Abgekarterte Spiele von abgemeldet ("Gets down to what it's all about, doesn't it? Making the wrong move at the right time.") ================================================================================ Kapitel 4: Spontane Anfrage --------------------------- "Danke, Tea. Halt mich auf dem Laufenden, ja?" sage ich und sie verspricht es mir. Dann ist das Gespräch beendet und ich lasse mich erst einmal in den Sessel zurückfallen. Ich atme kurz durch, bemühe mich das gerade gehörte zu verarbeiten und stelle fest, dass ich mich mit einem mal leer und ausgelaugt fühle, was keineswegs daran liegt, dass Tea unaufhörlich geredet hat. Damit hatte ich schließlich gerechnet. Es war zu erwarten, dass die gute Tea munter drauf los plappern würde und einerseits war es schön, ihre Stimme zu hören. Einen Moment hatte mich ihr Tonfall zwar irritiert, ich hatte nicht erwartet, dass sie so mir mir reden würde. So als hätten wir uns gestern noch gesehen, aber auch das hätte ich mir eigentlich denken können. Typisch Tea. Selbst wenn mein Anruf unerwartet kam, sie schien mehr als erfreut darüber, das war ihr deutlich anzuhören und für einen kurzen Augenblick musste ich sogar die Augen schließen, weil die Wärme ihrer Stimme, mich zu überwältigen drohte. Schlagartig wurde mir bewusst, dass ich meine Freunde vermisse, mehr vermisse als ich bis dahin bereit war mir selbst einzugestehen. Als das Gespräch auf Kaiba kam, wurde sie so ernst, dass sich mir der Magen unwillkürlich zusammenzog, was den Ernst der ganzen Lage noch mehr betonte. Als ob das notwendig gewesen wäre. Doch es war etwas anderes, die Dinge von ihr geschildert zu bekommen als sie bloß aus der Zeitung zu erfahren. Es war offensichtlich, dass die ganze Angelegenheit Tea mitgenommen hatte. Einen Moment hatte ich sogar den Eindruck, dass sie mit den Tränen zu kämpfen hatte und wusste nicht so recht, wie ich damit umgehen sollte. Doch sie fasste sich schnell wieder, auch wenn ihre Stimme brüchig blieb. Sie hatte wie erwartet den Prozesse genaustens verfolgt. Mehr noch, Yugi und sie waren mehr als einmal nach Domino gefahren und Yugi hatte sogar versucht sich für Kaiba einzusetzen. Tea schimpfte auf die Behörden, für sie war das Ganze genauso unverständlich wie für mich und auch wenn sie in der Vergangenheit Kaiba mehr als einmal unterstellt hatte, dass er kein Herz hätte, wenn es um Mokuba ging, so waren wir uns einig, dass wir es beide nicht glauben konnten. Nein, Seto Kaiba würde nie die Hand gegen seinen Bruder erheben. Das war Tea´s Überzeugung genauso wie die von Yugi und ich konnte nur zustimmen. "Wir waren einmal bei ihm... Roland hat uns vorgelassen... Du hättest ihn sehen müssen, Joey! Er war ein Schatten seiner Selbst. So habe ich Kaiba noch nie gesehen. Noch nie. Nicht einmal nach dem ersten Duell gegen Yugi. Damals dachten wir ja, dass er gebrochen war, aber das war nichts im Vergleich zu jetzt. Du weißt, ich bin auch nie sonderlich gut mit ihm ausgekommen, aber in dem Augenblick... es brach mir fast das Herz ihn so zu sehen... Wirklich. Yugi musste auch mit den Tränen kämpfen. Er versteht das Ganze genauso wenig wie ich... Wie kann nur jemand ernsthaft behaupten, dass er..." Yugi´s Intentionen hatten nichts erreicht. Genau wie es in der Zeitung gestanden hatte. Seine gut gemeinte Aussage war in dem Schall der Indizien, Beweise und anderen Zeugenaussagen vollkommen untergegangen. Keiner hatte ihm Beachtung geschenkt und sowohl Tea als auch Yugi hatte hilflos mit angesehen, wie man Mokuba weggebracht hatte. Wer hinter all dem stecken könnte, wusste sie nicht. Sie hatte nicht einmal