Dear Princess... von Black_Melody ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1 19.07.2010 Kamijos Wohnung 13 Uhr "Kamijo, wo soll der Karton hin?" Hizaki atmete schwer aus. Warum brauchte der Sänger nur so viel Dekoration für eine Party? Gut, es war die Party zu seinem 35. Geburtstag, aber trotzdem... Er musste seine Wohnung nicht in ein Schloss verwandeln! "Stell ihn auf den Esstisch und hilf mir mit dem Aufbau." Kamijo saß neben Teru auf dem Boden und versuchte, den Buffettisch zum Stehen zu bringen. Wobei Teru eher unter dem Tisch lag und diesen mit Armen und Beinen oben hielt. Hizaki konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Wie hatte Kamijo es nur geschafft, seine Möbel ohne Hilfe aufzubauen? Ach ja, hatte er ja gar nicht, das war ja zum Bandprojekt geworden, bei dem Yuki das Kommando an sich gerissen hatte. "Hizaki-chan, kannst du jetzt mal aufhören zu Grinsen und uns, oder besser mir, helfen?", brachte Teru mühsam hervor. "Teru, du sollst mich nicht Hizaki-chan nennen!" Tief atmete der Kleinere ein und betrachtete den jüngeren Gitarristen. Der Anblick war mitleiderregend. Seufzend stieß Hizaki Kamijo zur Seite und machte sich daran, Teru von dem Buffettisch zu befreien. Nach ein paar Minuten stand Hizaki auf und betrachtete sein Werk, während Teru sich stöhnend aufrichtete und seine Schmerzen in Armen und Beinen kundtat. Kopfschüttelnd drehte Hizaki sich um und verließ das Haus, um die restlichen Kartons in Kamijos Wohnung zu bringen. Yuki stand lässig an die Autotür gelehnt da. "Hizaki, also echt, was hat denn so lange gedauert?" Yuki schüttelte lächelnd den Kopf und strich dem Gitarristen eine Strähne aus dem Gesicht. Dieser lächelte zurück. "Naja, unser Architekt war nicht da, und du weißt, wie begabt unsere beiden Chaoten sind." Der Drummer schüttelte seufzend den Kopf. "Sie werden es wohl niemals lernen." "Kamijo auf jeden Fall nicht mehr, aber bei Teru habe ich noch Hoffnung." Schwungvoll hob der Gitarrist einen Karton aus dem Kofferraum und drückte ihn dem Älteren in die Hand. "Zu Kamijo in die Wohnung, genauer gesagt ins Wohnzimmer." "Jawohl, Madam!" Und der Drummer war verschwunden, bevor Hizaki etwas erwidern konnte. Was hatte das denn bitte heißen sollen? Klar, er trug oft Kleider, aber das gehörte auch zu seiner Rolle. Heute trug er doch wirklich nichts sonderlich Weibliches. Ein schlichtes, schwarzes T-Shirt, eine graue Jogginghose, zugegebenermaßen mit einem pinken Bambi an der Hüfte, und schwarze Turnschuhe. Seufzend schnappte er sich eine Kiste und machte sich auf den Weg zurück in die Wohnung ihres Vokalisten. Wiedereinmal verfluchte er diesen. Musste der denn unbedingt im achten Stock wohnen? 15.30 Uhr Seufzend ließ Hizaki sich aufs Sofa fallen und nahm das ihm hingehaltene Bier. Teru legte seinen Kopf an Hizakis Schulter und fast sofort atmete der Jüngere tief und gleichmäßig. "Weißt du eigentlich, wie niedlich ihr zusammen seid?", flüsterte Yuki Hizaki zu, der sofort versuchte den Drummer mit Blicken aufzuspießen. Teru war... einfach Teru, und so, wie er war, weckte er Mutterinstinkte in Hizaki, auch wenn der Altersunterschied nicht so groß war. "Yuki, hör auf, du weißt doch, wie sehr Hizaki sowas hasst." Kamijo wollte keinen Streit zwischen dem Gitarristen und dem Drummer, besonders nicht an seinem Geburtstag oder wenn Teru schlief. Vorsichtig strich Hizaki dem Schlafenden über die Wange. "Teru?" Ein widerwilliges Grummeln antwortete ihm. "Ach komm, Hizaki, lass ihn noch eine halbe Stunde