Lost Wisdom von Ironhide77 ================================================================================ Kapitel 9: verstärkung und eine ungewöhnliche Entdeckung -------------------------------------------------------- Lord Megatron brütete immer noch finster in seinem Zimmer vor sich hin. Dieses verdammte Pulver musste doch irgendwo sein. Bei Primus aber auch! Er hätte schwören können, dass es auf der Farm dieser Fleischlinge sein würde. Die Wut ergriff immer mehr von ihm Besitz. Er hasste es, wenn irgend etwas nicht auf Anhieb so funktionierte, wie er es wollte. In solchen Situationen konnte er fuchsteufelswild werden. Er merkte wie der Jähzorn ihn immer mehr übermannte, er braucht jetzt ein Ventil um Druck abzulassen, sonst würde er gleich ausrasten. Die Blöße wollte er sich aber nicht geben. Nach dem Misserfolg auf der Farm würde Starscream, dieser elende Feigling, wohl bald wieder versuchen seinen Posten an sich zu reißen. Megatron ballte zornig seine Klauen zusammen und knurrte, wohlbedacht nicht allzu viel Lärm zu erzeugen, kehlig vor sich hin. Man wusste schließlich nie, wer ihn beobachten oder belauschen könnte. In diesem Moment steckte der von ihm verhasste Sucher vorsichtig seinen Kopf durch die Tür seines Quartiers. Starscream war auf der Hut. Er wollte nicht Gefahr laufen wieder etwas an den Kopf geschleudert zu bekommen. Seine Lordschaft war darin einfach unübertreffbar, und traf fast immer. Da er der ranghöchste Offizier war, wurde ihm diese Ehre zu teil, Megatrons Zorn zu spüren. Er empfand dies aber eher als Himmelsfahrtkommando, der Führer konnte einem ohne Grund die Bytes aus dem Prozessor prügeln, nur um seinen Spaß zu haben, und sich dann anschließend an den Schmerzen des Opfers zu weiden. Starscream fasste allen Mut zusammen und trat vorsichtig ein. Er nahm in weiser Voraussicht schon einmal eine geduckte Körperhaltung an, um so seine Unterwürfigkeit darzubieten. Er hoffte inbrünstig, dass der High-Protector ihn diesmal in Ruhe lassen würde. Obwohl er genau wusste, dass Gnade ihm erfahrungsgemäß nicht zu teil werden würde. Vor allem wenn Megatron bei schlechter Laune war. Seit seiner Rückkehr von der Erde hatte sich der Schüler Fallens zurück gezogen und wollte bei Todesstrafe nicht gestört werden. Wenn das keine schlechte Laune verhieß, was dann, dachte der Sucher doch etwas ängstlich. "Ah, Starscream, was führt dich zu mir?", fragte der Lord. Ein höhnisches Grinsen legte sich auf sein furchterregendes, von Narben zerfurchtes Gesicht. Seine Optics glühten karmesinrot. Er stand mit dem Rücken zu seinem Stellvertreter. Aber der Gestank nach Angst verriet ihm, wer da sein Reich betreten hatte. Der Sucher kam vorsichtig näher, aber immer noch geduckt und mit sehr wachsamen Optics. Er durfte keine Schwäche zeigen,das würde sofort bestraft werde. „Lord Megatron, wir haben Verstärkung bekommen.“ Starscream versuchte ins seine Stimme möglichst viel Ruhe zu legen,innerlich aber zitterte er vor Angst. "Was heißt hier Verstärkung?", grollte Megatron zornig, während er sich umdrehte und dem Sucher mit einer Klaue seiner Hand das Kinn anhob. Dann blickte er seinem Stellvertreter bedrohlich tief in seine roten Optics. Starscream zuckte ängstlich zusammen, obwohl gerade dies noch zusätzlich Öl ins Feuer gießen würde. Aber zu oft schon hatte der ehemalige High-Protector seine Hand gegen ihn erhoben. Megatron hasste unpräzise Berichterstattung genau so sehr, wie die Brut der Primes. Und dass er jetzt auch noch nachfragen musste, war in seinen Optics eine Sünde, die mit dem Tod bestraft werden sollte. Aber da er momentan jeden Soldaten brauchen konnte, durfte er dieses Urteil wohl oder übel nicht vollstrecken. Schade eigentlich, dachte