Rabenherz von Flecki49 (Nur einen Flügelschlag entfernt (SasuSaku, ItachiKazaru(OC))) ================================================================================ Kapitel 11: The Festival around the Pyre ---------------------------------------- Pyre = Scheiterhaufen Viel Spaß beim Lesen ^^ Bevor sie auch nur daran denken konnten, einen Fluchtversuch zu wagen, wurden Waffen gezogen und sie an ihren freien Armen festgehalten. Anschließend zerrte man sie zu einer Holztreppe und stieß sie hinauf. Das Gras war etwas feucht, offenbar hatte es vorhin etwas geregnet. Der hagere Mann mit Sasukes Katana kam mit zwei Chakrablockern zu ihnen. Er klebte sie auf die Außenseite ihrer linken Unterarme, dann entfernte er den metallenen Blocker. Auf die fragenden Blicke von ihnen beiden antwortete er fast schon freundlich: „Es macht keinen Spaß, in einem Haufen Asche und Knochen nach zwei verbeulten Metallarmreifen zu suchen und dann das verbrannte Fleisch davon runter zu putzen.“ Das erinnerte sie beide schmerzlich daran, dass sie gleich sterben würden. Irgendwie hatte Sasuke das noch gar nicht so richtig realisiert. Es war nicht in seiner Planung vorgesehen, dass er durch irgendetwas starb, zumindest nicht, bevor er sich an Itachi für seine Familie gerächt hatte. Die Männer sahen von unten zu, hatten schon das Bankett eröffnet, saßen da und sahen erwartungsvoll zu ihnen auf. Es waren an die hundert Leute, allerdings nur wenige Ninja. Von da oben hatte man eine gute Aussicht. Der Wald umgab die gesamte große Wiese mit dem Felsen darauf, in und unter welchen das Versteck angelegt war. Sie hatten also gute Fluchtmöglichkeiten. Theoretisch. Abgesehen von dem kleinen Problem, dass sie hier nicht weg kamen. Gerade wurden sie Rücken an Rücken an den Pfahl gebunden, immer mit der entsprechenden Bewachung. Sakura wurde nun aufgefordert, ihre Hände nach hinten um Sasuke zu legen. Sie tat es, und Sasuke seufzte ergeben. Nachdem sie ihre Hände mit einem gewöhnlichen Seil zusammengebunden hatten, wiederholten sie die Prozedur bei Sasuke. So, fest aneinander gebunden, standen sie da, lehnten ihre Köpfe an den Pfahl. Allein blieben sie nun auf dem Scheiterhaufen, während irgendwer unten eine Rede hielt. Sie hörten nicht zu. „Hey, womit hatte ich das Vertrauen verdient?“, fragte Sasuke nüchtern, auf ihre bereitwillige Opferung zugunsten seinerseits abzielend. „Weiß ich nicht.“ Beim nächsten Satz hörte man ihr Lächeln heraus. „Aber als ich deine Reaktion bemerkt hab, dachte ich mir, ich tu dir zumindest etwas Gutes, wenn ich dir schon sonst immer ein Klotz am Bein war...“ Er lächelte gezwungen, was sie natürlich nicht sehen konnte. „Dann hast du was gut bei mir, obwohl dir das jetzt auch nichts mehr bringt.“ „Wohl wahr.“, entgegnete sie. „Noch irgendwelche letzten Worte von euch?“, schrie eine Stimme von unten herauf. „Nein!“, riefen sie bestimmt, und beide gleichzeitig. Darüber mussten sie beide lächeln, dann beobachteten sie, wie vier Männer, an jeder Seite einer, Fackeln unten an den Scheiterhaufen hielten. Es war ja immerhin August, und das Holz war relativ trocken und brannte gut. Die Flammen klommen an der Außenseite empor, schon bald sahen sie die ersten Flammenzungen an den Rändern. Der Rauch hüllte sie ein, allerdings fiel ihnen das Atmen noch nicht allzu schwer. „Haben wir eine Chance, dass dein Team Angst bekommt und nachschauen geht, was los ist?“ „Eher unwahrscheinlich. Warum sollten Lagerfeuer gefährlich sein?“ Sie zögerte eine Weile, beide spürten sie die Hitze von unten. Dann fuhr sie leiser fort: „Hast du Angst, Sasuke?