Promises von lil_Scarlet (when a Shinigami becomes a Kishin) ================================================================================ Kapitel 1: Wellcome Home ------------------------ So. Hallo erstmal^^ Schön, dass Ihr soweit gekommen seid, dass ihr meine FF lesen möchtet! Ich hoffe sehr, dass euch mein, bzw. unser Fabrikat gefallen wird und dass wir viel Feedback von Euch bekommen^^ In dem Sinne viel Spaß!!! ~~~~~~~~~~~~~ Shibusen… Wellcome Home... Soll ich wirklich zu ihm gehen? Der erste Schritt, schien Tonnen zu wiegen, die Treppe zum Campus wie eine unüberwindbare Barriere. So viele Schüler. Waffen. Meister. Ihre Blicke… Argwöhnisch, verwundert, konfus. Diese verdammten Streifen! Es wird wohl nicht lange dauern, bis die ganze Schule davon redet. Und ich sag leise Scheise... warum hast du auch nicht die Hintertür genommen? Diese Haare, die Augen… Warte mal… Stein- kun. Sie lächelte dem Doktor entgegen, der mit schnellen Schritten auf sie zukam. Das weiße Haar leicht zerzaust. Die Schraube in seinem Kopf schien von Jahr zu Jahr lockerer geworden zu sein. Schon so lange her. „Kenne ich Sie nicht von irgendwo her?“ „Stein-kun…“ ein Seufzer drang von den Lippen. Der Doktor lächelte ob seiner Erkenntnis. „Endlich bist du wieder da!“ Er umarmte sie stürmisch und lachte wirr. „Shinigami-sama wird dich sehen wollen…Folge mir.“ Mit einem Lächeln schritt er voraus. Die Zweifel quollen erneut an die Oberfläche. Hoffentlich läuft alles glatt… Die Tür zum Deathroom gefolgt von einem von Guillotinen gesäumten Pfad. Lange nicht mehr dort gewesen, doch so vertraut… „Shinigami-sama! Sieh mal, wer hier ist!“ Der Schatten vor dem Spiegel drehte sich um. „Ich wollte es nicht glauben, doch du stehst vor mir…“ Drei Teams rannten den Pfad hinunter. Wer war das?! Wer zum Henker ist das?! Die Stimme, die Maske… der Kinder wegen. Irgendwie liebenswert. „Scary-chan!“ Er breitete die Arme mit den Kastenhänden aus und ließ durch die Maske ein Lächeln erkennen. Keine Reaktion. Nur ein unverwandter Blick. „Hi, Dad.“ … Das ist nicht wahr… „Kido-kun?“ der Angesprochene rührte sich nicht. Die Knie wurden ihm weich. Liz und Patty griffen nach seinen Armen, er war kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren. „Kido! Reiß dich zusammen!“ „Wer ist das, Shinigami-sama?“ Maka trat verlegen vor. „Genau, ich will sofort wissen, wer mir hier das Rampenlicht klaut!“ „… Sie ist hübsch, findet ihr nicht? ...“ flüsterte die Ninjawaffe. „Darf ich vorstellen, meine ältere Tochter Scary-chan!“ Aus, vorbei. Sein Laben hatte keinen Sinn mehr. Er hatte lange verdrängt dass er eine Schwester hatte. Und das schlimmste… die Haare! Symmetrisch! ... ihm wurde schwarz vor Augen. Nachdem der alte Shinigami es dann schließlich bewerkstelligen konnte, seine neugierigen und zum Teil furchtbar aufdringlichen Schüler inklusive ihrem bewusstlosen Brüderchen und Dr. Stein hinauszubefördern, lies er seiner Freude über Scarys Besuch freien Lauf. „Oh, Scary-chan! Ich habe dich ja so vermisst! Ist es dir auch gut gegangen? Meine Güte, du hast dich wirklich gemacht in all den Jahren, wie hübsch du geworden bist! und du siehst deiner Mutter so ähnlich!“ Der Shinigami schloss seine verlorene Tochter in die Arme und wirbelte sie jubelnd durch den Raum. „Dad, lass den Quatsch.“ „Entschuldige.“ Shinigami fasste sich. „Also? Was hast du auf dem Herzen, Liebes?“ Scary seufzte und ließ sich auf die Stufen vor dem Podest plumpsen. „Es ist kompliziert…“ Hiro wartete schon eine Weile vor der Tür zum Deathroom. Die Hände in den Hosentaschen lässig an die Wand gelehnt. Doch ein Funkeln in seinen Augen ließ sich nicht ignorieren wenn man ihn sah. Plötzlich flog die Tür auf und sechs Minderjährige rauschten mit dem Elan eines D-Zuges an ihm vorbei. „Die Hexe gehört mir!“ schrie einer von ihnen. Mehr bekam Hiro nicht mit da sie gefolgt von einer opulenten Staubwolke bereits um die nächste Ecke verschwunden waren. Quietschend fiel die Tür zurück ins Schloss. Keine Scary. Auch gut. Er stieß sich von der Wand ab und schlenderte den Korridor entlang. Scary hatte nicht übertrieben, als sie die Schule ihres Vaters als überdimensionales architektonisches Kapitalverbrechen beschrieben hatte. Es war tatsächlich recht übertrieben. Geistesabwesend sah er zum Fenster hinaus und beobachtete die Schüler die den nachmittäglichen Sonnenschein im Park genossen. Es war eindeutig viel zu warm. Hiro war ein Kind des Nordens und der Eiswüste. Kein Wunder dass er sich in den wärmeren Breitengraden von Death-City unwohl fühlte. In Gedanken an den glitzernden Schnee seiner Heimat versunken, stieß er mit einer jungen Frau zusammen, die ihn aus einem verwirrten Auge –das andere war von einer Augenklappe verdeckt- ansah, die Unterlagen ignorierend, die sie eben vor Schreck hatte fallen lassen. „Entschuldigen sie bitte, ich habe nicht aufgepasst.“ Ein peinlicher Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen, als sie sich nach den auf dem Boden verteilten Dokumenten bückte. „Ich habe auch nicht aufgepasst, tut mir leid.“ Hiro half ihr beim Aufsammeln und drückte ihr die Akten mit einem Lächeln in die Hand. „Äh, ich habe sie hier noch nie gesehen, sind sie neu hier?“ „Könnte man so sagen.“ Er grinste. „Ah, gut. Ich muss dann zum Lehrerzimmer. Bis dann.“ Sie drehte sich um und ging mit ihren Mappen im Arm den linken Korridor hinunter. Und hier laufen extrem schräge Leute herum, stellte er heute zum widerholten Male fest. Nach rechts ging ein kleiner Gang ab, der aufgrund der Tageszeit nur schwach durch die Fenster beleuchtet wurde. Dort an der Tür hatte er doch eben etwas blitzen sehen. Möglichst beiläufig trat er in den Halbschatten und bückte sich nach dem metallenen Gegenstand, der hlab unter der geschlossenen Tür hervorragte –und schnitt sich gewaltig in den Finger. „Au! Verflixt! Was zum?“ Er leckte das Blut ab und sah sich den Schnitt an. „Au.“, wiederholte er und widmete sich wieder dem Gegenstand. Ein Skalpell. Diesmal deutlich vorsichtiger zog Hiro es unter der Tür hervor und hob es auf. Ein kleines rotes Rinnsal zog sich die Klinge entlang und lies seine Mundwinkel zucken. Vorsichtig wischte er es an seiner Hose ab und steckte es zu seinem Wurfmesser in die Gürteltasche. Man soll ja nichts verkommen lassen… Die große Uhr im Hauptkorridor lies Hiro stutzen. Scary war nun schon fast eine Stunde da drin bei ihrem Dad. „Es dauert nicht lange.“, hatte sie gemeint. „Lange“ war in dem Fall wohl ein recht dehnbarer Zeitbegriff. Leise seufzend ging er zurück zum Deathroom und lehnte sich wieder an die Wand. Hiro schloss die Augen und versank in Gedanken, als ihn plötzlich ein leises Klimpern aufhorchen lies. Am Treppenabsatz, etwa 20 Meter entfernt, hatte es sich jemand zur Aufgabe gemacht, die Wandleuchter zu putzen. Ein recht komischer Jemand, wie er bemerkte. Um das halblange Rote Haar hatte er sich ein weißes Tüchlein gebunden und sich nicht mal die Mühe gemacht, sein Sakko, geschweige denn seine Krawatte auszuziehen –und er murmelte aus zusammengebissenen Zähnen stetig vor sich hin. Zu beschäftigt mit sich selbst, als mit den Wandleuchtern, um Hiro zu bemerken. Dieser beschloss, einfach zu warten und sich in der Zwischenzeit mit seiner neusten Errungenschaft zu beschäftigen. Er zückte das glänzende Operationsbesteck und drehte es spielerisch in einer Hand hin und her. Sie konnte ja wohl kaum ewig dort drin bleiben. Als wäre sein stummer Protest erhört worden, ging beinah im selben Moment die Tür auf und eine junge Frau mit zwei gestreiften Haarsträhnen trat heraus. Scary seufzte tief. „Na, wie ist es gelaufen?“, grinste Hiro und stieß sich von der Wand ab. „Hab ich dir nicht gesagt, dass du besser draußen wartest?“ „Mir war langweilig.“, quengelte er und verschränkte unauffällig die Arme hinter dem Rücken. Scary verdrehte leicht die Augen und setzte sich in bewegung. „Wie auch immer. Wir sollten uns besser unauffällig verhalten wenn wir hier heil wieder rauskommen wollen. Dad weiß, dass ich dich mitgebracht habe.“ „Und deswegen bist du so lange da drin gewesen?“, fragte Hiro skeptisch. Sie lies demotiviert den Kopf hängen. „weißt du, was passiert, wenn man ewig und drei Tage nicht zu Hause war?“ Hiro sah sie abwartend an. „Papi will alles wissen. ALLES.“ „Wirklich alles?“, fragte Hiro nach. „Ok, fast alles. Die Kämpfe hab ich dick runtergespielt und das Kapitel im Norden leicht umgeschrieben.“ „Umbeschrieben?“ Da es sich um das Kapitel handelte, indem Hiro eine Hauptrolle besetzte, reichte ihm ein „Umgeschrieben“ natürlich überhaupt nicht. „Ich erzähl dir nachher alles in Ruhe. Komm, ich zeig dir, wo wir wohnen.“ Scary lächelte und zog ihn an der Hand zur Haupttreppe. Hiro zuckte zusammen. Sie hatte den Schnitt erwischt, der darauf wieder zu bluten begann. „Hiro?“ Sie zückte ihr Taschentuch um die Blutung zu stillen. „Was hast du denn da schon wieder angestellt?“ Hiro sah bewusst in eine andere Richtung. „Ich hab mich geschnitten, das sieht man doch.“ „Geschnitten. Oh, Zufall.“ Sie besah sich den langen Schnitt an seinem Finger etwas genauer und brauchte nicht mehr zu fragen, woran er sich geschnitten hatte. Das war eindeutig. „Sag mal, Hiro-chan, was versteckst du da eigentlich die ganze zeit hinter deinem Rücken?“ „Gar nichts.“ Hiro setzte ein unschuldiges Lächeln auf und versuchte, das Skalpell unauffällig zurück in die Gürteltasche gleiten zu lassen, als Scary hinter ihn griff und ihm das Skalpell wegnahm. „Wusst ichs doch. Wo hast du das her?“ „Gibs zurück!“ Er nahm es ihr aus der Hand. „Ich habs gefunden, jetzt ist es meins.“ „Du hast es nicht zufällig vor Steins Labor gefunden oder?“ „Stein…?“ Hiro erinnerte sich. An der Tür zum Labor stand ein Namensschild “Dr. Franken Stein“ „Äh…Doch. Aber wenn er sowas schönes rumliegen lässt…“ „Bring es besser zurück. Bei seinen Skalpellen ist Stein recht…naja… empfindlich.“ Hiro steckte das Skalpell demonstrativ in seine Tasche. „Ich will aber nicht.“ Scary seufzte. „Fein, aber dann lass dich nicht von ihm damit erwischen, sonst kann ich für nichts garantieren. Ich weiß wovon ich rede, wir haben mal zusammen studiert.“ Sie zwinkerte spielerisch und ging weiter. „Scary?“ „Was denn?“ „Wann können wir hier wieder weg?