er tief enttäuscht und ließ von seinem Air-Commander ab. Starscreams Angst vergrößerte sich. Wenn Megatron in Fahrt kam, verhieß das ganz und gar nichts Gutes. Es zog meist Folter und andere Nettigkeiten nach sich, verbunden mit starken Schmerzen. Der Sucher versuchte sich, so gut es eben ging zu beruhigen,aber sein Spark hörte nicht auf zu rasen. Megatron genoss die Angst und Panik; das machte Lust auf mehr. "Bitte folgt mir meine Lordschaft, die Neuankömmlinge befinden sich im Haupthangar der Nemesis." Der Sucher sprach sehr leise und versuchte noch der heran schnellenden Klaue Megatrons auszuweichen, doch es nütze nichts. Megatron packte ihn mit einer unglaublichen Geschwindigkeit an der Kehle und hob ihn leicht wie einen Sparkling in die Höhe. Starscream wagte nicht auch nur einen Ton von sich zu geben, obwohl ihm langsam die Luft wegblieb. "Ich soll dir folgen? Du bringst sie gefälligst zu mir, du Hohlprozessor! Und wage es ja nicht noch einmal, mir Vorschriften machen zu wollen!", donnerte der Anführer der Decepticons direkt in die akustischen Sensoren des Suchers. Dessen Gesichtsplatten verzogen sich vor Schmerz und er begann aus Luftnot zu röcheln. Plötzlich ließ Megatron von seinem Lakaien ab, und dieser fiel hart zu Boden. Der gefallene Air-Commander kroch vorsichtig, und nach Luft ringend, aus dem Raum. Wenige Minuten später erschienen Barricade und er wieder. Den beiden folgten unmittelbar zwei Decepticons . Der eine von ihnen hatte sehr große Ähnlichkeit mit Starscream, nur besaß er nicht sein charakteristisches Sensornetzwerk. Er war dafür aber etwas größer und deutlich kräftiger gebaut als der Air-Commnader. Auch sein Gesicht wies gröber Züge auf als das des Suchers. "Thundercracker, mein Halbbruder und sein Freund Blitzwing möchten sich uns anschließen." Der High-Protector musterte beide Neulinge argwöhnisch von oben bis unten. Die zwei neuen Sucher gingen sofort leicht in die Knie, um so zu zeigen, dass sie Megatron als ihren Führer akzeptierten und unter seinem Kommando dienen würden. Megatron befahl ihnen durch eine Geste sich wieder zu erheben. "Ihr seid also der berühmte Megatron?", fragte Icy, eines der drei Gesichter von Blizwing, cool und verzog dabei keine Miene. Er hatte schon viel von diesem berüchtigtem `Con gehört, und wusste dass er unberechenbar war. Aber das gefiel ihm sogar. Je verrückter desto besser, dachte er .Schließlich war auch er nicht ganz normal, sein Kopf konnte drei verschieden Charaktere darstellen. Einer war dabei durchgeknallter als der andere. Sein Gesicht änderte sich plötzlich und Hothead erschien. Seine Gesichtsfarbe war von blau in rot übergegangen und wegen seiner Zahnlücke lispelte er etwas. "Wann puzzen wir diezen Auzoboz die Prozezzoren auz ihren Blechzhädeln?" sprach er etwas feucht. Megatron fasste sich angewidert ins Gesicht und wischte wütend den Speichel weg. Erneut änderte sich das Gesicht des Triplechangers, und eine Kürbisfratze war zu sehen. "Oh, sorry habe ich euch etwas vollgelüllert! Böser Hothead! Pfui, pfui!", entgegnete Blitzwing und hielt sich die Hand vor den gespitzten Mund und fing an, höhnisch zu lachen. In Megatron brodelte das Energon mittlerweile gewaltig, aber er versuchte so gut es eben ging, sich nichts anmerken zu lassen. Leider war seine Truppe nach der Schlacht in Ägypten doch arg dezimiert worden und so konnte er jeden Soldaten gut gebrauchen. Auch wenn er noch so geisteskrank sein möge. Thundercracker schien da ja noch mehr oder weniger normal zu sein. Obwohl, wenn er mit Starscream verwandt war, so verhieß das auch nichts Gutes. Er zwang sich so ruhig wie möglich zu wirken, auch wenn ihm das verdammt schwer fiel. Er brauchte schließlich diese Soldaten, ob