Merlins Erbe von blackangelsheaven ================================================================================ Kapitel 1: Der Brief -------------------- Hey Kleiner! Ich weiß, du hasst das jetzt, aber du bist nun mal mein Kleiner. Wenn du den Brief hier bekommst, bin ich nicht mehr am Leben. Ich hoffe, ich bin im Kampf gestorben, bei dem Versuch dich zu schützen. Harry, ich vererbe dir alles der Blacks. Den ganzen Besitz und den Titel des Lords. Du musst aufpassen, denn Dumbledore ist schon seit Ewigkeiten dahinter her. Er ist daran schuld dass mein Bruder tot ist. Pass auf dich auf Harry, ich will nicht, dass dir etwas passiert, denn du bist für mich wie der Sohn, den ich niemals hatte. Deine Eltern wären unglaublich stolz auf dich Harry, genauso wie ich es bin. Geh zu Gringotts und rede mit Griphook. Er wird dir helfen, was dein Erbe angeht. Du bist ein würdiger Nachfolger meiner und deiner Familie und ich hoffe, dass es noch lange dauert, bis wir uns im Tod wiedersehen. In Liebe, dein Pate Sirius Black Kleine Tränen liefen über Harrys Wangen als er den Brief zu Ende gelesen hatte. Harry seufzte tief auf, schnappte sich dann jedoch seine Kleidung und seinen Zauberstab und machte sich auf den Weg nach London. Er würde gleich jetzt das Erbe seines Paten antreten, denn Dumbledore hatte definitiv kein Recht dazu! Sich den schwarzen Umhang überzeihend ging er aus dem Haus seiner Verwandten und rief den Fahrenden Ritter. „Herzlich willkommen im...“ „Jaja, ich weiß! Ich will in die Winkelgasse!“, zischte Harry. Er hatte jetzt absolut keine Lust darauf. Das Geld dem Schaffner in die Hand drückend ging er nach hinten und setzte sich auf einen der vielen Sessel, die im Tagesbus verteilt standen. Eine halbe Stunde später standen sie vor dem Tropfenden Kessel und Harry betrat die Winkelgasse. Er lief direkt auf Gringotts zu und trat zu einem der Kobolde und sagte nur: „Ich möchte Griphook sprechen. Es geht um mein Erbe.“ Der Kobold musterte ihn erst zweifelnd, doch dann brachte er den 15 Jährigen zu Griphook. „Guten Tag, Mr Griphook, es freut mich sie wieder zu sehen“, sagte Harry gleich das er dem Kobold den er suchte gegenüberstand. „Es freut mich ebenso sie wieder zu sehen, Mr Potter. Aber wie kann ich ihnen helfen?“ „Mein Pate, Sirius Black, der ja vor zwei Wochen ums Leben kam schrieb mir, dass er mich in seinem Testament benannt hat. Ich würde gern mein Erbe antreten.“ „Wir haben einen Brief an sie geschrieben, über Professor Dumbledore, dass er Termin am 1. August stattfindet.“ „Professor Dumbledore hat mir keinen solchen Brief ausgehändigt. Ich wusste nichts darüber, dass die Testamentsvollstreckung dann stattfindet. Ich wäre ihnen aber sehr dankbar, wenn wir das alles schnell abwickeln würden, denn ich möchte nicht, dass Professor Dumbledore noch mehr Einfluss auf meine Finanzen nehmen kann, als er ohnehin schon getan hat. Ich vertrau in diesem Punkt dem Handlungvermögen der Kobolde von Gringotts sehr.“ „Wir können das auch jetzt regeln, denn sie sind der einzige, der im Testament von Sirius Black benannt wird. Kommen sie mit, das hier wird etwas länger dauern.“ Griphook führte den jungen Potter in einen weiteren Raum mit mehreren Sitzgelegenheiten. Er trug noch eine große Akte in der Hand, die er auf einen der Tische legte und sich dann setzte. Prompt tauchten auch noch Tassen mit Tee und Gebäck auf. Dann eröffnete Griphook wieder das Gespräch. „So Mr Potter. Aufgrund dessen, das sie keinen Paten mehr haben können sie die Volljährigkeit schon jetzt beantragen, oder aber einen neuen Paten. Von Professor Dumbledore wurde bereits ein solcher Antrag gestellt, aber so wie ich aus ihren Worten vorhin entnehmen konnte, wollen sie das nicht. Hier hätten wir ein Formular für die Beantragung der Volljährigkeit. Bitte unterzeichnen sie hier, damit wir fortfahren können.“ Griphook zückte eine Feder und schwungvoll unterzeichnete Harry das Blatt Pergament, das daraufhin direkt ins Ministerium verschwand. Fünf Minuten später tauchte die Bestätigung wieder auf, dass Harry nun Volljährig war. Griphook legte das beiseite und schlug dann den Ordner auf. „Also Mr Potter, ihr Erbe. Ihr Erbe besteht aus den Verliesen der Blacks, dem Titel des Lord Black und den Immobilen der Familie, vererbt von ihrem Paten Sirius Orion Black. Dann erben sie noch durch ihr Blut das Vermögen der Potters. Das sind neben den Verliesen, den Immobilen und dem Lordtitel auch noch der Titel des Duke of Godric´s Hollow, wo die Familie Potter schon seit Generationen lebte. Wenn wir noch einen Bluttest machen, können wir auch noch die restlichen Erben erfahren, die aus diversen Nebenzweigen ihre Familie entstanden sind.