Kuss der Nacht von SesshomaruFluffy (Sess&Kago ... Manchmal trügt der Schein) ================================================================================ Kapitel 1: ~*~*~ ---------------- Nach langer Zeit gibt es mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Natürlich handelt es sich um eins meiner Lieblingspärchen aus dem Inu Yasha-Universum^^ Viel Spaß beim Lesen! ~Kuss der Nacht~ Langsam wurde sie wach. Dunkle, lange Wimpern hoben sich unter schweren Lidern und gaben den Blick auf haselnussbraune Augen frei. Zuerst war sie vollkommen irritiert. Ihr Kopf fühlte sich seltsam leicht an, fast schwerelos, als wäre sie in Trance. Müde sah sie sich um. Ein Baum. Noch ein Baum. Gut, sie war also in einem Wald. Nichts Ungewöhnliches. Immerhin übernachtete sie täglich in Wäldern und mit der Zeit hatte sie sich daran gewöhnt. Vielleicht lag das auch an Inu Yasha… Ein leises Rascheln direkt neben ihr ließ sie erschocken inne halten. Sie drehte sich um, erstarrte noch in der Bewegung. „Inu Yasha?”, hauchte sie in die Nacht, erhielt jedoch keine Antwort. Ihr Blick wanderte an ihr selbst herunter. Ein schneeweißer Kimono bedeckte sie und die Person, die dicht neben ihr lag. Warum war ihr seine Gegenwart nicht früher aufgefallen? Solch eine mächtige Aura konnte man doch gar nicht übersehen. Besonders nicht ihn! Er, der ein brutaler und rücksichtsloser Dämon war. Nein. Das stimmte nicht. Erst vor wenigen Stunden hatte er bewiesen, dass er sehr wohl in der Lage war, Gefühle zu zeigen. Wie zärtlich und sanft er zu ihr gewesen war. Ob er das bei jeder Frau beziehungsweise Dämonin war? Bestimmt war sie eine von vielen gewesen, die er geliebt hat, wenn auch nur für eine Nacht. Sie sah ihn an, sah sein schlafendes Gesicht, das so friedlich wirkte, sah, wie seine milchweiße Haut mit seinem Kimonooberteil harmonierte und sie fragte sich, ob sie jetzt völlig den Verstand verloren hatte. Krampfhaft kämpfte sie gegen den Drang an, eine silberweiße Haarsträhne aus seinem Gesicht zu streichen. Sie gewann, wenn auch schwer atmend. Sein Atem dagegen war ruhig und gleichmäßig. Anscheinend schien er wirklich tief und fest zu schlafen. 'Wie ein Engel.', schoss es ihr durch den Kopf. Am liebsten hätte sie sich dafür geohrfeigt. Dennoch klebte ihr Blick an seiner Brust, an der sie liegen durfte und die sich sacht auf und ab bewegt. Ein Gefühl von Wehmut machte sich in ihr breit. Was sollte sie tun? Sie wollte gehen, konnte es aber nicht. Eigentlich war es feige, die Sache mit einer überstürzten Flucht zu beenden. Doch irgendwie musste es ja enden. Und so wäre es besser, als mit Tränen. Nein, sie wollte nicht noch einmal so fühlen. Nicht schon wieder so leiden. Rasch stand sie auf. Kurz rümpfte sie die Nase. Sie war vollkommen nackt, so, wie Gott sie erschaffen hatte. Gestern hatten sowohl er, als auch sie es eilig gehabt. Kein Gedanke war an das Kommende verschwendet worden. Welch Leichtsinn. Welch Ironie. Sie lächelte bitter, während sie ihre Hose übersteifte. Wahrscheinlich hatte es daran gelegen. Sie hatte, entgegengesetzt ihres Willens, eine Hose, eine blaue Jeans, getragen. Nun ja, eigentlich, weil ihre Schuluniform dreckig gewesen war. Zwangsweise, quasi… Und dann geschah es. Ein kleiner, dummer und unscheinbarer Fehler sorgte dafür, dass sie über das linke Hosenbein stolperte. Ihre perfekte Planung war in dem Moment zerstört, als sie der Länge nach und mit dem Gesicht voran auf dem Waldboden aufschlug. Flüssiges Gold, sie kannte niemanden, der diese wunderschönen und doch kalten Augen standhalten konnte, blickte sie an. Sein Gesicht war … verschlossen und ausdruckslos. Er jagte ihr damit eine unglaubliche Angst ein. Hatte er die Situation bereits erfasst? Würde er sie töten? Doch er hob lediglich eine Augenbraue, als er