“ „Hm, etwas nervös. Und du?“, erwiderte er. „Ein bisschen.“ „Bist du ihnen böse, dass sie dir jetzt deine Rache nehmen?“ „Böse? Stocksauer. Aber ich glaube, wir kommen hier noch raus... wenn ich auch nicht weiß, wie.“, entgegnete er gleichmütig. Kurze Zeit schwiegen sie, dann ergriff wieder Sakura das Wort. „Auf die Gefahr hin, dass ich dich nerve, aber ich möchte, dass du weißt: Ich liebe dich, Sasuke.“ Er lachte kurz auf. „Danke. Ich würde dich ja jetzt küssen, wenn wir nicht so unmöglich angebunden wären.“ „Hm. Da muss ich denen ja glatt böse sein, dass sie mir dieses Vergnügen vorenthalten.“ „Nur deswegen? Sei ihnen doch lieber böse, weil sie dein Leben auf so grausame Weise beenden.“, meinte er. Irgendwie hatte keiner von ihnen beiden wirklich realisiert, dass sie gleich sterben würden. Immer heißer wurde es, die Flammen stiegen höher, und durch Rauch und Feuer konnten sie die Männer schon nicht mehr sehen, beide fingen an, sehr zu schwitzen. Sie wussten, da außer dem Prasseln des Feuers nichts zu hören war, dass die Räuber auf ihre Schreie warteten. „Wenn sie das denn tun. Hast du wirklich keine Idee, wie wir hier rauskommen könnten?“ „Leider nicht. Wenn die Seile verbrennen, ist es schon längst zu spät.“ „Wirklich gemein von ihnen, uns so anzubinden. Das Feuer löst unsere Fesseln, aber nicht rechtzeitig genug, als das wir hier raus könnten...“, wiederholte sie resigniert. „Verdammt, in diesen Unmöglichkeiten von Klamotten schwitzt man noch mehr. Erinnere mich daran, dass ich nie wieder Lack und Leder trage.“, versuchte sie die Stimmung aufzulockern. Diesmal lachte er wirklich, wenn auch nur kurz. „Wenn ich nicht in die Hölle komme, klar. Das steht dir sowieso nicht wirklich.“ „Ach?“, entgegnete sie frech, „Bin ich so unattraktiv?“ Belustigt klang diese Frage zu ihm hinüber. Das Atmen wurde bereits anstrengender, der Schweiß lief ihre Körper hinab, als die Flammen immer näher krochen. „Im Gegenteil, meine Hübsche. Diese Art von Kleidung senkt aber dein Niveau. So billig bist du nicht, will ich doch hoffen.“, konterte er, und hörte ihr helles Lachen, das von dem Rauch prompt in ein Husten umschlug. „Gut gerettet, Uchiha. Danke. Nein, so billig bin ich wirklich nicht.“ Sakura stellte sich anders hin, wie er spürte, ließ sich ein Stück am Pfahl hinab sinken, denn ihre Oberweite stieß gegen seine Unterarme. „Sasuke?“ Ihre Stimme klang plötzlich zuversichtlicher. „Hm?“ Er hatte schon längst die Augen geschlossen, spürte die unzähligen Schweißtropfen auf seinem Körper, die in dieser Hitze schon anfingen, zu verdampfen. „Kannst du die Arme heben? Gerade nach hinten strecken?“ „Wozu?“, fragte er. „Sie haben uns nicht geknebelt, und das sind nur einfache Knoten. Vielleicht haben wir ja doch eine Chance.“ Er tat, worum sie ihn gebeten hatte, spürte, wie sie weiter nach unten sank, ihre Brüste seine Arme streiften. Sie wäre wirklich keine allzu schlechte Partie gewesen, und sie hätte bestimmt auch mehr Ausdauer im Bett als Zivilistinnen. Aber woran dachte er da schon wieder, und das in so einer Situation. Auf ihre Bitte ließ er die Arme wieder sinken, und er spürte den Druck ihrer Arme an seinem Körper, als sie sich etwas nach vorn lehnte, um an die Seile um seine Handgelenke zu kommen. Er konnte nicht sagen, ob und wie sie voran kam, doch als sie plötzlich in seine Haut biss, zuckte er zusammen. „Tse. Wusste gar nicht, dass du bissig bist.“, rief er mit Ironie in der Stimme. Er musste fast schreien, denn das Prasseln des Feuers war jetzt so laut, dass man sich nicht mehr in normaler Lautstärke unterhalten konnte. „Dann hast du offensichtlich noch nicht mit mir geschlafen.