“ Hiro stand etwas verunsichert da, als er ich diese Frage stellte. „Ich weiß es nicht, Hiro-chan. Aber ich verspreche dir, nur so lange, wie es wirklich sein muss.“ „Ok… Ich will mich noch ein bisschen umsehen und dann will ich raus aus diesem Schandfleck von Architektur.“ Scary musste lachen. „Und wohin?“ „Was weiß ich? Zeig mir doch Death-City heute Abend.“ „Wenn du willst, gerne.“ „Gut, dann bei Sonnenuntergang am Haupttor.“ Er drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und war beinahe im selben Augenblick auch schon verschwunden. „Sowas…“ Sie tat es mit einem Schulterzucken ab und ging zur Treppe. „Scary? Bist du das wirklich?“ Sie wand den Kopf und entdeckte ihre alte Klassenkameradin wieder. Die Zeit… „Hey Marie!“ Die beiden umarmten sich. „Schön, dass du wieder da bist!“ „Das hab ich heute schon öfter zu hören bekommen.“ Scary lächelte verlegen. „Weiß Stein schon, dass du da bist?“ „Klar. Wer hat mich denn gleich zu Dad geschleift?“ Marie kicherte. „Ich habe heute Nachmittag noch Unterricht. Komm doch danach auf einen Tee zu mir. Ich muss dir so viel erzählen und ich will alles über deine Reisen wissen.“ „Marie, das ist sehr lieb, aber ich bin ja gerade erst angekommen und muss mich erst noch wieder einleben. Außerdem bin ich ziemlich fertig. Nimm‘ s mir bitte nicht krumm.“ Marie schüttelte verlegen den Kopf. „Aber nein.“ Was hatte sie erwartet? Scary war jahrelang unterwegs gewesen, und das weiß Gott wo. „Wie wärs mit morgen?“, schlug Scary vor. „Sehr gern.“ „Gut dann sehn wir uns morgen, denke ich. Ich verzieh mich noch in die Bibliothek sobald ich mich im Turmzimmer breitgemacht hab. Ich muss einiges aufholen, was ich verpasst habe und ein paar Informationen überprüfen, die ich gesammelt hab.“ „Dann bis morgen. Viel Erfolg, Scary!“ „Danke!“ Scary winkte zum Abschied, als sie die Stufen hinaufsprang. Die Taschen wurden schon hochgebracht, hatte Dad gesagt. „Nein.“ Frustriert schmiss sie das Buch auf den Haufen mit unnützer Lektüre. „Irgendwo in dieser gottverdammten Bibliothek muss es doch etwas Brauchbares geben.“ Sie schlug ein weiteres Buch auf, das vielversprechend im Regal gestanden hatte. „Nein.“ … „Nein… Nein… Nein…“ Ein Buch nachdem anderen segelte auf den mittlerweile beachtlichen Stapel. „Verdammt, das darf doch nicht…na wer sagt‘ s denn, da haben wir ja was.“ Sie klemmte sich das Buch unter den Arm und rutschte die Leiter am Bücherregal hinunter. Unten angekommen schnappte sie sich ihre Aufzeichnungen und lief die Treppe zur Galerie hinunter um sich an einem der hinteren Schreibtische breit zu machen. Kaum hatte sie die Lampe darauf angeknipst und das Buch aufgeschlagen, ließ eine leichte Erschütterung das Licht flackern. Scary lies sich davon nicht weiter stören. Schon zu ihrer Schulzeit hatten es die Praxisstunden, in denen der Nahkampf geübt wurde, in sich gehabt. Sie schlug ihre entsprechenden Notizen auf und begann zu lesen. Wenn sie hier ihre Rechercheergebnisse vervollständigen konnte, wäre das ewige Gerenne endlich vorbei. Und was die Vergangenheit betraf… Sie schüttelte die Gedanken aus ihrem Kopf. Dafür hast du jetzt keine Zeit, Scary!, schalt sie sich. Eine weitere, heftigere Erschütterung folgte. Sie überflog die einzelnen Kapitel und blieb an einer Stelle hängen, mit der sie sich genauer befassen wollte, als die Nächste Erschütterung das Buch vom Tisch schmetterte. Holla, die Waldfee. Die lassen ‘s ganz schön krachen. Ächzend bückte sie sich nach dem Buch und wurde von einem kleineren Erdbeben vom Stuhl geschmissen. „Autsch! Wie sagt man da? Locker vom Hocker, Cool vom Stuhl…“ Beim nächsten Schlag näherten wir uns bereits einer gefühlten 6,8 auf der Richterskala. „Was zur Hölle? Das kann doch bald kein Unterricht mehr sein. Wie soll man bei dem Radau denn bitte auch nur halbwegs arbeiten können?“ Im selben Moment flog die Tür auf. „Scary! Komm schnell!“ „Du liebe Güte, Marie, was ist denn los?“ Scary stand auf und legte das Buch zurück auf den Schreibtisch. „Was geht denn da draußen ab?“ „Stein, er…“ Marie keuchte, sie musste den ganzen Weg hierher gerannt sein. „Er flippt total aus! Wie ein Irrer ist er plötzlich auf ihn los und…“ „Auf WEN los?“, fragte Scary mit einer bösen Vorahnung. „Er war eh schon so aufgelöst, weil eine kleine Explosion in seinem Labor heute seine Skalpelle in alle Winde verstreut hat. Plötzlich ist er ganz still geworden und hat angefangen wie Wahnsinnig zu grinsen und dann ist er auf diesen Typen mit dem Skalpell los!“ Wahnsinnig, Typ, Skalpell. Diese drei Begriffe in einem Satz ließen sie kurzzeitig zu Eis erstarren. „Scheiße!“ Scary rannte durch die Tür und zog Marie mit sich. Aus der Ferne hörte man dumpfe Schläge, Kettenrasseln und das Geräusch von aufeinanderprallendem Metall. Untermalt von wirrem Gelächter wirkte die Szene irgendwie unwirklich. Stein lachte schief. „Ich werde dich sezieren, verlass dich drauf!“ Scary kam an der Empore zum Hof schlitternd zum stehen und sah auf die Kampfszene herab. Dicht gefolgt von Marie. Ich hab ihn gewarnt… Ich hab‘s gewusst, das geht schief! Im nächsten Moment materialisierte Hiro eine Kette mit einer schwarzen Kristallklinge an ihrem Ende und warf sie nach Stein, dessen Kittel dabei erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nur mit einem Skalpell bewaffnet schien er benachteiligt, aber geschwindigkeitstechnisch stand er Hiro in nichts nach. Er schnellte auf ihn zu und rammte ihm sein Soulthreat mitten in die Magengrube. Hiro keuchte; legte den Kopf zur Seite und lies sein Genick knacken als wäre nichts gewesen. „Kya, du hast ganz schönen Wumms drauf.“ Stein begann plötzlich, zu grinsen, wie besessen und ging mit dem Skalpell erneut zum Angriff über. Er konnte einen gewissen Grad an Sympathie zu seinem Gegner nicht ignorieren. Der Wahnsinn war beiden gleichermaßen auferlegt worden und machte sie einander ebenbürtig. Er mochte ihn…irgendwie. Hiro lies die Finger seiner Rechten knacken und schnellte Stein entgegen, nur um ihn ins Leere laufen zu lassen. Er packte seinen Gegner am Kragen und biss sich mit wirrem Gekicher in dessen Schulter fest, bis sich das Blut durch den weißen Kittel abzeichnete. Wie gesagt. Er mochte ihn aber er wollte den Langhaarigen um jeden Preis sezieren. Diese Wellenlänge war einfach zu faszinierend. Ein weiterer Schlagabtausch folgte. Hiro nutzte die entstehende Lücke in Steins Verteidigung um ihm mit einem gezielten Wurf die Kette um die Handgelenke zu wickeln und sie ihm ins eigene Gesicht schnalzen zu lassen, dass seine Nase zu bluten begann. Desweiteren waren seine Fähigkeiten als Waffe bemerkenswert, wie Stein eingestehen musste. Die Veränderung beider Wellenlängen lies Scarys Nackenhärchen in die Senkrechte schnellen. „Marie“, Begann sie ruhig. „Du packst dir Stein und ich kümmere mich um Hiro. Du bist die einzige, die ihn jetzt zurückholen kann. Sonst passiert vielleicht noch was Schlimmes.“ Marie blinzelte verwirrt ihr Gegenüber an. „Du kennst den Typ?“ „Das ist jetzt egal! Los!“ Scary sprang die letzten Stufen hinab und drängte sich durch den Mob von Schülern, der sich um die beiden Kontrahenten in entsprechendem Sicherheitsabstand versammelt hatte. Stein konterte Hiros nächsten Schlag mit einem weiteren Soulthreat nur um danach die Kette um die Füße gewickelt zu bekommen und den Boden unter sich zu verlieren. Was Scary im nächsten Moment sah, ließ ihr das Blut spürbar in den Adern gefrieren: Sein linkes Auge, unter dem sich ein prägnantes Mal über seine Wange zeichnete. Die Pupille. Sie hatte sich in die Länge gezogen und innerhalb der Iris quergestellt. Nicht gut! Gar nicht gut! Sie sah zu Marie, die es inzwischen an Steins Flanke geschafft hatte. „Also los! Egal was passiert, halt ihn unten und lass dich nicht von ihm erwischen! Eins. Zwei. Drei!“ Fast synchron sprangen die beiden jungen Frauen auf den Kampfplatz und stürzten sich auf die Rasenden. „Hiro, komm wieder runter!“ Hiro fluchte röchelnd, als Scary ihn in den Schwitzkasten bekam und schlug mit dem scharfen Ende der Kette nach ihr. Sie wich geschickt aus und blockte die Kette, sodass sie sich um ihren Unterarm wickelte ohne sie zu verletzen. Den anderen Arm drehte sie ihm in einem schmerzhaften Winkel auf den Rücken. „Ganz ruhig.“ Sie versuchte, ihrer Stimme jede Anspannung zu nehmen. Das wirre Kichern verstummte und sein Grinsen erstarb. Als sich seine Pupille wieder normalisiert hatte, stöhnte er auf und ging in die Knie. Scary ließ langsam locker und sank neben ihn. Die Kette dematerialisierte sich und wurde wieder zu seinem linken Arm. Er drehte erschöpft den Kopf halb zu ihr. „Scary, was soll das?“ „Du hattest einen Aussetzer. Das soll das.“ Scary ließ ihn endgültig los. Hiro stützte sich schwer atmend auf den Boden. Und hielt sich den Bauch. „Ich blute… warum? Was war los?“ Vorsichtig, um ihn nicht zu verletzen, legte sie eine Hand auf seine Schulter. „Du hattest einen Anfall und ihr beide seid aufeinander losgegangen.“ „Scary?“ Er sah verwirrt zu ihr hoch. „Warum ist mir so schwindlig?“ „Lass mal sehen.“ Sie rückte ein Stück näher an ihn heran, hob sein Kinn an und besah sich die vielen Kratzer auf seiner Haut und die Wunde an seiner Schläfe. „Du hast ordentlich was am Kopf abbekommen aber sonst hast du anscheinend nur Prellungen und Kratzer.“ Er lachte erschöpft. „Der Kerl hat was drauf.“ Hiro versuchte aufzustehen. Seine Knie zitterten und er schwankte gefährlich. „Der hat wirklich was drauf.“, murmelte er und hielt sich den Bauch. „Können wir woandershin? Ich hab erstmal genug von diesem Irrenhaus.“ „Du bist mir ein Held.“ Scary zog sich resignierend Hiros Arm um die Schulter um ihn zu stützen. „Besser so?“ Er seufzte und lehnte sich leicht gegen sie. „Ja, danke. Der Kerl ist echt gaga… Ich mag ihn…“ Er sah Scary müde an. „Danke, dass du mich zurückgeholt hast.“ Sie lächelte aufmunternd. –froh, dass der ganze Spuk nun vorbei war. „Wofür hast du mich denn?“ Im Hintergrund hatte sich Shinigami-sama bereits in Szene gesetzt und schwebte seiner Tochter durch die lichter werdende Masse entgegen. „Was ist hier los, Scary?“ Die Angesprochene zuckte zusammen und sagte leise: „Scheise“ (das weiche S ist Absicht! XD) Oh Gott, Daddy‘ s here, schnellte es Hiro durch den Kopf. Scary drehte sich vorsichtig mit Hiro um und setzte ein möglichst unschuldiges Lächeln auf. „Hi, Dad.