Schwarz, wie die Hoffnung von MarySae (- Wenn es nichts mehr gibt, was dich auffängt - [leichtes NamiXRuffy]) ================================================================================ Kapitel 15: Es hängt alles davon ab ----------------------------------- Kapitel 15 – Es hängt alles davon ab Ein erbitterter Aufschrei folgte dem Nächsten. Immer und immer wieder schlugen die beiden Frauen aufeinander ein, um den anderen außer Gefecht zu setzen. Misaki hatte gewusst, dass die Navigatorin wirklich gut im Kämpfen war und doch war sie beeindruckt von ihrer Kampftechnik. Nur mit viel Glück konnte sie bisher dem Großteil der Blitze ausweichen, die auf sie abgefeuert wurden. Dennoch konnte sie nicht alle Treffer so gut wegstecken. Die große Brandwunde an ihrem linken Arm brannte wie Feuer und hinderte sie etwas daran, ihn so einzusetzen, wie sie es gerne gewollt hätte. Die ehemalige Navigatorin schien nicht zu spaßen. Ihre Augen glitzerten Misaki aus dunklen Höhlen entgegen. Jedoch hatte dieses Glitzern nichts mit dem Schönen gemein, welches Tränen ankündigte oder Freude ausstrahlte. Die Funken in ihren Augen spiegelten unbändige Wut wieder. Die Worte der Ex-Piratin hatten Nami wohl tiefer getroffen, als sie es geahnt hatte. Immer wieder wich die junge Frau den wütenden Schlägen der Orangehaarigen aus und schon bald hatten sie sich sehr weit von Ruffy und dem Boss entfernt. Ein wenig hatte Misaki darauf spekuliert, damit der Piratenkapitän nicht von den beiden kämpfenden Frauen abgelenkt wird. Sie hatte seine Augen gesehen. Dunkel und voller Wut. Aber auch Schmerz und ein ganz kleiner Funken Hoffnung hatte in ihnen gelegen. Der Kampf zwischen den Männern war unausweichlich. Und so schrecklich dieser auch werden würde, wusste jeder von ihnen, dass es keinen anderen Ausweg gab. Es gab nur eine Chance diese furchtbare Sache endgültig zu beenden: Einer von ihnen musste verlieren. Es war ihr klar, dass sie gegen diesen Kerl absolut keine Chance hatte. Sie würde ihm schneller unterliegen, als es ihr lieb wäre. Es gab nur einen, der mit dem Boss der Schwarzen Panther fertigwerden konnte und das war Ruffy. Und doch gab es etwas, was ihm helfen konnte. Sie musste seine Freundin selbst übernehmen, ihm helfen, sie zurück zu bekommen, damit nicht in jedem Lächeln dieser eine kleine Funken zu sehen war. Dieser dunkle Funken, der seine Augen kurzzeitig verdunkelte. Auch wenn Misaki ihn kaum kannte… Ihr war klar, dass er sehr darunter litt. Und genau das war ihre Chance, ihm etwas von der Freundlichkeit zurück zu geben. Nur diese eine Chance… Ein lauter Aufschrei ertönte, als das kalte Metall ihren Oberschenkel streifte. Die schwarze knielange Hose wies einen großen Riss auf, dessen Ränder sich langsam blutrot verfärbten. Etwas benommen von dem Schmerz taumelte Nami einige Schritte zurück, was Misaki nutze, um sich schnell wieder zu sortieren. „War das schon alles was du kannst? Langsam verstehe ich, warum die Strohhutbande dich nicht zurückhaben will. Jede Oma kann besser kämpfen als du.“ Normalerweise war die Rothaarige ein friedliebender Mensch, doch in diesem Augenblick wurde ihr klar, dass die Zeit als Piratin sie schon etwas verdorben hatte. Mehr, als ihr lieb war. Und auch der Drang sich zu entschuldigen, den jeden bei Namis gekränktem Gesichtsausdruck überfallen hätte, war gut verschlossen in ihr drin. Und als der Schrei dieser Frau erneut ertönte wusste sie, dass sie sowieso keine Zeit hatte, darüber nachzudenken. Es wurde Zeit, dass sie das hier beendete. ***** „Yohohohoho! Das Schiff sieht aber schon ziemlich ramponiert aus.