Das Böse im Guten... von Dereks_Hexchen ================================================================================ Kapitel 39: Ich will dir doch nur helfen ---------------------------------------- Ich wachte im Krankenhaus wieder auf. Doch Draco war nicht so begeistert. Naja, er war froh, dass ich wieder aufgewacht bin, doch die Kinder hatten gelitten wie auch er. Ich hatte das Gefühl, er war mir böse, weil ich seine Tante umgebracht hatte. Das ich mich von meinem Hass habe soweit leiten lassen. Aber sie hatte unsere Familie bedroht! Was hätte ich denn anderes tun sollen? Die Kinder hatten Albträume und brauchten psychologische Hilfe, das Geschehnis zu verarbeiten. Es tat mir leid. Es tat mir wirklich sehr leid. Aber ändern konnte ich es nun auch nicht mehr. Die Kleinen waren ein Wochenende bei Nazissa. Nazissa war zwar traurig darüber, doch verstand sie es, was ich nie gedacht hätte. Draco hingegen verschloss sich einfach wieder. „Was hast du?“ fragte ich ihn vorsichtig. Doch ich bekam keine Antwort. Ich seufzte. Das ging einige Male so an diesem Tag. Nach einer weiteren getrennten Nacht, konnte ich ein schweigen nicht mehr auf mir sitzen lassen. „Bitte rede mit mir….wie soll das denn so bitte weiter gehen?“ „Klappt doch super!“ Das war nicht sein ernst oder? Was bitte verlief denn hier Super? Ja ok, die Kinder kamen wieder in einen geregelten Ablauf und in einen ruhigen Schlaf. Aber mehr war an der ganzen Situation doch nicht SUPER… „Ich will dir doch nur helfen…bitte rede mit mir!“ „Du willst mir helfen?!“ „Ja!“ „Dann hör auf zu fragen!“ Mit diesen Worten, wollte er gehen. „Draco…. lauf nicht schon wieder davon! ich möchte wissen was dich bedrückt! War es, weil ich es alleine machen wollte? Weil die Kinder so drunter leiden mussten? Bitte sag mir doch was es ist…“ „Warum hast du sie umgebracht?“ „Was…?“ fragte ich leicht erschrocken und irritiert. „Warum hast du sie umgebracht? Du bist kein Deut besser als sie. Du hast sie eiskalt getötet!“ Ich schwieg. Hatte er wirklich gerade gesagt ich sei keinen Deut besser als sie? Bitte? Was erlaubte er sich? Bevor ich loswettern konnte hielt ich inne. „Was hätte ich sonst tun sollen? Sie hat unsere Familie bedroht und früher oder später…“ „Du hättest sie nach Askaban schicken können! Sie den Dementoren ausliefern können!“ unterbrach er mich. Ich schwieg erneut. Er hatte recht… Ich hätte sie nach Askaban schicken können. Jedoch war sie schon einmal ausgebrochen…nur war es dort Voldemorts Hilfe. Die sie dieses Mal nicht gehabt hätte. „Ich wusste es…“ meinte er dann in die Stille und ich sah ihn an. „Du hast nicht einen Moment daran gedacht dies zu tun…du warst so voller Hass, dass du sie zu Tode gequält hast.“ Er hatte recht. Was sollte ich nun groß dazu sagen. „Das macht dich zu einer genauso schlechten Hexen wie es Bellatrix war.