Auf der Flucht vorm Weihnachtsmann!!! von Noa-Willow (- Eine Weihnachtsgeschichte -) ================================================================================ Teil 2 ------ Auf der Flucht vorm Weihnachtsmann!!! James, ein zierlicher, hübscher, junger Mann mit sehr hellen, geradezu weißen Haare, die im Nacken kürzer geschnitten und nach vorne hin länger waren, hatte im Wohnzimmer vor dem Kamin auf der Couch gesessen, eine Tasse warmen Kakao vor sich auf dem Couchtisch und ein gutes Buch in den Händen, als er einen dumpfen Aufprall in seinem Garten hörte. Ob es wohl wieder nur Schnee war, der vom Dach kam und in den Garten fiel? Fragte er sich, denn das war in letzter Zeit sehr oft passiert, so dass er öfters zusammengefahren war vor Schreck, das Geräusch nun aber schon weitestgehend ignorierte. Nur diesmal hatte es sich anders angehört, so dass er sich doch noch entschloss, obwohl er wusste, dass es draußen ziemlich ungemütlich war, nachzusehen. Er stand auf und holte sich seinen langen, grauen Mantel und schlüpfte in seine Boots, damit ihm nicht zu kalt wurde, dann ging er in die Küche und schaltete das Licht dort und auf der Terrasse ein. Er spähte durch das Glas der Glastüren, die von der Küche auf die Terrasse führte, konnte im ersten Moment aber nichts genaues erkennen, war doch draußen noch immer der Schneesturm, denn sie morgens im Radio angesagt hatten, am toben. Schnell holte er noch eine Taschenlampe aus einer der Schubladen in der Küche, dann öffnete er die Tür, stemmte sich gegen Wind und leuchtete den Garten ab. Dort schwenkte er den Strahl der Taschenlampe hin und her. Das Licht fuhr über die Gartenstühle und den Tisch auf der Terrasse, dann über die eingeschneiten Blumenbeete, etwas Roten in einem Schneehaufen und auf ein Rentier, dann auf den kahlen, eingeschneiten Kirschbaum links im Garten. James stutzte. Rentier? Etwas Rotes im Schnee? Der Weihnachtsmann? Er schwenkte sofort den Taschenlampenstrahl zurück, aber da war noch immer ein Rentier und etwas Rotes im Schnee! „Ich … das bilde ich mir doch nur ein! Ich hab sicher zu wenig die letzten Tage geschlafen!“, versuchte er sich einzureden, doch dann bewegte sich Ruby unruhig und ihm wurde klar, das da tatsächlich ein Rentier in seinem Garten war. „Ähm … hey! Was … was machst du den hier?“, kam er näher und hatte so auch nun einen besseren Blick auf das Rote im Schnee. Jetzt konnte er erkennen, das es ein Mensch war der da lag und er bekam Angst. War derjenige der da lag Tod oder nur verletzt? Er beschloss nachzusehen, wurde aber von Ruby, die Chris vor allem Unbekannten schützen wollte erst einmal davon abgehalten, in dem sie sich zwischen Chris und James stellte und mit den Hufen scharrte. „Oh .. ha!“, wich James sofort zurück, er wollte sicherlich nicht von den Geweih aufgespießt werden, das ihm das Rentier demonstrativ entgegen hielt. Er blickte über Ruby hinweg und er wusste, er konnte nicht einfach weggehen, denn wenn derjenige der da lag noch lebte, dann würde es sicher in dieser Nacht nicht lange dauern, dass er oder sie erfror. Zwar war er noch nie sonderlich mutig gewesen, aber diesmal beschloss er es zu sein und trat wieder vor. „Schh … Keine Angst! Ich will doch nur helfen!“, kam er Ruby immer näher. Sie wurde noch unruhiger, blickte von Chris zu dem Fremden und wieder zurück. Unsicher, was sie tun sollte! „Ich will … wirklich nur helfen! Hier draußen erfriert dein Begleiter oder Begleiterin, wenn ich ihn oder sie nicht ins Haus hole!“, sprach James auf das Rentier ein, in der Hoffnung, das es sich durch seinen ruhigen Tonfall beruhigte und verstand, dass er nur helfen wollte. Ruby tänzelte hin und her verstand dann aber, dass der Fremde recht hatte. Chris brauchte Hilfe und Wärme und die konnte sie ihm nicht bieten, aber der Fremde und sein Haus. Der Weißhaarige stand nun vor Ruby, streckte die Hand ganz vorsichtig und langsam aus und berührte sie zwischen den Ohren, streichelte sanft bis zu ihren Nüstern herab. „Ich bin James und nun lass mich helfen, ja!“, blickte er sie bittend an. Sie schien zu nicken, zumindest kam ihm die Kopfbewegung des Rentiers so vor, dann trat Ruby beiseite. „Danke!“, nickte James, dann ging er schnell zum Schneehaufen, ließ sich auf die Knie nieder und sah sich den Verletzten, wie er an der Statur feststellte, an. Gut, dass er sich noch an seinen erste Hilfe Kurs erinnerte, denn er für den Führerschein hatte machen müssen. So drehte er den jungen Mann vor sich nicht gleich auf den Rücken, sondern tastete erstmal dessen Nacken, Rücken und die Beine ab, um sicher zu gehen, dass nichts gebrochen war, dann drehte er ihn mit einiger Mühe auf den Rücken. Ein hübscher Mann, dachte er, als er ihm die Fliegerbrille abnahm und in das Gesicht von Chris sah. Eine Beule zeigte sich deutlich an seiner Stirn unterhalb der Mütze. Die Wangen waren gerötet von Schnee und Kälte, die Lippen standen leicht auf und er atmete schwer. James biss sich auf die Lippen, denn der andere sah, selbst verletzt wie er war, echt zum anbeißen aus. Er schien größer als er zu sein, hatte schwarzes Haar und wenn er dann noch graue Augen hatte, dann wäre er definitiv sein Typ! dachte James unwillkürlich, aber er verbot sich den Gedanken gleich wieder, denn der andere war verletzt und er brauchte Hilfe und nicht jemanden, der sich in solch einer Situation nicht beherrschen konnte und über ihn herfiel. „Hey, aufwachen! Hier ist es zu kalt zum ausruhen!