“ Griphook zückte einen Dolch und eine Phiole mit Zaubertrank. Er reichte Harry den Dolch, der sich in die Handfläche schnitt und die Wunde über den Zaubertrank hielt. Mehrere Tropfen fielen in die Flüssigkeit und färbten den dunkelblauen Zaubertrank tief golden. Der Kobold schüttete den Inhalt der Phiole auf einen leeren Bogen Pergament und fast sofort bildeten sich dort Schriftzeichen, die Harrys Stammbaum darstellten. Als dieser endlich fertig war blickte Harry mit großen Augen auf die Unzähligen Namen auf dem Pergament. Sein Vater, James Potter, stammte aus einer sehr alten Familie, das wusste Harry schon, aber das diese so alt gewesen war... Der Stammbaum endete mit Godric Gryffindor, dem einen Gründer Hogwarts. Aber die Familie seiner Mutter erstaunte Harry am meisten. Lily Potter, geb. Evans stammte nicht aus einer reinen Muggelfamilie. Ihre Großmutter Angelique stammte aus einem Französischen Adelsgeschlecht, doch das war nicht alles. Sie war eine der direkten Nachfahren Rowena Ravenclaws! Als Griphook das sah suchte er gleich die Testamente der beiden Hogwartsgründer heraus. „Ah, hier haben wir sie! Also, Godric Gryffindor vererbt einen Teil des Schlosses Hogwarts, seine Immobilien Gryffindor Castle und ein kleines Stadthaus in London, außerdem den Titel eines Lords und den Titel Duke of Hogsmeade. Rowena Ravenclaw vererbt ebenfalls einen Teil von Hogwarts, ihre Immobilien Raben Horst und ein Stadthaus in Paris, außerdem ebenfalls einen Titel als Lady bzw. Lord. Dazu kommen noch ihre eigenen Immobilien, Mr Potter. Da wären also: Black: 4,5 Millionen Galleonen Titel des Lords Sitz im Zaubergamot Sitz im Schulrat Sitz in der Internationalen Vereinigung der Zauberer Grimmauld Place Nr. 12 Black Manor, Nordirland Potter: 5 Millionen Galleonen Titel des Lords Titel des Duke of Godric´s Hollow Sitz im Zaubergamot Sitz im Schulrat Sitz in der Internationalen Vereinigung der Zauberer Potter Manor, Wales Potter Hall, Godric´s Hollow Gryffindor: 6,7 Millionen Galleonen Titel des Lords Titel des Duke of Godric´s Hollow Hogwarts (1/4) Gryffindor Castle Stadthaus in London Ravenclaw: 5,8 Millionen Galleonen Titel des Lords Hogwarts ( ¼) Stadthaus in Paris Wenn sie wollen, können wir auch noch feststellen, ob sie der magische Erbe eines Zauberers sind, also dessen Magische Kräfte geerbt haben.“ Harry, immer noch etwas sprachlos, nickte dazu nur. Griphook murmelte einen Zauberspruch in der Koboldsprache und kurz darauf erschien ein Pergament. Darauf stand etwas, dass Harry noch mehr aus dem Konzept brachte: Magical Heir of Emrys, Merlin of Great Britain. „Merlin besitzt hier zwar kein Verließ, doch er ließ ein paar Gegenstände für seinen Erben zurück. Ich werde sie holen lassen.“ Eine halbe Stunde später verließ Lord Harry James Potter Black Gryffindor Ravenclaw, Duke of Godric´s Hollow und Hogwarts und Erbe von Merlin die Gringotts-Bank. In seinen Taschen befanden sich seine Siegelringe, die er erst zu Hause anziehen würde und ein Brief von Merlin. Im Tropfenden Kessel angekommen, flohte Harry in sein Haus in Paris. Dort würde ihn wohl keiner vermuten. In einem der vielen Wohnzimmer sitzend starrte er auf die Siegelringe, die vor ihm lagen. Griphook hatte gesagt, er solle sie erst zu Hause anziehen, da er, aufgrund der Magie in den Ringen, Schmerzen bekommen könnte. Jetzt nahm er den ersten Ring (Potter) in die Hand und blickte auf das Wappen. Ein Einhorn stand aufgerichtet da. Im Vordergrund befand sich eine Rosenranke, die den Buchstaben P bildete. Noch einmal tief durchatmend, dann zog Harry den Ring über den Mittelfinger seiner rechten Hand. Ein stechender Schmerz breitete sich in seinem Körper aus, der ihn kurz aufkeuchen ließ, doch dann war es vorbei. Dann nahm er sich den Ring der Blacks. Der silberne Ring wurde durch ein schwarzes B geschmückt, im Hintergrund befanden sich überkreuzt ein Zauberstab und ein Schwert. Harry zog auch diesen Ring über den Mittelfinger. Der Schmerz war stärker als beim Potter’chen Ring, was wahrscheinlich an der schwarzen Magie in dem Ring lang und er hielt