“, gab sie schnippisch zurück, und er musste grinsen. Wehrhaft war sie im Bett? Dann würde er das sofort nachholen, wenn er könnte, aber der Moment war denkbar ungünstig, und er würde das natürlich auch nicht sagen. Sonst würde sie ihm womöglich noch freiwillig in die Hölle folgen. Die Fesseln lockerten sich etwas. Er versuchte, möglichst keinen Zug auf den Knoten auszuüben, damit sie es leichter hatte. Wo er doch gerade an die Hölle gedacht hatte: Die Flammen waren bedrohlich nah. „Ich will dich echt nicht hetzen, aber beeilen wäre nicht schlecht!“, ermahnte er vorsichtig. Sie antwortete mit einem noch gerade so hörbaren Knurren. Wieder gab das Seil ein Stück nach. Sasuke musste aufpassen, dass er sich nicht in irgendeinen der kleinen Flammenherde stellte, und bekam mit dem nächsten Atemzug einen üblen Hustenanfall. Auch Sakura hustete zwischendurch immer kurz, er spürte ihren Körper erbeben, doch sie hörte nicht auf, an den Seilen zu zerren um den Knoten zu lösen. Ein Knacken, ein Funkenregen, und Sasukes Oberteil wurde langsam von Glut verzehrt. Hoffentlich wurden das jetzt keine allzu großen Flammen, die Glut war ja noch relativ langsam. Er spürte Sakura stärker zusammenzucken, konnte aber nicht sehen, dass sie mit einem ihrer Füße an eine Flamme gekommen war. Und dann, endlich, löste sich die Spannung auf dem Seil, er fiel leicht nach vorn, konnte sich aber noch abfangen, bevor eine Flamme sein Haar ansengte. Nun ging alles ganz schnell, und während Sakuras dringliche Stimme ihn antrieb, öffneten seine geschickten Finger den Knoten. Nicht umsonst hatte er genau beobachtet, wie der hagere Typ mit seinem Katana ihn gebunden hatte. Auch ihre Hände waren frei, und als nächstes zog er sich sein Oberteil aus, dass jetzt an der anderen Seite Feuer gefangen hatte. Als er sich den Arm dabei verbrannte, kam ihm eine Idee. Sakura hustete fürchterlich, und er bemerkte auch wieder den beißenden Qualm, während er noch seinen Arm in die Flammen hielt. Der Chakrablocker fing Feuer, und er folgte Sakura, die schon hinaus gesprungen war. Er hatte die Orientierung verloren, doch als er endlich in der frischen Luft war, landete er nur ein Stück von ihr entfernt. Genau wie er, atmete sie in tiefen Zügen die frische Luft ein, auf ein Knie gestützt, um sich etwas zu erholen. Die Schuhe hatte sie mittlerweile ausgezogen und von ihrer beider Körper tropfte der Schweiß. Doch sie hatten nicht lange Zeit, sich auszuruhen. Dummerweise waren sie wieder dort gelandet, wo sie hergekommen waren, quasi mit Blickrichtung zum Eingang. Und in dieser Richtung saßen die meisten von ihnen, auch, wie Sasuke fast freudig bemerkte, der Mann mit seinem Katana. Sie nutzten ihre Schockstarre aus, damit sie sich etwas erholen konnten, dann sprach der Wortführer wieder. „Ihr habt es also tatsächlich geschafft, da rauszukommen. Da wart ihr die ersten. Aber unbewaffnet wie ihr seid, werden wir euch mit Leichtigkeit exekutieren.“ Jetzt war es an ihnen, zu grinsen, als Sasuke sich neben Sakura stellte und ihren Chakrablocker entfernte. Dann blickte Sakura amüsiert an Sasukes Körper auf und ab. „Wo ist in der kurzen Zeit denn dein Hemd abgeblieben?“ Er lächelte. „Natürliche Verluste. Stört es dich?“, fragte er scheinheilig. „Nicht im geringsten.