Draco im Wandel der Gefühle von Shileyn_Nea (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 2: Einbildung? ---------------------- Der Verwandlungsunterricht war gerade zu Ende gegangen und ich erhob mich von meinem Platz, um mich auf den Weg in die nächste Unterrichtsstunde zu machen. Zaubertränke bei Professor Snape war angesagt und ich freute mich schon darauf. Blaise folgte mir auf Schritt und Tritt, war heute aber ungewöhnlich ruhig. Darüber war ich zwar verwundert, doch ich fragte lieber nicht nach dem Grund. Es war schön ausnahmsweise einmal nicht ständig von seinen Erlebnissen mit Mädchen, die mich ohnehin nicht interessierten, zu hören. Das meiste davon blieb bei mir sowieso nicht hängen. Wir gingen einen langen Flur entlang zu den großen Treppen. Es war lästig jedes Mal darauf zu warten, dass die Treppen sich in der Position befanden, um weiter laufen zu können und auch dieses Mal war es nicht anders. "Potter." "Was?" "Na, da vorne ist Potter", Blaise deutete auf den genannten, der uns gerade entgegen kam. Oh nein. Potter und sein Gefolge hatten mir gerade noch gefehlt. Doch auch nachdem er die Treppe betreten hatte, sah ich Weasley und Granger nirgends. Er war alleine. Das war selten. Wo waren seine tollen Freunde denn abgeblieben? Normalerweise wichen sie ihrem Liebling doch nie von der Seite. Obwohl ich nur allzu gut nachvollziehen könnte, warum man nicht mit diesem Narbengesicht durch die Schule laufen sollte. Es gab mehr als genug, was tausend Mal besser war als das. Ich stieg die Treppen hinab und versuchte so weit wie es mir möglich war auf der rechten Seite zu laufen, um Potter nicht zu streifen. Dabei würde wahrscheinlich die Pest auf mich übergehen oder Schlimmeres. Blaise lief vor mir her und ich würdigte Potter keines Blickes, als er an mir vorbei ging. Ein Fehler, wie ich feststellen musste, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Eine Hand, die mich daran hinderte, meinen Weg fortzusetzen. Potters Hand! Es verging kaum eine Sekunde, da hatte er auch schon seine andere Hand in meine Haare vergraben. Ich war dermaßen verwirrt in diesem Augenblick, dass ich nichts anderes tun konnte, als all das ohne Widerstand über mich ergehen zu lassen. Dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit ließ der Gryffindor von mir ab und ging weiter, als wäre nichts vorgefallen. Einige Sekunden stand ich einfach nur da und rührte mich nicht. Mein Herz klopfte wie verrückt in meiner Brust, obwohl ich nicht wusste wieso, und unerklärlicherweise wurde mir warm. Für einen Moment hatte ich völlig dir Orientierung verloren und brauchte eine Weile, um meine Gedanken zu sortieren und mich daran zu erinnern, wo ich war und vor allem, wohin ich wollte. Was um alles in der Welt war das gerade für eine Aktion von diesem Idioten gewesen!? Ich konnte es nicht fassen! Hastig sah ich mich um und atmete erleichtert auf, als ich niemanden sah. Diese unheimliche Begegnung war offensichtlich unbeobachtet geblieben. Etwas, für das ich mehr als dankbar war. Blaise war bereits in dem noch vor mir liegenden Gang verschwunden, der zu dem Zaubertränkeunterrichtsraum führte und erst jetzt wurde mir bewusst, dass der Unterricht bereits begonnen haben musste. Eine andere Erklärung für mein Alleinsein auf den großen Treppen, die sonst von so vielen Schülern genutzt wurde, konnte ich mir nicht vorstellen, also beeilte ich mich, um nicht noch später in den Unterricht zu kommen und mir mehr Ärger, als nötig, zu ersparen. Snape war in diesem Punkt wirklich sehr streng und duldete keine Verspätungen. Nicht einmal bei mir drückte er da ein Auge zu und das wollte schon etwas heißen. Während ich lief, nahm ich ein seltsames Geräusch wahr. Etwa eine Stimme? "...co! Draco!" Rief da jemand nach mir? Ich blieb stehen und schaute mich um, doch niemand war zu sehen. Komisch. Gerade als ich einen weiteren Schritt machen wollte, wurde mir schwarz vor Augen und die Stimme wurde deutlicher. "Draco! Wach doch auf!" Ruckartig schlug ich meine Augen auf und das Erste, was ich wahrnahm, war, dass ich in dem Jungenschlafraum in meinem Bett lag. Blaise stand neben mir und seine Hände lagen auf meinen Schultern. Es war seine Stimme, die ich gehört hatte und in diesem Moment realisierte ich, dass ich das Vergangene nur geträumt hatte. "Was machst du da?" "Dich wecken! Wir haben noch 20 Minuten, dann fängt der Unterricht an! Ich ..." "Du ...!" Schnell befreite ich mich aus Blaise' Griff, stand auf und griff mir meine Klamotten. "Du Idiot! Warum hast du mich nicht früher geweckt?", regte ich mich über ihn auf. "Das habe ich doch versucht, aber du hast so tief geschlafen, dass du