auch länger an. Die beiden Siegelringe hatten sich vereinigt, sodass man jetzt auf der einen Hälfte des Rings das Potter-wappen und auf der anderen Hälfte das Black-Wappen sah. Harry atmete ein weiteres Mal tief durch, dann nahm er sich den Ring der Gryffindors und streifte sich auch diesen über den Finger. Der Schmerz war genauso stark wie bei dem Ring der Blacks als sich der Greif mit den anderen beiden Ringen vereinigte. Dasselbe geschah auch bei dem Ring der Ravenclaws, auf dem ein Rabe und eine Feder abgebildet waren. Schließlich blieb nur der Ring von Merlin übrig. Harry blickte auf den Kelch und das Schwert, die auf dem Ring abgebildet waren und zog auch diesen auf seinen Finger. Der Schmerz wurde unbeschreiblich und Harry verschwand in der Schwärze einer Ohnmacht. Kapitel 2: Merlin ----------------- Als Harry erwachte blickte er auf einen strahlendblauen Himmel. Leise fragte er sich, wie er denn nach draußen gekommen war, eben war er jedenfalls noch in seinem Haus in Paris gewesen. Er richtete sich langsam auf und sah sich um. Er lag auf einer Lichtung, mitten in einem dicht bewachsenen Wald. Als er genauer hinsah, sah er ihm gegenüber eine kleine Holzhütte, aus der in eben jenem Moment eine Person trat. Ein Mann mit Bart, so wie es aussah. „Ah, Harry, da bist du ja! Ich hatte später mit dir gerechnet.“ „Wer sind sie? Und woher kennen sie meinen Namen? Überhaupt, wo bin ich hier eigentlich?“ „So viele Fragen, doch auf alle werde ich dir eine Antwort geben. Komm doch mit ins Haus und setzt dich, dann kann man viel besser erzählen.“ Harry trat auf den Mann zu und folgte ihm in die kleine Hütte, die im Inneren gar nicht mehr so klein war. Der Mann bedeute Harry sich zu setzten und stellte vor ihn dann eine dampfende Tasse Tee. „Du willst also wissen, wer ich bin. Nun, das ist einfach. Ich bin Emrys oder auch Merlin genannt. Deinen Namen kenne ich, weil ich dafür gesorgt habe, dass du hier her kommst, schließlich bist du mein Erbe und wo du bist? Nun, du bist in einem kleinen Hain in Avalon, nicht weit von dem Kloster entfernt.“ „Merlin? Avalon? Ich glaub ich spinne! Sie sind tot und das seit ungefähr 1000 Jahren. Avalon ist nur eine Legende, im Nebel der Zeit verschwunden!“ „Nun, eigentlich, wirst du erst in gut 1000 Jahren geboren und Avalon ist also doch noch recht nah, an der englischen Küste, aber du hast Recht, es wird im Nebel verschwinden, vertrieben durch das Christentum. Wir Keltischen Druiden können die Insel nicht mehr lange hier belassen. Aber aus diesem Grund bist du nicht hier. Du bist hier um zu lernen. Zu lernen, wie du mit deinen Kräften umgehen musst. Vielleicht schaffst du es sogar, dass ich dich zum Erzmagier ausbilden kann.“ „Ausbildung? Aber ich muss zurück! Voldemort wird nicht verborgen bleiben, dass ich weg bin! Ich kann schlecht länger als ein paar Tage wegbleiben.“ „Das ist kein Problem. Hier läuft die Zeit etwas anderes. Ein Tag in deiner Welt, ist ein Jahr in der Vergangenheit. Auch wenn wir England betreten sollten, wird sich dass nicht ändern. Ich kann dich immer zu dem Zeitpunkt zurückschicken, an dem ich es will. Aber ein Jahr wirst du mindestens hier bleiben und die Magie erlernen.“ Harry war ziemlich verwirrt, als er das hörte, doch er konnte ja ohnehin nichts daran ändern. Doch jetzt machte sich sein Magen bemerkbar und knurrte lautstark nach etwas zu essen. Merlin lächelte dabei und nahm Harry mit in seine Hütte, wo er schnell etwas zu essen auf den Holztisch stellte. Schweigend nahmen sie den Eintopf zu sich, dann zeigte Merlin Harry die Gegend und erzählte ihm etwas über den Wald in dem sie sich befanden. ~~~~~Zeitwechsel~~~~~ Sieben Monate befand Harry sich nun schon in Merlins Obhut. Sein Tag bestand nur aus Training, Schlafen und Essen. Doch langsam machte es ihm nichts mehr aus. Noch vor dem Frühstück lief er mehrmals um die Lichtung, dann frühstückte er mit Merlin, bis zum Mittagessen trainierte Harry seinen Geist mit Meditation und Okklumentik, danach brachte Merlin ihm neue Zauber bei. Nach dem Abendessen ging er wieder laufen und trainierte seine Muskeln, die doch schon beträchtlich angewachsen waren. Außerdem hatte er einen Wachstumsschub hingelegt und war jetzt an die 1,90 m groß. Seine Haare waren etwas mehr als schulterlang, so dass er sie zusammenbinden konnte. Harry kam gerade vom laufen, als Merlin aus der Hütte trat. „Harry, heute werden wir mal Zaubertränke brauen. Ich bräuchte ein paar neue Heiltränke und dir könnte es auch nicht schaden.