ihr direkt in die Augen sah. Schweigend betrachtete er sie. Da. Er runzelte minimal die Stirn. Er versuchte wohl, die volle Erinnerung an das Geschehene wiederzuerlangen. Während er nachdachte, konnte sie es sich nicht nehmen lassen, einen letzten Blick über seinen Oberkörper wandern zu lassen. Vollkommen. So verdammt vollkommen. Dieser unerreichbar erschienene Körper hatte ihr gehört. Nicht lange, aber er hatte ihr gehört! Und mitten in ihrer Schwärmerei, hörte sie eine belegte Stimme. „Gefällt dir, was du siehst?” Ruckartig schaute sie zu ihm hoch. Wut flackerte in ihren braunen Seelenspiegel, die im Normalfall Gutmütigkeit und Warmherzigkeit ausstrahlten. Was hatte er mit ihr gemacht, dass sie plötzlich so wütend war? Nachdenklich fuhr sie mit ihrer Zunge über die noch leicht geschwollenen Lippen. Mist, Mist, Mist! Sie bereute es noch immer nicht mit ihm geschlafen zu haben. Dabei gab es allen Grund dazu, spätestens jetzt in Panik auszubrechen und davon zu laufen. Aber nichts dergleichen tat Kagome. Sie erwiderte seinen Blick lediglich stumm. Dann machte es Klick hinter ihrer vor Gedanken ratternden Stirn. Alles oder nichts. Es gab kein Zurück mehr. Das hatte es nie gegeben. Langsam streckte sie ihre Hand nach ihm aus. Sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. Nun sah er sie wachsam und vorsichtig an, rührte sich aber nicht von der Stelle, als sie seine Wange berührte. Behutsam, als wäre er aus Glas, begann sie, eine lilafarbene Linie entlangzufahren. Ganz sanft, nur mit der Fingerspitze. Plötzlich lag seine Hand auf ihrer. Kagome holte tief Luft. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie den Atem angehalten hatte. In wurde ihr allzu deutlich bewusst, wie sehr sie ihn liebte. Einen Dämon. Das Böse in Menschengestalt. Ein Monster … Ihren Geliebten. „Ich lie-”, brachte sie hervor, doch seine schlanken Finger lagen auf ihren Lippen, bevor sie aussprechen konnte. „Nicht.”, sagte er mit ruhiger Stimme. Verwirrt blinzelte Kagome. Was sollte das denn werden? „Mache keine Versprechungen, die du nicht halten kannst.”, fuhr er ruhig fort, nahm seine Hand weg und erhob sich geschmeidig. Sie starrte ihn an. Ihr kam der Gedanke, wie unterschiedlich sie beide doch waren. Dieser Mann, der die Perfektion der Natur darstellte und sie, eine einfache Frau mit nichts weiter als einer großen Klappe. Kurz musste sie über ihre eigene Selbstbeschreibung schmunzeln. „Du solltest auch zurückgehen. Dein Verschwinden wird auffallen.” Ein Geräusch entwich ihrer Kehle. Es war nicht mehr, als ein jämmerliches Krächzen, das eigentlich ein Lachen sein sollte. Sesshomaru hielt mitten in seiner Bewegung inne. Sein Blick, der beinahe irritiert wirkte, ruhte wie schwere Seide auf ihr. Wunderschön… Kagome schüttelte den Kopf, ob ihres konfusen Gedanken. Welch Schwachsinn. „Inu Yasha wird mich vermissen. Darauf wolltest du hinaus oder?” Er reagierte nicht. Nicht ein einziges Wimpernzucken. Sie lächelte. Es war kein freundliches Lächeln. „Seit Kikyos Tod bin ich für ihn nur noch ein Spiegel. Er sieht in mich hinein, nur, um ihr Gesicht zu sehen. Mich übersieht er dabei.” Kagome spürte, wie ihre Unterlippe zu zittern begann. Sie redete wirres Zeug. Zumindest musste es sich in seinen Ohren so anhören. Ha! Warum interessierte es sie, was er von ihr dachte? Er war ein Mann und Männer waren alle gleich. Stur, egoistisch und gleichgültig. „Dann solltest du dir überlegen, wo du hingehörst.” Es dauerte einen Moment, bis seine Worte zu ihr durchsickerten, sich allmählich in ihren Verstand schlängelten und dort verarbeitet wurden. Ein belustigtes Schnauben erklang dicht neben ihr. Anscheinend spiegelte ihr Gesichtsausdruck die Leere in ihrem Kopf wider, die sie gerade bis tief in ihre Seele spürte. Es tat weh. Sein Verhalten tat