“, lächelte sie zurück, und als wäre das ein Zeichen gewesen, waren sie auf einmal verschwunden. Die Ninja unter ihnen begaben sich sofort in Kampfposition. Doch sie reagierten viel zu spät, da sie nicht wussten, wo die beiden zuerst angreifen würden, auch, wenn sie keine Waffen hatten. Vielleicht war das der Grund dafür, weshalb sie sie nicht ernst nahmen, und die ersten beiden Ninja fielen. Die Zivilisten unter ihnen hatten erst jetzt verstanden, das irgendetwas passiert war, doch ihnen schenkten Sakura und Sasuke kaum Beachtung. Als nächstes war der Hagere dran, der die Frechheit besessen hatte, sich Sasukes Katana zu nehmen. Sasuke tauchte hinter ihm auf, und obwohl der Mann merkte, das er angegriffen wurde, konnte er sich nicht einmal halb umdrehen, bevor Sasuke sein Handgelenk ergriff und das Katana, welches er in der Hand hielt, ihm selbst in den Bauch stieß. Sasuke wischte die Klinge an dem Umhang des toten Mannes sauber, als plötzlich der Boden erzitterte. Nach links blickend sah er, was das Chaos angerichtet hatte: Sakura, wie konnte es auch anders sein, hatte eine chakragetränkte Faust in den Boden gerammt und so die Hälfte des unterirdischen Gewölbes zerstört. Nein, nicht die Hälfte. Mehrere Erschütterungen folgten der Ersten, gedämpfter, dann bekam der Boden Risse, und Sasuke, Sakura und einige der feindlichen Ninja retteten sich auf die umstehenden Bäume, während der gesamte Lagerplatz samt dem brennenden Scheiterhaufen eine Etage tiefer sackte. Man hörte Schreie der Leute, die unter den Gesteinsbrocken vergraben oder von dem Feuer in Brand gesteckt wurden, doch das war nur gut für die beiden. Sofort starteten sie einen neuen Angriff, denn in der allgemeinen Verwirrung stand der Richter, der der Kopf der Bande war, relativ ungeschützt da. Sasuke enthauptete eine der beiden Wachen, mit dem zweiten gab es einen kurzen Schlagabtausch, bevor auch er fiel, während Sakura an ihm vorbei rauschte und den beiden Kunai auswich, die der Richter in der Hand hatte. Ein gezielter Schlag, und sein Genick knackte ungesund. Doch jetzt kam die Verstärkung, und sie sahen sich von immer mehr Leuten umringt. Sasuke und Sakura kämpften sich ihren Weg zu den Bäumen frei; beiden fiel das Atmen ungewohnt schwer. Beide wussten, dass sie zu viel Rauch eingeatmet hatten, ihre Lungen brannten. Ein Ninja hatte es jetzt geschafft, Sakura zu Fall zu bringen und ihre Hände festzuhalten. Er bekam sofort Unterstützung von einigen anderen, die sie ebenfalls packen wollten, da sie sich als ziemlich wehrhaft erwies. Sie wand sich, doch sie kam nicht los. Sasuke eilte ihr zur Hilfe, besiegte seine Gegner, indem er ein Chidori Nagashi durch seinen Körper laufen ließ, tötete den, der ihre Arme hielt, und die letzten Zwei räumte sie selbst aus dem Weg. Er packte ihr Handgelenk und zog sie mit sich in den Wald, weg von der Schlacht und der allgemeinen Verwirrung. Sie rannten, bis sie zwei gute Kilometer von der Lichtung entfernt waren und keine Chakren mehr spüren konnten. Dann erst gönnten sie sich auf dem breiten Ast eines Baumes eine Ruhepause. „Das war ganz schön knapp.“, stellte Sakura fest, nachdem sie etwas zu Atem gekommen waren. „Hm.“, entgegnete er nur. Als ihr Atem gleichmäßiger wurde, formte sie Fingerzeichen und Sasuke sah, wie grünliches Chakra mehrere Kratzer und auch einige kleine Brandwunden an ihrem Körper heilte. Ihr Körper entspannte sich, dann stand sie auf und ging auf ihn zu. „Darf ich?“, fragte sie, wartete aber keine Antwort ab, sondern griff nach seinem linken Arm. Der Chakrablocker, der in Flammen aufgegangen war, nachdem Sasuke ihn samt seinem Arm ins Feuer gehalten hatte, hatte eine große Brandblase hinterlassen, vom Ellbogen bis zu Handgelenk. Ihre Hand leuchtete grün auf, als sie ihr Heilchakra darüberfließen ließ, und er spürte ein leichtes Prickeln, dass ihm nicht unangenehm war und zudem nicht nur von der heilenden Wunde stammte. Als sie ihre Hand wieder wegnahm, sah er nur noch eine zackige, weiße Narbe, die auf seiner sowieso sehr hellen Haut kaum zu sehen war. Dann legte sie ihre kleine, warme Handfläche auf seine Brust und erklärte: „So viel Rauch, wie wir eingeatmet haben, ist nicht gut für die Lunge. Ich stimuliere sie deswegen etwas, damit sie es schneller abbaut. Besser für den Körper.