einen Verdacht. Allerdings erwähnte sie, dass Pegasus bei der Verhandlung anwesend gewesen wäre, aber das hatte nicht viel zu bedeuten. Im Grunde bin ich nach dem Gespräch nicht schlauer als zuvor. Einzig Kaiba´s Zustand ist mir nun noch klarer und die Tatsache, dass sowohl Tea als auch Yugi so mitgenommen von seiner Erscheinung waren, spricht für sich. Aber genauso hatte ich es mir bereits vorgestellt. Ein Seto Kaiba, der nicht nur seine Firma sondern auch seinen Bruder mit einem Schlag verloren hatte, musste mehr als nur gebrochen sein. Er war vermutlich am Ende. Schlagartig muss ich wieder daran denken, wie oft ich mir gewünscht habe, ihn so zu sehen. Am Boden, geschlagen, gedemütigt... Vor drei Jahren hatte ich mir diese Szene immer wieder vorgestellt, sie mir in den buntesten Farben ausgemalt und ab und an war es genau diese Szene gewesen, die mich über den Tag gerettet hatte. Während des Unterrichts hatte ich mich diesem Tagtraum oft ergeben und dabei Löcher in seinen Rücken gestarrt. Doch all das ist lange her und schon lange ist der Wunsch in mir erloschen, Kaiba zu besiegen. Duel Monsters habe ich auch schon ewig nicht mehr gespielt. Eigentlich seit ich Japan verlassen habe. Natürlich gibt es auch eine Liga in Amerika, die Tuniere veranstaltet und hin und wieder habe ich mir sogar ein, zwei Duelle angesehen, aber gespielt... nein. Die Zeiten sind vorbei, obgleich ich mein Deck noch habe und es nach wie vor in Ehren halte. Immerhin habe ich damit mehr als einmal geholfen die Welt zu retten und wer weiß, wann ich es mal wieder brauche. Ob Kaiba sein Deck noch hat? Soweit ich weiß, hat er seither auch an keinem Duell mehr teilgenommen. Nachdem Yugi seinen Rücktritt erklärt hatte und somit den Titel "König der Spiele" mit sich nahm, sah der Eisklotz wohl keine Veranlassung mehr, sich mit jemandem zu messen. Zudem hätte er seinen ewigen Rivalen, den Pharao ohnehin nie besiegen können. Vielleicht hat er das am Ende sogar begriffen, wer weiß? Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es Zeit ist aufzubrechen. Mein Vater hat das Treffen mit seinem Freund auf halb drei angesetzt. Bei dem Verkehr in dieser Stadt werde ich mindestens eine halbe Stunde brauchen, um das Restaurant zu erreichen. Ich bin mit einem Satz auf den Beinen, klappe meinen Laptop zu und greife mir mein Jacket. Meine Sekretärin ist bereits über den spontanen Termin unterrichtet. Ich nicke ihr kurz zu und verlasse das Gebäude auf dem mein neuer Name prangert. Habe ich Kaiba früher darum beneidet, dass fast alles in Domino seinen Namen trug, so musste ich, als ich das erste Mal dieses Gebäude betrat und meinen Namen darauf lesen konnte, feststellen, dass das Gefühl keineswegs so befriedigend war. Doch das war nicht die einzige Erkenntnis, die ich gemacht habe. Ich habe schnell gelernt, dass das Leben eines Geschäftsmannes keineswegs so angenehm ist, wie ich es mir in meiner kindlich-naiven Vorstellung oftmals ausgemalt habe. Der Tag beginnt früh und ein Termin jagt den Nächsten. Ständig geht das Telefon, irgendjemand hat immer eine Frage und die unzähligen Geschäftsessen, sind nicht nur langweilig und ermüdend, sie sind Schwerstarbeit. Nach weniger als einem Monat habe ich begriffen, dass Kaiba´s Leben keineswegs so ein Zuckerschlecken sein kann. Und dabei bin ich nicht einmal der eigentliche CEO von Wheeler Industries, sondern lediglich der Vize auf dem Papier, genau genommen noch in der Lehrphase. Nein, bei näherer Betrachtung musste ich im Nachhinein bei vielen Dingen meine Meinung über Kaiba revidieren. Eine Firma zu leiten ist harte Arbeit, genau