schlafen, damit er nachher nicht so schlecht drauf ist." Hizaki nickte, legte Teru einen Arm um den Oberkörper, damit dieser nicht wegrutschte, und lehnte sich zurück. Irgendwo war Teru doch noch ein Kind, er brauchte mehr Schlaf als alle anderen und hatte das unerklärliche Bedürfnis, die ganze Zeit herumzutoben. Entspannt schloss Hizaki die Augen und hing in aller Ruhe seinen Gedanken nach. 17 Uhr Leicht wurde Hizaki geschüttelt. "Komm, wach auf, du musst dich fertig machen." Widerwillig knurrte er Kamijo an, schlug aber trotzdem die Augen auf. Irgendwie lag er mittlerweile auf dem Sofa und Terus Kopf befand sich auf seiner Brust. Hizaki sah zu Yuki, der schnarchend im Sessel hing. Wieder rüttelte Kamijo an seiner Schulter. "Ja doch, ich bin ja schon wach...", maulte Hizaki verschlafen. "Gut. Versuch du, Teru zu wecken, ich kümmere mich um die Schnarchnase." Hizaki nickte nur und sah zu dem silberhaarigen Etwas. "Teru?", murmelte Hizaki leise. Langsam regte sich der Jüngere. "Hm?", kam ein fragender Laut. "Erstens schläfst du auf mir und zweitens müssen wir anfangen, uns fertig zu machen." "Nur noch fünf Minuten...", nuschelte Teru zurück. "Nein, Kleiner, wir müssen jetzt aufstehen." Fast schon liebevoll strich Hizaki über Terus Rücken. Brummend richtete sich der Größere auf. "Ich bin nicht klein!" Trotzig streckte er Hizaki die Zunge raus. Dieser lächelte den Jüngeren an, küsste ihn leicht auf die Wange und ging ins Bad während Teru das gesamte Wohnhaus mit aufgeregtem Gequietsche und Gehüpfe unterhielt. Grinsend begann Hizaki seine Haare zu stylen während Teru, unbemerkt von Hizaki, auf der anderen Seite der Tür einen Streifen Paketband über den Mund bekam und an einen Stuhl gefesselt wurde, bis er sich beruhigt hatte. 19.30 Uhr In wenigen Minuten würden die ersten Gäste eintrudeln. Hizaki stand in seinem Partykostüm neben der Tür, bereit, diese im Vampirschloss zu empfangen. Sein Kostüm war - für seine Verhältnisse - nichts Außergewöhnliches. Er trug ein Barrockkleid, der Rock ganz in schwarz, die Corsage allerdings aus dunkelrotem Stoff, bestickt mit schwarzem Samt und Spitze. Teru war fast in Ohnmacht gefallen, als er ihn so gesehen hatte. Hizaki sah zu Yuki, der auf der anderen Seite der Tür stand und die Gästeliste in der Hand hielt. Er war Schlosswächter und trug dazu passend ein Schwert. Die ganze Wohnung war verdunkelt, die Wände waren stellenweise mit roter Farbe befleckt. Allerdings hatte Kamijo nicht darauf geachtet, ob die Farbe sich auch irgendwie wieder abmachen ließ. Letztendlich hatte er Terus Hände in die Farbe gesteckt und das Kind dazu verdonnert, die Wände vollzuklecksen. Dieser hatte die Aufgabe natürlich mit wachsender Begeisterung erledigt. Nur sah der Boden nahe der Wand danach ebenfalls leicht blutig aus... Es klopfte und Hizaki fuhr aus seinen Gedanken, setzte das zu freundliche Lächeln - bekannt aus Horrorfilmen - auf und öffnete die Tür. Matenrou Opera standen identisch angezogen vor der Tür. Weiße Hemden und schwarze Hosen. Sono hatte sich sogar noch etwas Kunstblut ins Gesicht und auf das Hemd geschmiert. Hizaki verbeugte sich und machte eine einladende Geste. "Wow", bemerkte You und sah sich den Flur an. "Was habt ihr denn hier veranstaltet?" Yuki lächelte höflich, aber distanziert, wie es sich für Wächter gehörte, und antwortete: "Wir haben ein wenig dekoriert, nicht mehr und nicht weniger." Hizaki nickte und zeigte den Fünf an, ins Wohnzimmer zu gehen, während Yuki die Namen auf der Liste abhakte. 