mich anscheinend erst wahrgenommen hast als ich angefangen habe zu schreien", rechtfertigte er sich. "Ist ja jetzt auch egal." Ich winkte ab. Na toll, jetzt hatte ich nicht einmal Zeit mich in Ruhe auf den folgenden Unterricht vorzubereiten, geschweige denn zu frühstücken. Und ich war ausgesprochen aggressiv, wenn ich mein morgendliches Essen nicht zu mir nehmen konnte. Mit einem solchen Start konnte der Tag nur noch besser werden. * * * Nachdem der erste Teil des Unterrichts beendet war und uns einige Minuten Zeit blieben, bis der nächste Unterricht begann, begab ich mich mit Blaise auf den Flur. Wir warteten darauf, dass alle gingen und wir alleine waren. Auch Crabbe und Goyle liefen an uns vorbei, bemerkten uns jedoch nicht. Die beiden waren tatsächlich blau schimmernd und einige Seifenblasen schwebten ihnen in der Luft hinterher. Wirklich ein seltsamer Anblick, jedoch konnte ich nicht darüber lachen, ganz wie ich angenommen hatte. "Wo bleibt sie denn?", fragte ich ungeduldig. "Jetzt hab doch ein bisschen Geduld, Dray. Sie wird schon gleich kommen." Ich war hibbelig und vor allem hungrig. Bis zum Mittagessen würde ich nicht mehr durchhalten. Ansonsten würde ich höchstwahrscheinlich noch jemanden schlagen und wenn es mir möglich war, würde dieser jemand natürlich niemand anders als der narbengesichtige Gryffindor sein, den ich so sehr verabscheute. Kaum hatte ich auch nur einen Gedanken an ihn verschwendet, kam mir der Alptraum in Erinnerung, den ich in der vergangenen Nacht gehabt hatte. Bei der Vorstellung, dass Potter mich berührte, lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Einfach abartig. Plötzlich kam Pansy um die Ecke gebogen und brachte meine Gedanken zum Schweigen. Zum Glück, denn sie waren gerade dabei gewesen in die falsche Richtung abzuschweifen. "Hier Draco. Das ist für dich." Sie hielt mir eine Tüte hin und ich nahm diese schnell entgegen. Ich öffnete sie und fand ein belegtes Brötchen darin. Ohne auch nur darauf zu achten womit es belegt war, biss ich hinein. Blaise und Pansy unterhielten sich nun und ich konnte in Ruhe endlich etwas essen. Pansy wusste ganz genau, dass sie mich besser nicht ansprechen sollte. Ich war nämlich immer noch sauer auf sie, wegen dem, was im Gemeinschaftsraum geschehen war. "Na gut, ihr zwei, ich bin dann mal wieder weg." "Alles klar, Pans. Bis nachher.", verabschiedete sich Blaise. Ich schenkte ihr auch weiterhin keine Aufmerksamkeit und wenige Minuten nachdem sie gegangen war, hatte ich auch den letzten Bissen meines Frühstücks vernichtet. Jetzt deutete ich meinem besten Freund, dass wir gehen konnten und so machten wir uns auf den Weg zum Unterrichtsraum für Verwandlung bei Professor McGonagall. Bei den großen Treppen angekommen mussten wir kurz warten, bis diese sich in die passende Stellung begaben, um weitergehen zu können. "Potter!", murmelte Blaise in meine Richtung. "Wo?" Fast unmerklich zeigte er auf einen Punkt vor uns und erst jetzt sah ich, wie Potter uns entgegenkam. Alleine. Blaise ging vor und nach kurzem Zögern folgte ich ihm. Das alles gerade kam mir viel zu bekannt vor, ich wusste nur nicht mehr warum. Und es gefiel mir überhaupt nicht. Ich quetschte mich förmlich an die rechte Seite der Treppe um so viel Raum wie möglich zwischen mich und den verhassten Gryffindor zu bringen. Doch als wir aneinander vorbeiliefen berührte sein Arm an meinen. In genau diesem Augenblick stieß ich Potter wie aus Reflex mit voller Wucht von mir weg, sodass er die Treppen hinaufstolperte und fast aufschlug. "Bleib bloß weg von mir, du Perverser!", rief ich ihm hinterher. Er hatte sich inzwischen zu mir umgedreht, und als ich ihm ins Gesicht schaute, sah ich einen verwirrten Ausdruck. Klar, tu so als wüsstest du nicht, was du selbst gerade mit mir machen wolltest! Mein Herz schlug mir bis zum Hals und auf einmal wurde mir fast unerträglich warm. Und noch bevor Potter richtig reagieren konnte, rannte ich die restlichen Treppen herunter. * * * Ich kam ein paar Minuten zu spät in den Unterricht und deswegen bestrafte mich die alte McGonagall mit Zusatzhausaufgaben. Es war mir momentan völlig egal. Meine Gedanken kreisten um den jüngsten Vorfall mit Potter und ließen und ließen meinem Verstand kaum Raum für andere Dinge.Geistesabwesend begab ich mich zu dem Platz neben Blaise und dieser konnte mir nur einen fragenden Blick zuwerfen, da es zu leise war, um irgendwelche Fragen zu stellen. Potter hatte doch nicht wirklich vor gehabt mich anzufassen! Das war ja nicht auszuhalten! Wie konnte er so etwas auch nur in Erwägung ziehen!? Das würde Rache geben! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)