“ „Also?“, fragte Shinigami argwöhnisch, „Wer ist das und was ist hier vorgefallen?“ „Äh,“ begann Scary, „Also weißt du…“ „Hallo, Sir. Ist mir ein Außerordentliches Vergnügen. Kyä.“, platzte Hiro plötzlich heraus. Scary rammte ihm den Ellenbogen den Umständen entsprechend liebevoll in die Seite. „Halt blos die Klappe! Machs nicht schlimmer als es eh schon ist!“, zischte sie. „Schon gut.“ Etwas entnervt zog der Shinigami die Braue hoch. „Also, Dad, ich hatte ja bereits erwähnt dass ich jemanden mitgebracht habe... und dass…“ -sie besann sich auf ihre Ausführungen zuvor im Deathroom über Wellenlängenschwankungen, etc.- „Also, ich darf vorstellen: Mad Hiro. Und wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich muss mich um einen Verletzten kümmern.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte sie sich wieder um und brachte Hiro zur Treppe. „Ich bring dich hoch und schau mir erst mal deine Blessuren an, ja?“ Hiro nickte. „In Ordnung. Ist ja ein richtiger Freudenspender, dein alter Herr.“, flüsterte er. „Sag das blos nicht zu laut.“ Währenddessen blieb der alte Shinigami konfus zurück und murmelte vor sich hin.“…Mit dem Jungen stimmt aber reichlich weniger, als du mir beschrieben hast…“ Auf der Treppe fuhr Hiro zusammen vor Schmerzen. „Verdammt, was hat der angestellt?“ „Der Idiot hat deine Wellenlänge noch mehr durcheinandergebracht, als sie es eh schon war. Vermutlich war das auch der Auslöser für deinen Anfall.“, vermutete Scary und stützte ihn etwas mehr. „Wie? Sowas kann der? Sag mal, der ist hier anscheinend ein ganz hohes Tier.“ „Jaja, der liebe Franken Stein.“, sie erinnerte sich zurück an ihre Schul-und Studienzeit. „Er war schon immer ein bisschen durchgeknallt mit seiner Seziererei und so. Wir haben uns immer gut verstanden und sogar eine Zeit lang zusammen Medizin studiert.“ „Aber der ist doch total gaga. Warum lässt man ihn dann hier frei wirken? Ich meine ein bisschen durchgeknallt ist ja wohl untertrieben.“ „Er ist Sensei hier und leitet als Arzt die Krankenstation. Normalerweise tickt er allerdings auch nicht so aus. Das ist wirklich merkwürdig.“ Endlich oben angekommen stieß Scary die Zimmertür auf und half Hiro ins Bett. „MIAAAAAAAAAU“ Gerade halbwegs entspannt schreckte der Invalide hoch und starrte die Katze mit dem Hexenhut an, die auf der Fensterbank saß. „Meine Güte, du hast eine Katze?“ Scary blinzelte das unschuldig dasitzende Kätzchen überlegend an. „Äh, nein, habe ich nicht… Blair, was hast du hier drin zu suchen?“ Die Katze streckte sich und maunzte. „Mir war langweilig.“ Im eleganten Sprung von der Fensterbank verwandelte sie sich in ihre hübsche Menschengestalt. „Scary, du warst lange nicht mehr hier…“ „Ich weiß.“ Hiro stöhnte auf und zeigte fast panisch auf Blair. „Eine Hexe! Mach sie kaputt!“ Ihm lief bereits das Wasser im Munde zusammen, bei der Aussicht auf eine Hexenseele. „Nein, sie ist ein Neko.“ „…meine Hexenseele… oh…Achso… Hä?“ „Ein Neko mit ein bisschen zu viel Magie.“, erklärte Scary und drückte ihn sanft zurück aufs Bett. „Leg dich lieber hin, sonst tust du dir am Ende noch selber weh.“ „Nagut.“, grummelte er. „Und ich hatte mich schon auf eine Hexenseele gefreut…jam.“ „Du bist auf Diät, schon vergessen?“, erinnerte sie ihn, worauf sie ein leises Knurren kassierte. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich die Gelegenheit auf eine Hexe verstreichen lasse. Wer hätte sie denn sonst bekommen sollen? Etwa dein bescheuerter Bruder?“ Ohne es zu wollen, hatte das irgendwie gesessen. Bescheuerter Bruder… „Keine Panik, der hat noch nicht genug Kishineier im Magazin und außerdem braucht er zwei.“ Hiro knurrte wieder. „Und wer… ach egal.“ Beleidigt drehte er den beiden den Rücken zu.“ Blair, die bisweilen schweigend zugehört hatte, lies wieder ein Maunzen verlauten und setzte sich aufs Bett um ihn zu beschnuppern. „Wer ist das denn, Scary? Er ist süß.“ „Das ist Mad Hiro und er hat sich eben mit Stein geprügelt.“, erklärte sie und holte Verbandszeug aus einem Wandschrank. „Mit Stein-kun?“ Sie tippte ihn vorsichtig an. „Und er lebt noch… das ist beeindruckend.“ Scary lachte leise. „Immerhin hat er mindestens genauso einen Dickschädel, wie der gute Doktor.“ „Redet ihr über mich?“ Er drehte sich wieder auf den Rücken, bekam plötzlich große Augen und Nasenbluten. Ausschnitt… Scary schlug sich im Affekt die Hand vor die Stirn. „Männer…“ „Wenn sie mir ihre Brüste direkt ins Gesicht hält.“, verteidigte sich Hiro dürftig. „Dann guck nicht hin, wenn es dir nicht passt.“ Sie stemmte eine Hand in die Hüfte und legte das Verbandszeug auf den Nachttisch. „Miau, der ist ja fast noch süßer als Soul.“ „…Vor allem ist er ein gutes Stück älter.“, bemerkte Scary mit hochgezogener Braue. „Ich hol mal eben etwas Wasser und einen sauberen Lappen.“, sagte sie schließlich und huschte ohne Umschweife hinaus. Blair grinste und hüpfte nun gänzlich zu Hiro aufs Bett. „Hiro-kun?“ Er machte die Augen einen Spalt breit auf. „Hm?“ „Was kannst du denn so alles?“ fragte sie auf ihre kindliche Art. „Äh…“ Die Weapon zeigte sich für einen etwas länger andauernden Augenblick von Blairs Dekolletee abgelenkt und materialisierte schließlich wieder die Kette aus seinem linken Arm. „Das hier zum Beispiel.“ Begeistert klatschte das Neko in die Hände. „Toll! Und was noch?“ „Ähm.“ Hiro besann sich. „Warum eigentlich?“ Scary hatte unterdes einen sauberen Lappen und eine Schüssel frisches Wasser aus dem Krankenflügel organisiert, als sie im Hauptkorridor erneut auf Marie traf. „Wie geht es Stein?“ „Er ist fiebrig.“, meinte die Weapon seufzend.“ Als hätte ihn der Wahnsinn in Persona gepackt… und ich hatte gehofft, das wäre vorbei, jetzt, wo Asura nicht mehr ist.“ Scary schluckte ihr schlechtes Gewissen hinunter und legte Marie mit aufmunternder Mine eine Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen, der wird schon wieder. Etwas Ruhe und eine Zigarette und er steht wieder Senkrecht.“ Marie lächelte sanft. „Wenn du das sagst…“ „Das tu ich. Tut mir leid ich muss los, mich um Hiro kümmern. Der hat einiges abgekriegt, außerdem hab ich ihn grade notgedrungen mit Blair allein gelassen.“ Marie stutzte wissentlich Blairs Wirkung auf das andere Geschlecht. „Bis nachher!“ so schnell es die volle Schale zuließ, flitzte die junge Shinigami die Treppe hinauf. „Komm doch bitte mit mir mit. Miau. Bitte bitte bitte.“ In ihrem Übereifer, Hiro dazu zu bewegen, ihre Weapon zu werden, drückte sie ihm – ob nun Absicht oder nicht, sei dahingestellt – ihre vollen Brüste ins Gesicht. Dieser fuchtelte nach Luft schnappend mit den Armen. „Hmm hmhm hmhm hmmmm hmmmmmmmmmm!“ „Was sagst du?“ Scary drückte mit dem Rücken voran die Tür auf. „So, da bin ich wie-„ Ihr fiel beinahe die Schüssel aus der Hand. „-der…“ „If kniebe keime uft meh!“, kam es gedämpft aus Blairs Dekolletee. „WAS ZUR HÖLLE GEHT DENN HIER AB???“ „Scawwy! Hmmm“, endlich schaffte er es, Blair wegzudrücken und holte erleichtert Luft. „Kannst du bitte diese besessene Katze zurückpfeifen?“ Scary stand unverändert in der Tür mit gefährlich zuckender Augenbraue. „Blair, Liebes, warum gehst du nicht zu Sid und holst dir bei ihm ein Schälchen Milch, hm?“ Hinter dieser zuckersüßen Frage verbarg sich eindeutig ein instabiler Aggressionspegel. Blair maunzte fragend und ließ von Hiro ab, um sich in eine Katze zu verwandeln und sich genüsslich das Pfötchen zu lecken. „Das war kein Vorschlag, Neko.“ Plötzlich züngelte ein kleines blaues Flämmchen an ihrem Schwanzende. Blair kreischte und sprang Richtung Tür. „Ist ja schon gut!“ Die Flamme verpuffte sich und Scary öffnete dem kratzbuckelnden Mietz mit einer freien Hand die Tür, um sie danach lautstark zufallen zu lassen. „Das war fies… und lustig.“ „Ich hab ihr nur einen kleinen Schock eingejagt. Ihr Pelz ist nicht mal angesengt.“ „Scary, das ist das reinste Irrenhaus hier.“, stellte Hiro mit leidendem Unterton erneut fest. Nach einer etwas längeren Pause, in der die Shinigami die Schale abgestellt und den Lappen eingetaucht hatte, meldete sich Hiro erneut zu Wort. „Scaaaaaary?“ „Hm?“ „Warum bist du eben eigentlich so ausgetickt?“ „Ausgetickt?“, perplex drehte sie sich zu ihm um. „Ich bin doch nicht ausgetickt, wo denkst du hin?“ Er sah Scary abschätzend an. „Äh, doch. Deine Braue hat so gezuckt. Ich meine, Blair ist zwar furchtbar nervig, und mindestens genauso bescheuert, wie die anderen, aber…“ „Hätte ich draußen bleiben und euch beide weitermachen lassen sollen?“, fuhr sie ihm leicht genervt ins Wort und setzte sich mit etwas Desinfektionsmittel und dem Lappen in der Schüssel bewaffnet auf die Bettkante. „Nein, aber warum flippst du so aus?“ Scary stöhnte und fuchtelte gestikulierend mit dem nassen Lappen herum. „Wie würdest du denn reagieren bitte?“ Vorsichtig nahm sie ihm den blutverschmierten Schal ab. Hiro lachte kurz. „Ich würd euch beiden gern zugucken. Kya.“ Darauf bekam er den Lappen ins Gesicht geklatscht. „Hey!“ Ohne sich von seinen Protesten stören zu lassen, öffnete sie nacheinander die Schnallen an seiner Weste. „Naja, egal…“, meinte er schließlich kapitulierend. „ Der Stein ist ja echt übel. Der hat immer irgendwas in meinen Bauch gehämmert, das tat echt weh…“ „Ach, was.“ „Was war das?“ Er sah seine Pflegerin fragend an. „Was?“ „Na das, was er mir in den Körper gejagt hat.“ „Seine eigene Wellenlänge. Das ist eine seiner Techniken.“ „Aua…“, Hiro erinnerte sich schmerzlich zurück. „Können Weapons sowas auch lernen?“ „Das müsste ich Stein fragen.“ Vorsichtig machte sich Scary an den ersten Hemdknopf. „Aber ich denke, die Technik hat er so sehr personalisiert, dass das schwierig wird.“ Hiro knurrte leise und machte die Augen zu. „Ich bin müde.“ „Glaub ich dir.“ Als sie gerade den Lappen ins warme Wasser tauchte, um seine Wunden zu reinigen, sah er sie wieder an. „Scary… Ich mag Shibusen nicht…“ murmelte er verschlafen während ihm die Augen wieder halb zufielen. „Ich mag es hier ja auch nicht. Es ist nicht für lange.“ Sie küsste ihn sanft auf die Stirn. „Versprochen.