“, tätschelte er die Wangen des Schwarzhaarigen. „Na komm schon! Zeit zum aufstehen!“, rüttelte er, als das nicht gleich half, an dessen Schultern. Wenn er nicht bald aufwachte, dann musste er sich überlegen, wie er den eindeutig größeren und schwereren Mann ins Haus bekam. Ob ein Krankenwagen wohl zu ihnen durchkommen würde, wenn er einen rief, falls der junge Mann nicht bald aufwachte? fragte sich James voller Sorge, das eben dies nicht geschehen könnte. „Aufwachen … kalt … Zeit zum aufstehen!“, drang es nur schwer zu Chris durch. Er kämpfte sich aus der Dunkelheit der Stimme entgegen und versuchte dann, auch wenn sich sein Körper vor Kälte völlig taub und kraftlos anfühlte die Augen zu öffnen. Zuerst sah er nur verschwommen, nur Konturen. Jemand kniete über ihm, rüttelte an ihm. Nach und nach wurde seine Sicht klarer und er konnte einen jungen Mann über sich ausmachen. Moosgrüne Augen, sahen besorgt zu ihm herab, weißes Haar umrahmte das herzförmige Gesicht, die Lippen des anderen formte Worte, aber er verstand nicht, war zu gebannt von dem Anblick der sich ihm bot. Ein Weihnachtsengel! dachte er und lächelte leicht. Er wollte diese Lippen zu gern küssen, die warme Haut des anderen berühren, also hob er schwerfällig einen Arm, um den Wunsch in die Tat umzusetzen. „Wie geht es dir? Tut dir was weh?“, sprach James besorgt auf den anderen ein, nachdem dieser endlich die Augen geöffnet hatte, aber der Schwarzhaarige schien nicht ganz bei sich zu sein. Lächelte irgendwie entrückt und dann griff er auch noch nach ihm, wollte ihn anscheinend zu sich herunter ziehen. „Hey! Nicht! Wir müssen erstmal ins Haus!“, hielt er das Handgelenk des anderen fest, zum Glück war er durch die Kälte noch nicht wieder so stark wie er sonst wohl sein würde! dachte James. „Wir müssen ins Haus! Es ist hier zu kalt!“, sah er den Schwarzhaarigen ernst an. Er zitterte schon vor Kälte, was der andere endlich wahr zu nehmen schien. „Du frierst!“, stellte Chris fest und begann sich gleich um seinen Retter zu sorgen. Er setzte sich auf und sah sich um, auch wenn ihm kurz dabei schwindlig wurde. „Wir sollten ins Haus gehen!“, sah er die beleuchteten Fenster hinter ihnen. James seufzte angesäuert. „Das hab ich schon die ganze Zeit gesagt!“, grummelte er, dann stand er auf, um dem Verletzten aufzuhelfen. Es brauchte zwei Anläufe bis Chris stand, dann schlang der Weißhaarige auch schon einen Arm um seine Hüfte und meinte er solle sich auf ihn stützen, da er noch nicht so sicher auf den Beinen wäre. Chris musste schmunzeln, der Andere war so zierlich und auch noch gut einen Kopf kleiner als er, dass er ihn kaum halten würde können, aber er tat ihm den gefallen, trug aber doch das meiste seines Gewichts selbst. James führte ihn in die Küche, ließ ihn sich dort erstmal auf einen der Hocker vor der Kücheninsel setzen. „Bleib einfach sitzen … ich kümmere mich nur schnell noch um dein … Rentier und dann sehe ich mir deine Beule noch mal an!“ James musste lächeln, als er daran dachte, das tatsächlich ein Rentier in seinem Garten stand. „Ruby!!! Geht es ihr gut?“, wollte Chris gleich von seinem Platz aufspringen, als er Rubys Namen hörte. Er war so gefangen gewesen von dem Anblick des Weißhaarigen, dass er gar nicht mehr an sie gedacht hatte, das versetzte ihm einen Stich, denn er liebte und sorgte sich doch eigentlich um Ruby. Später würde er zu ihr gehen und sich entschuldigen, denn er konnte das Gefühl eines schlechten Gewissens nur schwer ertragen. „Hey, sitzen bleiben!“, drückte ihn James zurück auf den Hocker. „Es geht ihr gut, sie sah nicht verletzt aus! Keine Sorge!“, beruhigte er den Schwarzhaarigen. „Es hilft jetzt nicht, wenn du rausgehst und mir da nochmal zusammenklappst! Ich kümmere mich schon um … Ruby!“, fiel ihm er Name doch wieder ein. „Ich bring sie in der Garage unter und dann sehe ich gleich nach, was wir noch so an Gemüse haben, dass bring ich ihr dann!“, mit diesen Worten ließ er den anderen kurz allein. Chris sah ihm nach, stand dann doch auf und trat an die Glastür. Es beruhigte ihn zu sehen, dass Ruby wohl augenscheinlich wirklich nicht verletzt war. Er öffnete die Tür einen Spalt und lauschte heimlich. „Schh …! Es geht ihm ganz gut! Keine Sorge!“, sprach James auf Ruby ein. „Er hat anscheinend einen wirklichen Dickschädel!“, lächelte er und streichelte dann Ruby über den Hals. Sie hatte die ganze Zeit während er versucht hatte ihr Herrchen zu wecken neben ihm gestanden, sehr unruhig und besorgt, wie James wahrgenommen hatte. „Ich kümmere mich gut um ihn, also entspann dich! Wenn er später wieder besser auf den Beinen ist, dann kommt er zu dir! Versprochen!“, griff er nach den Zügeln. „Aber jetzt musst du erstmal aus der Kälte!“, und so führte er sie in die Garage. Dort holte er eine Decke, die sie im Zweitwagen liegen hatten, dann sattelte er sie ab und legte dann die Decke über sie. „Ich hoffe so ist es angenehmer für dich!“, streichelt er sie nochmal. „Ich bring dir gleich noch was zu essen!