Rabenherz von Flecki49 (Nur einen Flügelschlag entfernt (SasuSaku, ItachiKazaru(OC))) ================================================================================ Kapitel 13: The new Jutsu ------------------------- Sorry, hatte ich doch glatt den Titel vergessen. ^^; Weiter gehts! Wie schwer Itachi sie wohl verletzt hat...? Sie blinzelte. Es war so dunkel. Wo war sie? Sie schaffte es, die Augen offen zu halten, und als sie sich an das Dämmerlicht gewöhnt hatte, sah sie eine weiße Zimmerdecke. Als sie sich bewegte, spürte sie, das sie in einem Bett lag, und ein leises Stöhnen entfloh ihr, als sie die Schmerzen registrierte, die dumpf in ihrem Körper pochten. Okay, bewegen war eine ganz schlechte Idee. „Bleib ruhig liegen, es ist alles in Ordnung.“, ertönte eine sanfte Stimme rechts neben ihr. War das Sakura? „Was ist passiert? Wo bin ich?“ Bäh, hörte sich ihre Stimme kratzig an. Ihr Hals war trocken, und sie musste leicht husten, wobei sich ihre Schmerzen intensivierten. „Du bist im Krankenhaus, Kuro hat dich hergebracht. Du befindest dich auf dem Weg der Besserung, auch wenn du wohl noch ein Weilchen hier bleiben musst. Kuro ist gerade weg, sich was zu essen suchen.“ Kaza überlegte einen Moment, woher sie denn Verletzungen hatte, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, doch dann fiel es ihr plötzlich wieder ein. Trauer schlich sich in ihren Blick, als sie Sakura den Kopf zudrehte. „Kaname...“, flüsterte sie heiser, und wieder musste sie husten. Sakura hob ein Wasserglas an ihre Lippen und half ihr trinken. „Danke... Ist er...?“ Sakura nickte. „Ja. Kuroi hat seinen Körper mitgebracht. Er hat uns erzählt, was geschehen ist.“ Auch ihr Blick wurde trüb. Kazaru sah Richtung Decke. „Tsunade ist jetzt bestimmt sauer.“, stellte sie fest. „Sie ist froh, dass du überhaupt noch lebst. Niemand hatte die Frau mit den Akatsuki in Verbindung gebracht. Dann hätte sie ein viel größeres Team geschickt.“ „Und ein Fähigeres.“, murmelte Kazaru. „Hör auf, dir ständig einzureden, dass du schlecht bist! Du beherrschst Genjutsu besser als Kurenai! Und außerdem hast du Kuro immer an deiner Seite. Ihr seid ein klasse Team. Was willst du mehr?“, meinte sie energisch. „Wenn ich besser wäre, hätte ich ihn zurückholen können.“ Noch immer blieb ihre Stimme leise. Sakuras Hand strich ihr einige Haarsträhnen hinter das Ohr, dann sagte sie ruhig: „Itachi ist besser als wir alle. Wenn er nicht freiwillig zurückkommt, kann ihn niemand zurückholen- nicht mit Gewalt.“ Kazaru ließ das unkommentiert. Sie hatte nicht den Mut gehabt, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte. Sie hatte einfach zu viel Angst gehabt, dass er sie auslachen und ihr das Herz brechen würde. Doch zwang sie sich, an etwas anderes zu denken. „Wie schwer bin ich verletzt?“ „Du hast ein stumpfes Bauchtrauma erlitten und dir so ziemlich den gesamten Rücken geprellt. Ein Glück, dass du so gelenkig bist, sonst hättest du dir womöglich die Wirbelsäule gebrochen. Die Milz ist unbeschädigt geblieben, aber deine Leber hatte einen- wieder zum Glück- nur kleinen Riss. Der Rest ist gequetscht worden... er muss dich mit einer unglaublichen Wucht getreten haben.“ „Woher-“, wollte Kazaru fragen, doch Sakura fiel ihr ins Wort: „Kuroi hat es uns erzählt – nachdem du sicher außer Lebensgefahr warst. Vorher hat er dich keine Sekunde allein gelassen, sich geweigert zu sprechen und zu essen.“ „Ist er die ganze Zeit in seiner großen Form geblieben?“, wunderte sie sich. Zuweilen vergaß sie zwar, dass die anderen Kuro nicht verstehen konnten, denn richtig sprechen konnte er nur in seiner Kuchiyose-Form, doch diesmal bemerkte sie es. „Nein- Masa und Hana haben gedolmetscht. Das heiß, ich glaub es war Masa... ich kann die drei einfach nicht auseinander halten.