wie er es immer gesagt hat und wenn ich dran denke, dass er nebenher noch einen Bruder zu erziehen hatte, zur Schule ging und Tuniere veranstaltete, so kann ich verstehen, warum er oftmals so missmutig aussah und seine Freizeit sich auf Null belief. Unzählige Male, wenn ich vom College in die Firma gejagt bin, um meinem Vater zu assistieren, musste ich an ihn denken, wie er in seinem majestätischen Cybermantel in die Limousine stieg und Roland, so hieß doch sein Assistent, ihn direkt nach der Schule in die Kaiba Corp. brachte, während ich mit Yugi im Spielladen saß und mir Karten ansah oder sonst einen Unsinn veranstaltete. Ja, auch eine Ironie des Schicksals. Hätte ich ihn damals vielleicht schon besser verstanden, nun, vielleicht wären wir uns nicht so oft an die Gurgel gegangen, wer weiß? Schon seltsam, dass ich bislang fast den ganzen Tag immer wieder an meinen ehemaligen Erzfeind denken muss und wieder und wieder frage, wie es ihm augenblicklich wohl gehen mag. Ich hoffe nur, dass ich etwas über Mokuba in Erfahrung bringen kann. Dem Kleinen geht es sicherlich nicht viel besser als Kaiba. So sehr wie er an seinem Bruder hängt, muss diese Trennung für ihn genauso schmerzlich sein. Abermals kommt mir die Frage in den Sinn, wie ein Gericht der Welt tatsächlich nicht in der Lage ist erkennen zu können, dass die beiden Geschwister sich lieben und einander brauchen. Aber heißt es nicht, Justizia sei blind? Offensichtlich ist dem tatsächlich der Fall. "Guten Tag, Mister Wheeler." begrüßt mich der Portier des Restaurants, der mich vom sehen her, nur zu gut kennt und lächelt mir freundlich zu. Ich erwidere das Lächeln knapp und er erklärt mir auch schon, dass ich bereits erwartet werde. Ich nicke und betrete den nobel eingerichteten Salon und muss auch nicht lange suchen. Mein Vater winkt mir bereits zu und ich trete mit schnellem Schritt zu dem kleinen Tisch. "Da bist du ja endlich. War wohl wieder einmal viel Verkehr." Vater lächelt mir zu und ich nicke. Dann deutet er auf seinen Begleiter, der sich umgehend erhebt und mir die Hand reicht. "Mein Sohn, Joseph." werde ich vorgestellt und mir entgeht keineswegs der Stolz, der in der Stimme meines Vaters mitschwingt. Auch etwas an das ich mich gewöhnen musste. "Patrick Harker vom Außenministerium." Ich reiche dem älteren Herrn die Hand und erwidere seinen festen Händedruck ebenso fest. Er nickt mir freundlich zu und es folgen ein paar Floskeln, die ich inzwischen in- und auswendig kenne. Doch es dauert zum Glück nicht lange bis wir zum Wesentlichen kommen. Gerade hat der Kellner meinen Drink gebracht, setzt Mr. Harker auch schon zu seinem Vortrag an. "Die japanischen Behörden haben es sichtlich eilig, den jungen Kaiba außer Landes zu schaffen. Man möchte einem erwarteten Versuch seines Bruders, ihn zu entführen, vorgreifen. Es bestehen diesbezüglich erhöhte Sicherheitsmaßnahmem. Es wurde dem Gericht nahe gelegt, den Jungen ins Ausland zu bringen und ihm dort einen Vormund zu suchen. Nach wie vor verfügt der Kleine über ein beträchtliches Eigenkapital, immerhin gehörten ihm fünf Prozent der Kaiba Corporation und es laufen auch mehre Konten auf seinen Namen." Mr. Harker hält kurz inne, um uns die Möglichkeit zu geben, ihm zu folgen, dann fährt er auch schon routiniert und sichtlich gut vorbereitet, mit seinem Monolog fort. "Ein beträchtlicher Anteil des Kaiba-Vermögens ging für die Prozesskosten drauf und Seto Kaiba wurde auch eine hohe Summe auferlegt, die er für eine außergerichtliche Einigung bezüglich der Anklage wegen Kindesmisshandlung, zu entrichten hatte. Zudem wurden einige der