“ Aus einem sicheren Versteck beobachteten sie den dunklen Koloss, der trügerisch friedlich an der Küste trieb. „Wer weiß, wie viele Geister dort ihr Unheil treiben.“ Wie, um seine Worte zu unterstreichen, schwebte plötzlich Brooks Seele in der Dunkelheit des Waldes. „Iyaaaaa!“, kreischte der keine Arzt weinerlich und lief wie ein aufgescheuchtes Huhn im Kreis. „Werdet ihr wohl endlich mal still sein!“, zischte der Dritte im Bunde, der seinen Freunden liebend gerne eine Kopfnuss verpasst hätte. „Es gibt dort keine Geister, verdammt noch mal! Reißt euch endlich zusammen! Wir haben hier etwas ganz wichtiges zu tun! Wir müssen Nami-chwan und Misaki-swan retten!“ Sanji fuhr sich mit seinen Händen durch die blonden Haare und beobachtete weiter das Treiben auf dem Schiff. Es schienen nicht allzu viele von denen zurückgeblieben zu sein, also sollte auch ihre Mission so schnell wie möglich beendet werden können. Es hing immerhin sehr viel davon ab… „Ja, wir müssen Nami und Misaki retten!“, schniefte das Rentier und versuchte sich wieder zu beruhigen. Brook ließ ein fröhliches Lachen von sich. „Wie könnten wir nur den beiden Ladys nicht helfen! Vielleicht zeigen sie mir ja aus Dankbarkeit ihre Hös***.“ Ein gewaltiges Krachen ertönte, als das Skelett gegen einen nahestehenden Baum prallte. In diesem Moment war es Sanji egal, ob die Männer ihn hören würden oder nicht. „Wage es ja nicht, du Perversling!“, knurrte der Blonde und beschloss, dass es endlich Zeit war zu handeln. „Lasst uns gehen.“ Die drei Männer, die das kleine Boot bewachten, waren schnell besiegt. Mit nur wenigen Zügen hatten sie den Kampf ohne ein Geräusch zu machen, gewonnen. Auf dem Schiff schien sie niemand bemerkt zu haben. Sanji, Brook und Chopper ließen das Beiboot zu Wasser und versuchten möglichst unerkannt das Schiff zu erreichen. Obwohl es nur wenige Meter waren, schien der Koloss nicht näher rücken zu wollen. Immer wieder warfen die Piraten einen Blick auf das Deck und suchten nach ihren Feinden. Jeder von ihnen wartete darauf die verräterischen Schreie zu hören. Und doch blieb alles still. Niemand schlug Alarm, niemand schoss auf die Piraten, nichts. „Funktioniert doch super, Yohohoho!“, freute sich das Skelett leise und erntete gleich ein „Psshhht!“seiner Freunde. „Mal abwarten.“, zischte Sanji, als sie das Schiff erreichten. Schnell entdeckten sie eine heruntergelassene Strickleiter, die verborgen im Schatten des schwimmenden Kolosses im Rhythmus des Windes tanzte. So leise wie möglich schoben sie ihr Boot durch das Meer und erklommen nacheinander das hölzerne Gestell. Sanji, der vorausgegangen war, lugte vorsichtig über die Reling. Drei Wachen saßen mittig des ramponierten Schiffsdecks und tranken genüsslich Flaschen voller Alkohol. Der Gestank, der über dem Schiff hing, kitzelte in der Nase des Kochs. Ausgelassenes Lachen hallte über das Schiff, während die Diebe einfach nur ihre Freizeit zu genießen schienen. Einen Angriff erwartete hier wohl niemand. Der Blonde duckte sich hinunter und blickte in die Gesichter seiner Freunde. „Die scheinen nicht mit uns zu rechnen. Ein Vorteil für uns. Wir müssen uns beeilen.“ Brook und Chopper nickten. Sanji wandte sich um und stieg in aller Seelen Ruhe über die Reling. Es dauerte einige Momente, ehe die Diebe auf die Piraten aufmerksam wurden. Plötzlich brach großes Geschrei aus. „Piraten!“ „Die Strohhutpiraten sind hier!“ „Kommt gefälligst alle an Deck!