“, fügte sie lachend hinzu. Dann wurde sie wieder ernst. „Kaname wurde zwei Tage nach eurer Rückkehr beerdigt. Tsunade möchte die Geschichte nochmal von dir selbst hören, deine Einschätzung. Ich werd ihr gleich Bescheid sagen, das du wach bist. Eigentlich bin ich nur kurz auf Visite, ich muss also gleich weiter... entschuldige die Kälte, aber Kuroi muss irgendwie wieder rein kommen, deswegen bist du auch in drei Decken gehüllt.“ „Ach so... kein Problem.“ „Ich muss dann mal wieder. Tsunade könnte also heute vielleicht mal vorbeikommen- wenn ich Zeit hab, schau ich zwischendrin auch nochmal rein. Wie fühlst du dich? Soll ich dir noch ein Schmerzmittel geben?“ Kazaru schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube, das geht so. Ich darf ja sowieso nicht aufstehen, nehm ich mal an?“ „Genau.“, lächelte Sakura. „Du kannst dich gerne aufsetzen, und ich lass dir das Wasser hier auf dem Nachttisch stehen. Aber bitte nicht aufstehen, dein Bauch braucht Ruhe. Je nachdem, wie gut es abheilt, bist du in drei Wochen wieder hier raus.“ Kazaru verschluckte sich an dem Wasser, das sie gerade hatte trinken wollen. „Drei Wochen?!“ Dann musste sie wieder Husten, und Sakura legte ihr leicht die Hand auf den Rücken. „Das solltest du vermeiden, dich so aufzuregen. Ja, drei Wochen. Und je weniger du dich bewegst, desto schneller wird es gehen.“ Kazaru nickte, dann lehnte sie sich wieder in die Kissen zurück. Auf dem Nachttisch standen vier Blumensträuße. „Die sind von Kakashi, Hana, Chinjou und Narashi. Sie machen sich Sorgen um dich. Falls ich sie treffe, werd ich ihnen Bescheid sagen, dann kriegst du morgen ganz viel Besuch.“ „Ist gut.“ „Bis nachher dann. Falls du was brauchst, die Klingel ist direkt neben dir.“ Damit verschwand Sakura, und Kazaru ließ noch einmal den einen Tag Revue passieren. Sie hätte nicht so ausrasten und Yurika schlagen dürfen, doch letztendlich war das unerheblich- die Beiden hatten sie nicht des Lärms wegen gefunden, den sie gemacht hatten. Itachi hatte sie angegriffen. Er hatte gesagt, sie sei besser geworden- obwohl das nach knapp acht Jahren wohl zu erwarten war. Dennoch hatte er nicht auf voller Kraft gekämpft, nicht mal mit halber Kraft. Warum hatte sie es ihm nicht gesagt? Weil sie Angst hatte. Angst vor seiner Antwort. Und was sollte eigentlich dieses 'Es tut mir leid'? Was tat ihm leid? Jetzt, wo sie darüber nachdachte... hatte er das überhaupt gesagt? Sie war sich nicht mehr so sicher. Vielleicht war es nur ein Hirngespinst, aus ihrem Wunschdenken heraus entstanden. Doch sie hatte ihn wiedergesehen. Für einen Moment schloss sie die Augen und rief sich sein Bild in Erinnerung, jede seiner Bewegungen. Sie ließ sich dahintreiben, spielte das ganze Treffen trotz des bitteren Beigeschmacks immer wieder durch, einfach nur, um ihn zu sehen. So bemerkte sie nicht, wie Kuroi hineinkam und sich auf dem Gitter am Fußende des Krankenbettes niederließ. Wenn er ihre Gefühle doch nur erwidern würde... Doch sie hatte ihre Chance vertan. Wer wusste, wann sie ihn noch einmal treffen würde? Wieder erst in acht Jahren? In zwei? Oder zehn? Womöglich gar nicht mehr? Der Gedanke tat weh. Doch es blieb dabei, dass er ein S-Rang Nukenin war, ein Vogelfreier, und ein Preis auf seinen Kopf ausgesetzt war. Sie öffnete die Augen, in denen Tränen schimmerten, und bemerkte Kuroi. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. „Hey Kuro.“, flüsterte sie erleichtert. Er sah sie an, erleichtert, doch dann wieder ernst. „Ich weiß, was du sagen willst. Ich hab Glück gehabt. Wir hätten beide sterben können. Ich war unvorsichtig. Ich weiß, Kuro, ich weiß.“, meinte sie nur, fügte dann, leiser, hinzu: „Aber ich kann es nicht ändern.