Kaiba-Konten eingefroren, um zu verhindern, dass Maßnahmen in die Wege geleitet werden, die eine Entführung Mokuba´s ermöglichen könnten. Die Lage für ihren Bekannten ist demnach alles andere als rosig. Allerdings wird gemunkelt, dass er noch eine Menge Geld auf geheimen Konten haben könnte. Im Übrigen steht Seto Kaiba nach wie vor unter Beobachtung, was wohl auch noch der Fall sein wird bis man seinen Bruder sicher außer Landes gebracht hat." Wieder eine kurze Pause, die mir Gelegenheit gibt, eine Frage zu stellen. "Bestehen denn schon konkrete Pläne bezüglich einer Vormundschaft?" will ich wissen. Harker schüttelt den Kopf. "Bislang ist nur klar, dass er in die Staaten gebracht wird und das vermutlich noch diese Woche." Ich nicke nachdenklich. "Dann steht also noch keineswegs fest, wer die Vormundschaft übernehmen wird?" hake ich weiter nach. Der Grauhaarige nickt. "Nein, ich gehe auch davon aus, dass man sich erst vor Ort darum kümmern wird. Die Situation ist schließlich sehr ungewöhnlich und Mokuba Kaiba ist nicht irgendein Kind. Er ist jetzt schon Millionär, sein eigenes Vermögen blieb bislang unangetastet und wird in Zukunft bis zu seiner Volljährigkeit von seinem Vormund verwaltet. Aufgrunddessen kann man den Jungen natürlich nicht in irgendwelche Hände geben. Die Gefahr, dass jemand es auf sein Geld abgesehen hat, dem das Wohl des Kleinen gleichgültig ist, ist viel zu groß." Über diesen Punkt hatte ich bereits nachgedacht. Schließlich wusste ich von Mokuba´s Teilhaberschaft an der Kaiba Corp. und auch, dass Kaiba einen Teil des Gewinnes für seinen Bruder angelegt hatte. Zumindest in dem Punkt scheint der Kleine abgesichert. Was Kaiba selbst anbelangt, ich wette dass es eine Menge geheime Konten gibt. Seto Kaiba ist nicht der Typ, der unüberlegt handelt. Er wird sich, besonders nach der Erfahrung, die er mit seinen Verwandten nach dem Tod seiner Eltern gemacht hat, gehütet haben, sein Geld allzu offen anzulegen. Dennoch stellt sich die Frage, welche liquide Mittel er zur Zeit hat. Inzwischen weiß ich, dass Vermögen nicht gleich Vermögen ist und es somit keinesfalls so leicht ist, schnell Geld, dass angelegt wurde, flüssig zu machen. Doch genau das wird Kaiba brauchen. Sofern er eine Entführung plant, sowieso. Solch eine Vorgehensweise würde ich ihm in der Tat zutrauen. Wenn es um Mokuba geht, wird Kaiba zu jedem Mittel greifen. Das hat er damals schon bewiesen als er im Duell gegen Yugi sogar bereit war sein Leben einzusetzen. Nein, es ist absolut sicher, dass Kaiba alles riskieren wird, nur um seinen Bruder zurück zu bekommen. Und was hat er nun auch noch zu verlieren? "Worüber denkst du nach, Joey?" Die Stimme meines Vateres reißt mich aus meinen Gedanken und ich lächele entschuldigend. Ich war mir nicht bewusst gewesen, dass es so offensichtlich sein würde, dass ich in Gedanken bin. "Was wäre, wenn ich die Vormundschaft für Mokuba übernehmen würde? Wäre es möglich? Theoretisch?" frage ich an Mr. Harker gewandt. Ich weiß selbst nicht so genau warum ich die Frage stelle. Sie sprudelt aus mir heraus und... sie scheint irgendwie das einzig Logische, was ich zu dieser Sache sagen kann. Ok, als ich heute Morgen meinen Vater um Informationen über diese Angelegenheit begebeten hatte, war mir noch nicht klar gewesen, was ich damit eigentlich anfangen wollte. Bis vor einer Minute habe ich es nicht gewusst, aber nun bin ich mir sicher, dass ich etwas tun muss, auch wenn ich mich gerade selbst nicht wirklich verstehe. Vielleicht ist es die Erinnerung an meine Trennung von Serenity, die Folgen, die das für mich hatte, was mich dazu