Ein Herz für Tiger von Black_Melody (Rettet die größte Raubkatze der Welt! [Tora x Jin]) ================================================================================ Kapitel 8: VIII --------------- "Ja, das weiß ich", beantwortete er Jins Frage. "Dann weißt du auch, wie verdammt weh so etwas tut." Tora nickte bestätigend. Jin sah ihn mit großen Augen an. Ausgerechnet Tora zeigte Verständnis und hatte selbst einmal so gefühlt? "Hast du im Moment dieses Problem?" Der Gitarrist schüttelte den Kopf. "Nicht mehr. Hast du dich noch nie gefragt, warum ich so bin wie ich bin?" Jin dachte nach. In letzter Zeit hatte er sich oft diese Frage gestellt, aber nie eine Antwort gefunden. Trotzdem schüttelte er den Kopf. "Kurz: Ich habe vor drei Jahren jemanden geliebt, der mich nicht wollte und nur für eine Nacht benutzt hat. Irgendwann bin ich zu dem geworden, was ich bin." Unglückliche beziehungsweise unerwiderte Liebe. Jin hätte seinen Kopf auf den Tresen knallen können. Es war so offensichtlich! Nichts anderes konnte einen Menschen so verändern. "Und die anderen?" "Natürlich waren sie besorgt, aber da ich immer abgestritten habe, dass etwas nicht stimmte und aggressiv wurde, haben sie irgendwann nicht mehr nachgefragt." "Tora, ganz ehrlich, es ist für mich nicht so schlimm. Ich lebe damit seit Monaten und mir geht's verhältnismäßig gut." Erst jetzt realisierte Jin, dass Tora immer noch seinen Bauch streichelte. "Noch. Es ist gut, wenn du mit jemandem redest. Wenn du reden willst, kannst du zu jeder Tages- und Nachtzeit zu mir kommen." Jin nickte. Oh mein Gott! Er hatte Toras sensible Seite entdeckt. Entspannt schloss er die Augen und genoss Toras sanfte Berührungen. "Ich wusste doch, dass es dir gefällt", sagte er mit einem deutlichen Lächeln in der Stimme. Jin gab sich geschlagen und brummte zustimmend. Masato, Keiyuu und Reita beobachteten die Situation von ihren Plätzen aus. "Was meint ihr?", fragte Reita. "Wozu?" Keiyuu verstand gar nichts. "Zu dem Verhältnis zwischen Tora und Jin", erklärte Masato ihm. "Ach so." Keiyuu verdrehte die Augen. "Das wird nichts." "Ich bin da anderer Meinung, Kei-chan. Sie werden's schon irgendwie schaffen", meinte Masato. Reita überlegte. "Sie können es schaffen, wenn sie endlich miteinander reden. Der eine sollte endlich mal die Rolle des Arschlochs aufgeben und der andere muss selbstbewusster werden und zu seinen Gefühlen stehen. Wenn dem einen auch nur etwas an dem jeweils anderen liegt, könnte es funktionieren." "Jin steht auf Tora, das ist ja wohl klar." "Hai, schon, aber ob er Tora liebt?" "Also, Reita, Masato, das merkt man doch!" "Meinst du, Kei-chan?" Reita sah ihn zweifelnd an. "Gut, nehmen wir an, Jin liebt Tora wirklich. Ich meine, hallo, es ist immer noch Tora!" "Da hat Masato nicht ganz unrecht. Aber guckt doch mal, wie sie miteinander umgehen." "Stimmt auch wieder, Kei-chan. Tora wirkt so fürsorglich. Aber er würde es niemals zugeben." Nachdenklich sahen die drei sich an. "Was denkt ihr, weshalb Tora immer so schlecht gelaunt ist?", fragte Keiyuu neugierig. Reita grinste pervers. "Weißt du, Kei-chan, Menschen haben gewisse Bedürfnisse. Einmal gibt es diese, die du auch schon kennst, wie Essen oder Schlafen. Und dann gibt es da ein Bedürfnis, nach körperlicher Befriedigung, dass man in der