“ Er sagte kein Wort, war er doch so unendlich froh, dass sie wieder in Ordnung kommen würde. Es hatte eine Zeit lang nicht gut ausgesehen. Nach einer Weile fokussierten ihre Augen wieder Kuro, dann fragte sie: „Sag mal, wie lange war ich eigentlich bewusstlos?“ „Zwei Wochen.“, entgegnete Kuro. Sie blinzelte ihn verwundert an. „Moment.“, meinte sie nach einer Weile, „Hast du gerade gesagt, dass ich schon zwei Wochen hier bin? Um Himmels Willen! Welcher Tag ist heute?!“ „Freitag, der 19. November.“, erklärte er. „Was?“ Erschöpft ließ sie sich in die Kissen zurücksinken. ~~~~ Tsunade kam tatsächlich noch vorbei, und Kazaru erzählte, was geschehen war. Doch ihre Frage an ihn, warum er das getan hatte, seine Antwort und vor allem das vorherige kurze Zögern ließ sie aus, genauso wie seine Entschuldigung für was auch immer, bevor er gegangen war. Sie hatte Kuro gefragt, und er hatte ihr bestätigt, dass Itachi sich tatsächlich mit einer ungewohnten Wärme in der Stimme entschuldigt hatte. Ein leises Klopfen an der Tür riss sie am Nachmittag des nächsten Tages aus ihrem Halbschlaf. „Ja?“, rief sie, noch etwas orientierungslos, und Kakashi trat ins Zimmer. Wortlos setzte er sich auf den Stuhl neben ihrem Bett, brauchte eine ganze Weile, bis er schließlich vorwurfsvoll meinte: „Was machst du nur für Sachen?“ Sie lächelte. „Dumme Sachen, das weißt du doch.“ Er seufzte. „So, wie er dich zugerichtet hat, glaube ich nicht, dass er dich liebt.“ „Ich weiß, aber was soll ich machen? Mein Herz rausschneiden und durch ein anderes ersetzen? Wenn das mal was bringen würde.“ „Ach Kaza...“ Auch er wusste daraufhin nichts mehr zu sagen, was er ihr nicht schon hundertmal gesagt hatte. „Du bist genau so ein hoffnungsloser Fall wie Sakura. Was findet ihr nur an den beiden Brüdern?“ „Wenn du eine Frau wärst, würdest du das verstehen.“, entgegnete sie einfach nur. Stille herrschte; es war so ziemlich alles gesagt. Sie konnten gut gemeinsam schweigen. Schließlich brach es aber doch aus ihr heraus: „Er musste es tun, hat er gesagt.“ Kakashi wartete ab, und Tränen sammelten sich in ihren Augen, liefen über ihr Gesicht. „Ich habe ihn gefragt, warum er Sasuke und mir das angetan hat, und er hat gesagt, er musste. Wieso? Wieso muss man jemandem wehtun, den man gern hat? Seine Stimme... es hörte sich an, als ob es ihm leid tat. Und trotzdem hat er es getan! Warum nur?“ Darauf wusste auch Kakashi keine Antwort. Kazaru legte die Hände vors Gesicht und schluchzte, was ihrem Bauch gar nicht gut tat, doch sie konnte es nicht verhindern. Sie spürte, wie Kakashi sich neben sie setzte, sie in seine Arme zog. Das Kinn auf ihren Kopf gebettet, strich er ihr beruhigend durch das Haar und wiegte sie sacht. Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte, hatte sie Schluckauf. Die Schmerzen, die bei jedem Hicks durch ihren Körper fuhren, ließen die Tränen nicht versiegen, und schließlich meinte sie leise, den Kopf immer noch gegen Kakashis Oberkörper gedrückt und seinem beruhigenden Herzschlag lauschend: „Er hat sich entschuldigt, bevor er weg ist. Ich ha- hab es kaum mitgekriegt. Nur, für was? Für das, was damals passiert ist? Das er mich jetzt so- so verletzt hatte? Ich weiß es nicht, ich weiß es doch nicht. Ih verstehe ihn nicht.