Déjà vu von Hypnos (Wiedersehen mit Erinnerungen) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- "Miki! Mein Handtuch!", der Blauhaarige gehorchte sofort, brachte seiner Mitschülerin ihr Handtuch. Er sah zu ihr herüber, als sie sich den Schweiß aus dem schönen Gesicht wischte, schon immer hatte er sie bewundert... "Wie lange hab ich gebraucht?", fragte sie und würdigte ihn keines Blickes, nur weil er drei Jahre Jünger war. Er verkniff sich eine verbitterte Gestik oder Mimik und sah zu seiner Stoppuhr. "Drei Minuten für den gesamten Fechtklub", antwortete er letztlich. Sie nickte. "Na ja... fast den gesamten Klub", sie lächelte ihn an und zerzauste seine ordentlich gekämmten blauen Haare. Er kniff die Augen zusammen und nahm es hin - er war eben der Kleine - die einzige, die darüber hinweg sah, war Anthy. Er spürte Juris Blick auf sich, während er aus dem Fenster sah, in das Gewächshaus hinein. "Hey, willst du auch mal, Miki? Wir haben schon lange nicht mehr gekämpft." Mit einem knappen Nicken griff Miki zu Degen und Fechtmaske und schritt auf sie zu. Schmunzelnd wog Miki den alten Degen in seiner Hand, die ganze Schulzeit über war er der Kleine und Junge gewesen - vielleicht sogar der Unschuldige, hätte Toga nicht erfolgreich versucht, das zu ändern. Er hasste ihn noch immer dafür. Und würde es auch immer tun, da half auch keine Entschuldigung weiter. Er sah aus dem Fenster. Hier war kein Gewächshaus, keine Anthy. Sie war sowieso... verschwunden, irgendwann. In die Welt hinaus. Wie er auch. Und doch würde er nun in das Gefängnis zurück kehren? Nach allem? Nur, um alte Kontakte zu pflegen? - nun gut, nur einen einzigen, alle anderen waren ihm egal. Seine rechte Hand fuhr kontrollierend über seine Wangen - er sollte sich noch rasieren... Bärte passten nicht zu seinem jugendlichen Gesicht. Nur wenige Stunden später fand er sich in einem Café wieder, er war der letzte, dafür waren sie alle da: Toga, Saiyonji, Nanami, ... und Juri. Sie sah noch immer ernst und verbissen aus, wie schon all die Jahre, in denen er sie täglich gesehen hatte. Toga stand auf, um ihn zu begrüßen, doch Miki verbeugte sich bereits tief genug, sodass Toga ihn nicht berühren musste. Er setzte sich neben Juri, deren Züge kurz zuckten, sodass es keiner sah - außer Miki. "Hahaha! Unser Kleiner kommt zu spät? Keine Stoppuhr mehr?", fragte Sayonji lachend, während er an einem Schnapsglas nippte - er war inzwischen ein Weltmeister im Kendo. Keiner konnte ihm mehr das Wasser reichen. Miki biss sich verärgert auf die Lippe, schüttelte den Kopf. "Ich hab die zeit vergessen." "Aber Miki... du liebst doch Anthy!", Utena sah ihn empört an, er schüttelte den Kopf. "Ich bewundere sie, vergöttere sie, aber... ich bin der Jüngste, ich bin nicht stark genug, um sie zu besitzen.", murmelte Miki deprimiert und senkte den Kopf. Utena legte ihren Arm um ihn und fuhr über seine Wange. Er wand sich ab. "Verdammt, ich bin kein KIND!", schrie er verzweifelt, genau so behandelten sie ihn im Moment alle. Nein, nicht im Moment, schon immer. Sie zuckte zurück und musterte ihn. "M... Miki..." Doch der schüttelte nur den Kopf. "Utena... danke, dass du mir zumindest zugehört hast... Ich muss wieder los..." Er stand auf, doch dann hatte sie ihn bereits von hinten gepackt. "Miki... Du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn du möchtest." Ja. Wo war sie dann gewesen? Sie war einfach weg gewesen, es war aus mit reden... Nichts hatte sie revolutioniert - und da war sie auch nicht mehr. Juri riss ihn aus den Gedanken, in dem sie ihn einfach kurz anstieß. Er schrak auf und sah sie fragend an. "Sake?" Er nickte. "Seltsam... du warst immer mein Kleiner - und jetzt darfst du mit mir trinken." Sie schmunzelte ihn an, während sie ihm ein Glas hinstellte und den Schnaps hineingoss. Er nickte wieder. "Es ist auch seltsam, dass wir zusammen sitzen und keiner die Uniform trägt", merkte er dann schmunzelnd an, die anderen nickten zustimmend. Er mied Togas genaue Blicke. Aus Angst, es könnte wieder so enden. Doch er hielt das nicht lange aus, irgendwann knallte er lautstark das Glas auf den Tisch und erhob sich. "SIEH MICH NICHT SO AN!", schrie er den Rothaarigen an. Dieser grinste anzüglich und musterte ihn weiterhin. "Na komm schon, nun tu nicht so, als hätte es dir NICHT gefallen" Miki zitterte und spürte Tränen in seinen Augen. "... du Bastard.", zischte er und rannte aus dem Gebäude. Wieso? Wieso hatte er nie jemanden gehabt, mit dem er darüber hatte reden können? Wieso war es erst passiert, als Utena weg gewesen war? Er hätte sie da am meisten gebraucht... 