich ganz alleine in die Höhle des Löwen? Miyako hat dich ja auch nicht auf die feine englische Art eingeladen, da wird es sie ja wohl kaum stören, wenn du in Begleitung erscheinst." Ein Aufruf des Triumphes war zu vernehmen, als sie endlich ihre schwarze Pumps gefunden hatte. Insgeheim war Maron froh, dass Rinako sie nicht alleine losziehen ließ und ihr beistehen wollte. Bei dem Gedanken an den Abend, der ihr bevorstand, betete sie zu Gott, dass sie das durchstehen möge, ohne den nächsten Nervenzusammenbruch zu erleiden. Sie durfte auf keinen Fall Schwäche zeigen, vor allem nicht vor Chiaki. Am Ende würde er noch hinter ihr Geheimnis kommen. "Rinako, bist du soweit? Wir sollten langsam los." Mit prüfendem Blick betrachtete Miyako Kaikis Esszimmer. Hana hatte eine wirklich schöne Tischdeko gezaubert, der Cateringservice hatte sein Übrigstes getan. Jetzt konnten ihre Gäste kommen. Und sie war schon gespannt darauf, ob ihr "Überraschungsgast" ebenso aufkreuzen würde. In diesem Moment kam Chiaki die Treppe herunter und richtete dabei noch einmal seine Krawatte. Er trug einfach nur ganz klassisch eine dunkle Hose mit dunklen Schuhen, einer weißen Bluse und einer ganz einfachen Krawatte. Auch er betrachtete sich für ein paar Sekunden den Raum, warf dann Miyako einen kurzen Blick zu und verschwand direkt zu seinen Eltern in die Küche. Seit dem Abend vor einigen Tagen war das Verhältnis zwischen den beiden mehr als gestört. Miyako war tief in der Nacht zurückgekehrt und hatte sich wortlos zu ihm ins Bett gelegt, als wäre der Streit für sie nicht länger relevant. Doch für Chiaki war er das nach wie vor. Am nächsten Morgen erzählte sie, sie sei bei ihrer Freundin Kazumi gewesen, um sich ein wenig den Kummer von der Seele zu reden. Sie beteuerte noch, dass sie sich nicht mit ihm streiten wolle, bevor sie sich für die Arbeit fertig machte. Von Einsicht war nichts zu spüren. Es würde sich also nichts ändern, vor allem nicht an den Planungen für die Hochzeit. Sie würde weiterhin ihren eigenen Vorstellungen nachgehen und er würde weiterhin alles still hinnehmen. Was sollte es ihm jetzt auch bringen, sich dagegen zu wehren? Egal wie er es drehte und wendete, alle Wege führten ihn weg von Maron und direkt zur Hochzeit mit Miyako. Es dauerte nicht mehr lange, da klingelte es bereits an der Haustür und die Gäste trafen nach und nach ein. Miyako und Chiaki standen dabei brav nebeneinander und begrüßten einen nach dem anderen. Insgesamt sollte es sich an diesem Abend um eine Gesellschaft mit ungefähr fünfzig Leuten handeln. So hatte es ihm seine Verlobte zumindest berichtet. Das Esszimmer der großen Villa füllte sich immer mehr und auch der Lärmpegel hatte sich um einiges gesteigert. Nach der Begrüßung durch das künftigen Brautpaar, wurde ein jeder mit einem Gläschen Champagner empfangen, um im Anschluss das Gespräch mit den anderen Anwesenden zu suchen. Der junge Arzt musste sich eingestehen, dass er tatsächlich einige der Geladenen nicht einmal wirklich kannte. Sogar ein paar alte Kollegen seines Vaters waren dabei, die er nur flüchtig vom Sehen kannte. Dann endlich konnte er seinen persönlichen Lichtblick erkennen, als er sah, dass auch Access und Fynn das Haus betraten. Breit grinsend kam der Lilahaarige