“ Mit diesen Worten ließ er mich stehen und ging. Fino musste raus, sein Geschäft machen. Und ich stand da. Alleine und einem leeren Haus. Mit leeren Gedanken und einem tief sitzenden Schmerz. Ich war ihm nicht einmal böse. Er hatte recht. Er hatte mit allem was er sagte Recht. Warum war ich nur so blind vor Wut gewesen? Warum hab ich es riskiert, das meine Kinder leiden? Warum hatte ich nicht einfach dafür gesorgt das die Dementoren ihr tun erledigen? Der Kuss eines Dementor wäre garantiert genauso grausam wie sie gewesen. Vor allem hätte sie panische Angst gehabt, was ihr sterben noch deutlich schlimmer gemacht hätte. Aber ich konnte nicht…ich musste sie so sterben lassen wie ich es tat. Aber warum? Wie konnte ich mich auf ihr Niveau herab lassen? Dass ich mittlerweile auf meinen Beinen mitten im Eingangsbereich saß merkte ich gar nicht. Diese Gedanken machten mich fertig. Einfach nur leer. Ich fing sogar daran zu zweifeln, es verdient zu haben, zu leben. Draco war mit Fino zu Nazissa gegangen. Ich musste ewig dort gesessen haben, denn erst als die Tür aufging war ich gerade wieder aufgestanden. „Hallo Mama^^“ gaben Sara und Lucas von sich. „Hast du auf uns gewartet?“ Sie nahmen mich beide in den Arm. Wie von jetzt auf gleich, als die Tür aufging, war ich komplett anders drauf. „Natürlich hab ich das!^^“ Ich nahm die beiden in den Arm und gab jedem einen Kuss. „Und? wie war es bei Oma Nazissa?“ Die beiden fingen gleich an zu erzählen. Das Draco und ich uns nichts zu sagen hatten, merkten sie gar nicht. Während ich weiter den Erzählungen zuhörte, kochte ich etwas zu essen. Den Kindern zu liebe aß ich etwas mit, doch hatte ich keinerlei Hungergefühl. Geschweige denn sonstige Gefühle die sich gerade in mir regten. Der neigte sich dem Ende und die Kleinen begaben sich ins Bett. Von mir bekamen sich vorher noch einen ‚Gute Nacht Kuss‘ und Draco brachte sie zu Bett. Ich machte meinen Job und räumte die Küche auf. Wir sprachen den Abend kein Wort. Und mittlerweile hatte ich mich an ein Bett alleine gewöhnt. Da er im Schlafzimmer war begab ich mich in das Gästezimmer. Auf dem Bett lag ich einfach nur und starrte die Decke an. Schlafen war heute kein Begriff mehr. Ich hatte mir vorgenommen, einfach nur noch in meinem Dasein zu funktionieren. Nichts mehr zu denken! Nichts mehr zu fühlen! Nichts mehr falsch zu machen! So konnte ich immerhin das Leben der Kinder nicht vollkommen zerstören. Ich hatte Bellatrix für nicht Lebenswürdig gehalten, wieso sollte ich es dann dürfen, wenn ich nicht besser als sie war. Die Nacht zog vorüber und ich machte mich früh auf, frische Weckchen zu holen. Das Frühstück stand auf dem Tisch als alle wach waren. Und wieder die Fassade vor den Kindern. Alles war ok. Alles ist super. Draco hatte heute nur Arbeit, die er von Zuhause aus machen konnte. Ich nahm Fino und brachte Lucas in den Kindergarten und Sara in die Schule. Sie hatten zwar einiges verpasst, weil sie nach dem ganzen nicht dort waren, jedoch konnte Sara schon einiges und tat sich nicht schwer beim aufholen, und Lucas war so oder so ein Käpsele und konnte einiges was nicht jedes Kindergarten Kind konnte. Ich machte noch ein paar Besorgungen und ging mit Fino wieder heim. Es fielen keine Worte. Nicht mal ein ‚Hi‘. Ich funktionierte einfach wie ein Hausroboter. Ich hatte nicht einmal mehr Lust zu singen während des Putzens. Geschweige denn lief irgendwo im Haus Musik. Wenn die Kinder da waren, dann war es Musik von den Kindern. Wenn ich mit Fino zuhause war, oder Draco noch da war, war es still... Totenstille. Draco kam mit all den Geschehnissen mit der Zeit immer besser klar. Ich jedoch beließ es beim funktionieren… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)