es ihm passte oder nicht. "Ich grüße euch, Decepticons, und bin hocherfreut, dass ihr euch uns anschließen möchtet. Schließlich haben wir gemeinsame Feinde." Megatron schaute beide `Cons fest in ihre roten Optics. "Ich denke ihr hattet eine lange Reise, ruht euch etwas aus!" Er winkte zu Barricade hinüber, der das ganze Geschehen von weiter hinten beobachtet hatte. Dieser verstand sofort und zeigte den beiden Neulingen ihre Quartiere. Also die drei den Raum verlassen hatten, war es mit Megatrons Beherrschung aber endgültig vorbei. Er packte Starscream brutal im Genick und drückte ihn mit all seiner Kraft zu Boden. Der Sucher bekam unweigerlich Schmutz in den Mund, und fing an zu husten und auszuspucken. "Was hast du mir denn da für zwei Vollpfosten angeschleppt, du Versager?", zischte er wütend. Seine Optics glühten dabei diabolisch auf. Vor Wut begann er sogar leicht zu erzittern. Der Angesprochene versuchte zu antworten, aber es gelang ihn nicht so recht. Sein Kopf lag immer noch eng gepresst auf dem Boden der Nemesis. Megatron lockerte gnädigerweise den Griff ein wenig, damit der Sucher sprechen konnte. Dieser spie abermals aus. " Es ist nicht einfach gute Soldaten zu finden, mein Lord! Die beiden mögen etwas schräg drauf zu sein, aber sie sind loyal und gute Kämpfer! Was anderes war auf die Schnelle auch nicht aufzutreiben!“ Starscream genoss die frische Luft, die in seine Belüftung eindrang. Megatron zwang ihn allerdings weiterhin, vor seinen Füssen im Dreck zu verweilen. Der Air-Commander versuchte gar nicht erst, sich zu befreien. Er wusste nur zu gut, dass es zwecklos war, und es nur noch mehr Schmerzen und Demütigungen mit sich bringen würde. "Thunder ist dein Bruder? Glaubst du denn ich bin lebensmüde? Es reicht mir völlig, dass DU nach meinem Posten trachtest. Denkst du ich möchte, dass bald zwei Vollidioten das versuchen werden?", knurrte der Anführer äußerst zornig. Megatron setzte sich plötzlich und unerwartet mit seinem vollem Körpergewicht auf den wehrlosen Air-Commander. Dessen metallischer Körper ächzte bedrohlich. Für so eine Belastung war er nicht geschaffen worden. Ein Sucher war leicht gebaut, damit er hohe Geschwindigkeiten erreichen konnte. Seine Stärke war der Luftangriff, nicht der Kampf auf festem Erdboden. Daher war er auch nicht besonders dick gepanzert. Starscream versuchte etwas Bewegungsfreiheit zu erlangen, aber seine Mühen waren vergebens. Resigniert gab er auf. "Thunder ist lediglich mein Halbbruder und wir zwei mögen uns eigentlich auch nicht besonders. Er ist glaube ich nur hier, um zu sehen wie ich hier gedemütigt werde. Außerdem hasst er die Autobots aufrichtig. Sie widern ihn mit ihrem weltrettendem Getue einfach nur an. Wir hatten zwar den gleichen Vater aber doch unterschiedliche Mütter. Ich kam aus gutem Hause, wuchs mit beiden Elternteilen auf. Er wurde nur von seiner Mutter aufgezogen, wuchs sehr ärmlich auf. Sein Vater hat ihn nie anerkannt. Die Schuld dafür gab er mir. Blitzwing hat er während seiner militärischen Ausbildung kennengelernt, und er ist der einzige Transformer, der diesen Irren unter Kontrolle halten kann. Blitz ist ein begnadeter Kämpfer, besitzt zwei Altmodes und gefährliche Feuerwaffen. Thunder selbst ist für einen Sucher exzellent im Infight ausgebildet worden. Er kann es darin mühelos mit einem Autobot aufnehmen!" Starscream keuchte schwer, die Last schien ihn zu erdrücken. Megatron gefielen seine neuen Soldaten nun doch schon etwas besser. Vielleicht ließ sich doch noch etwas aus ihnen machen. Und zwei verrückte Cons mehr sind immer noch besser als gar keine Verstärkung. Außerdem musste er ja auch noch dieses verfluchte Pulver finden. Da konnte er jede Hilfe gebrauchen. Er ließ von seinem Air-Commander ab und dieser erhob sich vorsichtig, ohne allerdings Megatron aus den Optics zu lassen . „Geh mir aus dem Blickfeld, du wertloser Schrott, und wage es ja nicht, mich noch einmal zu belästigen. Kümmer dich lieber um unsere Gäste!