“, schmiegte er sich kurz an das Rentier, dann ließ er sie allein, das Licht aber an. Ruby sah ihm dankbar für alles, was er für sie und Chris getan hatte nach. Sie mochte den jungen Mann mit jedem Augenblick mehr. Der Schwarzhaarige konnte kaum glauben, dass Ruby so zahm bei dem Weißhaarigen war. Normalerweise ließ sie nur ihn oder seine Schwester an sich ran und nun kam dieser junge Mann und eroberte Rubys Herz, durch seine Sanftheit und dadurch, dass er ihm so selbstlos geholfen hatte. Er setzte sich wieder auf den Hocker, bevor sein Gastgeber noch zurück kam und sich aufregte weil er nicht saß. So langsam spürte er den Schmerz der Prellungen, die Beule und einen leichten Kopfschmerz, denn endlich wurde sein Körper wieder warm, was das prickeln und stechen auf seiner Haut nur zu deutlich machte. James, kam wieder in die Küche, zog dir Tür hinter sich zu und drehte sich dann zu ihm um. „Wie geht es dir?“, wollte er dann besorgt wissen. „Ganz ok! Mir ist kalt und der Kopf schmerzt, aber es geht schon!“, erwiderte Chris. James stellte sich vor ihn und sah sich die Beule an, tastete leicht darüber. Die Berührung war so sanft, dass Chris die Augen schloss und leise seufzte. „Ich gebe dir dafür gleich einen Eisbeutel, aber vorher solltest du unter die Dusche oder in die Wanne und dich aufwärmen!“, ließ James die Hand wieder sinken. Was Chris fast ein unwilliges Murren entlockt hätte. „Das wäre wirklich nicht schlecht!“, meinte er stattdessen. „Gut, dann komm mal mit! Denkst du du kannst laufen oder willst du dich wieder auf mich stützen?“, sah er ihn fragend an. „Stützen wäre ganz gut!“, erhoffte sich Chris dadurch mehr Nähe zu dem anderen. „Ok! Dann mal los!“, brachte James den Verletzten daraufhin ins Bad. „Wanne oder Dusche?“, ließ er Chris sich auf den Wannenrand setzen. „Wanne!“, bat Chris. „Könntest du mir beim ausziehen helfen? Meine Finger sind noch etwas taub!“, was in diesem Fall sogar stimmte. James erschauerte leicht vor Erregung, bei dem Gedanken daran, nickte dann aber und schälte den anderen nach und nach aus seinen Sachen, die er zur Seite legte, um sie gleich in den Wäschetrockner zu tun, wenn der andere erstmal in der Wanne saß. Hmm … das fühlt sich so gut an! dachte der Weißhaarige, als seine Hände letztendlich unter das letzte Shirt von Chris fuhren und er die Haut des anderen berührte, dann das Shirt hochschob, damit er es ihm über den Kopf ziehen konnte. Sein Herz schlug schnell und er hätte fast gesabbert, so gut war die Figur des Schwarzhaarigen in seinen Augen. Chris genoss es ausgezogen zu werden, auch wenn James bei seinen Shorts stoppte. „So, das sollte reichen, denn Rest schaffst du sicher allein!“, meinte dieser ein wenig rot um die Nase. „Danke!“, erwiderte Chris lächelnd. „Gern geschehen! Ich komm dann gleich mit Handtüchern und ein paar Sachen meines Dad's zurück, die dir passen sollten!“, wandte sich James von ihm ab, um dessen Sachen aufzusammeln. „Ok!“, nickte Chris dankbar. „Übrigens heiße ich Christopher, eigentlich Christopher Jr., nach meinem Vater, aber alle nennen mich nur Chris!“, hielt er dem Weißhaarigen die Hand hin, der sich wieder zu ihm herum drehte. „Sehr erfreut!“, lächelte James. „Ich heiße James, aber meine Freunde nennen mich Jamie!“, ergriff er die Hand. Chris schüttelte die zarte Hand leicht, hielt sie vielleicht einen ticken zu lang, aber er war zu versunken in das Lächeln des anderen. „Bis gleich dann!“, zog James seine Hand zurück, dann ging er mit Chris Sachen aus dem Bad. Er schloss die Tür und lehnte sich anschließend mit dem Rücken daran. Sein Herz schlug Purzelbäume, dabei waren es doch nur ganz unschuldige Berührungen gewesen, die sie getauscht hatten, nicht einmal ein Kuss. Er seufzte, stieß sie dann von der Tür ab und ging runter in den Keller, um den Trockner anzustellen, während sich Chris lauwarmes Wasser einließ und wohlig seufzend in die Wanne stieg und sich entspannte. >>><<< Ihr Vater hatte schon auf sie gewartete. Er stand vor dem großen Kristallspielgel, der Mitten im Raum flach auf einem runden Unterbau lag, und sah darauf hinunter. „Irgendwie bekomme ich nur Schnee zu sehen!“, murrte er. „Vater Levander ist da, ich hab ihm schon gesagt, worum es geht!“, trat Sarah neben ihren Vater. „Gut, dann müssen wir nur noch den Spiegel dazu bringen uns zu zeigen, wo er ist.“ Levander trat näher, so dass Sarah nun genau zwischen beiden vorm Spiegel stand. „Nun gut! Lass mich mal, Vater!“, meinte sie, dann fuhr sie mit ihren Händen über die Spiegelfläche. „Zeig mir bitte Chris!“, bat sie höflich und hoffte auf ein Bild. Sie sah zuerst auch nur Schnee! „Hmm … Ich schätze da ist ein Schneesturm am toben!“, murmelte sie, doch dann erkannte sie etwas Rotes im dichten treiben. „Da!“, deutete sie auf den Punkt und zoomte näher. Ihr Bruder auf Ruby, eine Windböe und er fiel! Sie begann zu zittern vor Angst, ihr Vater ballte die Hände zu Fäusten. „Wo ist er runter gekommen?“, konnte man seiner Stimme die Sorge zu gut anmerken. „Ich weiß nicht! Ich versuch noch was rein zu kriegen!“, ihre Hände zitterten so stark, dass sie es nicht gleich schaffte. Levander legte ihr beruhigend die Hände auf die Schultern. „Du schaffst das!