“ Sie war sauer auf sich selbst, auf alles. Darauf, dass sie ihn nicht verstand, das sie nicht stark genug war, um ihn aufzuhalten, ihn zurückzuholen, besonders darauf, dass sie sich nicht getraut hatte, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte. Kakashi hielt sie fest, bis sie in seinen Armen eingeschlafen war. Er wünschte, er könnte ihr helfen, doch wusste er, dass er es nicht vermochte. Eine Weile blieb er noch bei ihr, und als Kuro wieder von draußen reinkam, ließ er die beiden allein- jetzt war ja jemand da, der auf sie aufpasste. ~~~~ Kazaru lag nun bereits seit fünf Wochen im Krankenhaus, ihre Bewusstlosigkeit mit eingerechnet, es war der zehnte Dezember, und sie hatte einen Plan. Zwar wollten Sakura und Tsunade sie noch immer nicht gehen lassen, aber sie war fertig mit dem Grundkonzept. Sakura hatte noch am nächsten Tag ein paar Sachen aus ihrer Wohnung geholt, darunter auch das Buch, das Chinjou ihr geschenkt hatte, sowie Stift und Notizblock. Sie wurde kurz vor Weihnachten entlassen, feierte mit Sakura und Naruto, die beide ebenfalls keine Familie mehr hatten und am 25. zu ihr kamen. Die Weihnachtstage gingen ins Land, wie auch Silvester und Neujahr. Kazaru wurde erst wieder Mitte Januar auf Missionen geschickt, als sie ihre Verletzung auch ganz sicher auskuriert hatte, doch es machte ihr nichts aus. Jede freie Minute verbrachte sie mit üben, und der arme Kuroi war ihr Versuchskaninchen. Es war ja nicht so, dass er sie nicht schon vorher unbekleidet gesehen hatte. Aber es war nie die Rede von Verführung gewesen. Zudem kam noch dazu, dass Kuroi ja in Grunde keine Ahnung von menschlichem Begehren hatte, also konnte er das gar nicht subjektiv beurteilen. Eine andere Person musste her, nur- wer? Es versteht sich eigentlich, dass das Los auf Sakura fiel. Kaza hätte natürlich auch Narashi, Chinjou oder Kakashi fragen können, oder Hana, aber die hätte ihre Hunde mitgebracht, Narashi brauchte keine weiteren Anreize und ihre beiden Senseis... Nun ja. Kakashi war zehn Jahre älter als sie, genau wie Chinjou waren sie gute Freunde, und abgesehen davon war es ihr peinlich. Was nur natürlich war. ~~~~ An einem Tag Mitte März war das Jutsu dann soweit fertig, und Kazaru überfiel Sakura und bat sie, ihr mit einem etwas ungewöhnlichen Training zu helfen. Sakura war etwas verdutzt, doch sie willigte ein und folgte ihr zu einem Trainingsplatz im Wald, in einiger Entfernung zum Dorf. „Warum hier? Es ist Sonntag, da ist sowieso kaum einer auf den Trainingsplätzen.“, wollte Sakura verwundert wissen. „Du wirst gleich sehen, warum. Ich möchte, dass du einfach einen normalen Kampf beginnst, als wäre gar nichts besonderes. Ob es klappt, wirst du dann schon merken, und wenn es soweit ist, möchte ich dich bitten, einfach mal ein bisschen zu denken wie ein Mann.“ Sakura blickte sie an wie ein verwirrtes Reh. „Okay. Ich hab zwar nur die Hälfte verstanden, aber wird gemacht, Chef.“, antwortete sie schließlich, und sie begannen. Sakura nahm sich vor Kazarus Genjutsu in acht, wusste sie doch um das Talent ihrer Freundin. Einige dieser Jutsus brach sie auch schnell, bei einem wurde sie allerdings länger in die Irre geführt. Irgendwann fiel ihr auf, dass der Wald um sie herum sich nicht veränderte. Das heißt, er veränderte sich schon, aber so, als würde eine Schleife abgespielt werden. Nur am Rande fiel ihr auf, dass ein Eichhörnchen auf einem Ast saß und eine Nuss knabberte. Und nur durch Zufall bemerkte sie, wie es Minuten später immer noch (oder eher wieder) dort saß und auf gleicher Art an einer ähnlichen Nuss nagte. Sofort formte sie ein Fingerzeichen, und prompt war das Eichhörnchen wie vom Erdboden verschluckt. Das war knapp gewesen. Doch während sie noch erleichtert aufatmete, erschreckte sie sich zutiefst: Kuroi flog von schräg oben im Sturzflug auf sie zu, und sie bemerkte ihn erst, als es schon fast zu spät war und er mit ihr zusammen stieß, und auch nur, weil er laut krächzte. Als sie nach oben blickte, reagierte ihr Körper instinktiv und sie sprang mit einem Rückwärtssalto vom Ast hinab. Kuro drehte eine Schleife und kam dann erneut mit hohem Tempo auf sie zu. Noch während Sakura sich überlegte, dass es eigentlich ungewöhnlich für Kuroi