“ Er gestikulierte entschieden in Richtung Ausgang. Starscream stand so schnell auf, wie es ihm nur möglich war und entschwand aus dem Dunstkreis des Führers. Erleichtert seufzte er auf und zitterte immer noch leicht. Dadurch bemerkte er Barricade nicht, der lässig an der Wand lehnte. „Na, hat der Lord mal wieder einen Fußabtreter gebraucht? So, wie du aussiehst, hat er ihn wohl auch gefunden!“, der Scout lächelte äußerst zufrieden. Er gönnte dem Sucher jede einzelne Demütigung durch den High-Protector. Etwas anderes hatte diese Ratte auch nicht verdient, er verstand sowieso nicht warum er immer noch Stellvertreter Megatrons war. Wahrscheinlich wimmerte und kroch keiner besser als er. Aber seine Chance würde eines Tages kommen, er musste nur Geduld haben. So lange musste er sich mit kleinen Sticheleien zufrieden geben. Immerhin etwas, dachte Barricade und grinste. Starscream erwiderte darauf nichts, er wollte nur noch seine Ruhe haben. Um den aufmüpfigen Scout würde er sich später noch kümmern. Erschöpft schlurfte er in sein Quartier. Bumblebee und Prowl erreichten in kurzer Zeit die ehemalige Farm der Familie Lennox. Hier sah es immer noch erschreckend aus . Das ehemalige Haus war völlig zerstört worden, kaum ein Stein stand noch auf dem anderen. Überall auf der Erde verteilten sich Schutt und Habseligkeiten der Familie. Brandgeruch stieg den Bots in die Sensoren. Einfach ein trostloser Anblick, selbst für die beiden Autobots, die schon viel gesehen hatten. Es würde auch noch dauern, bis die Farm wieder aufgebaut werden konnte. Schließlich lag Sarah im Hospital und ihr Mann stand ihr bei. „Was suchen wir eigentlich?“, fragte Prowl den gelben Scout. Dieser zog nur seine Schultern hoch und gab ein Fiepen von sich. Prowl war der Gebärdensprache nicht mächtig und die Kommunikation mit Bees Radio mochte er ebenso wenig. Also verständigte sich der stumme Autobot über Gesten und Mimik. Jolt hatte ihnen ein von ihm entwickeltes Gerät mitgegeben. Es verstärkte die Sensoren der Autobots um ein Vielfaches und würde dadurch die Suche erleichtern. Prowl wollte das Gerät testen und schnallte es sich um den Unterarm. „Faszinierend!“, stellte er fest, als er merkte, das er deutlich weiter und auch tiefer scannen konnte als bisher. Beide Transformer schritten das Gelände sorgfältig ab und scannten alles sehr gründlich. „Ich glaube ich habe etwas gefunden!“,verkündete Prowl plötzlich. Seine Sensoren vernahmen einen größeren metallenen Gegenstand unter der Erde. Er befand sich direkt neben einem kleinen Teil der noch stehenden Grundmauer. Vorsichtig begannen beide zu graben, und nach kurzer Zeit stießen sie auf etwas, das in mehrere Lagen Tüchern eingeschlagen worden war. Nachdem sie diese entfernt hatten, kam eine schwarze Kiste zum Vorschein. Diese war von seltsamen Glyphen überzogen. Prowl, der sie in den Händen hielt erschauderte kurz. Das Metall begann sich leicht zu erwärmen, ein Zeichen, dass es cybertronischer Herkunft war. „Bee, geh bitte aus der direkten Gefahrenzone, ich kann leider nicht scannen was sich im Inneren befindet. Ich denke es reicht völlig, dass sich ein Bot in Gefahr begibt. Wer weiß was sich dort drinnen befindet.