verdammt weh. Warum nur? Warum kümmerte es sie, was er sagte? Gut, sie hatten … dreimal Sex miteinander gehabt. Na und? Es stand immerhin von Anfang an fest, dass es nur körperlich sein würde. Nur Sex, nicht mehr und nicht weniger. Und ja, sie hatte es genossen. „Was ist so lustig?” Plötzlich legten sich seine eleganten, schlanken Finger um ihr Kinn und hoben es an. Haselnussbraun traf auf Gold. Ein Moment, den sie nie vergessen würde. Ganz langsam beugte er sich nach vorne, berührte ihre Lippen hauchdünn mit den seinen. Diese Geste wirkte so menschlich, dass Kagome sich fragte, ob sie immer noch träumte. Wie konnte er ihr das nur antun? Wusste er denn nicht, dass es für sie inzwischen viel mehr war, als glühende Leidenschaft? Er ließ sie abrupt wieder los. Seine Stimme war völlig neutral, als er anfing zu sprechen. „Anscheinend weißt du nicht, wo du hingehörst.” In diesem Augenblick wurde ihr etwas klar. Sie hatte falsch gelegen. Es hatte sich sehr wohl etwas verändert. Sie wollte es bis gerade eben nur nicht wahrhaben. Der Ausdruck in seinen Augen hatte … sich verändert. Er sah sie nicht mehr allzu hasserfüllt an. Da lag eine ihr nie bekannte Vertrautheit in seinem Blick. Durfte sie hoffen, dass sie ihm nicht egal war? Er wandte sich ruckartig von ihr ab, hob nun Tenseiga und Tokijin auf, um sie an ihren rechtmäßigen Platz zu verstauen. Richtig. Gestern hatte Kagome es eilig gehabt und die beiden Schwester einfach auf den Boden geworfen. Wenn sie genauer darüber nachdachte, dann hatte sie Glück überhaupt noch am Leben zu sein. Für diese Dreistigkeit hätte er ihr auch die Kehle aufschlitzen können. Doch Sesshomaru hatte es bei einer hochgezogenen Augenbraue belassen. „Werden wir uns wieder sehen?”, ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Ihre Füße waren auch viel interessanter als sein Gesicht. In Wahrheit traute sie sich jedoch nicht ihn direkt anzusehen, aus Angst vor dem, was sie sehen könnte. Abscheu? Zorn? Verachtung? Die Liste war endlos lang. „Kagome, sieh mich an.” Sie kam dieser Bitte - nein, dieser Aufforderung - nur widerwillig und zögernd nach. „Beantworte mir nur eine Frage: Bin ich ein Ersatz für ihn?” Was? Okay. Nun war sie sprachlos. Ihr fehlten tatsächlich die Worte. Sie starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Der werte Herr machte sich noch nicht einmal die Mühe, sich umzudrehen, sondern sprach stattdessen ungerührt weiter. „Ich habe eine ähnliche Beziehung hinter mir und würde ungern von vorne anfangen.” Die junge Priesterin schluckte trocken. ~Du Idiot! ~, war der einzige Gedanke, der in ihrem ansonst recht leeren Kopf herumspuckte. Eine unangenehme Stille breitete sich aus, die erst durchbrochen wurde, als der Lord des Westens das Wort erhob. „Morgenabend, die gleiche Zeit.” Kagome erstarrte. Sie brachte nur ein Nicken zustande. Lautlos entfernte sich die in weiß gekleidete Gestalt von ihr, bis sie nur noch Punkt in der Dunkelheit war. „Nein.”, brachte sie atemlos hervor. „Du bist kein Ersatz.” Na toll. Jetzt konnte sie wieder sprechen. Etwas zu spät. „Du bist der Mann, den ich liebe.”, flüsterte sie so leise, dass nur der Wind es zu hören vermochte. ************************************************************************* Ein kurzer Neueinstieg meinerseits, der so viel bedeuten soll wie: Ich bin wieder da! Ähm, nun ja, zumindest nehme ich die Fortsetzung meiner Storys wieder auf. Bin im Lernstress, da ich kurz vor dem Examen stehe… Ich bitte daher um euer Verständnis. Falls jemand überhaupt noch meine FFs verfolgt^^°. Es geht weiter, sobald ich den Faden gefunden habe und meine Fantasie neue ankurbeln kann. Hoffentlich gefällt euch diese kleine Entschädigung in Form eines kurzen One-Shots. LG, SessFluff Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)