“ Rauchschwaden erhoben sich von Sanjis gerade angezündeter Zigarette in die Luft. Ein sanfter Windhauch wehte sie weg, als sich die auf dem Schiff zurückgebliebenen Männer auf sie zu stürmten. „Das ist für die Ladies!“ ***** Eine gespenstische Stille herrschte zwischen den drei Anwesenden. Die beiden Männer starrten sich unerschrocken an. Wut glitzerte in ihren Augen, während ihre Hände an den gezogenen Waffen ruhten. Jederzeit bereit, ihren Gegner anzugreifen. Robin hallten noch immer seine Worte durch ihre Gedanken. Freundin? Bisher hatte er sie immer als nervig und belastend angesehen. Woher kam auf einmal diese Einstellung? „Hey!“ Sein Ruf zog sie aus ihren Gedanken. Ihre Blicke trafen sich und Robin bemerkte die leichte Farbe auf seiner Wange, die er zu überspielen versuchte. „Ich habe zwar Freundin gesagt, aber damit hab ich mich nur unserem Käpt’n angeschlossen! Bilde dir bloß nichts ein!“ Er wandte sich wieder seinem Gegner zu. „Du bist genauso nervig, wie die geldgierige Zicke.“ Die Schwarzhaarige legte den Kopf schief. „Aber ihr gehört nun mal auch zur Crew. Und ohne euch, hätten wir schon einige Male tief in der Klemme gesteckt…“, flüsterte er mit leiserer Stimme. Sie konnte heraushören, wie schwer ihm diese Worte fielen. „Fufufufu.“, lachte sie. „Danke, Herr Schwertkämpfer!“ „Ein arroganter Kerl, der wirklich meint, nur weil er drei Schwerter hat, sei er ein guter Schwertkämpfer. Wie witzig.“ Die Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die beiden kämpfenden Männer. Der Mann namens Katana stemmte lässig eine Hand in die Hüften, während die andere abwartend an seinem Schwert ruhte, welches lässig auf seiner Schulter lag. Seinen Kopf hatte er zur Seite geneigt und blickte seine Gegenüber mit einem merkwürdigen Funkeln in seinen Augen an. Zorro hatte solchen Gegnern schon oft gegenüber gestanden und doch wusste er, dass er den Kerl nicht unterschätzen durfte. Männer, denen die Mordlust so in das Gesicht geschrieben stand, waren die gefährlichsten und verbissensten Kämpfer überhaupt. Seine blauen Augen sprachen Bände. Der Typ konnte es kaum erwarten, sie beide abzuschlachten. Und sein gut trainierter Körper zeugte von seinem exzessiven Training. Doch auch Zorro hatte ganz schön was auf dem Kasten… „Einen Schwertkämpfer, der in pissgelben Hosen rumläuft, kann ich gar nicht ernst nehmen.“, grinste Zorro und deutete auf die eng anliegende Stoffhose. Zusammen mit seinen kurzen, schwarzen Haaren und dem mehrfarbigen Oberteil, welches teilweise mit einem schwarzen Netzgewebe durchsetzt war, bildete er einen merkwürdigen Anblick. Der Blick des Schwarzhaarigen verdunkelte sich augenblicklich und sein Lachen verschwand, bis sich nur noch purer Hass in seinem Gesicht widerspiegelte. Zorro stemmte seine Beine fest in den Boden, um einen guten Stand zu haben, wenn sein Gegner ihn angreifen würde. Er und seine drei Schwerter waren kampfbereit. „Okay, dann wollen wir mal sehen, wer hier der Großkotz ist!“ ****** Verzweifelt rang sie nach Luft. Der Kampf musste nun schon etliche Minuten dauern. Wenn nicht sogar Stunden. Gefühlt waren es jedenfalls Stunden. Nami stand ihr keuchend gegenüber. Die Schnittwunden an ihrem Körper bluteten leise vor sich hin und benetzen ganze Teile ihrer Haut und ihrer Kleidung. Und auch auf Misakis Körper spürte sie die brennenden Stellen. Sie wusste, dass keine von ihnen mehr konnte. Sie hatten erbarmungslos gekämpft und alles gegeben. Sie waren am Ende ihrer Kräfte. Und trotzdem schien niemand dran zu denken, aufzugeben. Misaki machte sich große Sorgen um den schwarzhaarigen Käpt’n. Sie hatten