20 Uhr Seufzend betrachtete Hizaki die Liste. Kamijo hätte den zeitlichen Rahmen genauer eingrenzen sollen, denn auf der Einladung stand lediglich 'Einlass ab 19.30 Uhr.' Na super. Immerhin fehlten nur noch Gackt, Miyavi und die Jungs von Alice Nine. Gackt... Hizaki hatte den großen Schwarzhaarigen nur ein Mal persönlich gesehen. Er wirkte unheimlich respekteinflößend auf die Menschen in seiner Umwelt, viele hatten richtige Angst vor ihm. Hizaki nicht. Er respektierte den Solisten sehr, aber gleichzeitig war da noch etwas anderes... Eine starke Anziehungskraft. Aber er wollte und würde dieser nicht nachgeben. Wieder klopfte es an der Tür und Hizaki fuhr erschrocken zusammen, bevor er wieder dieses Lächeln aufsetzte. Schnell drückte er die Klinke herunter und stand einem gut gelaunten Pon... äh, Hiroto gegenüber. Hiroto mochte seinen Spitznamen nicht, aber trotzdem nannten ihn alle so, sobald er außer Hörweite war. Pon klappte der Mund auf. Ja, Kinnlade meets Fußboden. "Wow...", stammelte er und betrachtete Hizaki von oben bis unten. "Hiroto-chan, nicht schwul werden!", lachte Tora. "Und wenn?", antwortete Pon errötend, aber in provokantem Tonfall. "Und wenn du doch schwul wirst, wird Tora dich wahrscheinlich bei der ersten Gelegenheit flachlegen", erwiderte Saga ernst. Pon wurde blass. Noch blasser als er - Make-Up sei Dank - ohnehin schon war. Yuki stellte sich hinter Hizaki und legte ihm einen Arm um den schlanken Körper. "Vergiss es, Pon. Alles Terus." "Hä?", meinte Hizaki verwirrt. Okay, das war gerade sehr intelligent. Gelächter aller Anwesenden. Na. Super. "Geht einfach ins Wohnzimmer", lachte Yuki. Beleidigt schob Hizaki die Unterlippe vor. Immer alles auf die Kleinen. Yuki klopfte ihm noch einmal aufmunternd auf die Schulter und ging ins Wohnzimmer. Und damit fehlten nur noch zwei. 21.30 Uhr Es hatte nicht allzu lange gedauert bis auch Miyavi und Gackt eingetroffen waren. Dem Himmel sei Dank. Mittlerweile floß der Alkohol in Strömen. Gerade fanden sich alle Sänger - wohlbemerkt die Meisten total betrunken - zusammen, um ein kleines Geburtstagslied zu singen. Hizaki stand an der Wand und beobachtete das bunte Treiben, bereits das dritte Glas Vodka-Cola in der Hand. Nüchtern würde er die Party definitiv nicht überstehen. Er war ohnehin nervös. Wie Gackt ihn angesehen hatte... Eigentlich wirkte der Sänger doch ziemlich sexy. Moment, wie bitte? Hatte er gerade ernsthaft einen Mann als sexy bezeichnet? Aber er war weder schwul noch bi! Was war nur im Moment mit ihm los? "Woran denkt Ihr, Prinzessin?", hörte Hizaki eine angenehme, tiefe Stimme ganz in seiner Nähe. "Was?" "Nun, du wirkt etwas abwesend", sagte Gackt ruhig. In Hizakis Gedanken ging alles durcheinander auf der Suche nach einer unverfänglichen Antwort. "Ich..." Hizaki spürte, wie die Röte ihm in die Wangen schoss. Natürlich entging dies dem Solisten nicht und er grinste. "Aha. Gut zu wissen." Unruhig tranke Hizaki einen Schluck aus seinem Glas. Warum hatte er sich auch nicht im Griff? Beruhigend, dass wenigstens der Alkohol wie immer schmeckte. Er spürte, wie eine Hand zögerlich über seine Wange strich. Erschrocken sah er zu dem Sänger auf. "Was... Was soll das?", fragte Hizaki leicht zitternd. Sein Atem ging ungleichmäßig und flach, trotz der engen Schnürung der Corsage hob und senkte sich sein Brustkorb viel zu schnell. "Hm...", gab der Schwarzhaarige von sich. "Ich weiß nicht." Hizakis Kehle fühlte sich schrecklich trocken an, aber er war unfähig, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. "Es