“ „Okay…“ Hiro lächelte schlaftrunken. „Aber Stein mag ich…“ im nächsten moment war er weggedöst. Scary schüttelte lächelnd den Kopf und begann, seine Wunden abzutupfen. TBC... ~~~~~~~~~~~~~ XD So das wars fürs erste. Wünsche noch frohe Festtage und einen guten Rutsch! Bis bald und Kommis nicht vergessen^^ Eure Scarlet Kapitel 2: make me Fibonacci ---------------------------- Hallo! Da bin ich wieder mit nem neuen Chap! Wünsche viel Spaß beim Lesen und freue mich natürlich wie immer sehr über Kommentare und Kritik. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Am nächsten Morgen lag ein Umschlag unter der Tür. Scary, noch schlaftrunken hatte sich einen Kaffee in der kleinen Küche gemacht und beobachtete am Fenster lehnend die Sonne, wie sie sich früh morgens über den Horizont quälte. Hiro schlief noch tief und fest. Er lag mit dem Gesicht zur Wand in die Decke eingerollt und atmete leise und gleichmäßig. Zum Glück hatte sie gestern noch ihre Unterlagen aus der Bibliothek retten können, bevor sie jemand eingesteckt hatte. Nachdem sie Hiro einen Verband um den Oberarm verpasst hatte, war ihr brennend heiß eingefallen, dass sie den ganzen Krempel im Eifer des Gefechts hatte liegen lassen. Die Sonne hatte es mittlerweile soweit geschafft, dass sie Scary das Gesicht wärmte. Irgendwie hatte es doch etwas, wieder zu Hause zu sein. Seufzend stellte sie die Tasse auf den Schreibtisch. Drei Schritt weiter rutschte sie mit einem erschreckten Laut auf dem bis dahin nicht bemerkten Briefumschlag aus und setzte sich, untermalt von einem dumpfen Schlag, elegant auf ihr Hinterteil. „Der Tag geht ja gut los.“, murmelte sie mürrisch und hob den Umschlag auf. Das Knäuel unter der Decke begann sich grummelnd zu bewegen. Nacheinander streckten sich zwei Arme aus dem Kokon und er drehte sich seufzend auf die andere Seite um dort auf der Matratze ins Leere zu dappen. Eher widerstrebend zog er ein Augenlid hoch, allerdings nur soweit, wie es wirklich nötig war, um seine Umwelt halbwegs scharf zu erkennen. „Scary?“, fragte er verschlafen und entdeckte sie im selben Moment vor der Tür am Boden sitzend. „Warum sitzt du auf dem Boden?“ fragte er ohne sich einen Millimeter zu bewegen. „Bin ausgerutscht.“ Scary besah sich den Umschlag: Keine Adresse, kein Name, nichts drauf. Mittlerweile beide Augen offen rutschte Hiro ein kleines Stück weiter von der Wand weg und streckte den Arm aus, dass seine Hand gerade über die Bettkante reichte, um Scary grummelnd zu winken. „Hm?“ Scary stand auf und trat ans Bett um ihm den Umschlag zu geben. Stadtdessen aber griff Hiro nach ihrer Hand und zog sie zu sich, nur um sich im nächsten Moment an sie zu kuscheln. „So geht’s auch.“, meinte Scary belustigt und öffnete den Umschlag. „Morgen, Scary-san.“, sagte Hiro schließlich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Morgen.“, lächelte Scary und streichelte kurz über seinen Arm, der um Ihre Tallie lag. „Was ist das?“ „Gleich wissen wir‘s.“ Sie zog den Brief heraus und schmiss den Umschlag weg. Das Papier aufgefaltet räusperte sie sich und begann vorzulesen: „Guten Morgen, Scary-chan! – Ok, er ist von Dad. Der Gestrige Zwischenfall mit Stein-kun und deinem Begleiter hat mir sehr zu denken gegeben und ich hätte gerne mit euch beiden nochmals gesprochen, wegen dieser… Ausschreitung. –Was hat den denn gebissen, dass er so förmlich ist? Ich erwarte euch um zehn im Deathroom. Seid pünktlich. Shinigami“, endete sie und schmiss Stöhnend den Brief weg, um sich mit den Händen übers Gesicht zu reiben. „Hab ich nicht gesagt, dass dein Dad ein Freudenspender ist?“, meldete sich Hiro hinter ihr zu Wort. „Ha. Ha.“ Scary stand entgegen Hiros stummer Proteste auf und streckte sich. „Hey, warum gehst du weg?“ „Es ist halb zehn, Hiro-chan. Du solltest dir was Ordentliches anziehen und dir die Haare kämmen bevor wir dem Einberufungsbefehl folgen... Ausschreitungen… Oh, dear!“ „Das wäre eventuell wirklich nicht schlecht.“ Er rollte sich nun gänzlich aus seinem Kokon und streckte die demolierten Glieder, während Scary schon eine Bürste aus dem Bad geholt hatte. „Keinen Zopf!“, protestierte Hiro, als sie sich hinter ihm aufs Bett setzte und ihm die Bänder aus den Haaren dröselte. „Keine Panik.“, lachte sie und setzte die Bürste an. Die beiden wurden im Deathroom bereits erwartet. „Guten Morgen, allerseits.“, wünschte Scary während Hiro sich neugierig umsah. „Morgen, Scary-san und Hiro-kun.“, Stein nickte den beiden beherrscht zu und war bemüht, sich nicht von Hiros Anwesenheit ablenken zu lassen. Marie, die neben ihm stand winkle lächelnd. „Schön, dass ihr kommen konntet.“, meinte Shinigami. Scary bemerkte Spirit, der nervös auf seiner Unterlippe herum kaute und mit feuchten Augen extrem verkrampft dastand. „Was steht an, Dad?“ „Nun ja. Wie ich in dem Brief bereits erwähnt hatte…“ Er hielt es einfach nicht mehr aus. Er musste einfach… „Scaaaaaaaarryyyyy!“ Spirit stürmte mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. „Oh dear.“ Genau das hatte sie befürchtet. Noch bevor sie in seine Reichweite kam trat sie einen Schritt zur Seite und lies ihn ins Leere laufen. Spirit, völlig verwirrt, stolperte und landete direkt vor Hiros Füßen. „Au, verdammt.“ Dieser trat einen Schritt zurück, als hätte man ihm einen glitschigen zappelnden Fisch hingeworfen. „Lass mich raten“, begann er und sah zu Scary auf. „Den da kannst du auch von früher.“ Die Angesprochene verdrehte die Augen. „Leider.“ „Zurück zum Thema.“, mahnte der Shinigami, die schmollende Death Scythe ignorierend. „Anscheinend vertragen sich Hiros und Steins Wellenlängen nicht allzu gut. Deshalb möchte ich, dass ihr beide, Scary-chan und Marie-chan immer ein Auge auf die beiden habt. Ich möchte keine weiteren Zwischenfälle.“ „Jawohl.“ „Geht klar, Dad.“ „Sehr gut.“, Qietschte der Schinigami plötzlich fröhlich. „Jetzt zu etwas anderem. Ich möchte, dass du hier als Sensei tätig wirst, Scary-chan.“ Der jungen Shinigami viel die Kinnlade in den nicht vorhandenen U-Bahn-Schacht. „What?“ „Du hast in den Jahren deiner Reise sicher viele brauchbare Erfahrungen gesammelt. Gerade jetzt, wo die Anzahl der Aufträge drastisch zunimmt, kann uns das von großem Nutzen sein.“ Langeweile… tödliche Langeweile. Scary hier, Scary da… Hiro setzte sich seufzend im Schneidersitz an den Rand des Podests und beobachtete mit kleinerem Abstand die Gesprächsrunde. Stein trat an Scary heran und legte ihr aufmunternd die Hand auf die Schulter. „Es ist gut dass du wieder da bist. Es wäre genial, wenn du unterrichten könntest. Das könnte uns ein gutes Stück weiterbringen. Mit deinem Auftauchen hat niemand gerechnet.“ „Ich bin ja auch schlecht in ein System zu quetschen, dass man mit mir rechnen könnte.“, erwiderte sie frech und streckte dem Doktor die Zunge heraus. Dieser Grinste und überlegte kurz. „Eine Scary- Gleichung… das könnte kompliziert werden.“ „Mach da dann mal eine Fibonacci daraus.“ „Hm. Das ließe sich gut in einer Pyramide darstellen.“ Meinte Stein gedankenlos. Die übrigen anwesenden standen leicht bedröppelt herum. Akademiker… „Ich hab die Sequenz lieber.“, merkte Scary an. „Ich kenns nur mit der Pyramide.“ „Bin ich Kido, oder was?“ Plötzlich brach Hiro in haltloses schrilles Kichern aus und viel vor lauter Lachen rückwärts vom Podest. Als er sich halbwegs von seinem Lachkrampf erholt hatte und sich schnaufend wieder an seinen vorherigen Platz begab grinste er Scary frech entgegen. „Und ich dachte, meine Witze wären schlecht.“ Er wusste, dass sie sich derbe zurückhalten musste um nicht mit ihm lachen zu müssen. Sie hielt sich die Hand diskret vor den Mund und sah ihren Vater und den rest der Runde entschuldigend an doch sie lachte innerlich umso mehr, als sie Steins belustigte Mine bemerkte. „Entschuldigung, ich wollte nicht stören.“ Hiro winkte ab. „Redet ruhig weiter, ich bin gar nicht da.“ Unschuldig sah er in die Luft als wäre nichts gewesen, trat aber trotzdem in die Runde zu Scary. „Ich könnte etwas zum Unterricht beitragen.“, durchbrach sie schließlich die peinliche Stille. „Ach ich bin so froh, dass du wider da bist, mein Kleines.“ „Kleines…Dad, dafür bin ich mittlerweile zu alt.“ Jetzt wurde es langsam interessant. „Wie alt bist du denn eigentlich?“, fragte Hiro neugierig. „Zu alt.“ Gab sie mit hochgezogener Braue zurück. Ohne nachzudenken fing Stein an zu grinsen und begann Hiro fachmännisch zu erklären, dass Scary noch vor der Gefangennahme des Kishin geboren wurde. „Das hat’s jetzt gebraucht.“, funkelte die Shinigami den Doktor an. Hiro musste sich das eben erfahrene erst einmal gedanklich auf der zunge zergehen lassen, bevor er sich wieder fing. „Mach dir nichts draus, Scary.“, er schlug ihr aufmunternd auf die Schulter. „Dafür siehst du aber noch ganz schön knackig aus.“ Scary zuckte zusammen. Wie war das? Knackig? Na warte… „*Scary…..CHOP*“ „Auaaaaaaaaaa!“ Hiro saß plötzlich am Boden und hielt sich jammernd den Kopf. „Scary, das tut weh!“ Auch, wenn er ihn nicht mochte, aber Spirit fühlte mit ihm. Wie der Vater, so die Tochter und nahezu jeder Shinigami-chop ließ einen Sterne sehen. Shinigami Senior schien zu grinsen. „Können wir dann weitermachen?“ Dem Himmel sei Dank, war über Mittag Ruhe gewesen, sodass Scary sich mit Hiro in die Bibliothek hatte zurückziehen können. Nicht allerdings, ohne von hyperaktiven Schülern gestört zu werden, die man zum Nachsitzen verdonnert hatte. –Folglich war alles andere, als das obligatorische Silentium angesagt. Allerdings eine Schülerin war ihr aufgefallen. Sehr in sich gekehrt und etwas verschüchtert schien sie Scary zu sein. Still und leise war sie in die Bibliothek gekommen und hatte sich mit klassischer Poesie in eine Ecke verkrümelt. Wohl bedacht darauf, Scarys Blicken auszuweichen. Irgendwann war dann Spirit hereingewalzt und hatte verkündet, dass Shinigami- Senior noch ein paar Vorschläge für den Unterricht hätte, etc., bla bla. Beinehe verächtlich hatte er noch hinzugefügt, dass Hiro auch mitkommen sollte. Mit Betonung darauf, dass er sich ja ohne Scary nicht frei auf dem Campus bewegen dürfe. Darauf knallte Hiro demonstrativ empört Goethes Faust zu und begleitete Scary erneut zum Deathroom ohne ihr einen Millimeter von der Seite zu weichen. Spirits verkrampfter Gesichtsausdruck war einfach zu herrlich. „Warum hast du mich gehauen, nur, weil ich gesagt hab, dass du noch knackig aussiehst?