Weihnachten einmal anders von Ironhide77 ================================================================================ Kapitel 3: Schreck in der Abendstunde ------------------------------------- Ich hoffe, ihr hattet alle ein wunderschönes Weihnachtsfest?! Viel Spaß mit dem nächsten Kapitel! Am nächsten Morgen wurden Sarah und Will Lennox in aller Frühe durch ihre Tochter geweckt. Die Kleine kam aufgeregt vor sich hin plappernd in das elterliche Schlafzimmer gestürmt. „Okay, dass war es für heute dann wohl mit Schlafen“, seufzte der Major und vergrub gefrustet sein Gesicht in das Kopfkissen. Sarah hob schnell die Bettdecke an, damit Annabelle in das elterliche Bett schlüpfen konnte. Sie hoffte, dass sie bei ihnen vielleicht erneut einschlafen würde, aber den gefallen tat sie ihren Eltern leider nicht. „Mum, können wir endlich aufstehen! Ich bin ganz aufgeregt und freue mich schon so auf die Zugfahrt.“, sprudelte es aus dem Mädchen heraus und es begann im Bett herumzuspringen. Will stöhnte und verließ dann, um sich anziehen zu können das wärmende Bett. „Beruhige dich bitte Annabelle. Wir fahren alle gemeinsam kurz vor Mittag los, der Zug fährt erst um 13.30 Uhr vom Bahnhof ab.“, versuchte die junge Frau ruhig dem Mädchen zu erklären. „Ich habe aber keine Lust so lange zu warten, das dauert ja noch ewig!“,maulte Annabelle und verzog beleidigt ihr Gesicht. „Komm, wie frühstücken erst einmal gemütlich und packen anschließend die restlichen Dinge zusammen, die wir mitnehmen werden. Du wirst sehen, die Zeit vergeht viel schneller als du denkst.“, versuchte ihre Mutter sie zu trösten und lächelte dabei sanft. Will hatte sich bereits angekleidet und war in Richtung Küche verschwunden. Sarah half zunächst ihrer Tochter beim anzuziehen, bevor sie selbst Hose und Pullover überzog. Familie Lennox frühstückte trotz Annabelles Unruhe ausführlich und gemütlich. Will hatte sogar Speck und Rühreier gebraten und Sarah genoss sichtlich den ungewöhnlichen Luxus. Normalerweise war sie mit Annabelle alleine auf der Farm, da blieb für gewisse Dinge oft wenig Zeit. „Wir sollten Ironhide langsam wecken, er muss vor der Fahrt seine Energonreserven auffüllen. Im Zug kann er noch lange genug Stasis halten.“, witzelte der Major, als die Familie ihre Mahlzeit beendet hatte. „Darf ich ihn wecken? Bitte, bitte?“, bettelte Annabelle und sah ihrem Vater fast schon flehend in die Augen. „Okay, Kleines. Aber sei bitte vorsichtig und wecke ihn nur durch Zurufen. Erst wenn er wach ist, darfst du dich ihm nähern. Hast du mich verstanden?“ Der Waffenexperte war ein exzellent ausgebildeter Soldat und Krieger. Wenn er sich fälschlicherweise während seiner Ruhepause bedroht fühlte, so könnte es für das Mädchen mehr als nur gefährlich werden. Das war dem Major nur allzu sehr bewusst, aber seine Tochter war für mit ihren fünf Jahren schon geistig sehr weit entwickelt, und gehorchte was Ironhide anging immer aufs Wort. Der Vater wollte ihr daher den Wunsch auch nicht abschlagen. Annabelle nickte gehorsam, strahlte dann über das ganze Gesicht und rannte schnell davon. Während die jungen Eltern den Tisch abräumten, kündigte die bebende Erde das baldige Ankommen ihres ungewöhnlichen Freundes an. Ironhide ließe sich wenige Sekunden später neben der Veranda nieder und setzte seine lebendige Fracht sanft auf dem ihm umgebenden Rasen ab. „Guten Morgen.“, wünschte er gähnend und sichtlich verschlafen der übrigen Familie Lennox. „Na gut geschlafen, Großer?“, fragte Will neugierig seinen großen Freund. „Die Scheune ist sehr bequem, da kann ich wirklich nicht meckern. Die Nacht war für meinen Geschmack nur etwas früh zu Ende.“, seufzte der schwarze Roboter lächelnd und schaute dabei Annabelle etwas vorwurfsvoll an. „Uns erging es heute Morgen auch nicht viel besser. Geteiltes Leid ist eben halbes Leid.“, warf Sarah ein und alle mussten laut über den sehr weisen Satz lachen. „Auf der Zugfahrt werden sich für mich sicherlich keine spannenden Dinge ergeben, da kann ich lange genug Stasis halten.