“ „Emrys, ich bin eine totale Niete im Brauen von Zaubertränken! Das kannst du wirklich nicht von mir erwarten!“ „Harry, kann es nicht sein, dass deine Tränke einfach immer sabotiert wurden? Ich meine, deine Mutter hatte ein ausgesprochen großes Talent dafür, wie du mir erzählt hast, also musst du zumindest etwas begabt sein. Dein Vater war ja auch nicht ganz katastrophal.“ „Auf deine Verantwortung, Emrys.“ Doch zu Harrys Überraschung klappte der Trank perfekt. „Na siehst du Harry, es klappt doch!“ Der alte Man legte Harry noch mehr Rezepte vor, die dieser Brauen sollte. Harry, der gar nicht mehr darauf achtete, was er überhaupt braute, stand schon bald über drei verschiedene Kessel gebeugt da, in denen sich Wolfbanntrank, Veritaserum und Der Trank der lebenden Toten befanden. die Schwersten Tränke seiner Zeit. „Harry, weißt du eigentlich, was genau du gerade braust?“ „Äh nein, hab nicht so drauf geachtet.“ „Dann mach das mal lieber! Beim nächsten Mal mache ich Fehler in die Rezepte, die du ausbessern musst, damit du nichts Schädliches braust.“ „Merlin?“ „Ja, Harry?“ „Du hast mir doch nicht gerade wirklich den Wolfsbann, Verita und den Trank der lebenden Toten zum brauen gegeben, oder?“ „Doch warum?“ „Und die sind richtig gebraut?“ „Ja... Worauf willst du hinaus Harry?“ „Ich bring Ron, Hermine, Snape und Malfoy um! Die haben mir die Tränke sabotiert!“ „Na, endlich wird dir das auch mal klar! Obwohl ich glaube, das Ron und Hermine nichts damit zu tun haben.“ „Doch, den beiden würde ich das auch zutrauen. Hermine, weil sie niemanden will, der besser ist als sie und Ron es nicht ausstehen kann, wenn ich wieder Mal beachtet werde und er nicht.“ „Das stimmt schon, aber ich denke nicht, das Hermine und Ron dir die Tränke sabotieren würden. Sie haben doch auch am Anfang nicht geklappt oder? Wo du noch nicht mit Hermine befreundet warst. Ich denke eher, das Snape das macht, weil er dich nicht leiden kann und Malfoy weil du seine Freundschaft ausgeschlagen hast.“ „Ich hab die Freundschaft nicht ausgeschlagen, sondern nur gesagt, dass ich es selbst entscheiden möchte! Hätte er sich richtig verhalten, hätte ich mich auch mit ihm angefreundet.“ „Dann solltest du dich mal mit ihm aussprechen, vielleicht werdet ihr ja doch noch Freunde. So, aber jetzt gibt es erst mal Mittagessen!“ „Merlin? Was machen wir jetzt eigentlich noch?“, fragte Harry eine Woche später, als sie wieder beim Mittagessen saßen. Die letzte Zeit hatte Harry nur in Merlins Büchern gelesen, weil dieser nicht mit ihm trainiert hatte. „Eigentlich kann ich dir nichts mehr beibringen. Doch eines musst du noch tun. Ich habe dich zum Erzmagier ausgebildet, jetzt fehlt aber noch dein Stab. Du weißt wie du ihn herstellen musst, also kannst du eigentlich gleich damit anfangen.“ „In Ordnung. Aber ich kann gar nicht glauben, das du mir schon alles beigebracht hast.“ „Doch es ist so! Das einzige was du noch ein bisschen üben musst ist Zaubertränke bzw. Kräuterkunde, da du da noch ein paar Schwachstellen hast, aber das kannst du mit Büchern genauso gut machen. So jetzt mach aber mal! Es kann ziemlich lange dauern bis der Stab fertig ist. Ich habe zum Beispiel eine ganze Woche gebraucht.“ Lächelnd erhob sich Harry und setzte sich im Schneidersitz auf die Wiese. Er atmete tief durch und versetzte sich in Trance. „Magie der Erde, erhöre mich! Magie des Wassers, erhöre mich! Magie der Luft, erhöre mich! Magie des Feuers, erhöre mich!“, murmelte Harry. Die Augen hatte er geschlossen und so merkte er nicht, wie ein Wirbel aus allen vier Elementen ihn einschloss. Merlin dagegen beobachtete das ganze verblüfft. Er hatte allein dafür schon ziemlich lange gebraucht. „Magie, erhöre mein Flehen! Meine Ausbildung ist beendet, Du siehst meine Kraft! Schenke mir einen Stab, einen Stab der mir hilft die Zaubererwelt zu retten, vor dem Untergang!