“, sprach er ihr Mut zu. Er konnte die Sorge, die Aufregung und Angst nur zu gut verstehen, aber die brachte ihnen nichts, sie mussten wissen wo Chris war, um ihm helfen zu können. „Danke!“, sah sie kurz zurück zu ihm, dann konzentrierte sie sich wieder auf den Spiegel. „Chris! Folge ihm!“, bat sie erneut und das nächste Bild das sie bekam war Chris, auf dem Schneehaufen ohne Bewusstsein, Ruby, die ihn versuchte zu wecken. „Wo … wo ist er?“, wollte sie wissen, aber es gab nur Schnee zusehen, keine klaren Umrisse auf der Weltkarte! Das Bild war gestört und würde wohl erst klarer, wenn der Sturm nachließ. „Zurück auf Chris!“, Wies sie an. Ihr Herz schmerzte, als sie ihn so daliegen sah. Ihr Vater war verstummt, zitterte nun wie sie vor Sorge. Er wollte seinen Sohn nicht verlieren, warum konnte sie ihn denn nicht finden, wenn er sie so dringend brauchte? fragte er sich. Das Bild änderte sich. Ein junger Mann tauchte auf. Er beruhigte Ruby, half seinem Sohn, der sich endlich wieder, nach einer Ewigkeit wie es schien, rührte. Alle im Raum atmeten erleichtert auf. Allein dafür, dass der junge Mann seinem Sohn gerettet hatte würde er ihm für immer dankbar sein! dachte Christopher. „Er lebt! Ein Glück!“, seufzte Sarah. „Für die Ortsangabe müssen wir noch warten bis der Sturm abflacht, aber wir wissen, dass ihm geholfen wird und er nicht schwer verletzt ist!“, blickte sie ihren Vater an. Dieser nickte nur. Das Bild folgte den beiden jungen Männern ins Haus, dann war wieder nur Schnee zu sehen. Sarah richtet sich auf, dann drehte sie sich um. „Mutter sollte das mit dem Sturz nicht erfahren, sie ist noch zu aufgeregt über das Fortlaufen von Chris. Sagen wir ihr einfach, dass der Spiegel noch keine Angabe über den Ort machen konnte wo ist Chris ist, was ja auch nicht gelogen ist!“, sah sie die beiden Männer bittend an. „Du hast recht!“, stimmte ihr Vater ihr zu. „Levander, sobald die Ortsangabe steht, möchte ich das ihr aufbrecht und Chris zurückbringt und überbringt dem jungen Mann meinen Dank!“ „Herr, das werden wir tun!“, verneigte sich der junge Elf, als Christopher den Raum verließ. „Danke für vorhin noch einmal!“, trat Sarah auf Levander zu. „Hab ich gern gemacht!“, rufst du nach mir, wenn du den Ort bekommst oder soll ich hier bleiben und mit dir über den Spiegel wachen?“, sah er sie fragend an. „Bleib hier, dann grüble ich nicht zu viel und vergeh nicht in Sorgen!“, bat sie. „Dann soll es so sein!“, nickte er zustimmend. Da es im Raum nichts als den Spiegel gab, ging beide zurück ins Arbeitszimmer ihres Vaters und setzten sich dort auf die kleine Couch vorm Fenster, das einen grandiosen Blick auf die Stadt frei gab. Sie rutschte näher an ihn heran, lehnte den Kopf an seine Schulter und blickte hinaus auf den Trubel in den Straßen. Er legte wie selbstverständlich einen Arm um sie und blickte genauso wie sie stumm hinaus. Stündlich würden sie nun nach dem Spiegel sehen und hoffen ein Bild, einen Ort zu erhalten. >>><<< Nachdem die Wäsche im Trockner war schnitt James für Ruby Gemüse klein, packte alles in eine große Schüssel und ging damit zu ihr herüber, um sie zu füttern. Er streichelte sie sanft wie beim letzten Mal und versicherte ihr, als sie unruhig darüber Chris nicht zu sehen hin und her tänzelte, dass es dem Schwarzhaarigen gut ginge und er bald zu ihr komme. Ruby beruhigte sich daraufhin und schmiegte ihren Kopf vorsichtig, um den jungen Mann nicht mit ihrem Geweih zu verletzen an dessen Schulter. „Du bist wirklich ein braves Mädchen!“, sprach er mit ruhiger, sanfter Stimme. „So und nun sehe ich mal wieder nach Chris! Nicht das er im Bad noch Dummheiten macht!“, grinste er leicht. Sie sah ihm kurz nach, dann begann sie zu fressen. Chris wartete derweil auf James, der ihm Handtücher und Anziehsachen bringen wollte. Er seufzte glücklich über den Umstand, dass ihm endlich wieder warm war und er auch noch so einen hübschen jungen Mann kennengelernt hatte. Schon immer hatte er eher auf die zierlichen Jungs gestanden, hatte seine ersten Erfahrungen mit einem Elfenjungen gemacht, der in seine Klasse gegangen war, aber so richtig verliebt gewesen, das war er bisher noch nicht. Aber vielleicht änderte sich das gerade, denn so angetan war er noch nie auf Anhieb von jemanden gewesen. James grüne Augen, das weiße Haar und dieses sanften Lächeln, ließen etwas in ihm unruhig flattern und sich ein warmes, wohliges Gefühl in ihm ausbreiten, wenn er ihn nur sah und wenn er ihm dann nahe kam, dann wurde das Flattern stärker, er wurde unsicher und ein wenig hilflos, wusste er doch nicht, ob James genauso wie er schwul war. James war indes im Schlafzimmer seiner Eltern, dass aber kaum genutzt wurde, waren sie doch ständig auf Geschäftsreisen. Seinen Eltern gehörte eine große Immobilienfirma und sie baute überall auf der Welt ihre unglaublichen Häuser, Einkaufszentren und so. Die meiste Zeit seiner Kindheit war er von Kindermädchen aufgezogen, seine einzige richtige konstante in seinem Leben war ihre Haushälterin Lupe gewesen, diese war dann leider, auch wenn es ihr schwergefallen war ihn zu verlassen, weil er fast wie ein Enkelsohn für sie war, zu ihrer Tochter nach Südamerika gegangen, als er 16 Jahre alt geworden war. Nun war er oft allein, kümmerte sich so