“, sagte der Waffenexperte schulterzuckend und aß erst einmal ein paar mitgebrachte Energonwürfel. Will und Sarah beeilten sich, um schnell die restlichen Dinge zusammenzupacken. Währenddessen spielten Annabelle und Ironhide im Garten verstecken. Bei dem Spiel hatte das Mädchen die Vorteile klar auf ihrer Seite, und dass obwohl sich der Roboter dank seiner Tarnfunktion in die verschiedensten Gegenstände seiner Größenördnung transformieren konnte. Endlich war alles soweit vorbereitet und Will hatte das meiste Gepäck bereits vor dem Haus gestapelt. Sarah bat ihre Tochter darum, vor der Reise noch einmal aufs Klo zu gehen und Will ging zur Scheune herüber, um von dort die letzten noch benötigten Dingen zu holen. Mit Ketten und ungewöhnlich aussehenden Schuhen kehrte er zurück. „Was sind denn dass für komische Ketten?“, fragte ihn der Waffenexperte neugierig. „Die sind für dich, damit dein Altmode nicht im Schnee stecken bleibt.“, erklärte Will wahrheitsgemäß. Ironhide sah ihn nur staunend und mit schiefgelegtem Kopf an. „Und die Schneeschuhe sind für uns Menschen, aber das wirst du schon bald zu sehen bekommen. Ich hoffe deine Heizung funktioniert einwandfrei, Temperaturen von -15 Grad sind in Springfield und Umgebung keine Seltenheit.“ Der Waffenexperte schüttelte sich, denn er fror innerlich er bei dem Gedanken an diese Witterung. Transformer mochten Kälte überhaupt nicht, sie war Gift für ihre empfindlichen Systeme und Leitungen, dadurch verschlangen sie zusätzlich große Mengen an Energie. Das hatte auch Lord Megatron am eigenen Leibe zu spüren bekommen, als er in der Arktis abgestürzte und Eis und Kälte in ihn anschließend in Kryostase versetzt hatten. „Brr, das klingt aber ungemütlich. Gut das mich Ratchet letzte Woche noch gründlich durchgecheckt hat.“, antwortete der schwarze Autobot fröstelnd. „Keine Angst Großer, du bekommst bei meinen Eltern eine beheizte Garage!“, beruhigte Will seinen Partner. „Danke, du bist eben doch ein wahrer Freund.“, lachte der Waffenexperte und transformierte sich in den schwarzen GMC Topkick. Will belud schnell die Ladefläche des großen Autos und spannte anschließend eine passenden Abdeckung darüber. Sarah schloss währenddessen das Haus ab und half dann Annabelle beim Einsteigen und Anlegen des Sichherheitsgurtes.Zuletzt stiegen die beiden erwachsenen Menschen in das Auto und setzten sich auf Fahrer- und Beifahrersitz. Ironhide selbst hatte keine Lust verspürt, seine Holoform zu aktivieren und überließ zum Schein Will das Lenkrad. Die Fahrt verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle oder Ereignisse und bald darauf erreichten sie den Bahnhof. Sarah stieg zusammen mit ihrer Tochter aus und machte sich mit Hilfe der Tickets auf die Suche nach ihrem Abteil. Will fuhr weiter in Richtung Verladestation und gab einem dort beschäftigten jungen Mann die entsprechenden Papiere. Der schaute kurz über die Unterlagen, wies dann dem Major den vorgesehenen Wagon zu und fragte, ob er selbst das Auto einparken wollte. Will stimmte zu und parkte dank Ironhides Hilfe den großen Wagen mühelos ein. Will hatte einen offenen Wagon erwartet, aber zu seiner Freude waren die Wagons für den Autotransport geschlossen. Ironhide würde nicht frieren müssen, dachte er zufrieden. „Wow, das hätte ich auch nicht besser hinbekommen und ich besitze was das Verladen von Autos angeht bereits mehrere Jahre Erfahrung,.“, staunte der Mann nicht schlecht, als Will kurz die Scheibe der Autos herunterließ. Will lächelte etwas verlegen, schließlich hatte nicht er, sondern sein Partner die ganze Arbeit erledigt. Die Wahrheit würde der Familienvater aber besser für sich behalten. Der Major suchte anschließend alle für die Zugfahrt benötigten Dinge zusammen und verließ das Fahrzeug mit dem Gepäck und einer Art Folie in den Händen aus. Diese spannte er dann über das gesamte Fahrzeug. Freundlicherweise half ihm der junge Mann dabei. „Das Auto scheint ihnen eine Menge zu bedeuten, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben dürfte?“, fragte der Helfer vorsichtig nach getaner Arbeit. „Wissen sie, es handelt hierbei nicht um mein eigenes Fahrzeug. Es ist Eigentum der US Regierung und ich habe es mir lediglich für den Urlaub ausgeliehen. Sie wissen bestimmt nur zu gut, wie pingelig sich unser Staat anstellen kann, falls seinem Besitztum etwas zustoßen sollte.