war, allein solche Angriffe zu fliegen, lief sie los. Auf einer Lichtung angekommen, erblickte sie eine Pfütze, in der sich die Sonne spiegelte, und plötzlich blieb sie stehen, als ihr etwas auffiel- doch da war es bereits zu spät. Noch während sie sich umdrehte, ertönte Musik, leise und sacht, und Kazaru stand vor ihr, in siebenfacher Ausgabe und mit ihrem üblichen Oberteil in rot und einem bodenlangen schwarzen Rüschenrock mit aufgestickten silbernen Rosenblüten. Sie zückten ihre Fächer, doch anstatt anzugreifen, begannen sie, langsam zu tanzen. Verwundert und die Nerven gespannt wunderte sich Sakura, was das nun werden sollte, denn sie konnte sich noch frei bewegen. Ein seltsames Genjutsu, die normalerweise auf irgendeine Weise ihren Gegner bewegungsunfähig oder blind machten. Sie trat einen Schritt rückwärts, wollte die Arme heben, um die Fingerzeichen zu formen, welche das Genjutsu brechen würden, doch obwohl sie ihre Beine noch bewegen konnte, traf das auf ihre Arme nicht mehr zu; nicht mal die Finger konnte sie rühren. Panik wallte in ihr auf; sie war tatsächlich in einem Genjutsu eingesperrt und kam nicht mehr raus?! Verdammt. Vor ihr tanzten die sieben Kazarus nun immer schneller, auch die Musik beschleunigte sich. Sie bewegten sich absolut synchron, die Fächer wallten auf und ab, bildeten Wellen und sahen fast lebendig aus, was durch das sich biegen der Federn nur noch verstärkt wurde. Es war fast ein hypnotisierender Anblick, und je schneller der Tanz wurde, desto mehr Anziehungskraft schien er zu entwickeln. Alle Kazarus sahen sie unentwegt an, suchten Blickkontakt, und Sakura merkte, dass sie in der Falle saß. Aber sie konnte ihre Beine ja noch gebrauchen, ihre Chance war, so weit nach hinten zu gehen, bis ihr irgendwann ein Baum die Sicht versperren würde, also würde sie... Ihr wurde eiskalt; sie hatte versucht, einen Schritt zu gehen, doch auch das ging nicht mehr. Ihr gesamter Körper war paralysiert und gehorchte ihr nicht. Doch bevor sie richtig nervös werden konnte, stoppte der Tanz abrupt; die Kazarus hockten nun da, mit gesenktem Kopf, und dann schwebte ein runder, wunderschöner Ton durch den Wald, und sie sahen wieder auf, tanzten weiter, aber langsamer; wüsste Sakura es nicht besser, würde sie fast sagen, sinnlicher. Oder irrte sie sich doch nicht? Hmm... das Denken fiel ihr schwer... Kazas Blicke hatte irgendwie so etwas feuriges... gleichzeitig kamen die sieben ein Stück näher, und der Ton wurde tiefer. Sakura spürte, wie ihr Körper erzitterte und sich entspannte, denn die Musik schien ihren ganzen Körper zu durchströmen. Als wäre in ihr eine Seite angeschlagen worden- die sie nichtmal kannte, denn Sakura war ungefähr so musikalisch wie ein Kartenspiel- doch es verfehlte die Wirkung nicht. Ihr Denken wurde irgendwie langsamer, oder bildete sie sich das ein? Doch ihr wurde gerade so warm... und ihr Blick lag immer noch auf den Tanzenden. Ihr Zeitgefühl setzte aus. Wie lange sah sie ihnen nun schon dabei zu, und seit wann jagten die ihr zugeworfenen Blicke ihr immer wieder angenehme Schauder über den Rücken? Sie fühlte sich geborgen; als hätte sie gerade eine warme Tasse Kakao getrunken und sich ins Bett gelegt, sich nah an ihren Freund gekuschelt. Die Tänzerinnen waren nur noch drei Meter von ihr entfernt. Sakura registrierte es in ihrem Dämmerzustand nicht, doch Kaza sah, wie es Wirkung zeigte. Subtile Bewegungen, geschickt in die Choreographie des Tanzes eingebunden, ließen Sakuras Atem schneller gehen. Wenn es gut lief, würde das der Ausgangspunkt sein, und angespornt von diesem Erfolg (Denn Sakura war sehr gut im Erkennen und Lösen von Genjutsu), bemühte sie sich noch mehr, erhöhte das Tempo und verdeutlichte ihre Bewegungen. War das