einige Explosionen und seltsame Geräusche nicht weit von ihnen entfernt wahrgenommen. Der Kampf war wohl in vollem Gang. Doch wenn der Plan der Rothaarigen funktionieren sollte, dann durfte sie nicht länger zögern. Es hing einfach zu viel davon ab. Beinahe schon kraftlos, ließ Misaki ihre Arme hängen. Die beiden Kurzschwerter in ihren Händen kamen ihr viel schwerer vor als sonst. Als ob sie auf einmal das Zehnfache wiegen würden. „Wir sollten langsam mal fertig werden, meinst du nicht auch? Im Gegensatz zu dir gibt es bei mir Leute, die auf mich warten. Sanji hat versprochen mir heute Abend einen Erdbeerkuchen zu backen.“ Fast, als würde sie mir einer alten Freundin sprechen, plapperte Misaki drauf los. Die Reaktion ihrer Gegenüber sprach Bände. So schnell, dass es die Rothaarige nie für möglich gehalten hätte, wechselten sämtliche Gefühle durch Namis Augen. Die junge Frau tat ihr so unendlich leid. „Halt endlich deine Klappe! Hör auf damit!“, schrie die Navigatorin mit kratziger Stimme, die von ihrem inneren Kampf zeugte. „Hehe, tut mir leid.“ Das Lächeln, welches in diesem Moment auf Misakis Gesicht lag, ließ die Orangehaarige gefrieren. Ein verzerrter Ausdruck lag in ihren Augen. „Ich weiß, dass du das hier alles nicht wolltest. Das weiß jeder. Aber leider blieb uns keine andere Wahl.“ Die Ex-Piratin legte den Kopf schief und steckte langsam ihre Schwerter zurück an die Plätze an ihrem Gürtel. Der fragende Gesichtsausdruck der jungen Frau verstärkte sich noch mehr. „Was zum Teufel soll das? Was redest du für einen Müll und warum steckst du deine Schwerter weg? Wir sind noch lange nicht fertig!“ Nami schleuderte einen neuen Angriff auf Misaki, dem diese jedoch nicht auswich. Ein schmerzvolles Stöhnen ertönte, als die Hitze-Kugel ihren Oberarm verbrannte. Doch anstatt einen Gegenangriff zu starten, kicherte sie nur. „Im Moment fühle ich mich wirklich wie ein Brathähnchen.“ „Verdammt, was soll das?“, zischte Nami kleinlaut und blickte sichtlich verwirrt ihre Gegnerin an. „Du spürst es schon, oder?“ Fragend blickte Nami zurück. „Was?“, kam es vorsichtig von ihr. Eine weitere Bestätigung für Misaki. Sie bückte sich und sammelte einen ihrer Kunais vom Boden auf, der im Kampf dort gelandet war. Völlig fasziniert drehte sie das schwarze Metall in ihren Händen und besah sich die Spitze der Waffe. „Ein erstaunliches, kleines Mittelchen, findest du nicht auch? Chopper hat mir das wärmstens empfohlen!“ Reflexartig fasste Nami mit einer Hand an ihren Oberarm. Dort, wo eine kleine Schnittwunde ihr Oberteil feuerrot gefärbt hatte. „Eine so kleine Wunde und trotzdem kampfentscheidend. Ich finde das äußerst faszinierend.“ Im gleichen Moment, als der verdutze Blick der Orangehaarigen den ihren traf, sackte ihr Körper zusammen. Der Klimataktstock gab einen dumpfen Laut von sich, als er auf dem erdigen Boden aufschlug. Kraftlos und schwer atmend kniete Nami auf der Erde. „W-as?“, fragte diese verwirrt und blickte ihre zitternden Finger an. „Die anderen haben mir schon gesagt, dass du eine ziemliche Furie sein kannst und dich nichts aufhalten kann. Daher mussten wir uns diesen kleinen Trick einfallen lassen.“ Sie lächelte. „Außerdem soll ich dir von Chopper „Entschuldigung“ sagen!“ Namis Gesicht färbte sich Wut rot, als sie zu der Rothaarigen aufsah. „Was willst du von mir? Verdammt!“ „Ich? Ich will eigentlich gar nichts. Ich bin nur auf der Durchreise und irgendwie war ich den Strohhutpiraten einen Gefallen schuldig.