Kirschblüten aus Schnee von Mahado (KakashixIruka / MinatoxJiraya für Ani-sama) ================================================================================ Kapitel 1: - Ich und du - ------------------------- „Kirschblüten aus Schnee“ by Mahado für Ani-sama ^_^ Man spürte, wie der Wind jeden Tag ein bisschen frostiger wurde. Die Äste der vielen Bäume waren von einer eisigen Schicht bezogen und brüchig wie Glas geworden. Für Konohagakure war es der erste harte Winter seit Jahren und nicht einmal die vorfestliche Stimmung konnte den Geist erwärmen. Ich zog meinen dünnen Wollschal noch tiefer ins Gesicht und versteckte meine Hände, tief in den Hosentaschen. Es half nichts. Ich kniff die Augen zusammen, weil ich langsam befürchtete, dass sie sonst zufrieren würden. Zu meinem Unglück verursachte diese tolle Idee, dass ich natürlich gegen die erste Person rannte, die mir entgegen kam. Mein Körper prallte wie an einer Wand ab und ich spürte, wie ich nach hinten fiel. „Wah!“ Doch mein Hintern machte glücklicherweise keine Bekanntschaft mit dem eisigen Boden, denn mein Gegenüber hatte blitzschnell meinen Arm ergriffen, sodass ich nun im rechten Winkel zum Boden „stand“. „Haha! Du machst ja Sachen, Iruka-sensei.“ murmelte eine vertraute Stimme und ich fasste endlich den Mut, die Augen zu öffnen. „Ah! Kakashi-san!“ Schlagartig spürte ich wie mir die Hitze in die Wangen schoss und ich wieder auf die Beine zurücksprang. Ich weiß nicht warum mir die Sache so peinlich war. Vielleicht weil ich mir blöd vorkam, so eine Aktion vor einem hochrangigen und anerkannten Ninja zu machen. Oder aber es war die Tatsache, dass Kakashi und ich, seit einem halben Jahr zusammen waren und ich nicht wollte, dass meine Schüler etwas davon erfahren würden. Ein männerliebender Mann als Lehrer! Man stelle sich das nur vor?! Ein gefundenes Fressen für jede Klatschzeitung. Ein Skandal im ganzen Dorf. Kakashi wiederum schien sich in seiner Haut ganz wohl zu fühlen. Auch wenn ich sein Gesicht nicht unter der dunklen Maske sehen konnte, wusste ich jedoch, dass er schmunzelte. „Das Schicksal hat wohl dazu geführt, dass ich euch heute noch einmal sehen darf. Also wollen wir zusammen noch schnell einen Tee zusammen trinken, bevor ich auf Mission gehe, Iruka-sensei?“ Und noch bevor er seinen Satz beendete, schlang er schon seinen Arm um meine Hüfte. Seine Lippen näherten sich gleichzeitig meinem rechten Ohr. „Oder…wir machen eine private Teestunde bei mir oder dir zuhause?“ Ich spürte wie meine Knie ins Wanken gerieten und mein Kopf zinnoberfarben anlief. Wie von einem Blitz getroffen sprang ich knapp einen Meter zur Seite. „Ka…Ka…Kakashi-san!! I…ich nein…ich muss…meine Schüler…Unterricht!!“ Mein Atem stand still und wüsste ich es nicht besser, hätte ich darauf getippt, dass ich am Fleck erfroren bin. Kakashi kratzte sich nur scheinheilig am Hinterkopf, unter seiner Maske sicherlich ein mattes Grinsen „War doch nur ein Scherz, Iruka-sensei. Schau doch nicht so.“ Er holte einmal tief Luft, bevor er meine Augen erneut fixierte „Aber….“ Ich spürte wie meine Gesichtszüge verkrampft blieben und ein zerknirschtes Lächeln auf meinen Lippen lag. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie der weißhaarige Shinobi sich auf meine erstarrte Gestalt zu bewegte. Mein Herz begann zu pochen. Schnell und immer schneller, mit jedem Zentimeter, den er näher kam. Seine Handflächen umfassten vorsichtig mein Gesicht. Eiskalte Hände. Er musste auch frieren. Ein leichter Anflug von Traurigkeit überkam mich plötzlich. Es war nicht gerecht, dass ich gleich ins warme Kämmerlein kam, während er auf einer Mission, die vermutlich Tage dauern würde, zu Tode frieren musste. Ich bemerkte wie sein Gesicht sich meinem immer weiter näherte, sein Atem war warm und glühte auf meinen rötlichen Wangen. Still sah ich, wie er mit der linken Hand die dunkle Maske herunterzog. Es war ein nahezu magischer Moment. Als wären nur wir Zwei auf dieser Welt. Alles um uns herum vergessen. Alles andere unwichtig. Ich beugte meinen Kopf ein wenig nach vorne, leicht auf die Zehenspitzen stellend. Kleine Eiskristalle liefen von den Ästen eines kahlen Kirschbaumes, als hätte jemand feines Silber in der Luft verstreut. Ein Silberegen um unsere kalten Gestalten. Ich schloss erneut meine Augen, die Wärme erwartend die bald auf meinen Lippen sein würde. Es dauerte nur Sekunden, vielleicht nur einen Bruchteil von einer Sekunde und doch genoss ich diesen kleinen, seltenen Augenblick des Kusses. Es war schon seltsam. Da gerade ich mich immer davor sträubte, Kakashi zu küssen, aus Angst uns könnte jemand dabei sehen. Verdammte Erziehung. Als ich die Augen wieder öffnete, hatte der silberhaarige Ninja seine Maske bereits hochgezogen. „Sagt mal…sehen wir uns am Weihnachtsabend? Ich bin dann sicherlich von meiner Mission zurück.“ Mein Kopf nickte vorsichtig. Eigentlich hatte ich schon Pläne gehabt. Naruto hatte mich zu seiner Feier eingeladen und ich hatte zugestimmt, aber ich konnte irgendwie nicht anders. Es war wie eine Art Fluch, der auf mir lag. Schon lange hatte ich den Verdacht, dass Kakashi eine Vodoopuppe von mir hatte. „Großartig! Treffen wir uns doch hier….am Baum unseres Winterkusses!“ erneut spürte ich wie meine Wangen rot wurden, während Kakashi leicht kicherte. „Ich werde auf dich warten! Und jetzt beeil dich lieber…deine Schüler warten sicher schon auf dich.“ Voller Schrecken stellte ich fest, dass er tatsächlich Recht hatte. Ich war längst überfällig. Schnell drehte ich mich Richtung Akademie und rannte ein paar Schritte, ehe ich noch einmal anhielt. Ich schaute zurück, auf den hochrangigen Ninja, der mehr oder weniger mein fester Freund war. „Ich werde hier sein….Also….also passt auch euch auf, okay?!“ ************************************************************************** „Genjutsu….Iruka-sensei. Iruka-sensei? Hey!“ Ich hob meinen Kopf, wie aus einem Tiefschlaf und starrte in die verwunderten und leicht genervten Augen meiner Schülerin. „Was?“ murmelte ich, in der Hoffung herauszufinden, worum es überhaupt ging. Sakura seufzte und wiederholte ihre Lösung nun schon zum vermutlich 10ten Mal „Sie fragten nach dem am schwersten zu lernenden Basisjustu. Und das ist ja wohl das Genjutsu, oder?“ „Äh…ja….du hast recht. Gut geantwortet.“ Ich überlegte einen Augenblick und stellte fest, dass ich überhaupt keinen roten Faden mehr hatte, was ich meinen Schülern eigentlich heute beibringen wollte. Zu weit weg waren meine Gedanken. „Wisst ihr was…wir machen doch Schluss für heute!