Regel mit Sex besänftigt." "Ja, soweit hab ich das auch verstanden, aber das beantwortet meine Frage nicht." "Was Reita dir damit sagen wollte, ist, dass Tora zu wenig Sex hat. Und wenn das der Fall ist, wird ein Bedürfnis nicht befriedigt und dann hat man schlechte Laune." "Oh." Der Kleine sah nachdenklich aus. "Und warum nimmt er sich nicht einfach Saga?" "Weil Saga eine Schlampe ist", bemerkte Reita trocken. "Außerdem leugnet Tora, dass er auf Männer steht." "Ah, okay, das leuchtet mir ein." "Aber in einem Punkt hat Keiyuu recht. Selbst wenn Saga eine Schlampe ist, wenn Tora Druck loswerden muss, reicht Saga doch." "Aber wie gesagt, Tora ist hetero, soweit ich weiß." "Und das glaubst du ihm? Also bitte, Reita, wie leichtgläubig bist du eigentlich?" "Warum sollten wir es ihm nicht glauben? Hat einer von euch ihn schonmal in einer verdächtigen Situation gesehen oder ihn sogar im Bett gehabt? Ich nicht." Masato schüttelte den Kopf. Auch Keiyuu verneinte. "Wir können nur hoffen, dass sich seine Laune bald bessert, egal, was die Ursache ist." "Es ist kurz nach eins und Kei-chan ist völlig besoffen." Reita gähnte. "Ich glaube, ich bringe ihn nach Hause und mach mich dann selber auf den Heimweg." "Aber Reita, kann isch nich bei dir sch...lafen?", lallte Keiyuu. Der Angesprochene seufzte resigniert. "Meinetwegen." "Und wie komme ich nach Hause?" Jin hatte herzlich wenig Lust, allein zu seiner Wohnung zu laufen. "Ich kann dich mitnehmen", sagte Tora. Dankbar lächelte Jin ihn an. Reita, Masato und Keiyuu sahen sich nur an. Schweigend verließen sie den Club. Immer noch still ging Jin neben Tora zu dessen Auto. Noch nie hatte ein Beifahrersitz so verführerisch gewirkt. Innerlich jubelte Jin. Er hatte hinter Toras Fassade blicken können und eine sehr emotionale, sensible Seite entdeckt. Er hatte einen kleinen Teil von Toras Geschichte kennengelernt. Und er hatte sich schon vorgenommen, sollte er je herausfinden, wer Tora so verletzt hatte, würde diese Person sterben. "Jin? Wo wohnst du eigentlich genau? Ich brauche deine Adresse." Oh. Ja. Stimmte ja. Tora wusste ja lediglich, in welchem Stadtteil er wohnte. Schnell nannte er ihm seine Adresse. Die ganze Fahrt über dachte Jin darüber nach, wer so viel Macht über Tora hatte haben können. War es überhaupt ein Mann oder eine Frau? Interessante Frage eigentlich. Gab es in der PS Company eigentlich jemanden, der Tora aus dem Weg ging? Nicht, dass Jin es mitbekommen hätte. Da müsste er wohl einfach mit Nao sprechen, mit welchem war ja in diesem Fall egal... Der Wagen stoppte und Jin sah überrascht auf. Wie schnell die Zeit doch vergangen war... "Jin, nimm's dir nicht so zu Herzen. Das wird schon irgendwie." Stumm nickte der Blonde und stieg aus. "Nochmal vielen Dank für's Mitnehmen." "Kein Problem. Morgen Bandprobe nicht vergessen!" "Sicher nicht. Komm gut nach Hause." Der Blonde schlug die Autotür zu und ging in seine Wohnung. _________________________________________________________________________________ Versteht ihr jetzt, warum ich angefangen habe, dieses Pair zu lieben? Mal abwarten, vielleicht (oder höchstwahrscheinlich) kommt morgen schon das neue Pitel. Nyu, mal abwarten, wie es weitergeht. *Selbstgebackene Weihnachtsplätzchen hinstell* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)