“ „Hn.“, erwiderte er. Ansonsten hatte er keine Verletzungen, und sie trat einen Schritt zurück, setzte sich hin und legte sich dann auf den breiten Ast. „Danke.“, sagte er schlicht, allerdings mit einem Hauch Wärme in der Stimme, der ihr signalisieren sollte, dass er das ernst meinte. „Bitte. Na, das war ja mal ein verrücktes Erlebnis, was?“, lächelte Sakura. „Hn.“, brummte er nur. Ihr Lächeln wurde breiter. „Sieh an. Kaum aus der Not raus, ist der Herr Uchiha wieder so einsilbig wie zuvor.“, spottete sie. „Mach dich nur über mich lustig, Haruno. Du müsstest doch langsam wissen, dass mich das nicht aus der Ruhe bringt.“ Jetzt hatte er doch was gesagt, allerdings so monoton wie immer. Sie ließ sich davon nicht beirren und entgegnete gar nichts, schloss die Augen. Er betrachtete sie, und hätte sie dass gesehen, wäre sie wohl sehr über sein ausgiebiges Schmunzeln erstaunt gewesen. Sasuke konnte nur bestätigen, was er im Kerker festgestellt und ihr auf dem Scheiterhaufen gesagt hatte, nämlich, dass diese Art Kleidung nicht zu ihr passte. Aber ihr Körper war eine Verheißung, wie sie dalag, mit dem Kopf zu ihm, das Haar fächerförmig um ihren Kopf ausgebreitet, die Sonne schien ihr ins Gesicht und das Blätterdach malte Schatten auf ihren Bauch. Er lehnte sich an den Stamm und ließ sich daran herabsinken. Eine Weile entspannten sie sich nur, auch wenn Sasuke die Umgebung auf fremde Chakren überwachte, und etwas Zeit verging, in denen nur die Geräusche der Natur sie umgaben. „Und was tust du nun, Sasuke?“, durchbrach ihre wohlklingende Stimme sein Nachdenken. „Itachi suchen. Ich nehme an, du weißt, das Orochimaru tot ist?“ „Hm. Ich hörte, du habest ihn umgebracht.“ Täuschte er sich, oder lag Bewunderung in ihrer Stimme? „Ja. Aber er war krank und schwach, sonst wäre es schwieriger gewesen.“ Er wusste nicht, wieso, aber er wollte sie nicht glauben machen, er hätte einen gesunden Orochimaru genauso schnell besiegen können. Sowieso musste er sich über sich selbst wundern, dass er freiwillig in ihrer Gesellschaft blieb, und er versuchte sich einzureden, dass das reines Begehren war, weil die Kleidung so viel von ihr zeigte. Das Prickeln, das er bei ihrer Berührung gespürt hatte, das Funkeln ihrer smaragdgrünen Augen und ihre für sie so ungewöhnliche Gelassenheit blendete er bewusst aus. Ihre Stimme holte ihn aus seinen Gedanken. „Ich hoffe, du kommst zurück, wenn du deine Rache hast... Obwohl ich dir wohl sagen sollte, dass du Kazaru damit das Herz brechen wirst.“ Er zuckte zusammen. „Du kennst sie?“ Sie nickte. „Sie will euch beide wieder haben. Das wird wahrscheinlich sowieso nicht möglich sein, aber ihr liegt ihr unheimlich am Herzen. Ich glaube, wenn ihr es so arrangieren könntet, dass ihr wenigstens beide am Leben bleibt, wären alle glücklich...“, erklärte sie, während sie nach oben ins Blätterdach sah. „Sie sollte sich nicht drauf verlassen.“, meinte er nach kurzer Pause mahnend. Wieder schwiegen sie. „Dann werd ich mich mal langsam auf den Weg machen, bevor die mich vermissen.“ Sie gluckste. „Nicht, dass die noch denken, ich wäre in den Flammen umgekommen, sowas schwachsinniges.