Einbildung? Als würde sie jemand küssen. Ein Kribbeln auf ihren Lippen schickte noch eine Hitzewelle durch Sakuras Körper. Hm. Eigentlich war das sehr angenehm... ihre Mitte wurde warm. Die Musik veränderte sich, gab nun einen anderen Rhythmus an, und mit einer schwungvollen Drehung waren die zwei Kazas an den Seiten verschwunden. Sakura registrierte es kaum, ihr Atem wurde genauso schneller wie ihr Herzschlag. Die Kazarus zogen nun absolut synchron den Fächer ihrer linken Hand einmal vor ihrer Brust entlang. Und ließen sie unbedeckt von dem Oberteil zurück. Ein roter Spitzen BH verdeckte gerade das Nötigste, und Sakura wurde noch wärmer, als sich in ihrem Hinterkopf plötzlich eine kleine Stimme der Vernunft meldete: /Solltest du dich wirklich von einer anderen Frau so erregen lassen?/ /Hmm.../ Ihr Bewusstsein war durchaus dieser Meinung. /Sie hat gesagt denke wie ein Mann.../ Dagegen hatte die Vernunft nichts mehr einzuwenden. Sie tanzten näher, und wieder verschwanden zwei Kazarus. Ein weiterer Schwung mit dem anderen Fächer, und der Rock war verschwunden. Noch einen Schritt näher. Das behagliche Gefühl verstärkte sich. Ein verruchter Blick über den Rand eines Fächers, den anderen halb vor die Hüfte gehalten, sah Kazaru sehr kokett aus, bevor sie eine schwungvolle Linksdrehung vollführte und auch ihre restlichen Kleidungsstücke samt der beiden verbliebenen Überzähligen verschwanden. Langsam kam sie Sakura näher, bis sie einen halben Meter vor ihr stand. Sie klappte den rechten Fächer zusammen und er löste sich ebenfalls in nichts auf, dann hob sie die rechte auf Bauchhöhe und ruckte mit den Fingern. Sakura war, als würde ihr Körper nach vorn gezogen, und sie machte einen Ausfallschritt um nicht hinzuschlagen. Konnte sie sich etwa wieder bewegen? Doch bevor sie diesen Gedanken zur Gänze begreifen oder gar Konsequenzen daraus ziehen konnte, legten sich Kazarus Lippen auf ihre und sie presste ihren warmen Körper fest an Sakuras. Ohne darüber nachzudenken erwiderte Sakura den Kuss, war es doch der Anfang von dem, was ihr Körper begehrte. Kazas Zunge drang in ihren Mund, und eine weitere Welle von Geborgenheit und Wärme durchströmte sie. Beide Seiten wollten nicht nachgeben, als ihre Zungen um die Oberhand kämpften, doch schließlich trennten sie sich atemlos voneinander, bekamen sie doch bald keine Luft mehr. Kazaru trat einen Schritt zurück und hielt Sakura auf armeslänge von sich. Langsam schien die wieder zu Verstand zu kommen und die Ungläubigkeit in ihrem Gesicht wurde von einer kaum zu übertreffenden Röte begleitet, als sie an Kazaru hinab sah, die nun, nach dem Genjutsu, wieder ihre Kleidung an hatte. „Äh... was... was war das denn...?“, fragte sie leise, während sie beschämt zur Seite schaute. Himmel, gut, dass sie nicht Narashi gefragt hatte. „Das besagte Jutsu, das ich testen wollte. Entschuldige, jetzt hab ich dich wohl ziemlich...“ Auch Kazaru wurde rot, als sie nach den richtigen Worten suchte. „.. in Verlegenheit gebracht. Aber ich musste es an jemand anderem als Kuro ausprobieren.“ Verlegenes Schweigen. „Hm. Sehr gut.“, begann Sakura schließlich. Sie sah nachdenklich aus. „Was meinst du, kann man das einsetzen?“, fragte Kaza nun fast begierig, und Kuro flatterte aus einer Baumkrone hinab auf einen Ast in ihrer Nähe. Seiner Meinung nach war das ganz passabel, aber da er als Vogel nun mal am menschlichen Körper nichts erotisches fand, war auch er auf Sakuras Einschätzung neugierig. „Ich würde vorsichtig sein, nicht, dass dabei nochmal was passiert. Du weißt doch, wie die meisten Männer drauf sind. Es ist gut, aber ziemlich riskant.“ Kazaru schwieg darauf und sah sie nicht an, und Sakura wandte sich ab, setzte sich auf dem Felsbrocken neben dem ihre Wasserflasche stand. „Du hast vor, dass bei ihm einzusetzen.