“ Hiro rieb sich die getroffene Stelle und saß schmollend auf dem Bett während Scary nervös durch die Räume tigerte und ein paar Unterlagen zusammen suchte. Die Sitzung im Deathroom hatte eine Ewigkeit gedauert und mittlerweile war es Abend geworden. Ständig grummelte Scary vor sich hin, mit den Gedanken irgendwo im nirgendwo, warum sie Hiros Beschwerden nur unterbewusst wahrnahm. „Ich wusste es, das war so klar. So klar. Ich bin so dämlich.“ Ihr ständiges Gewusel machte Hiro nahezu wahnsinnig. Hin, her, hin, her, rauf, runter, raus, rein… „Scary…Scary?“ Keine Reaktion „SCARY!“ Als hätte er auf einen Knopf gedrückt blieb sie stehen und drehte sich verwirrt zu ihm um. „Hm?“ „Alles ok?“ Scary stöhnte und ließ sich neben ihn aufs Bett fallen. „Nein, nichts ist ok.“, murmelte sie und rieb sich die Augen, bevor sie sich neben ihn setzte. „Mii?“ Mit einem fragenden Laut drückte er seine Nase kurz gegen ihre Wange und sah sie aufmunternd an. Scary lächelte resigniert und griff sich seine langen Haare nur um die Enden zu flechten und zu zwirbeln, wie sie es immer tat, wenn sie in Gedanken war. „Das war so alles nicht geplant… Shibusen sollte nur ein kurzer Zwischenstopp werden.“ Geistesabwesend warf sie die Haarspitzen hin und her. „Und jetzt sitzen wir hier fest. Verdammt!“ Hiro legte die Arme um sie und das Kinn an ihre Schulter. „Das ist meine Schuld, oder? Wegen Stein.“ Scary drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Das ist nicht wichtig. Wir sollten lieber zusehen, dass wir aus der Misere schleunigst wieder herauskommen, bevor wir noch tiefer drinsitzen.“ Sie lächelte ihn aufmunternd an. „Ich hab dich lieb, Hiro-chan.“, sagte sie schließlich und nahm ihn in den Arm. „Ich hab dich auch lieb, Scary.“ Er kuschelte sich an sie. „Sensei…“ Ihm entfuhr ein Kichern. „Was ist daran so lustig?“ „Ich stelle es mir nur gerade vor, wie du vor den Schülern stehst und unterrichtest.“ Scary schluckte schwer bei der Vorstellung. „Hiro, ich glaub, ich kann das nicht.“ Er stutzte und sah zu ihr auf. „Natürlich kannst du. Warum solltest du es nicht können?“ „Was weiß ich denn? Ich als Sensei. Na Prost Mahlzeit, Shibusen.“ Den letzteren Teil sagte sie mehr zu sich selbst, als zu Hiro. Dann stand sie auf und wühlte wieder in ihren Unterlagen. „Was machst du denn nun?“ „Ich“, sie setzte sich mit dem Papierkram an den Schreibtisch, klappte ihr Notebook auf und zückte einen Kuli, „versuche, einen halbwegs brauchbaren Plan aufzustellen, nachdem ich unterrichten kann.“, meinte sie und begann, sich ein paar Stichpunkte zu notieren. Hiro stand vom Bett auf und sah ihr neugierig über die Schulter, als es plötzlich klopfte. „Wer ist denn das? Erwartest du noch jemanden.“ Er sah verwundert zur Tür. Scary stand auf. „Eigentlich nicht. Ja, bitte?“, sagte sie schließlich etwas lauter. Die Tür öffnete sich quietschend. Scary und und Hiro standen noch beim Schreibtisch, sodass sie nur die Tür sahen, wie sie nach innen aufging. Stille. Langsam schob sich schließlich ein schwarzer Schopf mit drei weißen Streifen dahinter hervor. Kaum hatte Kido die beiden lokalisiert, trat er hastig in den Raum, ohne die Tür hinter sich zu schließen und versteifte sich. „Scary! Ähm! Ich …wollte.“ Im nächsten Moment lief er knallrot an. „Entschuldigt mich!“ Er stürmte hinaus und zog die Tür so schwungvoll hinter sich zu, dass zu befürchten war, sie könne nach dem Ohrenbetäubenden Knall aus den Angeln fallen. –Dem glücklicherweise nicht so war. Es klopfte erneut. „Ja bitte.“ Scary lächelte, als ihr Bruder diesmal deutlich gefasster in den Raum trat. Er räusperte sich. „Nee-san, ich bin… Ich freue mich, dass du wieder da bist und…“ Er stockte, kratzte sich am Hinterkopf und riskierte einen Blick auf seine Schwester und ihren Begleiter, die ihn fragend musterten. Hilfesuchend und mit einem peinlichen Rotschimmer auf den Wangen sah er auf seine Schuhe. „Hast du, ich meine, wenn du möchtest, dann…“ Endlich schaffte er es, den Kloß in seinem Hals zu schlucken und verbeugte sich manierlich um seine Einladung auszusprechen. „Ich würde mich freuen, wenn du vielleicht morgen zum Essen nach Hause kommst.“ Kido verharrte in der Position, nicht wissend, was er nun tun sollte, bis er sah, dass Scary direkt vor ihm stand, da ehr ihre nackten Füße sehen konnte. Nervös sah er zu seiner großen Schwester auf. Sie war viel zu lange weg gewesen. Er bemerkte, wie ihm Tränen in die Augen schossen und als Scary ihn schließlich in den Arm nahm vergrüb er sein Gesicht an ihrer Schulter. „Ich hab dich so vermisst, Nee-san!“ „Ich hab dich auch vermisst, mein Kido-chan.“, sagte sie sanft und strich ihm über das Haar. Das letzte Mal, als sie ihn in den Arm genommen hatte, reichte sein Schopf gerade bis zu ihrem Gürtel und sie musste sie ihn hochheben. Hiro stand neben dem Schreibtischstuhl und stützte sich auf dessen Lehne, während er sich die Szene besah. Scary hatte ihm viel von Kido erzählt. Unter anderem von seinem Symmetrie-Tick. „Kido-chan, “ Scary löste sich behutsam aus seiner Umarmung. „Ich möchte dir jemanden Vorstellen.“ Sie wand sich an Hiro, der darauf näher trat. „Das ist Mad Hiro. Mein…“ Sie stockte. Beinahe hätte sie geplappert. „bester Freund.“, sagte sie schließlich. „Freut mich, Kido! Kya.“ Er streckte Dem Shinigami-Junior grinsend die Hand hin. Kido, reiß dich zusammen!, schalt dieser sich selbst. Asymmetrie… bei seiner Schwester konnte er es verkraften, aber… aber… ok, beruhige dich. Er erwiderte Hiros Händedruck so ungezwungen, wie irgend möglich. Dieses Mal! Es machte ihn schier wahnsinnig. Er trat einen Schritt zurück und wandte sich schließlich zum gehen. „Ihr entschuldigt mich.“ *Wumms*, die Tür war zu und Kido weg. Hiro blinzelte zunächst verwirrt ins Leere und zuckte dann nur mit den Schultern, bevor er sich auf den Schreibtischstuhl setzte und sich über die Aufzeichnungen beugte. Scary kicherte, sie wusste genau, was ihr Brüderchen so aus der Fassung gebracht hatte. „Was?“, fragte Hiro herausfordernd und drehte sich halb um. „Dein Mal.“ Sie tippte sich unter ihr linkes Auge und lächelte, doch Hiro sah nur zu Boden und führ sich über die Linien, die das Mal in seinem Gesicht zog. Etwas verstört lies Scary plötzlich die Arme hängen und Trat hinter ihren Freund, der sich nun vollkommen abgewandt hatte. Sanft, fragend legte sie die Hände auf seine schultern. Als er die Berührung zuließ, legte sie sanft ihre Arme um ihn und lehnte ihre Wange an seinen Kopf. Hiro atmete leise auf und legte die Hände auf ihre Arme, bevor er sich zurücklehnte und zu ihr aufsah. Scary lächelte. Es beruhigte ihn. „Mii.“, machte er resigniert. „Was denn?“ Scary drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ach, nichts.“ Plötzlich stand Hiro auf und umarmte sie. Dann drückte er sie bei den Schultern auf den Stuhl zurück. Scary sah sich verwirrt zu ihm um. „Was soll das denn jetzt?“ „Du wolltest doch noch was erledigen.“ „Stimmt, da war ja was.“, erinnerte sie sich und griff wieder nach dem Kuli. „So, dann wollen wir mal.“ „Kann ich so gehen?“ Scary betrachtete sich skeptisch im Spiegel. „Klar kannst du. Heute bist du nicht mal sonderlich asymmetrisch.“, meinte Hiro und verdrehte die Augen, als er ihren unsicheren Gesichtsausdruck bemerkte. „Scary. Du isst nur mit deinem Bruder zu Abend. Es ist kein Date!“ Sie zupfte an ihrem Top herum und ließ dann auf einen Schlag Arme und Kopf wie tot hängen. „Du hast recht. Ich benehme mich wie ein Idiot.“ „Jap!“ „Na besten Dank auch, Hiro-chan!“ Empört stemmte sie mit einem Grinsen die Hände in die Hüften und versuchte ihn strafend anzusehen. „Wir sind doof.“, stellte Hiro fest und trat zu ihr. „Jetzt mach dir keinen Kopf. So schlimm wird’s nicht werden.“ Sie sah zu ihm auf. „Und du willst wirklich nicht mit?“ Er schüttelte entschieden den Kopf. „Ich denke, ihr beide seid alleine schon genug beschäftigt. Da muss ich nicht auch noch stören.“ Er grinste sie aufmunternd an. „Kya!“ Scary biss sich auf die Unterlippe. „Sicher? Ich lass dich nur ungern allein. Und Kido hat gesagt- “ „Das war reine Höflichkeit.“, fuhr er ihr ins Wort. „Und keine Sorge. Ich werd Shibusen in den paar Stunden, die du weg bist, schon nicht zerlegen.“ Er nahm ihre Hände in seine und drückte sie. „Du musst los.“, stellte er mit einem Blick auf die Uhr fest. „Verdammt!“ Scary griff eilig nach ihrer Tasche und ihrem Mantel. „Ich bin dann mal weg!“ Sie schlüpfte in ihre Stiefel und drückte Hiro einen Abschiedskuss auf die Wange. „Hab dich lieb.“ Noch bevor Hiro etwas erwidern konnte, war sie verschwunden. „Ich dich auch…“ Er ließ sich rücklinks aufs Bett fallen, verschränkte die Arme hinterm Kopf und starrte an die Decke. Es dauerte nicht lange, da musste er gähnen. Langweilig… Er sah sich nach einer Beschäftigung suchend im Raum um und bemerkte ein kleines blinkendes Lämpchen an Scarys Laptop. Sie hatte vergessen, ihn ganz auszuschalten. Perfekt! Sie hätte sicher nichts dagegen, wenn er in der Zwischenzeit ein bisschen zockte. Scary war gerade noch pünktlich vor dem Haus ihres Vaters in Death-City angekommen. Da ist man keine zwanzig Jahre weg, da krempeln die die ganze Stadt um. Sie straffte sich und drückte auf die Türglocke. Es dauerte eine Weile, bis jemand das Schloss öffnete und die Tür sich einen Spalt breit öffnete. Doch es war nicht Kido, der ihr aus blauen Augen prüfend entgegen lugte. „Eh?“ plötzlich riss Patty überschwänglich die Tür auf und begrüßte Scary mit offenen Armen. „Du musst Nee-san sein!“ „Nee-san?“ ehe sie sich versah, wurde sie ins Haus gezogen. „Komm rein, komm rein!“ Patty nahm ihr trällernd den Mantel ab und schob sie in die Haupthalle. Alles Symmetrisch. Was hatte sie auch erwartet? Der Teppich, der die Treppe hinaufführte, Bilder, Möbel, Vorhänge, einfach alles! „Kido ist schon ganz nervös wegen dir!“, posaunte die kleine Thompson, als sie Scarys Mantel weggebracht hatte. „Patty, jetzt lass sie doch erst mal durchatmen.“, kam es von oben. Auf der Treppe stand Liz und sah ihre kleine Schwester mahnend an, während sie herunterkam. „Bitte entschuldigen sie, sie ist immer so, wenn wir mal Besuch bekommen.“ Patty schmollte. Scary winkte ab. „Ach, Käsesoße! Ist doch nichts dabei.“ „Nee-san! Da bist du ja endlich!