“ Seine Stimme war nur ein Flüstern, doch hallte sie über die Lichtung, als hätte er geschrieen. Die vier Elemente vereinigten sich und aus dem Wirbel wurde langsam aber sicher ein Stab, wie ihn wohl noch niemand gesehen hatte. Über eine Stunde saß Harry so da, während sich der Stab formte. Merlin stand immer noch in der Tür seiner Hütte und starrte ungläubig auf seinen ehemaligen Schüler. Als schließlich der Wirbel verschwand schlug Harry die Augen auf streckte seine Hand aus und fing den Stab auf, der aus der Luft direkt in seine Hand fiel. Harry erhob sich und blickte auf den Stab der in seiner Hand lag. Tief schwarz war er. Auf der Spitze befand sich ein Smaragd, geformt wie ein Phönix und der Griff war durchzogen von einem Feuerroten und einem eisblauen Strang. Als Harry den Stab neben sich stellte, war dieser fast so groß wie der Teenager in dessen Hand er lag. „Harry das... ich hätte nie gedacht, dass ich mal jemanden treffe, bei dem der Stab schneller fertig ist als bei mir. Die Magie, warum auch immer, aber sie gehorcht dir. Das ist unglaublich!“ „Die Magie gehorcht mir nicht, Emrys. Die Magie gehorcht niemandem“, erwiderte Harry dazu nur, dann verschwand er in der Hütte. Er wusste selbst nicht, was da gerade geschehen war und jetzt brauchte er erst mal Ruhe um darüber nachzudenken. Erst am nächsten Morgen verließ Harry die Hütte wieder und blickte in Merlins lächelndes Gesicht. „Harry, wir werden jetzt nach England gehen. Der König, Artus, verlangt nach mir und ich als sein Berater werde dem Ruf folgen. Du wirst die restlichen drei Monate dort verbringen und den Schwertkampf lernen, dann wirst du in deine Zeit zurückkehren. Pack jetzt deine Sachen zusammen. Wir werden gleich aufbrechen.“ Eine viertel Stunde später stand Harry bepackt mit all seinen Sachen auf der Lichtung und wartete auf seinen Lehrmeister, der kurz darauf auch aus der Hütte trat. Zusammen erschafften sie ein Portal direkt in den Innenhof von Camelot. Kapitel 3: Ankunft in Camelot ----------------------------- Staunend blickte sich Harry in dem Sagenschloss um. Weißes Gemäuer, Figuren in den Stein gehauen und um ihn herum ein wunderschöner Garten, dessen Blumen wundervoll dufteten. Doch lange konnte er diesen Anblick der vielen Blüten im Sonnenaufgang nicht genießen, denn Merlin zog ihn weiter. „Emrys, nicht so schnell“, sagte Harry, als sie wieder um die Ecke gebogen waren und Harry fast über seine eigenen Füße stolperte. Doch der Magier hörte nicht auf den Teenager und eilte weiter durch die vielen Gänge der Burg, bis er schließlich vor einer großen Tür stehen blieb und anklopfte. Harry wäre fast in seinen Lehrmeister hineingelaufen, doch er konnte sich vorher noch fangen und stand jetzt an der Seite von Emrys. Knarrend schwang die Tür auf und Harry konnte einen Blick in den Thronsaal werfen, in dem einige Wachen an den Seiten standen, die jedoch kaum auffielen, gegen Artus und Genevieve. Diese beiden hatten eine Aura der Macht um sich, die nicht von der Magie stammte, sondern von ihnen selbst. Ihrer Haltung, ihre Kleidung und alles um sie herum. „Emrys! Du bist meinem Ruf schnell gefolgt. Und wer ist der junge Mann an deiner Seite?“, fragte jetzt Artus und erhob sich. „Artus! Es tut gut, dich wieder zu sehen. Es ist doch schon lange her. Genevieve! Du wirst mit jedem Tag schöner! Dieser junge Mann ist mein Schüler. Harry Potter. Aus dem England der Zukunft. Ich habe ihn in der Magie unterwiesen im letzten Jahr und jetzt wäre es gut, wenn er auch noch den Schwertkampf lernen würde, denn in seiner Zeit lauert ein dunkler Lord, der Harry nach dem Leben trachtet.“ „Lancelot wird sich sicherlich dazu bereit erklären, wenn nicht, kann ich sicherlich auch etwas Zeit erübrigen. Beziehst du wieder dein altes Zimmer?“ „Natürlich. Harry bringst du am besten in der Nähe unter, wenn es möglich ist. Ich werde noch einige Sachen mit ihm machen müssen.“ „Das ist in Ordnung. Genevieve, würde es dir etwas ausmachen, kurze Zeit allein hier die Stellung zu halten? Ich würde gern mit Merlin gehen.“ „Natürlich nicht Artus. Bis später!“ Die blonde Königin gab ihrem Mann einen Kuss auf die Wange und dieser trat zu Merlin und Harry und zusammen verließen sie den Thronsaal, auf dem Weg zu ihren Zimmern. Kurze Zeit streiften sie durch die Gänge der Burg und blieben schließlich in einem Gang mit ziemlich vielen Türen stehen. „Hier Merlin. Dein Zimmer. Harry, deines ist hier daneben. Ich werden Lancelot bitten dich zu unterweisen. Ihr werdet doch mit uns speisen oder?“ „Wenn ihr einen Platz an eurer Tafelrunde erübrigen könnt.“ „Das wird sich einrichten lassen. Wir werden euch abholen.“ „Dann danke ich euch. Bis später.