“, erklärte Will seufzend. Der Mann nickte zustimmend und befestigte dann ordnungsgemäß den GMC Topkick, damit er sich während der bevorstehenden Fahrt nicht selbständig machen konnte. Der Mann versprach Will sehr gut auf das Auto aufzupassen. Will bedankte sich freundlich und machte sich mit dem großen Koffers hinter sich herziehend auf die Suche nach seiner Familie. Er rief Sarah auf dem Handy an, und wusste somit schnell, wohin er zu gehen hatte. Als er das Abteil betrat, hatten es sich dort die beiden Frauen bereits gemütlich gemacht. Sarah fragte Will, ob alles planmäßig verlaufen wäre. Ihr Mann berichtete ihr dann kurz und knapp, dass Ironhide es auf der Fahr bequem haben würde. Das kleine Mädchen saß auf den zu Betten umwandelbaren Sitzen und spielte mit ihrem Nintendo DS. Sie war so vertieft, dass sie zunächst gar nicht mitbekam, als ihr Vater zurückkehrte. Die Zugfahrt verlief zunächst sehr ruhig, Annabelle beschäftigte sich mit ihrer Spielkonsole, malte viel oder spielte mit ihrem Vater diverse Kartenspiele. Gegen Abend rief Will mit seinem Handy Ironhide über seinen privaten Kommunikationskanal an. Dem Waffenexperten war natürlich langweilig, er hatte bereist ausgiebig Stasis gehalten. Landschaft und Mitreisende zu scannen machte auf Dauer auch keinen Spaß. Will versprach ihm, dass er vorbeikommen dürfte sobald Annabelle eingeschlafen war. Tagsüber wäre ein Besuch zu auffällig gewesen, denn aus Kostengründen hatten alle gemeinsam beschlossen, dass Ironhide keine Ticket erhält. Nachts fanden aber keine Kontrollen mehr statt und so konnte `Hide den Lennoxs dann ohne Probleme einen Besuch abstatten. Als Annabelle friedlich schlummerte, rief der Major unverzüglich seinen Freund an und gab ihm grünes Licht. Kurz darauf begann die Luft zu flirren und Ironhides Hologramm materialisierte sich langsam. Währenddessen knackte es plötzlich an der Abteiltür, diese wurde plötzlich aufgerissen und ein blonder Mann kam hereingestürmt. Ironhide stand in seiner Holoform direkt vor dem Mann und schaute diesen grimmig und taxierend zugleich an. Sarah schrie kurz auf und Will war zu einer Reaktion kaum fähig, da der Mann sich hinter seinem Rücken befand. Der Eindringling hielt in seiner rechten Hand ein Butterflymesser und machte den Eindruck, unter dem Einfluss von Drogen zu stehen. Der Waffenexperte reagierte als erster, schuppte Will aus der Gefahrenzone und stürzte sich auf die potentielle Gefahr. Der Mann war über die Attacke sehr verblüfft, mit Gegenwehr hatte er scheinbar nicht gerechnet. Ironhide fasste gekonnt zu, schlug dem Angreifer dann blitzschnell das Messer aus der Hand und drehte ihm anschließend den Arm recht unsanft auf den Rücken. Will stand auf, erkannte ebenfalls schnell den Ernst der Situation und eilte zu seinem Freund herüber. Eilig kickte er das auf den Boden gefallene Messer beiseite. Sarah war währenddessen vorsichtig zu Annabelle herüber geschlichen, die trotz des Tumultes noch fest schlief. Will übernahm von Ironhide den überwältigten Mann und schleifte ihn gefangen im Polizeigriff brutal aus dem Zugabteil. Er wollte als erstes Frau und Kind in Sicherheit wissen. Der Major beschloss den Mann zum Bordpersonal zu bringen, das würde dann die Polizei zur nächsten Haltestelle rufen. Von dort aus würden die Gesetzeshüter den Zug betreten und den Täter festnehmen. Innerlich zitterte der Familienvater, wenn Ironhide nicht zur Stelle gewesen wäre, hätte das übel ausgehen können. Will versuchte die Ruhe zu bewahren, er hatte sich als Soldat schon oft in solchen Situationen befunden, aber diesmal hatte seine eigene Familie in großer Gefahr geschwebt. Als Will zusammen mit dem Täter das Abteil verlassen hatte, ging Ironhide zu Sarah herüber und nahm die junge Frau, um sie zu beruhigen vorsichtig in den Arm. Verständlicherweise zitterte sie vor Schreck immer noch sehr stark. „Schscht, alles wird gut. Ich werde den Rest der Nacht hier Wache halten, wer weiß ob der Typ vielleicht Komplizen hat. Jedenfalls hatte er verdammtes Glück, dass Annabelle hier im Raum war und ich Optimus versprochen habe keine Menschen zu töten, sonst hätte ich ihm das Genick gebrochen.“, knurrte Ironhide zornig und strich der zu weinen begonnenen Sarah sanft über das Haar. Sie beruhigte sich langsam wieder und begann plötzlich ungewöhnlicherweise zu lachen. „Gehört das zum Schock, oder was ist los?“, fragte der Waffenexperte ziemlich verwundert. „Nein, alles ist gut. Du bist für uns heute der rettende Engel gewesen. Aber du solltest dir besser etwas anziehen.“, sagte sie schniefend und mit tränennassem Gesicht. Ironhide sah an sich hinunter und bemerkte erst jetzt, dass er splitternackt war. „Oh, verdammt! Ich vergesse ständig, dass ich mir als Hologramm etwas anziehen muss.“, murmelte er mit hochrotem Kopf Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)