“ Ihre Stimme triefte vor Ironie, als sie das sagte, dann aufstand und sich streckte. „Na, die würden doch niemals so einen realitätsfernen Unsinn glauben, Sakura.“, erwiderte er, mit Belustigung in der Stimme. „Bis dann. Lass dich nicht umbringen.“, sagte sie über die Schulter, doch bevor sie los konnte, rief er sie mit einem fragenden „Sakura?“ zurück. Als sie sich umdrehte, keuchte sie auf vor Überraschung. Er zog sie herum und drückte sie an den Stamm, und bevor sie etwas erwidern konnte, presste er seine Lippen auf die ihren und drängte sie mit seinem Körper fest gegen den Baum in ihrem Rücken. Er spürte, wie die anfängliche Anspannung ihren Körper verließ und sie immer lockerer wurde. Ihre Lippen wurden nachgiebiger und öffneten sich leicht, und er nutzte die Chance um seine Zunge in ihren Mund gleiten zu lassen. Sie schmeckte betörend, wenn auch mit einem leichten Beigeschmack des Rauchs vom Feuer, aber das war ja nun nicht ihre Schuld. Stunden, so schien es ihm, vergingen, während sie den innigen Kuss immer weiter führten. In Wahrheit waren es wohl einige Minuten, bis Sasuke vier Chakren wahrnahm, die auf sie zu kamen. Er hatte sein eigenes Chakra unterdrückt, aber Sakuras war deutlich zu erkennen. Apropos erkennen, die Chakren gehörten eindeutig Kakashi, Kiba, Akamaru und Chouji. Zeit, dass er sich aus dem Staub machte, auch wenn er aus unerfindlichen Gründen den dringenden Wunsch verspürte, bei Sakura zu bleiben und diesen Kuss zu etwas mehr zu machen. Dennoch unterbrach er ihr Zungenspiel bedauernd, da sie offenbar noch nicht das Herannahen ihrer Freunde bemerkt hatte. Schwer atmend löste sie sich nur widerwillig von ihm, allerdings ließ der Druck seines Körpers nicht nach. Er küsste sie auf den Hals. „Das hatte ich dir versprochen. Ein Tipp: Bevor dein Team hier ist, ordne deine Kleidung, bevor sie noch rot werden.“ Ein weiterer kurzer Kuss, dann riss er sich los. Er schob die rosahaarige Schönheit in die hinterste Ecke seines Bewusstseins und konzentrierte sich wieder auf seinen Bruder. ~~~~ Sakura war von dem Kuss völlig überrascht, entspannte sich aber langsam in seinen Armen. Seine Zunge war vorsichtig, als sie ihren Mund erforschte, und er schmeckte so gut! Ein bisschen nach Rauch, sicher, aber das war bei ihr bestimmt auch der Fall. Nach viel zu kurzer Zeit, wie es ihr vorkam, unterbrach er den Kuss, murmelte dann leise gegen ihren Hals: „Das hatte ich dir versprochen. Ein Tipp: Bevor dein Team hier ist, ordne deine Kleidung, bevor sie noch rot werden.“, und einen weiteren auf ihren Hals gehauchten Kuss später war er verschwunden. Verträumt sank sie auf den Ast herab und bemerkte erst nach einer Weile die sich nähernden Chakren. Dann erst wurde ihr bewusst, was Sasuke eigentlich gesagt hatte, und wurde rot bis zum Haaransatz. Durch das Getümmel beim Kampf war ihre Kleidung doch sehr verrutscht, und zeigte noch mehr von ihrem Busen und restlichen Körper, als ohnehin schon. Verschämt ordnete sie die spärlichen Fetzen und wurde tief dunkelrot im Gesicht, als ihr bewusst wurde, dass sie schon die ganze Zeit so ausgesehen haben musste... auch, als sie sich eben auf den Ast gelegt hatte. Er hatte sie sicher angesehen... Sie schluckte. Dann schüttelte sie den Kopf, versuchte den Gedanken zu verdrängen und ihre Gesichtsfarbe wieder unter Kontrolle zu bringen. Das wollte sie ihren Teamkameraden nämlich nicht erklären müssen. Die Bezeichneten waren auch nach kurzer Zeit da, und die Röte hatte sich zu einem sachten Rosa verflüchtigt. Sie hatte als einzige Farbe, die drei andern waren ungewöhnlich blass und riefen schon bevor sie bei ihr ankamen: „Sakura! Ist dir was passiert?!