gut es ging um alles und sonst kam ja auch noch die Putzhilfe und der Gärtner, denn das Anwesen seiner Eltern war nicht gerade klein. Oft fühlte er sich wirklich allein, Freunde zu finden war noch nie leicht gewesen für ihn, den die meisten hielten ihn für zu schwach und zu zierlich, um mit ihnen mithalten zu können. Daher hatte er sich meistens an die Mädchen gehalten, aber diese waren ihm mit der Zeit einfach zu mütterlich rüber gekommen und schienen ihn vor allem und jeden beschützen zu wollen, obwohl er doch ein Mann war. Zu der Zeit merkte er auch, dass er sich eher zu seinem Geschlecht hingezogen fühlte, doch nach ersten zaghaften Versuchen jemanden näher zu kommen und einer heftigen Abfuhr, hatte er sich erstmal zurück gezogen und blieb lieber für sich. Er war nun 18 Jahre alt, hatte gerade den Abschluss der Highschool hinter sich und wollte bald ans College um Literatur und Geschichte zu studieren. Er hatte sich schon immer für Bücher und Geschichte interessiert und so war es nur zu klar für ihn gewesen diesen Weg einzuschlagen. Vielleicht konnte er später als Journalist arbeiten, falls er nachdem Aufbaustudium Journalismus noch zu seinen Hauptfächer nahm oder vielleicht Verlagswissenschaften. Er wusste es noch nicht, aber das richtige würde sich sicher noch finden dachte er er und ließ daher alles in Ruhe auf sich zu kommen. Seinen Eltern war das sicher einerlei, in ihren Augen schien er wohl mehr ein Statussymbol zu sein, das zeigen sollte, das sie eine Familie waren und in der Lage ein Kind zu haben, interessiert hatten sie sich nie für ihn. Daher konnte er sich auch an kein Weihnachtsfest erinnern, an dem er nicht mit seinen Kindermädchen oder eben ganz allein gewesen war. Sie schickten Geschenke, riefen an und fragen wie es ging, wollten im Grunde aber nur hören, das es ihm gut ging und das er nicht anstellte, was sie beschämen könnte. Er konnte es ihnen noch nicht einmal krumm nehmen, waren beide doch in der höheren Gesellschaft von Eltern aufgezogen worden, denen es nicht anders ergangen war, als ihnen selbst. Darum war er auch zu froh, dass er nicht so geworden war und das er sich keine Sorgen zu machen brauchte, einmal selbst so zu eigenen Kindern sein zu können, denn er wollte keine und da er schwul war, würde es auch nie dazu kommen. Nicht das er Kinder nicht mochte, aber eigene, nein die wollte er nicht. Er schüttelte die unangenehmen Erinnerungen ab und suchte im Schrank seine Vaters nach einer dunklen Stoffhose, einem hellen Shirt und ein paar Schlappen, die er eh nie anzog. Dann holte er noch ein großes und ein mittleres Handtuch aus dem Schrank im Flur und kam dann zurück ins Bad. „So, da bin ich wieder, war nur kurz noch Ruby versorgen!“ entschuldigte er sich, als er zum Waschbecken ging und die Sachen die er auf den Arm trug ablegte. Als er sich umdrehte stand Chris schon in seiner ganzen Pracht vor der Wanne und somit vor ihm und er war wirklich … gut bestückt! gestand er sich, rot werdend ein, er versuchte den Blick abzuwenden und drehte sich daher um, um nach dem großen Handtuch zu greifen und es Chris dann reichlich zittrig rüber zu reichen. Dieser riss sich mächtig zusammen um nicht laut zu lachen, denn James war einfach zu niedlich, wie groß seine Augen doch bei seinem Anblick geworden waren und wie rot dessen Wangen. Allerdings schien ihn der Anblick nicht abzustoßen, sondern eher anzuziehen, den es fiel ihm anscheinend wirklich schwer nicht zu ihm zu sehen. Er nahm lächelnd das Handtuch an, rubbelte sich ab und wickelte es sich um die Hüften. „Danke, das ist echt nett von dir! Nicht jeder würde sich so um einen Fremden kümmern!“. meinte er dann. „Ich konnte dich ja wohl kaum da draußen lassen und ich bezweifle, dass ein Krankenwagen es hier her geschafft hätte, außerdem kommst du mir nicht wie ein geflohener Serienmörder vor, der mit einem Rentier von Stadt zu Stadt zieht und arme, alleinstehende, junge Männer meuchelt!“, grinste James, der nun wieder sichtlich entspannter war, nachdem Chris Prachtstück verhüllt war. Alleinstehend! Hmm … gut zu wissen! dachte Chris hocherfreut darüber, dass James wohl niemanden hatte den er liebte, vielleicht gab es ja doch eine Chance dem Weißhaarigen noch näher zu kommen. Hoffte er zumindest. „Serienmörder? Nein, das bin ich nicht, was aber nicht heißt, das ich … nicht gefährlich sein könnte!“, drängte er James zurück an das Waschbecken. Er legte seine Hände rechts und links neben diesem auf das Waschbecken und machte so eine Flucht vorerst unmöglich. James erschauerte, heiß rann Erregung seinen Rücken herunter. Eigentlich sollte er Angst haben dachte er, aber da war nichts als reine Neugier und sich stetig steigerndes Verlangen. Zu sanft war ihm Chris vorgekommen, als er sich um Ruby sorgte, als das er ein Triebtäter sein könnte. „Gefährlich scheinst du wirklich zu sein! Vermutlich ein Herzensbrecher, der jungen Mädchen scharenweise den Kopf verdreht!“, hüstelte James nervös. „Jungen Mädchen sicher nicht, aber jungen Männer schon eher!