“ Kido kam mit Hemd und Krawatte die Treppe hinunter gestürmt und kam kurz vor seiner Schwester zum stehen, nur um festzustellen, dass er keine Ahnung hatte, was er ihr nun sagen sollte. Völlig unerwartet wuschelte sie ihm plötzlich durch die Haare und grinste ihn frech an. Lächelnd sah er zu ihr auf. Fast wie früher. „Also“, begann er. „es gibt Japanisch. Huhn Teryaki mit gebratenem Gemüse und Onigiri.“ Scary lief das Wasser im Mund zusammen. Sie liebte die japanische Küche. „Worauf warten wir dann noch? Hab Hunger!“ lachend schob sie ihren etwas verwirrten kleinen Bruder die Treppe zum Esszimmer hinauf. Bis auf die Symmetrie hatte sich im Haus nichts verändert. Sie sah sich noch mit ihrer Mutter in den Fluren Verstecken spielen. Plötzlich wurde Scary kalt und es erinnerte sie wieder daran, warum sie eigentlich hier war. Das Esszimmer war genauso symmetrisch, wie Scary vermutet hatte. Gedeckt war an der langen Tafel nur für zwei. „Aber was ist mit…?“, setzte sie an, als Patty abwinkte. „Nee-san und ich haben uns ne Pizza bestellt. Tschüss dann!“ Die Kleine grinste und zog ihre große Schwester winkend aus dem Raum. „Haben die Herrschaften schon hunger?“ Eine pummelige Frau mit rosigen Wangen mittleren Alters kam mit einem Servierwagen herein. „Das ist Margret, unsere Köchin.“, erklärte Kido mit einer weiten Handbewegung. Scary nickte ihr zu und musste bei der Vorstellung leise lachen, wie Kido mit dem Anblick des Ceranfeldes mit vier unterschiedlich großen Herdplatten kämpfte. „Sie können auftragen, Margret. Scary?“ Kido wies auf einen der gedeckten Plätze und setzte sich zum gegenüberliegenden in Bewegung, während Margret summend ans Werk ging und die Speisen auf zwei Teller verteilte. Kaum war sie aus dem Esszimmer verschwunden, schlug Kido manierlich die gebügelte Serviette auf dem Schoß auf, wünschte guten Appetit und begann, sein Essen symmetrisch auf dem Teller zu sortieren. Schließlich unterbrach Scary die entstandene peinliche Stille ohne etwas angerührt zu haben. „Wie geht es dir, Kido-chan?“, fragte sie sanft. „Nenn mich nicht so!“, brauste er plötzlich auf und sah darauf ertappt auf den Tisch. „Kido…“ Er krallte sich am Tischtuch fest und versuchte den Kloß in seinem Hals loszuwerden. „So hast du mich früher genannt. Als ich noch klein war. Da waren wir noch eine Familie. Aber plötzlich warst du… du warst…“ Er brach ab, griff nach den Essstäbchen und schob die Reisbällchen auf seinem Teller sortierend hin und her. „Weg.“, beendete Scary betrübt seinen Satz. „Ich hätte dich gebraucht, Scary.“ Fast schon verzweifelt sortierte er nun das Gemüse nur um dann mit einem verhaltenen Zucken zu bemerken, dass ein Stück Broccoli übrig war. Triumphierend lag es in der Mitte des Tellers und behauptete sich erfolgreich gegen Kidos Hypnoseversuche. Mit einem gequälten Lächeln griff Scary nach ihren Stäbchen und klaute das unverschämte Gemüse von seinem Teller, womit die Symmetrie wieder hergestellt war. „Siehst du?“, seufzte der Shinigami- Junior und begann langsam zu essen. „Ita dakemasu!“ „Kido?“ „Hm?“, machte er und schluckte ein Stück Huhn hinunter. „Auch, wenn das vielleicht unglaubwürdig klingt. Ich war die ganze Zeit bei dir, und wusste immer, wie es dir geht.“ „Was?“ Kido fielen die Stäbchen aus der Hand und er starrte seine Schwester mit offenem Mund an. „Wie?“ „Ich war oft in der Nähe und hab mich umgehört. Manchmal habe ich auch selbst nachgesehen, wie es dir geht und was aus dir geworden ist.“ „Aber,… aber warum bist du nie hergekommen, warum hast du nie geschrieben? Ich dachte, du bist tot! Wir dachten, du bist…“ Scarys Kopfschütteln unterbrach ihn. „Vater wusste die ganze zeit, dass ich noch lebe. Bitte verzeih mir. Ich habe in den letzten zwanzig Jahren wohl über tausend Briefe angefangen.“ Kido lächelte dünn. Aber keinen einzigen abgeschickt, dachte er. „Warum bist du gegangen, Scary? Ich verstehe es immer noch nicht. Und plötzlich tauchst du wieder auf und bringst diesen Irren mit.“ „Hiro ist nicht irre.“, bemerkte Scary trocken und aß weiter. „Wer ist dieser Kerl überhaupt?“ „Mein bester Freund.“ „So. Und wo bist du die ganze Zeit über gewesen?!“ Ohne es zu merken war Kido immer lauter geworden. „Überall und nirgends in der Weltgeschichte.“ „Tolle Antwort!“ „Kido.“ Scary legte bestimmt die Stäbchen bei Seite und sah ihrem Bruder direkt in die Augen. „Warum hast du mich eingeladen?“ „Ähm…“ Kido stockte. „War es, weil du mir all das an den Kopf werfen wolltest, was mich die letzten zwanzig Jahre schon gequält hat? Warum ich gegangen bin, spielt jetzt keine Rolle.“ „Und ob es das tut!“ „Wie du meinst. Es war wegen Mama.“ „Mama?“ seine Stimme war plötzlich nur noch ein leises Zittern. „Ja.“ Scary griff über den Tisch und nahm die Hände ihres kleinen Bruders in ihre. „Und wegen Dad. Ich konnte seine Heuchelei nicht länger ertragen.“ „Warum hast du mich nicht mitgenommen?“ Scary war bei der Erinnerung den Tränen nahe. Der kleine Kido hing damals flennend und schreiend an ihrem Bein. „Nimm mich mit!“, hatte er geschrien. „Lass mich nicht allein!“ Da hatte sie ihn hochgenommen, ihm die Tränen abgewischt und in sein Ohr geflüstert: „Ich werde immer bei dir sein. Versprochen.“ Sie hatte ihm einen sanften Kuss auf die Stirn gehaucht und ihn ihrem Vater in die Arme gedrückt. Er hatte sich gewehrt, wie verrückt und gezappelt, aber der Shinigami hatte ihn nicht losgelassen. Scary hatte sich ihre Tasche über die Schulter geschmissen und war die Treppe nach Death-City hinabgestiegen. „Nee- chan! Nee-chan! Komm zurück! Scary! Scary!“ Sie hatte sich nicht umgedreht. Aus Angst, nicht mehr weitergehen zu können. Die Stadttore passiert, beschwörte sie ihren Solarsurfer und raste davon. Dorthin, wo der Wind sie Führte, und irgendwann war die Stadt hinterm Horizont verschwunden. Eine Träne kullerte über Scarys Wange. „Ich hab dich so vermisst, Nee-san!“ „Ich dich auch, Kido-chan.“ Sie stand auf, ging um den Tisch herum und nahm ihren Bruder in die Arme. „Kido?“, fragte sie nach einer Weile, worauf er sich von ihr löste und sie fragend ansah. „Das Essen wird kalt.“, bemerkte sie und grinste Kido an, der mit einem Strahlenden Lächeln erwiderte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das wärs dann auch wieder gewesen^^ Würde mich über Feedback von euch freuen und bis zum nächsten Chap! LG Scarlet Kapitel 3: Gucken: Ja, anfassen: Nein ------------------------------------- Gomen, Gomen, Gomen, dass es solange gedauert hat! Abistress XD Jetzt aber zum glück fertig und mit ganz viel Zeit, weiterzuschreiben! Hoffe das nächste Chap gefällt, und dass sich die FF in ein paar mehr Fanlisten einschleichen wird^^ Dann mal viel Spaß! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Scary, beeil dich, wir kommen zu spät!“, rief Hiro den Gang hinunter. „Ich weiß! Ich weiß! Ich weiß!“ Scary stolperte in ihre Stiefel und schob sich noch eine Scheibe labbrigen Toast in den Mund, bevor sie nach ihrer Tasche griff und die Tür hinter sich zuknallte. Die erste Vorlesung und schon drauf und dran, zu spät zu kommen. Super, Scary! Sie lief Hiro hinterher und fiel auf dem Weg zum Hörsaal beinahe die Treppe runter. Endlich angekommen blieb sie vor der Tür stehen, atmete einmal tief durch und straffte sich. „Immage.“, sagte sie zu sich selbst und griff nach dem Türknauf. „It’s Showtime.“ Sie Trat in den Saal und wurde von Dr. Stein begrüßt, der scheinbar schon die Vorstellung übernommen hatte. „Da sind sie ja.“, bemerkte er grinsend und machte den Platz hinterm Pult frei. Sofort, als sie den Raum betreten hatte, war ein aufgeregtes Getuschel vom Zaun gebrochen. „Guten Morgen allerseits.“, wünschte Scary und bekam eine nervöse Antwort der Schülerschaft. Sie musste grinsen. „Ich stelle mich nochmal kurz vor. Mein Name ist Scary like Death und ich werde auf Wunsch des Shinigami in der nächsten Zeit ein Paar Unterrichtsstunden abhalten. Gibt es zu Anfang Fragen?“ Ein Junge mit Brille hob zögerlich die Hand. „Ja bitte?“ „Ist es wahr, dass sie Shinigami-samas Tochter sind?“, fragte er schüchtern. „Ja, das stimmt.“ Scarys Blick flog durch die Reihen der Schüler und blieb an en paar bekannten Gesichtern hängen. Es waren die drei Teams, die ihr aufgeregt in den Deathroom gefolgt waren, und die seit einiger Zeit mit Kidos Team zusammenarbeiteten. Da hob das Mädchen mit den zwei Zöpfen die Hand. „Wie sollen wir sie ansprechen? Mit Shinigami-Sensei?“, fragte sie. „Wenn ihr es so möchtet.“ Eine Weitere Schülerin meldete sich. „Was werden sie mit uns durchnehmen, Shinigami-sensei?“ „Ein paar neue Erkenntnisse und Techniken über Seelenresonanz und das innere Energiesystem. Ich hoffe, dass ich euch damit nicht langweilen werde.“ Im nächsten Moment ging oben auf Ebene der letzten Saalreihe die Tür auf. Alle köpfe schossen herum und Starrten den Neuankömmling an. Hiro lächelte ertappt und winkte entschuldigend. „Und das“, begann Scary. „ist Mad Hiro. Er wird dem Unterricht beiwohnen und mich ein wenig unterstützen.“ Jetzt ging wieder Getuschel los. Jeder Schüler erinnerte sich noch an den Kampf zwischen Stein und dem Verrückten auf dem Campus. Hiro setzte sich ungerührt auf einen freien Platz in der letzten Reihe und lächelte Scary aufmunternd zu. „Dürfte ich jetzt um Ruhe bitten?“ sagte sie etwas lauter, doch die Schüler bemerkten sie nicht mal. Da begann plötzlich Scarys Augenbraue zu zucken und Hiro hielt sich wohl wissentlich die Ohren zu, als sie die Hand nach der Tafel ausstreckte. Ein gequältes Stöhnen ging durch den Saal, als ihre Fingernägel ein ohrenbetäubendes Quietschen auf ihrer Oberfläche erzeugten. „So, wenn sie dann ihre Privatgespräche eingestellt haben, können wir ja anfangen.“ Ein triumphierendes Lächeln umspielte die Mundwinkel der jungen Shinigami als sie nach der Kreide griff. „Der erste Punkt, den ich mit euch durchnehmen möchte ist das körper- und seeleneigne Energiesystem.“, Erklärte sie und begann, an die Tafel zu schreiben, während die Schüler murrend ihre Arbeitsunterlagen hervorholten. „Na, wie wars?“ Stein schloss schnellen Schrittes zu Scary auf und klopfte ihr auf die Schulter. „Hm,“ Sie schien zu überlegen, „Ich musste mich eine Dreiviertelstunde mit einem Haufen präpubertärer Milchbrötchen herumschlagen. Wie solls schon gewesen sein?