“ Artus verließ die beiden Zauberer und diese betraten ihre Zimmer um sich zu waschen und umzuziehen. Harry wollte dann doch nicht in den Sachen die er trug vor der kompletten Tafelrunde auftreten. Kurz darauf trug er eine grüne Tunika und eine dunkelbraune Lederhose mit schwarzen Stiefeln. Dann setzte er sich mit seinem Notizbuch an den Schreibtisch. Er notierte alle Dinge die er von Merlin gelernt hatte und füllte mittlerweile schon das dritte Notizbuch. Zurzeit schrieb er über die vielen Tränke die Merlin ihm gezeigt hatte. Gerade war er beim Veritaserum angekommen, als es an seiner Tür klopfte. „Herein!“ Die Holztür schwang auf und Genevieve trat ein. „Harry? Ich würde euch gern zum Essen abholen.“ „Ich danke euch Majestät.“ „Was schreibt ihr da?“ „Nun, ich notiere alles, was ich bei Emrys im letzten Jahr gelernt habe.“ „Habt ihr bei ihm auch schreiben gelernt?“ „Nein, dass habe ich in meiner Zeit gelernt. Dort kann jeder schreiben und lesen.“ „Das ist wirklich toll. Ich habe es leider nie gelernt. Mein Vater sagte, dass wäre nur etwas für Mönche.“ „Ich kann es euch beibringen, wenn ihr wollt.“ „Das würdet ihr tun?“ „Natürlich. Aber wie wäre es, wenn ihr mich duzt? Ich bin schließlich kein Edelmann.“ „Gerne, aber nur, wenn du mich Genevieve nennst.“ „Aber…“ „Kein Aber. Ich hätte es gern so.“ „In Ordnung Genevieve.“ „Jetzt sollten wir aber zum Essen gehen.“ Harry hielt Genevieve den Arm hin und diese hakte sich lächelnd ein. Zusammen gingen sie nach unten und betraten zehn Minuten später das Speisezimmer von Camelot. Dort hatten sich bereits Artus, seine Ritter und Merlin versammelt. Als Harry und Genevieve jetzt gemeinsam herein kamen richteten sich alle Blicke auf sie und Harry wurde leicht rosa um die Nasenspitze, doch Genevieve schien das nicht zu interessieren. Sie zog ihn einfach zu seinem Platz und der war genau neben Genevieve. „Wo wart ihr denn so lange?“ „Ich habe mich noch mit Harry unterhalten und er hat mir versprochen, mir lesen und schreiben beizubringen.“ „Danke Harry. Sie liegt mir schon lange damit in den Ohren, dass sie es lernen möchte, aber auch hier können es kaum Leute und ich habe leider nicht die Zeit dazu.“ „Das ist doch kein Problem, euer Hoheit. Ich mach das gerne.“ „Nenn mich doch bitte Artus. Wir sind hier unter Freunden.“ „Gerne Artus.“ „Lancelot wird jeden Moment hier her kommen und mit uns Essen.“ In eben jenem Moment öffnete sich die Tür und ein großer Mann mit langen blonden Haaren trat ein. Er trug Lederkleidung und hatte ein Schwert um die Hüfte gebunden. Auf der Brust trug er den roten Drachen Artus’ und die schwarzen Stiefel klackerten über den Steinboden der Halle. „Mein König“, sagte der Mann. „Lancelot, wir sind hier unter Freunden. Lass die Titel weg.“ „In Ordnung, Artus. Aber wer ist der Junge an deiner Seite Genevieve?“ „Das ist Harry. Derjenige, den du unterrichten sollst.“ „Ah, der Lehrling von Merlin. Schon mal ein Schwert in der Hand gehabt?“ „Ja, schon, aber man sollte trotzdem nichts erwarten.“ „Harry kommt aus der Zukunft. Schwerter sind da nicht mehr oft gesehen.“ „In Ordnung, dann fangen wir mal mit Stöcken an.“ „Aber lasst uns erst Essen, dann könnt ihr euch immer noch mit Stöcken schlagen“, warf jetzt Genevieve ein, denn in dem Moment traten die Diener in den Raum und servierten das Essen. Es wurde ein angenehmes Essen. Sie scherzten und lachten zusammen und Harry fühlte sich wirklich wohl in Camelot, mit den jungen Leuten um ihn herum. Emrys war sein Meister, klar, mit ihm konnte man genauso Spaß haben, aber mit Leuten in ungefähr seinem Alter war es einfacher zu lachen. Nach dem Essen gingen alle fünf nach draußen in den Burghof. Lancelot ließ sich zwei Holzschwerter bringen und zeigte Harry die ersten Schritte. „Du hältst das Schwert wie eine Schlange, die dich jeden Moment beißt, so wirst du nie vernünftig damit kämpfen können. Es muss die Verlängerung deines Armes sein. Wenn du Emrys Lehrling bist, kämpfst du mit einem Zauberstab. Der gehört zu dir, du fühlst dich gut wenn du ihn in der Hand hast, nicht wahr?“ „Ja, warum?“ „Genau dasselbe musst du fühlen, wenn du das Schwert in der Hand hast. Es ist dein Freund, dein Partner, dein Beschützer, aber nur, wenn du ihm und dir vertraust, ansonsten wird es dein schlimmster Feind. Du wirst es lernen, so zu kämpfen, wie alle Männer hier in dieser Zeit. Vielleicht wirst du besser als die Meisten, du hast die Veranlagung dazu, aber nur, wenn du das Schwert akzeptierst.“ „Ich werde es versuchen.