“, sprach Prowl mit ruhiger Stimme. Er war selten emotional und dachte meist nur logisch. Das hatte Vor- und Nachteile. Er behielt dadurch fast immer einen kühlen Kopf, aber es machte ihn aber auch zum Einzelgänger. Der kleinere Bot öffnete vorsichtig die Kiste, und darin lag ein mit einer Schnur verschlossenes Säckchen. Vorsichtig löste er den Verschluss und sah hinein. Im inneren befand sich ein grauschwarzes Pulver. Bee blickte Prowl nur verwundert an, als er ebenfalls einen Blick hinein geworfen hatte. Keiner von ihnen hatte eine Idee, was das für eine Substanz sein sollte und wofür sie bestimmt war. Aber sie stammte eindeutig von ihrem Heimatplaneten und Optimus hatte recht gehabt. Megatron hatte die Farm nicht ohne Grund dem Erdboden gleich gemacht. Es steckte mehr dahinter. Sie wollten direkt zurückfliegen. Die Gefahr bestand, dass Soundwave ihre Nachrichten abfangen und an Megatron weiterleiten würde. So gingen sie lieber auf Nummer sicher und wollten persönlich Bericht erstatten. Bumblebee nahm das Artefakt an sich, da er er der größere Autobot war. Beide begaben sich wieder in ihren Kokonmodus und starteten in Richtung Diego Garcia. Mehrere Stunden zuvor auf Diego Garcia betrat Optimus die Krankenstation, die Ratchets und Jolts Reich war. Ratchet hatte ihn zu sich bestellt, er hatte ihm eine Überraschung angekündigt. Einerseits war er neugierig, andererseits hatte er eigentlich für heute schon genügend Aufregung erlebt. Er dachte dabei an seinen Waffenexperten und an dessen rüpelhaftes Verhalten. Diesmal hatte er den Bogen eindeutig überspannt. Optimus` Nase schmerzte nach dem heftigen Schlag immer noch sehr. Was war bloß in Ironhide gefahren dass er sich selbst für seine Verhältnisse so daneben benahm. Hoffentlich kommt er in der Arrestzelle wieder zu Verstand, dachte der Füher. Das Erscheinen des MCO aus einem der Nebenräume riss ihn abrupt aus seinen Gedanken. Optimus, das ging ja schnell!“, begrüßte er seinen Prime. Dann fiel sein Blick auf dessen Gesicht. „Was hast du denn mit deiner Nase gemacht? Du sieht ja gar nicht gut aus. Zeig mal her!“, sagte der Medibot und schritt auf den Prime zu. Dieser wich zurück und hob abwehrend die Hände. „Es ist nichts weiter und es wird bestimmt wieder verheilen!“, entgegnete der Betroffene schnell. „Wie hast du das denn überhaupt angestellt? Stell dich bitte nicht so an, ich muss mir das trotzdem mal ansehen!“ Normalerweise hatte der Prime das Sagen, aber in medizinischen Dingen durfte auch er Ratchet nicht widersprechen. Optimus seufzte und setzte sich auf einen der Untersuchungstische. Ratchet tastete, so vorsichtig er konnte, den betroffenen Bereich ab. Optimus zuckte mehrmals kurz zurück, gab aber keinen Laut von sich. „Ich würde sagen die Nase ist schwer angeknackst. Ein Glück hat sich kaum etwas verschoben, das richte ich gleich wieder. Bei dir heilt ja fast alles sehr schnell. Es hat schon Vorteile ein Prime zu sein.",stellte der Medibot lächelnd fest. Dann fasste er blitzschnell und ohne Vorwarnung zu. Sein Patient konnte sich so nicht wegducken. Mit der einen Hand griff er an den Hinterkopf und mit der anderen an die lädierte Nase. Ein lautes Knacksen war zu vernehmen. Der Prime stöhnte kurz auf und die Sache war erledigt. „So, und jetzt erzähl mir mal bitte, wie das passiert ist! Und sag mir nicht, du bist irgendwo angelaufen oder so etwas ähnliches. Ich habe sofort gesehen, dass dir da jemand ordentlich einen Schlag verpasst hat! Wer war das? Und vor allem warum?“ Optimus seufzte zum zweiten Mal. „Ironhide, aber frag mich nicht warum, er ist völlig durchgedreht und beschimpfte mich übelst. Als als ich versucht habe, vernünftig mit ihm zu reden, hat er ohne Vorwarnung zugeschlagen. Ich habe ihn dafür in die Arrestzelle gesteckt und hoffe er kühlt dort sein kochendes Energon wieder herunter.