“ Stein lachte. „So wies aussieht, hast du dich ganz gut gemacht.“ „Ach ja?“ Scary blieb am Treppenabsatz stehen und sah abwartend hinauf. „Immerhin hattest du die Bande unter Kontrolle und sie sind alle wild quasselnd aus dem Hörsaal gekommen. Was will man denn mehr?“ „Kaffee wäre nicht schlecht.“ Meinte sie beiläufig und grinste den Doktor an. „Hat hier jemand was von Kaffee gesagt?“ Hiro kam fröhlich die Treppe hinunter und begrüßte die Shinigami mit einem Kuss auf die Wange. „Hast du toll gemacht!“, kommentierte er die Unterrichtsstunde und begrüßte auch Stein per Handschlag. „Scary?!“ Die angesprochene verzog das Gesicht angesichts der bekannten Männerstimme, die den Gang entlanghallte. „Bitte nicht.“ Souveränen Gesichtsausdrucks drehte sie sich zu Spirit um, der den Korridor hinunter eilte. „Hallo, Spirit-kun.“ Sagte sie freundlich als er sie erreicht hatte. „Hallo.“ Er atmete tief durch. „Endlich hab ich dich gefunden. Ich hab dich überall gesucht.“ Überrascht zeigte Scary auf sich selbst, worauf Spirit bestätigend nickte. „Weißt du, es ist so lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. Und ich dachte…“ er rieb sich nervös den Nacken ohne sie anzusehen. „Na ja, vielleicht könnten wir ja mal zusammen essen gehen, oder so?“ Die Shinigami lächelte entschuldigend. „Tut mir leid, Spirit-kun. Ich hab damals abgelehnt und tue es auch heute. Außerdem hab ich momentan schon genug um die Ohren, dass ich froh bin, wenn mir etwas Ruhe bleibt.“ Spirit war sichtlich enttäuscht über die erneute Abfuhr, ebenfalls unübersehbar war allerdings auch der vor Eifersucht triefende Blick, den er Hiro schickte, welcher hinter Scary stand. Ein schadenfrohes Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit, als Hiro sich langsam zu Scary beugte und ihr beiläufig einen Arm um die Taille legte. „Scary-chan, mir ist Langweilig. Lass uns hier verschwinden.“, flüsterte er ohne dabei den Rothaarigen aus den Augen zu lassen, der am liebsten seine Sensenblätter ausgefahren hätte vor Wut. Dankbar lächelte Scary zu ihm auf und küsste seine Nasenspitze, bevor sie sich wieder der Death-Scythe zuwandte. „Du entschuldigst mich?“ Damit verabschiedete sie sich und schlenderte mit Hiro den Korridor hinunter, während Spirit mit offenstehender Kinnlade neben einem wissend grinsenden Doktor zurückblieb. Kaum waren sie durch die Tür durch, begann Hiro laut zu lachen und schmiss sich auf das Bett. „Hast du sein Gesicht gesehen? Herrlich!“ Scary war allerdings aus irgendeinem Grund nicht zum Lachen zumute. Geistesabwesend lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Tür und drückte sie so zu. Schweigend hängte sie ihren Mantel auf und schmiss die Tasche weg, bevor sie ans Fenster trat. „Scary-chan?“ Hiro blieb ihr Stimmungswechsel nicht verborgen. Sofort trat er zu ihr und nahm sie schweigend in die Arme. "Was ist denn los mit dir?" Scary schmiegte sich in seine Umarmung ohne zu antworten. "Ich mag Shibusen nicht.", meinte er schließlich, als er den Kopf eine Weile auf ihre Schulter gelegt hatte. "Es macht dich traurig." Sie lächelte leise und begann, ihn im Nacken zu kraulen. „Man kann eben nicht alles haben.“ Seufzend lehnte sie sich gegen ihn. Hier war er in Sicherheit und das war das wichtigste. „Wann gehen wir endlich wieder jagen? Ich mag es nicht wenn du so traurig aussiehst. Bevor wir hierhergekommen sind war doch alles in Ordnung.“ „Hiro-chan, das geht nicht.“ Sie drehte sich zu ihm um und nahm seine Hände. „Sobald irgendwer herausbekommt, dass wir Soulmates sind, sind wir geliefert und keiner hier wird uns aus den Augen, geschweige denn hier wieder weg lassen.“ Hiro ließ resigniert den Kopf hängen. „Aber irgendwas muss es doch geben, das dich aufheitert.“ Er überlegte kurz. „Vielleicht…“ Versuchsweise piekte er ihr mit einem Finger in die Seite. Scary fiepte erschrocken und zuckte zusammen. „Kya!“ zufrieden mit ihrer Reaktion begann er sie zu kitzeln. „Nein! Hiro!“ lachend versuchte sie, seine Hände abzuwehren, was ihr nicht wirklich gelang und beide nur noch mehr zum Lachen brachte. „Hör auf jetzt! Bitte…“ „Na gut.“ Er ließ von ihr ab und drückte seine Nasenspitze mit einem fragenden „Mii?“ gegen die ihre. Scary lächelte. „Siehst du?“ Er grinste. „Du bist doof.“ „Ich weiß. Für dich ist mir nichts zu blöd, das weißt du auch.“ „Und nu?“ fragte sie und sah sich im Raum um. „Du hattest vorher etwas von Kaffee gesagt.“, meinte er unschuldig, worauf sich Scary in die Küche aufmachte. „Ich geh ja schon, ich mach ja schon, bin ja schon weg.“ „Mit dem Jungen stimmt was nicht.“ „Ich weiß.“ Der alte Shinigami rieb sich das Kinn. „Und was ist so schlimm daran?“, fragte Stein perplex. „Stein, verdammt! Dieser Verrückte klebt an deiner besten Freundin und das macht dir nichts?“ „Kann ich was dafür, dass du jedem hübschen Weibchen hinterherläufst?“ Stein lies ein Skalpell geistesabwesend durch seine Finger gleiten. „Außerdem kann ich dir versichern, dass er in Ordnung ist. Man lernt jemanden am besten im Kampf kennen.“ „Ja, danke, ich habe gesehen, wozu ihr beide fähig seid!“, fuhr Shinigami dazwischen mit einer leicht pochenden Aber an der Schläfe. „Er hat Potential, deshalb hat ihn Scary vielleicht hergebracht… Nein, sie interessiert sich seit urgedenken nicht für Shibusen.“ Laut denkend schritt er vor dem Spiegel hin und her. „Fragt die beiden doch einfach.“, schlug Stein grinsend vor. „SPINNST DU?!“, kam es darauf geschockt von den beiden anderen. „Oh, ich vergaß.“ Stein steckte das Skalpell weg und verschränkte die Hände im Nacken. Vati und Verehrer sind definitiv eine schlechte Kombination. „Was findet sie bloß an ihm?“ Spirit begann unvermittelt, loszuheulen, worauf ihm der Shinigami genervt einen Chop verpasste. „Ruhe, darum geht’s hier überhaupt nicht!“ „Ja, aber.“ Als Lord Death vielsagend die Hand hob, war die Death-Scythe sofort still. Und machte sich leise gesenkten Hauptes vom Acker. „Mich würde interessieren, wo er herkommt.“, begann Stein. „Und du denkst, dass uns das weiterhelfen könnte?“ „Wer weiß?“ „Konntest du die Resonanz inzwischen definieren?“ Der Doktor schüttelte den Kopf. „Nein, es war mir praktisch unmöglich. Aber ich bin bei unseren anderen Nachforschungen auf etwas gestoßen. Die Kishin-Nester befinden sich alle nahe verlassenem Gebiet. Zum Beispiel antike Tempelanlagen oder verlassenes Militärgelände, da, wo sich kein Mensch alleine hin traut. Zudem ist es schwer, sie zu lokalisieren.“ Sid, der bis jetzt teilnahmslos das Geschehen beobachtet hatte, erhob nun das Wort. „Solche Orte gibt es wie Sand am Meer. Und unsere Kapazitäten reichen bei weitem nicht aus, um alles zu überwachen. Es wäre definitiv eine Frage des Glücks. Und es ist für uns auch unmöglich, jemanden unserer Leute in das Kommunikationsnetzwerk im Untergrund einzuschleusen. Kurz: wir sind Machtlos.“ Eine peinliche Stille entstand, die Stein schließlich durchbrach. „Shinigami-sama? Was sagen sie dazu?“ Der Angesprochene stand unverändert vor dem Spiegel und rieb sich das Kinn. „Nun, vielleicht ist es so, vielleicht ist es aber auch nicht so.“ Als Spirit auf der Terrasse zum Campus stand und Löcher in die Luft zu starren versuchte, erblickte er auf einem, der Turmbalkone diesen Hiro. Er saß auf der schattigen Seite der Brüstung, die Beine ins Leere baumelnd. Gerade, als Spirit leise zu köcheln begann, drehte sich Hiro nach drinnen um und nahm eine Tasse entgegen. Im selben Moment stellte Scary die ihre ab und setzte sich mit einem Sprung neben ihn. Sie stießen mit den Tassen an. und Scary wand das Gesicht lächelnd der Sonne zu. „Ich glaub, ich hab eine Idee.“, grinste Scary und nippte an ihrem Kaffee. „Mii?“ Hiro sah sie fragend über den Tassenrand hinweg an. „Wir hauen ab.“ Hiro verschluckte sich fast. „Was?“ „Nicht komplett, nur mal einen Abend verschwinden. Sonst langweilst du dich hier noch zu Tode.“ „Ich… aber.“ Ihm fiel nichts passendes ein, also streckte er ihr einfach die Zunge heraus, worauf sie nur noch mehr grinste. „Und wo solls hingehen?“ „Das weißt du doch.“ Sie trank, als wäre nichts. „Du meinst, endlich raus aus diesem Loch? Richtig raus und feiern?“ „Jap. Gehen wir Junghexen und Möchtegern- Kishins ärgern.“ „Kya!“ Hiro freute sich sichtlich diebisch auf den heutigen Abend. Er drückte die Shinigami an sich und wuschelte ihr mit der Nase durchs Haar. „Hab dich lieb, Scary!“ „Ich dich auch.“ „Darf ich diesmal surfen?“ „Nein.“ „Warum denn nicht?“ Er zog einen demonstrativen Flunsch. „Letztes mal hättest du mir fast das Brett zerlegt.“ „Aber ich kann doch nichts dafür, wenn dein Dämon buckelt.“ „Eben.“ „Ach, mau.“ Resigniert schwang er die Beine nach innen und glitt von der Brüstung. „Freu mich schon aufs Tanzen.“, grinste er und drückte sie nochmal, bevor er sich nach drinnen verzog. Scary blieb alleine mit einem Lächeln zurück. Wenigstens eine kleine Freude, die sie ihm machen konnte, wenn sie ihn schon hier einsperrte. Es war zu gefährlich für sie beide, ständig draußen zu sein. Am Ende würde Hiro noch… Nein, Scary. Nicht fertig denken!, ermahnte sie sich kopfschüttelnd. Nur wie unbemerkt abhauen? Es blieben nur noch wenige Stunden bis Sonnenuntergang. Der sicherste Weg erschien wohl übers Dach. Die Sichel stand tief, also ein geringes Risiko, entdeckt zu werden. Und selbst wenn, morgen war ein freier Tag. Verschlafen war also nicht das Problem. „Und ich darf wirklich nicht?“ „Willst du feiern gehen oder den Abend in Dad‘s Büro verbringen?“ „Ist ja gut.“ Hiro seufzte und schlug in Scarys ausgestreckte Hand ein. Im selben Moment verzog sich die Dimension um Seinen Körper und er Transformierte sich in Waffenmodus. Scary stieg die Leiter aus ihrem Zimmer zur Dachluke nach oben und öffnete auf dem Dachboden das breite Dachfenster. Hiros geschwungene Klinge ließ sie in eine Halterung an ihrem Gürtel gleiten und schnallte ihn zusätzlich mit einem Riemen um ihren Oberschenkel, damit sich die zahlreichen Wiederhaken nirgends verfingen. Sie kletterte auf den Sims und legte eine Hand an Hiros Heft. „Bereit?“ „Wenn du es bist.“, antwortete die Klinge und Scary lies sich fallen. Der Wind pfiff ihr um die Ohren und es viel ihr schwer, zu atmen. Schließlich, im Schatten des Turmes verschwunden, streckte sie die Rechte aus und rief ihren Dämon „Lucifer!