“ Ich warf mir meine Chuuninweste um, wickelte den leichten Wollschal um den Hals und machte mich langsam auf den Heimweg. Mein Gehirn brauchte dringend etwas Sauerstoff. Mein Heimweg war nicht sonderlich lang und führte durch das Zentrum Konohas. Es war seltsam. Obwohl es so kalt und frostig war, war bis jetzt nicht eine Flocke Schnee vom Himmel gefallen. Dabei würde es der rauen Winterluft sicherlich gut tun. Mein Blick wanderte durch die erstaunlich menschenleeren Straßen und blieb bei einem kleinen Teehaus stehen. Jetzt bereute ich meinen Entschluss nicht mit Kakashi Tee trinken gegangen zu sein. Wie magisch davon angezogen betrat ich die kleine Teestube und nahm an einem kleinen Tisch Platz. Auch dieser Wirt hatte kein Glück mit seinen Gästen, denn nur wenige Gestalten kamen aus dem Haus, um hier zu trinken. Plötzlich spürte ich einen warmen Handrücken auf meiner Schulter ruhen. Hoffnungsvoll drehte ich mich um. „Kakashi-san…?!“ „Tut mir leid, Iruka-san…“ Ich stutzte. Das war nicht Kakashi. „Ho…Hokage-sama!“ Vor mir stand der wohl jüngste Hokage aller Zeiten. Minato Namikaze war bereits im zarten Alter von 21Jahren zum Oberhaupt des Dorfes gewählt worden und hatte das Dorf zusammen mit dem dritten Hokage gut geschützt. Ich bewunderte ihn, um seinen Mut und Kraft. Wir kannten uns schon seit ich klein war und nun, so wie es das Schicksal so wollte, unterrichtete ich seinen Sohn Naruto an der Akademie. Der junge Mann warf seinen Kopf etwas energisch zu allen Seiten, bevor er eine Hand auf meinen Mund legte. „Pst! Iruka-san…Es muss nicht jeder wissen, dass ich hier bin. Ich habe mir heute einen Tag frei genommen…“ Ich stutzte und kratzte mich verlegen am Kopf. Das letzte was ich wollte, war es den Hokage bloßzustellen. „Ver…verzeihung, Ho…Hokage-sama.“ Flüsterte ich. „Schon gut….“ Der stachelköpfige Mann setzte sich mir gegenüber auf einen Stuhl und lächelte gelassen. „Es ist nicht leicht Hokage zu sein!“ Er lachte kurz auf und ich schmunzelte verunsichert. Auf wenn wir Freunde waren, so standen wir nicht auf einer Ebene. „Du wartest also auf Kakashi, richtig?“ Ich schüttelte leicht den Kopf, während mein Blick ein wenig traurig wurde. „Nein…er ist noch auf Mission. Er wird vor Weihnachten wohl nicht zuhause sein.“ Minatos Lächeln wurde matter. „Ich verstehe….Zumindest könnt ihr dann die Feiertage gemeinsam verbringen, nicht wahr?“ Ich fühlte erneut Hitze in meine Wangen aufkommen, trotzdem nickte ich „Um….ja. Das wäre schön.“ Gemeinsam warteten wir, bis eine junge Dame uns eine Tasse Tee brachte. Auf der heißen Wasseroberfläche tanzte ein Kirschblütenblatt, wie eine kleine Seerose. Der Hokage nahm genüsslich einen Schluck, seufzte erleichtert und lehnte sich entspannt zurück. Der freie Tag tat ihm anscheinend richtig gut. „Hokage-sama…“ „Nenn mich doch bitte Minato…das ist unauffälliger.“ Murmelte er mir entgegen „Minato-san….darf ich fragen, ob ihr vielleicht auf jemanden wartet. Ihr schaut euch seit geraumer Zeit so oft um.“ „Huch…ist das so offensichtlich?“ der Blondschopf lachte erneut auf und zu meinem Erstaunen sah ich etwas in seinem Gesicht, was ich sonst noch nie gesehen hatte. Minatos Wangen zierte ein schwacher Rotschimmer. „Du hast Recht…ich warte tatsächlich auf jemanden. Aber er ist spät dran. Vielleicht wurde ich versetzt?“ Er grinste schwach und unsicher, während ich mehr aufgebauscht antwortete, als es mir lieb war „Wer könnte euch schon versetzen, Hokage….!!“ Im gleichen Augenblick hielt ich mir selbst energisch den Mund zu, wobei ich versehentlich meine Teetasse vom Tisch fegte und der brühende Inhalt auch noch über die Hand des Hokages lief. Der blonde Mann zischte kurz schmerzhaft auf und ich wollte am liebsten im Boden versinken „Es tut mir leid! So leid!“ Minato lächelte leicht schief „Nicht so schli…..“ „Und ob es schlimm ist! Deine begabten Hände dürfen nicht verletzt werden!