“, raunte Chris ihm ins Ohr. James biss sich auf die Unterlippe. Dann … dann war er wirklich schwul wie er! dachte er erfreut, dass gerade in seinem Garten so ein gut aussehender, wirklich gutgebauter, junger Mann gelandet war, der tatsächlich schwul war und genau sein Typ. Vielleicht sollte er dem Zufall oder dem Schicksal danken, falls sie sich weiter näher kamen. „Dann sollte ich wohl aufpassen, dass du meines nicht brichst!“, drückte er den Schwarzhaarigen, in dem er ihm seine Hände auf die Brust legte, von sich weg. Er lächelte dabei breit und hoffte, dass der andere den Hinweis verstand. Schien er, denn dessen Herzschlag unter seinen Hände wurde ziemlich schnell, als sei er erregt oder sehr erfreut über seine Worte. Und das war Chris auch ungemein, aber vorerst ließ er von James ab und trat einen Schritt zurück, so dass James wieder frei war. Es fröstelte Chris leicht, auch wenn er nur zu gern mit dem Spiel zwischen ihnen weiter gemacht hätte. „Am besten ziehst du dich erstmal an, ich schlüpfe auch in was bequemeres, dann mach ich uns eine Kleinigkeit und besorge endlich einen Eisbeutel für die Beule an deiner Stirn!“, nahm der Weißhaarige seine Hände von der weichen, warmen Haut des anderen, die er zu gern noch länger berührt hätte. „Einverstanden! Wir sehen uns dann gleich unten!“, stimmte er ihm zu. „Dann bis gleich!“, schlüpfte James aus dem Bad, um dann rüber in sein Zimmer zu gehen. Wow! dachte er mit klopfenden Herzen. So was erlebte man sonst nur in Romanen und nun hatte er das Live und in Farbe, hier in seinem Haus, in seinem Leben! presste er seine Hände an sein Herz. Er lächelte verträumt und ging dann zu seinem Schrank. Er entschied sich für eine weite, weiße Stoffhose und seinen smaragdgrünen, warmen Kaschmirpullover, der ihm eigentlich zu groß und dessen Ärmel zu lang waren. Dann schlüpfte er noch in ein paar warme, rutschfeste, schwarze Socken, um dann runter in die Küche zu gehen. Dort suchte er im Kühlfach nach einem Eisbeutel und legte ihn dann weiter nach vorn, damit er ihn gleich fand, wenn der andere kam. Er stellte auch ein Glas Wasser auf den Tisch und löste Aspirin gegen den Kopfschmerz den Chris sicher haben würde auf den Tisch und widmete sich dann dem Abendessen. James machte ein paar einfache Sandwiches, dazu noch zwei Gläser Saft, die er ins Wohnzimmer brachte. Dann räumte er auf, denn er mochte keine große Unordnung in seinem Haus. Chris kam leise die Treppe herunter und blieb lächelnd im Türrahmen stehen, als er James beim aufräumen beobachtete. Er erschien ihm geradezu graziös dabei, so voller Anmut, dass er am liebsten zu ihm gegangen, dessen Taille mit seinen Armen umfangen und ihn sanft auf Hals und Schulter geküsst hätte, die durch den weiten Ausschnitt des Pullovers den er trug frei zugänglich für seine Lippen gewesen wäre. Er seufzte kaum hörbar und verbot sich weiteres vordringen in den Privatbereich des anderen bis nach dem Abendessen. „Oh … da bist du ja!“, entdeckte ihn James nun. Ein erfreutes Lächeln erschien auf seinen Gesicht, als er den anderen bat sich doch zu setzen. „Das Glas ist für dich, da ist Aspirin für deinen Kopfschmerz drin!“, schob er es zu Chris herüber. Dankbar trank gleich das Glas aus und reichte es dann James, damit er es in die Spülmaschine stellen konnte. „Danke!“, war er wirklich sehr gerührt darüber, das James so gut zu ihm war. Dieser kam nun auch mit dem Eisbeutel und hielt ihn ihm an die Beule. Chris seufzte, tat es doch wirklich gut, zumal James so nah bei ihm stand, dass er dessen Geruch intensiver wahr nahm. Es war ein Hauch von Vanille und doch mit ein wenig Sandelholz versetzt! dachte er, während er die Augen schloss. „Wird es besser!“, legte James zärtlich eine Hand auf Chris Schulter, worunter dieser sofort erschauerte, vor wohl gefallen. „Hmm … ja, denke schon!“, murmelte dieser. „Das ist gut!“, erwiderte dieser mir beruhigender Stimme. Er kontrollierte, ob die Schwellung ein wenig zurück ging und nahm dann den Eisbeutel nach 10 Minuten wieder weg, um ihn wieder ins Eisfach zu legen. „Du bist zu gut zu mir!“, sah ihm Chris hinter her. „Du bist mein Gast, da muss man das doch sein!“, lächelte James. „Wenn du willst, dann sieh nach Ruby und dann komm ins Wohnzimmer zum Essen!“, schlug der Weißhaarige vor, schließlich wusste er wie sehr sich Ruby um Chris sorgte. „Ja, das ist eine gute Idee!“, stand Chris auf, er lieh sich eine Jacke von James Vater und ein paar Schuhe, dann lief er auch schon zur Garage. James setzte sich derweil wieder ins Wohnzimmer auf die Couch und versuchte zu lesen, auch wenn er sich nicht wirklich konzentrieren konnte. Chris gerade eben wieder so nah zu sein, machte ihn nervös und doch auch glücklich. Er hatte wie hypnotisiert auf dessen Lippen gestarrt, nachdem er die Augen geschlossen hatte und sich gewünscht ihn einfach zu küssen, doch er hatte sich nicht getraut. Nun verfluchte er sich dafür und hoffte auf eine weitere Gelegenheit. „Hey, mein Mädchen! Ich bin froh, dass es dir gut geht!“, begrüßte Chris Ruby. Diese wurde wieder unruhig, aber diesmal aus Freude nicht aus Sorge. Er umarmte sie kurz und streichelte dann über ihren Kopf. „Der Sturz war nicht deine Schuld!“, beruhigte er sie. „Es geht mir gut! Dank James!“, lächelte er. „Ich bin froh, dass du ihn magst, denn ich mag ihn auch! Sehr sogar, denke ich!“, gestand er ihr. „Ich weiß, ich weiß noch nicht allzu viel von ihm, aber daran kann man arbeiten! Oder was denkst du?