“ Gute Frage. War ihr etwas passiert? Sie wusste es im Moment nicht so genau zu sagen. Noch immer vernebelten Sasukes Lippen auf ihren, seine Zunge in ihrem Mund ihre Sinne. Wie sehr sie sich wünschte, er wäre noch hier bei ihr! „Sakura?“ Choujis dringliche Stimme riss sie aus ihren Träumereien. Huch, die warteten ja immer noch auf eine Antwort. Wie war nochmal die Frage gewesen? Sie lächelte. „Nichts passiert, keinen Grund so schockiert zu sein.“, beruhigte sie sie. „Nichts? Das nennst du nichts?“ Kakashi klang leicht panisch, sah sie mit sehr besorgtem Blick an und machte eine unbestimmte Armbewegung in Richtung ihres Körpers. Was meinte er eigentlich? Verdutzt blickte sie an sich herab. Ihre Kleider waren so ordentlich wie es ging, Verletzungen hatte sie keine... Ah. Das war es. Sie war von oben bis unten mit Schweiß, Staub, Blut und Blättern bedeckt, sah wahrscheinlich aus wie nach einer Schlammschlacht mit Ino. Durch den Schweiß, den aufgewirbelten Staub und das kurze Gerangel in den Baumkronen hatte ihr Äußeres ziemlich gelitten. „Das, mein Guter, nenne ich Dreck. Und wenn ihr erlaubt, würde ich gerne erst ein Bad in sicherer Entfernung nehmen und mir was bequemeres anziehen, bevor ich euch erzähle, was geschehen ist. Irgendwo ein See zum reinspringen in der Nähe?“ Das würde eine lange Geschichte werden, und sie hatte nicht vor, die ganze Zeit in diesen Sachen zu verbringen. Sie nickten, doch Kiba hielt sie fest: „Warte! Was hatte Sasuke damit zu tun? Du riechst nach ihm.“ Sie schmunzelte. „Ist Teil der Geschichte. Aber ohne ihn wäre ich da wahrscheinlich nicht rausgekommen. Gleich, ja?“, bat sie. Eine Sekunde zögerte er noch, dann nickte er und ließ sie los. Eine Weile später waren sie an einen See angekommen, an dem die vier ihr Lager aufgeschlagen hatten. Sie griff nach einer Wasserflasche, die sie nahezu komplett austrank, nahm ihre Tasche und meinte: „Warum setzen wir uns nicht alle in den See? Bei der brütenden Hitze täte uns das wahrscheinlich allen gut. Und ich könnte euch erzählen, was geschehen ist.“ Die drei sahen sie erstaunt an. Kiba fragte vorsichtig: „Bist du dir sicher, dass du keinen Hitzschlag bekommen hast?“ Sie lachte. „Absolut nicht. Ich geh vor, ihr könnt euch das ja überlegen. Übrigens, Kiba, viele Grüße von deiner Freundin.“ Sie ging in Richtung See. „Wem?“, rief Kiba ihr ratlos hinterher. „Von Kiki!“ Kiba zuckte zusammen. Diese Frau würde er nicht vergessen können, so gern er es auch wollte. Nur zu lebhaft war ihm diese Mission mit Neji und Sakura in Erinnerung geblieben. Nach einigen Minuten entschieden sie sich dann doch, sich zu ihr zu gesellen, und erschöpft dasitzend begann sie, mit geschlossenen Augen zu erzählen, was geschehen war. „Nachdem wir uns getrennt hatten, bin ich vorgegangen wie besprochen. Ich hab mein Chakra unterdrückt und 'zufällig' ihren Weg gekreuzt. Nach einem kurzen Gespräch, bei dem ich vor Hitze leider den Umhang großzügig öffnen musste, haben sie mir dann auch erlaubt, sie zu begleiten.“ Sie runzelte die Stirn. „Hätte ich nein gesagt, hätten sie mich wahrscheinlich dazu genötigt, mitzukommen. Na, jedenfalls- Wir kamen an, großes Hallo, mir gegenüber erst etwas misstrauisch, bis einer mir freundlicherweise den Mantel abgenommen hat. Man konnte förmlich sehen, wie jegliches logische Denken aussetzte. Naja, jedenfalls haben wir uns den restlichen Tag nett unterhalten, zweimal mit Pausen, weil die es einfach nicht lassen konnten. Es gab in einem großen Saal ein Abendessen, mit Fackeln beleuchtet, und der Alkohol ist in Strömen geflossen. Ich hab mich ein bisschen bei den einzelnen Gruppen umgehört, meist auch gar nicht gefragt, denn die haben ihre Ziele ziemlich sorglos besprochen. Dann machen mich gleich drei Typen auf einmal an, und ich bin mit ihnen mit gegangen... Tja, und im Gang lenkt mich einer etwas ab, dann macht es 'Klack', und schon hatte ich einen Chakrablocker ums Handgelenk.