“ Der Hokage stutzte, als plötzlich seine verbrühte Hand, zwischen ein Paar größere Hände genommen wurde und die verbrannten Finger liebevoll geküsst wurden. Mein Blick fixierte die Finger des Blonden und ich fragte mich heimlich, ob ich jetzt als Spanner dastehen würde? Ich fühlte wie eine Wangen leicht rosig wurden, als ich meinen Blick hob, um in das Gesicht des unbekannten Charmeurs zu schauen. Im gleichen Moment spürte ich wie mein Mund offen stehen blieb. „Ji…Jiraya-sensei?“ Der groß gewachsene Shinobi mit den schneeweißen Haaren, der auch Narutos Lehrmeister war, schenkte mir ein keckes, kurzes Lächeln als Begrüßung, bevor er wieder Minatos Finger umsorgte. Scherzhaft verfinsterte er seine Gesichtszüge und starrte den Hokage an „Ihr habt doch nicht etwa ein Date, oder? Ich bin doch nicht so spät dran, dass man mich versetzen dürfte, oder?“ Versetzen? Date? In meinem Kopf kreisten tausend Gedanken, die eher unpassend waren. Diese Gedanken konnten der Wahrheit einfach nicht entsprechen. Der Hokage konnte einfach nicht….oder konnte er? Ich schaute leicht beschämt in Minatos Gesicht, der matt grinste. „Ich bin und bleibe treu…aber wieso bist du so spät dran? Hast du dich wieder mit einem Mädchen vergnügt?“ Jiraya brach in Lachen aus und wuschelte seinem ehemaligen Schüler wild in den Haaren herum. „Wo denkst du hin?! Ich habe dir doch gesagt, dass ich nur Augen für dich habe.“ Ich fühlte mich plötzlich, als würde ich einen alten Liebesfilm schauen. Die Szenen vor mir erschienen mir wie einzelne, etwas groteske Bilder. Denn statt einem schönen Jüngling und seiner Geliebten, standen vor mir zwei Männer. Ich sah wie der Weißhaarige sich forsch vorbeugte und einen zarten Kuss auf Minatos Lippen platzierte und obwohl jener seinen Kopf leicht peinlich berührt zur Seite legte, erkannte ich doch sein Lächeln unter der Fassade. Hätte ich in diesem Moment etwas sagen wollen, wäre es mir vermutlich wie ein Kloß im Halse stecken geblieben. Alles schien so irreal. Immerhin küssten sich vor meinen Augen der Hokage mit einem anderen Mann, der darüber hinaus niemand anderes war, als der lüsternde, kauzige Bergeremit, der auch nebenbei der Lehrmeister meines Schülers war. Die zwei schienen meine Anwesenheit vergessen zu haben, denn die zärtliche Berührung der Lippen dauerte länger als erwartet. Als sich ihre Münder endlich voneinander lösten, warf mir Minato ein verschmitzt peinliches Lächeln zu. „Iruka-san….es tut mir leid. Wir wollten nicht….“ Der weißhaarige Meister schnitt ihm sofort das Wort ab „Ich wollte schon! Komm schon….der Kleine versteht das. Immerhin sind er und Kakashi….“ Es traf mich wie ein Blitz, eher noch wie ein ganzes Gewitter. Woher wusste er das? Woher wusste er von Kakashi und mir. Nach all den Geheimhaltungen. Hatte Kashi gepetzt? War es so offensichtlich, dass man es vom Mona aus sehen konnte? Man sehen konnte, dass er….das Kakashi….. Neue Hitze schlug in meine Wangen und ich riss mich von meinem Sitz. Mein Kopf musste einer Chillischote gleichen, so heiß und rot war er angelaufen. „E….e….entschuldigt mich!“ Ich warf den Stuhl zu Boden, blickte mich nicht um und rannte, wie von der Wespe gestochen hinaus. Meine enthüllte Schande verdrängend. Zurück blieben nur zwei verdutzte Männer, die mir hinterher sahen. „Vielleicht war ihm das zuviel….“ Minato kratzte sich am Hinterkopf, während Jiraya erneut seine Lippen attackierte „Lass ihn doch! Er kommt schon klar…Lass uns lieber weitermachen, wo wir aufgehört haben.“ „Jiraya-sensei….!!!