“, sah er sie aufmerksam an. Sie nickte mit dem Kopf und er musste lächeln. „Genau auf die Antwort hatte ich gehofft!“, streichelte er diesmal ihren Hals. „Er hat wirklich gut für dich gesorgt, sah er das Futter und die Decke! Ein Grund mehr in zu mögen!“, zog er die Decke die ein wenig verrutscht war gerade. Der Schwarzhaarige blieb noch eine Weile bei Ruby, bevor er zurück ins Haus ging. Dort zog er Schuhe und Jacke aus und kam dann ins Wohnzimmer. James sah zu ihm auf meinte dann „Na, dann setzt dich und lass uns essen!“ Chris setzte sich daraufhin neben und gemeinsam begann man zu essen. Sie unterhielten sich über Gott und die Welt, merkten schnell das sie nicht immer einer Meinung waren, aber sie durch ihre Diskussionen auch neues erfuhren und ihre Ansichten ab und an änderten. Sie ergänzten sich gut und genossen es sich gemeinsam auf der Couch gemütlich zu machen, nachdem sie das Geschirr weggeräumt hatten. James traute sich sogar, sich ein wenig an Chris zu lehnen und meinte nach einer Weile „Das ist der schönste Abend seit langem! Wieso den das?“, wollte Chris wissen, der James Nähe sichtlich genoss und wie beiläufig seinen Arm um James legte und ihn enger an sich zog. „Ich bin oft allein! Meine Eltern sind ständig weg! Freunde … na ja … ich finde nicht so leicht welche!“, gestand er. „Das tut mir leid!“, seufzte Chris. Es tat ihm weh nur daran zu denken, das so ein wundervoller Mensch viel zu oft allein war, das er dann nicht lächelte, wie er es den ganzen Abend getan hatte. „Ich hab mich daran gewöhnt!“. meinte James. „Umso schöner ist es mal jemanden da zu haben, mit dem man reden kann! Wie ist das bei dir und deinen Eltern?“, wollte er wissen. „Hast du Geschwister?“, wuchs seine Neugier. „Meine Eltern lieben sich sehr und waren bzw. sind auch immer für mich und meine Schwester dagewesen. Manchmal zu sehr! Mein Vater bestimmt sehr gern und ist sehr stur, besonders was mein weiteres Leben angeht. Er will das ich ins Familiengeschäft einsteige, aber das will ich nicht. Ich bin 19 Jahre alt und möchte selbst entscheiden was ich tun will!“, erwiderte Chris. „Das würde mich wohl auch nerven! Hast du versucht ihm das klar zu machen?“, drehte sich James in Chris Armen so, dass er zu ihm hoch sehen konnte. Wir haben es alle versucht! Meine Mutter, die ich wirklich sehr liebe, meine Schwester, die auch meine beste Freundin ist und ich selbst, aber er ließ nicht mit sich reden! Darum bin ich jetzt auch eine Weile fort von zuhause! Wir brauchen Abstand, um dann in Zukunft in Ruhe zu reden!“, erwiderte Chris ernst. „Manchmal hilf das am besten!“, stimmte der Weißhaarige ihm zu. Nahm er doch an, dass Chris im einvernehmen mit seiner Familie gegangen und nicht einfach fortgelaufen war. „Was willst du den für dein weiteres Leben?“, kuschelte sich James an Chris, nicht wirklich wahrnehmend was er da tat, er fühlte sich einfach nur wohl und geborgen. „Ich möchte, wie es mein Vater damals war, aufs College, aber statt BWL möchte ich Ingenieurwissenschaft, Architektur und Maschinenbau studieren! Ich mag es an allem möglichen herum zu basteln und entwickle gerne neue Dinge, die vielleicht auch mal dem Familiengeschäft zu gute kommen könnten! Außerdem möchte ich jemanden finden, den ich lieben kann und der mich so liebt wie ich bin!“, teilte Chris seine Träume mit dem jungen Mann in seinen Armen. „Das hört sich doch gut an und ich glaube daran, dass du alles schaffen kannst was du möchtest!“, versicherte ihm James, das er an seine Träume glauben und sie verwirklichen sollte. „Ich werde mein Bestes geben, zumal ich glaube, dass zumindest der zweite Teil sich vielleicht schon bald erfüllt!“, lächelte er James zärtlich an. Er senkte den Kopf und küsste ihn ganz sanft und vorsichtig. Es war mehr ein hauch, als ein richtiger Kuss. James schloss die Augen, gab sich dem warmen Gefühl, dass sich in ihm ausbreitete, hin. „Hmm … das könnte wahrlich geschehen!“, murmelte er, dann öffnete er die Augen drückte sich etwas hoch und küsste nun seinerseits Chris. Dieser drückte ihn fester an sich und der Kuss wurde intensiver. Das Verlangen begann in ihm begann zu brennen, er wollte ihn mit Haut und Haaren, aber war James dazu bereit? Er wollte ihn nicht überfordern, zumal sie sich ja gerade erst ein paar Stunden kannten. Als der Verlangen zu stark wurde, schob er James ein wenig von sich. Dieser sah ihn mit geröteten Wangen verdutzt an. „Hab ich … hab ich was falsch gemacht?“, wurde er unsicher, kannte er sich doch nicht wirklich in den Dingen aus. „Nein … nein das ist es nicht!“, griff Chris nach eine Hand von James. „Es liegt an mir! Ich … ich will dich … dich lieben hier vor dem Kaminfeuer, aber ich glaube nicht das … das du schon soweit bist!“, malte er mit seinem Finger Kreise in James Handfläche. „Du willst mit mir … schlafen?“, wollte dieser sicher gehen, das er richtig verstand. „Ja, ja das will ich! Ich weiß wir kennen uns erst ein paar Stunden, aber … ich weiß auch nicht … ich mag dich sehr … ich glaub ich bin das erste Mal in meinem Leben wirklich verliebt und dann ist da … einfach dieses Drängen in mir. Ich war schon immer sehr … körperlich! Ich will dir nichts vormachen, es gab andere vor dir, mit denen ich ohne das Gefühle im Spiel waren geschlafen habe, aber du bist mit wichtig und ich möchte dich nicht verschrecken oder dir wehtun!