“ „Nicht versuchen! Tun!“ „In Ordnung. Was muss ich tun?“ So ging es stundenlang weiter, bis Lancelot mit den ersten Schritten einigermaßen zufrieden war. „Morgen früh machen wir weiter, sobald die Sonne aufgeht bist du hier!“ „In Ordnung. Bis dann!“ Langsam begann es dunkel zu werden, doch Harry hatte Genevieve versprochen, jetzt schon mit dem Unterricht zu beginnen. Also machte er sich nur schnell mit einem Zauber frisch und ging dann zu der Schreibstube, die Genevieve ihm auf dem Weg zum Speisesaal gezeigt hatte. Er klopfte an und bekam von einem kleinen, dicken Mönch geöffnet. „Was kann ich für euch tun, mein Herr?“ „Die Königin bat mich darum ihr lesen und schreiben beizubringen.“ „Folgt mir, sie erwartet euch bereits.“ Genevieve saß wirklich schon in der kleinen Schreibstube, Pergament, Tinte und Feder vor ihr. „Harry!“ „Majestät.“ Harry neigte kurz seinen Kopf und setzte sich dann neben die Königin von Großbritannien. Der kleine Mönch verschwand und ließ Lehrer und Schülerin allein zurück. „So beginnen wir. Als erstes werde ich dir einige Buchstaben beibringen, die du dann schreiben wirst.“ So ging es gut zwei Stunden, bis beide beschlossen es für diesen Abend sein zu lassen. Es war spät geworden und beide wollten schlafen, schließlich stand für beide ein anstrengender Tag bevor. Hier könnte ich es länger aushalten, dachte Harry, als er an diesem ersten Tag in sein Bett fiel. Er wusste nicht, was Camelot noch für ihn bereithalten würde. Kapitel 4: die letzten Wochen ----------------------------- Schwerter klirrten auf dem Schlosshof von Camelot. Die Diener standen in einem großen Kreis um die beiden Kämpfenden herum, machten jedoch Platz, als Genevieve, Königin von Groß-Britannien, durch die Menge schritt. Sie blieb am Rand des Kreises stehen und beobachtete die beiden Männer. Der eine war bei allen im Schloss bekannt: Lancelot, erster Ritter von König Artus. Der andere war jünger, aber nicht weniger durchtrainiert. Er war erst seit zwei ein halb Monaten in Camelot, kaum einer sah ihn je, doch jeder wusste, dass er der Lehrling von Merlin war. Ab und zu lief er durch das Schloss, nachdenklich, in Bücher vertieft oder selbst dabei in eines zu schreiben. Manchmal sprach er auch mit den Bediensteten und den Bauern, doch meistens war er im Schloss selbst, doch die Übungskämpfe mit Lancelot waren immer ein Event im Schloss, besonders, seit Harry richtig kämpfen konnte. Der Kampf endete, als beide ihre Schwerter verloren und erschöpft zu Boden sanken. „Ich kann dir nichts mehr beibringen Harry. Du warst ein guter Schüler.“ Die Diener klatschten, ebenso Genevieve, die jetzt auf die beiden Männer zutrat. „Harry? Merlin will dich sehen.“ „Danke Genevieve. Ich werde zu ihm gehen. Lancelot? Ich danke dir für den Unterricht. Aber ich würde gern noch mit dir kämpfen, bis wir abreisen. Übung kann nie schaden.“ „Gerne, aber nicht mehr so oft wie die ganze Zeit“, erwiderte Lancelot lächelnd. Harry erhob sich, verneigte sich vor Genevieve und ging ins Schloss. „Hallo Harry.“ „Hallo Emrys! Was gibt’s?“ „Wir können nicht mehr lange bleiben. Du hast alles gelernt was ich dir beibringen konnte und bist auch ein guter Kämpfer geworden, aber wenn du noch viel länger bleibst wird der Zeitunterschied zu stark und in deiner Welt könnte sich zu viel verändern.“ „Wie lange haben wir noch?“ „Den Rest des Monats oder vielleicht noch einen Monat, aber dann wird es schon kritisch.“ „Lass uns den Rest des Monats bleiben und dann aufbrechen.“ „In Ordnung.“ „Aber dann würde ich gern die letzten beiden Wochen genießen, ohne Unterricht von dir, verstanden?“ „Klar. Geh nach draußen. Verbring Zeit mit Genevieve. Ach und Morgana kommt in ein paar Stunden wieder.“ „Sie kommt wieder? Wie ist es gelaufen? Geht es ihr gut?“ „Ja sie kommt wieder. Wie es gelaufen ist und wie es ihr geht kannst du sie selbst fragen. Aber am besten machst du dich erst mal frisch. Du stinkst wie ein nasser Fuchs.“ Lachend jagte Emrys seinen Lehrling aus dem Zimmer, der ebenso lachend in seinem verschwand. Drei Stunden später stand Harry in seinen besten Kleidern auf dem Schlosshof und wartete auf Morgana. Diese ritt gerade auf ihrer schwarzen Stute auf den Hof und sah Harry lächelnd entgegen. „Hallo!“, rief sie, bevor sie leichtfüßig absprang. „Hey“, erwiderte Harry leise und umarmte die Braunhaarige, „ich hab dich vermisst.“ „Ich dich auch.