auf seinen besten Freund zu. "Access, wie schön, dass du da bist!" "Was? Hast du geglaubt, ich würde auf deiner Party fehlen?! Wenn du schon in dein Verderben rennst, muss ich ja zumindest aus der ersten Reihe zusehen." Den letzten Teil des Satzes hatte er ihm etwas leiser ins Ohr geflüstert, wofür er einen halbernsten Blick erntete. Die Begrüßung mit Miyako fiel dafür umso kühler aus. Am liebsten hätte sie ihn garnicht erst eingeladen, aber leider Gottes war er nunmal der beste Kumpel ihres Verlobten. Auch Fynn wurde herzlich begrüßt, bevor sich die beiden zum Rest der Gesellschaft begaben und direkt mit Kaiki ins Gespräch kamen. Die Stimmung war bereits sehr ausgelassen, dann aber warf Access einen kurzen Blick zur Tür. "Ach du scheiße!", rutschte es halblaut aus ihm heraus. Auch Chiakis braune Augen weiteten sich und sein Herzschlag wurde unregelmäßig. Das war doch tatsächlich Maron, die da gerade durch die Tür hereinkam! Lächelnd kam sie den beiden entgegen und begrüßte zuerst Miyako, die sie übertrieben herzlich in die Arme schloss. "Maron, es freut mich sehr, dass du meiner Einladung gefolgt bist!" Chiaki kam es so vor, als würde erst wieder Leben in ihn kommen, als sie direkt vor ihm stand. Sie sah einfach bezaubernd aus. Ein einfaches schwarzes Kleid, schwarze Pumps, dezentes Make-up und ebenso dezenten Schmuck. Mehr brauchte sie nicht, um ihn immer wieder aufs Neue in ihren Bann zu ziehen. Doch eines störte dieses nahezu perfekte Bild: Ihre traurigen Augen. Sie waren ihm sofort aufgefallen, als die hübsche Brünette das Haus betreten und ihn angesehen hatte. Zwar hatte sie ein Lächeln auf den Lippen, aber dieses erreichte ihre Augen in keinster Weise. Abwesend reichte sie ihm die Hand. Ein Küsschen links, ein Küsschen rechts. Eine kurze Begrüßung mit soviel Kälte, dass ihm der Schmerz, den er dabei verspürte, wie ein Schauer eiskalt über den Rücken lief. Erst jetzt fiel ihm die rothaarige Frau aus der Bar auf. Maron wandte sich um und stellte sie vor. "Das ist Rinako, meine beste Freundin. Sie ist bei mir zu Besuch. Ich hoffe, es ist okay für euch, dass ich sie einfach mitgebracht habe." Lächelnd reichte Rinako dem Paar die Hand, wobei sie Chiaki zusätzlich einen wissenden Blick zuwarf. Vermutlich wusste Miyako nichts davon, dass sich die beiden bereits kannten. Auch für den 25-jährigen war die Situation mehr als nur unangenehm, weshalb er rasch seinen Blick abwendete und seine Hand wegzog. Maron schlug das Herz bis zum Hals. Als sie durch die Tür gekommen war und den Vater ihres Kindes mit Miyako dastehen sah, fühlte es sich an, als hätte ihr jemand einen Dolch in die Brust gerammt. Sie liebte ihn zu sehr, als dass sie jemals akzeptieren könnte, dass er nicht an ihrer Seite sein würde. Niemals würde er ihr egal sein können. Nachdem sie Rinako vorgestellt hatte, hatte es die Brünette deshalb sehr eilig, aus dieser schmerzhaften Situation herauszukommen. Also ging sie möglichst schnell an Miyako und Chiaki vorbei und mischte sich mit ihrer Freundin unter die Menge. Schnell traf sie dort auf Kaiki, der sie herzlich begrüßte. Nach einem kurzen Gespräch wurden sämtliche Unterhaltungen von Miyako unterbrochen, die sich zusammen mit ihrem Verlobten auf die große Treppe gestellt