kommt ganz darauf an, wie sich alles entwickelt", fuhr Gackt fort. Hizaki schluckte und versuchte, seinen Puls wieder in einen halbwegs normalen Rhytmus zu bekommen. Der Solist nahm seine Hand und zog ihn aus dem Wohnzimmer in den Flur und von da aus in die Küche. Hizaki hörte, wie die Tür hinter ihm zu ging. Er klammerte sich nahezu an sein Glas. Er wollte protestieren, als ihm dieses aus der Hand genommen wurde, brachte aber keinen Ton heraus. "Gackt, was...?" Die Frage blieb unausgesprochen. "Ganz ruhig. Du bestimmst, wie weit. Und wenn du nicht willst, höre ich auf." Hizaki schluckte und nickte leicht. Wieder strich Gackt dem Kleineren über die Wange. Dieser schloss genießerisch die Augen. Vorsichtig machte der Blonde einen Schritt zurück und lehnte sich gegen sie Tür. Gackt folgte ihm. Ein leises Seufzen kam über die Lippen des Gitarristen. Sofort spürte er einen warmen Körper vor sich, der ihn sanft gegen die Tür drückte. Erschrocken sah er auf und versuchte, den Ausdruck des Sängers zu deuten. Dieser erwiderte den Blick ruhig. Trotzdem flackerte da etwas in seinen Augen. Und dieses Flackern war verdammt vorhersagend. Und auch, wenn Hizaki jetzt fliehen wollte, hätte er keine Chance. Aber er würde nicht fliehen. Er WOLLTE nicht fliehen. Ganz zart spürte er die Lippen des Anderen auf seinen. Genießend schloss Hizaki wieder die Augen. Trotzdem rasten seine Gedanken. Er küsste gerade einen Mann. Und dabei war er selbst einer. Das... war doch einfach nicht normal! Dass er Teru manchmal flüchtig küsste, war etwas völlig anderes. Es hatte eher etwas mit einer familiären Art Liebe zu tun. Wie sollte es jetzt weitergehen? War er etwa doch schwul? Wie weit wollte Gackt gehen? Der Gitarrist hatte bis jetzt immer nur kurze Beziehungen gehabt, selbstverständlich nur mit Frauen. Aber spätestens nach ein paar Wochen hatten diese ihn gelangweilt. Vielleicht hätte er es doch einmal mit einem Mann probieren sollen? Er wurde aus seinen Gedanken geholt als Gackt vorsichtig mit der Zunge über seine Lippen fuhr. Augenblicklich öffnete er seine Lippen und genoss, wie Gackt langsam seinen Mund erkundete. Der Vokalist legte seine Hände an Hizakis Hüfte und zog ihn so nah an sich, wie es ging. Der Kleine stöhnte leise auf. Diese unheimliche Hitze... Hizaki ließ seine Hände über Brust und Schultern des anderen wandern. Dieser genoss auch nur diese leichten, zögerlichen Berührungen sehr. Wenigstens kämpfte der Kleine nicht gegen sich selbst. Langsam wanderten Gackts Hände über den Körper des zierlichen Gitarristen. Wieder stöhnte der Kleinere gegen seine Lippen. Kami-sama, er schmeckte so süß. Nur störte dieses raumfordernde Kleid. Ungeduldig zog er an der Schnürung, bis diese endlich offen war. Ruckartig löste er den Kuss und bekam einen leisen Protest. Der Gitarrist sah ihn fordernd an. "Mehr!", verlangte er. "Gleich", hauchte der Größere in sein Ohr. Der Blonde erschauerte. Langsam zog Gackt an dem Kleid und Hizaki begriff, was er vorhatte. Willig strich er die Kleidträger von seinen Schultern... _________________________________________________________________________________ So, das erste Kapitel. Ich hab noch keine Ahnung, wie das mit dem nächsten Kapitel klappt. Ich vermute, dass es adult wird. *hust* Naja, mal abwarten, falls Probleme auftreten, hätte ich da eine Lösung. Über Kommis würde ich mich freuen, einfach ein Feedback für mich selbst. *Kekse und Schokokuchen da lass* Nächstes Kapitel: 10.12.2010 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)