Unschuld auf Leben & Tod von BexChan (*~ Seikatsu mujitsu to shi ~*) ================================================================================ Kapitel 13: Das Feuer, dass mit den Rosen spricht ------------------------------------------------- Saru hatte beschloßen nach dem Streit einen kleinen Spaziergang zu machen. Er hasste nichts mehr wenn seine Freunde sich stritten. Dann versuchte er meist den Streit zu schlichten und dann war meist wieder alles in Ordnung, doch auch jemand wie er brauchte mal eine Pause und ging seines Weges. Gedankenverloren schlich er in der Stadt umher, ging durch die verschiedesten Straßen und kam schließlich an den Ort, an dem er nicht sein sollte, er aber immer wieder zurückkehrte um ihn zu sehen. Die Person, die ihm alles bedeutete. A.J. hatte Saru immer gewarnt, er sollte diesen Emo-Verschnitt in Ruhe lassen doch Saru hatte nie aufgehört ihn zu beobachten und hatte nun eine kleine Vorahnung. Er ging die verlassene Straße entlang. Es war als wäre er in einer der sogenannten Slumbs gelandet. Hier war keine Menschenseele und nur die, die die Armut heimsuchte, lebten hier und warteten nur auf die wohlverdiente Ruhe. So grau und trostlos diese Straße auch war, es gab nur einen einzigen Ort, an dem die Farbe alle Trostlosigkeit an diesem Ort aufhob und in Wärme tauchte. Es war ein kleiner Garten vor einem einsamen Haus zwischen zwei riesigen Hochhäusern. Dieser Garten beherbergte eine kleine grüne Wiese und Rosen. Rosen alle in blutrot getaucht. So wunderschön wie keine anderen Rosen. Sie schlungen sich um Ranken, wuchsen an der Hauswand entlang und besaßen spitze Dornen. Wenn Saru ihnen nahe war, spürte er eine ungeahnte Wärme in sich und wollte sie berühren, doch aus irgendeinem Grund hatte er Ehrfurcht vor ihnen. Für ihn wirkten diese Rosen so erhaben und mächtig und er wollte gerade näher herantreten, als sich die Haustüre öffnete und ein rothaariger Junge in schwarzen Klamotten heraustrat und Sarus Herz drohte beinahe zu zerspringen. "Was? Du? Was tust du denn hier? Mit dir hätte ich nicht gerechnet." Es war Ken, der angebliche Emo, wie A.J. ihn immer nannte. An seinen Armen sah Saru die endlosen Narben, die er sich durch Ritzen zugefügt hatte, doch er wagte es nicht ihn darauf anzusprechen. "Ich...wollte mir nur diese Rosen ansehen. Ich finde sie unglaublich schön. Sie strahlen so eine gewisse Wärme aus, die mich magisch anzieht." Ken trat näher, sein Blick wirkte ausdruckslos und glitt in die Ferne. Er wandte sich den Rosen zu und berührte sie sanft. "Ich habe sie gezüchtet. Sie sind meine besten Freunde. Sie fürchten mich nicht. Sie reden nicht hinter meinem Rücken über mich und sie verstehen mich. Sie respektieren meine Fähigkeit und es macht ihnen nichts." Saru blickte Ken verträumt an. "Was meinst du? Deine Fähigkeit?" Plötzlich geschah etwas seltsames. In Kens Hand erschien eine Flamme, zwar nur klein aber es war eine Flamme, pures Feuer und es setzte den Blumen nicht zu. Sie verbrannten nicht und wurden sogar noch schöner. Sie begangen zu spriezen und das Rot ihrer Blüten wurde intensiver. "Meine Fähigkeit das Feuer zu beherrschen. Ich weiß nicht, wie ich das mache und seit wann ich das kann aber es war eines Tages einfach da und den Blumen tut es nichts. Aber du solltest jetzt gehen. Sie werden wohl gleich wiederkommen und sich es von mir wiederholen." Saru blickte Ken erstaunt an. "Was meinst du? Wer sind sie? Und was holen sie sich?" Ken wandte sich ab. "Wenn ich das Geld nicht zusammenkriege...sie kommen jede Nacht und tun es mit mir. Anfangs hat es weh getan aber mittlerweile spüre ich keine Schmerzen mehr. Nur noch die Schmerzen wenn ich mir die Arme aufschneide. Dann fühle ich mich besser." Saru ahnte schlimmes. Er wollte nicht nachfragen, konnte sich aber denken, was er meinte. Dieser Schmerz, diese Trauer, die von Ken ausging. Er hatte niemanden zum Reden, keine Freunde, keine Familie und war ganz allein. Kein Wunder dass er mit niemandem Kontakt aufnahm. Er wollte niemanden mit seinen Gefühlen und Gedanken belästigen aber dies wollte Saru nun ändern. Er packte Ken am Arm. "Dann...komm mit mir! Meine Freunde und ich, wir leben nun alle zusammen und du bist einer von uns! Du bist wie wir, du hast auch diese Fähigkeiten! Komm mit mir, dann wirst du endlich glücklich werden!" Ken sah Saru verwirrt an. "Nein, ich denke, das wäre nicht gut. Deine Freunde mögen mich nicht, ich wäre euch nur eine Last." Doch Saru drängelte. "Bitte, komm mit mir! Ich verspreche dir, du wirst keine Schmerzen mehr erleiden müssen und du kannst glücklich werden." Einen Moment lang dachte Ken nach, dann nickte er plötzlich und Saru hatte das Gefühl ein Lächeln auf Kens bleichen Lippen gesehen zu haben. Ken rannte nach oben, packte noch schnell ein paar Dinge ein und kam die Treppe wieder runter. Noch einmal sah er zu den Rosen. "Sie werden mir fehlen. Sie sind so wunderschön, es wird sich außer mir sonst niemand um sie kümmern." Zusammen rannten sie zum Haus wo die anderen schon gewartet hatten. A.J. musterte Ken direkt mit einem missbiligen Blick. "Nein, nicht etwa der Kerl!" Ken sagte nichts und fühlte sich sofort fehl am Platz, doch Saru setzte ein. "Er ist einer von uns, er ist das Feuer und du wirst dich wohl mit ihm abfinden müssen, denn er wird jetzt bei uns bleiben, nicht wahr, Louis?" Dieser nickte lächelnd und wandte sich Ken zu. "Herzlich Willkommen, Ken. Du wirst bald alles verstehen." Ken nickte schwach, alle lächelten ihn an und luden ihn herzlich dazu ein sich zu ihnen zu setzen. Eine Weile redete Saru schließlich mit Louis, als ob er ihm ein Geheimnis anvertrauen würde und Louis verstand sofort. Es verging einige Zeit als Saru und Louis Ken nach draußen in den Garten baten. "Ken, ich glaube, da ist etwas, was dir sehr wichtig ist." Fragend blickte Ken den Blonden an, doch dann sah er um die Ecke und sah sie, seine wunderschönen Rosen in all seiner Pracht. Louis genoss das Lächeln in Kens Gesicht dass sich aufbaute nach dem Erstaunen und ging ins Haus um die beiden allein zu lassen. "Ihr habt sie hierher gebracht? Aber...wie?" Saru sagte nichts und zuckte nur mit den Schultern. Ken hatte Tränen vor Glück in den Augen und Saru spürte, wie Kens Lächeln sein Herz berührte. "Danke...Saru." Saru sah ihn überrascht an, dann lächelte er glücklich. "Du hast dir also doch meinen Namen gemerkt." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)