“ Sakura zögerte kurz, als sie sich daran erinnerte, was geschehen war. „Sie wussten meinen Namen, mein Alter, dass ich zu Konoha gehöre und Medic-Nin bin. Dann haben sie mir die Hände gefesselt, in eine Zelle gesteckt und an der Wand angekettet... und da saß Sasuke mir gegenüber.“ Auch den Rest erzählte sie noch, so detailliert wie sie es für nötig hielt. Das bedeutete, dass sie den Vorfall im Gerichtssaal, das Gespräch auf dem Scheiterhaufen und auch den Kuss eben wohlweislich kürzte beziehungsweise ganz weg ließ. ~~~~ Nachdem sie sich noch eine Weile im Wasser erfrischt hatten, hatte Sakura sich angezogen und schlafen gelegt, war sie doch noch immer erschöpft von dem anstrengenden Tag. Am nächsten Morgen packten sie ihre Sachen und machten sich auf dem Weg zu dem Versteck der Leute. Die gesamte Lichtung lag in Trümmern, Sakura hatte ganze Arbeit geleistet. Überall lagen Leichen herum, erschlagen von Schutt und Geröll. Das Feuer schwelte noch immer. Zu ihrer Freude fand Sakura den roten Umhang, den sie gekauft hatten, das einzig brauchbare Kleidungsstück dieser Sammlung von Unanständigkeiten. Die Leiche des Anführers konnte sie ohne Probleme identifizieren, auch wenn sie sich beeilten- Die Hitze war der Verwesung sehr zuträglich, und die Fliegen und wilden Tieren labten sich bereits an dem Fleisch der Toten. Sie jagten die letzten vier Tage noch versprengte Gruppen der ehemals großen Verbindung, doch viele töteten sie nicht mehr, die Meisten ließen sie laufen. Sie kehrten zeitig von ihrer Mission zurück, und an den Abenden, die sie auf der Rückreise waren, schrieben Kakashi und Sakura zusammen den Bericht. Als sie endlich wieder in Konoha ankamen war es schon spät, doch die Sonne spendete nichtsdestotrotz noch warme Strahlen. Shizune verließ gerade Tsunades Büro, als Team Kakashi ihr entgegenkam. Und obgleich sie schon zwei Treppen weiter unten war um neuen Tee und etwas Sake für die Hokage zu holen, hörte sie ein lautes Krachen, als irgendetwas zu Bruch ging, und Tsunades noch lautere Stimme, die gut hörbar den Grund ihrer Wut zum Ausdruck brachte: „WOFÜR BITTE HABT IHR DAS BUDGET FÜR DIESE MISSION VERWENDET, DASS ES NICHT AUSGEREICHT HAT?!“ Auch wenn sie Tsunades Wutausbrüche gewohnt war, hätte sie schon das Tablett in der Hand gehabt, wäre es ihr wohl runtergefallen. Sakura erzählte Kazaru detailliert, was auf der Mission geschehen war, und sie war ganz aus dem Häuschen. Vielleicht gab es wenigstens für den jüngeren Uchiha noch Hoffnung. Das allerdings machte sie wieder traurig, denn es erinnerte sie wieder daran, dass Itachi für sie so unerreichbar war. Sie freute sich für Sakura, und auch für Sasuke, auch wenn sie sich nach der ersten Aufregung einig geworden waren, dass dieser Kuss noch lange kein Liebesbeweis war. Sakura stimmte ihr zwar zu, doch ihr Herz konnte sich der trügerischen Hoffnung nicht erwehren. Es sollte noch dauern, bis die beiden sich wiedersehen würden. Hihi, ja so kanns gehen wenn man zu faul ist das Metall zu schrubben xD Papier verbrennt nun mal... So, im nächsten Kapitel wird ein Geburtstag gefeiert. Eine Songfic, das sag ich schon mal, As time goes by aus Casablanca... Bis dahin =) Eure Flecki^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)