“ Aus ihrer Hand traten elektrische Funken, ein Brett mit Segel materialisierte sich. Optisch einem Windsurfer gleichend, mit dem feinen Unterschied, dass das Brett aus geschweißten Metallplatten bestand und am hinteren Ende eine Antriebsvorrichtung, gleich einem Miniaturtriebwerk angebracht war. Das Lederartige Segel bestand aus leicht durchscheinenden Zellen, die Lichtenergie absorbierten und den Antrieb speisten. Scary landete kurz vor Bodenkontakt auf dem Brett und betätigte mit der Ferse den Anlasser des Triebwerks. Die Stadt im Nu hinter sich gelassen, fegten beide in südlicher Richtung durch die Steppe, geradewegs zur nächstgrößeren Ortschaft. Dort gab es einen Club, neutraler Boden zwischen den Fronten. Im „Grave Yard“ fand man beinahe alles: Das schlechteste Bier, die beste Musik, zu viele Informationen und ab und an einen guten Whiskey. Möglichst unauffällig manövrierte Scary in eine Seitengasse und Sprang vom Segler, worauf dieser sich sofort dematerialisierte, ebenso, wie Hiro, der sich stöhnend Streckte und sich den Rücken rieb. „Wir müssen bald wieder Jagen gehen, ich fühle mich irgendwie leicht eingerostet.“ „Ich befürchte, das muss noch eine Weile warten, Hiro-chan.“ Scary schlich zum Ende der Gasse und vergewisserte sich, dass die Luft rein war, bevor sie Hiro winkte, ihr zu folgen. Gemeinsam schlenderten sie die von Neonlaternen beleuchteten Straßen entlang, bis endlich hinter einer Fußgängerbrücke der schmale Eingang in einer Häuserreihe zu sehen war. Eine dunkel gebeizte Massivholztür mit einem blau leuchtenden Schriftzug darüber, mehr lies nicht auf das Etablissement schließen. „Warte kurz.“ Scary hielt inne und zückte zwei schmale Haarspangen aus ihrer Hosentasche. Geschwind lies sie die beiden verräterischen Haarsträhnen in einem Haarknoten verschwinden und zupfte sich eben den Mantel zurecht. Hiro grinste, während er ihr zusah. Es war schon sehr lange her, dass die beiden zusammen hier waren. Endlich wieder Tanzen, endlich wieder einen guten Tropfen, und niemand dort unten, vor dem man sich groß verstellen musste. Naja. . . abgesehen vom obligatorischen Soulprotect und gewissen Auffälligkeiten. Den Besitzer an der Pforte per Handschlag begrüßt, schallte einem bereits die Musik aus dem Souterrain entgegen. Hinunter führte eine steinerne Treppe zu einer weiteren Tür, die den Eingangsbereich abtrennte. Die Bar war in blaues Licht getaucht und auf den Tischen und an der Bar brannten Kerzen. Der übrige Raum bis auf die Tanzfläche war so in angenehmes Zwielicht getaucht. Auch der Barmann und die beiden von Grund auf verschiedenen DJs wurden begrüßt. Die Beiden gaben stets eine exquisite Mischung aus Dark Weave, Electro, Gothic Rock und Metall zum Besten. Der Laden war an diesem schon fortgeschrittenen Abend sehr voll. Scary und Hiro mussten sich an eine Ecke der Bar neben dem DJ Pult verziehen, wo gerade noch ein paar Hocker frei waren. Kaum hatte es sich Scary auf einen von ihnen gemütlich gemacht, war Hiro schon auf die Tanzfläche verschwunden. Sie grinste, als sie seine Silhouette zwischen den sich verbiegenden Leibern im Stroboskoplicht entdeckte. Hiro war ein guter Tänzer. Einer der Wenigen, der mehrere Stile beherrschte und dazu Rhythmusgefühl besaß. Ein Seufzer ging über ihre Lippen, als sie ihn so ausgelassen tanzen sah. Es hatte funktioniert, der kleine Abstecher hatte ihn auf andere Gedanken gebracht, Ihn endlich wieder so fröhlich und verrückt zu erleben zauberte ihr ein Lächeln aufs Gesicht. Sie dachte zurück an den Winter, als sie sich kennen lernten. Das Fest, dann der Schneesturm und der Angriff… „Scary?!“ Hiros Stimme über der lauten Musik riss sie aus den Gedanken. „Kommst du?“ Er griff fragend nach ihrer Hand und machte Anstalten, sie vom Hocker zu ziehen. Scary lies sich auf die Tanzfläche schieben, schloss die Augen und lies sich einfach von der Musik Tragen. Die ganze Szene blieb nicht unbeobachtet. Ein Paar gelber Schlangenaugen hatte dem jungen Mann mit der Narbe im Gesicht und dem langen Haar schon lange seine Aufmerksamkeit geschenkt. „Er hat so etwas, ich denke er könnte uns von Nutzen sein. Was meinst du, Eruka?“ „Ich weiß nicht, was soll an ihm so besonders sein?“ Die kleine Hexe nippte an ihrem Glas Milch. „Kishin.“ Bei diesem Ausspruch verschluckte sich Eruka heftig. „Was?“ „Ich bin mir ziemlich sicher. Er strahlt diesen Wahnsinn aus.“ „Und was willst du nun tun?“ „Ihn mir angeln, ganz einfach.“ Medusa kicherte leise. Eruka reckte den Hals um besser auf die Tanzfläche sehen zu können. „Was ist mit dem Mädchen? Ist das nicht seine Freundin?“ „Wen kümmerts?“ Etwas außer Atem kamen Hiro und Scary von der Tanzfläche. „Die wollen uns töten.“, schnaufte Scary und deutete in Richtung DJPult. „Es ist einfach viel zu lange her, dass wir tanzen waren.“, meinte Hiro und setzte sich. Scary sah sich um und blieb mit ihrem Blick an der Bar hängen. „Ich hol uns was zu Trinken, ja?“ Sie drückte Hiro einen Kuss auf die Wange und drängelte sich zum Tresen. Bis sie endlich zwei Drinks in der Hand hatte, dauerte es eine halbe Ewigkeit. In der Zwischenzeit schien Hiro aber keineswegs langweilig gewesen zu sein. Eine aufgedonnerte Blondine mit etwas eigenwilliger Frisur und Schlangentatoos auf den Armen flirtete ungeniert mit ihm und spielte nebenbei mit seinem Haar. Beim Anblick, wie dieses dreiste Weib mit seinen Haarspitzen herumfingerte und ihn dabei verführerisch anlächelte, fing in Scary irgendetwas furchtbar an zu brodeln. Ein Wunder, dass das Glas heil blieb. Als sie dann auch noch Anstalten machte, sich an Hiro anzukuscheln und er sich nicht mal wirklich abgeneigt .zeigte, platzte der Shinigami beinahe die Hutschnur. Mit elegantem Hüftschwung trat sie in die Szene und Stellte die beiden Drinks neben Hiro ab. „Sorry, das es solange gedauert hat, die Bar war dicht.“ Unbehelligt schenkte sie Medusa kurze Aufmerksamkeit. Sie hatte zwar die Kuschelversuche unterlassen, dachte scheinbar jedoch nicht daran, Hiros Haare wieder herzugeben. „Möchtest du mir deine neue Bekanntschaft nicht vorstellen?“, fragte Scary schließlich. „Das ist… äh…“ Hiro sah etwas ertappt drein und sah dann Medusa kurz fragend an. „Willst du mir jetzt im Ernst erklären, du flirtest hier wild durch die Gegend und kennst nicht mal ihren Namen?“ Scary sah ihr Soulmate verdutzt an. „Wer bist du denn eigentlich, dass du dich hier so wichtig machst?“ warf Medusa schließlich ein. „Bitte?“ „Das ist doch wohl seine Sache, mit wem er flirtet, nicht wahr?“ Sie lächelte Hiro zuckersüß an, dass Scary beinahe die Zähne abfaulten. „Jetzt hör mal zu, Blondie.“, sagte sie ruhig und nahm der verblüfften Hexe Hiros Haare aus der Hand. „Gucken ja, anfassen nein, Capische?“ „Scary?“, begann Hiro unsicher. „Hm?“ „Was wird das?“ „Was wird was?“ „Bist du etwa eifer-“ Hiro hatte das Wort noch nicht ganz ausgesprochen, als Scary ihm dazwischenfuhr. „Blödsinn!“ „Was soll das dann?“ „Ich… Ach mach doch, was du willst.“ Aufgebracht drückte sie ihm seine eigenen Haare auf und verschwand mit ihrem Gin Tonic im Gedränge der Clubgäste. Sehr zur Freude von Medusa, die dem kleinen Disput amüsiert gefolgt war und nun ihre Chance beim niedergeschlagenen Hiro zu nutzen wusste. In Gedanken trank er langsam seinen Gin Tonig aus einem Strohhalm. Ihre Vermutung hatte sich bestätigt. Als Scary davon gestürmt war, hatte eine starke Gefühlsregung seinen Soulprotect kurz flackern lassen. Zu kurz für die unaufmerksamen Leute um sie herum, nicht jedoch für Medusa, die genau darauf gewartet hatte. Ein Kishin also, zumindest beinahe. Allein die Verbindung mit dem Mädchen hielt ihn noch. Perfekt für ihre Rache an Shibusen und um ihren ursprünglichen Plan in die Tat umzusetzen. Sie legte einen Arm um ihn und lehnte sich an seine Schulter. „Lass sie doch, du hast ja mich, ich werd dich nicht einfach so im Stich lassen.“ Diese Worte versetzten Hiro einen Stich ins Herz. Scary würde ihn doch nie allein lassen. Sie waren Soulmates, das ging doch gar nicht. Oder doch? Die Gedanken schwirrten wirr in seinem Kopf. Es tat weh, er hatte das Gefühl, plötzlich die Kontrolle über sich selbst zu verlieren. Scary… nein! Abrupt löste er sich aus der Umarmung der Hexe und suchte im Gedränge nach Scary. Nach erfolgloser Suche stürmte er schließlich nach draußen in der Hoffnung sein Soulmate zu finden und dass ihn die frische Nachtluft wieder klarer werden lies. „Eifersüchtig! So’ n Quatsch!“ Scary stapfte aufgewühlt eine Straße abseits vom Club auf und ab. Wie kam er bloß auf so eine Schnapsidee? Eifersüchtig! Pah! Dieses Weib war ihr nicht geheuer, das ist alles. Plötzlich blieb sie stehen. Vielleicht ja doch. Hiro war immer bei ihr gewesen. Sie waren Soulmates, teilten Freud und Leid, aßen zusammen, schliefen beieinander. Soulmates, ja. Aber sie hatte kein Recht auf ihn, auch wenn… „Was zum?“ Ein Gefühl von Panik packte sie. Es war allerdings nicht ihre eigene. Irgendwas stimmte mit Hiro nicht. In dem Moment hätte sie sich am liebsten selbst den Kopf von den Schultern gerissen. Sie hätte ihn nie mit dieser Hexe allein lassen sollen! So schnell sie konnte rannte sie zurück in Richtung Club und entdeckte ihr Soulmate auf halber Strecke an einer Plakatwand kauernd. Er zitterte und hielt sich den Kopf als hätte er schmerzen. Scary ließ sich neben ihn fallen und schloss ihn fest in die Arme. „Schscht. Ich bin ja da.“ Sie legte ihren Kopf auf seinen als sie merkte, wie er sich langsam entspannte. „Es tut mir leid. Ich hab überreagiert.“ Geistesabwesend griff Hiro nach ihrer Hand und vergrub das Gesicht an ihrer Schulter. „Scary?“ „Hm?“ Ihre beiden kleinen Finger verhakten sich. „Soulmates?“ „Soulmates.“ Antwortete sie sanft. „Für immer?“ „Für immer.“ Sie saßen noch eine Weile so da und genossen die Nähe des Anderen in dieser klaren Nacht, bis sich Scary schließlich aufrichtete. „Komm.“ Sie streckte Hiro die Hände entgegen und zog ihn hoch. „Fliegen wir nach Hause.“ „Hiro grinste wieder und küsste sie auf die Nasenspitze. „OK“ TBC ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das wärs dann auch schon wieder^^ Hoffe es hat gefallen, und ich freue mich wie immer über Kritik! Jaa ne DB Scarlet Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)