“, stellte Sakura sachlich fest. Natürlich, es war klar gewesen, dass sie das erkannte, und Kazaru hatte auch nie etwas anderes bezweckt. Wie würde sie denn dastehen, wenn einer das überlebte, da wäre sie doch in Null Komma gar nichts als Dorfschlampe verschrieen. „Zwei Dinge, Kaza. Zum ersten: Mir ist aufgefallen, dass es nur ein Genjutsu war, zwar zu spät, aber dennoch... Du hast zwar Kuroi auf mich los gehen lassen, aber du hattest auf seinem Halsband den Silberbeschlag vergessen. Deswegen hab ich gestutzt, als ich die Reflektion in der Pfütze gesehen habe. Wärst du langsamer gewesen, wäre ich rechtzeitig da rausgekommen.“ Kaza blickte sie nachdenklich an. „Hm. Das hab ich doch tatsächlich vergessen... und das zweite?“ Sakura sah ihr ernst in die Augen. „Glaubst du wirklich, dass du Itachi in einem Genjutsu festhalten kannst?“ Auf diese Frage blieb es länger still. Schließlich antwortete sie leise: „Ich muss es versuchen, Sakura. Irgendwie muss ich ihn zurückbringen...“ Sakura ließ das unkommentiert; sie verstand Kaza vollkommen. „Außerdem“, fuhr sie fort und ihre Stimme wurde fester, „Außerdem hab ich es verschachtelt. Du hast das Genjutsu bemerkt, die Schleife, nicht wahr?“ Sakura nickte, nun verwundert; das hatte sie ganz vergessen. „In dem warst du schon seit kurz nachdem wir begonnen haben gefangen. Die danach waren alle ziemlich offensichtlich- obwohl ich versucht hatte, es in einem moderaten Rahmen zu halten, damit du keinen Verdacht schöpfst- und wenn ich es schaffe, ihn dadrin zu halten, dann dürfte der Rest auch klappen.“ Sie holte tief Luft und setzte sich neben Sakura auf den Stein. „Denn sollte er bemerken, dass mein Jutsu ein Jutsu ist, und es löst, glaubt er sich trotz Genjutsu in der wirklichen Welt. Von da aus kann ich weiter agieren und es nochmal versuchen.“ „Das ist ja alles gut und schön“, meinte Sakura kurz darauf, „aber woher willst du wissen, ob er dein allgemeines Genjutsu gebrochen hat? Wenn er dich nun selbst in ein Genjutsu schubst, dass dir eine heile Welt vorgaukelt?“, bemerkte Sakura zweifelnd. „Kuro.“, entgegnete sie einfach nur. „Er bleibt außen vor, auch wenn ich ihn im Genjutsu erscheinen lassen werde. Sieht er jemanden, der sich anders verhält als er sollte, sagt er mir bescheid.“ Sakura nickte, anscheinend hatte sie an alles gedacht. Auf dem Rückweg stellte Sakura noch eine letzte Frage: „Sag mal, wie hast du das eigentlich gemacht, dass ich mich auf einmal so plötzlich nicht mehr bewegen konnte? Und wieso bin ich auf dich zu, als du mich quasi zu dir gewunken hast?“ „Ach weißt du- ich habe von allem ein bisschen abgeguckt. Narutos Sexy-no-Jutsu und dessen Wirkung auf Männer, unsere Erfahrungen das Männer, die einen auf Missionen angreifen, immer nur das Eine wollen, und den allgemeinen Anstoß hat das Buch gegeben, das Chinjou mir geschenkt hat, 'Die Genjutsu- Kriegerin'. Da stehen echt nützliche Sachen drin, daher hab ich das mit dem Jutsu im Jutsu. Und die Bewegungsunfähigkeit kommt von Chakraschnüren, die sich in diesem Jutsu um deinen Körper spannen; sobald ich sie festziehe, kannst du dich nicht mehr bewegen, ziehe ich allerdings daran, wie ich es am Ende gemacht habe, bewegst du dich natürlich.“ Na dann war alles klar, Marionettenspiel auch noch. Das war wahrhaftig ein gut zusammengeschnittenes Jutsu. „Und wie heißt es?“, wollte Sakura nun wissen. „Ich dachte an Enna-Maiougi-no-Jutsu, was sagst du?“ [1] Sakura lächelte. „Sehr gut... Du hast dich selbst übertroffen, Kaza.“ Blieb nur zu hoffen, dass es bei Itachi Wirkung zeigte. Und er Kaza danach nicht umbrachte. Scherzend gingen sie in der einsetzenden Dämmerung nach Hause und tranken noch eine Tasse Tee bei Kazaru. Sakura jedoch machte auf dem Heimweg noch einen Umweg zu Naruto. Er öffnete die Tür und schaute sie erstaunt an. „Hey Sakura-chan, dass ist ja eine Überraschung! Willst du reinkommen?