“, seufzte er, weil das, was er gesagt hatte wirklich die Wahrheit war. James war gerührt, lehnte sich vor und küsste Chris sanft, dann zog er sich wieder zurück. „Ich mag dich auch sehr gern und ich … würde gerne mit dir auf … diese Art zusammen sein, aber du solltest wissen, das … das es das erste Mal für mich wäre. Vor dir hab ich zwar schon mal jemanden geküsst und ich mochte auch schon mal jemanden mehr, aber bisher hatte ich einfach kein Glück in Liebesdingen und darum … darum wärst du der erste der mit mir … schläft!“, senkte er den Kopf, weil es ihm doch ein wenig peinlich war. Chris schluckte schwer. James war noch … unberührt! Einerseits jubelte etwas in ihm, aber andererseits hatte er auch Angst, dass er dem Weißhaarigen wehtun würde. „Würde … würde es dir was ausmachen, wenn wir erst einmal nur … kuscheln und uns an den Rest langsam heran tasten würden?“, bat er Chris, den Blick noch immer gesenkt. Dieser hob das Kinn von James zärtlich an. „Ich kann warten, mir reicht das Kuscheln erst einmal und ich bin geehrt, dass du mit mir schlafen wollen würdest!“, küsste er ihn sanft. James schlang seine Arme um den Nacken von Chris und seufzte glücklich. Später lagen sie beide doch noch vor dem Kamin, allerdings kuschelten und küssten sie sich wirklich nur, genossen die Wärme und Zärtlichkeit des jeweils anderen. Sie zogen sich dabei gegenseitig aus, erkundeten sich, ging aber nie darüber hinaus. >>><<< Währenddessen waren Sarah und Levander wieder im Kristallspiegelraum und versuchten nun schon zum bestimmt x-ten Mal etwas genaueres über Chris Aufenthaltsort heraus zu finden. Die blonde, junge Frau wurde von mal zu mal frustrierter. Zwar half ihr Levanders Anwesenheit sich halbwegs zu beruhigen, aber es nervte tierisch nicht zu wissen, wie es ihrem Bruder nach dem Sturz genau ging und wo er war. „Verdammt, warum klappt das nicht!“, ballte sie die Hände zu Fäusten und trat von Spiegel weg. „Man kann nichts erzwingen, das weißt du!“, erwiderte Levander, der hinter ihr an der Tür gelehnt hatte und sie aufmerksam beobachtet hatte. Er liebte ihren Gang, das kleine aufbrausen ihres Temperaments, wenn sie mal nicht so ruhig war wie sonst. Ihr Haar kam ihm wie gesponnenes Gold vor und diese vollen Lippen luden dazu ein sie zu küssen. Wie gern hätte er dem Drang nachgegeben, aber sie war wie schon mal erwähnt eine Clause, somit so was die Prinzessin dieser Stadt und er nur ein Diener im Dienste ihres Vaters, wie konnte er da erwarten ihr ebenbürtig zu sein. Es schmerzte und er wünschte sie es wäre anders, oder er könnte über seinen Schatten springen, aber er konnte nicht, traute sich nicht, selbst nach dem Kuss nicht, von dem sie selbst sagte, dass sie ihn auch gewollt hatte. „Versuch es noch mal!“, forderte er sie auf und kam dann zum Spiegel, stellte sich neben sie und sah darauf hinab. „Also gut!“ Sie sollte es wirklich besser noch mal versuchen, bevor ihr Vater wieder auftauchte und sie löcherte, ob sie etwas heraus gefunden hatte. Sie glitt mit den Händen über den Spiegel und bat erneut um einen Ort, ein Bild ihres Bruders. Der Schneesturm schien sich gelegt zu haben, denn das Bild wurde endlich klarer. Eine Insel, die Freiheitsstatue, dann schwenkte das Bild auf das Haus des jungen Mannes, der ihrem Bruder geholfen hatte, dann hinein und …. dann wurde sie rot und verwischte das Bild. Ihr Bruder war gerade wohl ziemlich beschäftigt wie es aussah. Auch Levander hatte sich sichtlich Rot im Gesicht abgewandt. „Es scheint … scheint ihm gut zu gehen!“, rang er mit seinen Händen. Ihm war es peinlich Chris so gesehen zu haben und noch peinlicher war es ihm, das die Szene gleich darauf vor seinen Augen erneut aufgetaucht war, nur das er und … Sarah die Hauptrollen gespielt hatten. Ein Schauer der Erregung durchdrang ihn. Er versuchte sich zusammen zu reißen und meinte dann „Kannst du den Ort bestimmen?“ „Ja, … ich denke das kriege ich hin!“, rang auch sie um Fassung. Mit so was hatte sie nun wirklich nicht gerechnet und insgeheim war sie neidisch, denn das was ihr Bruder und der junge Mann hatte bzw. taten, das wollte auch sie. Sie sah zu Levander herüber, dann seufzte sie. Vielleicht sollte sie nachdem ihr Bruder zurück war endlich mal daran arbeiten Levander klar zu machen, dass sie ihn wirklich mochte und das es ihm genauso ging! Aber vorerst war ihr Bruder wichtiger. Sie rief die Weltkarte auf, gab die Daten ein und schon hatte sie den ungefähren Aufenthaltsort. Staten Island, NY. „Wir finden und bringen ihn zurück!“, sah Levander sie ernst an. Er hatte sich Haus und Ort genau eingeprägt und war sich sicher, dass diese Mission von Erfolg gekrönt sein würde. „Danke!“, nickte sie, dann verließ er den Raum. Sie sah ihm noch eine Weile nach, dann beschloss sie ihren Eltern Bescheid zu geben, dass sie den Ort kannten und sich die Sicherheitselfen auf den Weg machten. Von der Sache zwischen Chris und dem junge Mann erzählte sie erstmal nichts! Es würde sich zeigen, ob es was ernstes war oder nicht. Fortsetzung folgt ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)