“ Ratchet meinte dann grinsend, dass das auch erklären würde, warum die Zwillinge schon seit zwei Stunden im Arrest eine Party feiern würden. So laut wäre das ja noch nie gewesen und er hätte sich schon überlegt den restlichen Tag freizunehmen. Aber er wollte diesen Termin auch nicht absagen. Optimus versprach dem Medibot, die Zwillinge später aus der Haft zu entlassen. Dann würde wieder Ruhe einkehren. „Können wir anfangen?“, fragte der Medibot seinen Führer. Dieser nickte, drehte sich auf den Bauch und legte seine gefalteten Hände unter sein Kinn. Warum sollte er es sich nicht etwas gemütlich machen. Es würde bestimmt wieder länger dauern, so wie er Ratchet kannte. Der Prime grübelte vor sich hin, was der MCO wohl mir ihm vorhatte. Ratchet sagte erst mal nichts und fing an, Teile der Rückenpanzerung zu lösen. „Kannst du mir nicht sagen, was du da mit mir vorhast? Vielleicht wenigstens einen kleinen Hinweis?“, bat ihn der Führer. Dabei sah ihn der Prime fragend mit seinen blauen und freundlichen Optics an. „Ich merke schon, du gibst ja keine Ruhe. Deshalb gebe dir lieber einen kleinen Tipp. Du sagtest mal, dass dir der kurze Flug in Ägypten, um Fallen zu töten, gefallen hat. Und es wäre schade, dass es nur eine einmalige Sache gewesen sei.“ Optimus verstand zuerst nicht. Doch dann schoss ihm plötzlich die Antwort in seinen Prozessor. „Du..du willst dass ich fliege?“, stotterte der letzte Prime ziemlich verwirrt. „Genau, das Optimus.“,Ratchet grinste wissend vor sich hin. „Wie soll das möglich sein?“, fragte der Prime immer noch ziemlich irritiert. „Das lass mal meine Sorge sein. So, und jetzt brauche ich etwas Ruhe, um mich zu konzentrieren.“ Der rot-blaue Autobot verstand und machte es sich wieder, so weit das möglich war, gemütlich. Innerlich freute er sich aber wie ein kleiner Sparkling, dem man versprochen hat, er dürfte eine Energonfete feiern. Nach guten dreißig Minuten hatte der Medibot seine Arbeit vollendet, und alle Vorrichtungen für das Jetpack waren verankert und befestigt worden. Optimus döste noch vor sich hin , als er bemerkte dass Ratchet aufgehört hatte, an ihm herum zu werkeln. „Fertig?“, fragte er erwartungsvoll. „Fast, noch etwas Geduld bitte.“, bat der gelbe Autobot. In dem selben Moment schrillten die Alarmglocken durch die Krankenstation und beide Bots zuckten kurz zusammen. „Ausgerechnet jetzt, wo uns drei Autobots fehlen!“, grummelte Optimus vor sich hin. „Wir sollte das Jetpack gleich testen, vielleicht kann ich sie dadurch überraschen.“,sprach der Führer mit ernster Stimme. Ratchet setzte es ihm schnell auf den Rücken und ließ es einrasten. Wenn das mal gutgeht, dachte er noch. Aber Optimus hatte recht, sie hatten keine andere Wahl. Beide Bots eilten ins Freie. Ironhide und die chaotischen Zwillinge folgten ihnen. Die Soldaten vom Wachdienst hatten sie natürlich aus ihren Zellen gelassen. Im Falle eines Angriffs brauchten sie schließlich jeden Soldaten und Bot. In der Luft kreisten mehre Flugobjekte, zwei Jets vom Typ F-22 waren zu erkennen. Außerdem versuchten verfeindete Bodentruppen Diego Garcia über die Tore zu stürmen. Es wurde aus allen Richtungen geschossen, zahlreiche Soldaten mussten schon ihr Leben lassen. Die Luft war von Munition durchsiebt. „Ironhide, Mudflap, Skids, Jolt, Elita One und Ratchet, sichert und verteidigt den Boden. Ich werde versuchen sie in der Luft abzulenken!“, befahl der Prime. „Wie willst du da hochkommen?, fragte Ironhide und sah kurz in den blauen Himmel. Optimus hatte keine Zeit mehr zu antworten und startete nur seine Düsen. Seine Kampfmaske verschloss schützend sein Gesicht. Während des Vorgangs verzog er kurz vor Schmerz das Gesicht. Dann hob er ab,als hätte er dies schon viele hunderte Male getan. Viel Glück, dachte Ratchet noch, während er mit den andern Autobots zu dem Haupttor eilte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)