“ Ihr Lächeln verschwand und machte einem ernsten Ton Platz. „Nami, hör mir zu. Ich weiß, wir beide kennen uns überhaupt nicht und es war wohl ein sehr großer Zufall, der uns beide hat treffen lassen, aber ich habe in den letzten Tagen einiges über dich erfahren.“ Sie näherte sich der Navigatorin einige Schritte und hockte sich vor ihr hin. „Deine Freunde vermissen dich. Ihr ganzes Leben hat sich verändert, seit du gegangen bist, verstehst du das nicht? Habt ihr nicht schon so viel zusammen erlebt, dass du genau weißt, was in ihnen vorgeht? Nami, sie haben dich nicht eine Sekunde lang aufgegeben! Niemand von ihnen! Sie wollen so nicht weitermachen, weil es ohne dich nicht geht! Sie vermissen dich, kapier das doch!“ Eine unheimliche Stille trat zwischen die beiden Frauen, während sie sich stumm in die Augen sahen. Keiner von beiden rührte sich und nur der Wind, der leise durch die Blätter raschelte unterbrach ihren intensiven Blickkontakt. Erst als Nami diesen abrupt abbrach, nahmen sie das Gespräch wieder auf. „Halt doch die Klappe, du weißt überhaupt gar nichts!“, zischte Nami und blickte kopfschüttelnd zu Boden. Misaki lachte. „Ja, das ist richtig. Ich kenne euch alle nicht lange genug um zu wissen, was passiert ist. Robin hat mir einiges erzählt, aber das reicht definitiv nicht aus, um euer Band zu verstehen. Ich habe auch gar nicht das Recht dazu. Und trotzdem kann ich sehen, wenn Menschen unglücklich sind. Und dabei kommt es nicht drauf an, ob damit Skelette, Cyborgs oder Rentiere gemeint sind.“ Misaki kicherte. Sie fand ihren Witz eigentlich gar nicht schlecht. „Verdammt, Brook hat mich mit seinen Witzen angesteckt…“ Misaki konnte das Gesicht der Orangehaarigen nicht sehen und trotzdem ahnte sie, dass ihre Fassade bröckelte. „Und außerdem: Ruffy meinte, er würde sich so lange du weg bist, um deine Orangenbäume kümmern. Robin konnte gerade noch verhindern, dass er die Bäume mit Zuckerwasser gießen wollte, weil er der Meinung war, so würden die Orangen süßer.“ Als Misaki an die Szene zurückdachte, musste sie unwillkürlich schmunzeln. Namis Kopf senkte sich noch weiter. „Versteh doch, deine Freunde brauchen dich. Und andersherum ist es ja auch. Hör auf dich allein weiter so zu quälen! Der komische Kautz ist nicht hier, also muss du dich nicht von ihm unterdrücken lassen! Ruffy wollte, dass ich dich von dem Kerl weglocke, damit er sich um ihn kümmern konnte. Diese ganze Sache hier: sie machen alles nur für dich!“ Misakis Hand wanderte an ihren Hals und sie spürte den inzwischen wohlig warmen Stein an ihrem Hals. „Das sie mir bei meinem Problem helfen, ist pure Freundlichkeit und weil es ihnen halt eben zufällig passt. Wenn ich den Stein nicht besitzen würde und die Schwarzen Panther dieses blöde Ding nicht haben wollten, wäre ich schon längst weg. Dich kann keiner ersetzen.“ Schwungvoll richtete die Rothaarige sich auf und streckte genüsslich ihre Glieder. Einige Stellen ziepten und brannten, doch Misaki konnte nicht bestreiten, dass sie sich gut fühlte. „Und wenn ich die Navigatorin hätte spielen sollen, wäre das Schiff gegen die nächst beste Klippe gefahren. Hatte schon Mühe meine Nussschale nicht überall gegen zu fahren.“ Sie lachte wieder und ordnete ihre verwirbelten Haare etwas, ehe sie sich wieder Nami zuwandte. „Komm, gibt mir deine Hand.“ Sie hielt kurz vor ihr inne und wartete auf eine Reaktion ihrerseits. „Du das Beruhigungsmittel kannst du deine Muskeln sowieso erst mal nicht richtig kontrollieren. Kämpfen ist also sinnlos.