'Komm schon, sag mir, dass es dir gefällt, kleiner, unschuldiger, Mi-ki' Er presste die Hände an den Kopf. Seine Stimme, sie sollte verschwinden. 'Genieße, dass du das Liebkosen darf, was meine Verehrerinnen nichtmal sehen dürfen' Das Stöhnen hallte in seinem Kopf. Er schlug mit voller Wucht auf den rauen Asphalt. Hörte Schritte hinter sich. "Fass mich nicht an!", schrie er und kniff die Augen zusammen. "Miki, dich zurückzuziehen wird dich nicht befreien.", Juris Stimme klang besorgt, beunruhigt. "Ich bin nicht schwach! Ich werd's dir beweisen! Was er kann, kann ich auch! Ich kann dir zeigen, dass auch ich stark bin! Ich wer-" doch Juri griff seine Schulter und kniete sich neben ihn. "Du BIST stark, Miki" "Ich..." "Zeig mir, dass du stark bist. Zeig IHM, dass du stark bist. Schlag mich meinetwegen, wenn es dir beweist, dass du stark bist, wenn es Genugtuung ist, weil du auch für MICH immer der Kleine warst." Sie sah ihn durchdringend an, während sein Blick starr auf seine aufgerissene Hand gerichtet war. "Ich wünschte, ich könnte ihr etwas bieten." "Du hast doch so viel: Intelligenz, Talent, ein wunderschönes Gesicht", Utena schmunzelte ihn an. "Ich bin für sie ein kleiner Bruder..." "Komm schon!", schrie sie ihn an. Miki kniff die Augen zusammen. Er wollte nicht weinen. Nicht vor ihr. 'Wie lieblich... mein kleiner Junge weint ja vor Freude, mein Bettgefährte sein zu dürfen.' "MIKI!" 'Mi...Ki... Lass mich deine Stimme hörn' "AAAAAH!", schrie Miki und presste seine Hände auf sein Gesicht. Seine Gedanken sprangen von einem Punkt zum andern. "Ich bin da, Miki.", sagte Juri leise. Er sah sie aus den Augenwinkeln an. "Ich hab es satt, immer beschützt zu werden, wo warst du, als ich den Schutz gebraucht hätte?!", schrie er sie an. Sie wand verlegen den Blick ab. "Ja, DA schaust du weg!" "Niemand wusste es. Wie hätte ich dich schützen können? Ich HÄTTE es getan." Er spürte den Drang, einfach das zu tun, was man ihm angetan hatte - aber... "Ich habe mich verliebt..." Utena sah den Blauhaarigen erstaunt an. "Nicht Anthy?" "Nein... darüber würde ich wahrscheinlich nicht mit dir reden... sie ist deine Verlobte.", er schmunzelte sie an, ein tonloses Lachen verließ seine Kehle. Es war schon bitter - egal, in wen er sich verliebte, sie war immer unerreichbar für ihn. "Außerdem... war das schon vor Anthy" "Wer?" 'Es bringt dir nichts, Juris Namen zu rufen - KEINER kann dich hörn, außer mir, also... sag, dass du MICH willst' Er erhob sich letztendlich und sah zu ihr, ehe sie wieder aufstand - inzwischen waren sie gleich groß. Lange sahen sie sich schweigend an. Mikis Blick ernst, Juris Blick entschuldigend, bis er sich endlich überwand. Er zog sie unsanft zu sich und hielt sie an den Hüften fest, ehe er sie einfach küsste. Es war sein erster freiwilliger Kuss. Und er war gut. Wie lange hatte er darauf gewartet? Zu seiner Überraschung legte Juri sogar ihre Hände um seinen Hals und ließ es zu, erwiderte den Kuss sogar - freiwillig? "Du bist tatsächlich zum Mann heran gewachsen", flüsterte sie lächelnd und schmiegte sich an ihn. Doch... eine Sache war da noch: "Ich.... ich will damit endlich abschließen." "Dann tu es." Miki schüttelte den Kopf. "Dazu brauch ich jemand anderes..." ~the End~ Jah.... das ist meine erste FF zu einem Anime - ich weiß, es ist nichts besonderes... aber ich liebe diesen Anime einfach *w* Und... ich wollte Miki mal aus seinem Dasein ausbrechen lassen xD ... na ja... danke, dass ihr's euch angetan habt, und Kommis wären nett :) -ZuYu- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)