bewegt, diese Frage aufzuwerfen. Vielleicht ist es auch, weil ich Mokuba wirklich gerne habe und der Gedanke, dass der Kleine in die Hände irgendeiner obskuren Person fallen könnte, mir nicht behagt. Was es auch sei, irgendetwas hat mich dazu gedrängt diese Frage zu stellen und sie erscheint mir keineswegs unsinnig. Ich würde wetten, dass Tea und Yugi mir beipflichten würden. Einen Moment wirkt mein Gegenüber überrascht, auch mein Vater sieht mich erstaunt an. Der Grauhaarige scheint einen Moment nachzudenken, dann räuspert er sich. "Nun ja... grundsätzlich wäre es möglich, aber aufgrund ihres Alters..." Er beendet den Satz nicht, aber das ist auch nicht nötig. Ich verstehe auch so. "Und wie würde es in meinem Fall aussehen?" höre ich zu meiner Überraschung meinen Vater fragen und nun ist es an mir erstaunt zu sein. Harker mustert meinen Vater einen Augenblick. "Ich weiß nicht genau, wer das letztlich beurteilen wird, aber deine Chancen würden keineswegs schlecht stehen, Jack, und mit der richtigen Fürsprache wäre es durchaus möglich." erwidert der Mann vom Ministerium und es ist seltsam, aber fast habe ich das Gefühl, dass mein Herz vor Aufregung zu hüpfen beginnt. Ich werfe meinem Vater einen kurzen Blick zu und er lächelt mich an. "Dann werde ich die Vormundschaft für den Jungen beantragen. Es dürfte sicherlich auch ein Vorteil sein, dass Joey und Mokuba sich bereits kennen." meint Jack und Harker überlegt erneut. "Das kommt darauf an... " Er wirft mir einen kurzen abschätzenden Blick zu. "Wie gut kennen sie die beiden Kaiba-Brüder?" fragt er mich schließlich. Ich zucke mit den Schultern. "Naja, Seto und ich waren in einer Klasse, aber wirklich befreundet waren wir nie. Mokuba war schon eher etwas wie ein Freund..." beginne ich vorsichtig und werde an dieser Stelle zu meinem Erstaunen auch schon unterbrochen. "Ich frage, weil man vermuten könnte, dass sie als Freund, wohlmöglich geneigt werden Seto Kaiba zu helfen. Aber wenn ihre Beziehung zu dem älteren der Kaiba-Brüder keineswegs freundschaftlich ist, nun, dann könnte man diese gegen eine solche Mutmaßung anführen." "Ich verstehe." Ich nicke und kratze mir in alter Gewohnheit verlegen am Kopf. "Genau genommen waren Kaiba und ich immer so was wie Erzfeinde. Das können eine Menge Leute bezeugen. Sogar Mokuba. Ich würde sogar wetten, dass Kaiba aus der Haut fahren würde, wenn er von diesem Vorhaben wüsste." Ich grinse mein Gegenüber schief an und Harker nickt. "Dann stehen die Chancen ihres Vaters gut." meint er abschließend. "Und ich wüsste auch jemanden, der ein gutes Wort für dich einlegen könnte." Er zwinkert meinem alten Herrn zu und dieser lacht kurz auf. "Dann würde ich sagen, leite diese Angelegenheit in die Wege, Pat." entgegnet Jack und wendet sich dann wieder mir zu. "Das ist doch in deinem Sinne, Joey?" fragt er ernsthaft. "Aber hallo!" Mein Grinsen wird noch breiter. "Natürlich." Wieder durchzuckt mich ein merkwürdiges Gefühl. Kaiba würde sicher nicht begeistert von dieser Aussicht sein. Ich wäre wahrscheinlich die letzte Person, die er gern als Vormund seines Bruders sehen würde und ich schätze, er würde dieses Missfallen auch auf andere Mitglieder meiner Familie ausbreiten, aber so gesehen, dürfte es letztlich auch für ihn die beste Lösung sein. Für Mokuba sowieso. Und wenn ich den Kleinen auch sicher nicht würde an Kaiba ausliefern können, so könnte ich ihn doch wissen lassen, dass es ihm gut geht und über mich könnten die Beiden in Kontakt treten bis Kaiba einen Weg gefunden hat, um das Sorgerecht zurück zu bekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)