hatte, damit auch alle Gäste sie sehen konnten. "Dürfte ich kurz um eure Aufmerksamkeit bitten? Chiaki und ich möchten euch herzlich begrüßen. Es freut uns sehr, dass so viele erschienen sind, um unseren Entschluss, endlich zu heiraten, mit uns gemeinsam zu feiern! In etwas mehr als zwei Wochen ist es endlich soweit, also wollen wir den ganzen Stress rund um die Hochzeitsvorbereitungen ruhen lassen und einen schönen Abend mit euch verbringen. Lasst uns darauf anstoßen!" In diesem Moment bekamen auch Maron und Rinako ein Glas mit Champagner von einem der Servicekräfte in die Hand gedrückt. Fast panisch starrte die Brünette auf das Getränk. Sie war schwanger! Es war völlig ausgeschlossen, dass sie in dieser Zeit Alkohol trank. Verunsichert schaute sie zur der Rothaarigen, die sofort zu verstehen schien. Maron hatte Angst, dass Chiaki etwas ahnen könnte. Vor allem er müsste wissen, dass seine Geliebte Alkohol bisher alles andere als abgeneigt war. Wenn sie das Getränk einfach stehen lassen würde, könnte er als Arzt sofort vermuten, dass sich Maron in anderen Umständen befand. In diesem Moment kippte Rinako einen Großteil des Inhalts ihres eigenen Glases hinunter und tauschte unbemerkt ihres mit Marons. In Momenten, in denen sie keiner beobachtete, würde sie versuchen, Maron ein leeres unterzujubeln. Es würde aussehen, als hätte sie den Alkohol selbst getrunken. Dann wurden bereits alle Gäste an den großen Tisch gebeten. Das Brautpaar hatte sich am Tischende platziert. Maron und Rinako saßen leider nicht so weit von den beiden weg, wie sich die Schwangere erhofft hatte. Direkt gegenüber von ihnen saßen Access und Fynn, neben diesen Kaiki und Hana. Dann wurde der erste Gang serviert. Das Essen war wirklich köstlich, Maron bekam vor lauter Nervosität aber kaum einen Happen hinunter. Sie war völlig in Gedanken versunken, als sie von einem etwas älteren Herren angesprochen wurde, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. "Miss Kusakabe, Kaiki hat mir erzählt, dass sie für Frau Tsukamoto arbeiten. Ich kenne sie noch aus Zeiten, in denen ich noch selbst als Psychologe tätig war. Sie ist eine wirklich tolle Person." Maron nahm einen Schluck aus ihrem Wasserglas und überlegte fieberhaft, was sie darauf antworten sollte. Tief in sich wusste sie jedoch, was zu tun war. Gespannt hatten nun alle Anwesenden ihre Aufmerksamkeit auf dieses Gespräch gelenkt, was ihre Nervosität leider nicht abnehmen ließ. "Da mögen Sie sicher Recht haben, allerdings arbeite ich nicht mehr für Frau Tsukamoto." Sofort fiel ihr der erstaunte Blick von Kaiki auf und konnte auch den fragenden Blick von Chiaki auf sich spüren. "Darf ich fragen, welche Gründe das hat?" "Ich möchte mein Glück woanders suchen. Ich hatte mich hier noch nicht wirklich wohlfühlen können." "Heißt das, dass sie von Momokuri wegziehen?" "Ja." "Und an welchen 'Ort' dachten sie da? Vielleicht Tokio? Oder Osaka?" "Nein", demonstrativ blickte sie zu ihrem Ex-Geliebten und ohne, dass sie es bewusst wahrnahm, legte sich ihre Hand an ihren Bauch ,"ich werde Japan verlassen." Ihr Herz schlug noch schneller, als sie Chiakis geschockten Blick sah. Wie gerne hätte sie gewusst, was jetzt in ihm vorging... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)