“ Sie nickte und schaute zu Boden, als sie in den dunklen Flur trat. „Entschuldige, die Lampe hat eben ihren Geist aufgegeben. Muss ich morgen ersetzen.“, kommentierte er. Der gesamte Tag hatte sie ziemlich mitgenommen und wenn sie ehrlich war, hatte Kazaru sie ziemlich in die Bredouille gebracht mit ihrem Jutsu. Sie hatte mit sich gekämpft, aber auch die Aussicht auf ein heißes Bad brachte ihr im Moment nicht den Zuspruch, den sie brauchte. Denn obwohl sie es Kaza gegenüber nicht zugegeben hätte, ihre Gedanken, die ihr gesagt hatten, sie läge in einem warmen Bett neben ihrem Freund, der sie zart küsste, waren beharrlich haften geblieben, und ihr Körper stellte ein ganz klares Verlangen. Er hatte aufgeräumt, wie sie bemerkte, als sie einen Blick in sein Wohnzimmer erhaschte, was für Naruto eigentlich unüblich war. Als hätte er ihre Gedanken gelesen sagte er: „Naja, irgendwann muss ich auch mal putzen, geht kein Weg dran vorbei.“ Er lachte. „Aber was machst du hier eigentlich?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Tja, das weiß ich auch nicht so genau...“ Sie überlegte einen Moment, dann kam sie entschlossen zwei Schritte auf ihn zu und sah ihn mit festem Blick an. „Ich will dich was fragen... und um etwas Unverschämtes bitten.“ Verwundert zog er die Augenbraue hoch. „Und das wäre...?“ Sie wandte den Blick ab und kaute auf ihrer Unterlippe. Ihr ganzes Inneres kribbelte vor Begehren. „Ich wollte wissen, ob du...“ Sie schloss die Augen und holte tief Luft, bevor sie seinen Blick erwiderte. „... Ob du noch einmal mit mir schlafen würdest. Jetzt. Auch wenn sich seit dem letzten Mal nichts geändert hat, aber ich...“ Jetzt sah sie doch weg und schwieg eine Weile. „Ich verstehe wenn du nein sagst, denn ich möchte deine Gefühle nicht ausnutzen. Es ist nur eine Frage.“, schloss sie dann. „Eine ganz gewöhnliche Frage...“, fügte sie leiser hinzu, und sah in das vom Kaminfeuer erhellte Wohnzimmer. Naruto rührte sich nicht, und ihr kam der Gedanke, dass es wohl doch keine so gute Idee gewesen war, hierher zu kommen. Doch dann spürte sie eine Hand an ihrer Wange und sah ihn an. „Und das willst du wirklich?“, hakte er nach. Sie nickte. „Sicher. Aber was ist mit dir?“ Er überwand die letzten Zentimeter, die sie trennten, und küsste sie. Als hätte er Holz auf ein fast erloschenes Feuer geworfen, erglühte ihr gesamter Körper in einer wohligen Hitze. Nach einer Weile löste er den Kuss, dann flüsterte er: „Ich werde jede Gelegenheit nutzen, die vielleicht auch nur eventuell dazu beitragen könnte, dich umzustimmen, aber ich werde es nicht falsch verstehen, wenn es nicht klappt.“ Sie lächelte ihn verträumt an. „Danke.“, hauchte sie. Dann fanden sich ihre Münder erneut, und während Naruto sie mit sanfter Gewalt ins Schlafzimmer drängte und ihre Kleidung sich auf dem Weg Stück für Stück verabschiedete, lieferten sich ihre Zungen einen Kampf, den Sakura verlor, als seine Hand unter ihren BH glitt und in ihre Brustknospe kniff. Im Bett angekommen, gab sie alle Widerstände auf und ließ sich von Naruto verwöhnen. ~~~~ [1] Enna-Maiougi-no-jutsu heißt so viel wie 'Bezaubernder Tanzfächer (no jutsu)'. Enna hat in diesem Fall die Bedeutung 'bezaubernd', allerdings im Sinne von: erotisch; kokett; sexy; verführerisch. Da wir die Wirkungsweise diese Jutsus nun kennen, wissen wir auch, warum es diesen bezaubernden Namen hat xD Das wars erstmal, ein wenig früher als sonst, dafür mach ich jetzt Urlaub. Bis in drei Wochen! Ich hoffe es hat euch gefallen ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)