“ Nami hob vorsichtig ihren Kopf und blickte ihrer Gegenüber in die Augen. Misaki erkannte sofort den inneren Kampf, der in der jungen Frau tobte. Und sie erkannte auch das vorsichtige Glitzern, welches in ihren Augen tanzte. Sie sah ihr Zögern, ihr Wollen und auch einen kleinen Funken Hoffnung in ihrem Blick. Ein lauter Knall riss die beiden Frauen aus ihrem Gespräch und beide wandten sich um. Eine riesige Rauchwolke ging nur einige Meter weiter über den Wipfeln der Bäume und schwebte unheilvoll über der Stelle, an dem der Strand sein musste. Eine Druckwelle traf sie einige Momente später und wirbelte ihre Haare und Kleidung auf. Ein ungutes Gefühl beschlich das junge Mädchen, als sie die dunklen Schwaden beobachtete. „Ruffy.“, flüsterte die Rothaarige, bis ihr Körper plötzlich von einem starken Schmerz durchfahren wurde und sie schmerzvoll aufschrie. ***** Mühsam rappelte er sich auf. Sein Kopf tat höllisch weh, sodass er versuchte, die Schmerzen durch das Reiben mit seiner Hand zu lindern. Genervt schob er die Teile der Bäume und Palmen zur Seite, durch die er eben mit viel Schwung durchgekracht war. Auch wenn er es nicht gern zugab, der Kerl hatte einiges mehr drauf, als er erwartet hatte. „Nicht schlecht, Strohhut, dass du immer noch aufstehen kannst.“ Die dunkle Stimme des Mannes schien jedes Mal in der Luft zu schweben, sobald er auch nur ein Wort sagte. Wie ein dunkler Schatten. „So schnell… Besiegt man mich bestimmt nicht!“, keuchte der Pirat und stand bald wieder auf seinen Beinen. Ohne das Unvermeidliche noch weiter heraus zu zögern jagte der Strohhut wieder auf seinen Gegenüber zu. „Gum-Gum-Gatling!“, schrie er lautstark und ließ seine unzähligen Fäuste auf den Mann herabprasseln. Doch genau wie bei den letzten Malen erfasste ihn wieder dieses merkwürdige Gefühl, als ob sich seine Welt nicht mehr drehen würde. Als würde er aus dem Takt der Erde herausgerissen werden. Mit einer unheimlichen Leichtigkeit gelang es dem Boss der Schwarzen Panther jedem einzelnen Schlag auszuweichen. Ein dreckiges Grinsen zierte sein Gesicht, als er mit voller Wucht in Ruffys Gesicht schlug und dieser erneut gegen eine Reihe von Bäumen krachte. Eine Staubwolke stieg hoch empor und kratze in seiner Lunge, als der Schwarzhaarige gegen das Gefühl der Ohnmacht ankämpfte. Kurz tanzten helle Punkte vor dem Schwarz seiner Augen, ehe er seinen verschwommen Blick wieder auf seinem Gegner lenkte. „Haha! So ein Schwächling! Ich fasse es nicht!“ Seine dunkle Stimme und das freudige Lachen schienen wie Gewichte auf Ruffys Schultern zu drücken. Die Wut in seinem Magen ballte sich, sodass sein Körper etwas verkrampfte. Er wusste, wofür er hier kämpfte und er wusste ebenso gut, dass er einfach nicht verlieren durfte. Sie würde nicht zurückkommen, ehe er diesen Kerl ausgeschaltet hatte. Wie auch immer er sie manipulierte, er würde der ganzen Sache ein Ende bereiten! Er hatte Menschen, die er unbedingt beschützen musste. Nami. Misaki. Seine Freunde. Für ihn gab es in diesem Moment nichts Wichtiges, als das Wohl seiner Freunde. Es musste einen Weg geben, diesen Typen zu besiegen. Ruffy musste nur herausfinden, wie genau der Diebesboss das anstellte. Was für Kräfte hatte der Kerl bloß? Und was konnte der Pirat dagegen tun? Ein schwacher Windhauch zog sich über die gesamte Insel. Eine Glocke aus Worten, Schreien und anderen Geräuschen schien über ihr zu hängen. Kämpfe, Blut und nur der Gedanke an das Ziel. Macht, Ruhm, Liebe, Leben. Farben und Gedanken, die das Herz vernebeln und Gefühle, die im Schmerz versinken. Ein Kampf, der alles entscheidet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)