“ ********************* Ich verging immer noch vor Scham. Auch wenn es nun schon drei Tage her war. Weihnachten hatte sich angebahnt. Der Frost an den Bäumen bestätigte dies nur. Kakashi war noch immer nicht zurück. Und obwohl alle Menschen um mich herum lachten und fröhliche Stimmung verbreiteten, Weihnachtslieder pfiffen oder gehetzt aber froh Einkäufe machten, sprang diese gute Laune nicht auf mich über. Sorge und Angst machten sich in meinem Herzen breit. Was wenn ihm etwas passiert war? Wenn er nie wieder zurückkommen würde? Was wenn der Raureif, der die Äste verbog, seinen kalten Körper umhüllte? Wild schüttelte ich meinen Kopf um diesen Gedanken zu verdrängen. Ich sollte optimistisch sein. Es war schon alles in Ordnung. Ich setzte ein Lächeln auf, ein künstliches, unehrliches Lächeln. „Alles wird gut!“ rief ich starr vor mich her, wobei der Griff um meine Einkaufstüte fester wurde, die ich bei mir trug. Und ganz plötzlich spürte ich, wie Tränen sich in meinen Augenwinkeln sammelten. „Oi! Iruka-sensei!!“ schnell wischte ich über mein Gesicht und drehte mich instinktiv um. „Alles in Ordnung, Iruka-sensei?“ ein Paar himmelblauer Augen fixierte mich besorgt und wieder lächelte ich gezwungen. „Oh….hallo Naruto. Natürlich geht es mir gut. Haha…“ Der stachelköpfige Ninja-anwärter legte seine Hände hinter den Kopf, den Kopf ein wenig misstrauisch zur Seite. „Ehrlich? Sie sehen etwas besorgt aus, teebayô…“ Ich schüttelte meinen Kopf. Das letzte was ich wollte war, ihn auch noch Sorgen zu bereiten. „Ja ehrlich…aber sag mal. Was machst du so spät noch hier in der Stadt?“ Narutos Gesicht strahlte augenblicklich, auch wenn ein kleiner Rotschimmer seine Wangen zierte. „Ich habe noch ein ganz besonderes Geschenk gekauft…“ Jetzt erst bemerkte ich die große Plastiktasche, die er umklammerte. „Ah….für Sakura?“ Es war mir offensichtlich, dass der Blondschopf in die schöne und kluge Kunoichi verliebt war, auch wenn er keine Chance bei ihr hatte. Doch zu meinem erstaunen schüttelte Naruto den Kopf „Nicht ganz….sensei….Ich…“ „Wo bleibst du den Baka…Ich habe keine Lust den ganzen Tag hier zu verausern.“ Ich drehte mich um, nur um voller Überraschung einen mir wohlbekannten Jungen mit rabenschwarzen Haaren zu sehen, der ungeduldig mit dem Fuß auf dem Boden tippte. Die Hände hatte er in seinen Hosentaschen versenkt. „Sasuke…“ murmelte ich und bemerkte nur aus dem Augenwinkel, wie Naruto währenddessen panisch seine Plastiktasche hinter dem Rücken versteckte und nervös kicherte. „Jaja…Ahô! Ich komme ja schon…tebbayô! Gomen seinsei…aber wir haben es eilig!“ Der Blondschopf rannte an mir vorbei, während Sasuke mir ein kurzes Abschiedsnicken schenkte. Ich sah den zwei Jungen nach, die zwar getrennt und doch so vertraut nebeneinander hergingen. Konnte es sein? War das besondere Geschenk für Sasuke gewesen? Unmöglich!!! ************ Der Abend war gekommen. Die letzten Sonnenstrahlen färbten den weißen Horizont in ein warmes Orange. Ich beobachtete den kalten Wind der über die Häuserdächer peitschte. Alles lang in einer ruhigen Stille. Viele würden sie als sinnlich und entspannend beschreiben, aber mein Herz raste in einem unaufhaltsamen Tempo. Nur schwer glitten meine Beine über den eisigen Winterboden. Als hätte mir jemand Beton hineingeschüttet. Vor meinen Lippen, formten sich kleine Wölkchen aus kalter Luft, die meine Lungen füllte. Es kam mir vor, als wäre ich der letzte Mensch auf Erden. Die Straßen waren leer, wobei man aus jedem Haus, jeder Wohnung ein