“ Morgana setzte einen federleichten Kuss auf Harrys Lippen und Harry legte einen Arm um sie, während er ihr Pferd an einen Stallburschen gab und sie ins Schloss führte. Sie schlief im Zimmer neben seinem, auch wenn sie selten Nächte dort verbracht hatte, seit sie zusammen waren. „Morgana? Ich muss zurück in meine Zeit“, sagte er leise, als sie in den Flur mit ihren Zimmern einbogen. „Wann?“, fragte diese nur leise. „In zwei Wochen.“ „Die werden wir genießen, nicht wahr? Kein Unterricht bei Merlin, oder Lancelot.“ „Nur Zeit für uns.“ Traurig blickte Morgana Harry an. „Ich vermisse dich jetzt schon.“ „Ich dich auch, aber wir werden uns jetzt nur Zeit für uns nehmen.“ Morgana zog sich um und dann standen sie beide vor dem Spiegel. Morgana trug ein dunkelgrünes Kleid, das hinten geschnürt wurde, mit goldenen Bändern. Ihre langen, braunen Locken hatte sie mit Nadeln hochgesteckt und Harry steckte ihr eine Lilie ins Haar. Ihre braunen Augen funkelten glücklich, als sie sich zu dem größeren Harry umdrehte. Harry trug eine schwarze Lederhose, sowie hohe Stiefel und ein ebenso grünes Hemd wie Morgana. Seine schwarzen Haare reichten mittlerweile bis zu den Schultern und waren mit einem Band zurück gebunden und die grünen Augen funkelten hinter seiner Brille, als er Morganas Gesicht in seine Hände nahm und seine Lippen auf ihre legte. „Ich liebe dich Morgana“, flüsterte Harry. „Ich liebe dich auch.“ Gemeinsam verließen sie das Zimmer und gingen in den Speisesaal. Die anderen saßen bereits am Tisch und blickten auf, als das junge Pärchen an den Tisch trat. „Morgana! Du bist wieder hier!“ Genevieve sprang auf und eilte auf die beiden zu. Sie zog Morgana in ihre Arme und drückte ihre beste Freundin fest an sich. „Hallo Genevieve.“ Die beiden Freundinnen setzten sich nebeneinander, Harry neben Morgana, und fingen an zu erzählen. Harry lächelte. Das hatte er vermisst. Es war wieder Leben am Tisch. Er würde all das hier vermissen. Besonders Genevieve und Morgana. Die beiden Frauen hatten für viel Abwechslung in seinem Leben am Hof von Camelot gesorgt und Morgana hatte ihm die Liebe gezeigt. Harrys letzte Tage in Camelot vergingen viel zu schnell. Er war immer mit Morgana zusammen, ab und zu war auch noch Genevieve dabei. Sie verbrachten viel Zeit damit, einfach im Schloss herum zu laufen und zu reden, oder schweigend auf den Feldern um Camelot zu sitzen, aneinander gelehnt und die verbleibenden gemeinsamen Stunden zu genießen. Es war zwei Tage vor Harrys Abreise, als sie wieder einmal auf den Feldern unterwegs waren, beide in warme Mäntel gehüllt, denn es ging dem Sonnenuntergang entgegen. Harry hatte seinen Arm um Morgana gelegt, diese hatte ihren Kopf auf seiner Schulter gebettet. „Wie wird es weitergehen?“, fragte Merlins neuer Lehrling Morgana. „Ich weiß es nicht“, flüsterte Harry zurück. „Du darfst dein Leben nicht aufgeben, wenn ich nicht mehr da bin. Verliebe dich wieder, ja?“ „Du aber genauso Morgana! Ich werde versuchen wieder ein normales Leben im 20. Jahrhundert zu führen, aber auch du darfst dich und die Liebe nicht aufgeben.“ „Es wird schwer“, flüsterte Morgana. „Ich weiß“, antwortete Harry ebenso leise. Sie blieben stehen und betrachteten den Horizont. Die Sonne versank und hinterließ rote Wolken und tauchte die Welt in goldenes Licht. Schweigend standen sie da, blickten erst in den Himmel und dann zu dem anderen und sie versanken in einem sinnlichen Kuss. Der Mond war längst aufgegangen, als sie sich voneinander lösten. „Ich liebe dich! Ich werde dich immer lieben“, sagte Harry, als er in die haselnussbraunen Augen seiner Freundin blickte. „Und ich liebe dich ebenso“, flüsterte Morgana, blickte in Harrys smaragdgrüne Augen und lehnte dann den braunen Lockenkopf an Harrys starke Brust. So standen sie noch Ewigkeiten da, bis sie sich schließlich entschlossen ins Schloss zurückzukehren. Langsam schritten sie auf den, nur durch den Mond erleuchteten, Pfaden zurück nach Camelot. Sie hatten nur noch einen letzten gemeinsamen Tag. Einen letzten Tag den sie genießen konnten, dann musste Harry zurück. Zurück in den Krieg in seiner Zeit. Er wusste nicht, ob er überlebte, aber eines wusste er: Er würde alles versuchen um Morganas Wunsch zu erfüllen. Vielleicht konnte er eines Tages zurückkehren, aber das würde wohl noch viele Jahre dauern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)