warmes Licht sehen konnte. Heimisch, glücklich, zufrieden. Doch mein Herz war kalt, auch wenn es schnell klopfte. Kakashi war noch immer nicht zurück. Hokage Minato tröstete mich damit, dass es wohl nur eine Verzögerung in der Mission gab. Es gab keinerlei Befunde, dass etwas geschehen war. Doch woher sollte man sich da so sicher sein? Es hätte auch etwas Furchtbares geschehen sein. In meinem Kopf rauschte ein Gedanke: Hätte ich es verhindern können? Hätte ich ihn aufhalten sollen? Mein Kopf blieb gesenkt, als meine Beine plötzlich inne hielten. Ohne aufzusehen, wusste ich wo ich war. Genau hier, genau unter diesem kahlen Kirschbaum hatten wir uns zuletzt gesehen. Uns geküsst, als wäre alles normal gewesen. Nicht verborgen, nicht heimlich. Trotzdem schämte ich mich nicht dafür. Ich hätte mich niemals schämen dürfen. Vielleicht wäre er dann geblieben. Vielleicht wäre er jetzt hier! Neue Tränen formten sich in meinen Augenwinkeln, wobei mich eine ungeheure Wut packte. Eine Wut auf meine Dummheit. Meinen Stolz. Ein leises Schluchzen drang aus meiner Kehle. Ich stand im dunklen Schatten des Baumes und sah wie Tränen auf den gefrorenen Boden tropften, nur um gleich wieder zuzufrieren. Plötzlich spürte ich, wie der kalte Wind, der bis jetzt unbarmherzig meinen Körper umweht hatte, aussetze. Langsam hob ich meinen Blick Richtung Himmel. Fast magisch, lautlos und zart sah ich wie kleine Eiskristalle die Luft füllten. Große, weiße Flocken. Der erste Schnee in diesem Jahr rieselte wie ein Sternenschimmer auf die kalte Welt herunter. Deckte sie zu. Ich schloss meine Augen und obwohl meine Wangen schon rosig von der Kälte waren, fühlte ich mich warm. Seltsam geborgen. Ich weiß nicht, wie lange ich dort stand. Sekunden? Minuten? Vielleicht sogar Stunden. Ich konnte mich nicht lösen. „Wenn wir noch länger hier stehen, erkältest du dich noch….“ Mein Herz machte einen Sprung und meine Augen sprangen auf. Das konnte nicht sein! Ich musste es mir eingebildet haben. Ich schaute an mir herab, und sah dass mich zwei starke Arme umschlungen hielten. Mit schnellem Atem drehte ich mich herum, nur um in das maskierte Gesicht des Ninjas zu gucken. „Ka…Ka…Ka….“ Ein Kloß steckte in meinen Hals. Ich konnte nicht sprechen, kein Laut wollte mehr aus meiner Kehle weichen. Tränen rollten über meine roten Wangen. Kakashis Blick wurde leicht besorgt, ehe er mich noch näher an seinen Körper heranzog. Neue Wärme durchflutete mich, drang an mein Herz. Der erste Schnee tanzte magisch im leichten Aufwind um uns herum. Wie ein kleiner Schutzschild, der verhinderte, dass wir uns wieder trennten. Ich fühlte wie der Silberhaarige seine Maske herunterzog und seine Lippen mit den meinigen umschloss. Tief und wärmend. Eine kleine Ewigkeit lang. Nur wir zwei, mitten im Schnee. Ich löste meine Lippen vorsichtig und schaute mit meinen Augen in die seinigen, die vom Frost leicht zu glänzen schienen. „Fröhliche Weihnachten….Iruka-sensei.“ Erst dann kratzte er sich etwas verlegen am Hinterkopf. „Dein Geschenk gebe ich dir nachher….“ Ich legte ihm sanft meinen Zeigefinger auf den Mund, während ein Lächeln meine Lippen umspielte. „Ich habe schon das schönste Geschenk, Kashi…..Ich habe es schon längst in meinen Armen.“ --------------------------- Ein ganz, ganz schönes Weihnachtsfest wünsche ich Ani-sama und deiner ganzen Familie ^^ Ich hoffe diese kleine Fanfiction hat dein Herz erwärmt und dich gefreut! Deine Mahado Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)